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Photographische Kamera mit Belichtungswert-Einsteller Die Erfindung
bezieht sich auf eine photographische Kamera mit einem mit den Einstellvorrichtungen
für Blende und Belichtungszeit verbundenen Belichtungswert-Einsteller, der gleichzeitig
Einsteller für einen der beiden Belichtungsfaktoren »Blende« und »Belichtungszeit«
ist, während der andere dieser Faktoren mittels eines besonderen Einstellers einstellbar
ist.
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Kameras der vorstehend genannten Art sind bereits in verschiedenen
Ausführungen für halb- oder vollselbsttätige Belichtungseinstellung bekannt. Bei
einigen derselben ist die Verbindung zwischen dem Belichtungswert-Einsteller und
dem anderen, entweder mit der Einstellvorrichtung für die Blende oder für die Belichtungszeit
verbundenen Einsteller mittels eines Zahnrad-Differentialgetriebes hergestellt.
Eine derartige Ausbildung führt indessen zu einem hohen Aufwand an Bauteilen und
einem entsprechenden Platzbedarf für diese; außerdem kann auf Grund des bei einer
größeren Anzahl von Getriebeteilen auftretenden Spiels eine zwar kleine, immerhin
jedoch feststellbare Minderung der Einstellgenauigkeit eintreten.
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Bei einer anderen Ausführung einer Kamera der eingangs genannten Art
sind die einen Lager der Blendenlamellen über einen Trägerring mit einem nach einer
ortsfesten Skala einstellbaren Belichtungswert-Einsteller verbunden, während die
anderen Lager der Blendenlamellen über einen weiteren Trägerring mit einem Belichtungszeit-Einsteller
in Verbindung stehen.
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Gegenüber Kameras der erstgenannten Art besitzt eine in vorstehender
Weise ausgebildete Belichtungswert-Einstellvorrichtung den Vorteil eines weniger
verwickelten Aufbaus und einer leichten Herstellbarkeit der Verbindungsteile zwischen
den Blendenlamellen und dem Belichtungswert-Einsteller einerseits und dem Belichtungszeit-Einsteller
andererseits. Dagegen benötigt eine solche Vorrichtung einen erheblichen Raumbedarf,
und zwar sowohl in axialer als auch in radialer Richtung. Dies ergibt sich dadurch,
daß der Blende zwei in axialer Richtung gestaffelte und von den Verschlußblättem
mittels einer besonderen Abdeckscheibe getrennte Trägerringe zugeordnet sind. Der
durch diese Anordnung bedingte zusätzliche Raumbedarf führt zu einem vergrößerten
Abstand zwischen Blendenlamellen und Verschlußblättern, wodurch sich für die Ausbildung
des Objektivs Schwierigkeiten ergeben.
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Darüber hinaus macht die unmittelbare Mitnahmeverbindung zwischen
den Einstellern für Blende, Belichtungszeit und Belichtungswert die Ausbildung eines
Bewegungsschlitzes in der Verschlußgehäuse-Seitenwand notwendig, da die im Gehäuse-Innenraum
angeordneten Verschlußmechanismen keinen Bewegungsraum für die Verbindungsteile
der Einsteller freigeben. Da hierbei zur überdeckung des gesamten Belichtungswertebereiches
der Bewegungsschlitz eine Länge besitzen muß, die gleich der Summe der Längen des
Blendeneinstellbereiches und des Belichtungszeit-Einstellbereiches ist, wird das
Verschlußgehäuse erheblich geschwächt, bzw. es muß zur Vermeidung einer solchen
Schwächung eine dickere Verschlußgehäuse-Seitenwand vorgesehen werden, wodurch wiederum
der Durchmesser des Verschlusses eine unliebsame Vergrößerung erfährt.
