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Kupplungsvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Kupplungsvorrichtung
zur Verbindung von zwei langgestreckten Gliedern von kreuzförmigem Querschnitt,
die Teile einer Steuerstabanordnung für Kernreaktoren bilden und in Eingriff miteinander
zu bringende Ansatzschultern und komplementäre Ausnehmungen aufweisen.
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Bei einer bekannten Kupplungsvorrichtung dieser Art stehen die Kupplungselemente
über den Grundriß der zu kuppelnden Glieder erheblich vor. Dies gilt auch für eine
andere bekannte Kupplungsvorrichtung, bei der als Kupplungselement ein vergrößerter
Kopf an einem Kupplungsglied vorgesehen ist, der von einer überhängenden Lippe des
anderen Kupplungsgliedes erfaßt wird; sowohl der Kopf als auch die Lippe stehen
weit über den Querschnitt der zu kuppelnden Glieder hervor.
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Ferner ist eine Wellenkupphing für rotierende Wellen bekannt, die
als Kugelgelenkkupplung ausgebildet ist. Im Fall der Ausbildung von Gliedern mit
kreuzförmigem Querschnitt würde auch diese Kugelgelenkkupplung über den kreuzförmigen
Querschnitt vorstehen. Bei dieser bekannten Kupplung müssen überdies die beiden
Kupplungsglieder um annähernd 90° gegeneinander gekippt werden, wenn man die Kupplungsglieder
ineinander einrücken will. Für Kupplungen zwischen Teilen einer Steuerstabanordnung
in Kernreaktoren wäre auch diese Kupplung ungeeignet.
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Schließlich ist eine Universalkupplung, also eine allseitig knickbare
Kupplung mit einem Kugelgelenk bekannt. Auch wenn man diese Kupplung zur Verbindung
von zwei Gliedern mit kreuzförmigem Querschnitt verwenden wollte, so würde sich
die Kugel normalerweise über die Umrisse der kreuzförmigen Glieder erstrecken. Es
würde dann unmöglich sein, die Steuerstabanordnung in einen sie eng umschließenden
Kanal von kreuzförmigem Querschnitt, der zum Kern eines Kernreaktors führt, einzusetzen.
Ferner ist diese bekannte Universalkupplung nicht dazu geeignet, von fern betätigt
zu werden.
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Die Kupplung nach der Erfindung soll demgegenüber gerade zur Verbindung
oder Lösung von Teilen einer Steuerstabanordnung in Kernreaktoren ausgebildet sein;
solche Steuerstabanordnungen müssen in verhältnismäßig enge Kanäle der Kernreaktoren
eingeführt werden können. Der Umriß der Kupplungsteile ist also dabei im wesentlichen
auf den Querschnitt der zu verbindenden Teile räumlich zu beschränken. Hierbei ist
insbesondere zu berücksichtigen, daß die vorliegende Kupplungseinrichtung zur Verbindung
von Teilen einer Steuerstabanordnung vorgesehen ist, die eine beträchtliche Länge
aufweisen.
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Die vorliegende Kupplungsvorrichtung soll überdies von fern betätigt
werden können, wobei die zu verbindenden Teile nur möglichst wenig gegeneinander
gekippt werden sollen. Dabei soll andererseits die Kupplung nicht entkuppelt werden
können, solange sich die zu verbindenden Glieder in gestreckter Lage befinden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Kupplungsvorrichtung eingangs genannter
Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ansätze und Ausnehmungen
an zwei einander gegenüberstehenden Armpaaren in Eingriff miteinander zu bringender
Enden der Glieder mit kreuzförmigem Querschnitt befinden und innerhalb der Querschnittsbegrenzungen
der Arme liegen, daß eines der Glieder einen Ansatz mit einer Lagerfläche aufweist,
daß das andere der Glieder einen komplementär mit einer Ausnehmung versehenen, in
die Ebene des Ansatzes zu bewegenden und mit ihm in Eingriff zu bringenden Teil
aufweist, daß der ausgenommene Teil einen Kantenteil aufweist, der mit der Lagerfläche
des Ansatzes in Eingriffsstellung in tragende Berührung zu bringen ist, daß Mittel
vorgesehen sind, um den Ansatz und den ausgenommenen Teil in der Eingriffsstellung
beider lösbar zu sichern, wenn die Glieder in Flucht gebracht
sind,
und um sie voneinander zu lösen, wenn die Glieder bis zu einem vorgegebenen Ausmaß
außer Flucht gebracht sind, und daß wenigstens einer der verbleibenden Arme eines
der Glieder abgeschrägt ist und vor dem entsprechenden Arm des anderen Gliedes zurückspringt,
so daß eine begrenzte Schwenkbewegung des Ansatzes in der Ausnehmung möglich ist.
