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Werkstückförderwerk, insbesondere für eine Härtepresse Die Erfindung
betrifft ein Werkstückförderwerk zum Ergreifen eines Werkstücks in einer Lage, zum
überführen des Werkstücks in eine andere Lage und zum Freigeben des Werkstücks in
dieser, bestehend aus einem mit Greifern für das Werkstück ausgerüsteten Werkstückförderglied,
das auf einem Halter sowohl pendelnd als auch längs der Pendelachse verschiebbar
angeordnet ist, aus einem treibenden Glied und aus einem angetriebenen Glied, die
im Halter drehbar gelagert sind, weiter aus einem Motor, der das Antriebsglied in
Bewegung versetzt und die Hin- und Herbewegung des Werkstückfördergliedes bewirkt,
und schließlich aus einer Getriebeverbindung zwischen dem angetriebenen Glied und
dem Förderglied.
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Ein derartiges Werkstückförderwerk kann z. B. auf bekannte Härtepressen
angewendet werden, bei denen das Werkstück während des Abschreckens zwischen Klemmbacken
eingespannt ist, die mit öffnungen zum Hindurchtritt der Kühlflüssigkeit versehen
sind. Denn bei diesen bekannten Härtepressen wird das zu härtende Werkstück von
einer Bereitschaftslage auf die untere Preßbacke übergeführt, von der die obere
abgehoben ist, und dann freigegeben. Alsdann geht die obere Klemmbacke herab und
klemmt das Werkstück ein, worauf das Ab-
schrecken erfolgt. Nach Wiederanheben
der oberen Klemmbacke muß dann das Werkstück von der unteren Klemmbacke wieder abgehoben
und fortbefördert werden.
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Jedoch ist das Werkstückförderwerk der Erfindung auch auf andere Maschinen
als Härtepressen anwendbar. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Förderbewegung
des Werkstücks mit großer Geschwindigkeit durchzuführen und die diesem Zweck dienenden
Einrichtungen so auszugestalten, daß sie sich durch Einfachheit, Betriebssicherheit,
lange Lebensdauer und geringen Platzbedarf C el CI auszeichnen. Diese Aufgabe
ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Antriebsglied und das angetriebene Glied
in einer Weise angeordnet sind, derzufolge das angetriebene Glied bei jeder Pendelbewegung
allmählich vom Stillstand bis auf eine Höchstgeschwindigkeit beschleunigt und dann
wieder bis zum Stillstand verzögert wird und das Antriebsglied bei jeder Pendelbewegung
vor dem Ingangsetzen der Pendelbewegung und nach dem Stillsetzen der Pendelbeweaung
des angetriebenen Gliedes eine Winkelbewegüng ausführt, und ist weiter dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor ein umsteuerbarer Motor ist, der das Antriebsglied in eine Schwingbewegung
versetzt, und C
daß die Hin- und Herbewegung längs der Pendelachse durch von
demselben Motor angetriebene Maschinenelemente bewirkt wird, welche die Hin-und
Herbewegung im Takt mit den Wendepunkten des antreibenden Gliedes durchführen, während
das angetriebene Glied noch stillsteht.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen des Werkstückförderwerkes nach der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
in Anwendung an einer an sich bekannten Härtepresse dargestellt. Es zei
C gt F i g. 1 eine Seitenansicht der mit dem Werkstückförderwerk nach
der Erfindung ausgerüsteten Abschreckpresse, wobei Teile dieser Presse fortgebrochen
dargestellt sind, F i g. 2 das elektrische Schaltschema des Förderwerkes,
F i g. 3 einen Grundriß des auch in F i g. 1 gezeigten Werkstückförderwerkes,
F i g. 4 einen waagerechten Schnitt durch einen Arm des Förderwerkes, F i
g. 5 den senk-rechten Teilschnitt nach der Linie 5-5 der F i
g. 4, F i g. 6 einen senkrechten Schnitt durch das Antriebswerk des
Fördergliedes im wesentlichen nach der Schnittlinie 6-6 der F i
g. 7,
F i g. 7 den ün wesentlichen nach der Linie
7-7 der F i g. 6 verlaufenden waagerechten Schnitt, F i
g. 8 den im wesentlichen nach der Linie 8-8 der F i g. 7 verlaufenden
lotrechten Schnitt, F i g. 9 den Schnitt nach der Linie 9-9 der F
i g. 8
und F i g. 10 die Abwicklung einer Nockentrommel, die zur Verwendung
gelangt, um das Förderglied auf und ab zu verstellen und um seine Werkstückgreiferklauen
anzutreiben.