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Unabhängig von den beschriebenen Nachteilen besitzen jedoch sämtliche
Kameras der vorstehenden Art den Vorteil, daß mit einem einzigen Einsteller der
gesamte Blenden- und Belichtungszeit-Einstellbereich erfaßbar ist. Weiter erfordert
ein voneinander abhängiges Bedienen der Einsteller für Belichtungswert und Belichtungszeit
bzw. Blende sowohl im Sinne einer Belichtungswert-Einstellung als auch im Sinne
einer Belichtungszeit-Blendenauswahl bei konstanter Belichtungswert-Einstellung
kein zusätzliches Betätigen einer Kupplungsvorrichtung. Darüber hinaus zeichnen
sich die beschriebenen Kameras dadurch aus, daß ihre Skalen mit den Reihen der Belichtungszeit-
und Blendenwerte so zueinander angeordnet und einstellbar sind, daßfür einenbestimmtenBelichtungswert
sämtliche diesem zugeordneten Wertepaare von Belichtungszeit und Blende in fortlaufender
Reihe zur Ablesung neben- oder untereinander stehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kamera der eingangs erwähnten Gattung
so auszubilden, daß die den bekannten Ausführungsarten anhaftenden Mängel
vermieden,
die vorstehend beschriebenen Vorteile hinsichtlich der Einstellbedienung jedoch
in vollem Umfange gewahrt sind.
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Eine Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt,
daß dem Belichtungswert-Einsteller und dem Einsteller für Belichtungszeit bzw. Blende
eine Mitnahmeverbindung zugeordnet ist, welche eine Relativeinstellung der beiden
Einsteller entsprechend der Länge des Einstellbereichs des mit dem Belichtungswert-Einsteller
einstellbaren Belichtungsfaktors zuläßt, und daß der Belichtungswert-Einsteller
und der Einsteller für Belichtungszeit bzw. Blende mit der Stellvorrichtung für
den mittels des Belichtungswert-Einstellers einstellbaren Belichtungsfaktor durch
Kurvensteuer-Einnchtungen verbunden sind, mittels welcher der letztgenannte Belichtungsfaktor
jeweils auf einen Wert einstellbar ist, der zusammen mit dem eingestellten Wert
des mit dem besonderen Einsteller einstellbaren Belichtungsfaktors ein dem jeweils
eingestellten Belichtungswert entsprechendes Wertepaar von Belichtungszeit und Blende
ergibt.
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Einer in dieser Weise ausgebildeten Kamera kommt ebenso wie den eingangs
erwähnten Kameras der überragende Vorzug einer einfachen und günstigen Einstellbedienung
zu. Darüber hinaus gestattet die erfindungsgemäße Anordnung einen in radialer und
axialer Richtung besonders Raum sparenden Aufbau, und weiterhin sind durch die geringe
Zahl von Bauteilen und deren Anordnung wesentliche fertigungstechnische Vorteile
erzielt, die sich insbesondere in einem Zeit und Kosten sparenden Zusammenbau äußern.
Außerdem wird durch die Erfindung ein zu Anzeige- oder Einstellfehlern führendes
Spiel zwischen den Einstellern vermieden.
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Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Einstellvorrichtung läßt sich
in gleich vorteilhafter Weise bei Kameras jeder Art verwenden, also insbesondere
auch für solche mit halbselbsttätiger und vollselbsttätiger Belichtungseinstellung.
Der urverwickelte Aufbau der Einstellvorrichtungen und ihr geringer Raumbedarf führen
in jedem Falle zu dem bedeutsamen Vorzug, daß gegenüber an sich bekannten Kameras
bzw. Objektivverschlüssen keine erschwerenden Bedingungen für den Aufbau einer gemäß
der Erfindung ausgebildeten Kamera gestellt werden.
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Eine einfache, Aufwand sparende und herstellungsmäßig günstige Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Einstellvorrichtung läßt sich dadurch erzielen, daß die Kurvensteuereinrichtungen
zwei Steuerkurven umfassen, von denen die eine mit dem Belichtungswert-Einsteller
und die andere mit dem Einsteller für einen der Belichtungsfaktoren »Belichtungszeit«
bzw. »Blende« verbunden ist, und daß zur Zusammenarbeit mit diesen Steuerkurven
eine Differential-Abgreifvorrichtung dient, die mit der Steheinrichtung des anderen
Belichtungsfaktors verbunden ist.