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Die Erfindung wird im einzelnen an verschiedenen Ausbildungsbeispielen
beschrieben, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
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Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht einer Kupplungsvorrichtung, bei der
die zu kuppelnden stabförmigen Glieder einen kreuzförmigen Querschnitt aufweisen;
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt der Kupplungsvorrichtung nach Fig. 1 längs der Linie
II-II; Fig.3 zeigt eine Seitenansicht der Kupplungsvorrichtung nach Fig. 1 in einem
Ausschnitt; Fig.4 zeigt eine vergrößerte Seitenansicht der Kupplungsvorrichtung
nach Fig. 1, gesehen aus der Blickrichtung IV-IV; Fig. 5 zeigt eine Vorderansicht
einer anderen Ausbildungsform der Kupplungsvorrichtung; Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt
durch die Kupplungsvorrichtung nach Fig. 5 längs der Linie VI VI; Fig. 7 zeigt eine
Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der Kupplungsvorrichtung; Fig.
8 zeigt einen teilweisen Ausschnitt aus der Kupplungsvorrichtung nach Fig.7 längs
der Linie VIII-VIII; Fig. 9 zeigt ein verkleinertes Querschnittsbild der Kupplungsvorrichtung
nach Fig.7 längs der Linie IX-IX; Fig. 10 zeigt eine verkleinerte Ansicht der Kupplungsvorrichtung
nach Fig. 7 in gekuppeltem Zustand. In Fig.1 ist eine stabförmige Kupplungsvorrichtung
dargestellt, die zwei oder mehr verlängerte Abschnitte 30 und 32 aufweist. Der obere
Abschnitt 30 der Anordnung ist über einen geeigneten Halteteil 34 mit einem Stab
36 verbunden, der eine Handhabung der Vorrichtung durch geeignete nicht dargestellte
Mittel gestattet. Die Kupplungsvorrichtung nach den Fig. 1 und 4 ist zur lösbaren
Kupplung der genannten Abschnitte 30 und 32 der stabförmigen Anordnung geeignet,
ohne daß der Querschnitt oder der Umfang der Anordnung geändert wird. In dem betrachteten
Ausführungsbeispiel ist ein T-förmiger Ansatz 38 mit einem Paar einander gegenüberstehender
Arme 40 und 42 am oberen Teil des stabförniigen Abschnitts 30 verbunden. Am oberen
Ende des unteren stabförmigen Abschnitts 32 ist eine komplementär geformte Ausnehmung
oder Durchbrechung 44 vorgesehen, die von Armen 46 und 48 begrenzt wird. Der Durchbruch
hat die Form eines T, entsprechend dem Ansatz 38 an dem oberen Abschnitt
30.
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An den unteren Kanten der Arme 40 und 42 des oberen Abschnitts 30
sind, wie besonders aus Fig. 3 zu ersehen, sich nach unten erstreckende Zungen 50
durch Fräsen angeformt. Die Zungen 50 befinden sich also an der Unterfläche des
T-förrnigen Ansatzes 38 und können daher einzeln in ein Paar etwa V-förmiger Vertiefungen
52 eingesetzt werden, die sich in den oberen Kanten der Arme 46 und 48 des unteren
Abschnitts 32 befinden. Es sind daher die V-förmigen Vertiefungen 52 an der Auflagefläche
der T-förmigen Ausnehmung 44 in die Arme 46 und 48 des unteren Abschnitts 32 in
ähnlicher Weise eingeformt wie die Zungen 50.
