-
Abwälzfräser Die Erfindung bezieht sich auf einen Abwälzfräser mit
auf abgeflachten Halterungsflächen des Fräserkörpers angeordneten, mit diesem durch
Halteringe verbundenen Schneidleisten, die zum Runddrehen insgesamt gegenüber der
Arbeitsstellung um 180° verdreht in den Fräserkörper eingesetzt werden.
-
Bei bekannten Abwälzfräsern dieser Art schließen die beiden Halterungsflächen
einen rechten Winkel ein, wobei jeweils eine Halterungsfläche parallel zu einer
Tangente des zylindrischen Fräserkörpers verläuft und mit Bezug auf eine zu ihr
senkrechte Radialebene seitlich versetzt ist. Die senkrechte Mittellinie dieser
Halterungsfläche hat von der Radialebene einen solchen Abstand, daß bei insgesamt
um 180° verdreht aufgebrachten Messern die Profilkanten der Messer in eine gemeinsame
zur Fräserachse konzentrische Zylinderfläche zu liegen kommen und der Fräsergrundkörper
gleichzeitig für den Rundschliff der hierfür gegenüber der Arbeitsstellung insgesamt
um 180° verdreht eingesetzten Messer als Hilfskörper verwendbar ist.
-
Die andere, zur Radialebene parallele Halterungsfläche bildet eine
niedrige Rückenanlage für die Schneidleiste, die diese nur gering unterstützt, wodurch
die beim Schnitt entstehende große Kraft die Schneidleiste von ihren Halterungsflächen
hochkippen kann, was durch die beiden seitlichen Halteringe zumindest in der Mitte
der Schneidleiste nicht ausreichend verhindert wird. Diese Halteringe müssen somit
die ganze Arbeitsbelastung aufnehmen, da hierfür die Halterungsfläche der niedrigen
Schulter nicht ausreicht. Da Abwälzfräser mit einer großen Genauigkeit hergestellt
werden, ruft bereits eine geringfügige Verschiebung der Schneidleiste aus der Halterungsfläche
in der Größe von wenigen Mikromillimetern einen Lagefehler hervor, der die Genauigkeit
des Wälzfräsers in Frage stellt.
-
Es sind ferner Fräser bekannt, deren Messer in Nuten des Fräserkörpers
eingesetzt sind, die symmetrisch zu einer senkrecht zur Nut verlaufenden Radialebene
liegen und in welche die Messer unter Zwischenfügen je eines Beilagestückes eingesetzt
werden. Diese Beilagestücke werden zum Rundschleifen der Messer vor diesen und zwecks
ihrer Befestigung in der Arbeitslage hinter ihnen unter Parallelverschiebung der
Messer in die Nuten eingelegt. Derartige mit Beilagestücken versehene Fräser gewährleisten
jedoch während der Montage keine genaue Lage der Messer, die von keiner Radialkraft
gegen die Schultern der Nuten gedrückt werden. Zur Erzielung der notwendigen Genauigkeit
müßten die Messer mittels besonderer Hilfsvorrichtungen tangential in die Nuten
gedrückt werden. Solche Hilfsvorrichtungen sind jedoch sehr teuer und kompliziert.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne besondere Hilfsvorrichtungen
eine stabile Lage der Schneidleisten auf den beiden jeder Schneidleiste zugeordneten
Auflageflächen des Fräsergrundkörpers zu ermöglichen. Gemäß der Erfindung wird dies
dadurch erreicht, daß die jeder Schneidleiste zugeordneten Auflageflächen des Fräserkörpers
als flache V-förmige Nuten ausgebildet sind, wobei die eine, im Schnitt als Rückenauflage
wirkende Auflagefläche einen flachen Winkel zur Mittelsenkrechten durch den Schnittpunkt
der beiden Auflageflächen bildend und die andere Auflagefläche nicht tangential
zu einem Kreis um die Drehachse durch diesen Schnittpunkt liegend angeordnet ist.
-
Diese durch die Erfindung vorgeschlagene Ausbildung der Auflageflächen
des Fräserkörpers ergibt große Unterstützungsflächen für die beiden Flanken der
Schneidleistenfüße, die auf ihrer ganzen Länge an den Auflageflächen des Fräserkörpers
anliegen und durch den Schnittdruck in die Nuten des Fräserkörpers gedrückt werden
können. Die seitlichen Halterungsringe sind deshalb durch den Schnittdruck nur gering
belastet. Da die Schneidleisten wegen der gewählten Lage der beiden Auflageflächen
durch die Resultierende des Schnittdruckes in den Fräserkörper eingepreßt werden,
wird eine sichere Halterung unter Schnittdruck sowie eine genauere Lage für die
Teilungsverhältnisse erreicht. Unter Beibehaltung dieser Vorteile kann auch eine
höhere Schneidleistenzahl als bisher Anwendung finden.
