DE1179537B - Verfahren zum Walken von wollhaltigen Strick- oder Wirkwaren - Google Patents

Verfahren zum Walken von wollhaltigen Strick- oder Wirkwaren

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DE1179537B DEB60633A DEB0060633A DE1179537B DE 1179537 B DE1179537 B DE 1179537B DE B60633 A DEB60633 A DE B60633A DE B0060633 A DEB0060633 A DE B0060633A DE 1179537 B DE1179537 B DE 1179537B
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: D 06 m
Nummer:
Aktenzeichen:
Amneldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 8 k-5
1179 537
B 60633 IVc/8 k
23. Dezember 1960
15. Oktober 1964
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Walken von wollhaltigen Strick- oder Wirkwaren.
Bekannt ist das Walken der Ware im Wasser. Durch die Einwirkung von Wasser, Temperatur und mechanischer Behandlung wird die Ware zum Einlaufen gebracht, wobei die Zeit, in welcher der Walkvorgang abläuft, eine ganz erhebliche Rolle spielt. Bei der Wahl unrichtiger Walkzeiten oder Wassertemperaturen wird die Ware zu wenig oder zu stark verdichtet. Man ist daher vorwiegend auf manuelles Bedienen der bekannten Walkvorrichtungen angewiesen.
Besonders spürbar fällt beim vorbekannten Walken der ungünstige Wirkungsgrad ins Gewicht. Die Ware muß manuell hantiert werden; das Waschen und Walken einschließlich der notwendigen Flottenwechsel und das zusätzliche Abschleudern und Trocknen nehmen sehr viel Zeit in Anspruch; die Bedienungspersonen sind an die Walkmaschinen gebunden und müssen eine gründliche Ausbildung erhalten. Besonders groß ist jedoch der Energieverbrauch, nicht zuletzt dadurch, daß die erheblichen Wassermengen zur Trocknung der Ware wieder verdampft werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu beheben und durch eine neue Verfahrenstechnik das Walken in einer gleichbleibenden Qualität wesentlich rationeller zu gestalten.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Ware in einer Emulsion gewalkt wird, bei der ein organisches Lösungsmittel als kontinuierliche Phase neben einem handelsüblichen Emulgator so viel dispergiertes Wasser enthält, daß die Wassermenge 5 bis 20% vom Gewicht der behandelten Ware beträgt und die Emulgatormenge geringer als die Wassermenge ist.
Mit der Erfindung wird grundsätzlich erkannt, daß man mit dem organischen Lösungsmittel als Bewegungsflotte die Ware benetzen soll, um so den im Lösungsmittel emulgierten oder dispergierten Wasseranteil gleichmäßig verteilt an die Fasern heranzubringen, die ihrerseits das Wasser gierig aufsaugen und dadurch im Zusammenwirken mit der mechanischen Beanspruchung während des Waschvorganges eine Verdichtung im Sinne des Walkens erfahren. Dabei ist es wichtig, daß mehr Wasser als Emulgator zur Verfügung steht, so daß das Wasser nicht vom Emulgator gebunden wird. Es ist überraschenderweise gefunden worden, daß die Walkzeit um so kürzer gehalten werden kann, je mehr ungebundenes Wasser der Flotte beigegeben wird.
Verfahren zum Walken von wollhaltigen
Strick- oder Wirkwaren
Anmelder:
Böwe, Böhler & Weber K. G.,
Maschinenfabrik,
Augsburg, Memminger Str. 4-7
Als Erfinder benannt:
J. H. Sieber, Neusäß über Augsburg
Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren gelingt es, die Walkkosten und Walkzeit ganz wesentlich zu senken. Man benötigt kein qualifiziertes Bedienungspersonal mehr, denn der ganze Arbeitsablauf kann vollautomatisch gesteuert werden. Alle Schmälzen und Verschmutzungen werden während des Walkvorganges im Lösungsmittel entfernt, da diese Produkte im Lösungsmittel löslicher als im Wasser sind.
Der Walkeffekt ist bei gleichartigen Chargen stets gleichmäßig und reproduzierbar, dabei tritt keine Veränderung der Farbe und Form der Strickwaren auf. Im besonderen fällt der sehr geringe Energiebedarf hinsichtlich Strom-, Dampf- und Wasserverbrauch beim erfindungsgemäßen Verfahren ins Gewicht. Schließlich sind die so gewalkten Artikel faltenfrei und besitzen ihren natürlichen Feuchtigkeitsgehalt und lassen sich daher leicht hantieren und bügeln.
