DE1170965B

DE1170965B - Bogenablegevorrichtung an Bogendruckmaschinen

Info

Publication number: DE1170965B
Application number: DEM54816A
Authority: DE
Inventors: Erwin Jung
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1962-11-15
Filing date: 1962-11-15
Publication date: 1964-05-27
Also published as: CH411939A

Description

Bogenablegevorrichtung an Bogendruckmaschinen Die Erfindung betrifft eine Bogenablegevorrichtung an Bogendruckmaschinen, bei denen die bedruckten Bogen mit Hilfe von Greifersystemen vom Druckzylinder abgenommen werden, welche an endlosen Ketten umlaufen und bei denen den Kettengreifern hin- und herschwingende, als kurvengesteuerte Klemmgreifer ausgebildete Ablegegreifer nachgeschaltet sind, die die abzulegenden Bogen nach deren Freikommen von den Kettengreifern an der Vorderkante auf den Stapel führen.
Bei Planoauslegern ist es bekannt, den Bogen vor dem Ablegen zwischen auf der Unterseite der Kette angeordneten Bremsrollen, die mit geringerer Geschwindigkeit umlaufen und taktmäßig auf die Bogen von oben unmittelbar nach dem Passieren des Greiferwagens absenkbaren, lose drehbaren federnden Tupferrollen hindurchzuführen, um ein Abbremsen von der hohen Kettengeschwindigkeit zu ermöglichen und damit ein Stauen der Bogen an der Ablage zu verhindern. Bei sehr hohen Geschwindigkeiten läßt sich jedoch der Kettengreiferöffnungszeitpunkt nicht so genau festlegen, so daß unter Umständen die Bogen sich gegenseitig behindern. Bei einzeln auszulegenden Bogen hat man daher bereits schwingende Nachgreifer verwendet, welche nach der Freigabe der Bogen durch die Kettengreifer die Bogen einzeln nochmals erfassen und bis an den Anschlag des Auslegestapels fördern. Derartige als Sauggreifer ausgebildete Nachgreifer sind aber nicht für Planoausleger geeignet, bei denen zwei oder mehr Bogen vor dem Ablegen gesammelt werden.
Es ist außerdem bereits vorgeschlagen worden, bei Bogenablagevorrichtungen außer den Kettengreifern als Klemmgreifer ausgebildete Ablagegreifer zu verwenden, in welche der Bogen von den Kettengreifern unter Auseinanderzwängen der federnden Backen der Klemmgreifer hineingeschoben wird, von denen sie durch Abstreichwinkel wieder entnommen werden.
Eine derartige nicht zwangläufige Steuerung ermöglicht aber beim Auslegen von zwei bzw. vier Bogen keine genaue Ablage.
Es ist ferner eine Auslegevorrichtung für Bogendruckmaschinen bekannt, bei der der Bogen vor dem Ablegen auf den Stapel außer an seiner Vorderkante auch an seiner Hinterkante von Nachgreifern erfaßt wird, die mittels einer Kurbelstange hin- und hergeführt werden, wobei letztere vermöge ihrer Schwenkbewegung und vermittels eines Anschlages die Nachgreifer öffnet und beim Übergang in die Horizontallage wieder freigibt, so daß diese durch Federkraft geschlossen werden. Eine derartige Ausbildung der Auslegevorrichtung beansprucht jedoch einen erheblichen Raum und ist für hohe Maschinengeschwindigkeit nicht geeignet.
Man hat auch schon bei Ablegevorrichtungen für Zweitourenpressen vorgeschlagen, die Bogen vom Druckzylinder durch mit Druckzylindergeschwindigkeit ununterbrochen umlaufende Greiferketten abzunehmen, auf langsamer umlaufende, unterhalb der Ketten angeordnete Förderbänder abzuwerfen und gegen einen Anschlag zu führen, wo sie unter Saugzug festgehalten und anschließend von Schwinggreifern ergriffen und auf den Stapel abgelegt werden.
Außer einem erheblichen Aufwand besteht bei dieser Ausführung, insbesondere wenn mehrere Bogen gesammelt sind, die Gefahr des Venutschens auf dem Weg vom Kettengreifer zum Schwinggreifer, so daß eine einwandfreie Ablage auf den Stapel nicht mehr gewährleistet ist.
