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Mehrsystemige Doppelzylinder-Rundstrickmaschine Die Erfindung betrifft
eine mehrsystemige Doppelzylinder-Rundstrickmaschine,- die zum gemeinsamen Hinterleg-
und Links-Links-Mustem in derselben Maschenreihe am unteren Nadelzylinder vor jedem
System mit einer Nadelwählvorrichtung zur Hinterleg= musterung und vor einem System
ebenfalls am unteren Nadelzylinder für die Links-Links-Musterung mit einer weiteren
Nadelwählvorrichtung versehen ist, die zwischen diesem System und der ihm zugeordneten
Nadelwählvorrichtung für die Hinterlegmusterung angeordnet ist, wobei alle Nadelwählvorrichtungen
auf unter den Nadelschiebern angeordnete Musterschieber einwirken.
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Rundstrickerzeugnisse, wie z. B. Socken, werden mit zahlreichen verschiedenartigen
Musterungen hergestellt. Die Musterungen werden dabei einerseits durch Ausbildung
der Maschen als rechte oder linke Maschen (Links-Links-Musterung) und andererseits
durch Farbeffekte unter Verwendung verschiedenfarbiger Garne (Hinterlegmusterung)
und schließlich durch die Kombination dieser beiden Musterungsarten gebildet.
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Bekannte Rundstrickmaschinen sind zur Erzeugung derartiger Muster
mit Nadelwählvorrichtungen und mehreren Systemen versehen. Das Problem, das sich
beim Stricken von gleichzeitig links-links- und hinterlegtgemusterten Erzeugnissen
ergibt, besteht darin, daß in einer Maschenreihe, d. h. bei einem einzigen Umlauf
der Nadelzylinder, nacheinander mehrere Nadelauswahlvorgänge stattfinden. Der stark
gegliederte Aufbau der Schloßmäntel, der sich dabei ergibt, führt dazu, daß bei
den bekannten Rundstrickmaschinen nicht mehr mit Sicherheit vermieden werden kann,
daß Nadeln, die z. B. von der einen Nadelwählvorrichtung zum Stricken ausgewählt
worden sind, in falsche Schloßbahnen gelangen und von einer folgenden Nadelwählvorrichtung
noch einmal betätigt werden und z. B. zum Nichtstricken ausgewählt werden. Die Folge
derartiger ;>Doppelwahlen« einer Nadel sind Nadelbrüche, es können aber auch Beschädigungen
der Nadelzylinder-Schloßbahnen und anderer Einrichtungen auftreten. In jedem Fall
aber verursacht eine derartige Doppelwahl die Beschädigung eines Maschinenteiles,
eine Betriebsunterbrechung und somit große wirtschaftliche Nachteile.
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Die Gefahr, daß eine derartige Doppelwahl auftritt, läßt sich bei
den bekannten Maschinen durch erhöhte Präzision und durch Einschränkung der Muster-Auswählmöglichkeiten
nur zum Teil mindern, weil bei ihnen die Schloßbahnen so nahe beieinander liegen,
daß z. B. eine sichere Trennung der Musterschieber, die bereits gewählt wurden,
von denen, die noch für eine Wahl zur Verfügung stehen, nicht gewährleistet ist.
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Eine weitere Möglichkeit, die zu den obengenannten Nachteilen, d.