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Die in Fig. 1 veranschaulichte mit dem Werkstückförderwerk
nach der Erfindung ausgerüstete Presse weist ein Gestell 20 auf, auf welchem ein
Werkstückhalter 21 derart angebracht ist, daß er sich von der in ausgezogenen Linien
veranschaulichten Arbeitsstelle zu der bei 21' in gestrichelten Linien veranschaulichten
Beschickungsstelle bewegen kann und von dieser wieder zurück. Getragen wird dieser
Werkstückhalter von zwei Lenkern 22, von denen in F i g. 1 der eine hinter
dem anderen liegt und die beide am Gestell um eine Achse 23 und am Halter
um eine Achse 24 schwenkbar sind. Auf jeder Seite Ist der Halter mit einer Führungsrolle
25 versehen, und diese Rollen laufen in bogenförmigen Führungen 26, von denen
eine auf jeder Seite des Gestelles vorgesehen ist. Auf dem Halter ist ferner zur
Aufnahme des durch Abschreckung zu härtenden Werkstückes W eine untere Patrize
27 vorgesehen, wobei es sich bei dem Werkstück um einen Rollenlagerring handelt.
Die Lenker 22 führen um die Achse 23 eine Pendelbewegung aus und führen dadurch
den Halter von der Arbeitsstelle zur Beschickungsstelle über und wieder zurück.
Diese Pendelbewegung wird ihnen durch eine Kurbel 28 erteilt, die einen Kurbelzapfen
29 aufweist, welcher mit dem einen Lenker durch eine Kurbelstange
31 verbunden ist. Zum Verbinden der Kurbelstange mit dem Lenker dient ein
Gelenkzapfen 32. Die Kurbel wird durch einen Motor und ein Untersetzungsgetriebe
33 in Umlauf versetzt.
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Ferner trägt das Gestell 20 einen Zylinder 34 mit einem darin hin
und her gehenden Kolben 35, der einen Teil eines Stößels 37 bildet,
an welchem die obere Matrize angebracht ist. Der Stößel wird unter dem Einfluß des
Druckunterschiedes gehoben und gesenkt, der auf die obere und die untere Kolbenfläche
wirkt. Geht der Stößel herab, dann wird das Werkstück zwischen der Matrize und der
Patrize eingeklemmt. In eingeklemmtem Zustand wird das Werkstück dann durch eine
Abkühlflüssigkeit abgeschreckt, die durch entsprechende Einrichtungen in Umlauf
versetzt wird.
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Zur Abschreckpresse gehört ferner eine Steuerung, die in entsprechendem
Takt mit dem Abschreckvorgang den Motor 33 des Förderwerkes in Gang setzt,
um dadurch den Werkstückhalter 21 von der Arbeitsstelle an die Beschickungsstelle
und wieder zurück zu bringen. Durch diese Steuerung wird auch der Kolben
35 zum Heben und Senken des Stößels mit Druckflüssigkeit beaufschlagt und
der Umlauf der Abschreckflüssigkeit um das Werkstück W herum bewirkt. In F i
g. 2 ist diese Steuerung bei 38 schematisch wiedergegeben. Zu ihr
gehören verschiedene später zu erläuternde Schalter.
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Die erfindungsgemäße Fördervorrichtung für die Werkstücke hat einen
Halter, der beim vorliegenden Ausführungsbeispiel von einem am Gestell 20 befestigten
Gehäuse 39 und einem Förderglied 41 gebildet wird, das um eine senkrechte
Achse 42 schwenkbar am Halter gelagert ist und sich in Richtung dieser Achse auf
und ab bewegen kann und ungefähr L-förmig gestaltet ist. An diesem Förderglied 41
sitzen zwei Sätze von Klemmbacken 43 und 44, die das Werkstück zu ergreifen vermögen
und im gleichen radialen Abstand von der Achse 42 in verschiedenen Winkelstellungen
zu dieser angeordnet sind. Nimmt das L-förmige Förderglied die in F i
g. 3
in ausgezogenen Linien gezeigte Stellung ein, dann befindet sich der
Satz von Greiferklauen 44 an der Beschickungsstelle L. Die Klauen sind dann in senkrechter
Richtung gegenüber der vom Halter 21 getragenen Patrize 27 ausgerichtet,
die sich in der Beschickungsstellung 21' befindet. Der andere Satz von Greiferklauen
43 aber befindet sich dann an der Aufnahmestelle R. Wird das Förderglied mit Bezug
auf F i g. 3 im Gegenuhrzeigersinn in diejenige Stellung geschwenkt, die
strichpunktiert wiedergegeben ist, dann befinden sich die Greiferklauen 43 an der
Beschickungsstelle L, während die Klauen 44 zu einer Austragsstelle D gelangt
sind. Eine endlose Förderkette 45 oder ein anderer entsprechender Förderer bringt
die Werkstücke einzeln nacheinander zur Empfangsstelle R. Dort wird jedes Werkstück
von den Klauen 43 ergriffen und dann durch Verschiebung des Fördergliedes in Richtung
seiner lotrechten Achse 42 nach oben angehoben und schließlich zur Stelle L verschwenkt
und auf die Patrize 27
abgesenkt. Gleichzeitig mit diesem Vorgang wird ein
auf der Patrize 27 an der Stelle L befindliches abgeschrecktes Werkstück
von den Greiferklauen 44 ergriffen, angehoben und zur Stelle D geschwenkt,
wo es auf einen weiteren Kettenförderer 46 herabgesenkt wird. An Stelle der endlosen
Förderkette 46 kann auch irgendein anderer Förderer zur Verwendung gelangen.
