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Anhängerfahrzeug zum Transport und zur Speicherung von Schüttgut Die
Erfindung bezieht sich auf ein Anhängerfahrzeug mit auf dem Fahrzeugrahmen angeordneter,
aus mehreren mit Ausläufen versehenen Silos bestehender Speicherbatterie zum Transport
und zur Speicherung und zur dosierten Zuteilung der verschiedenen Korngruppen von
Zuschlagmaterial für die Betonbereitung.
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Es sind auf Baustellen neben den bekannten transportablen Zementsilos
stationäre, meist aus mehreren Zellen bestehende Speicher für Sand und Kies verschiedener
Korngrößen bekannt, die maschinell beschickt werden und aus denen das zu mischende
Gut in den gewünschten Gewichts- oder Volumenverhältnissen maschinell oder von Hand
abgezogen und unmittelbar der oder den Mischmaschinen aufgegeben wird. Speicheranlagen
dieser Art haben den Vorteil einer ausgezeichneten Bevorratung der Baustelle und
gewährleisten äußerst leistungsfähige Betonbereitungsanlagen. Andererseits haben
sie aber den Nachteil, daß ihre Anlage kostspielige Fundamente erfordert und daß
Aufbau und Demontage äußerst zeitraubend und so teuer sind, daß sie nur auf Großbaustellen
in Kauf genommen werden können. An mittleren Baustellen, bei denen beispielsweise
die Betonierzeit nur einen Bruchteil der Gesamtbauzeit ausmacht, lassen sich nur
mit rasch montierbaren und verfahrbaren Anlagen Vorteile erzielen.
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Es sind auch bereits als Anhänger verfahrbare Dosier- und Mischanlagen
sowohl für die Betonbereitung als auch für die Herstellung von Bitumenmischungen
im Straßenbau bekannt. Bei diesen Hilfsgeräten handelt es sich im wesentlichen um
Mischmaschinen, denen auf dem gleichen Maschinenrahmen Dosier- oder Wiegeeinrichtungen
zugeordnet sind, zu denen der Transport der zu mischenden, in Silos gelagerten Stoffe
über Förderbänder und Schnecken bewerkstelligt wird.
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Solche Mischanlagen eignen sich naturgemäß auch nur für Großbaustellen.
Sie sind in ihrem Aufbau sperrig und entsprechend schwer zu transportieren.
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Es fehlt zur Zeit für die Betonbereitung auf kleineren Baustellen
ein Hilfsgerät, das die Bevorratung und die Dosierung der verschiedenen Zuschlaggruppen
sowie deren Aufgabe in die neben ihm aufgestellte Mischmaschine bewerkstelligt.
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Ein solches Gerät muß zum schnellen Transport in seinen Abmessungen
den Erfordernissen des Straßenverkehrs angepaßt und auf der Baustelle bequem und
schnell aufstellbar sein. Außerdem muß es sich möglichst mit eigenen Hilfsmitteln
vom Lager ; bevorraten können, da sich der Einsatz besonderer Lademaschinen nicht
lohnt. Diese Aufgabe löst die Erfindung, indem sie für ein in seinen Abmessungen
den Erfordernissen des Straßenverkehrs angepaßtes Anhängerfahrzeug mit auf dem Fahrzeugrahmen
angeordneter, aus mehreren Silos bestehender Speicherbatterie vorschlägt, daß die
Speicherbatterie auf einer von den Fahrwerken lösbaren hydraulisch absenkbaren Plattform
aufgebaut und an einer Längsseite mit einer der Beschickung dienenden verfahrbaren
Krananlage ausgerüstet ist und daß auf der Plattform unter den Siloausläufen in
Richtung der Fahrzeuglängsachse ein Transportband für den dosierten Abzug der Zuschlagstoffe
und deren Förderung zur Mischmaschine angeordnet ist. Durch diese Ausbildung wird
eine Speicherbatterie geschaffen, die mittels der an den vier Ecken ihrer Plattform
angeordneten hydraulisch ausfahrbaren Stützfüße bequem auf Baustellen fundamentlos,
beispielsweise auf einer Schwellenunterlage, abgestellt werden kann. Die dabei frei
werdenden Fahrwerke sollen nach dem Erfindungsgedanken für den Transport anderer,
gleichartiger Geräte oder mit einer zusätzlichen Tiefladebühne ausgerüstet zum Transport
sperriger Güter, wie Baumaschinen, Kräne u. dgl., zwischenzeitlich Verwendung finden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die die Speicherbatterie
bildenden Einzelsilos, deren Abmessungen den Vorschriften des Straßenverkehrs entsprechen
müssen und folglich klein sind, auf der Baustelle in ihrem Fassungsvermögen maschinell
zu vergrößern. Zu diesem Zweck wird jeder der Silos aus einem Auslauf, einem Mittelteil
und einem diesem Mittelteil gegenüber bevorzugt hydraulisch ein- und ausfahrbaren
Oberteil gebildet.
