DE1194559B

DE1194559B - Verfahren und Vorrichtung zum selbsttaetigen fortlaufenden Herstellen von Packungsdeckeln aus thermoplastischer Folie

Info

Publication number: DE1194559B
Application number: DEH38736A
Authority: DE
Inventors: Hans Paal
Original assignee: FR Hesser Maschinenfabrik AG
Current assignee: FR Hesser Maschinenfabrik AG
Priority date: 1960-02-23
Filing date: 1960-02-23
Publication date: 1965-06-10
Also published as: CH386684A; GB908544A

Description

Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen fortlaufenden Herstellen von Packungsdeckeln aus thermoplastischer Folie Die Erfindung bezieht sich auf die selbsttätige fortlaufende Herstellung von Packungsdeckeln aus thermoplastischer Folie mit senkrecht zur Deckelebene verlaufendem Falzrand.
Es ist bereits bekannt, Verpackungsbehälter aus thermoplastischen Folienbahnen durch Warmverformung herzusteIlen. Dabei werden zunächst aus einer schrittweise bewegten Folienbahn Hohlformen erzeugt, die anschließend senkrecht zur Bahnrichtung ausgestanzt werden. An der Behälteröffnung bleibt dabei ein in der Ebene der Bahn liegender Rand zur Befestigung einer flachen Deckelfolie bestehen.
Dieses Verfahren ist zur Herstellung von Packungsdeckeln mit senkrechtem Falzrand ungeeignet, da mit einfachen Stanzwerkzeugen ein sauberer Randschnitt nicht erzielbar ist.
Es ist ferner bekannt, Verpackungsdeckel der genannten Art aus vorgestanzten Zuschnitten zu formen, die keine nachträgliche Bearbeitung erfordern.
Die Zuschnitte werden dabei von Hand in ein Tiefziehwerkzeug eingelegt und nach der Formung aus demselben wieder entfernt. Die Ausstoßleistung derartiger Vorrichtungen ist natürlich sehr gering.
Es ist zwar auch bereits bekannt, ein Verschlußkappenband auszubilden, bei dem jedoch einzelne ebene, flache Scheiben durch Stege miteinander verbunden sind, die einseitig von der jeweiligen Scheibe getrennt werden, um Kappen mit einer Lasche zu erhalten. Die endgültige Herstellung einer Raumform der jeweiligen Kappe erfolgt erst nach dem Abtrennen beim Anbringen der einzelnen Kappe auf einer zugeordneten Flaschenmündung. Bei diesem bekannten Verschlußkappenband treten daher keinerlei Schnittprobleme wie in dem Falle auf, wenn, wie bei der Erfindung, Packungsdeckel aus thermoplastischer Folie mit zur Deckelebene senkrecht stehendem Falzrand selbsttätig fortlaufend hergestellt werden sollen. Weiterhin war es bekannt, bei einer Maschine zum Verschließen von Flaschen untereinander zusammenhängende Verschlußdeckel herzustellen und diese Deckel vor dem Verschließen der Flaschen so zu verformen, daß eine geringe Vorwölbung zum erleichterten Einbringen in die Flaschenöffnung vorliegt, ohne daß jedoch die vorangehend genannten Probleme bei der Herstellung von Packungsdeckeln aus thermoplastischer Folie mit zur Deckelebene senkrecht verlaufendem Rand vorliegen.
Hierfür wird erfindungsgemäß nunmehr der Vorschlag gemacht, daß das z. B. von einer Vorratsrolle zugeführte Folienmaterial zunächst so zugeschnitten wird, daß eine ununterbrochene Reihe von ebenen Zuschnitten entsteht, die über Stege bestimmter Länge in an sich bekannter Weise zusammenhängen, welche zwischen den einzelnen Zuschnitten belassen werden, und daß die Zuschnitte dieser zusammenhängenden Reihe dann in ebenfalls an sich bekannter Weise mittels Wärmestrahlung plastifiziert und in diesem Zustand anschließend mechanisch und/oder pneumatisch