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Am Halter 39 ist ein Lagerbock 47 befestigt, der durch einen
senkrechten Scharnierzapfen 48 schwenkbar und gleitend mit einem am Gestell 20 befestigten
Lagerbock 49 verbunden ist. Der Zapfen 48 kann mit Hilfe einer Schraube
51 in dem Lagerbock 49 auf und ab verstellt werden, wenn die Maschine eingerichtet
wird. Auf diese Weise kann man das ganze Werkstückförderwerk einschließlich des
Halters 39
in der Höhe verstellen, und zwar je nach der Gestalt des
jeweiligen Werkstücks. Die Scharnierverbindung 48, 49 ermöglicht es, das Förderwerk
39 um die Achse des Scharnierzapfens 48 vom Gestell 20 abzuschwenken, wenn
man Zugang zu der eigentlichen Abschreckpresse gewinnen will. Das erleichtert das
Auswechseln und Einstellen der Patrizen 27 und Matrizen 37 und auch
andere Vorgänge. Bevor das Förderwerk jedoch in Gang 'gesetzt wird, wird es gegen
eine solche Schwenkbewegung gesichert. Es geschieht dies mit Hilfe einer Befestigungssehraube
52, F i g. 3, deren Kopf in einem lotrechten T-Schlitz 53 eines
am Gestell 20 sitzenden Lagerbocks gleiten kann.
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Das Förderglied 41 hat eine senkrechte Hohlwelle 54, F i
g. 6 bis 8, die in zwei im Abstand voneinander angeordneten Lagern
in dem Halter 39 um ihre Achse 42 drehbar und auf und ab verschiebbar gelagert
ist. Das untere dieser beiden Lager ist bei 55
zu ersehen. Die Drehung dieser
Welle wird durch einen Zahnsektor 56 bewirkt, der auf der Welle 54 gegen
Drehung gesichert befestigt ist und mit einem weiteren Zahnsektor 57 in Eingriff
gelangt, wenn das Förderglied samt seiner Welle 54 so weit angehoben
wird,
daß der ZahnseXtor 56 in die in F i g. 6 bei 56'
gestrichelt
dargestellte Lage gelangt. Solange der Zahnsektor 56 außer Eingriff mit dem
Zahnsektor 57
steht, also solange sich das Förderglied nicht in seiner obersten
Stellung befindet, greift der Zahnsektor 56 in eine am Halter 39 befestigte
Zahnstange 58 ein, um dadurch das übertragungsglied gegen Drehung zu sperren.
Der Zahnsektor 57 ist auf einer Welle 59 befestigt, die im Halter
39 in Lagern 61
läuft und an der auch eine Segmentplatte
62 befestigt ist. Diese Platte hat einen radialen Schlitz 63 und längs
ihres Umfanges einen mit drei Kerben 65 versehenen Flansch 64.
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Die Platte 62 stellt das angetriebene, sich hin und her schwingende
Glied eines Maltesergetriebes dar, dessen treibendes Glied ein Schneckenrad
66 ist. Dieses ist auf einer Welle 67 befestigt, die im Halter
39 auf Lagern 68 um ihre Achse 69 drehbar gelagert ist. Das
Schneckenrad wird durch eine Schnecke 71
hin und her gedreht, deren waagerechte
Welle 72
durch einen umsteuerbaren Elektromotor 73 antreibbar ist.
Zu dem Motor gehört eine Bremse, welche die Welle 67 jeweils stillsetzt,
wenn der Motor stromlos wird. Jedesmal, wenn sich das Schneckenrad hin und her dreht,
tritt ein an ihm angebrachter Zapfen 74 in den Schlitz 63 ein und dreht die
Platte 62 um einen Winkel A (F i g. 7) und verläßt dann den
Schlitz. Sobald das am Ende jeder Schwingbewegung des Schneckenrades geschieht,
tritt eine bogenförmige Rippe 75, die auf dem Schneckenrad sitzt, in eine
der Kerben 65 des Flansches 64 ein, um dadurch die Platte 62 zu sperren.
