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Dosiergerät für zähflüssige oder pastöse Stoffe Die Erfindung bezieht
sich auf Dosiergeräte zur Abgabe zähflüssiger oder pastöser Stoffe in zwei vorbestimmten
Teilmengen. Es sind Geräte dieser Art bereits bekannt, und zwar bestehen diese aus
einem prismatischen, vorzugsweise kreiszylindrischen Behälter und einem in diesem
verschiebbaren Kolben.
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Die Kolbenstange ist durch die Deckelplatte herausgeführt und dient
als Bedienungshandhabe, mit deren Hilfe man den Kolben vorschieben und dadurch den
Inhalt durch eine in der Bodenplatte angeordnete Ausgabeöffnung hinaus drücken kann.
Umgekehrt erfolgt die Füllung durch diese gleiche Öffnung, sei es, daß man die durch
die Größe des Behälters bestimmte Menge mittels einer Pumpe hineindrückt, sei es,
daß dieses Hineindrücken mittels eines unter Überdruck stehenden Treibgases geschieht.
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Im einfachsten Falle kann man bei einem solchen Dosiergerät durch
Bemessung des Ausgabehubes, d. h. durch mehr oder weniger weites Vorschieben der
Kolbenstange, bestimmen, in welchen Teilmengen man den Inhalt ausgeben will. Da
aber eine solche Bemessung der Teilmengen nach gefühlsmäßiger Schätzung des Vorschubweges
ungenau ist, hat man bereits ein Dosiergerät entwickelt, das zur Ausgabe von zwei
vorbestimmten Teilmengen dient und diese Teilmengen konstruktiv festlegt, so daß
die Bedienungsperson nicht auf eine solche ungenaue Schätzung angewiesen ist. Diese
Festlegung der ersten Teilmenge erfolgt bei der bekannten Ausführungsform mittels
einer auf den Kolben drückenden, mit letzterem jedoch nicht verbundenen, die Kolbenstange
umfassenden Hülse beschränkter Länge, und zwar ist die Länge so bemessen, daß nach
vollständigem Vorschieben dieser Hülse der Kolben noch nicht seine Endstellung erreicht
hat, sondern sich in der gewünschten Zwischenstellung befindet. Somit kann man durch
Niederdrücken der genannten Hülse zunächst diejenige Teilmenge ausgeben, die durch
die Länge der Hülse genau festgelegt ist. Drückt man alsdann die Kolbenstange vollständig
bis zur Endstellung des Kolbens hinein, so erfolgt dabei die Ausgabe des restlichen
Teils.
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Die vorliegende Erfindung verfolgt den gleichen Zweck, die Teilmengen
durch konstruktive Hilfsmittel festzulegen, so daß die Bedienungsperson nicht auf
die gefühlsmäßige Schätzung angewiesen ist, löst diese Aufgabe jedoch auf einem
anderen Wege, der eine einfachere und handlichere Bedienung ergibt.
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Im Unterschied zu den vorbekannten Geräten der beschriebenen Art ist
das Dosiergerät gemäß der Erfindung gekennzeichnet durch ein am Behälter befestigtes
Widerlager, das derart in den Weg des die
Kolbenstange betätigenden Fingers hineinragt,
daß es dessen Vorschubbewegung begrenzt, jedoch nach Änderung der Fingerhaltung
ein weiteres Vorschieben der Kolbenstange zuläßt.
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Zur Veranschaulichung des Erfindungsgedankens ist in der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
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F i g. 1 zeigt dieses Dosiergerät in einem durch die Behälterachse
geführten Schnitt gemäß der in F i g. 2 gekennzeichneten Ebene I-I; Fig. 2 stellt
eine Aufsicht auf die Stirnplatte des Geräts dar, und zwar im Schnitt gemäß der
Ebene 11-lT in Fig. 1.
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Der Behälter 1 des Geräts weist die Form eines Prismas auf. Selbstverständlich
kommt unter den verschiedenen Querschnittsformen die Kreisform bevorzugt in Frage,
so daß dieser Behälter in der Regel, wie auch bisher üblich, kreiszylindrisch ausgeführt
werden wird. In diesem Behälter 1 ist der Kolben 2 axial verschiebbar. F i g. 1
zeigt ihn in einer mittleren Stellung.
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Die Füllung und die Entleerung des Behälters erfolgen durch einen
im Behälterboden 3 angeordneten Füllstutzen 4. Dieser kann also mit einem größeren
Vorratsbehälter in Verbindung gebracht werden, aus dem mittels einer Pumpe oder
durch ein Treibgas die Masse in den Behälterl hineingedrückt wird, unter Vorschieben
des Kolbens 2 nach oben. Nach beendeter Füllung wird der Behälter entleert, indem
der Kolben abwärts vorgeschoben wird, und zwar mittels der KolbenstangeS, die durch
die Deckelplatte 6 nach außen hindurchgeführt ist. Die Kolbenstange 5 ist nicht
in der üblichen Weise als zylindrischer Stab ausgebildet, sondern besteht aus zwei
achsparallelen Stäben, die durch Schlitze7 seitlich der Behälterachse hindurchgeführt
sind. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben; zwischen den beiden Stäben 5 einen Steg
8 hindurchzuführen, der einen festen Teil der Deckelplatte 6 bildet und in seiner
Mitte
den genau axial angeordneten Widerlagerstab 9 trägt.
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Auf diese Weise ist der Widerlagerstab 9 also ortsfest, d. h. axial
nicht verschiebbar, mit dem Behälter 1 verbunden.