h. Nadelbrüchen infolge Doppelwahl, führen kann, besteht in menschlichen Irrtümern
bei der Aufstellung des Musterplanes bzw. bei dem Setzen des Musters auf den Musterträgern
oder in verschleißbedingten Ungenauigkeiten der Schlösser, Schieber usw.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Rundstrickmaschine der genannten
Art so auszubilden, daß die obengenannten Nachteile vermieden werden, eine Doppelwahl
von Nadeln mit Sicherheit auch dann verhindert wird, wenn ein Muster falsch gesetzt
ist, und durch Kombinieren von Hinterleg- und Links-Links-Mustern in ein und derselben
Maschenreihe zahlreiche verschiedenartige Mustermöglichkeiten gegeben sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Rundstrickmaschine der genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den unteren Nadelschiebern
und den Musterschiebern schwenkbare Zwischenschieber angeordnet sind und daß die
Nadelwählvorrichtungen für die Hinterlegmusterung diejenigen Musterschieber zum
Ausschwenken der nadelschieberseitigen Enden ihrer Zwischenschieber aus der Schloßbahn
anheben, die nicht strickend unter dem der betreffenden Nadelw'ählvorrichtung zugeordneten
System herlaufen sollen, und daß die Nadelwählvorrichtung für die Links-Links-Musterang,
welche
die Zwischenschieber in der von der vorhergehenden Nadelwählvorrichtung für die
Hinterlugmusterung eingestellten Schwenklage erreichen, diejenigen Musterschieber
zum Ausschwenken der nadelschieberseitigen Enden der Zwischenschieber aus der Schloßbahn
anhebt, die die ihnen zugeordneten Nadeln nicht in den oberen Nadelzylinder übertragen
sollen.
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Fig. 1 zeigt eine Ansicht einer Socke als Darstellungsbeispiel einer
Musterung, die mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Rundstrickmaschine herstellbar
ist; Fig.2 zeigt eine erfindungsgemäß ausgebildete Rundstrickmaschine; Fig. 3 zeigt
schematisch einen Satz Nadelschieber und zugehöriger Strickwerkzeuge sowie die Abwicklung
einer bevorzugten Form der Schloßmäntel, wie sie vom Nadelzylinder aus, mit Blickrichtung
nach außen gesehen, erscheinen.
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In Fig. 1 ist eine Socke dargestellt, die einen gerippten Rand
T, eine gemusterte Länge L, einen Fuß F, der nur auf der Oberseite
gemustert ist, eine Ferse H und eine Spitze T aufweist. Unterhalb
des gerippten Randes, der zweckmäßig als enges Rippengestrick ausgeführt ist, besteht
die Länge. L aus weitem Rippengestrick, das Gruppen rechter Maschenstäbchen P und
dazwischenliegende Gruppen von linken Maschenstäbchen R mit einem überlagerten Muster
aus Rhomben oder Quadraten D und waagerechten Streifen B enthält. Die Quadrate
D sind durchweg aus rechten Maschen gestrickt und weisen im inneren und äußeren
Teil kontrastierende Farben auf. Die Streifen B sind aus linken Maschen gebildet
und können aus dem Hauptgarn, d. h. ohne Farbkontrast, gestrickt sein. Die Socke
wird auf einer Maschine mit zwei Systemen gestrickt; das kontrastierende Garn für
den Außenteil der Quadrate D wird an einem Hilfssystem zugeführt, während der innere
Teil der Quadrate zweckmäßig aus dem Hauptgarn gestrickt wird, das an dem Hauptsystem
zugeführt wird. Auf diese Weise entsteht der Musterungseffekt für die Erzeugung
der Streifen B durch eine Links-Links-Musterung (d. h. Musterung durch Übertragungswahl),
während die Quadrate D eine Musterung bilden, die durch Nichtstrickwahl von Nadeln,
also durch Hinterlegmusterung, erzeugt wird. Da jedes Quadrat D Gruppen von linken
Maschenstäbchen R überlappt, entsteht ebenfalls eine Links-Links-Musterung. Die
strichpunktierte Linie A -A in Fig. 1 bezeichnet die Lage einer typischen
Maschenreihe, worin Wahl für Links-Links-Musterung und für Hinterlegmusterung in
derselben Reihe auftreten. Für den dargestellten Musterungseffekt werden diese beiden
in ein und derselben Reihe auftretenden Wahlfermen in einer großen Anzahl von Reihen
beim Stricken der Socke angewendet.