Die auf den
beiden Auflageflächen vorher fertiggeschliffenen Schneidleisten werden auf den Fräserkörper
eingesetzt, um sie in bekannter Weise rundzudrehen bzw. rundzuschleifen. Nach der
Bearbeitung werden die Stollen insgesamt um 180° gedreht und spiegelsymmetrisch
in den gleichen Fräserkörper eingesetzt, wodurch sie ihre Arbeitsstellung erhalten.
Der Kopffreiwinkel ist bestimmt durch die Neigung der beiden Halterungsflächen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in vereinfachter Darstellung veranschaulicht. In der Zeichnung ist F i g. 1 die
Seitenansicht eines Wälzfräsers in der Lage der Schneidleisten während des Rundschleifens,
F i g. 2 die Seitenansicht des gleichen Wälzfräsers in der Arbeitsstellung der Schneidleisten,
F i g. 3 ein vergrößerter Ausschnitt aus F i g. 2, F i g. 4 ein teilweiser Längsschnitt
des Wälzfräsers gemäß F i g. 1, F i g. 5 ein teilweiser Längsschnitt des Wälzfräsers
in der Arbeitsstellung gemäß F i g. 2.
-
Auf dem zylindrischen Tragkörper 1 sind Längsnuten in V-Form eingefräst,
deren Scheitel nach der Achsmitte des Tragkörpers 1 gerichtet sind. Die Seitenflächen
der Nuten sind untereinander verschieden und haben gegen die durch den Scheitel
gelegte Radialebene zwei verschiedene Neigungen. In diese Längsnuten sind aus hochwertigem
Werkstoff, z. B. HSS-Stahl, bestehende Schneidleisten 2 bis 13 eingesetzt, die nach
innen gerichtete schräge Tragflächen a und b von der gleichen Neigung
wie die Seitenflächen der V-förmigen Längsnuten aufweisen.
-
In F i g. 1 ist die Lage der auf dem Tragkörper 1 befestigten Stollen
vor dem Schleifen des Fräsers gezeigt. Hierbei liegt die Außenfläche der Schneidleisten
auf einem zur Achse des Tragkörpers 1 konzentrischen Kreis. Dementsprechend haben
die Kreisbögen 3', 4', 5', 6' usw. der einzelnen Schneidleisten den
gleichen Radius. In dieser Lage werden die Schneidleisten in den Längsnuten des
Tragkörpers 1 befestigt, worauf sie durch Schleifen bearbeitet werden.
-
Nach der Bearbeitung werden die Stollen von dem Tragkörper 1 abgenommen
und gemäß F i g. 2 bzw. 3 unter Verschwenkung um 180° gegenüber der Lage der F i
g. 1 wieder in die Längsnuten des Tragkörpers 1 eingesetzt. Diese neue Stellung
der Schneidleisten entspricht den auf einem zur Achsmitte des Tragkörpers 1 zentrischen
Kreis liegenden Bogenflächen 3", 4", 5", 6" usw. Hierdurch erhalten die Stollen
an ihrer Außenkante eine dem Abspanwinkel entsprechende Hinterdrehung, und der Abwälzfräser
ist jetzt für den Betrieb einsatzfähig. Gemäß F i g. 4 sind die Schneidleisten in
ihrer axialen Lage durch einen ein- oder zweiteiligen Ring 15 gehalten, der in eine
Ringnut des Tragkörpers 1 eingesetzt ist und in eine entsprechende Ausnehmung der
einzelnen Schneidleisten eingreift, wie z. B. in F i g. 4 für die Schneidleiste
8 angedeutet ist. Die Schneidleisten werden dadurch mit dem Tragkörper
1 verzapft und an jeglicher axialer Bewegung gegenüber diesem gehindert.
Der Ring 15 ist zweckmäßig in der Mitte des Tragkörpers 1 angeordnet.
-
Zur weiteren Sicherung der Lage der Stollen ist an beiden Stirnseiten
des Tragkörpers 1 ein Haltering 14 von etwa L-förmigem Querschnitt z. B.
durch Schrauben befestigt. Dieser Haltering 14 hat in der Bearbeitungsstellung der
Schneidleisten gemäß F i g. 1 die in F i g. 4 gezeichnete Lage, in der er mit seinem
Ansatz unmittelbar an den Enden der Schneidleisten anliegt, so daß diese während
ihrer Bearbeitung festgehalten werden.
-
Zwischen der Stirnfläche des Tragkörpers 1 und dem Haltering
14 können zusätzliche Sperrglieder 16, 17 vorgesehen sein, wie aus
F i g. 4 und 5 ersichtlich ist. In der Betriebsstellung gemäß F i g. 2 bzw. 5 liegen
diese Sperrglieder zwischen den Enden der Schneidstollen und dem Haltering
14 und verhindern jede Bewegung der Schneidstollen in den Längsnuten des
Tragkörpers während der Belastungen, denen der Fräser beim Gebrauch ausgesetzt ist.