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Bevor die stabförmigen Teile in einen Kanal, der sie eng umgibt, eingesetzt
werden, werden die Teile mittels der unteren und der oberen Abschnitte 30 und 32,
wie in den Fig. 3 und 4 dargestellt, verbunden, indem man den einen Teil, beispielsweise
den oberen Abschnitt 30, schief auf den anderen setzt, wie durch die gestrichenen
Linien in Fig. 3 und 4 dargestellt. In dieser Lage greifen die Zungen an dem oberen
Abschnitt 30 in die ihnen zugeordneten Vertiefungen des unteren Abschnitts 32 in
einer noch ausführlicher zu beschreibenden Weise ein, und wenn sie in dieser Lage
sind, wird der obere Abschnitt 30
in eine gestreckte Lage gegenüber dem benachbarten
unteren Abschnitt 32 bewegt. Der T-förmige Ansatz 38 befindet sich dann innerhalb
der komplementären T-förmigen Ausnehmung 44 des Abschnitts 32. In dieser Lage sind
Vorsprünge an den Ansätzen 38 in komplementäre Teile 56 an der Ausnehmung 44 eingesetzt
mit dem Ergebnis, daß die Vorsprünge 54 in tragende Berührung mit den sie umfassenden
Teilen 58 der einander gegenüberstehenden Teile 46 und 48 des unteren Abschnitts
32 gelangen.
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Befinden sich also die oberen und unteren stabförmigen Abschnitte
30 und 32 in gestreckter Lage, wird das Gewicht des oberen Abschnitts 32 von den
Vorsprüngen 54 an den Ansätzen 38 des oberen Abschnitts getragen. Die Grundflächen
der Vertiefungen 52 haben eine hinreichende Tiefe, um das Einsetzen der Vorsprünge
54 in die ihnen zugeordneten Teile 56 der Ausnehmung 44 mit Spiel zu erlauben. Man
sieht, daß bei dieser Kupplungseinrichtung die zu kuppelnden Teile, also die T-förmigen
Ansätze 38, die komplementären Ausnehmungen 44, die genannten Zungen und Vertiefungen
zusammen den gleichen Querschnitt aufweisen wie die zugeordneten oberen und unteren
stabförmigen Abschnitte 30 und 32. Es können also die Einzelteile des Gestänges,
wie bereits ausgeführt, in einen Kanal eingesetzt werden, der sie eng umfaßt, um
so mehr, als kein Teil der Kupplungsvorrichtung über die Oberflächen der benachbarten
Gestängeteile, also die oberen und unteren Abschnitte 30 und 32, nach der Verbindung
hinausragt.
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Um zu verhüten, daß die Kanten an der Ausnehmung 44 die Zungen 50
und die Vertiefungen 52 an irgendeinem Oberflächenteil oder einem Vorsprung in der
Nachbarschaft des Kanals oder am Kanal selbst hängenbleiben, sind diese Kanten abgeschrägt,
wie in Fig. 1 durch das Bezugszeichen 60 angedeutet. Aus dem gleichen Grund sind
die äußeren Kanten jedes Arms des oberen und unteren Gestängeteils 30 und 32 in
gleicher Weise abgeschrägt, und zwar an den Abschnitten der Kupplungsvorrichtung,
wie durch das Bezugszeichen 62 angedeutet. Anstatt die betrachteten Kupplungsteile
aus einem Stück mit den oberen und unteren Abschnitten 30 und 32 herzustellen, können
diese Kupplungsteile auch an ein Paar von Vorsatzstücken angesetzt werden, die im
wesentlichen den gleichen Querschnitt haben wie die Gestängeteile. So kann also
der T-förmige Ansatz 38 aus einem selbständigen Vorsatzstück (nicht dargestellt)
geformt werden und mit dem unteren Ende des oberen Abschnitts 30 etwa durch Schweißen
oder Nieten verbunden werden, und der T-förmige, durchbrochene Körper 44 kann ähnlich
aus einem anderen Vorsatzstück (nicht dargestellt) geformt werden, der dann an das
obere Ende des unteren Abschnitts 32 in ähnlicher Weise gesetzt wird. In einer anderen
Ausbildungsform bestehen die Vorsatzstücke aus dem gleichen Material wie die Gestängeteile
32.