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Fig. 1 veranschaulicht auch, daß die Socke mit einer angemusterten
Sohle hergestellt ist: Dies ist dadurch möglich, daß infolge Verwendung der verbesserten
Musterungswahl die Sohle etwa in 1:1-Rippgestrick hergestellt wird, wobei das am
Hilfssystem zugeführte kontrastierende Garn nur in den linken Maschenstäbchen gestrickt
wird. Hierdurch wird der gestreifte Effekt auf der Außenseite der Sohle vermieden,
der bei früheren Verfahren der Musterungsauswahl vielfach auftrat, bei denen kontrastierende
Garne verwendet wurden, um die Oberseite des Fußes zu mustern. Fig. 2 veranschaulicht
den Aufbau einer bevorzugten Ausgestaltungsform einer Maschine, auf der eine Socke
gemäß Fig. 1 hergestellt werden kann. Es sind lediglich die kennzeichnenden und
wesentlichen Bauelemente der Maschine dargestellt. Sie weist eine Bettplatte 45,
eine obere und eine Zwischenplatte 46 und 47 auf, die von Säulen oder Ständern 48
und 49 getragen sind und dazu dienen, einen unteren Nadelzylinder 50 und einen oberen
Nadelzylinder 51 drehbar zu lagern, sowie Schloßmäntel 52, 53, die zur Steuerung
und Betätigung der Nadeln in den Zylindern dienen.
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Die Maschine hat ein Hauptsystem auf der dem Betrachter abgewandten
Seite und ein Hilfssystem zur Linken der Maschine; am Hauptsystem wird ein Hauptgarn
zugeführt und am Hilfssystem ein Hilfsgarn, das zweckmäßig kontrastierende Farbe
hat. Zur Steuerung des Zuführvorganges und der Bolzenschlösser am Hilfssystem dient
eine Einrichtung 54, die von einer Kurbel 55 angetrieben wird.
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Dem unteren Zylinder und dem Hauptsystem zugeordnet sind zwei Mustertrommeln
56 und 57, die für die Hinterlegwahl und für die Links-Links-Wahl benutzt werden.
Eine weitere ähnliche Mustertrommel mit ihren zugehörigen Wählhebeln ist (durch
die Zylinder verdeckt) an der dem Betrachter abgewandten Seite der Maschine angeordnet,
um vor dem Hilfssystem eine Hinterlegwahl zu bewirken. Den Trommeln 56, 57 und der
dritten Musterungstrommel sind Bänke von Wählhebeln üblicher Form zugeordnet (in
Fig. 3 erscheinen ihre wirksamen Enden bei 10, 11 und 12), die mit den Füßen von
Musterschiebern in den Zylindernuten des unteren Zylinders 50 zusammenwirken. Die
Mustertrommeln sind so angeordnet, daß sie in üblicher Weise schrittweise verdrehbar
sind; sie sind mit Einrichtungen 58 und 59 versehen, die die Schaltvorrichtungen
für die Trommeln nach Bedarf in und außer Betrieb setzen. Solche Einrichtungen werden
über Bowdenzüge 60 von geeigneten Hebeln 61, die durch Steuerhebel 62 betätigt
werden, gesteuert. Letztere sind bei 63 schwenkbar gelagert und greifen in Segmente
an der Peripherie einer Hauptsteuertromme164 ein. Weitere Hebel 61
und 62
betätigen Stoßstangen 65 und 66, die in einer an der Platte 47 befestigten Lagerplatte
67 geführt sind und dazu dienen, Schloßteile in den Schloßmänteln zu verstellen.
