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Hinter dem Ohr zu tragendes Schwerhörigengerät Die Erfindun2 betrifft
ein Innter dem Ohr zu tragendes Schwerhörigengeeät, dessen etwa sichelförmiges Gehäuse
die Baueleinente des Gerätes, wie Mikrophon, Verstärker, Hörer, Batterien usw.,
aufnimmt und in seinem oberen, beim Tragen über dem Ohr liegenden Teil eine Einspracheöffnung
für das Mikrophon sowie einen mit dem Hörer verbundenen Schallaustrittskanal hat.
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Die Anordnung der Einspracheöffnung im oberen, nach vorn weisenden
Teil eines derartigen Hörgerätes hat den Vorteil, daß der Schwerhörige den Schall
aus ungefähr derselben Richtung empfängt, als wenn er mit einem gesunden Ohr hören
könnte, nämlich von vorn. Die Anordnung der Einspracheöffffnung an anderen Partien
des Hörgerätes, z. B. weiter nach hinten, wäre akustisch ungünstig. Die Verlagerung
der Einspracheöffnung in den vorderen, oberen Teil des Gerätes bringt aber eine
Schwierigkeit mit sich, die zu beseitigen Aufgabe der Erfindung sein soll.
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Die Einspracheöffnung hat naturgemäß -einen verhältnismäßig
kleinen Durchmesser und kann deshalb sehr leicht durchVexunrei-nigungen, vor allem
durch Schweiß, Haare, Staub, ganz oder teilweise stark verstopft werden. Die Funktion
des Hörgerätes wird dadurch stark beeinträchtigt. Eine Reinigung ist schwer möglich,
denn man kann ja den in der kleinen öffnung sitzenden Schmutz nicht ohne weiteres
herausholen, sondern läuft Gefahr, beim Herumstochern z. B. mit spitzen Nadeln od.
dgl., den Schmutz noch weiter hineinzuschiebert. Bei hinter dem Ohr zu tragenden
Hörgeräten, bei denen die Einspracheöffnung weiter hinten lieg ist letztere mehr
durch die Ohrinuschel abgedeckt und der Verschmutzung nicht so ausgesetzt.
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Um die Einspracheöffnung leicht und bequem reinigen zu können, schlägt
die Erfindung vor, in dem oberen Teil des Schwerhörigengerätes eine mittels einer
abriehmbaren. Abdeckung nach außen zu öff-
nende Kammer anzuordnen, die einerseits
durch einen Schallkanal mit dem Mikrophon und andererseits über als Einspracheöffnung
dienende Schalleitungen mit der Außenluft verbunden ist.
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Der große Vorteil der erfmdungsgemäßen Anordnung einer besonderen
Kammer im Zuge der Schallführung zwischen Einspracheöffnung und Mikrophon besteht
darin, daß die Schalleitungen, deren Anfang ja die Einspracheöffnung an der Außenluft
bildet und somit der Verschmutzung ausgesetzt ist, sowohl von ihrem Anfang, also
von der Einspracheöffnung her, als auch von ihrem in die verhältnismäßig geräumige
Kammer mündenden Ende her gereinigt werden können. Außerdem sind die Schalleitu#ngen
sehr kurz, wie später gezeigt wird.
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Man kann also ohne weiteres die Schalleitungen z. B. durch Einführen
sowie nachfolgendem Hin- und Herziehen eines, unter Umständen angefeuchteten, Textilfadens
od. dgl. restlos von Schmutz säubern. An die eigentlich gefährdete, weil schlecht
zu reinigende Stelle, dort wo der das Mikrophon mit der Kammer verbindende Schallkanal
in die Kammer mündet, kann überhaupt kein Schmutz hingelangen, weil dieser ja in
den Schalleitungen, die die Kammer mit der Außenluft verbinden, abgefangen wird.
