DE1196463B

DE1196463B - Doppeltragwalzenroller zum Aufwickeln von Bahnen aus Papier, Karton od. dgl.

Info

Publication number: DE1196463B
Application number: DEJ23727A
Authority: DE
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg Werke AG
Priority date: 1963-05-17
Filing date: 1963-05-17
Publication date: 1965-07-08
Also published as: SE316961B; US3286944A; FI46145B

Description

Doppeltragwalzenroller zum Aufwickeln von Bahnen aus Papier, Karton od. dgl.
Die Erfindung betrifft einen Doppeltragwalzenroller zum Aufwickeln laufender Bahnen aus Papier, Karton od. dgl., und insbesondere betrifft die Erfindung eine kombinierte Arbeitsschutz- und Absenkvorrichtung für die fertig gewickelte Rolle.
Bei Doppeltragwalzenrollern machen die hohen Arbeitsgeschwindigkeiten besondere Vorkehrungen erforderlich, die während des Wickelvorganges ein unbeabsichtigtes Herausbewegen der Wickelrolle aus dem Tragwalzenbett verhindern. Die Neigung einer schweren Wickelrolle, sich aus dem Tragwalzenbett herauszubewegen, wird durch eine nicht zu vermeidende Unwucht der sich bildenden Wickelrolle in Verbindung mit der hohen Umlaufgeschwindigkeit begünstigt, wobei unzulässige Lagerbelastungen auftreten. Insbesondere bei Doppeltragwalzenrollern, die mit achsloser Wicklung arbeiten, d. h. bei denen an Stelle einer durchgehenden Wickelachse kurze Achszapfen vorgesehen sind und die in einem Arbeitsgang mehrere im Tragwalzenbett nebeneinanderliegende Rollen wickeln, ist die Gefahr des Herausschleuderns der Wickelrollen besonders groß.
Man ist aus diesem Grunde dazu übergegangen, Schutzvorrichtungen anzubringen, die auf der Bedienungsseite in den Schwerpunktbereich der Wickelrolle hineinbewegt werden und am Ende des Wickelvorganges wieder herausbewegt werden. Abgesehen davon, daß derartige Schutzvorrichtungen einen großen Konstruktionsmittelaufwand erfordern, macht sich auch ihr Raumbedarf nachteilig bemerkbar. Zur Handhabung der schweren Wickelrolle am Ende des Wickelvorganges ist es weiterhin üblich, Doppeltragwalzenroller mit einer Absenkvorrichtung zu versehen, die am Ende des Wickelvorganges die aus dem Tragwalzenbett ausgestoßene Wickelrolle aufnimmt und auf die Bodenebene absenkt. Auch eine derartige Absenkvorrichtung ist aufwendig und platzraubend.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Vorrichtung, die unter weitgehender Verminderung des maschinentechnischen Aufwandes und des Raumbedarfs so ausgebildet ist, daß sie sowohl als Schutzvorrichtung zur Verhinderung des Herausschleuderns aus dem Tragwalzenbett als auch als Vorrichtung zum Absenken der fertig gwickelten Rolle dienen kann. Zur Lösung dieser Aufgabe wird nun erfindungsgemäß vorgeschlagen, die in bekannter Weise tragmuldenförmig ausgebildete Absenkvorrichtung während des Wickelvorganges als Schutzvorrichtung zu verwenden, so daß eine besondere Schutzvorrichtung nicht mehr erforderlich ist.
Durch eine geeignete Bemessung der Ausladung und Breite der um eine feststehende Achse schwenk- baren Schutz- und Absenkvorrichtung wird erreicht, daß sowohl ein unbeabsichtigtes Herausbewegen der Wickelrolle aus dem Tragwalzenbett und ein Zugriff der Bedienungsperson in den Gefahrenbereich der Maschine verhindert wird, als auch die Wickelrolle nach Beendigung des Wickelvorganges abgesenkt werden kann, wobei eine funktionelle Verschmelzung der beiden an sich bekannten Vorrichtungen eintritt.