Es ist zwar bekannt, einer im wesentlichen aus Wasser bestehenden Walkflüssigkeit verschiedene Zusätze beizugeben. Dabei ist unter anderem die Zugabe eines Chlorkohlenwasserstoffes erwähnt worden. Dieser vorbekannte Zusatz soll jedoch nur eine verbesserte Ablösung der Schmälze herbeiführen.
Der Zusatz wird hingegen nicht verwendet, um die Nachteile des Walkens im Wasser zu überwinden, abgesehen davon, daß solche vorbekannten Zusätze auch nicht in der Lage sind, diese eingangs geschilderten Schwierigkeiten zu beseitigen. Es muß bei diesem Stand der Technik vielmehr die Ware ebenfalls vom Wasser wieder befreit werden, das bedeutet, daß der grundsätzlich beim wäßrigen Walken vorhandene Wasserüberschuß durch die verschiedensten Maßnahmen abgetrocknet werden muß, denn in diesen Fällen stellt das Wasser im Gegensatz zur Erfindung die kontinuierliche Phase dar, die bei der Erfindung durch das organische Lösungsmittel ersetzt ist.
409 707/326
Außerdem ist es bekannt, daß bei der Chemischreinigung davor gewarnt wird, größere Mengen an Wasser zu verwenden, da sonst die zu reinigende Ware verfilzen würde (vgl. unter anderem Sonderdruck aus: Melliand Textilberichte, Heidelberg, 1958, Nr. 4, S. 404 bis 407). Die Technik der chemischen Reinigung ist jedoch eine physikalisch grundsätzlich andere als beim Walkvorgang. Zwar werden auch Emulsionen aus organischen Lösungsmitteln, Reinigungsverstärkern und Wasser für die Reinigungsflotte angesetzt, doch ist dabei das Verhältnis von Reinigungsverstärkern zum Wasser gerade umgekehrt als beim Walken nach der Erfindung. Beim Chemischreinigen wird eine verhältnismäßig große Menge an Reinigungsverstärkern verwendet, um den Wasseranteil weitgehendst zu binden.
Das Verhältnis beträgt dabei in der Flotte etwa 10:1 zugunsten des Reinigungsverstärkers. Schon ein geringfügiges Vermehren des Wasseranteils würde zu einer ungünstigen Störung des Gleichgewichts führen, wovor in der Literatur mit Recht gewarnt wird.
Mit der Erfindung werden hingegen diese Bedenken und Vorurteile überwunden, indem das Verhältnis vom Emulgator zu Wasser gerade umgekehrt wird. Dadurch wird das Gebiet der Chemischreinigung gänzlich verlassen und überraschenderweise in ein neues bisher unbekanntes Gebiet vorgestoßen, das Walken in Lösungsmitteln durchzuführen, bei dem freies Wasser im Lösungsmittel emulgiert ist. Der Emulgator dient hierbei im wesentlichen nur dazu, den Wasserteil fein im Lösungsmittel zu verteilen, nicht aber darin zu lösen. Dabei treten eigentümlicherweise nicht die Nachteile auf, wie sie bei der Chemischreinigung befürchtet wurden, denn die Ware wird beim erfindungsgemäßen Verfahren zwar in sehr günstiger Weise gewalkt, jedoch nicht verfilzt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein jedes der in der Chemischreinigung verwendeten Lösungsmittel benutzt werden, wie z. B. chlorierte Kohlenwasserstoffe oder auch Schwerbenzin.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, das Walken in einer an sich bekannten Chemischreinigungsmaschine durchzuführen. Diese Maschine sollte mit einer Mindestausrüstung, bestehend aus einem Trommelgehäuse mit Waschtrommel (vorzugsweise Hochtrommel), zwei oder auch drei Lösungsmittelvorratsbehältern, einer geeigneten Antriebsvorrichtung für den Wasch- und Schleudergang und möglicherweise einem eingebauten Rückgewinnungssystem zum Trocknen der Ware und einer Destillationsvorrichtung versehen sein, wobei jedoch auch Maschinen verwendet werden können vom Typ der sogenannten kalten Maschinen, bei denen die Rückgewinnung des Lösungsmittels nach dem Abschleudern in einem getrennten Trocken-Tumbler vor sich geht.
Eine vorteilhafte Weitergestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Ware nach dem Beladen der Trommel zunächst mit dem organischen Lösungsmittel ausgenetzt wird, woraufhin unmittelbar nach Beginn des Walkens das Gemisch von Wasser und Emulgator langsam zugesetzt wird. Diese Verfahrensweise läßt sich besonders leicht in Chemischreinigungsmaschinen ausführen.