Die Rippe 75 verläßt die Kerbe 65 wieder in dem Augenblick, in welchem
der Zapfen 74 in den Schlitz eintritt. Wie stets bei Maltesergetrieben fällt in
dem Augenblick, in welchem der Treibzapfen 74 in den Schlitz 63 eintritt
oder diesen verläßt, der geometrische Ort des Treibzapfens mit der Stelle zusammen,
an der die radiale Längsmittelebene des Schlitzes tangential die bogenförinige Bahn
der Achse des Treibzapfens berührt. Das führt aber dazu, daß der angetriebene Teil,
näm-
lich die Platte 62, bei jeder Hin- und Herdrehung stoßfrei aus
dem Stillstand bis auf ihre höchste Winkelgeschwindigkeit beschleunigt und dann
stoßfrei wieder bis zum Stillstand verzögert wird. Das Getriebe 57, 56, das
diese Winkelbewegung auf das Förderglied überträgt, hat ein solches übersetzungsverhältnis,
daß bei jeder Drehung der Platte 62 um den Winkel A das Förderglied
um denjenigen Winkel gedreht wird, der erforderlich ist, um ein Werkstück von der
Stelle R zur Stelle L oder von dort zur Stelle D zu fördern. Bei dem veranschaulichten
Ausführungsbeispiel beläuft sich dieser Winkel auf 901.
Das Schneckenrad
66 schwingt dabei annähernd um 360', so daß der Treibzapfen 74 noch
einen erheblichen Winkelweg zurücklegt, nachdem er bei jeder Schwingung den Schlitz
63 verlassen hat.
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Zum Heben und Senken des Fördergliedes 41 ist auf der Welle
67 eine Nockentrommel 76 mit einer Schubkurvennut 77 angeordnet,
in die eine Nockenrolle 78 eingreift (F i g. 7 und 8). Diese
Rolle wird von einem Hebel 79 getragen, der am Halter 39 um einen
Zapfen 81 schwenkbar gelagert ist und mit seinem freien Ende eine Gabel bildet,
an der zwei in eine Ringnut 83 der Welle 54 des Fördergliedes eingreifende
Steine 82 schwenkbar gelagert sind.
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Ferner hat die Nockentrommel Schubkurvennuten 84, 85, die getrennte
Bahnen für den Hinlauf und Rücklauf der Nockenrolle bilden und dem Zweck dienen,
die Klemmbacken 43, 44 des Förderers zu verstellen. Die in diese Nuten eingreifende
Nockenrolle 86 (F i g. 8 und 9) läuft auf Wälzlagern
87 an einen Hebel 88, der am Halter 39 um einen Zapfen
89 schwenkbar gelagert ist und gleichachsig zu diesem einen an ihm befestigten
verzahnten Sektor 91 trägt, der mit einer Verzahnung 92 einer im Halter
in ihrer Längsrichtung verschiebbar gelagerten Stange 93 kämmt. Das andere
Ende dieser Stange hat eine Verzahnung 94, die mit einem Zahnrad 95
kämmt,
wenn sich das Förderglied in seiner untersten Stellung befindet. Dieses Zahnrad
95 ist am unteren Ende an der Welle 96 befestigt, die in der Hohlwelle
54 drehbar, aber in Achsenrichtung unverschiebbar gelagert ist und auf ihrem oberen
Ende einen Nocken 97 (F i g. 4) trägt, der innerhalb des Fördergliedes
gelagert ist und auf zwei Nockenrollen 98 einwirkt, deren jede ein Greiferpaar
43 bzw. 44 zu verstellen vermag. Jeder Greifer wird von einem Arm 99 g, ,etragen,
der durch Bolzen und Mutter 101 (F i g. 5) an einer Lagerwelle 102 befestigt
ist, die im Förderglied auf Wälzlagern 103 gelagert ist und auf ihrem Ende
einen dort befestigten Arm 104 mit einer Rolle 105 trägt. Die von den Klenimbackenpaaren
gebildeten Greifer suchen sich unter dem Einfluß von Federn 106 zu öffnen,
die auf jeden Greiferarm 99,
102, 104 einwirken und dadurch die beiden Rollen
105 in Anlage an einem kegelförmigen Nocken 107
halten, der aus einem
Stück mit einem die Nockenrolle 98 tragenden Schaft 108 besteht. Dieser
Schaft gleitet radial zur Achse 42 in eine Führung 109, die an dem Förderglied
vorgesehen ist. Die Nockenrolle 98 wird kraftschlüssig in Anlage an ihren
Nocken durch eine Feder 111 gehalten, die zwischen dem Schaft und dessen
Führung eingespannt ist. Dreht sich der Nocken, so daß die Feder den kegelfönnigen
Nocken 107 radial nach innen zu schieben vermag, dann schließen sich die
von den Klauen gebildeten Greiferzangen. Auf dem Schaft 108 ist ein Keil
110 befestigt, der in eine Längsnut der Führung 109 eingreift und
dadurch die Teile 107, 98 gegen Drehung sichert.