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Damit die Anordnung der Kammer an sich nicht etwa den Frequenzgang
des Hörgerätes verschlechtert, liegt nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die
Eigenresonanz der Kammer oberhalb der nutzbaren Signalfrequenz des Bereiches des
Hörgerätes. Dadurch kann die akustische Erscheinung, daß Frequenzen oberhalb der
Eigenresonanz der Kammer stark bedämpft werden, nicht störend wirken.
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Weiterhin bedeutet es einen akustischen Gewinn, wenn nach einem anderen
Merkmal der Erfindung Mikrophon und Hörer im oberen Teil des Gerätes nebeneinander
angeordnet sind und das Mikrophon Über einen kurzen Schallkanal mit der Kammer verbunden
ist. über die bisher geübte Anordnung hinaus, daß der Hörer im oberen Teil des Gerätes
untergt-, bracht ist, soll nun auch das Mikrophon dort angeordnet werden. Dieses
bietet den großen Vorteil, daß der Schallkanal, der Mikrophon und Kammer verbindet,
sehr kurz gehalten werden kann, wodurch übertragungsverluste des Schalles in diesem
Schallkanal weitgehend vermieden werden.
Es gibt natürlich viele,
Möglichkeiten, den Erfindungsgedanken zu verwirklichen. Das Wesentliche der Erfindung
aber ist, daß der ankommende Schall auf dem Wege von der Einspracheöffnung bis zum
Mikrophon eine mittels einer abzunehmenden Abdeckung nach außen zu öffnende
Kammer passiert und daß es durch das Vorhandensein der Kammer möglich ist,
die der Außenhift unmittelbar ausgesetzte Einspracheöffnung sowie die anschließenden
Schalleitungen leicht zu reinigen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung hat die Abdeckung der Kammer
Durchbrüche, die, als Einspracheöffnung dienen. Man braucht also nur die Abdeckung
abzunehmen und kann dann die in der Abdeckung angebrachten Durchbrüche, z. B. Schlitze,
Löcher u. dgl., mittels eines dem lichten Querschnitt der Durchbrüche annähernd
entsprechenden Gegenstandes reinigen bzw. die gesamte Abäeckung in einer geeigneten
Flüssigkeit abspülen.
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Man kann natürlich auch die Schalleitungen so verlaufen lassen, daß
sie aus der Kammer kommend an solchen Stellen der Gehäuseoberfläche in die Außenluft
einmünden, die von der Abdeckung frei bleiben. Diese Schalleitungen würden dann
in den Wandungen der Kammer geeignet angeordnet, z. B. eingespritzt oder gebohrt,
sein. Bei einer vorzunehmenden Reinigung könnte der Schmutz in die Kammer gestoßen
und dort entfemt werden bzw. ein durch die Schalleitungen geführter Textilfaden
od. dgL könnte zur Reinigung benutzt werden.
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Bei der bisher vorgeschlagenen AusführungsmöglIchkeit, die von der
Kammer zur Außenluft führenden Schalleitungen als Durchbrüche, Löcher u. dgl., auszubilden,
ist es etwas umständlich, daß diese Durchbrüche nur durch Einführen eiines geeigneten
Gegenstandes, z. B. einer Nadel, eines Textilfadens u. dgl., exakt gereinigt werden
können. Die Reinigung wird dadurch erleichtert, daß nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung zwischen der Abdeckung und der Geräteaußenwand Luftspalte gebildet
sind, die als Einspracheöffnung dienen. Dieser besonders nützliche Erfindungsgedanke
wird dadurch verwirklicht, daß die Abdeckung mit einem an ihrem Rande liegenden
Abschnitt an den für die Einspracheöffnung voltgesehenen Stellen nicht abdichtend
auf der Außenwand des Gerätegehäuses aufliegt. Dabei kann entweder die Gehäuseaußenwand
mit entsprechend geformten Vertiefungen, z. B. Nuten, versehen sein oder die Abdeckung
kann Erhehungen mit öffnungen zur Außenluft aufweisen. Nach Abnehmen der
Ab-
deckung sind die Wände der Schalleitungen, die nach vorstehendem Erfindungsvorschlag
als Luftspalte zwischen Abdeckung und Geräteaußenwand gebildet werden, auf ihrer
ganzen Länge der Reinigung zu-
gänglich und können du-rch Abwischen, z. B.
mit einem Lappen, sehr leicht und einwandfrei gereinigt werden. Man braucht also
nicht, wie bei den weiter zurückliegend beschriebenen Schalleitungen, mühsam
in Löchem zwecks Reinigung herumzustochern.