Im Sinne der Erfindung erweist es sich als vorteilhaft, den Wassergehalt in der Flotte ständig konstant zu halten. Auch empfiehlt es sich, den in der Ware mittels Hygrometers ermittelten Feuchtigkeitsgehalt bei dem Wassergehalt der Flotte zu berücksichtigen. Diese Rechnung basiert auf der bekannten Adsorptionskurve für Wolle, die das Verhältnis vom Wassergehalt bei Konditionierung in unterschiedlicher relativer Feuchte bestimmt.
Zum anderen läßt sich der Walkeffekt durch die Steuerung der Walkzeit stark beeinflussen, so daß
ίο bei Strickwaren, die auf eine Aufrauhung sehr empfindlich sind, bei Erhöhung des Wasserzusatzes auch eine starke Verkürzung der Walkzeit und damit der Materialbeanspruchung erreicht werden kann. Diese Walkzeitverkürzung bei erhöhtem prozentualem Wasserzusatz ist ein weiteres Merkmal der Erfindung.
Je mehr Wasser beim Walkprozeß, auf das Warengewicht berechnet, zugesetzt wird, um so mehr nähert sich die Ware bei gleichbleibender Walkzeit dem Punkt, bei dem der optimale Walkeffekt erzielt ist und von dem an die Verfilzung einsetzt.
Je mehr Wasser beim Walkprozeß, auf das Warenqualität 20°/o Wassergehalt, auf das Warengewicht berechnet, beträgt, dann soll dieser Wert durch entsprechende Wasserzugabe immer wieder erreicht werden, wenn auch der Ausgangswassergehalt der Ware auf Grund der Lagerung in unterschiedlichen Atmosphären bei unterschiedlicher relativer Feuchte anders gewesen ist.
So" soll man erfindungsgemäß einer Ware mit einem Wassergehalt von 9 % dann 11% Wasser zugeben; einer Ware mit 13% Wassergehalt nur 7%. Diese Zugabe kann mittels Leitfähigkeitsmeßgeräten auch automatisiert werden.
Der Walkprozeß kann vorteilhafterweise beim anschließenden Trocknen in der Reinigungsmaschine oder im getrennten Trocken-Tumbler je nach Menge des zugesetzten Wassers noch verstärkt und die Auflockerung des Warenbildes verbessert werden. Erfindungsgemäß wird die Walkflotte nach Beendigung des Walkens im Schleudergang abgeführt, wonach die Ware bei einer maximalen Temperatur von etwa 80° C getrocknet wird.
Es ergibt sich ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung dadurch, daß die Ware im konfektionierten Zustand entschlichtet, gewalkt und gegebenenfalls nachbehandelt wird. Bisher wurden Strickwaren nach dem Waschen und Walken bei den weiteren Arbeitsvorgängen, wie z. B. dem Nähen, oftmais wieder beschmutzt und mußten nochmals gewaschen werden. Durch das erfindungsgemäße Walken im Lösungsmittel nach dem Fertigen entfällt dieser Nachteil. Die gewalkte Ware ist damit auch gleichzeitig entschlichtet und von allen aus der Verarbeitung herrührenden Verschmutzungen befreit.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist dadurch gegeben, daß die gewalkte Ware ohne zusätzliche Hantierung in der gleichen Reinigungsmaschine anschließend an das Ausschleudern der Walkflotte im gleichen Arbeitsgang noch mit einem Weichmacher, mit Mottenschutzmitteln und anderen Avivagen oder Appreturen, die im organischen Lösungsmittel löslich sind, ausgerüstet werden kann. Zur Vermeidung von Flusenübertragungen befindet sich in der Rückleitung von der Reinigungsmaschine zum Vorratstank für die Nachbehandlungsflotte ein Flusenfilter. Durch diese gleichzeitige Behandlung ergibt sich eine wesentliche Verbesserung der Warenqualität unter
weiterer Einsparung von Arbeitszeit und unter Vermeidung zusätzlicher Beanspruchung der Ware.
Zwecks Reinigung der Walkflotte, die ja auch die abgelöste Schlichte und Verunreinigungen enthält, wird ein Teil der Flotte regelmäßig zur Destillation abgegeben und die Walkflotte mit reinem Lösungsmittel und Emulgator aufgefrischt.
Da im organischen Lösungsmittel Wollfärbungen normalerweise nicht löslich sind, wird auch eine Veränderung des ursprünglichen Farbtones der Ware beim Ausrüsten vermieden und ein helles, frisches Warenbild erzielt.
Da Wolle bekanntlich beim Naßwalkprozeß je nach Verfahren mehr oder minder geschädigt wird, während bei der Behandlung im organischen Lösungsmittel keinerlei Reaktion zwischen Faser und Flüssigkeit stattfindet, bleibt auch eine bessere Warenqualität erhalten.
