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Verfahren zum Wasserfestmachen von Textilien aller Art.
Durch Imprägnieren von Textilien mit Mischpolymerisaten aus Maleinsäure bzw. deren Ab- kömmlingen und Olefinverbindungen, wobei mindestens eine Komponente einen höheren Fettrest enthalten muss, kann man einen waschbeständigen wasserabstossenden Effekt erhalten.
Es kommen z. B. folgende Produkte in Betracht : Mischpolymerisat aus Maleinsäureanhydrid und Vinyloctadecyläther ; Mischpolymerisat aus Maleinsäuremonomethylester und Stearinsäure- vinylester ; Mischpolymerisat aus Vinyloktadecyläther und Maleinsäure ; Mischpolymerisat aus Vinyl- dodecyläther und Maleinsäuremonododecylester. Man kann ferner Maleinsäureanhydrid in Verbindung mit Vinylstearat oder Vinylpalmitat verwenden. Statt des oben genannten Vinyloctodecyläthers kann man auch den Vinyläther des Alkoholgemisches, das bei der Reduktion der Kokosnussölfettsäuren entsteht und hauptsächlich Verbindungen von C12-C14 enthält, benutzen, ferner Maleinsäureanhydrid und den Vinyläther des Montanwachsalkohols.
Ein weiteres verwendbares Mischpolymerisat ist aus
Maleinsäureanhydrid und Isohexadecylen erhältlich. Statt Maleinsäureanhydrid kann man auch freie Maleinsäure und ihren Mono- oder Di-Ester mit aliphatischen Alkoholen benutzen. Die aliphatischen
Alkohole können niedrig oder hochmolekular sein. Wenn der Maleinsäureester einen hochmolekularen
Rest enthält, ist es nicht immer erforderlich, dass die für das Mischpolymerisat benutzte Vinylverbindung ebenfalls hochmolekular ist. So kann man in manchen Fällen Verbindungen, wie Vinylacetat, Vinyl- chlorid usw., in Verbindung mit hochmolekularen Maleinsäureestern als Mischpolymerisate verwenden.
Ferner kann man z. B. Maleinsäuredihexadecylester in Verbindung mit Methaerylsäuremethylester oder Vinyläthyläther oder Vinylmethyläther benutzen. Auch andere Maleinsäurederivate, wie das Nitril oder das Säureamid, können verwendet werden.
Es wurde nun gefunden, dass verschiedene Kohlenwasserstoffe und Kohlenwasserstoffverbin- dungen, die eine mehr oder weniger gute wasserfest Imprägnierung auf Textilien geben, schon durch einen kleinen Zusatz der oben genannten Mischpolymerisate einen wasserabstossenden Effekt liefern, der weit über den Effekt hinausgeht, der sowohl mit den Mischpolymerisaten allein als auch mit den andern Produkten allein erreicht werden kann.
Z. B. ist 10 g Stearinsäure, gelöst in 1000 ems Tetrachlorkohlenstoff, wenig geeignet, um Kunst- seide wasserabstossend zu machen. Wenn der genannten Stearinsäurelösung etwa 1 g eines der genannten
Mischpolymerisate zugesetzt wird, erhält man auf einer in dieser Lösung behandelten Kunstseide einen wasserabstossenden Effekt, der wesentlich besser ist als derjenige von 10 g oder mehr Stearinsäure bzw. 1 g oder mehr Mischpolymerisat.
Auch andere Produkte werden durch einen Zusatz des Mischpolymerisates in ihrer Wirksamkeit wesentlich verbessert. Solche Substanzen sind z. B. höhere Fettalkohole, deren Äther, höhere Fett- säuren, deren Ester, Anhydride, Amide, Methylolamide, Isocyanate und Paraffine, oder auch Mischungen dieser Produkte. Es kommen z. B. in Betracht : Stearinsäureanhydrid, Stearylalkohol, Dodecylalkohol, Stearylisocyanat, Montansäuremethylolamid, Stearinsäuremethylolamid, Stearyloxymethylpyridinium- chlorid, Laurinsäureamid, Palmitinsäureamid u. a. Auch Chlorsubstitutionsprodukte dieser Verbin- dungen sind anwendbar. Eine weitere Steigerung des Effektes kann durch Mitverwendung von Ton- erdsalzen erreicht werden.