Wie bereits bemerkt, werden die Kupplungsteile derart zusammengesetzt,
daß ein Kupplungsglied winklig auf das andere aufgebracht wird, wie dies in den
Fig. 3 und 4 durch die gestrichelte Linie 64 gezeigt ist. In dieser Lage sind die
Zungen 50 des schräggestellten Kupplungsgliedes, das in dem vorliegenden Fall der
obere Abschnitt 30 ist, in die V-förmigen Vertiefungen 52 des anderen Gliedes, das
in diesem Fall der untere Abschnitt 32 ist, eingesetzt. Um ein solches Einsetzen
zu ermöglichen, weist jede Vertiefung eine Wandfläche 66 auf, die schräg zur Längsachse
des unteren Abschnitts 32 liegt, d. h. zur Längsachse des Gestänges 24, wenn es
in Arbeitsstellung gebracht ist. Die Neigung der Wandfläche 66 ist vorzugsweise
etwas größer als die Neigung, um die der obere Abschnitt 30 gekippt werden muß,
damit ein gleiches laterales Spiel zwischen den Vorsprüngen 54 an den Ansätzen 38
und den sie überragenden Teilen 58 an dem unteren durchbrochenen Teil 44 entsteht,
wie dies aus Fig.4 ersichtlich ist. Im Falle eines Gestänges mit kreuzförmigem Querschnitt,
wie es in den Figuren dargestellt ist, ist es vorteilhaft, die Arme 68 und 70 an
dem unteren Abschnitt, die senkrecht zu den Armen 46 und 48 an der Ausnehmung 44
gestellt sind, an der Unterkante der Ausnehmung 44 enden zu lassen. Um die
genannte Neigung eines der Abschnitte 30 oder 32 gegen den anderen zu ermöglichen,
ist die untere Kante 71 einer der Arme 72 oder 74 des oberen Abschnitts 30 nach
oben abgeschrägt. In dem vorliegenden Beispiel stehen die Arme 72 und 74 des oberen
Abschnitts 30 senkrecht zu den sich gegenüberstehenden Armen 42 und 40, an die der
T-förmige Ansatz 38 angeformt ist, und zwar derart, daß ihre unteren Teile den oberen
Teilen der Arme 68 und 70 des unteren Abschnitts gegenüberliegen.
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Nachdem die einzelnen Teile der Kupplungsvorrichtung in der beschriebenen
Weise ineinandergesetzt und dann in gestreckte Lage gebracht sind, wie dies durch
die ausgezogenen Linien in Fig. 3 und 4 dargestellt ist, ist ein laterales Spiel
zwischen diesen Teilen im wesentlichen dadurch unterdrückt, daß jede der Vertiefungen
52 einen relativ kurzen Wandteil 76 aufweist, der sich von den Grundflächen der
Vertiefungen aus erstreckt und dann in die geneigte Wandfläche 56 übergeht. Dieser
senkrechte Wandteil 76 ist in einer derartigen Entfernung von dem gegenüberliegenden
Wandteil 78 jeder Vertiefung 52, daß ein verhältnismäßig dichter Sitz der
Zungen 50 in den Vertiefungen 52 erreicht wird, wenn die Zungen 50 gerade in der
Vertiefung sitzen. Der feste Sitz zwischen dem Bodenteil jeder Vertiefung 52 und
jeder Zunge 50 bei gestreckter Lage des oberen Abschnitts 30 und des unteren
Abschnitts 32 vermindert oder verhindert überhaupt jedes laterale Spiel zwischen
diesen Teilen, das andernfalls den benachbarten Teilen des Gestänges gestatten würde,
an Vorsprüngen in dem genannten engen Kanal hängenzubleiben, wenn das Gestänge relativ
zu dem Kanal bewegt wird.
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Um die Entkupplung der Kupplungsvorrichtung, die in den Fig. 1 bis
4 dargestellt ist, zu erleichtern, weist jede Zunge 50 einen schrägen Oberflächenteil
82 auf, der sich an ihrer unteren Kante anschließt, so daß die Zunge gedreht werden
kann, wenn der obere Gestängeteil 30 relativ zu der Vertiefung um die Verbindungslinie
80 zwischen der geneigten Wandfläche 66 und dem benachbarten senkrechten Wandteil
76
der Vertiefung geneigt oder gekippt wird, ohne daß die untere Kante der
Zunge an der gegenüberstehenden senkrechten Wand 78 der Vertiefung 52 reibt.
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In den Fig. 5 und 6 ist eine andere Ausbildungsform der Kupplungsvorrichtung
dargestellt. Wie ersichtlich, ist ein Paar einander gegenüberstehender Arme 84 und
86 eines oberen Gestängeteils 88 mit einem auf dem Kopf stehenden, etwa T-förmigen
Ansatz 90 und mit nach unten gerichteten Zungenteilen 92 versehen, und zwar in einer
Art, die der in Zusammenhang mit Fig. 1 bis 4 beschriebenen ähnlich ist. In entsprechender
Weise ist ein Paar sich schräg gegenüberstehender Arme 94 und 96 an einem unteren
Gestängeteil 98 mit einer komplementären Durch brechung 100 und mit etwa V-förmigen
Vertiefungen 102 versehen. Die Zungen und Ausnehmungen sind ähnlich ausgebildet
wie die, die in Zusammenhang mit Fig. 1 bis 4 beschrieben wurden, und brauchen daher
nicht hier weiter erörtert zu werden.