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Weiter erstreckt sich der Erfindungsgedanke darauf, das unter den
mit Meß- und Wiegevorrichtungen
ausgestatteten Siloausläufen angeordnete
Band reversierbar auszubilden und mit eigener Tragkonstruktion in einer Ausnehmung
der Plattformkonstruktion einzubetten oder die Plattformkonstruktion als Tragkon-iruktion
des Bandes zu benutzen. Das Antriebserde und das Umkehrende des Transportbandes
werden erfindungsgemäß nach oben schwenkbar an der Bandtragkonstruktion angelenkt,
um sie während des Transportes in das Fahrzeugprofil einklappen zu können.
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Mit der von der Erfindung vorgesehenen, an einer Längsseite der Speicherbatterie
verfahrbaren Krananlage wird die Speicherbatterie hinsichtlich ihrer Beschickung
von Zusatzgeräten, wie Becherwerken, Kränen u. dgl., unabhängig. Zur Verwendung
kommt eine an sich bekannte, aus Kugeldrehkranz, Ausleger ur_d Stangengreifer bestehende
Greiferanlage, die auf einem fahrbaren Podest aufgebaut ist. Dieses Podest läßt
sich auf einer über das hintere Ende der Speicherbatterie hinausgeführten und mit
Hilfe drehbarer Anordnung parallel zur Rückwand einklappbaren Fahrbahnverlängerung
in eine Endstellung bringen, in welcher es nach Einklappen der Fahrbahnverlängerung
mittig vor der Speicherhinterwand liegt und das Einschwenken des Greiferauslegers
samt Greifer in den hintersten Silo gestattet. Durch diese Maßnahme ist erreicht,
daß auch der Greifer als Beschickungsvorrichtung ohne Demontage und ohne den Straßentransport
zu behindern, transportiert werden kann. Schließlich noch erstreckt sich der Erfindungsgedanke
darauf, auf der Plattform neben der Speicherbatterie einen Platz vorzusehen, auf
welchem einer der handelsüblichen Zementsilos auf der Baustelle Aufstellung finden
kann.
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Ein nach dem Erfindungsgedanken ausgebildetes Speicherfahrzeug mit
eingebauten Beschickungs- und Abzugseinrichtungen bringt eine Fülle von Vorteilen.
Die Speicherbatterie kann wie jedes andere Anhängerfahrzeug schnell verfahren werden,
sie ist auf Großbaustellen mit geringstem Zeitaufwand von einer zur anderen Verwendungsstelle
zu bewegen, und sie bietet die Möglichkeit, mehrere benachbart liegende Baustellen
gleichzeitig zu versorgen. Nach Ankunft auf der Baustelle ist die Anlage in kürzester
Frist, beispielsweise einer einzigen Stunde, betriebsfertig herzurichten. Außerdem
stellt die Unabhängigkeit der Anlage von besonderen Beschickungseinrichtungen einen
erheblichen Fortschritt dar, entweder dadurch, daß man solche nicht benötigt oder
ihrer eigentlichen Bestimmung auf der Baustelle nicht entzieht. Weiter noch wird
als Fortschritt erzielt, daß man mit der vorgeschlagenen fahrbaren Speicherbatterie
zwei Mischmaschinen, von denen je eine vor der Stirnseite aufgestellt ist, im Wechselspiel
beschicken und dadurch besonders hohe Stundenleistungen erzielen kann. Schließlich
noch gewährleistet die Bedienung durch einen einzigen Mann besonders gute Wirtschaftlichkeit.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des Anhängerfahrzeuges mit
Speicherbatterie in Transportstellung, F i g. 2 eine Seitenansicht des Anhängerfahrzeuges
in Arbeitsstellung, F i g. 3 eine schematische Darstellung der Arbeits- 1 Stellung
in Verbindung mit zwei Betonmischmaschinen, F i g. 4 die Draufsicht auf das Fahrzeug,
F i g. 5 einen Querschnitt durch den Aufbau des Fahrzeuges und F i g. 6 eine Sonderdarstellung
der Fahrwerke mit der Plattform.
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Der vordere Fahrwerksrahmen 1 mit dem drehbaren Fahrgestell 2 und
der Anhängergabel 3 ist ebenso wie der hintere Fahrwerksrahmen 4 mit dem Fahrgestell
5 mittels Konusverbindungen 6 mit der Plattform 7 verbunden. In die Plattform 7
ist die Tragkonstruktion 8 eines Transportbandes 9 mit dem Antrieb 10 und der Umkehre
11 eingebettet. Der Antrieb 10 ist bei 12 und die Umkehre 11 bei 13 nach oben hochklappbar
angelenkt, so daß beide Teile in die in F i g. 1 gezeigte Stellung gebracht werden
können.
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Auf der Plattform 7 sind in einer portalartigen Rahmenkonstruktion
16 fest verbunden die die Speicherbatterie bildenden Silos 14, 14' und 14" aufgebaut.