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Besonders vorteilhafte Verhältnisse hinsichtlich eines urverwickelten
und Raum sparenden Kameraaufbaus sind dadurch erreichbar, daß die Einsteller als
zueinander konzentrisch angeordnete Ringe ausgebildet sind und daß die Steuerkurven
sich in radialer Richtung erstrecken und mittels eines oder mehrerer Hebel abgreifbar
sind, deren Achsen parallel zur Achse der Einsteller angeordnet sind, In weiterer
Ausbildung der Erfindung kann der mittels des Belichtungswert-Einstellers einstellbare
Belichtungsfaktor die Blende sein. Diese Zuordnung besitzt den Vorteil, daß zum
Bewegen des Belchtungswert-Einstellers nur geringe Stehkräfte aufgewendet werden
müssen, da sich die Blende stets leicht einstellbar ausbilden 1'äßt.
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In den Figuren und der nachfolgenden Beschreibung sind drei Ausführungsbeispiele
der Erfindung an Hand einer photographischen Kamera mit Objektivverschluß dargestellt
und beschrieben.
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Fig. 1 zeigt schematisch, in Draufsicht, einen an der Vorderseite
einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Kamera angeordneten Objektivverschlüß. Dieser
besitzt einen mit den Einstellvorrichtungenfür Belichtungszeit und Blende verbundenen
Belichtttagswert-Einstellring, der gleichzeitig Einsteller fiirv#@en. Belichtungsfaktor
»Blende« ist, sowie einen beson?Jeren, mit der Stellvorrichtung für die Belichtungszeit.
verbundenen Einstellring; Fig.2 zeigt eine Draufsicht auf einen Blenden-Steuerring
und ein an diesem angreifendes Steiftexteil zum Einstellen der Blendenlamellen auf
einen bestimmten Öffnungswert; Fig. 3 zeigt in Rückansicht einen photographischen
Objektivverschluß mit gemäß der Erfinduüg';"l""ause bildeten Kurvensteuereinrichtungen;
Fig. 4 zeigt schematisch, in Draufsicht, ,, Einen Objektivverschluß gemäß der Erfindung
mit einer mit einem kameraseitig angeordneten, nicht u 44her gezeigten Belichtungsmesser
zusammenarbeitenden Nachführsteuerung zum Zwecke einer halbselbsttätigen Belichtungseinstellung,
Der Mechanismus ,der Belichtungsmesser-Nachführsteuerung ist nur ,teil.. weise dargestellt;
Fig. 5 zeigt in Rückansicht einen Objektivverseguwß mit einer von Fig.3 verschieden
ausgebildaten Kurvensteuereinrichtung.
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In Fig. 1 ist mit 1 das Vorderteil einer photographischen Kamera bezeichnet.
An dieser ist Jn. ,än' sich bekannter Weise ein Objektivverschluß 2,::befestigt.
Letzterer besitzt einen mit der in Fig. 2;gezeigten Stellvorrichtung für die Blende
verbundenen. und mit einer an sich bekannten Einstellvorrig für die Belichtungszeit
in später noch zu beschreibender Weise kuppelbaren Belichtungswert-Einstellring
3,
der nach einer Belichtungswertskala 4 und einer kamerafesten Marke 5 einstellbar
ist. Außer der Bi> lichtungswertskala ist am Einstellring 3 eine Blenden Skala 6
angeordnet. An der Frontseite des Objektur verschlusses 2 ist konzentrisch zum Belichtungswdrt-Einstellring
3 ein Belichtungszeit-Einstellring 7 ui: .g, hbar gelagert, der mittels einer an
'ihm ausgebil'd'äen Marke 8 nach einer ortsfesten Belichtungszeitsl#äl# #,;9#,;9
einstellbar ist. Die Marke 8 dient gleichzeitig als Ein stellmarke für die Blendenskala
6. Zum Zwecke eax leichten Bedienbarkeit sind an den Einstellringän '3 und 7 Griffrändelungen
3 a bzw. 7 a ausgebildet.