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Bei dieser Ausführungsform sind Mittel vorgesehen, die leichte axiale
Kippungen des oberen Abschnitts 88 relativ zu dem unteren Abschnitt 98 in jeder
Richtung erlauben, insbesondere aber solche, die im wesentlichen parallel zu der
Ebene des Ansatzes 90 gerichtet sind, wie dies gelegentlich einer Abweichung des
oberen Abschnitts 88 von der Geradlinigkeit oder des unteren Abschnitts 98 oder
des zugeordneten Kanals oder aus anderen Gründen geschehen kann. Obwohl offensichtlich
die zuerst betrachtete Ausführungsform nach den Fig. 1 und 4 sich ähnlich leichten
Kippungen anpassen kann, ist zu bemerken, daß die Kupplungsvorrichtung nach den
Fig. 5 und 6 in beschränktem Ausmaß gekippt werden kann, ohne daß das Gewicht des
unteren Abschnitts 98, das im wesentlichen durch die Lagerflächen 104, 108 und 106,
110 getragen wird, die Gewichtsverteilung ändert oder die Kupplungsteile voneinander
hebt. Insbesondere wird diese Eigenschaft der Kupplungsvorrichtung ausgenutzt, um
eine gegebene Gewichtsverteilung zu erhalten, wenn das verwendete Gestänge in Senkrechtstellung
aller seiner Teile benutzt wird, und dementsprechend ist eine geringere Materialfestigkeit
erforderlich, um allen unvorhergesehenen Arbeitsbedingungen, denen das Gestänge
ausgesetzt werden kann, zu begegnen.
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Ein Hilfsmittel, um die genannte Gewichtsverteilung an dem unteren
Gestängeteil 98 zu erhalten, besteht darin, daß die Lagerflächen 104 und 106 an
dem T-förmigen Ansatz 90 bogenförmig sind. Eine komplementäre Bogenform weisen die
Kantenteile 108 und 110 an der Durchbrechung 100 auf, die sich
in dem oberen Abschnitt 98 befinden und die die genannten Lagerflächen 104 und 106
angreifen. Jedes Paar der im Eingriff stehenden Lagerflächen 104, 108
und
106, 110 ist derart angeordnet, daß sie auf einem Bogenteil 112 eines Kreises
liegen, dessen Mittelpunkt 118 vorzugsweise auf der Symmetrieachse des unteren
Abschnitts 98 liegt. Der Radius 114 des kreisförmigen Bogens 112 ist derart gewählt,
daß die Winkellage der genannten im Eingriff stehenden Flächen relativ zur Längsachse
des oberen Abschnitts 88 und des unteren Abschnitts 98 einen Schlupf der Lagerflächen
bewirkt, wenn entweder der obere Abschnitt oder der untere Abschnitt in einer Richtung
parallel zur Ebene des Ansatzes 90 geneigt wird. Ein anderer Faktor, der die Länge
des Radius 114 bestimmt, ist, zu vermeiden, daß sich die Lagerflächen 104 und 106
des Ansatzes 90 mit den tragenden
Kanten 108 und
110 an der Durchbrechung 100 verkeilen, was geschehen könnte, wenn
die genannten ineinandergreifenden Flächen in eine zu starke Neigung gegenüber der
Horizontalen gebracht werden.
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Mit der zuletzt genannten Vorrichtung wird eine Abweichung aus der
gestreckten Lage oder ein Kippen in jeder Richtung des oberen Abschnitts 88, insbesondere
in der Ebene, die durch den Pfeil 116 angezeigt ist, durch einen Schlupf
zwischen den Paaren der ineinander eingreifenden Oberflächen 104,108; 106,110 ausgeglichen,
um so mehr, als eine solche Kippung eine Drehung um den Mittelpunkt 118 des Kreisabschnitts
112 erzeugt. In ähnlicher Weise erzeugt jede Kippung des unteren Abschnitts 98 in
dieser Ebene eine Drehung um den genannten Mittelpunkt 118. Solche Kippungen erzeugen
allein Verschiebungen zwischen den genannten einander berührenden Flächen. Dementsprechend
bleibt die Gewichtsverteilung zwischen jedem Paar von Flächen im wesentlichen unverändert.