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Um die Greiferzancen zu schließen, verschwenkt C
die Schubkurvennut
84, 85 den Hebel 88 mit Bezug auf F i g. 8 im Gegenuhrzeigersinn
und verschiebt dadurch die Zahnstange 93 von der dort gezeigten Stellung
ausgehend nach rechts. Dadurch werden das Zahnrad 95 und der Nocken
97 im Gegenuhrzeigersinn in die Stellung der F i g. 4 gedreht. In
dieser Stellung hat die kräftige Feder 111 die schwächeren Federn
106 überwunden und den Nocken 107 in Richtuna auf die Achse 42 verstellt
und dadurch die Greiferzangen geschlossen. Um diese Zangen wieder zu öffnen, schwingt
der Hebel 88 mit Bezug auf F i g. 8 unter dem Einfluß des Nockens
im Uhrzeigersinn und verschiebt dadurch die Zahnstanae 93 nach links und
dreht den Nocken 97 im Uhrzeigersinn, so daß die Erhöhungen 112 des Nockens
97 die Nockenrollen radial nach außen verschieben und infolgedessen den Federn
106 das öffnen der Greiferklauen ermöglichen.
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Die Greiferklauen 113 lassen sich auf den Armen 99 längs
der Riefen 99, d. h. ungefähr radial zur Achse 42, und auch quer zu diesen
Riefen verstellen, nachdem Befestigungssehrauben 114 gelockert worden sind. Auch
läßt sich jeder Arm 99 gegenüber seiner Schwenkwelle 105 (F i
g. 5) verstellen, nachdem
eine Mutter 101 gelockert
worden ist, so daß man eine Klauenkupplungshälfte 115 des Armes von der anderen
Kupplungshälfte 116 der Welle 102 abrücken kann. Mit Hilfe dieser Verstellungen
lassen sich die Greiferklauen Werkstücken W verschiedenen Durchmessers anpassen.
Die Zahnräder 56 und 95
haben zueinander passende Kupplungsklauen
117
und 118. Jedesmal, wenn das Zahnrad 95 aus der Zahnstange
94 ausgerückt wird, was beim Anheben des Fördergliedes geschieht, kommen
die Kupplungsklauen in Eingriff, wie es F i g. 8 zeigt. Dieser Eingriff wird
dabei durch eine Druckfeder 119 (F i g. 6)
bewirkt, die zwischen einer
Schulter der Welle 54 und einer Schulter des rohrförmigen Schaftes 120 des Zahnrades
56 eingespannt ist und das Zahnrad mit Bezug auf die Hohlwelle 54 herabdrückt.
Bei allen seinen Lagen ist das Zahnrad 56 auf der Welle 54 gegen Drehung
gesichert, und zwar durch die Keilnuten und Keile 121, die auf dem Schaft des Zahnrades
und im unteren Ende der Welle 54 vorgesehen sind. Nähert sich das Förderglied seiner
tiefsten Stellung (F i g. 6), dann setzt sich das Zahnrad 56
mit seiner
unteren Fläche auf einen Anschlag 123
auf, der auf dem Halter 39 vorgesehen
ist. Dadurch wird die Abwärtsbewegung des Zahnrades 56 zum Stillstand gebracht,
und die Kupplungsklauen 118
des 7-2hnrades 95 werden aus den Kupplungsklauen
117 des Zahnrades 56 ausgerückt. Infolgedessen ist nunmehr das Zahnrad
95 gegenüber dem Förderglied durch eine Verschiebung der Zahnstange
93
frei drehbar.