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Zur Vereinfachung der Bedienung sind die beiden Kolbenstangen 5 an
ihrem Ende mittels einer ringförmigen Platte lO verbunden, die als Druckplatte dient.
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Den Durchmesser dieser Druckplatte 10 bemißt man so groß, daß er etwa
der Größe des vordersten Daumengliedes entspricht. Die Öffnung 11 des Ringes 10
ist so bemessen, daß beim Niederdrücken der Platte 10 ausreichend Raum für den Durchtritt
des ruhenden Stabes 9 verfügbar ist.
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In bekannter Weise ragt die Deckelplatte 6 nach außen mit ihrem Rand
über den Mantel des Behälters 1 hinaus. Dieser überstehende Rand 12 erleichtert
das Erfassen des Geräts und Niederdrücken der Kolbenstange 5.
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Über das Füllen des Dosiergeräts gemäß der Erfindung ist das Erforderliche
bereits gesagt. Das Ausgeben der Füllung erfolgt in der Weise, daß man die Endplatte
10 der Kolbenstange 5 niederdrückt.
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Dieses wird am einfachsten in der Weise vorgenommen, daß man mit Zeige-
und Mitteifitiger den Behälter unterhalb des Griffrandes 12 erfaßt, wie es durch
die gestrichelten Kreise 13 und 14 angedeutet ist, und mit dem Daumen - dargestellt
durch Kreis 15 - auf die Ringplatte 10 drückt.
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Hat man in dieser Weise den Kolben 2 so weit vorgeschoben, daß die
obere Fläche der Druckplatte 10 sich mit der Stirnfläche des Widerlagerstabes 9
deckt, so wird in dieser Stellung der Daumen durch das Widerlager aufgehalten. Hierdurch
wird ohne Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen ganz von selbst bei der zwanglos
sich ergebenden Form der Bedienung die Ausgabe der ersten Teilmenge beendet, und
zwar in derjenigen Stellung, die sich durch die Höhe des Widerlagerstabes 9 in bezug
auf die Länge der Kolbenstange 5 ergibt. Es kann also praktisch nicht vorkommen,
daß die Bedienungsperson über diesen vorgesehenen Grenzwert unbewußt hinweggeht.
Damit der Widerlagerstab 9 eine Stirnfläche angemessener Größe besitzt, wird man
den Durchmesser zu mindestens 3 mm, besser zu etwa 4 mm wählen. Auch kann es zweckmäßig
sein, dem Stab oder wenigstens seiner Stirniläche eine Farbe zu geben, die mit derjenigen
der Druckplatte 10 im Kontrast steht. Dadurch wird die mittlere Teilstellung auch
optisch deutlich erkennbar.
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Trotz dieser Begrenzung des ersten Arbeitshubes ist ohne Schwierigkeit
später zu gegebener Zeit die Ausgabe der zweiten Teilmenge möglich. Hierzu muß man
allerdings den Bedienungsfinger, also den Daumen, bewußt in eine andere Lage bringen,
und zwar muß man ihn weiter nach außen aufsetzen, wie es durch den Kreis 15' veranschaulicht
ist, nämlich in der Weise, daß er sich nicht mehr vor der Stirnfläche des Widerlagerstabes
9 befindet. In dieser neuen Fingerhaltung kann man dann die Platte 10 bis zur Endstellung
durchdrücken, in der der Kolben 2 unmittelbar vor dem Behälterboden 3 steht und
auch die Platte 10 entweder gegen die Stirnplatte 6 stößt oder sich in kurzem Abstand
vor dieser befindet.
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Die Teilstangen der Kolbenstange 5 brauchen nicht den bogenförmigen
Querschnitt gemäß Fig. 2 auf-
zuweisen, vielmehr können runde Stäbe beliebiger Zahl
von dem Kolben 2 zu der Druckplatte 10 führen.
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Das Gerät ist in erster Linie für die Ausgabe eines Haarwaschmittels
gedacht, bei welcher eine größere Teilmenge für die Vorwäsche und eine kleinere
Teilmenge für die Nachwäsche benötigt werden.
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Es sei auch auf die Möglichkeit hingewiesen, das Unterteilungsverhältnis
abzuändern, indem man beispielsweise den Widerlagerstab gegen einen Stab anderer
Länge austauscht. Im praktischen Gebrauch wird ein solcher Austausch durch die Bedienungsperson
zwar seltener von Interesse sein. Diese einfache Möglichkeit, das Unterteilungsverhältnis
wahlweise festzulegen, ist aber für die Serienfertigung von Bedeutung. So kann ein
und dieselbe Gerätetype für verschiedene Zwecke hergestellt werden, wobei je nach
dem besonderen Verwendungszweck nur Stäbe 9 unterschiedlicher Länge eingesetzt zu
werden brauchen.
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Die Herstellung erfolgt am einfachsten aus Kunststoff, wobei der
Behältermantel nebst Boden3 in einem einzigen Stück gespritzt werden kann, während
die Deckelplatte 6 als besonderes Element gefertigt und nachträglich befestigt werden
wird. Das gleiche gilt für den Körper des Kolbens 2 nebst Kolbenstangen 5 und Bedienungsplatte
10, die in einem oder in zwei Teilen gespritzt werden können. Zwecks guter Abdichtung
wird der Kolbenkörper mit einer Mantelhülse 2' aus weich elastischem Material, beispielsweise
aus einem weichen, schmiegsamen Kunststoff, ausgestattet.