Um diese leichten Kippungen zuzulassen, ist ein schlitzförmiger Raumteil 120 zwischen
dem unteren Ende des Ansatzes 90 und der Oberkante der Durchbrechung 100 vorgesehen,
und ähnliche Freilassungen 122 und 124 befinden sich zwischen den benachbarten senkrechten
Kanten der Durchbrechung 100 und des Ansatzes 90 und zwischen den Zungen 126 und
Vertiefungen 128. Die Freilassungen 124 zwischen den Zungen 126 und den Vertiefungen
128 sind insbesondere aus Fig. 6 ersichtlich.
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Es soll hervorgehoben werden, daß der Ansatz 90 durch einen einfachen
diskusförmigen Ansatz, wie er in Fig. 10 dargestellt, ersetzt werden kann, wobei
dann der Durchbruch 100 entsprechend ausgebildet ist, um sich dem diskusförmigen
Ansatz anzupassen. Wenn man den zuletzt genannten Ansatz im wesentlichen kreisförmig
macht und wenn man seinen Mittelpunkt auf die Längsachse der Anordnung legt, ergibt
sich ein ähnliches Ergebnis für den Fall, daß bei nicht gestreckter Lage der Teile
gearbeitet wird, wie oben beschrieben.
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In den Fig. 7 bis 10 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt,
die, obwohl sie nach etwa den gleichen Prinzipien arbeitet wie die bereits beschriebene,
besonders geeignet ist in den Anwendungsfällen, bei denen zusätzliche tragende Flächen
für zusätzliche Belastungen oder vertikale Verlagerung oder beides erforderlich
sind. In dieser Ausführungsform ist ein Ansatz 129 oder 131 in Form eines Diskus
vorgesehen, der jeweils einem Paar sich einander gegenüberstehender Arme 130, 132
bzw. 134, 136 an einem oberen Gestängeabschnitt 138 zugeordnet ist. Die diskusförmigen
Ansätze 129 und 131 sind derart ausgebildet, daß sie in komplementäre Durchbrechungen
140 bzw. 142 eingreifen können. Die Durchbrechungen 140 bzw. 142 sind in einander
gegenüberstehenden Paaren von Armen 144,146 bzw.148,150 eines unteren Gestängeabschnitts
152 vorgesehen. Wie aus den Fig. 7 bis 10 ersichtlich, sind die Kanten der Durchbrechungen
140 und 142 in der Nähe der ®ffnungen nach innen geneigt (angezeigt durch das Bezugszeichen
154), um eine tragende Berührung mit den Teilen der diskusförmigen Ansätze 129 und
131 zu erreichen, wenn der obere Abschnitt 138 sich in gestreckter Lage reit dem
unteren Abschnitt 152 befindet.
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In dieser Ausführungsform ist, um die genannte gestreckte Lage des
oberen und unteren Abschnitts 138 und 152 aufrechtzuerhalten, eine Anordnung von
Zungen und Vertiefungen jeweils einem der diskusförmigen Ansätze 129 bzw. 131 und
den zugehörigen Durchbrüchen 140 bzw. 142 zugeordnet, um laterale Verschiebungen
der diskusförmigen Ansätze relativ zu den Durchbrechungen 140 und 142 zu vermeiden,
wenn die Gesamtanordnung in ihrer gestreckten Arbeitslage ist. Bei einer Ausführungsform
dieser Zungen und Vertiefungen ist ein Paar von Zungen 156 und 158 vorgesehen, die
sich in diametraler Lage an der Peripherie des diskusförmigen Ansatzes 129 befinden.
Diese Zungen können mit den diskusförmigen Ansätzen aus einem Stück geformt werden;
sie können aber auch, wie in Fig. 7 und 8 dargestellt, als Einsatzstücke ausgebildet
sein, die zum Teil in ein Paar ähnlicher Aussparungen 160 eingesetzt sind, beispielsweise
durch Nieten. In dieser Lage sind die Nasen 156 und 158 derart angeordnet, daß sie
bei gestreckter Lage der Gestängeabschnitte 138, 152 in ein Paar von Vertiefungen
162 und 164 eingreifen, die, einander gegenüberstehend, der zugeordneten Durchbrechung
140 eingeformt sind.
