-
Objektiv mit veränderlicher Brennweite Die Erfindung betrifft ein
Objektiv mit veränderlicher Brennweite und mit einer Sperre zur Unterteilung des
Brennweitenbereiches.
-
Es ist bekannt, an Vario-Objektiven den Brennweitenbereich zu begrenzen.
Bei einem bekannten Objektiv sind dafür verstellbare Anschläge vorgesehen (deutsche
Auslegeschrift 1100452), die vor Benutzung des Objektivs auf die gewünschten
Werte einzustellen sind und eine Verstellung der Brennweite dann nur in den gewählten
Grenzen gestattet. Zweck dieser Vorrichtung ist es, für die Aufnahme im voraus einen
größten bzw. kleinsten Bildausschnitt festlegen zu können.
-
Der Erfindung liegt eine andere - allerdings verwandte - Aufgabe zugrunde.
Die bei Vario-Objektiven gegebene Änderungsmöglichkeit der Brennweite erstreckt
sich oft über einen relativ großen Bereich. Bei einem bekannten, zur Verwendung
an einer 8-mm-Kino-Aufnahmekamera gedachten Objektiv reicht er z. B. von 8 bis 48
mm, bei einem anderen von 7,5 bis 35 mm. Dabei sind die längeren Brennweiten aber
bereits so groß, daß mit ihnen projektionsfähige Aufnahmen nur mit besonders ruhig
gehaltener Kamera, am besten vom Stativ aus gemacht werden können. Aus der Hand
geschossene Aufnahmen können bei weniger fester Haltung leicht in einem Maße auf
der Projektionswand schwanken, daß eine brauchbare Bildwirkung nicht mehr gegeben
ist. Die Grenze, jenseits derer die beschriebene Erscheinung auftritt, liegt etwa
bei einer Brennweite von 25 mm. Von dem zur Verfügung stehenden Änderungsbereich
ist daher - falls es sich um Aufnahmen aus der Hand handelt, zweckmäßigerweise nur
der Bereich unterhalb von 25 mm zu verwenden. Diese Begrenzung wird aber besonders
von den weniger geübten Amateuren in der Regel nicht beachtet, so daß oft unbrauchbare
Filme das Ergebnis sind. Es ist deshalb erforderlich, bei Vario-Objektiven den Brennweitenbereich
zu unterteilen und einen Teil des Bereiches zur Verstellung nur zugänglich zu machen,
nachdem eine Sperre ausgelöst oder aufgehoben ist, um den Benutzer daran zu erinnern,
daß Aufnahmen jenseits dieser Grenze nur unter besonderen Bedingungen, nämlich mit
z. B. auf einem Stativ festgelegter oder sonst besonders ruhig gehaltener Kamera
zu tätigen sind.
-
Diesem Zweck würde grundsätzlich auch die bekannte, oben beschriebene
Vorrichtung genügen. Sie hat jedoch den Nachteil, daß die Anschläge nicht ohne Absetzen
der Kamera vom Auge zu verstellen sind. Es ist bei ihr daher nicht möglich, bei
einer Aufnahme durchgehend z. B. vom Minimalwert der Brennweite diese zunächst bis
etwa 25 mm und danach ohne Unterbrechung, aber nun mit besonders ruhig gehaltener
Kamera weiter bis zum Maximalwert zu variieren.
-
Dieser Nachteil ist erfindungsgemäß dadurch behoben, daß die Steuermittel
für die Brennweitenänderung derart ausgebildet sind, daß bei Brennweitenverlängerung
ein Übergang von einem engeren auf einen weiteren Bereich ohne Unterbrechung des
Aufnahmevorganges möglich ist. Die als Abgrenzungsmittel zwischen den beiden Brennweitenbereichen
dienende Sperre ist dabei überwindbar ausgebildet und wirkt entweder formschlüssig
oder kraftschlüssig.
-
Eine kraftschlüssig wirkende Sperre ist ohne weiteres durch erhöhten
Kraftaufwand des Benutzers überwindbar, aber auch bei einer an sich formschlüssig
wirkenden Sperre kann mindestens eines der den Formschluß erzeugenden Glieder gegen
Federkraft ausrückbar und dadurch überwindbar sein.