in die Form der fertigen Packungsdeckel mit dem genannten senkrecht stehenden Falzrand verbracht werden, an denen die genannten Zwischenstege als Aufreißlappen bei der späteren Vereinzelung der Deckel verbleiben. Ein derartiges Verfahren ermöglicht eine gegenüber den bekannten Maßnahmen erhöhte Fertigungsleistung bei geringstem Abfall und ergibt den weiteren wesentlichen Vorteil, daß derartige, bereits die fertige Raumform aufweisende Packungsdeckel in zusammenhängender Bandform zu einem Vorrat aufgerollt werden können, von welchem bei der endgültigen Vereinzelung der Deckel letztere so abgetrennt werden können, daß an diesen Deckeln die genannten Zwischenstege als Aufreißlappen verbleiben. Die erfindungsgemäße hergestellten Deckel benötigen dabei in keiner Weise eine Nachformung oder mechanische Nachbearbeitung. Sie können in der genannten Rollenform einer Verschließmaschine zugeführt werden, was bisher bei derartigen Formdeckeln mit hochstehendem Falzrand nicht möglich war.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung eine Vorrichtung vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist durch reihenweise hintereinander angeordnete Stanzwerkzeuge für die Herstellung der Zuschnitte und der Stege, Heizkörper als Wärmeaus- strahler zum Plastifizieren der Zuschnitte und Formwerkzeuge für die Ausbildung der fertigen Packungsdeckel, wobei in vorteilhafter Weise diese Werkzeuge in an sich bekannter Weise als Mehrfachwerkzeuge ausgebildet sein können.
Nachstehend wird die Erfindung beispielsweise an Hand von schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigt Fig. 1 die Seitenansicht einer Vorrichtung zur gleichzeitigen Herstellung von mehreren Packungsdeckeln, F i g. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer weiteren Vorrichtung zur reihenweisen Herstellung von einzelnen, zusammenhängenden Packungsdeckeln, F i g. 3 einen Grundriß der Vorrichtung gemäß Fig. 2.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine thermoplastische Folienbahn 1 schrittweise zunächst einem aus Stempel 2 und Matrize 3 bestehendem Stanzwerkzeug, anschließend einem Wärmestrahler 4 und darauf einem Formwerkzeug 5 zugeführt. Als Fördereinrichtung dienen zwei periodisch derart bewegte Förderrechen 6 und 7, daß sie in die Ausstanzungen der Folienbahn 1 eingreifen, einen Förderschritt mit der Folienbahn 1 ausführen und »leer« wieder in ihre Ausgangsstellung zurückkehren. Außerdem sind gemäß Fig. 1 absatzweise angetriebene Förderrollen 8 und 9 vorgesehen. Derart werden Packungsdeckel 10 mit zur Deckelebene senkrecht verlaufendem Falzrand 11 und am Falzrand 11 vorgesehenen Aufreißlappen 13 hergestellt.
Als Grundriß der Packungsdeckel 10 ist beispielsweise eine Kreisfläche vorgesehen; es können selbstverständlich jedoch bei entsprechender Ausbildung der Stanz- und Formwerkzeuge auch andere geometrische Grundrißflächenformen hergestellt werden, wie z. B. Quadrate, Rechtecke u. dgl.