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Gemäß der Erfindung sind nunmehr der Belach= tungswert-Einstellring
3 und der Belichturi'gszeii: Einstellring 7 mit der Stellvorrichtung für die Blende
durch Kurvensteuervorrichtungen verbunden, nÜ e1,8 welcher die Blende jeweils auf
einen Wert eins ist, der zusammen mit dem eingestellten Belichtünge zeitweit ein
dem jeweils eingestellten Belichtungen entsprechendes Wertepaar von Belichtungszeit:
und Blende ergibt. Weiterhin ist dem Belichtungmei Einstellring 3 und dem Belichtungszeit-EinstellÜng1
eine Mitnahmeverbindung zugeordnet, welche,. Nee Relativeinstellung der beiden,-
Einstellringe °° ent, sprechend der Länge des Blenden Einstellbexeiahe@
zuläßt.
Durch diese Anordnung werden die eingangs erwähnten Vorteile erzielt.
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In Fig. 3 ist eine gemäß der Erfindung ausgebildete, den Einstellern
für Belichtungszeit und Belichtungswert zugeordnete Mitnahmeverbindung sowie eine
Kurvensteuervorrichtung näher gezeigt. Wie aus dieser Figur ersichtlich, umfaßt
die Kurvensteuervorrichtung erfindungsgemäß zwei Steuerkurven 10 a und 11a, von
denen die erstere dem Belichtungswert-Einstelhing 3 und die letztere dem Belichtungszeit-Einstellring
7 zugeordnet ist. Beide Steuerkurven erstrecken sich in radialer Richtung und sind
an konzentrisch zueinander angeordneten Ringen 10 bzw. 11 ausgebildet. An den Ringen
10 und 11 sind Arme 10 b und 11 b ausgebildet, die in entsprechende
Ausnehmungen der Einstellringe 3 und 7 eingreifen. Damit ist eine formschlüssige
Verbindung zwischen den Steuerkurvenringen 10 bzw. 11 und den Einstellringen 3 bzw.
7 hergestellt.
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Die erfindungsgemäße Mitnahmeverbindung zwischen dem Belichtungswert-Einstellring
3 und dem Belichtungszeit-Einstellring 7 umfaßt einen am Steuerkurvenring
10 in Umfangsrichtung verlaufenden Schlitz 10 c, in den ein am Steuerkurvenring
11 befestigter Mitnehmerstift 12 eingreift. Die Länge des Schlitzes entspricht der
Länge des Blenden-Einstellbereiches, d. h. also im Ausführungsbeispiel von Blende
»2,8« bis Blende »22«.
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Für die Einstellringe 3 und 7 ergibt sich eine geringe Stehkraft.
Dies ist dadurch begründet, daß in den Bereichen einer gemeinsamen Bewegung die
Drehung des einen Einstellrings unmittelbar auf den anderen übertragen wird. Damit
ist über den gesamten Einstellbereich der Einstellringe für Belichtungszeit und
Belichtungswert ein weiches und gleichmäßiges Einstellen erzielt. Dies stellt sowohl
für eine von Hand durchgeführte als auch für eine durch Motorkraft bewerkstelligte
Einstellbetätigung, wie sie z. B. bei Kameras mit selbsttätiger Belichtungszeit-Einstellung
zur Anwendung kommt, einen bedeutsamen Vorzug dar.
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Zur Zusammenarbeit mit den Steuerkurven 10a und 11 a ist gemäß der
Erfindung eine Differential-Abgreifvorrichtung angeordnet, mittels welcher die Bewegung
der Steuerkurvenringe 10 und 11 auf einen in Fig.2 näher gezeigten und mit 13 bezeichneten
Blenden-Steuerring übertragen wird. Wie aus der genannten Figur ersichtlich, handelt
es sich im Ausführungsbeispiel um eine Irisblende mit Sektorenlamellen. Die Erfindung
ist jedoch auf eine solche Blende nicht beschränkt, sondern sie hat für jede Art
von Blende Bedeutung.
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Die Sektorenlamellen, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur eine gezeigt ist, sind mit 14 bezeichnet. Die Lamellen sind an einem ortsfesten
Gehäuseteil 15 um einen Stift 16 drehbar gelagert und besitzen einen Schlitz 14
a, in den ein am Steuerring 13 befestigter Stift 17 eingreift. Außer dem Stift 17
ist am Steuerring 13 noch ein Stift 18 befestigt, der in den Fig. 2 und 3 bzw. 5
gezeigt ist und zur Einstellung des Rings 13 und damit der Blendenlamellen 14 dient.
