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Vorrichtung zum Belasten der Oberwalzen von Streckwerken Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Hauptpatent 1026 207 zum Belasten der Oberwalzen
von Streckwerken mit Hilfe von Belastungsfedern, die in auf einem mit zwei vertikalen
Seitenwänden versehenen Belastungsarm für die Oberwalzen verschiebbar gelagerten
Gehäusen angeordnet sind und jeweils auf in dem Gehäuse nachgiebig gelagerten, auf
dem zugeordneten Oberwalzenpaar als Belastungsbolzen aufliegende Federteller einwirken,
von denen für jede dem Belastungsarm zugeordnete Oberwalze jeweils mehrere zu einer
in der Längsrichtung des Armes schmalen Federsäule zusammengefügt sind derart, daß
die Federkraft jeder Biegestabfeder von der Biegestabmitte aus über die Biegestabsdhenkelenden
auf die Mitte des nächsten Biegestabes übertragen wird.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine vorteilhafte
Weiterbildung des Gegenstandes des Hauptpatentes und ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Federgehäuse jeweils mittels mindestens einer zwischen den Federgehäusen
und dem Belastungsarm angeordneten Feder in ihrer jeweiligen Lage gehalten und nach
überwindung des durch diese Federn erzeugten Reibungschlusses in Längsrichtung des
Armes verschiebbar sind.
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Die Federgehäuse sind also nur reibungsschlüssig gelagert und können
verstellt werden, ohne daß dazu das vorherige Lösen von Befestigungsorganen mit
Hilfe irgendwelcher Werkzeuge notwendig ist. Ein besonderer Vorteil der Vorrichtung
gemäß der Erfindung besteht darin, daß sich die einzelnen im Belastungsarm gelagerten
Federgehäuse auf die Mitte der Oberwalzen einzeln einstellen lassen und dies vorzugsweise
selbsttätig, so daß Einstell-Lehren entfallen und die theoretisch errechnete Oberwalzenbelastung
auch tatsächlich errechnet wird und der Verzug in allen Feldern gleich ist. Außerdem
ist die mit relativ geringen Kosten herstellbare Vorrichtung gemäß der Erfindung
so ausgebildet, daß eine Verflugung weitgehend vermieden wird und sie leicht gereinigt
werden kann, da die Federgehäuse zusammen mit dem Belastungsarm ein weitgehend öffnungsloses
Bauelement bilden.
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Alles Nähere über die Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele
einer Belastungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung mehr oder weniger schematisch
dargestellt sind. Im einzelnen zeigt Abb. 1 die Seitenansicht eines Belastungsarmes
mit einem im Schnitt dargestellten Belastungselement, Abb. 2 einen Vertikalschnitt
entlang der Linie A-A in Abb. 1, Abb. 3 die Seitenansicht eines Belastungsarmes
mit einer entlang der Linie B-B in Abb. 4 geschnittenen Belastungsvorrichtung, Abb.
4 einen Vertikalschnitt entlang der Linie C-C in Abb. 3, Abb. 5 die Seitenansicht
eines Belastungsarmes mit im Schnitt dargestellter Belastungsvorrichtung, Abb. 6
einen Vertikalschnitt entlang der Linie D-D in Abb. 5, Abb. 7 einen vergrößerten
Teilschnitt durch einen Belastungsarm, Abb. 8 einen Teilschnitt durch das zu einer
Führungsschiene abgewinkelte Schenkelende eines U-förmigen Belastungsarmes.
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Der eine glatte Oberfläche aufweisende, als Preßling ausgebildete
Belastungsarm 1 hat einen U-förmigen Querschnitt mit den beiden Schenkeln 1 a und
der Basis l b. Die Schenkel 1 a sind im Bereich ihrer freien Enden nach innen
zu Führungsleisten 1 c für die Belastungselemente umgebogen, wie aus Abb. 2, 4 und
8 ersichtlich ist. Die in dem Belastungsarm l gelagerten Belastungselemente bestehen
aus dem Federgehäuse 3, einem innerhalb dieses Gehäuses angeordneten Paket 2 von
Tellerfedern und einem Führungseinsatz 4 für einen axial verschiebbar gelagerten
Bolzen 5, der auf seiner dem Federpaket 2 zugekehrten Seite mit einem Federteller
5 a versehen ist. Die Abmessungen des Federtellers 5 a sind dem Belastungsarm und/oder
dem Federgehäuse so angepaßt, daß ein unerwünschtes Verdrehen des Bolzens 5 verhindert
wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 und 2 ist das Federgehäuse
3 in dem Belastungsarm 1 dadurch unverlierbar und längsverschieblich gelagert, daß
die Führungsleisten 1 c des Belastungsarmes 1 in Nuten 3 a des Federgehäuses 3 eingreifen.
