DE1157161B

DE1157161B - Verfahren und Vorrichtung zum Eintreiben von Schraubenpfaehlen fuer Bauwerksgruendungen

Info

Publication number: DE1157161B
Application number: DEL18162A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Wilhelm Ludowici
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-03-03
Filing date: 1954-03-03
Publication date: 1963-11-07

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Eintreiben von Schraubenpfählen für Bauwerksgründungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eintreiben von Schraubenpfählen für Bauwerksgründungen.
Es ist bekannt, Schraubenpfähle durch abwechselnde Drehung oder Wechselimpulse einzeln in den Boden einzutreiben. Hierzu werden in der Regel stabile und schwere Vorrichtungen verwendet, die zur Aufnahme der Reaktionskräfte zuverlässig verankert werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bisher zeitraubende Einbringen von Schraubenpfählen zu beschleunigen und zu erleichtern, ohne dabei eine Auflockerung des Bodens zu verursachen.
Das zur Lösung dieser Aufgabe dienende Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zugleich mehrere, vorzugsweise zwei Schraubenpfähle nach dem von Erdbohrgeräten her bekannten Prinzip mit entgegengesetzter Drehrichtung in das Erdreich eingeschraubt werden und daß sie nach Beendigung ihrer Längsbewegung zur Verdichtung des sie umgebenden Erdreichs in senkrecht zur Längsrichtung verlaufende Schwingungen versetzt werden. Bei der zur Durchführung dieses Verfahrens verwendeten Vorrichtung weisen hierzu die in an sich bekannter Weise hohlen Schraubenpfähle im Innern eine verschiebbare und in jeder Lage festklemmbare Rütteleinrichtung auf, die in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung durch Seilzüge od. dgl. spreizbare Backen besitzt, welche sich gegen die Innenwandung der hohlen Schraubenpfähle legen.
Bei Erdbohrgeräten ist es bekannt, zur Aufhebung der Drehmomente zwei Bohrwerkzeuge in gegenläufigem Drehsinn arbeiten zu lassen. Die übertragung dieses Prinzips auf das Einschrauben von Gründungspfählen macht jedoch noch nicht die Erfindung aus, denn hierdurch allein wäre kein einwandfreier Stand der Pfähle zu erreichen, da durch den gegenläufigen Drehsinn benachbarter Pfähle das zwischen diesen liegende Erdreich zu stark aufgelockert werden kann.
Erst die Kombination der gegenläufig eingeschraubten Pfähle mit einer Rüttelvorrichtung, die die Pfähle auf der ganzen im Boden befindlichen Länge zum Schwingen bringt, ergibt die Erfindung und eine einwandfreie Verankerung im Boden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung verwendete Vorrichtung von der Seite, Fig. 2 einen Schraubenpfahl hierzu in Ansicht und Fig. 3 einen hohlen Schraubenpfahl mit im Innern angeordneter Rütteleinrichtung. Fig. 1 zeigt zwei Schraubenpfähle 1 mit Gewindegängen 2, die gegenläufigen Drehsinn haben. Die Schraubenpfähle 1 werden in den Boden 3 mit Hilfe von Spindeln 6 und Schneckenrädern 7 eingeschraubt. Die Schneckenräder 7 werden von einem nicht dargestellten Motor in Drehung versetzt. Um die Abwärtsbewegung der Schraubenpfähle beim Einschrauben zu ermöglichen, sind die Spindeln 6 verschiebbar, aber nicht verdrehbar mittels Keilnuten 9 in den Schneckenrädern 7 geführt. Die Schraubenpfähle 1 sind in ihrem oberen inneren Teil 5 z. B. vierkantig ausgeführt, so daß die Spindel 6 leicht befestigt und ihre Drehbewegung zuverlässig auf den Schraubenpfahl l übertragen werden kann.
Der aus den Spindelführungen, dem Schneckengetriebe und dem Motor bestehende Antriebsmechanismus ist auf einem Gestell 10 zusammengefaßt, dessen Stützen 11 mit Stollen 12 versehen sind.
Fig. 2 stellt einen an sich bekannten, mit einem Hohlraum 4 versehenen Schraubenpfahl 1 dar, wie er mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung verwendet werden kann. Es sind natürlich auch Schraubenpfähle anderer Ausführungsarten mit der Vorrichtung einschraubbar.
In Fig. 3 ist die nach dem Einschrauben des Pfahles 1 in den Boden 3 zur Anwendung kommende Rüttelvorrichtung 13 gezeigt. Diese Rüttelvorrichtung kann in jeder beliebigen Höhe des Schraubenpfahles 1 mit Hilfe von spreizbaren Backen 14 verkeilt werden. Die Backen 14 werden durch Seilzüge 15 betätigt.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung mit der beschriebenen Vorrichtung werden zwei mit gegenläufigem Gewinde versehene Schraubenpfähle 1 mit den beiden Spindeln 6 gekuppelt und mit Hilfe des erwähnten Antriebs in gegenläufige Umdrehung versetzt.
Hierdurch entstehen in der Einschraubvorrichtung zwei entgegengesetzt gerichtete, annähernd gleich große Drehmomente, die sich gegenseitig aufheben und nach außen, d. h. gegen den Untergrund, nicht zur Auswirkung kommen. Dadurch ist es möglich, das Traggestell der Vorrichtung sehr leicht auszuführen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, mehr als zwei Pfähle auf diese Weise gleichzeitig in den Grund einzuschrauben.
Durch das Einschrauben der beiden Pfähle kann im Bereich zwischen diesen eine Auflockerung des Bodens erfolgen, besonders wenn die Pfähle dicht beieinander stehen. Nach beendetem Einschraubvorgang werden daher die Pfähle durch die Rütteleinrichtung 13 in Schwingungen versetzt, wodurch das umgebende Erdreich wieder verdichtet und eine einwandfreie Verankerung der Pfähle im Boden erzielt wird.
Die Rütteleinrichtung ist so ausgebildet, daß sie in dem inneren Hohlraum des Schraubenpfahles in beliebiger Höhe zur Wirkung gebracht werden kann, so daß es auch möglich ist, selbst im unteren Bereich des Pfahles den umgebenden Boden einwandfrei zu verdichten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Eintreiben von Schraubenpfählen für Bauwerksgründungen, dadurch gekennzeichnet, daß zugleich mehrere, vorzugsweise zwei Schraubenpfähle nach dem von Erdbohrgeräten her bekannten Prinzip mit entgegengesetzter Drehrichtung in das Erdreich eingeschraubt werden und daß sie nach Beendigung ihrer Längsbewegung zur Verdichtung des sie umgebenden Erdreichs in senkrecht zur Längsrichtung verlaufende Schwingungen versetzt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in an sich bekannter Weise hohlen Schraubenpfähle (1) eine im Inneren verschiebbare und in jeder Lage festklemmbare Rütteleinrichtung (13) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rütteleinrichtung (13) durch Seilzüge (15) od. dgl. spreizbare Backen (14) aufweist, welche sich gegen die Innenwandung des hohlen Schraubenpfahles (1) legen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 255 282; österreichische Patentschrift Nr. 157 588; französische Patentschriften Nr. add. 28 547, 843 499; britische Patentschrift Nr. 687 603; USA.-Patentschriften Nr. 2 048 710, 2 229 912.