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Zu letzterem Zweck ist bei der Bauart nach Fig. 5 an der Innenseite
des Bodens des Verschlußgehäuses 34 ein doppelarmiger Hebel 19 um eine Achse 20
drehbar gelagert. Am Ende des einen Hebelarms 19 a ist eine Gabel 19 b ausgebildet,
in die der am Blenden-Steuerring 13 befestigte Stift 18 eingreift. Am Ende des anderen
Hebelarms 19 c ist ein parallel zur Verschlußachse gerichteter Stift 21 angeordnet,
der durch einen im Verschlußgehäuseboden ausgebildeten Bewegungsschlitz 22 hindurchragt
und als Drehachse für einen zweiten doppelarmigen Hebel 23 mit gleich langen Hebelarmen
23 a und 23 c dient. Am Ende des Hebelarms 23 a ist eine Nase 23 b ausgebildet,
die mit der Kurve 11a des mit dem Belichtungszeit-Einstellring 7 verbundenen Steuerkurvenrings
11 zusammenarbeitet. Am anderen Hebelarm 23 c ist ein parallel zur Verschlußachse
gerichteter Stift 24 befestigt, der an der Steuerkurve 10 a des mit dem Belichtungswert-Einstellring
3 verbundenen Steuerkurvenrings 10 anliegt. Die kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem Abgreifer 23 b und der Steuerkurve 11 a einerseits und dem Abgreifstift 24 und
der Steuerkurve 10a andererseits wird durch eine am Hebel 19 angreifende, mit 41
bezeichnete Feder gewährleistet, die das Bestreben hat, den Hebel 19 entgegen dem
Uhrzeigersinn zu drehen.
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In Fig. 3 ist eine von der in Fig. 5 gezeigten Steuereinrichtung verschiedene
Einrichtung gezeigt, die jedoch auf dem gleichen, der Erfindung zugrunde liegenden
Prinzip beruht, nämlich einer Einstellung mittels Steuerkurven und einer diese abgreifenden
Differential-Abgreifvorrichtung.
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Nach dieser Bauart ist ein mit 25 bezeichneter einarmiger Hebel auf
einer im Boden des Verschlußgehäuses 34 parallel zur Verschlußachse gelagerten Welle
26 befestigt. Am freien Ende des Hebels 25 ist eine Gabel 25 a ausgebildet, in die
der am Blenden-Steuerring 13 befestigte Mitnehmerstift 18 eingreift.
An dem auf der anderen Seite des Verschlußgehäusebodens heraustretenden Ende der
Welle 26 ist ein zweiter einarmiger Hebel 27 befestigt. Die durch die Welle
verbundenen beiden Hebel stehen unter dem Einfluß einer Feder 41, die das Bestreben
hat, die Hebel entgegen dem Uhrzeigersinn zu schwenken.
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An der Rückseite des Verschlußgehäusebodens ist ferner um eine ortsfeste
Drehachse 28 .ein einarmiger Steuerhebel 29 schwenkbar gelagert. An dessen freiem
Ende ist ein parallel zur optischen Achse gerichteter zylindrischer Stift 30 befestigt,
der an der Steuerkurve 10 a des Kurvenrings 10 anliegt. Weiterhin ist an dem zylindrischen
Stift 30 ein zweiter einarmiger Steuerhebel 31 schwenkbar gelagert, der mit einem
an seinem freien Ende befestigten Stift 32 mit der Steuerkurve 11 a des Kurvenrings
11 zusammenarbeitet. Am Hebel 31 ist ferner ein parallel zur Verschlußachse gerichteter
Stift 33 befestigt, gegen den sich das nasenförmig ausgebildete Ende 27a des Hebels
27 abstützt. Unter dem Einfiuß der Feder 41 ist somit eine kraftschlüssige Verbindung
der Hebel untereinander und mit den Steuerkurven 10a und 11 a hergestellt.
