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Vorrichtung zumBiiden eines Stromes hintereinanderliegender Hefte,
Broschüren oder Bogen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden eines Stromes
hintereinanderliegender Hefte, Broschüren oder Bogen mit Vereinzelungstrommeln,
die zu einem Stapel eine Relativbewegung durchführen und dabei jeweils die ihnen
zugewandte Bogenlage oder Broschüre vom Stapel abschälen, die dann einmal ganz um
die Trommel herumgeführt und schließlich wieder von ihr abgegeben wird.
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In Buchbindereimaschinen, beispielsweise in Fließschneidern, ist
es zur Leistungssteigerung üblich, zwei oder mehrere Exemplare übereinander gelegt
gleichzeitig zu bearbeiten. Die meisten derartiger Maschinen sind mit einer Einrichtung
ausgerüstet, die unvollständige Exemplare vor dem Bearbeiten ausscheidet. Eine solche
Einrichtung bewirkt jedoch andererseits, daß die Anzahl der übereinander geförderten
Exemplare unterschiedlich ist. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim späteren
automatischen Zählen und Stapeln. Werden beispielsweise die Broschüren in unregelmäßiger
Folge paarweise und einzeln der Auslage zugeführt, so ist es schwer möglich, Stapel
einer bestimmten Anzahl automatisch zu bilden. Ebenso lassen sich ungerade Stapelzahlen,
z. B. die häufig gebrauchte Stapelzahl 25, nicht erreichen, wenn stets zwei Hefte
übereinander ausgelegt werden. Aus diesen Gründen arbeiten augenblicklich noch alle
Fließschneider, die zwei oder mehr Broschüren übereinander beschneiden, ohne automatische
Stapelausleger, sondern verwenden durchweg Gurtausleger, die eine Arbeitskraft zum
Abzählen und Stapeln der Broschüren verlangen. Wenn in dem Fließschneider zusätzlich
noch getrennt wird, d. h., wenn die bearbeiteten Broschüren oder Hefte längs geschnitten
werden, so daß die doppelte Anzahl entsteht, und in der Auslage dadurch die doppelte
Menge fertiger Exemplare anfällt, reicht eine Arbeitskraft erfahrungsgemäß nicht
mehr aus, die Broschüren ordnungsgemäß abzuzählen und zu stapeln.
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Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, der Stapelauslage eine Vorrichtung
zum Vereinzeln der übereinanderliegend zugeführten Hefte, Broschüren oder Bogen
vorzuschalten. Eine solche Einrichtung muß ohne Verzögerung und Beschleunigung arbeiten,
um mit der vorauszusehenden Leistungssteigerung der Bearbeitungsmaschinen Schritt
zu halten.
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Zum Bilden eines Stromes hintereinanderliegender Bogenlagen sind
Vereinzelungstrommeln bekannt, die zu einem Stapel eine Relativbewegung durchführen
und dabei jeweils die ihnen zugeordnete Bogenlage vom Stapel abschälen. Die Lage
wird dann einmal ganz um die Trommel herumgeführt und an ein außerhalb der Trommelanordnung
stationiertes
Halteorgan abgegeben. Dieses hält die Lagen an der geschlossenen Kante
so lange fest, bis sie durch das Drehen der Trommelanordnung an deren äußerem Umfang
anliegen. Daraufhin werden die Lagen durch das Halteorgan freigegeben und mit der
offenen Kante voran einer kontinuierlich bewegten Tranportvorrichtung zugeführt.
Da mittels einer solchen Vorrichtung Lage für Lage vom Bogenstapel vereinzelt wird,
entsteht so ein kontinuierlicher Förderfluß von Bogenlagen.
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Eine solche Vorrichtung ist jedoch zum Vereinzeln der in einem Broschürenfiießschneider
übereinanderliegend bearbeiteten Broschüren oder Hefte nicht geeignet, da das Trennen
der einzelnen Exemplare im Förderfluß erfolgen muß. Außerdem ist im vorliegenden
Fall ein Wechseln der Broschürenseiten unerwünscht, d. h. die mit ihrem Rücken voran
zugeführten Broschüren sollen auch nach dem Vereinzeln mit ihrem Rücken voran abgeführt
werden. Dies ist jedoch mittels der bekannten Vereinzelungstrommeln nicht möglich,
da dort die einzelnen Bogenlagen mit ihrer geschlossenen Seite voran vereinzelt
und mit der offenen Seite voran in den Förderfluß eingereiht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine leistungsfähige Vorrichtung
zum Vereinzeln von Broschüren, Heften od. dgl. zu schaffen, die die Exemplare während
des Förderflusses ohne Richtungsänderung und ohne Seitenumkehrung voneinander trennt
und die die getrennten Exemplare in den Förderfluß wieder einreiht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bekannten
ortsfesten und mit Hilfe von Saugluft wirksamen Vereinzelungstrommeln - die zu einem
Stapel eine Relativbewegung durchführen und dabei jeweils die ihnen zugewandte Bogenlage
oder
Broschüre vom Stapel abschälen, die dann einmal ganz um die Trommel herumgeführt
und schließlich wieder von ihr abgegeben wird - eine Förderbahn zugeordnet ist,
über die den Vereinzelungstrommeln jeweils zwei oder mehrere übereinanderliegende
Hefte, Broschüren oder Bogenlagen hintereinander tangential zuführbar sind. Die
Vereinzelungstrommeln können hierbei mit einstellbaren Anschlägen versehen sein.
