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Druckmaschine mit kraftbetätigten Schalteinrichtungen für eine selbsttätige
Aufeinanderfolge mehrerer Schaltvorgänge zum Inbetriebseizen und S,tillsetzen der
Maschine Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine,
mit Schalteinrichtungen für mehrere Grupepn von Schaltvorgängen, wie Ingangsetzen
der Maschine bis zum Fortdrucken und Beendigung des Fortdruckens bis zur Bereitstellung
der Maschine für einen weiteren Druckvorgang und Stillsetzen der Maschine.
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Es sind Maschinen bekannt, die in zwei Gruppen mit je einem Hebel
einmal das Ingangsetzen der Maschine bis zum Fortdruck und zum anderen die Beendigung
des Fortdruckens bis zur Bereitstellung der Maschine für weitere Druckarbeiten ausführen
können.
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Die einzelnen Funktionen der angeführten Ein-und Ausschaltvorgänge
seien nachfolgend detailliert aufgeführt.
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Die Folge der Einschaltvorgänge, die mit dem Einschalthebel ausgeführt
werden, ist: Anschwenken der Fixiereinrichtung, Schließen der Formzylindergreifer
der Druckfolienhaltevorrichtung, Einschalten des Antriebsmotors, Anschalten der
Farbwalzen an die Druckfolie, folie, Anschalten der Druckwalzen an die Druckfolie,
Abschalten des Offsetzylinders vom Formzylinder, Einschalten der Papierzufuhr, Zusammenschalten
der drei Druckzylinder.
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Die Folge der Ausschaltvorgänge, die mit dem Ausschalthebel ausgeführt
werden, ist: Abschalten der Farbwalzen von der Druckfolie, Ausschalten der Papierzufuhr,
Auseinanderschalten der drei Druckzylinder, Auswerfen der Druckfolie, Anschalten
der Reinigungswalze an den Offsetzylinder, Anschalten des Trockenwischers an den
Offsetzylinder, Abschalten des Antriebsmotors.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Schaltzeiten für
die Folge der Ein- und Ausschaltvorgänge unabhängig von der manuellen Schaltbewegung
der Schaltfolge zu machen.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß zum Betätigen
der Schalteinrichtungen ein Steuermotor vorgesehen ist, der nach seinem manuellen
Einschalten mehrere die Schaltvorgänge bewirkende Schaltkurven in Bewegung versetzt,
wobei die Lagen der einzelnen wirksamen Flanken dieser Schaltkurven entsprechend
der vorbestimmten Aufeinanderfolge der Schaltvorgänge aufeinander abgestimmt sind.
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Es sind zwar schon Offsetdruckmaschinen bekanntgeworden, bei denen
alle Schaltvorgänge der Maschine selbsttätig ablaufen, wobei ein vom Maschinenmotor
angetriebenes Schrittschaltwerk die Einschaltvorgänge, den Druck einer vorbestimmten
Zahl von gleichbleibenden Drucken sowie die Ausschaltvorgänge steuert. Dadurch,
daß die Steuerungen der Ein- und Ausschaltvorgänge und der Druckvorgänge bei diesen
bekannten Maschinen in einem Schrittschaltwerk vereinigt sind, ist es nicht möglich,
die Druckvorgänge nach Art einer Programmschaltung von einem Druckprogramm zu einem
unterschiedlichen Druckprogramm zu ändern. Durch die erfindungsgemäße Vorsehung
eines Steuermotors, der lediglich die Steuerung der Ein- und Ausschaltvorgänge bewirkt,
wird erreicht, daß die Steuerung der festliegenden Ein- und Ausschaltvorgänge unabhängig
von der Drehung der Druckzylinder und den Druckvorgängen und deren Steuerung ist,
deren leichte und rasche Veränderung von einem Druckprogramm zu einem unterschiedlichen
Druckprogramm erwünscht ist. Erfindungsgemäß wird weiterhin vorgeschlagen, von dem
Steuermotor nach Ablauf der Schaltvorgänge für das Inbetriebsetzen der Maschine
einen Programmgeber in Gang zu setzen, der nach Beendigung eines programmierten
Druckablaufs die Wiedereinschaltung des Steuermotors bewirkt. Nach Ablauf eines
Druckvorganges wird zweckmäßigerweise der Steuermotor mittels eines voreingestellten
Bogenzählers wieder eingeschaltet.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt.