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Einige bei 67 und 68 angeordnete Schloßteile werden von Winkelhebeln
69 aus betätigt, die bei 70 an einem Bock auf der Platte 47 gelagert sind und durch
kurze Stoßstangen 65 betätigt werden. Andere Schloßteile, die bei 71, 72 und 73
angeordnet sind, werden von längeren Stoßstangen 66 betätigt, die durch Löcher in
der Platte 46 hindurchgehen und zweiarmige Hebel 74 betätigen, die bei 75 an einem
Bock 76 auf der oberen Platte 46 gelagert sind. Die in Fig. 2 linken Enden der Hebel
dienen dazu, Stoßstangen 77, 78, 79 und 80 zu betätigen, die weiteren Schloßteilen
zugeordnet sind. Die Stoßstangen betätigen die Schloßteile über Winkelhebel, von
denen zwei bei 81 und 82 angedeutet sind; letzterer ist dem Bolzenschloß 73 im unteren
Schloßmantel zugeordnet, während die anderen Bolzenschlösser, die nach der Zeichnung
von Hebeln 74 aus betätigt werden, im oberen Schloßkasten angeordnet sind. Ebenfalls
durch eine der Hebelgruppen 61 und 62 von der Hauptsteuertrommel64 aus betätigt
wird eine gleitfähig geführte Wählerplatte 83, die dem Hilfssystem
zugeordnet
ist. Diese wird betätigt, wenn sie eine bestimmte aus einer Mehrzahl alternativer
Einstellungen einnehmen soll; hierzu dient ein nicht gezeichneter Bowdenzug, der
von der Wählerplatte 83 zur Steuertrommel 64 führt und von einem der Hebel 61 betätigt
wird. Die Wählerplatte 83 dient in üblicher Weise zur schrittweisen Bewegung von
Kurven, die einen Teil der mit 54 bezeichneten Einrichtung bilden.
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Die dargestellte Maschine ist auch mit einer Zu-und Abnahmeeinrichtung
84 ausgestattet. Diese dient in bekannter Weise zum Zunehmen und Mindern, wenn die
Maschine im Pendelgang strickt, um Ferse und Spitze einer Socke herzustellen. Zusätzlich
ist in Fig. 2 ein Trennkamm 29 gezeigt, der von Ständern 85 an Böcken 86 getragen
wird, die an dem unteren Schloßmantel 52 befestigt sind.
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Die von der Erfindung bewirkten Verbesserungen werden in der Hauptsache
durch die Anordnung der Nadelschieber und Zwischenschieber und durch die Anordnung
der Schloßsysteme erreicht, die aus Fig. 3 zu ersehen ist. Die Zylinder der Maschine
nach Fig. 2 werden, von oben gesehen, im Gegenuhrzeigersinn bewegt. Da die Abwicklung
der Schloßmäntel in Fig. 3 vom Inneren der Schloßmäntel aus gesehen ist, hat man
die in Fig. 3 rechts schematisch angedeuteten Nadelschieber und Zwischenschieber
als bei der Rotation der Zylinder von rechts nach links bewegt 7u betrachten. Die
dargestellten Schloßmäntel entsprechen in vieler Beziehung der herkömmlichen Form,
die dem Fachmann ohne weiteres verständlich ist, so daß nur die für die Erfindung
wesentlichen Schloßteile im einzelnen beschrieben zu werden brauchen. Haupt- und
Hilfssystem sind mit MF und AF bezeichnet.
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In jeder Zylindernut des unteren Zylinders und unmittelbar unter den
Nadelschiebern LS ist ein Zwischenschieber 2 gelagert; dieser hat an jedem Ende
einen Fuß und ist etwa in der Mitte seiner Länge schwenkbar gelagert. Die Füße sind
so angeordnet, daß, wenn ein Fuß gerade in der Zylindernut verschwindet, der Fuß
am anderen Ende ganz aus dieser heraustritt. Unmittelbar unter dem Zwischenschieber
sitzt ein Musterschieber 3 mit einem oder mehreren Füßen 4, die in üblicher Weise
verschiedenen, in verschiedener Höhe angeordneten Wählerhebeln zugeordnet sind.
Außer den Wählfüßen, die für das eigentliche Muster gebraucht werden, besitzen die
Musterschieber noch eine Anzahl anderer Füße, die dazu benutzt werden, verschiedene
Rippenbildungen zu erzeugen, die ein häufig auftauchendes Merkmal der erzeugten
Gegenstände bilden, z. B. 1:1- und 2: 2-Rippen für den Rand und für die ungemusterte
Sohle. Die diesen Zwecken dienenden Füße 5, 6 und 7 befinden sich vorzugsweise an
einem vom Musterschieber getrennten Teil.