Bemerkenswert ist an diesen Imprägnierungen auch die beträchtlich erhöhte Beständigkeit gegen Seifenwäsehe und gegen Behandlung mit organischen Lösungsmitteln. Es wird hiermit erreicht,
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dass auch nach einer bzw. mehreren Reinigungsprozessen die wasserabstossenden Eigenschaften eines Kleidungsstückes oder eines andern Textilmaterials erhalten bleiben.
Zur Herstellung der Imprägnierflotten eignen sich nicht nur solche Lösungsmittel, die bei Zimmertemperatur flüssig sind, wie Benzin, Methylenchlorid usw., sondern auch solche, die erst bei höherer Temperatur schmelzen. Es ist dadurch z. B. auch möglich, eines der Mischpolymerisate in Paraffin (mit dem Schmelzpunkt 520 C) zu lösen, dann das Paraffin in bekannter Weise in Wasser zu emulgieren und mit der entstandenen Emulsion Textilmaterial zu imprägnieren. Während des darauffolgenden Trocknens im Trockenschrank, wobei die Temperatur zweckmässigerweise über dem Schmelzpunkt des Paraffins gehalten wird, übernimmt dieses gleichzeitig die Rolle des Lösungsmittels und man erhält waschbeständige wasserdichte Imprägnierungen.
Die Behandlungen mit allen genannten Substanzen können gleichzeitig oder auch hintereinander erfolgen. Es ist möglich, die Imprägnierung mit einem der genannten Mischpolymerisate in Tetra- chlorkohfenstdfflösung durchzuführen und nach Verdunsten des Lösungsmittels in einer wässrigen Lösung von'z. B. Stearyloxymethylpyridiniumchlorid naehzuimprägnieren und zu trocknen. Ebenso ist es möglich, das Mischpolymerisat aus Maleinsäureanhydrid und Vinyldodecyläther oder andere der genannten Mischpolymerisate mit z. B. Stearylisocyanat in einem Bade mit Tetrachlorkohlenstofflösung anzuwenden. Auch ist es möglich, die Behandlung mit einem der Mischpolymerisate nach der Behandlung der Textilfasern mit einem der genannten Fettkörper vorzunehmen.
Nach der Imprägnierung muss das Fasermaterial einer Trocknung bei mehr oder weniger hoher Temperatur unterworfen werden, die durch die Eigenschaften des verwendeten Fettkörpers bedingt ist.
Beispiele
1. Kunstseidenkrepp wird in einer Lösung, die im Liter Methylenchlorid 10 g Paraffin (FP 52 ) und 1 g des Mischpolymerisates aus Maleinsäuremonomethylester und Vinyldodecyläther oder Vinyl- octodecyläther enthält, 5 Minuten behandelt, abgequetscht oder geschleudert und zum Verdunsten des Lösungsmittels an der Luft verhängt.
2. Baumwollgewebe wird mit 5 g Milchsäure im Liter Wasser vorbehandelt, getrocknet und in einer Lösung, die im Liter Tetrachlorkohlenstoff 10 g Stearinsäuremethylolamid (hergestellt durch Behandeln von Stearinsäureamid mit konzentrierter Formaldehydlösung) und 1 g eines Mischpolymerisates aus Maleinsäureanhydrid und Vinyloctodecyläther enthält, 5 Minuten imprägniert, abgequetscht oder geschleudert und nach Verdunsten des Lösungsmittels in einem Trockenschrank 20 Minuten auf 140 C erhitzt.
3. 1 Gewichtsteil des Mischpolymerisates aus Maleinsäuremonomethylester und Vinylstearat wird mit 10 Gewichtsteilen Hartparaffin geschmolzen und in wässrige Emulsion gebracht (z. B. durch Einrühren in eine Lösung von Leim und Seife). In einer solchen Emulsion, die im Liter etwa 20 g der obigen Schmelze enthält, wird ein Stoff aus Wolle, Baumwolle, Kunstseide oder Mischgewebe 15 bis 20 Minuten behandelt, geschleudert, getrocknet, dann in einer wässrigen Lösung von ameisensaurer Tonerde (mit 1 g ALOg pro Liter Behandlungsflüssigkeit) nachimprägniert und nochmals getrocknet.
