DE1206407B - Verfahren zum Oberflaechenschutz von Metallkarbiden - Google Patents

Verfahren zum Oberflaechenschutz von Metallkarbiden

Info

Publication number
DE1206407B
DE1206407B DEST19113A DEST019113A DE1206407B DE 1206407 B DE1206407 B DE 1206407B DE ST19113 A DEST19113 A DE ST19113A DE ST019113 A DEST019113 A DE ST019113A DE 1206407 B DE1206407 B DE 1206407B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carbide
protective
pieces
surface protection
metal carbides
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEST19113A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Chem Franz Stadtler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRANZ STADTLER DIPL CHEM
Original Assignee
FRANZ STADTLER DIPL CHEM
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FRANZ STADTLER DIPL CHEM filed Critical FRANZ STADTLER DIPL CHEM
Priority to DEST19113A priority Critical patent/DE1206407B/de
Publication of DE1206407B publication Critical patent/DE1206407B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/90Carbides
    • C01B32/914Carbides of single elements
    • C01B32/942Calcium carbide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)
  • Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zum Oberflächenschutz von Metallkarbiden Viele Metallkarbide, so insbesondere Kalziumkarbid, zersetzen sich in Gegenwart von Wasser oder Wasserdampf zu Metalloxyden und Kohlenwasserstoffen, z. B. Azetylengas.
  • Technisches Kalziumkarbid z. B. ist außerdem stark mit Kalziumphosphid verunreinigt, weshalb mit Wasser nebenbei sehr giftiger und übelriechender Phosphorwasserstoff entwickelt wird.
  • Man hat deshalb die Karbidstücke durch abdichtende Schutzüberzüge vor der Einwirkung des Wassers und des Wasserdampfes wirksam zu schützen versucht. Es wurden dafür Graphit, Altöl, Firnis, Lack und Farben bekannt, ferner wurde versucht, die Karbidoberflächen durch Nitrieren zu Kalkstickstoff zu schützen.
  • Diese Versuche hatten praktisch keinen Erfolg, weil diese Schutzüberzüge die Risse und Vertiefungen der Karbidstücke nicht ausfüllten, ferner weil Firnis, Lack und Farbe verhältnismäßig schlecht auftragbar waren, vor allem aber, weil sie sich durch Einwirkung des Kalziumoxyds bzw. -hydroxyds auf den Karbidstücken zersetzten und porös wurden und dann sogar abblätterten.
  • Bei den Firnis-, Lack- und COlfarbenüberzugsschichten kommt hinzu, daß diese beim Trocknen stark schwinden, was zur Folge hat, daß sie vor allem über den scharfen Kanten der Karbidstücke aufbrechen.
  • Auch die übrigen Schutzschichten waren nur sehr dünn und hafteten nicht fest auf dem Karbid.
  • So ist es z. B. bekannt, das Kalziumkarbid mit Schmieröl zu überziehen. Auch dieser überzug ist nicht dicht, so daß bei Wassereinwirkung eine Zersetzung, wenn auch in verringertem Maße, eintritt.
  • Dazu kommt, daß alle diese überzugsmittel nicht genügend in die Poren und Unebenheiten und Risse des Karbids eindringen können, weil dort Azetylengas haftet. Der überzug wird dadurch porös.
  • Erfindungsgemäß werden erstmals festhaftende und dicke Schutzüberzüge aus hydrophobierenden organischen überzugsmitteln auf den Karbidstücken dadurch erzielt, daß darauf die an sich bekannten überzugsmittel unter Anwendung eines Vakuums oder eines überdrucks in einem Behandlungsraum aufgebracht werden.
  • Durch diese Maßnahme der Erfindung wird erstmals ein besonders tiefes Eindringen der Schutzschichtmittel in die Oberfläche des Kalziumkarbids und in Vertiefungen und Risse der Karbidstücke erzielt und damit eine besonders feste Verankerung einer dickeren Schutzschicht auf den Karbidstücken erreicht. Diese Behandlung sichert auch das tiefe Eindringen der überzugsmittel, wenn die Karbidaußenflächen bereits mit Kalziumhydroxyd überzogen sind. Das Hydroxyd setzt sich nämlich bei der Vakuumbehandlung des Karbids sofort mit Karbid zu Azetylen um, welches entweicht. Ebenso wird durch die Vakuumbehandlung restliches auf den Karbidflächen und in Rissen der Karbidstücke sitzendes Azetylen herausgesaugt, so daß an dessen Stelle das Schutzmittel als festhaftende, abschließende dichte Schicht treten kann.
  • Aber auch bei der Behandlung der Karbidstücke im Hochdruckraum, z. B. bei etwa 1,2 atü, wird erfindungsgemäß das Azetylengas von der Oberfläche und aus den Rissen in die Poren der Stücke gedrängt, so daß das einmal mit der Oberfläche der Karbidstücke voll in Kontakt gekommene Schutzüberzugsmittel dort sehr fest haftet und die Poren sofort wieder schließt, welche beim Ablassen des Druckes durch das Entweichen des Restazetylens vorübergehend entstehen können.