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F i g. 1 a und 1 b zeigen die Steuerungsanlage mit dem Steuermotor
mit der Vielzahl der Mitläufer und Betätigungshebel mit den Seilzügen zu den Schalteinrichtungen
und diese selbst in der Aufsicht; F i g. 2 zeigt die Seilzüge zu den Schalteinrichtungen
und diese selbst in der Seitenansicht; F i g. 3 zeigt eine der vom Steuermotor der
Steuerungsanlage angetriebenen Steuerkurven mit der magnetisch betätigten Kuppeleinrichtung
zwischen den Mitläufern und Betätigungshebeln in der Seitenansicht.
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Die Steuerungsanlage besteht im wesentlichen aus einem Steuermotor
51 (Getriebemotor), der die Kurvenwelle 9 (s. F i g. 3) mit 5 U/min antreibt und
diese wiederum die Schaltkurvenwelle 10, untersetzt durch die Zahnräder 11, 12 und
13 (s. F i g. 1 b), betätigt. Auf der Achse 14 (s. F i g. 3) sind schwenkbar die
Hebel 15 und 16 gelagert. Jeder dieser Hebel (je 5 Stück) ist mit einer Zugfeder
versehen (17 und 18). Die Hebel 15 laufen mit Rollen auf den Kurven 19 bis 23. An
den Hebeln 16 befindet sich je ein Magnet 24, welcher durch seine Gelenkteile mit
der Klinke 25, die sich auch an dem Hebel 16 befindet, verbunden ist (also fünf
Magnete, fünf Satz Gelenkteile 26 bis 28, fünf Klinken). In der Zeichnung sind die
Steuersätze mit 1-V bezeichnet.
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Von den Hebeln 16 gehen Zugdrähte mit den Schlußstücken 29 über ein
Rollensystem an die Hebel 30 und 31. Auf den gleichen Hebeln befinden sich die den
Steuersätzen I bis V zugeordneten Kupphungsteile 32 und 33 (s. F i g. 1 a) für die
zu betätigenden Elemente der Maschine.
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Auf der Kurbelseite der Maschine befindet sich eine Drucktastenreihe
1 bis 8 (s. F i g. 2). Davon wird zum Programmablauf nur die Taste 8 benötigt. Außerdem
kann mit Druck auf Taste 7 der Programmablauf gestoppt, mit Druck auf Taste 6 dann
die Karte zurück oder mit Druck auf Taste 5 vorlaufen.
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Eine Kontrollampe 52 (s. F i g. 1 b) zeigt an, daß die Kurvenwelle
9 (s. F i g. 3) in Anfangsstellung steht. Auf der Schaltkurvenwelle 10 (s. F i g.
3) befinden sich die Schaltkurven 34, 35 und 36, eine Kurve 39 für die Kontrollampe
52 und zwei Kurven 40, 41, von denen die eine, 40, die Farbwerkmagnete
steuert. Neben der Schaltkurvenwelle 10 sind die Mikroschalter 37 (9 Stück) für
die vorhandenen und eventuell zusätzlich noch zu betätigenden Druckelemente angebracht.
Ein Impulsgeber (Kurve auf dem Gegendruckzylinder und Mikroschalter) ist in der
Maschine angebracht. Des weiteren befindet sich ein Mikroschalter in der Maschine,
der eingeschaltet wird, wenn der Offsetzylinder in Druckstellung geht und damit
den Stromkreis für den vorher erwähnten Impulsgeber schließt.
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Der Programmablauf ist nun folgender: Durch Druck auf die Taste 8
(s. F i g. 2) wird der Steuermotor 51 (Getriebemotor) über ein Halterelais eingeschaltet,
und eine Programmkarte, die mit ihren Programmarkierungen auf das jeweils gewählte
Druckprogramm, d. h. auf eine vorbestimmte Aufeinanderfolge von Abschnitten des
Druckbildes, abgestimmt ist, läuft einen Schritt weiter (direkt geschaltet). Dabei
wird die Programmkarte mittels eines Schrittschaltwerkes vorwärts geschoben, das
seine Impulse durch den jeweils bei den Umdrehungen des Gegendruckzylinders betätigten
Impulsgeber erhält. Die Kurvenwelle 9 (s. F i g. 3) und die Schaltkurvenwelle 10
drehen sich mit ihren Kurven. Die Kurven der Welle 9 betätigen die Hebel 15, und
je nach Schaltung des Mikroschalters 37 durch die Kurven der Welle 10 werden die
Magnete 24 ein- bzw. ausgeschaltet, so daß die Schalteinrichtungen 47 bis 50 entsprechend
betätigt werden. Wenn die Schaltkurve des Steuersatzes IV den zugehörigen Mikroschalter
37 schließt, zieht der Hubmagnet 24 an und legt die Klinke 25 vor
den Hebel 15; die Kurve 22 des Steuersatzes IV drückt nun die Hebel 15 und 16 nach
außen, so daß der zugehörige Zugdraht 53 eine Einschaltwelle 54 über das Gestänge
55 bis 58 dreht. Diese Einschaltwelle bewirkt zunächst das Anstellen der die Feuchtflüssigkeitsaufnahme
der Formplatten begünstigenden Fixierwalze, das Schließen der Formplattengreifer
und das Anlaufen der Druckwerkszylinder. Damit werden alle Funktionen der oberen
Einschaltwelle 54 wie bei manueller Bedienung ausgelöst. Sind nun die Greifer
des Formzylinders geschlossen und läuft die Maschine und ist die Druckform fixiert,
so schaltet die Schaltkurve 34 des Steuersatzes V den zugehörigen Magneten 24, und
über Klinke und Hebel wird der Zugdraht 59 so bewegt, daß sich die Einschaltwelle
54 wieder zurückdreht und dabei das Farbwerk anstellt und dann in ihre Ausgangsstellung
gelangt. Der Steuermotor 51 (Getriebemotor) wird darauf von seiner Schaltkurve 34
stillgesetzt.