4. Kunstseidenstoff wird nach bekanntem Verfahren mit ameisensaurer oder essigsaurer Tonerde in wässriger Lösung behandelt, getrocknet und nach Beispiel 1 nachbehandelt.
5. Kleiderstoff aus Wolle, Seide oder Kunstseide wird in einer Lösung, die im Liter Tetrachlorkohlenstoff 10 g Stearylisocyanat (hergestellt durch Einwirkung von Phosgen auf Stearylamin) und
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behandelt, abgequetscht oder geschleudert und nach Verdunsten des Lösungsmittels in einem Trockenschrank 20 Minuten auf 100 C erhitzt.
Durch diese Behandlungen erhält die Ware einen wasserabstossenden Effekt, der auch nach mehrfacher Wäsche mit Seife und Soda oder Benzin nicht verlorengeht.
Die Herstellung der Mischpolymerisate kann z. B. im Sinne des österr. Patentes Nr. 130660 erfolgen.
6. In einer Lösung, bestehend aus : 530 Gewichtsteilen Benzin und 270 Gewichtsteilen Äthylalkohol, 5 Gewichtsteilen eines Mischpolymerisates aus Maleinsäure und Vinyltetradecyläther und 5 Gewichtsteilen Dodecylisocyanat, wird ein Gewebe aus Baumwolle oder Kunstseide 5 Minuten behandelt, anschliessend abgequetscht oder geschleudert und nach Verdunsten des Lösungsmittels in einem Trockenschrank 20 Minuten auf 100 C erhitzt.
7. Kleiderstoff aus Wolle, Seide oder Kunstseide wird in einer Lösung, die im Liter Tetrachlorkohlenstoff 5 g Mischpolymerisat aus Maleinsäuremonododecylester und Vinyldodecyläther enthält, 5 Minuten behandelt und an der Luft getrocknet. Nach Verdunsten des Lösungsmittels wird die Ware in ein zweites Bad gegeben, welches im Liter Wasser 10 g Steryloxymethylpyridiniumchlorid enthält.
Anschliessend wird abgequetscht und etwa 1 Stunde bei 80-1000 C getrocknet und in einer weiteren wässrigen Lösung, die 5 g Seife und 2 g Soda im Liter enthält, gewaschen, dann gespült und getrocknet.
8. Kleiderstoff aus Baumwolle oder Kunstseide wird in einer Lösung, die im Liter Benzin 10 g Stearinsäureanhydrid und 1 g des Mischpolymerisates aus Maleinsäureditetradecylester und Vinyl-
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tetradecyläther enthält, 5 Minuten behandelt, abgequetscht und nach Verdunsten des Lösungsmittels in einem Trockenschrank Stunde auf 110 C erhitzt.
9. Kleiderstoff aus Baumwolle oder Kunstseide wird in einer Lösung, die im Liter Wasser 10 g des Pyridinsalzes des Mischpolymerisates aus Maleinsäure und Vinylstearinsäureester enthält, behandelt, getrocknet und 15 Minuten bei 110 C erhitzt, darauf in einem zweiten Bade, welches 10 g Stearyloxymethylpyridiniumchlorid im Liter Wasser enthält, kurze Zeit behandelt und bei 80-900 C getrocknet.
10. Baumwollgewebe wird mit 5 g Milchsäure im Liter Wasser vorbehandelt, getrocknet und in einer Lösung, die im Liter Tetrachlorkohlenstoff 10 g Stearinsäuremethylolamid (hergestellt durch Behandeln von Stearinsäureamid mit konzentrierter Formaldehydlösung) und 1 g eines Mischpolymerisates aus Maleinsäureoctodecylester und Vinyläthyläther enthält, 5 Minuten imprägniert, abgequetscht oder geschleudert und nach Verdunsten des Lösungsmittels in einem Trockenschrank 20 Minuten auf 1400 C erhitzt.