  • Die erfindungsgemäße Vakuumbehandlung ergibt dickere überzüge als seither, erfordert aber eine ziemlich aufwendige Apparatur, während die erfindungsgemäße Druckbehandlung der Karbidstücke in geschlossenen Trommeln oder Mischern mit Rührflügeln, Sprühvorrichtungen usw. unter Verwendung der heute überall vorhandenen Preßluft als Druckmittel erfolgen kann.
  • Normalerweise reichen die durch die Aufbringung unter überdruck erzielten Schutzschichten für die meisten Verwendungszwecke des Karbids aus.
  • Die unter Anwendung eines Vakuums aufgebrachten Schutzschichten sind dicker, stoßfester und praktisch abriebfest. Das mechanische -Aufbringen der Schutzschichten erfolgt in an sich bekannter Weise, z. B. entweder in einer geschlossenen Drehtrommel oder in einer geschlossenen Mischkammer, z. B. mit Rührflügeln. Das Aufbringen in diesen geschlossenen Kammern kann dabei in bekannter Weise geschehen, z. B. entweder durch Eintauchen der Karbidstücke in ein Schutzmittellösungsbad oder durch Aufsprühen der Schutzüberzugsstoffe. Der Schutzüberzug wird dann durch die erfindungsgemäße Vakuum- oder Druckbehandlung auf den Karbidstücken in dicker Schicht fest verankert.
  • Die Art des oder der Schutzmittel richtet sich nach dem Verwendungszweck des Karbids. Es kommen in Frage: Nichtflüchtige Kohlenwasserstoffe, einschließlich Paraffin, dann Polyäthylen, Polypropylen, Polyvenylchlorid, Polyester, Polystyrol usw. sowie deren Mischpolymerisate usw. Die Kunststoffe werden zweckmäßig in monomerem Zustand aufgebracht und auf dem trockenen Kalziumkarbid polymerisiert. Sie können jedoch auch in wasserfreien Lösungsmitteln verteilt auf das Kalziumkarbid aufgebracht werden.
  • Solche überzugsmittel, z. B. Harze und wachsartige Kondensationsprodukte, sind zum Überziehen von Streusalzen schon bekannt. Das Aufbringen erfolgte aber nicht unter Anwendung eines Vakuums oder von Überdruck.
  • Durch diesen erfindungsgemäß aufgebrachten dicken und festhaftenden Schutzüberzug wird z. B. Kalziumkarbid völlig Luft- und wasserunempfindlich. Solches Karbid kann selbst über warmem Wasser, wie z. B. im nassen Azetylenentwickler, gelagert werden, ohne daß es vom Wasserdampf angegriffen wird. Es tritt also bei der Verwendung dieses gemäß der Erfindung schutzüberzogenen Karbids keine Weiterentwicklung von Azetylengas mehr ein, wenn in Pausen oder nachts der Gasentnabmehahn geschlossen wird.
  • Darüber hinaus ist das so schutzbeschichtete Karbid für metallurgische Zwecke besonders reaktionsfreudig, weil sich auf den Stücken keine Kalziumhydroxydschicht beim Lagern bildet. Ein wichtiges Anwendungsgebiet des erfindungsgemäß hydrophobierten Kalziumkarbids ist dessen Einführung in Schachtöfen, wie Hochöfen, Kupolöfen oder Metallreduzieröfen mit Hilfe einer Einpreß-oder Einschießvorrichtung. Seither war es technisch fast unmöglich, das rohkantige grobe Karbid durch die Einführvorrichtungen zu bringen, weil es sich darin festsetzte. Durch die dichten und festhaftenden Überzüge werden die scharfen Kanten des Karbids eingehüllt bzw. umkleidet, so daß dieses leicht durch die Einführvorrichtungen rutscht. Das gemäß obiger Erfindung schutzüberzogene Kalziumkarbid kann zudem mit anderen Reaktionsstoffen zusammen in das Schmelzzonengebiet von Kupolöfen, Hochöfen usw. eingeführt werden, weil es selbst mit feuchten Zusatzstoffen in der Einführvorrichtung nicht reagiert.
  • Dieser erfindungsgemäß aufgebrachte Oberflächenschutz bewährte sich auch bei Karbiden der übrigen Erdalkalimetalle. So wirkt das gemäß der Erfindung oberflächengeschützte Strontiumkarbid besonders stark entschwefelnd in der Schmelzzone von Schachtöfen und in Metallbädern. Durch das beanspruchte Verfahren werden in vielen Fällen seither nicht anwendbare Metallkarbide verwendungsfähig.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Oberflächenschutz von Metallkarbiden durch Behandeln mit hydrophobierenden organischen überzugsmitteln, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n et, daß die an sich bekannten Überzugsmittel in einem Behandlungsraum unter Anwendung eines Vakuums oder eines überdrucks aufgebracht werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 954 691, 257 891, 254 305; deutsche Auslegeschriften Nr. 1084 289, 1069 588; USA.-Patentschriften Nr. 2 724 002, 2 056 540; französische Patentschrift Nr. 819 307; Referat C, 1962, S.1750.
DEST19113A 1962-04-18 1962-04-18 Verfahren zum Oberflaechenschutz von Metallkarbiden Pending DE1206407B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEST19113A DE1206407B (de) 1962-04-18 1962-04-18 Verfahren zum Oberflaechenschutz von Metallkarbiden