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Die Bauart nach Fig. 3 unterscheidet sich also von derjenigen nach
Fig. 5 lediglich dadurch, daß der die beiden Steuerkurven abtastende Doppelhebel
nicht mehr von dem den Blendensteuerring antreibenden Winkelhebel getragen wird,
sondern mittels eines Lenkers am Verschlußgehäuseboden gelagert ist, wobei er mit
dem Winkelhebel kraftschlüssig gekuppelt ist.
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Während in Fig. 1 ein photographischer Objektivverschluß gezeigt ist,
bei dem die Belichtungs-Einstellung nach der Belichtungswertskala 4 und .der Einstellmarke
5 erfolgt, ist in Fig. 4 ein gemäß der Erfindung ausgebildeter Objektiwerschluß
dargestellt,
bei dem die Belichtungs-Einstellung halbselbsttätig
erfolgt, und zwar durch Zur-Deckung-Bringen eines mit den Einstellmechanismen für
Belichtungszeit und Blende verbundenen Nachführteils, beispielsweise eines Zeigers,
mit dem Zeiger eines Belichtungsmessers. Da die Nachführsteuerung als solche von
an sich bekannter Art ist, ist auf eine ausführliche Darstellung der hierzu gehörenden
Übertragungsteile verzichtet worden.
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Der in Fig.4 gezeigte Objektivverschluß besitzt, ebenso wie der Verschluß
in Fig. 1, einen an der Rückseite des Verschlußgehäuses 34 gelagerten Belichtungswert-Einstellring,
der mit 3' bezeichnet ist. Zur Verbindung des Belichtungswert-Einstellrings mit
dem Nachführzeiger des Belichtungsmessers dient ein parallel zur Verschlußachse
angeordneter und im Kamera-Vorderteil gelagerter Übertragungsstift 35. Das eine
Ende dieses Stifts arbeitet mit einem an der Verschlußgehäuse-Seitenwand 34a geführten,
eine schraubenlinienförmige Steuerkurve besitzenden Ring 36 zusammen, der in später
noch zu beschreibender Weise mit dem Belichtungswert-Einstellring 3' verbunden ist.
Das andere Ende des Stifts 35 steht mit dem aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
näher gezeigten Mechanismus der Nachführsteuerung in Verbindung.
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Um außer den Faktoren Blende und Belichtungszeit auch noch weitere
Belichtungsfaktoren, wie z. B. die Filmempfindlichkeit, berücksichtigen zu können,
ist im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 am Umfang des einen zylindermantelförmigen
Teil besitzenden Einstellrings 3' ein weiterer, gegenüber dem Einstellring 3' relativ
einstellbarer Ring 37 drehbar gelagert. An letzterem ist eine ortsfeste Marke 38
angebracht, die nach einer am Einstellring 3' angeordneten Fihnempfindlichkeitsskala
39 einstellbar ist. Zur Sicherung der Relativlage ist ferner zwischen dem Filmempfindlichkeits-Einstellring
37 und dem Belichtungswert-Einstellring 3' eine nicht näher gezeigte lösbare Kupplung
an sich bekannter Art angeordnet, die mittels eines am Einstellring 37 ausgebildeten
Kupplungs-Griffstücks 40 mit dem Einstellring 3' in oder außer Eingriff bringbar
ist. Außer der Skala 39 ist ferner am Zylindermantel des Einstellrings 3' die Blendenskala
6 angeordnet, die mit der Einstellmarke 8 des Belichtungszeit-Einstellrings zusammenarbeitet.
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Zur Übertragung der Einstellbewegung des Filmempfindlichkeits-Einstellrings
37 auf den Nachführzeiger des Belichtungsmessers ist der Einstellring 37 mit dem
Steuerkurvenring 36 in nicht näher gezeigter Weise auf Drehmitnahme verbunden. Bei
Einstellung des Rings 37 auf einen der Werte der Filmempfindlichkeitsskala 39 wird
auch der Steuerkurvenring 36 gegenüber dem Belichtungswert-Einstellring 3' relativ
eingestellt. Nach Herstellen der Kupplungsverbindung zwischen dem Filmempfmdlichkeits-Einstellring
37 und dem Belichtungswert-Einstellring 3' ist auch der letztgenannte Ring mit dem
Steuerkurvenring 36 auf Drehmitnahme verbunden.