Auch ist es möglich, am Umfang der Vereinzelungstrommeln Druck rollen federnd anzuordnen
oder die Vereinzelungstrommeln mit endlosen, über die Rollen geführten Druckbändern
zu versehen. In Förderrichtung können hinter den Vereinzelungstrommeln unmittelbar
unter der Förderebene der Förderbahn Weichenzungen angeordnet sein.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Vorrichtung während der Vereinzelung
einer Broschüre in Seitenansicht, F i g. 2 die Vereinzelungstrommel kurz vor dem
Einführen der Broschüre in die Förderbahn, F i g. 3 die Vereinzelungstrommel mit
endlosen Druckbändern.
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Anschließend an ein Fördermittel 1, z. B. ein Ketten- oder Bandtransport,
mit Mitnehmern 2 sind Förderrollen 4, 5 übereinander gelagert. Hinter der unteren
Förderrolle 4 ist eine Vereinzelungstrommel 6 auf einer Achse 7 derart gelagert,
daß ihre Mantelfläche in Förderebene des Fördermittels 1 und der Förderrolle 4 liegt.
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Die Vereinzelungstrommel 6 kann jedoch auch hinter der oberen Förderrolle
5, d. h. über der Förderbahn angeordnet sein. Auch ist es möglich, zur Vereinzelung
mehrerer Broschüren mehrere Vereinzelungstrommeln hintereinander oder unterhalb
und oberhalb der Förderbahn anzuordnen. Die Achse 7 ist mit einem Saugluftkanal
8 und einer Aussparung 9 versehen. Die Vereinzelungstrommel 6 ist mit Saugdüsen
10 ausgerüstet. Letztere können auswechselbar gestaltet sein. Weiterhin ist auf
der Vereinzelungstrommel 6 ein einstellbarer Anschlag 11 befestigt.
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Neben der Vereinzelungstrommel 6 ist auf einer Achse 12 ein Rollenhebel
13 gelagert, der an seinem der Förderbahn zugewandten freien Ende eine Druckrolle
14 trägt. Auf der Achse 12 können auch mehrere Rollenhebel 13 mit Druckrollen 14
angeordnet sein. Der Rollenhebel 13 ist außerdem mit einer Stellschraube 15 und
einer Zugfeder 16 versehen, die wiederum an einem Anschlag 17 befestigt ist.
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Um die Vereinzelungstrommel 6 ist ein Führungselement 18, z. B. ein
Blech oder mehrere nebeneinanderliegende Stäbe gelegt. An Stelle der Druckrollen
14 und der Führungselemente 18 können auch über Rollen 19 geführte Druckbänder 20
vorgesehen sein (Fig.3).
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Am Auslauf in die Führungsbahn ist der Vereinzelungstrommel 6 eine
Weichenzunge 21 zugeordnet.
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Hinter dieser sind in Förderrichtung Bandrollen 22, 23 gelagert, die
zur Führung von Förderbändern 24.
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25 dienen.
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Zur Förderung stehender Broschüren, wobei die Zuführung zweckmäßig
durch Klemmriemen oder Klemmbacken erfolgt, kann die Vorrichtung um 90° verdreht
angeordnet sein (F i g. 1 wird dann zur Draufsicht).
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Das Ausführungsbeispiel zeigt zweifach übereinander bearbeitete Exemplare,
so daß jeweils eine
Broschüre vereinzelt und in den Förderfluß eingeordnet werden
muß. Die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung ist deshalb nur mit einer Vereinzelungstrommel
auszurüsten.
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Die übereinandergestapelten Broschüren 3, 3' werden in endloser Folge
durch das Fördermittel 1 und die Mitnehmer 2 den Förderrollen 4, 5 zugeführt.