Ein Zementsilo 15 wird mit den Silos 14, 14'
und 14" fluchtend und
unmittelbar vorn neben ihnen entweder auf der Erde oder auf einer an der vorderen
Stirnseite der Rahmenkonstruktion 16 angeordneten Konsole 24 abgestellt.
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Jeder der Silos 14, 14' und 14" besteht aus einem trichterförmigen
Auslauf 17, einem Mittelteil 18 und einem in diesem Mittelteil teleskopartig
einziehbaren Oberteil 19. Zum Einziehen bzw. Ausfahren des Oberteils 19 dienen
die hydraulischen Zylinder 20.
Den Ausläufen 17 sind die Zellenzuteiler oder
Wiegeeinrichtungen 21 nachgeordnet, die elektrisch vom Steuerpult 22 aus betätigt
werden.
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An den vier Ecken der Plattform 7 sind nach unten weisend die Stützfüße
23 in Form von hydraulischen Zylindern angebracht, die durch Ausfahren der Kolben
tragend und die Fahrwerke freistellend gemacht werden können. Längs der Speicherbatterie
14,14' und 14" führt die Fahrbahn 27, auf welcher das Podest 29 mit Hilfe des Motors
35 verfahrbar ist. Die Fahrbahn 27 ist nach hinten um das Stück 28 frei tragend
und in Parallelstellung zur Rückwand einklappbar verlängert. Auf dem Podest
29 ist der Kugeldrehkranz 30 mit dem in der Vertikalen mittels des Zylinders
26 schwenkbaren Ausleger 31, an welchem sich ein weiterer, ebenfalls in der Vertikalen
mittels des Zylinders 25 schwenkbarer Ausleger 32, der den Greifer 33 trägt, aufgebaut.
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Das Fahrzeug wird in der in F i g. 1 gezeigten Transportform, d. h.
mit eingefahrenen Silooberteilen, eingeklappter Greifereinrichtung, hochgeschwenkten
Antriebs- und Umkehrenden des Transportbandes und schließlich ohne Zementsilo an
einen Motorwagen gehängt und zur Baustelle gefahren, wobei, da die Außenabmessungen
diejenigen eines normalen Anhängerfahrzeuges nicht überschreiten, keine Geschwindigkeitsbeschränkung
zu beachten ist. Sofern der Zementsilo Bestandteil des Fahrzeugaufbaues ist, muß
er, während des Transportes auf dem Motorwagen liegend, verladen mitgeführt werden.
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Am Arbeitsplatz angekommen wird das Anhängerfahrzeug mit Speicheraufbau
auf einer vorbereiteten Unterlage, beispielsweise einer nicht dargestellten Schwellenunterlage,
neben der zweckmäßig schon das zur Verwendung kommende Gut verschiedener Korngrößen
in entsprechenden Boxen gelagert ist, abgestellt, mit Hilfe der hydraulischen Stützfüße
23 zum Abbau der Fahrwerke 2, 5 angehoben und anschließend mit der Plattform 7 auf
der Schwellenunterlage abgesetzt. Nach Ausfahren der Silooberteile
19,
Aufstellen des mitgeführten oder auf der Baustelle verfügbaren Zementsilos 15 auf
dem für ihn vorgesehenen Platz am Fahrzeug und überführung des Transportbandes
8, 9, 10, 11 und der Greiferanlage 29, 30, 31, 32, 33 aus der Transport-
in die Betriebsstellung ist die Anlage betriebsbereit. Die Speicher 14, 14 ',
14" können mit Hilfe der Greiferanlage aus den neben der Anlage bereits angelieferten
und laufend ergänzten Vorräten gemäß den verschiedenen Korngrößen einzeln beschickt
werden. Die Beschickung des Zementsilos 15 geht in bekannter Weise pneumatisch vom
Zementtransport-Spezialfahrzeug aus vor sich. Nach Füllung der Speicheranlage 14,
14', 14", kann das Gut dosiert in dem gewünschten Mischungsverhältnis auf das unter
den Bunkerausläufen 17 laufende Transportband 9 abgezogen und unmittelbar
der an der Stirnseite der Speicheranlage aufgestellten Mischmaschine 34 aufgegeben
werden. Werden große Leistungen in der Zeiteinheit verlangt, so ist eine zweite
Mischmaschine 34' an der Gegenstirnseite aufzustellen, die mit Hilfe der
Reversierbarkeit des Transportbandes 9 während des Mischvorganges in der ersten
Mischmaschine 34 zu beschicken ist.
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Das erfindungsgemäße Anhängerfahrzeug bietet den großen Vorteil, daß
eine in ihm eingeschlossene, aus mehreren Zellen bestehende Siloanlage in kürzester
Frist, beispielsweise in einer einzigen Stunde, auf einer Baustelle betriebsfertig
aufgestellt und in ebenso kurzer Zeit von einer Baustelle zu anderweitiger Verwendung
entfernt werden kann. Ein weiterer beachtlicher Vorteil ist darin zu sehen, daß
die ganze Anlage zur Bedienung nur einen einzigen Mann erfordert.