-
Entsprechend der Vielzahl der Möglichkeiten, die Brennweitenverstellung
an einem Vario-Objektiv konstruktiv zu gestalten, kann auch die konkrete Ausbildung
der erfindungsgemäßen Sperre überaus unterschiedlich sein. In der Regel wird sie
jedoch auf die Verstellhandhabe selbst einwirken und vom Benutzer die Überwindung
einer Federkraft erfordern.
-
Bei elektromotorisch angetriebener Brennweitenänderung wird die Verstellhandhabe
von dem Auslöseknopf gebildet. Davon können entweder zwei getrennte (je einer für
Vor- und Rücklauf) oder auch nur ein einzelner, dann aber in zwei Richtungen schaltbarer
vorhanden sein. In diesem Fall ist der Vorlaufknopf bzw. der einzelne Schaltknopf
in seiner Vorlaufstellung als Folgeschalter ausgebildet, der zusammen mit weiteren
geeigneten Schaltmitteln im Motorstromkreis den Vorlauf des Objektivs bei etwa 25
mm Brennweitenlänge unterbricht, und dessen zweite Schaltstellung für den Vorlauf
von 25 mm bis zum Maximalwert nur nach Überwindung eines Kraft-oder Formschlusses
einstellbar ist.
Es ist ferner denkbar, daß als Verstellhandhabe
insgesamt drei Auslöseknöpfe vorgesehen sind. Bei Betätigung eines ersten Knopfes
würde bei einer solchen Anordnung eine Brennweitenverlängerung in einem Teilbereich
kürzerer Brennweite bewirkt werden, während bei Betätigung eines zweiten Knopfes
eine Brennweitenverlängerung über den gesamten Brennweitenbereich möglich wäre.
Der dritte Knopf wäre dann der Brennweitenverkürzung ebenfalls über den gesamten
Brennweitenbereich zugeordnet.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand formschlüssig wirkend
an einem Objektiv mit manueller Brennweitenänderung und kraftschlüssig wirkend an
einem Objektiv mit motorischer Brennweitenänderung dargestellt. Es zeigt F i g.
1 eine Teilansicht einer Kamera mit pankratischem Objektiv, bei dem die Brennweite
manuell verstellbar und die Verstellhandhabe mit einer formschlüssig wirkenden Begrenzungsvorrichtung
versehen ist, F i g. 2 einen Querschnitt durch das Objektiv in Höhe der Verstellhandhabe,
F i g. 3 eine Seitenansicht einer Filmkamera mit pankratischem Objektiv, bei dem
die Brennweite motorisch verstellbar und die Verstellhandhabe mit einer kraftschlüssig
wirkenden Begrenzungsvorrichtung versehen ist, F i g. 4 eine schematische Darstellung
des Schaltbildes einer Kamera nach F i g. 3.
-
In F i g. 1 ist eine Kino-Aufnahmekamera 1 mit einem Vario-Objektiv
2 versehen, dessen Brennweite durch Schwenken einer Handhabe 3 verstellbar ist.
Letztere ragt durch einen in seiner Länge dem Brennweitenbereich angepaßten Schlitz
2a in der äußeren Fassungshülse 2 b nach außen und steht im Inneren des Objektivs
in geeigneter - nicht dargestellter -Weise mit den übrigen Fassungsgliedern in Wirkverbindung.
-
Die Handhabe 3 besteht aus einem Rohr 3 a (F i g. 2), dessen Durchmesser
nur wenig geringer ist als die Breite des Schlitzes 2a, und das auf einen Stab 4
gesteckt ist. Der Stab 4 ist im Inneren des Objektivs mit einem Ring 5 verschraubt,
dessen Drehung die Brennweitenänderung zur Folge hat. Das Rohr 3a ist gegenüber
dem Stab 4 gegen die Kraft einer Feder 6 verschiebbar, die bestrebt ist, das Rohr
3 a in radialer Richtung zum Objektiv hin zu verschieben.