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Von diesen werden die Broschüren 3, 3' erfaßt und in Verbindung mit
den Förderbändern 25 der Vereinzelungstrommel 6 zugeführt. Die Antriebsgeschwindigkeit
der Förderrollen 4, 5 und damit auch der Förderbänder 25 kann hierbei etwas größer
als die des Fördermittels 1 sein, so daß zwischen den Broschüren eine Vergrößerung
des Abstandes erreicht wird.
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Laufen die Broschüren 3, 3' über der Vereinzelungstrommel 6 ein, so
befindet sich letztere in der Lage, daß die Saugdüsen 10 die untere Broschüre 3
kurz hinter der Rückenkante erfassen und infolge der wirksamen Saugluft auf die
Kreisbahn der Vereinzelungstrommel 6 ziehen. Durch die Auswechselbarkeit der Saugdüsen
10 ist es möglich, zur Verarbeitung weicher Papiere harte Sauger und für harte Papiere
weiche Sauger zu verwenden. Für schmale Broschüren können die auf der freien Trommelseite
gelegenen Saugdüsen durch Blindsauger verschlossen bzw. ersetzt werden. Durch die
Saugdüsen 10 wird die Broschüre zwischen die Vereinzelungstrommel 6 und die federnden
Druckrollen 14 eingeführt. Letztere werden vorher durch die Stellschraube 15 auf
die zu verarbeitende Broschürenstärke eingestellt. Die federnden Druckrollen 14
bewirken die weitere Mitnahme der Broschüre 3 am Umfang der Vereinzelungstrommel
6, bis die einstellbaren Anschläge 11 nach Abschalten der Saugluft - was durch das
Ende der Aussparung 9 oder durch andere Schaltmittel erreicht wird - den Weitertransport
auf der Kreisbahn übernehmen.
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Das oder die Führungselemente 18 leiten hierbei die Broschüre 3 am
Umfang der Trommel. Nach einer Umdrehung der Vereinzelungstrommel 6 erreicht die
Broschüre 3 wieder die Förderbahn und fügt sich in den Zwischenraum zwischen die
vorhergehende Broschüre 3', mit der sie zuvor die Verarbeitungsmaschine durchlaufen
hat, und dem nachfolgenden Stapel ein. Zu diesem Zeitpunkt ist entweder die Saugluft
durch ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Ventil oder sonstige bekannte Mittel
abgeschaltet, oder die Anschläge 11 sind so weit zurückgestellt, daß die Broschüre
3 beim Umlaufen der Vereinzelungstrommel 6 von den Saugdüsen 10 herunter rutscht
und nach Anlage an den Anschlägen 11 die Saugdüsen 10 freigibt (F i g. 2).
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Bei der Weiterführung der Broschüre 3 verhindert die Weichenzunge
21 ein nochmaliges Einlaufen der Broschüre 3 zwischen die Vereinzelungstrommel 6
und die Druckrollen 14. Die Broschüre 3 wird somit durch den Anschlag 17 über die
Weichenzunge 21 zwischen die Bandrollen 22, 23 geschoben. von wo sie durch die Förderbänder
24, 25 in die Auslage gelangt.
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Die Vereinzelungstrommel 6 kann eine etwas geringere Umfangsgeschwindigkeit
aufweisen als die Förderbänder 24, 25, so daß die umgelaufene Broschüre 3 von den
Anschlägen 11 abgezogen wird.
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Auch ist es möglich, daß die Vereinzelungstrommel 6 durch ein bekanntes
in der Zeichnung nicht dargestelltes Wechselgetriebe ungleichförmig angetrieben
wird.
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Nach dem Vereinzeln erfolgt dann das Zählen von je einer Broschüre,
wodurch das Stapeln mit beliebiger Stückzahl möglich wird.
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Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Bilden eines Stromes hintereinanderliegender
Hefte, Broschüren oder Bogen mit Vereinzelungstrommeln, die zu einem Stapel eine
Relativbewegung durchführen und dabei jeweils die ihnen zugewandte Bogenlage oder
Broschüre vom Stapel abschälen, die dann einmal ganz um die Trommel herumgeführt
und schließlich wieder von ihr abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß den ortsfesten
und mit Hilfe von Saugluft wirksamen Vereinzelungstrommeln (6) eine Förderbahn (4,
5, 22 bis 25) zugeordnet ist, über die den Vereinzelungstrommeln (6) jeweils zwei
oder mehrere übereinanderliegende Hefte, Broschüren oder Bogenlagen hintereinander
tangential zuführbar sind.