Zur Behebung dieses Mangels wird bei einer Bogenablegevorrichtung an Bogendruckmaschinen der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, die kurvengesteuerten Klemmgreifer beim Erfassen der Bogen von Kurven zu steuern, die mit dem Greifersystem umlaufen, während sie beim Abgeben der Bogen durch ortsfeste Kurven steuerbar sind. Durch die während der Bogenübernahme einander entgegengesetzte Bewegung des Ketten- und Nachgreifers läßt sich auch bei hohen Maschinengeschwindigkeiten der Greiferöffnungszeitpunkt genau festlegen, wodurch eine einwandfreie Ablage und eine saubere Stapelkante selbst bei Verwendung dünner und leichter sowie elektrisch geladener Papiere gewährleistet ist. Überdies ermöglicht die erfindungsgemäße Ausbildung eine gedrängte Bauweise des Auslegers, welche keinen zusätzlichen Raum beansprucht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Bogenablegevorrichtung in Seitenansicht, F i g. 2 und 3 Einzelheiten des Klemmgreifers.
Die auf den Auslegestapel 1 abzulegenden Bogen werden nach Verlassen des nicht gezeichneten Sammelzylinders in bekannter Weise von einem Kettengreifer 2 erfaßt, wobei kurz nach dem Passieren desselben eine Bremsvorrichtung auf die Bogen einwirkt, welche aus einer langsamer laufenden angetriebenen Bremsrolle 3 und einer schwingenden Tupferrolle 4 besteht. Kurz vor Erreichen des Anschlags 5 werden die Kettengreifer durch eine verschiebbar angeordnete Kurve 6 geöffnet und von einem Nachgreifer 7 übernommen, welcher die Bogen in bekannter Weise bis an den Anschlag 5 heranführt. Der Nachgreifer 7 ist als Klemmgreifer ausgebildet und besteht aus einem festen Greiferfinger8 und einer beweglichen gebogenen Zunge 9. Am festen Greiferfinger sind beidseitig Anschläge 8 a vorgesehen, die das genaue rechtwinklige Erfassen der Bogenkante ermöglichen.
Am Greiferwagen ist eine Öffnungskurve 10 für den beweglichen Finger 9 vorgesehen, welcher durch eine auf die Kurve 10 auflaufende Rolle 11 gesteuert wird.
Durch Federkraft wird nach Verlassen der Steuerkurvel0 der Klemmgreifer wieder geschlossen und erst beim Auflaufen auf eine feste Kurve 12 kurz vor Erreichen des Anschlags wieder geöffnet.
Die Bewegung des Nachgreifers erfolgt durch zwei Nockenscheiben 13, 14, von denen die eine einen gebogenen Hebel 15 bewegt, dessen Ende als Drehpunkt 16 für einen doppelarmigen Hebel 17 dient, der seinerseits über eine Stange 18 mit dem Rollenhebel 19 gelenkig verbunden ist. Der Antrieb der Steuerscheiben 13, 14 erfolgt durch ein Kettenrad 20 von der Auslegerkette 21 aus über eine Zahnraduntersetzung.
Da für starke Papiere und Karton ein Nachgreifer nicht erforderlich ist, kann im Antrieb der Kurvenscheiben eine Kupplung vorgesehen sein, welche ermöglicht, den Nachgreiferantrieb außer Betrieb zu setzen.
Die Hebel 15 und 19 sind auf Tragspindeln 22 und 23 gelagert, innerhalb welcher Torsionsstäbe 24 und 25 angeordnet sind, welche die Hebel an die Kurvenscheiben 13 bzw. 14 drücken.

Claims

Patentanspruch: Bogenablegevorrichtung an Bogendruckmaschinen, bei denen die bedruckten Bogen mit Hilfe von Greifersystemen vom Druckzylinder abgenommen werden, welche an endlosen Ketten umlaufen und bei denen den Kettengreifern hin-und herschwingende, als kurvengesteuerte Klemmgreifer ausgebildete Ablegegreifer nachgeschaltet sind, die die abzulegenden Bogen nach deren Freikommen von den Kettengreifern an der Vorderkante auf den Stapel führen, dadurch gekennzeichnet, daß die kurvengesteuerten Klemmgreifer (7) beim Erfassen der Bogen von Kurven (10) steuerbar sind, die mit den Greifersystemen (2) umlaufen, während sie beim Abgeben der Bogen durch ortsfeste Kurven (12) steuerbar sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 454 950, 516 091, 643 980.