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Der zeitliche Verlauf der Bewegungen des Fördergliedes und des Greiferklauenantriebes
sei nun an Hand der F i g. 10 erläutert. Das Förderglied beendet gewöhnlich
seine Schwenkbewegung, wenn es die Stellung der F i g. 3 erreicht hat. Dann
befindet es sich auch in der angehobenen Lage, weil die Nockenrolle 78 gegenüber
der Nockentrommel ungefähr die in F i g. 10 durch die Linie 124 bezeichnete
Stellung einnumt. Diese Stellung ist auch in F i g. 8 veranschaulicht. Beim
Lauf der Maschine wird die Nockentrommel durch den Motor zuerst mit Bezug auf F
i g. 7 im Uhrzeigersinn gedreht, also mit Bezug auf F i g. 10 nach
links, wodurch die Nockenrollen zunächst in die durch die Linie 125 bezeichnete
Stellung gelangen und dann in die Stellungen 126
und 127 laufen. Bei
125 verläßt der Treibzapfen 74 den Schlitz 63. Zwischen den Stellungen
125 und 126
bewegt die Schubkurvennut 77 die Nockenrolle
78
und das Förderglied abwärts und bringt dadurch das Zahnrad 95 in
Eingriff mit der Zahnstange 93. Zwischen den Stellungen 126 und
127 hebt der wirksame Abschnitt 128 der Schubkurve 85 die Nockenrolle
86
an, wodurch die Zahnstange 93 nach rechts verschoben wird und die
Greiferklauen schließt. Die aus den Klauen 43 bestehende Zange klemmt dabei ein
neues Werkstück an der Stelle R ein, während die aus den Klauen 44 bestehende Zange
ein abgesehrägtes Werkstück an der Stelle L einklemmt. Nunmehr wird der Motor umgesteuert
und treibt die Nockentrommel 76 im Gegenuhrzeigersinn an, also mit Bezug
auf F i g. 10 nach rechts. Die Zangen bleiben dabei geschlossen, weil die
Rolle 86 nunmehr in der Rücklaufnut 84 verbleibt; doch werden die Rollen
78
und das übertragungsglied zwischen den Stellen 126
und
125 angehoben. An der Stelle 126 tritt der Treibzapfen 74 in den Schlitz
63 ein, und bei Erreichen der Stellung 124 (oder 124', rechts in der F i
g. 10) beginnt der Treibzapfen, die Platte 62 im Uhrzeigersinn zu
drehen. Das Förderglied wird nun im Gegenuhrzeigersinn mit Bezug auf F i
g. 3 verschwenkt, und zwar durch die nunmehr im Eingriff stehenden Zahnräder
57 und 56. An der Stelle 129
verläßt der Treibzapfen den Schlitz;
die Greiferklauen 43 befinden sich nun an der Stelle L und die Klauen 44 an der
Stelle D. Zwischen den Stellungen 129 und 131 bewirkt die Schubkurve
77 ein Ab-
senken des Fördergliedes. Zwischen den Stellungen
131 und 132 wird die Nockenrolle 86 durch den wirksamen Abschnitt
133 der Schubkurve 84 abwärts bewegt, wodurch die Greiferklauen geöffnet
werden und somit das neue Werkstück an der Stelle L und das abgeschrägte Werkstück
an der Stelle D absetzen. Nunmehr wird der Motor wiederum umgesteuert und
treibt die Nockentrommel 76 durch die einander folgenden Stellungen
131 und 129 in die Stellung 124' oder 124). Ist diese Stellung erreicht,
so bleibt die Nockentrommel stehen, bis das Abschrecken des bei L abgesetzten Werkstückes
beendet ist. Zwischen den Stellungen 131 und 129 wird das Förderglied
angehoben. Zwischen den Stellungen 129 und 124' wird das Förderglied wieder
in die in F i g. 2 gezeigte Lage oder fast in diese Lage zurückgeführt. Inzwischen
sind die Zangen offen geblieben, da die Rolle 86 dem Rücklaufabschnitt
85 der Schubkurve folgt.
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Um die Nockenrollen 86 zu zwingen, daß sie in der beschriebenen
Weise die Schubkurven 84 und 85
entlangläuft, ist sie gemäß F i
g. 9 mit einem Führungszapfen 134 versehen, der durch eine Feder
135
abgefedert ist und daher in eine Nut 136 einzugreifen sucht, die
im Grunde der Schubkurvennut 84, 85
vorgesehen ist. Die Nut 136 wird
in den wirksamen Schubkurvenabschnitten 128 und 133 immer flacher
und erreicht ihre geringste Tiefe am stromab gelegenen Ende dieser Schubkurvenabschnitte.
Jedesmal, wenn die Nockenrolle 86 von dem Schubkurvenabschnitt
128 in den Abschnitt 84 übertritt oder von dem Abschnitt 133 in den
Abschnitt 85 einläuft, schnappt der Zapfen 134 über eine Kante
137 in einen tiefen Abschnitt der Nut 136 ein. Dieser Zapfen verhindert
daher beim Rücklauf der Nockenrolle, daß diese wieder in den wirksamen Abschnitt
128
oder 133 der Schubkurve eintritt, den sie eben verlassen hat. Der
Zapfen 134 trägt Muttern 138, die als Anschläge wirken und verhindern, daß
der Zapfen auch dort auf den Boden der Nuten 136 drückt, wo diese ihre volle
Tiefe haben.