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Diese Anordnung macht es leichter, die Musterfußanordnung auf eine
andere Musterart umzustellen, und verringert auch die erforderlicheAnzahl verschiedenartiger
Musterschieber. Diese beiden Teile sind hingegen so gestaltet, daß sie sich miteinander
verriegeln; wenn sie in einer Zylindernut vereinigt sind, so wirken sie durchaus
als ein Stück. Das. obere Ende des Musterschiebers ist mit einer Schräge 8 versehen,
die das untere Ende 9 des Zwischenschiebers erfaßt, wenn der Musterschieber gehoben
wird; so wird das untere Ende des Zwischenschiebers nach außen, d. h. aus seiner
inneren, tief in der Zylindernut liegenden in eine äußere Lage gebracht, in der
es von Schlössern erfaßt werden kann.
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An jeder der drei Wählstellen befindet sich, wie bereits oben erwähnt,
eine Mustertrommel mit einer Schalteinrichtung, die die Mustertrommel zeitlich und
in Abständen so dreht, wie es das Muster verlangt. An der Oberfläche der Trommeln
stehen in bekannter Weise entsprechend dem Muster Stifte vor, und diese Stifte stehen
mit den Wählerhebeln, die in einem Rahmen verschiebbar gelagert sind, im Eingriff.
Wenn das eine Ende eines Wählerhebels auf dem oberen Ende eines Stiftes ruht, wird
sein anderes Ende von der Oberfläche des Nadelzylinders weggehalten. Wenn ein Stift
aus einem Teil der Trommel entfernt wird, der mit einem Wählerhebel zusammenwirkt,
dann wird das der Trommel abgewandte Ende des Hebels durch Federkraft gegen die
Fläche des Nadelzylinders gedrückt, und es hebt Musterfüße, die sich in dieser Höhe
finden. Die Wählerhebelenden, die an den Musterfüßen der Musterschieber angreifen
und diese heben, sind schematisch bei 10, 11 und 12 angedeutet. Die Hebelenden 10
sind für die übertragungswahl, die Hebelenden 11 für die Hinterlegwahl am Hauptsystem
MF und die Hebelenden 12 für die Hinterlegwahl am zweiten System AF vorgesehen.
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Zwei Füße 13 und 14 am Kopf des Musterschiebers umgreifen einen Ring,
der von Schloßteilen 15 gebildet wird, die im wesentlichen an allen Stellen des
Umfanges den Abstand zwischen den Füßen 15 und 14 ausfüllen, mit Ausnahme der drei
Wählpunkte; an denen Aussparungen 16, 17 und 18 ein Heben der Musterschieber durch
die auf sie einwirkenden Nadelwähleinrichtungen 10, 11, 12 gestatten, um die Zwischenschieber
zu verschwenken. Sowie sich ein Zwischenschieber der Wählstelle 11 für das Hinterlegen
am Hauptsystem nähert, bietet ein Schloßteil 19 Gewähr dafür, daß das untere Ende
des Zwischenschiebers in seiner Zylindernut versenkt ist, während eine radiale Aussparung
20 im Schloß Platz für den oberen Fuß 1 schafft, so daß dieser aus der Zylindernut
heraustreten kann. Wird der Musterschieber 3 nicht gehoben, so verbleibt der untere
Fuß des Zwischenschiebers tief in der Nadelrinne und geht unbetätigt am Schloßtei121
vorbei. Der obere Fuß ist dabei zwangläufig aus dem Zylinder herausgehalten und
wird dadurch vom Schloßnocken 22 erfaßt und angehoben. Dadurch wird der Strickfuß
32 des Nadelschiebers LS nach oben über die Schloßecke 23 hinaus angehoben, und
der Nadelschieber wird in eine Bahn gesetzt, in welcher die Nadel am Hauptsystem
MF strickt. Wenn statt dessen aber der Musterschieber an dieser Wählstelle 11 gehoben
wird, so wird der untere Fuß des Zwischenschiebers nach außen und sein oberer Fuß
in die Zylindernut gedrückt. Der untere Fuß des Zwischenschiebers wird dann vom
Schloßtei121 erfaßt und gesenkt, und sein oberer Fuß geht unbetätigt am Schloßnocken
22 vorbei. Der Strickfuß des Nadelschiebers läuft in diesem Fall unter der Schloßdecke
23 vorbei, die Nadel wird nicht angehoben, so daß der am Hauptsystem MF zugeführte
Faden von ihr nicht erfaßt und infolgedessen hinterlegt wird.