Die Arbeitsweise des Verfahrens ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel im Einzelnen folgende: Nach jedem Förderschritt stanzt der Stempel 2 in Verbindung mit der Matrize 3 zwei dreieckartige, mit bogenförmigen Schenkeln versehene Flächen aus der Folienbahn 1 aus, so daß durch Stege 13, d. h. die späteren Aufreißlappen, miteinander verbundene kreisförmige Zuschnitte 14 entstehen. Beim nächsten Förderschritt gelangen diese Zuschnitte 14 zum Plastifizieren zwischen die beiden einander gegenüberstehenden Heizkörper des Wärmestrahlers 4 und nach einem weiteren Förderschritt in den Bereich des Formwerkzeuges 5. Dieses besteht aus einer Matrize 15 und einer zweiteilig ausgebildeten Patrize, deren Stempel 16 zum Festklemmen der Zuschnitte 14 und deren diesen Stempel 16 umgebende Hülse 17 zum Bilden des senkrechten Falzrandes 11 dient. Zum Formen der Zuschnitte 14 werden die Matrize 15 und die Patrize 16, 17 aufeinander zu bewegt, so daß der Zuschnitt 14 zunächst zwischen Stempel 16 und Matrize 15 festgeklemmt wird. Anschließend zieht die Hülsel7 durch ihre Abwärtsbewegung den Rand des Zuschnitts zur Bildung des senkrechten Falzrandes 11 nach unten. Gleichzeitig wird innerhalb der hohlen Matrize 15 ein Vakuum erzeugt, so daß die Unterseite des Zuschnitts 14 gegen die Oberfläche der Matrize 15 angesaugt wird.
Nach dieser Formung des Zuschnittes 14 kehren die Matrize 15 und die Patrizel6, 17 wieder in ihre Ausgangsstellung zurück.
Gemäß Fig. 1 können bei jedem Arbeitstakt vier Packungsdeckel 10 hergestellt werden, so daß eine erhebliche Leistungssteigerung erreicht wird, da die Stanzwerkzeuge 2 und 3, die Heizkörper des Wärmeausstrahlers 4 und die Formwerkzeuge 5 als entsprechende Vierfachwerkzeuge ausgebildet sind.
Die Folienbahn 1 wird anfänglich über eine Umlenkwalze 20 von einer Vorratsrolle 18 abgezogen, während die durch die Stege 13 miteinander verbundenen Packungsdeckel 10 zwischen zwei Seitenscheiben 19 zu einer Stapelrolle aufgewickelt werden. Je nach Bedarf können von dieser Stapelrolle einzeln oder gruppenweise Vorratsdeckel 10 abgetrennt werden, so daß die Stege 13 Aufreißlappen bilden. Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, die zusammenhängenden Deckel 10 sofort einer Schließmaschine zuzuleiten, bei welcher die Deckel vereinzelt und auf Packungsbehälter aufgesetzt werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum selbsttätigen fortlaufenden Herstellen von Packungsdeckeln aus thermoplastischer Folie mit zur Deckelebene senkrecht stehendem Falzrand, dadurch gekennz e i c h n e t, daß das z. B. von einer Vorratsrolle (18) zugeführte Folienmaterial (1) zunächst so zugeschnitten wird, daß eine ununterbrochene Reihe von ebenen Zuschnitten (14) entsteht, die über Stege (13) bestimmter Länge in an sich bekannter Weise zusammenhängen, welche zwischen den einzelnen Zuschnitten (14) belassen werden, und daß die Zuschnitte (14) dieser zusammenhängenden Reihe dann in ebenfalls an sich bekannter Weise mittels Wärmestrahlung plastifiziert und in diesem Zustand anschließend mechanisch und/oder pneumatisch in die Form der fertigen Packungsdeckel (10) mit dem genannten senkrecht stehenden Falzrand verbracht werden, an denen die genannten Zwischenstege (13) als Aufreißlappen bei der späteren Vereinzelung der Deckel verbleiben.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch reihenweise hintereinander angeordnete Stanzwerkzeuge (2, 3) für die Herstellung der Zuschnitte (14) und der Stege (13), Heizkörper als Wärmeausstrahler (4) zum Plastifizieren der Zuschnitte (14) und Formwerkzeuge (5) für die Ausbildung der fertigen Packungsdeckel (10).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (2, 3 sowie 4 und 5) in an sich bekannter Weise als Mehrfachwerkzeuge ausgebildet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 939 612; britische Patentschrift Nr. 425757.