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Beim Rückgang der Einschaltwelle 54 nach dem Einfärbevorgang wird
von dieser der Offsetzylinder in Druckstellung gebracht, dabei der Mikroschalter
für den Impulsgeber des Schrittschaltwerkes der Programmkarte geschlossen und die
Programmkarte bei jeder Gegendruckzyhnderumdrehung einen Schritt weitertransportiert.
Nun läuft der Druckvorgang entsprechend der in die Programmkarte eingearbeiteten
Kontaktschlüsse ab. Bei einem Fehlbogen bleibt die Programmkarte stehen und läuft
erst weiter, wenn durch Drücken des Knopfes »Papierlauf« an der Maschine ein Bogen
vom Anleger gebracht wird.
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Ist der Druckvorgang beendet, schaltet die Programmkarte den Steuermotor
51 (Getriebemotor) ein. Die jetzt sich wieder drehende Kurvenwelle 9 und
die Schaltkurvenwelle 10 schalten über die Schaltkurve 36 den zum Steuerungssatz
II gehörenden Magneten, und über Klinke, Hebel und Zugdraht 63 an der unteren Schaltwelle
wird diese kurz nach oben gedreht und die Maschine stillgesetzt. Nun schaltet die
Schaltkurve 41 den zum Steuersatz 1 gehörenden Magneten, und über Klinke, Hebel,
Zugdraht 60, Welle 42, Hebel 43, Zugstange 44 und Hebel 45 werden die Greifer im
Formzylinder geöffnet. Die untere Schaltkurvenwelle 10 wird weitergedreht; dadurch
läuft die Maschine wieder an, die Druckform oben heraus, und die Waschwalze beginnt
das Gummituch zu waschen. Nach beendeter Waschung schaltet die Schaltkurve 35 des
Steuerungssatzes III den zugehörenden Magneten, und über Klinke, Hebel und Zugdraht
61 wird die untere Schaltwelle 62 um 90° zurückgedreht, d. h., der Trockenwischer
wird in die Lage zum Trocknen des Gummituches gebracht. Nach vollendeter Trocknung
schaltet sich der Steuerungssatz II noch einmal ein und schaltet über Zugdraht 63
die Maschine ab.
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Die Steuerungsanlage mit dem Steuermotor wird auch bei Maschinen ohne
Programmablauf verwendet.
In diesem Falle tritt an die Stelle des
Programmkartengebers ein elektrisch arbeitender, rückläufig zählender Vorwahlzähler,
der nach Ablauf des Einschaltvorganges, also bei Beginn des Fortdruckens, durch
einen Mikroschalter, der durch den Einschaltmechanismus der Papierzuführung eingeschaltet
wird, in Tätigkeit gesetzt wird, und der bei jeder Druckzylinderumdrehung einen
Stromimpuls erhält und dadurch bei jeder Zylinderumdrehung um eine Ziffer zurückgeschaltet
wird. Bei Erreichen der Zahl »0« schließt der Zähler den Stromkreis zum Steuermotor,
und dieser bewirkt, wie vorher beschrieben, den Ablauf der Ausschaltvorgänge bis
zum Stillstand der Maschine.
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Der Unterschied der beiden Ausführungen besteht darin, daß mit Hilfe
des Programmkartengebers während des Fortdruckens Änderungen innerhalb des Druckbildes,
d. h. Auslassungen und Hinzufügungen, erzielt werden können, wogegen bei Verwendung
des Zählers keine Änderung innerhalb des Druckbildes möglich ist.