Beispiel 1
In einer bekannten Reinigungsmaschine mit Perchloräthylen werden 5,5 kg einer Strickware, bestehend aus 70% Wolle und 30% Zellwolle, die 11,5% Wasser enthält, wie folgt ausgerüstet:
Nach dem Beladen der Trommel wird die Ware zunächst mit organischem Lösungsmittel ausgenetzt.
Unmittelbar nach Beginn der Walkzeit wird durch einen Seifentrichter an der Reinigungsmaschine ein Gemisch von Emulgator und Wasser langsam zugesetzt, dessen Menge auf das Warengewicht berechnet wird. Alternativ wird diese Zugabe durch ein Leitfähigkeitsmeßgerät gesteuert.
Durch diese Mitnehmerrippen wird die Ware in bekannter Weise aus der Walkflotte gehoben. Wenn sie etwa die sogenannte 11-Uhr-Position erreicht hat, fällt sie dann wieder zurück in die Flüssigkeit, wodurch ein Stauchen der Ware herbeigeführt wird.
In diesem Beispiel beträgt die Menge des Reinigungsverstärkers 560 cm3, wobei in dem Produkt in diesem Falle bereits 75 g Wasser enthalten sind.
Da bei einem Gesamtwasserzusatz von 8,5% vom Warengewicht 468 g Wasser erforderlich sind, beträgt die zusätzlich verwendete Wassermenge 393 g.
Unter Zugabe dieser Zusätze wird die Ware 15 Minuten im Waschgang gewalkt, anschließend 3 Minuten abgeschleudert und dann bei einer maximalen Temperatur von 80° C 20 Minuten lang getrocknet. Die trockene Ware zeigt den erwünschten Walkeffekt.
Beispiel 2
Die gleiche Ware wird unter gleichen Bedingungen gewalkt. Nach dem Abschleudern der Walkflüssigkeit wird jedoch eine Nachbehandlungsflotte in die Waschtrommel eingeführt, die 5 g/l eines Weichmachers enthält.
An Stelle des Weichmachers kann die Lösung auch ein handelsübliches, lösungsmittellösliches Mottenschutzmittel, Imprägnier- oder Appreturmittel enthalten.
Nach Bewegung der Ware in dieser Lösung für die Zeitdauer von 3 bis 4 Minuten wird diese Nachbehandlungsflotte wieder zum Vorratstank zurückgepumpt und abgeschleudert.
Durch Verlängerung oder Verkürzung der Abschleuderzeit läßt sich die Auflage des Nachbehandlungsmittels auf der Ware steuern, so daß damit auch eine Beeinflussung des Effektes ermöglicht wird. Nach diesem zweiten Abschleudern wird wie im Beispiel 1 getrocknet.
Die Ware weist nach dem Trocknen nicht nur den
erwünschten Walkeffekt auf, sondern hat auch einen weichen, vollen Griff, der bei der Mischung von
ίο Wolle und Zellwolle ohne diese Nachbehandlung besonders ungünstig ist.

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Walken von wollhaltigen Strick- oder Wirkwaren, dadurch gekennzeichnet, daß die Ware in einer Emulsion gewalkt wird, bei der ein organisches Lösungsmittel als kontinuierliche Phase neben einem
so handelsüblichen Emulgator so viel dispergiertes Wasser enthält, daß die Wassermenge 5 bis 20% vom Gewicht der behandelten Ware beträgt und die Emulgatormenge geringer als die Wassermenge ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Walken in einer an sich bekannten Chemischreinigungsmaschine durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ware nach dem Beladen der Trommel zunächst mit dem organischen Lösungsmittel ausgenetzt wird, woraufhin unmittelbar nach Beginn des Walkens Wasser und Emulgator langsam zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt in der Emulsion ständig konstant gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Ware mittels Hygrometers ermittelte Feuchtigkeitsgehalt bei dem Wassergehalt der Flotte berücksichtigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Walkflotte nach Beendigung des Walkens im Schleudergang abgeführt wird, wonach die Ware bei einer maximalen Temperatur von etwa 80° C getrocknet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Walkeffekt während des Trocknungsvorganges durch Temperaturregelung variiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ware im konfektionierten Zustand entschlichtet, gewalkt und gegebenenfalls nachbehandelt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 155 097;
Der Färber und Chemischreiniger, 1956,
S. 115/116;
Fischer-Mobsin, Lexikon für die gesamte Textilveredlung und Grenzgebiete, 1950, S. 518;
Textil-Veredlung von Max Peter, 1940, S. 34;
SVF Fachorgan, 12 (1957), Nr. 8, S. 554 ff.
409 707/326 10.64 © Bundesdruckerei Berlin
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