-
Zwischen der äußeren Fassungshülse 2a und dem Ring 5 ist ein Kulissenring
7 angeordnet, der in Höhe des Schlitzes 2 a ebenfalls mit einem Schlitz versehen
ist. Dieser Schlitz hat zwei Teile 7 a, 7 6 unterschiedlicher Breite, und zwar ist
der Teil 7a im Bereich des Winkels a (F i g. 2) genauso breit oder breiter als der
Schlitz 2 a, d. h. etwas breiter als der Durchmesser des Rohrs 3a, während der Teil
7b im Bereich des Winkels i3 nur etwas breiter als der Stab 4 ist. Der Kulissenring
7 ist ferner mit einer Handhabe 8 versehen, die durch einen weiteren Schlitz 2 c
in der äußeren Fassungshülse 2b nach außen ragt, und mittels derer er in den durch
den Schlitz 2 c gegebenen Grenzen um die Objektivachse gedreht und in seiner jeweiligen
Lage festgestellt werden kann.
-
Die Funktion der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt: Zunächst
ist mittels der Handhabe 8 der Kulissenring 7 einzustellen. Dies geschieht durch
Lösen der im Kulissenring 7 eingeschraubten Handhabe 8 und durch Verschieben dieses
Ringes derart, daß die Übergangskante zwischen den Schlitzteilen 7a und 76
entsprechend der gewünschten Brennweite eingestellt ist. Nach den obigen Ausführungen
sollte etwa eine Brennweite von 25 mm gewählt werden, so daß die Übergangskante
an die Stelle zu rücken wäre, an der die Handhabe 3 bei 25 mm Brennweite steht.
Durch Festschrauben der Handhabe 8 wird der Kulissenring 7 in dieser Lage gesichert.
-
Wird durch Schwenken der Hadhabe 3 nun z. B. die kürzeste Brennweite
eingestellt, so drückt die Feder 6 das Rohr 3 a in radialer Richtung zur Objektivachse
hin, so daß das innere Ende des Rohres 3 a auch durch den Teil 7a des Schlitzes
im Kulissenring 7 hindurchtritt und auf dem Ring 5 aufliegt.
-
Beim Schwenken der Handhabe 3 zum Einstellen einer größeren Brennweise
trifft das Rohraa bei der gewählten Brennweite - etwa 25 mm - auf die Übergangskante
als Anschlag zwischen dem breiten Teil 7a und dem engeren Teil 7b des Schlitzes
im Kulissenring 7. Die weitere Bewegung der Handhabe 3 wird an dieser Stelle zunächst
formschlüssig gesperrt.
-
Es ist für den Benutzer jedoch möglich, diese Sperre ohne Unterbrechung
des Aufnahmevorganges an der Handhabe 3 zu überwinden. indem er das Rohr 3 a gegen
die Kraft der Feder 6 nach außen zieht. Dadurch gelangt dessen inneres Ende aus
dem Schlitz des Kulissenringes 7, und nun ist ein Weiterschwenken der Handhabe 3
möglich, wobei sich der Stab 4 in den engeren Schlitzteil 7 b hineinb; wegt. Nach
Überwindung dieser Sperre kann der Zug nach außen am Rohr 3 a wieder aufhören. Letzteres
setzt sich dann auf den äußeren Umfang des Kulissenringes auf und gleitet auf diesem.
-
Es wäre natürlich auch möglich. den Kulissenring 7 einzusparen und
lediglich den Schlitz 2a in der äußeren Fassungshülse 2 b unterschiedlich breit
zu machen. Allerdings wäre dann die Brennweite, bei welcher die Sperre wirksam wird,
von vornherein unverrückbar festgelegt, während im beschriebenen Ausführungsbeispiel
dem Benutzer hier noch die Möglichkeit einer geringen Variation gegeben ist.
-
In F i g. 3 ist eine Filmkamera 30 dargestellt, die ebenfalls mit
einem Vario-Objektiv 31 versehen ist. Bei letzterem ist die Brennweite jedoch im
Gegensatz zu demjenigen in den F i g. 1 und 2 nicht manuell, sondern motorisch verstellbar.
Am Kameragehäuse ist seitlich die Verstellhandhabe in Form eines vor- und zurückverschiebbaren
Schaltknopfes 32 angebracht.