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Der Steueruna der Maschine dient die in den F i g. 2 und
3 veranschaulichte Steueranlage. Zu ihr gehören Druckknopfschalter zum Anlassen
und Stillsetzen der Maschine, die mit 139 und 140 bezeichnet und in Reihe
mit einem Relais 1R liegend zwischen die Netzleitungen L-1 und L-2 geschaltet sind.
Das Relais 1R hat Arbeitskontakte 1R-1, die nur bei Erregung des Relais geschlossen
sind. Ferner weist die Steueranlage ein Motorschaltschütz mit Wicklungen MF und
MR für Vorlauf und Rücklauf auf, die bei ihrer Erregung den Motor in der
entsprechenden Drehrichtung anlassen. Weiter gehören zu der Anlage ein Relais 2R
mit zwei Schaltstellungen und Wicklungen 2R-IN und 2R-OUT, Arbeitskontakte
2R-1, die bei Erregen der Wicklung 2R-IN geschlossen werden und so lange geschlossen
bleiben, bis die Wicklung 2R-OUT erregt wird, Kontakte 2R-2, die jeweils geschlossen
werden, wenn die Kontakte
2R-1 offen sind, ein Relais 3R mit Arbeitskontakten
3 R-1 und 3 R-2 und Ruhekontakten 3 R-3 und 3 R-4. Das
die Presse steuernde Gerät 38 schließt bei seiner Erregung einen für gewöhnlich
offenen Schalter 141, der so lange geschlossen bleibt, bis das Gerät stromlos wird.
Ein für gewöhnlich offener Schalter 142 wird durch das Gerät 138 immer- dann
geschlossen gehalten, wenn der untere Patrizenhalter die Stellung 121' einnimmt,
und ein für gewöhnlich offener Schalter 143 wird vorübergehend geschlossen, wenn
das Gerät 138 am Ende seines Arbeitsspieles den Schalter 141 öffnet. Wenn
sich ein Werkstück an der Stelle R auf dem Fördergliede 45 befindet, und nur dann,
ist ein Schalter 144 geschlossen. In Reihe mit dem Gerät 38 ist ein ähnlicher
Schalter 145 vorgesehen, der den Schalter 141 überbrückt und nur dann geschlossen
ist, wenn sich ein Werkstück auf dem Förderglied 46 an der Stelle D befindet.
Auf dem Halter 39 befinden sich zwei Schalter 146 und 147, die von Nocken
148 und 149 gesteuert werden, welche auf der Welle 67 befestigt sind. Nähert
sich der Nocken 148 der Endstellung seiner im Uhrzeigersinn erfolgenden Drehung
gemäß F i g. 3, dann schließt er einen Schalter 146, der geöffnet wird, wenn
der Nocken seine Grenzstellung bei Drehung im Gegenuhrzeigersinn erreicht. Der Schalter
147 wird zwecks Schließung seines Kontaktes 151 umgeschaltet, wenn sich der
Nocken 141 unter ihm im Uhrzeigersinn dreht, und wird zwecks Öffnung seines Kontaktes
152 umgeschaltet, wenn sich der Nocken unter ihm in der entgegengesetzten
Richtung dreht. Dabei verbleibt er in der jeweiligen Schaltstellung, bis er von
dem Nocken in die entgegengesetzte Lage umgeschaltet wird.
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Zum Anlassen der Maschine drückt man vorübergehend auf den Druckknopfschalter
140. Die Maschine läuft dann so lange, bis der Stillsetzschalter 139 geöffnet
wird oder bis der Förderer 45 kein Werkstück mehr zur rechten Zeit zur Stelle R
bringt oder bis der Förderer kein Werkstück mehr von der Stelle L zur Stelle
D überführt. Nach Schließen des Anlaßschalters 140 wird das Relais 1R erregt,
und wegen Schließens der Kontakte 1R-1 bleibt das Relais so lange erregt, bis der
Stillsetzschalter 139
geöffnet wird. Es sei nun angenommen, daß die Werkstückfördereinrichtung
zuvor in ihrer GrundsteHung stillgesetzt worden ist, d. h. in der Lage, in
der das Förderglied angehoben ist und mit seiner Zange 43 sich an der Stelle R befindet.