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Es kann notwendig sein, daß die Reinigung der Schalleitun,gen des
öfteren vorgenommen werden muß. Daher ist es zweckmäßig, daß die Abdeckung an der
Gehäusewand des Gerätes lösbar befestigt ist. Die Abdeckung kann nach einem weiteren
Merkmal der Erfliidung die Form einer Kappe aus mindestens etwas federndem Material
haben, die auf das Gerätegehäuse aufschiebbar - ist und dort durch ihre Federwirkung
festgehalten wird. Die Abdeckung kann aus Metall oder auch aus Kunststoff bestehen
und ist so ausgebildet, daß sie nach erfolgtem Aufschieben ohne zusätzliche Befestigungsmittel,
wie z. B. Schrauben, auf dem Gerätegehäuse- festgehalten wird. Umgekehrt kann sie
bei geeigneter Ausbildung mit einem Handgriff und ohne Werkzeug abgenommen werden.
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Es ist üblich, den Schall austrittskanal in einem an der oberen Stirnseite
des Gerätegehäuses lösbar anbringbaxen und als Ohrbügel dienenden Ansatzstück vorzusehen.
Da an derselben oberen Stirnseite auch die nach vorn weisende Einspracheöffnung
für das Mikrophon liegt, kann man nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die
Kammer so anordnen, daß ihre Wandung von einem Teil der Außenwandung des Ansatzstückes,
von einem Teil der oberen Stirnseite des Gerätegehäuses und von der Abdeckung gebildet
wird, Die Abdeckung selbst kann zweckmäßigerweise so konstruiert sein, daß die Außenfläche
der Abdeckung mit der übrigen Außenfläche des Gerätegehäuses bündig ist. Dadu#xch
ergibt sich ein gefälliges Aussehen dieser Partie des Schwerhörigengerätes.
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Einen festeren Sitz der Abdeckung auf dem Gerätegehäus,e kann man
dadurch erzielen, daß nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die kappenförmige
Abdeckung das Ausatzstück teilweise federnd u,mgreift. Die Abdeckung ist also gegen
ein Herunterfallen bzw. gegen ein Abrutschen beim Tragen dadurch gesichert, daß
ihre Seitenwände sich erst entgegen der Federkraft auseinanderspreizen müssen, bevor
die kappenförinige Abdeckung ihren Platz auf dem Gerätegehäuse verlassen kann.
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Für den Fall, daß das Ansatzstück durch Einschrauben in die Stirnseite
des Gerätegehäuses befestigt wird, kann man die kappenförmige Abdeckung als Drehsicherung
benutzen.
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Es wurde bereits erwähnt, daß man zwischen der Abdeckung und der Gehäusewand
Luftspalte ausbilden kann, die als Einspracheöffnung dienen. Für das Ausführungsbeispiel,
bei dem die Abdeckung das Ansatzstück teilweise federnd umgreift, kann man nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung auf der Außenwandung des Ansatzstückes Nuten
vorsehen, die unter der Abdeckung hindurch verlaufend die SchalleItungen zwischen
der Außenluft -und der Kammer bilden. Die Lage und Richtung der Nuten ist natürlich
dadurch bestimmt, daß die als Schalleitungen dienenden Nuten nach vom in Blickrichtung
des Schwerhörigen zeigen müssen. Dieses bedeutet, daß die Nuten in Ausdehnungsrichtung
des Ansatzstückes auf dem oberen Teil des Umfanges des Ansatzstückes vorzusehen
sind. Es kann gewisse akustische Vorteile bringen, wenn außerdem auch an den seitlichen
Teilen des Umfanges Nuten angebracht sind, wie aus dem in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiel näher zu ersehen sein wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sowie deren Wirkungsweise seien
an Hand der Zeichnungen erläutert, in denen ein Ausführungsbeispiel eines hinter
dem Ohr zu tragenden Schwerhörigengerätes dargestellt ist.