-
In F i g. 4 ist schematisch die elektrische und mechanische Schaltung
des motorisch verstellbaren Objektivs 31 dargestellt. Daraus ist ersichtlich,
daß das Objektiv eine äußere Hülse 31 a besitzt, die mit der Gehäusewand 30a fest
verbunden ist. In ihr ist eine innere Hülse 31 b drehbar, deren Drehung die Brennweitenänderung
bewirkt. Innerhalb der Kamera trägt die Hülse 31 b ein stirnverzahntes Rad 33, das
mit einem Ritzel 34a eines Motors 34 kämmt.
-
Der Motor 34 wird von einer Batterie 35 gespeist. Seine Drehrichtung
ist durch Umpolung umkehrbar. Diesem Zweck dienen zwei Schalter 36 und 37, deren
Ruhestellung sich zwischen den ihnen jeweils zugeordneten zwei Kontakten befindet.
Die beweglichen Kontaktzungen dieser Schalter sind untereinander und mit dem Schaltknopf
32 mittels einer Stange 38 verbunden. Ein Verschieben des Schaltknopfes 32 nach
der einen oder anderen Seite schließt jeweils entweder den Stromkreis für den Vorlauf
oder den Stromkreis für den Rücklauf.
Im Stromkreis für den Vorlauf
ist ein weiterer Kontakt 39 angeordnet, der von einem Kurvenring 40
betätigt
wird. Letzterer sitzt auf der inneren Hülse 31 b fest, aber mit dieser drehbar und
ist so angeordnet, daß er den Kontakt 39 öffnet, wenn bei der Brennweitenänderung
beim Vorlauf gerade eine Brennweite von etwa 25 mm erreicht ist.
-
Dem Kontakt 39 parallel ist ein Kontakt 41 geschaltet, der zunächst
geöffnet ist, durch dessen Schließung aber der mittels des geöffneten Kontaktes
39 unterbrochene Stromkreis für den Vorlauf wieder geschlossen werden kann. Diese
ist ebenfalls mittels des Schaltknopfes 32 möglich, der mit der Stange 38 über eine
Feder 42 derart verbunden ist, daß er in Vorlaufrichtung gegen die Kraft dieser
Feder noch weiter verschiebbar ist, wenn die Stange 38 bereits durch einen gehäusefesten
Anschlag 43 festgehalten wird. Bei dieser weiteren Verschiebung wird der Kontakt
41 und damit der Vorlaufstromkreis geschlossen.
-
Zum Vergrößern der Brennweite verschiebt der Benutzer den Schaltknopf
32 in Pfeilrichtung V der F i g. 3 und 4 in eine erste Schaltstellung. Dadurch werden
die Kontaktzungen der Schalter 36 und 37 aus ihrer mittleren Ruhestellung entgegen
dem Uhrzeigersinn geschwenkt und damit der Vorlaufstromkreis geschlossen. Der Motor
34 läuft an und dreht mittels seines Ritzels 34n das Zahnrad 33. Mit diesem drehen
sich die innere Hülse 31 b und der auf ihr feste Kurvenring 40. Ist die Drehung
so weit fortgeschritten, daß eine Brennweite von etwa 25 mm eingestellt ist, öffnet
der Kurvenring 40 den Kontakt 39 und unterbricht so den Vorlaufstromkreis.
Diese Phase ist in F i g. 4 dargestellt.
-
Will der Benutzer diese Sperre überwinden, so muß er den Schaltknopf
32 gegen die Kraft der Feder 42 in Pfeilrichtung V in seine zweite Schaltstellung
drücken. Dabei bleibt die Lage der Stange 38 unverändert, der Schaltknopf 32 schließt
aber den Kontakt 41, durch den der geöffnete Kontakt 39 überbrückt wird. Auf diese
Weise wird der Vorlaufstromkreis wieder geschlossen, und der Motor 34 läuft wieder
an und verstellt die Brennweite weiter, gegebenenfalls bis zu dem Maximalwert.
-
In den Stromkreisen sind weitere, nicht dargestellte Schaltmittel
angeordnet, die im Zusammenwirken mit ebenfalls nicht dargestellten Steuerelementen
der bewegten Objektivteile die Stromkreise jeweils unterbrechen, wenn die längste
bzw. kürzeste Brennweite eingestellt ist.