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Die Zwischenschieber, die durch den Schloßteil 22 gehoben worden sind,
werden vom Schloßteil 24 wieder gesenkt, bis sie sich auf einer Höhe und in einer
Lage befinden, in der sie für das übertragen gewählt werden können. Andere Zwischenschieber,
die zu Nadeln gehören, die bereits vorher zum oberen Zylinder
übertragen
worden sind, werden vom Schloßteil 24 in ähnlicher Weise von einer höheren
Lage aus gesenkt. In der Höhe, auf die das Schloßteil24 die Zwischenschieber bringt,
ist das untere Ende jedes Zwischenschiebers nicht mit dem Kopf des ihm zugeordneten
Musterschiebers 3 in Wirkverbindung; wenn also der Musterschieber nicht gehoben
wird, so bleibt der untere Fuß des Zwischenschiebers in der Zylindernut versenkt,
und sein oberer Fuß bleibt nach außen geschwenkt (das Schloßteil25 ist während des
Musterns zurückgezogen), und es wird vom Schloßteil 26 erfaßt und angehoben. Die
Zwischenschieber, die zu Nadeln. gehören, die zum Hinterlegen gewählt worden sind
(d. h. diejenigen, die vom Schloßteil21 gesenkt wurden), können nicht für das übertragen
gewählt werden, weil das Schloßteil 21 die Zwischenschieber mit den Köpfen der Musterschieber
in Eingriff bringt und sicherstellt, daß die unteren Füße dieser Zwischenschieber
an der ÜbertragungswähIstelle in nach außen geschwenkter Lage vorbeigehen und somit
vom Schloßteil 27 nach unten gezogen werden, während die oberen Füße demzufolge
zwangläufig unbetätigt am Schloßtei126 vorbeigehen, mögen die zugehörigen Musterschieber
gehoben sein oder nicht.
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Dieser Vorgang stellt die Lösung eines Hauptproblems dar, nämlich
sicherzustellen, daß eine Nadel, die zum Hinterlegen gewählt worden ist, solange
sie sich in der Hinterlegbahn befindet, nicht zum übertragen gewählt werden kann,
was auch immer der Musterplan angeben mag. Ein Zwischenschieber, dessen oberer Fuß
1 vom Schloßteil 24 nach unten geführt wurde und dessen Musterschieber von einem
der Wählerhebel bei 10 betätigt wurde, hat sein unteres Ende 9 zwangläufig
nach außen geschwenkt, so daß er sich am Schloßtei127 abwärts bewegt und seine Nadel
für Nichtübertragung wählt. Der zugehörige Nadelschieber LS läßt, da er sich bereits
in einer Strickbahn befindet, seine Nadel stricken, wobei diese sich in dem unteren
Zylinder befindet.