Der Federteller 5 a wird beim Fehlen einer von den zu belastenden, nicht dargestellten
und nicht im Belastungsarm gelagerten Oberwalzen über den Stützkopf 5 b auf den
Bolzen 5 einwirkenden Kraft K durch eine Vorspannung des Tellerfederpakets 2 gegen
die Führungsleisten 1c des Belastungsarmes 1 gedrückt, wie aus Abb. 2 ersichtlich
ist. Auf diese Weise wird das Federgehäuse mit der unteren Seitenwand der Nuten
3 a gegen die Unterseite der Führungsleisten 1 c des Belastungsarmes 1 gedrückt
und dort reibungsschlüssig gehalten. Dieser Druck wird beim Auftreten der durch
einen Pfeil angedeuteten Kraft K auf den Bolzen 5 noch verstärkt. Durch einen Zug
am Federgehäuse 3 in der Abbildung nach unten kann der Reibungsschluß zwischen Federgehäuse
3 und Belastungsarm 1 gegen die Kraft des Federpaketes d aufgehoben und das Federgehäuse
3 im Belastungsarm 1 längsverschoben werden. Der Führungseinsatz 4 für den Bolzen
5 ist von den umgebogenen Schenkelenden des U-förmig ausgebildeten Federgehäuses
3 gehalten.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 und 4 ist der im Federgehäuse
befestigte Führungseinsatz 4
mit seitlichen Nuten 4 a versehen, in die die
Führungsleisten 1c des Belastungsarmes 1 eingreifen und damit das Federgehäuse
3 unverlierbar im Belastungsarm 1 halten. Die reibungsschlüssige Lagerung des Federgehäuses
3 im Belastungsarm 1 wird mit Hilfe einer mit dem Federgehäuse 3 verschraubten Blattfeder
6 erreicht, die sich an der Basis 1b des Belastungsarmes abstützt. Bei fehlender
Belastung K drückt die Blattfeder 6 das Federgehäuse 3 und das Einsatzstück
4 mit der oberen Seitenwand der Nuten 4 a gegen die obere Seite der Führungsleisten
1 c. Beim Einwirken einer gewissen Kraft K in Pfeilrichtung auf den Bolzen
5 und damit auf das Federpaket 2 wird das Federgehäuse 3 mit dem Führungsstück 4
angehoben, so daß der Reibungsschluß mit der Führungsschiene 1 c aufgehoben wird
und das Federgehäuse zusammen mit der Blattfeder 6 in Längsrichtung des Belastungsarmes
verschoben werden kann.
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Beim Ausführungsbeispiel nach den Abb. 5 und 6 ist eine sich auf der
Außenseite des Belastungsarmes 1 abstützende Blattfeder 7 vorgesehen, mit deren
Hilfe das Federgehäuse an der Innenseite des Belastungsarmes gehalten wird dergestalt,
daß die Vorrichtung beim Nichtauftreten der Kraft K leicht und beim Auftreten der
Kraft K entsprechend schwerer im Belastungsarm 1 längsverschoben werden kann.
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Wenn beim Abwärtsschwenken des Belastungsarmes 1 auf die in Abb. 5
dargestellte Oberwalzenwelle 8 der Stützkopf 5 b des Bolzens 5 nicht genau über
die Welle 8 zu liegen kommt, kann sich die Vorrichtung selbsttätig in Richtung des
Pfeiles E so weit verschieben, bis der Stützkopf 5 b genau auf der Welle
8 aufliegt und eine zentrisch wirkende Belastung dieser Welle erfolgt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Abb.7 liegt das Federgehäuse 3 lediglich
auf den Führungsleisten 1 c auf, so daß es sich sehr leicht selbsttätig einstellen
kann. Auch ein solches Ausführungsbeispiel ist denkbar. Um jedoch unerwünschte Verstellungen
der Federgehäuse möglichst zu vermeiden, werden Ausführungsformen nach den Abb.
1 bis 6 vorgezogen.