Dann hat der Nocken 148 zuvor den Schalter 146 geschlossen, so daß das Relais
3 R erregt ist. Die Kontakte 3 R-1 und 3 R-2 sind geschlossen,
und die Kontakte 3 R-3 und 3 R-4 sind geöffnet. Das Relais 2 R ist
ausgeschaltet, so daß der Kontakt 2R-2 geschlossen ist. Nimmt man weiter an, daß
die Presse in ihrer normalen Stillsetzlage stehengeblieben ist, bei welcher der
Schalter 142 geschlossen ist, daß sich ferner ein Werkstück auf dem Halter 21 an
der Stelle L befindet und daß der Schalter 144 durch ein Werkstück auf dem Förderer
45 an der Stelle R geschlossen ist, dann wird die Wicklung MF des Schützes sofort
erregt und läßt den Motor 73 in Vorlaufrichtung anlaufen. Das bedeutet, daß
sich die Nockentrommel 76
ausgehend von der Stellung 124 in die Stellung
127
(F i g. 10) dreht und dabei das Förderglied senkt und die die Werkstücke
an den Stellen R und L ergreifenden Zangen schließt. Beim Durchlaufen der Stellung
127 (welche in F i 3 wiedergegeben ist) öffnet der Nocken 148 den
Schalter 146 und macht dadurch das Relais 3 R stromlos. Das dadurch bedingte
öffnen der Kontakte 3R-1 und das Schließen der Kontakte 3 R-3 läßt
die Wicklung MF stromlos werden, führt aber zur Erregung der Wicklung MR. so daß
der Motor nunmehr umgesteuert wird und das Förderglied anhebt und im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt, es dann wieder herabsenkt und die Zangen öffnet. Bei diesem Vorgang
geht der Nokken 149 unter dem Schalter 147 hindurch und schließt dadurch den Kontakt
152. Zunächst bleibt dieser Schaltvorgang aber ohne Folgen, da die Kontakte
3 R-2 offen und die Kontakte 3 R-4 (zum offenen Kontakt
151 parallel geschaltet) geschlossen sind. Infolge des Schließens von 3R-4
hat es auch zunächst keine Folgen, daß bei der Abnahme des Werkstückes von der StelleR
der Schalter144 geöffnet wird. Gleichzeitig mit der Erregung der Wicklung MR wird
das Relais 2R eingeschaltet und schließt seine Kontakte 2R-1, aber trennt seine
Kontakte 2R-2. Auch diese Schaltung bleibt zunächst ohne Folgen. Wenn die Nockentrommel
die Stellung 132 erreicht, schließt der Nocken 148 den Schalter 146, wodurch
das Relais 3 R erregt wird. Das dadurch bedingte Schließen der Kontakte
3 R-1 und öffnen der Kontakte 3 R-3 macht die Wicklung MR stromlos
und führt zur Erregung der Wicklung IVIF. Denn der Schalter 147 ist in diesem Zeitpunkt
auf den Kontakt 151 umgeschaltet, wodurch der Stromkreis des Motorsteuerschützes
getrennt wird, weil in diesem Zeitpunkt der Schalter 144 offen ist. Denn noch hat
kein weiteres auf dem Förderglied befindliches Werkstück die Stelle R erreicht.
Auch die Kontakte 2 R-2 und 3 R-4 sind offen. Infolgedessen hält der Motor
73 in der Lage an, in der der Nocken 149 den Schalter 147 auf den Kontakt
152 umgeschaltet hält. Dieser schließt den Stromkreis über die nunmehr geschlossenen
Kontakte 3R-2 und 3R-1 und den Schalter 145 (der durch das an der Stelle
D
abgesetzte Werkstück geschlossen ist) und über das Pressensteuergerät
38. Dieses Gerät schließt den Schalter 141 (so daß nunmehr der Schalter 145
ohne Folgen geöffnet werden kann). Wenn der Halter 121 der Patrize sich einwärts
bis in seine Arbeitsstellung zu bewegen beginnt, öffnet sich der Schalter 142. Wenn
der Patrizenhalter bei Beendigung des Abschreckvorganges in seine Beschickungslage
21' zurückkehrt, wird der Schalter 142 geschlossen und geschlossen gehalten, und
der Schalter 143 wird vorübergehend geschlossen, um das Relais 2R auszuschalten.
Dadurch werden die Kontakte 2 R-1 geöffnet und damit der Stromkreis für das
Steuergerät 38 stromlos gemacht, wodurch der Schalter 141 geöffnet wird.
Die Kontakte 2R-2 sind geschlossen. Infolgedessen wird das Schütz MF für den Vorlauf
des Motors erregt, sofern ein neues Werkstück auf dem Förderglied 45 nunmehr den
Schalter 144 schließt und dann wiederholt sich der ganze vorstehend erläuterte Arbeitsgang.