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Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein komplettes Gerät in etwa
natürlicher Größe; Fig. 2 bringt einen Längsschnitt durch die Symmetrieebene des
oberen Teiles des Gerätes in vergibßertein Maßstab. Das, Mikrophon mit seinem Schallkanal
und der Hörer mit dem Hörerschallkanal sind in der Ansicht gezeichnet. Die Einspracheöffnung
besteht
aus Durchbrüchen in der kappenförmigen Ab-
deckung; Fig. 3 ist im vergrößerten
Maßstab eine Draufsicht auf den oberen Teil des Gerätes, wobei die Einspracheöffnung
durch Nuten gebildet wird; Fig. 4 ist ein Schnitt in der Ebene IV-IV der Fig.
3.
in C Fig. 1 ist das Gehäuse des Schwerhörigengprätes mit
1, die kappenförmige Abdeckung mit 2, das als Ohrbügel dienende Ansatzstück
mit 3- und der zum Ohr führende Schallschlauch mit 4 bezeichnet.
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In Fig. 2 ist Lage und Gestalt der Kammer 8 näher zu erkennen.
Ihre Wandung wird von einem Teil der Außenwandung des Ansatzstückes 3, von
einem Teil der Stirnseite 7 des Gerätegehäuses 1 und von der kappenförmigen
Abdeckung 2 gebildet. Das Mikrophon 5, dessen elastische Aufhängung in einem
Hohlraum des Gerätegehäuses nicht gezeichnet ist, ist über einen elastischen Mikrophonschallkanal
6 mit der Kammer 8 verbunden. Dieser Schallkanal kann wegen der erfindungsgemäßen
Anordnung des Mikrophons im oberen Teil des Gerätes sehr kurz gehalten werden, was
akustisch günstig ist. Die Kammer ist durch Einspracheöffnungen 9 mit der
Außenluft verbunden. Die. Außenfläche der Abdeckung 2 ist mit der übrigen Außenfläche
des Gerätegehäuses dadurch bündig, daß die Abdeckung etwas vertieft in der Außenwandung
des Gerätegehäuses liegt.
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Aus dem Hörer 10, der in nicht gezeichneter Weise in einem
Hohlraum des Gerätegehäuses 1 elastisch aufgehängt ist, gelangt der Schall
nacheinander über den elastischen Hörerschallkanal 11, über den durch, bohrten
und im Gerätegehäuse 1 festsitzenden Ge, windeeinsatz 12, über den Schallaustrittskanal
13, der durch das hohle Ansatzstück 3, gebildet wird, und schließlich
über den nur in Fig. 1 gezeichneten, zum Ohr führenden Schallschlauch 4 in
das Ohr des Schwerhörigen. Das Ansatzstück 3 ist mittels eines an seinem
nach links zeigenden Ende angebrachten Innengewindes auf dem Gewindeeinsatz12 fest
aufgeschraubt.
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Fig. 3 bringt als andere Ausbildung der Einspracheöffnung den
Vorschlag, Nuten 14 auf der Außenwandung des Ansatzstückes 3 vorzusehen,
die unter der Abdeckung 2 hindurch verlaufen.
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Wie auch aus Fig. 4 hervorgeht, können diese Nuten 14 im oberen und
in den seitlichen Teilen des Umfanges des Ansatzstückes 3 angebracht sein.
Durch diese konzentrische Anordnung der Nuten entsteht eine akustisch günstige Einspracheöffnung.
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