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEST19113A DE1206407B (de) 1962-04-18 1962-04-18 Verfahren zum Oberflaechenschutz von Metallkarbiden

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1206407B true DE1206407B (de) 1965-12-09

Family

ID=7458100

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEST19113A Pending DE1206407B (de) 1962-04-18 1962-04-18 Verfahren zum Oberflaechenschutz von Metallkarbiden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1206407B (de)

Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE257891C (de) *
DE254305C (de) *
US2056540A (en) * 1935-08-27 1936-10-06 Jefferson Island Salt Mining C Process for treating salt to prevent hardening or caking and resulting product
FR819307A (fr) * 1937-03-17 1937-10-14 Vve J Hermann Procédé pour préserver le carbure de calcium contre l'influence de l'air atmosphérique
US2724002A (en) * 1951-05-05 1955-11-15 Solvay Process of preparing hexachlorobenzene
DE954691C (de) * 1953-11-13 1956-12-20 Konink Nl Zoutindustrie Nv Verfahren zur Verminderung des Zusammenbackens von Natriumchlorid
DE1069588B (de) * 1959-11-26
DE1084289B (de) * 1957-07-27 1960-06-30 Hermann Dauppert Streumittel zur Winterwartung von Verkehrsflaechen

Patent Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE257891C (de) *
DE254305C (de) *
DE1069588B (de) * 1959-11-26
US2056540A (en) * 1935-08-27 1936-10-06 Jefferson Island Salt Mining C Process for treating salt to prevent hardening or caking and resulting product
FR819307A (fr) * 1937-03-17 1937-10-14 Vve J Hermann Procédé pour préserver le carbure de calcium contre l'influence de l'air atmosphérique
US2724002A (en) * 1951-05-05 1955-11-15 Solvay Process of preparing hexachlorobenzene
DE954691C (de) * 1953-11-13 1956-12-20 Konink Nl Zoutindustrie Nv Verfahren zur Verminderung des Zusammenbackens von Natriumchlorid
DE1084289B (de) * 1957-07-27 1960-06-30 Hermann Dauppert Streumittel zur Winterwartung von Verkehrsflaechen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3316348C2 (de) Verfahren zum Beschichten eines Werkstückes
DE2812697A1 (de) Verfahren zur behandlung von holz mit einem konservierungsmittel und nach diesem verfahren behandelte holzerzeugnisse
DE2254146C3 (de) Verfahren zum Erhöhen der Festigkeit eines porösen Körpers
DE69925233T2 (de) Verfahren zum Ausbessern von beschädigten bewuchshemmenden Beschichtungen auf Metalloberflächen
DE1669047A1 (de) Haftgrundiermittel fuer Siliconkautschuk
DE1206407B (de) Verfahren zum Oberflaechenschutz von Metallkarbiden
DE2420927A1 (de) Schutzanordnung gegen den schaedlichen bewuchs von durch schutzmittel gegen korrosion geschuetzten unterwasser-stahlbauteilen
DE915925C (de) Verfahren zur Auskleidung von Schaechten, Grubenbauen, Stollen und Tunneln
DE3143874A1 (de) Verfahren zum versiegeln einer poroesen beschichtung
DE910961C (de) Verfahren zur Herstellung von durch Kautschuk geschuetzten Gegenstaenden
DE849225C (de) Verfahren zur Oberflaechenbehandlung von Gegenstaenden, die unter Benutzung von Zement, Kalk od. dgl. Bindemittel hergestellt sind
AT152288B (de) Verfahren zur Herstellung von Metallüberzügen auf Dichtungsplatten aus Asbest auf galvanoplastischem Wege.
DE2223060A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum konservieren von natur- oder kunststeinen und daraus bestehenden gebilden
DE481124C (de) Verfahren zur Verlaengerung der Lebensdauer oelhaltiger Schichten
DE564361C (de) Verfahren zur Sicherung der Rostschutzwirkung von Schutzschichten auf Metallen
DE110055C (de)
DE426841C (de) Verfahren zur Herstellung eines Rostschutzmittels
US1575521A (en) Process of treating wood, metal, and concrete
DE1265031B (de) Mittel zur Abdichtung von Mauerwerk, Beton od. dgl.
DE502230C (de) Verfahren zur Verhuetung der Rostbildung an anstrichlosen, vom Wasser bespuelten Flaechenteilen von Gasbehaelterglocken
DD205085A1 (de) Verfahren zur oberflaechenbehandlung poroeser stoffe
DE2904932C2 (de) Verfahren zum Schutz von Beton gegen Seewasser und anderes biologisch aktives Wasser
DE2150321C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Rostschutzüberzügen auf Metalloberflächen
DE176540C (de)
DE19923718C1 (de) Stoffgemisch zur Konservierung von Gesteinen sowie kalk- bzw. zementhaltigen Putzen sowie zementgebundenen Steinen