Zur Sicherung der Schutzwirkung der gesamten Einrichtung ist weiterhin dafür Vorsorge getroffen, daß der Wickelvorgang nur dann eingeleitet bzw. durchgeführt werden kann, wenn sich die Schutzvorrichtung in ihrer wirksamen Stellung befindet. Zu diesem Zweck ist im Bewegungsbereich der Schutzvorrichtung ein auf den Maschinenantrieb wirkender Endschalter vorgesehen, der eine Einleitung des Wickelvorganges dann verhindert, wenn sich die Schutzvorrichtung außerhalb ihrer wirksamen Stellung befindet.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand des mit der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles erläutert: Die von einer nicht dargestellten Vorratsrolle kommende Papierbahn 1 gelangt über die im Ständer 2 der Maschine gelagerten Leitwalzen 3 und 4 in den Bereich der Schneidvorrichtung, die aus den Kreismessem 5 und den Gegenmessern 6 besteht. Im weiteren Verlauf wird die Papierbahn 1 unter Umschlingung der Tragwalze 7 der im Tragwalzenbett 7, 8 ruhenden Wickelrolle 9 zugeführt. Die Lager 10 und 11 der Tragwalze 7 und 8 sind auf dem Grundgestell 12 der Maschine befestigt. Die Wickelachse bzw. die Achszapfen 13 der Wickelrolle 9 sind in bekannter Weise in Führungen 14 des Maschinenständers 2 gelagert.
Auf der Bedienungsseite der Maschine ist die kombinierte Schutz- und Absenkvorrichtung 15 angeordnet, die sich im wesentlichen über die gesamte Arbeitsbreite der Maschine erstreckt. Die muldenförmig gestaltete Schutz- und Absenkvorrichtung 15 ist um den feststehenden Drehpunkt 16 schwenkbar gelagert. Zur Aufnahme der den Drehpunkt 16 bildenden Achse dient ein Lager 17, das auf dem vorderen Ende des Grundgestelles 12 befestigt ist. Zur Betätigung der Schutz- und Absenkvorrichtung 15 ist ein um den Drehpunktl8 schwenkbarer pneumatischer oder hydraulischer Zylinder 19 vorgesehen, dessen Kolbenstange 20 unter Einschaltung des Hebels 21 an der Schutz- und Absenkvorrichtung 15 angreift.
Während des Wickelvorganges befindet sich die Schutz- und Absenkvorrichtung 15 in der mit der Zeichnung veranschaulichten oberen Stellung, in der sie als Schutzvorrichtung wirkt und dabei das Herausschleudern der Wickelrolle 9 aus dem Tragwalzenbett 7, 8 verhindert und gleichzeitig auch die Bedienungsperson daran hindert, in den Gefahrenbereich der laufenden Maschine einzugreifen. Am Ende des Wickelvorganges wird die Wickelrolle 9 mit bekannten Mitteln in Richtung auf die Bedienungsseite aus dem Tragwalzenbett 7, 8 herausbewegt und gelangt auf die tragmuldenförmige Absenkvorrichtung, durch deren Abwärtsbewegung die Wickelrolle 9 auf die Bodenebene abgesetzt wird. Die untere Stellung der Absenkvorrichtung 15 und die sich auf der Bodenebene befindende Wickelrolle 9 sind in der Zeichnung strichpunktiert dargestellt.
Um ein Inbetriebsetzen der Maschine dann zu verhindern, wenn sich die Schutzvorrichtung 15 nicht in ihrer oberen wirksamen Stellung befindet, ist im Schwenkbereich der Schutzvorrichtung ein Endschalter 22 angeordnet, der ein Einschalten des Maschinenantriebes nur dann ermöglicht, wenn ein an der Schutzvorrichtung 15 angeordneter Anschlag 23 den Endschalter 22 betätigt.

Claims

Patentansprüche: 1. Doppeltragwalzenroller zum Aufwickeln von Bahnen aus Papier, Karton od. dgl. mit einer die fertig gewickelte Rolle aufnehmenden und auf eine tiefer liegende Ebene absenkenden Vorrichtung, gekennzeichnet durch die Verwendung der in bekannter Weise tragmuldenförmig ausgebildeten Absenkvorrichtung (15) während des Wickelvorganges als Schutzvorrichtung (15).
2. Doppeltragwalzenroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Schwenkbereich der Schutzvorrichtung (15) ein Endschalter(22) vorgesehen ist, der eine Einleitung des Wickelvorganges außerhalb der wirksamen Stellung der Schutzvorrichtung (15) verhindert.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 158 782, 288 211.