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Das übertragungsschloßtei128 des oberen Zylinders ist während der
Musterung in seiner Betriebsstellung und erfaßt die Übertragungsfüße 31 der Nadelschieber
US im oberen Nadelzylinder. Dies hat zur Folge, daß Nadeln, die von diesen Nadelschiebern
gehalten werden, nach unten übertragen werden, wobei der Trennkamm 29 den oberen
Nadelschieber von der Nadel trennt und der untere Nadelschieber, gesteuert durch
das auf seinen Strickfuß 32 einwirkende Schloßteil 30, die Nadel übernimmt. Auf
diese Weise sind alle Nadeln im unteren Zylinder bereit, von ihren Zwischenschiebern
für eine Aufwärtsübertragung betätigt zu werden. Wenn die oberen Zwischenschieberfüße
vom Schloßteil 26 gehoben werden, dann werden die zugehörigen Nadelschieber ebenfalls
gehoben, und deren Übertragungsfüße 33 werden aus einer Ebene, die unter dem unteren
Übertragungsschloßteil 34 liegt, bis in eine Höhe gehoben, in der sie sicher vom
Schloßteil 34 erfaßt werden, welcher sie danach noch höher hebt und ihre Nadeln
auf den oberen Zylinder überträgt. Die oberen Füße der Zwischenschieber, die die
Nadeln zum übertragen gebracht haben, gleiten nun in der Bahn 35 an den Schloßteilen
36 und 37 nach unten und werden dann vom Schloßteil 38 wieder gehoben, der die Strickfüße
32 der Nadelschieber über die Schloßecke 39 hinausträgt und sicherstellt, daß die
Nadelschieber die richtige Höhenlage einnehmen, um die Nadeln aufzunehmen, wenn
diese nach unten übertragen werden. Die oberen Füße dieser Zwischenschieber gelangen
dann zum Schloßteil 24 und an diesem nach unten. Dadurch, daß ihre oberen Füße 1
in der Bahn 35 laufen, nachdem sie die Nadeln zum beitragen gebracht haben, sind
diese Zwischenschieber an der Wählstelle 12 außerhalb der Reichweite der Musterschieber,
und so werden, wie auch das Muster gesetzt sein mag, ihre Nadelschieber in die Höhe
für übertragungsempfang gehoben. Nur diejenigen Zwischenschieber, die nicht vom
Schloßteil26 gehoben werden, liegen in der Höhe, in der sie von einer hebenden Wirkung
der Musterschieber am Punkt 12 beeinflußt werden können, während sich nur die Zwischenschieber,
die von dem Schloßnocken 38 nicht gehoben werden, in der Höhe befinden, in der sie
von einer hebenden Wirkung der Musterschieber am Punkt 11 beeinflußt werden können.
Auf diese Weise können nur die Nadelschieber, die eine Nadel tragen, für eine Hinterlegung
gewählt werden, und zwar auch dann, wenn der Musterplan irrtümlicherweise etwas
anderes vorsieht.
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Das Heben der oberen Zwischenschieberfüße durch das Schloßteil 38
bringt die Strickfüße der Nadelschieber auf Fersenhöhe. Dies ist vom Musterungsgesichtspunkt
aus nicht notwendig, da es nur erforderlich ist, die Nadelschieber auf Einschlußhöhe
zu heben, damit sie die Nadeln aufnehmen können, die nach unten übertragen werden
sollen; aber dadurch, daß ein zusätzliches Anheben auf Fersenhöhe stattfindet, ist
es möglich, das übliche untere Zungenhalteteil wegzulassen, da die obere Nadelschiebernase
beim Steigen auf Fersenhöhe die oberen Nadelzungen offenhält, bis sie sicher hinter
das obere und jetzt einzige Zungenhalteteil 40 gelangen. Die Nadelschieber werden
gesenkt, nachdem sie die Zungen durch das Schloßteil41 hinter das Zungenhaltetei140
gebracht haben. Dasselbe Verfahren wird angewandt in Verbindung mit dem zum Hauptsystem
gehörigen Zungenhalteteil 43: Nachdem die gewählten Nadeln zum oberen Zylinder übertragen
worden sind, werden die unteren Nadelschieber an dem auf ihre Übertragungsfüße 33
einwirkenden Schloßteil 42 auf Fersenhöhe gesenkt, wo sie die Nadelzungen der oberen
Nadeln offenhalten, bis das Zungenhaltetei143 zur Wirkung kommt. Danach werden die
Nadelschieber vom Schloßtei144 gesenkt.
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Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäß ausgebildete Maschine
einen Bereich von Musterungsmöglichkeiten eröffnet, der früher, d. h. bei bekannten
Rundstrickmaschinen, nicht gegeben war, und zwar dadurch, daß nunmehr die Möglichkeit
besteht, Links-Links-Musterung mit Hinterleg- oder Fangmusterung zu kombinieren.
Außerdem ist ersichtlich, daß die Maschine an jedem System mit einer Mehrzahl wahlweise
arbeitender Fadenzuführungen und zugehöriger Garnwechseleinrichtungen ausgerüstet
sein kann und die Möglichkeit bietet, wahlweise Garne verschiedener Farbe zuzuführen,
wodurch der Bereich neuer Musterungsmöglichkeiten noch weiter vergrößert wird.