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Wenn die Ausführung, wie sie in den Fig. 7 bis 10 dargestellt ist,
gekuppelt werden soll, so wird der obere Abschnitt 138 leicht um seine Längsachse,
wie in Fig. 9 dargestellt, gedreht, so daß die Peripherie der diskusförmigen Ansätze
129 und 131 spielfrei gegenüber den tragenden Kanten 154 der zugehörigen
Durchbrechungen 140 und 142 ist. Der obere Abschnitt 138 wird dann in seiner gedrehten
Lage winklig gegenüber dem unteren Gestängeabschnitt 152 geneigt.
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Aus dieser geneigten Lage wird der obere Abschnitt 138 wieder in umgekehrter
Richtung um seine Längsachse gedreht, um die diskusförmigen Ansätze 129 und 131
in die Ebenen der zugehörigen Durchbrechungen 140 bzw.142 zu bringen. Um diese letztgenannte
Operation zu erlauben, ist ein Paar geeignet angeordneter Anschläge 166 und 168
in einander gegenüberliegender Seiten des Durchbruchs 140 geformt, um Spiel für
die Nasen 156 bzw. 158 zu erhalten, wenn der diskusförmige Ansatz 129, wie beschrieben,
in der Ebene der ihm zugeordneten Durchbrechung gedreht wird. Die genannten Anschläge
sind in der Nähe und in Verbindung mit den Vertiefungen 162 und 164 vorgesehen,
so daß bei Drehung des oberen Gestängeabschnitts 138 in seine longitudinal gestreckte
Lage gegenüber dem unteren Gestängeabschnitt 152 die Nasen 156 und 158 in die ihnen
zugeordneten Vertiefungen 162 und 174 eingreifen. Ein geeignetes Begrenzungsstück
(nicht dargestellt) kann neben dem einen oder beiden Anschlägen 166 und 168 vorgesehen
sein, um die Nasen 156 und 158 gegenüber den Vertiefungen 162 und 164 auszurichten,
bevor der obere Gestängeabschnitt gestreckt wird.
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Wie besser aus Fig. 8 ersichtlich, sitzen die Nasen 156 und 158 ziemlich
fest in den ihnen zugeordneten Vertiefungen, um eine Drehbewegung der Ansätze 129
und 131 relativ zu den ihnen zugeordneten Durchbrechungen 140 und 142 auf ein Mindestmaß
herabzusetzen, wenn der obere Gestä ngeabschnitt 138 und der benachbarte untere
Abschnitt 152 aus der gestreckten Lage gebracht werden, wie dies aus Fig.10 ersichtlich
ist. Um ein -Kippen des oberen Abschnitts 138 um den Mittelpunkt 170 seines diskusförmigen
Vorsprungs 129 zu ermöglichen, wie es zum Zwecke der Kupplung der Teile erforderlich
ist, sind die
unteren oder führenden Kanten 172 eines oder beider
der gegenüberstehenden Arme 130 und 132 des oberen Abschnitts nach aufwärts geneigt,
um hinreichendes Spiel hierfür zu geben. Es ist ersic?-tlich, daß jede leichte Kippung
in jeder Richtung dcs oberen Gestängeabschnitts 138 und des unteren Abschnitts
152
eine Drehung um den Mittelpunkt der diskusförmigen Ansätze 129 und 131
bedeutet und daß dementsprechend das Gewicht des unteren Abschnitts 152, das durch
die Ansätze getragen wird, nicht wesentlich relativ zu den einzelnen tragenden Teilen
der diskusförmigen Ansätze verschoben wird.
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Aus dem Vorhergehenden ist die neue und wirksame Form der beschriebenen
Kupplungsvorrichtung ersichtlich. Wie bereits bemerkt, ist jede der beschriebenen
Ausführungsformen insbesondere in den Anwendungsfällen geeignet, bei denen beträchtliche
räumliche Beschränkungen vorliegen und bei denen es auf Einfachheit und auf eine
minimale Anzahl von Kupplungsteilen ankommt, wie es bei Gestängeanordnungen der
Fall ist, die als Verbindungs- oder Zugglieder verwendet werden, die beweglich in
sie eng umschließende Kanäle zu setzen sind. In diesen Anwendungsfällen ist die
Kupplungsvorrichtung der Erfindung in ihrer Einfachheit völlig geeignet für Fernbedienung,
falls dies gewünscht ist, um sie zu kuppeln oder zu entkuppeln.