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Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Ausführungsarten der
Erfindung ist folgende: 1. Einstellen eines bestimmten Belichtungswerts. Bei dem
in Fig. 1 gezeigten Objektivverschluß wird der Belichtungswert-Einstellring 3 entsprechend
dem durch einen Belichtungsmesser ermittelten Belichtungswert nach der kamerafesten
Marke 5 und der Belichtungswertskala 4 eingestellt.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten ObjektivverschluS eird. |
der Belichtungswert-Einstellring dagegen nach voran- |
gegangener Einstellung der Filmempfindlichkeit "eiit |
sprechend der Anzeige des über die beschridbeue |
Verbindung mit dem Belichtungswert-Eiustellring ga' |
kuppelten Belichtungsmessers eingestellt. |
In beiden Ausführungsarten wird durch Bewe" |
des Belichtungswert-Einstellrings 3 bzw. 3' der mit |
diesem verbundene Steuerkurvenring 10 mitgeü'bm@ |
men. Bei Anordnung einer Differential-Abgrebr |
richteng gemäß Fig. 3 wird hierbei durch die .Steuer- |
kurve 10a der mit seinem Abgreifstift 30 ''apo@;der |
Steuerkurve 10a anliegende Steuerhebel 31 u"''hgün.' |
an der nicht betätigten Steuerkurve 11 a anliegenä'en' |
Abgreifstift 32 geschwenkt und hierbei auch der an |
Verschlußgehäuseboden gelagerte und über .#,:ni''' Ab- |
greifstift 30 mit dem Hebe131 verbundene e 29 |
mitgenommen. Die Schwenkbewegung des Hebels 31 |
wird über den Stift 33 auf den Hebel 27 und den mit |
diesem verbundenen Hebel 25 übertragen. Leter |
stellt durch Drehen des Blenden-Steuerrings 13 die |
Blende ein. |
Bei Anordnung einer Differential-Abgreifvorrich- |
tung gemäß Fig. 5 schwenkt der mit dem Belichtungs |
wert-Einstellring 3' verbundene Steuerkurvenrin°e 10 |
über den an der Steuerkurve 10a anliegendeIll'_1ö- |
greifstift 24 den doppelarmigen Hebel 23 um die. an |
der nicht mitbewegten Steuerkurve 11a anliegaude |
Abgreifnase 23 b. Die Einstellung der Blend&' erAgt |
bei dieser Anordnung mittels des do'eläirmien |
Hebels 19, dessen mit dem Hebel 2:@°esrbux@t@eir |
Arm 19c je nach der Stellrichtuug°'°^.dei; "Belichtühgs- |
wert-Einstellrings 3 über den Strft''''21 nach einw"s |
oder auswärts geschwenkt wird'" und hierbei über |
anderen Hebelarm 19 a und den Stift 18 den BleüdW |
Steuerring 13 mitnimmt. |
Wird im Zuge der Belichtungswert-E'instelluttg eine |
der Grenzen des Blenden-Einstellbereiches, also in |
den Ausführungsbeispielen einer der Blendenwerte |
»2,8« oder »22« erreicht, ohne daß der für die Ad'- |
nahme gültige Belichtungswert eingestellt ist, @ö er- |
folgt die Fortführung des Belichtungswert-13iJ- |
vorgangs unter Konstanthaltang des betreffenden |
Blenden-Grenzwerts, also »2,8« oder »22«, und aus= |
schließlicher Veränderung der Belichtungszeit. Hxeä- |
bei kommt die erfindungsgemäße Mitnahmevorrch- |
tung zwischen den Steuerkurvenringen 10 und 1l..zur |
Wirkung. Die unmittelbare Mitnahme zwischen'Am |
beiden Steuerkurvenringen 10 und 11 wird durch °iu4 |
sammenarbeit zwischen den Enden des im &tetier |
kurvenring 10 ausgebildeten Schlitzes 10c und @dtü |
Mitnehmer 12 herbeigeführt. Die KonstänthalfW9 |
des Blendengrehzwertes ergibt sich daraus; daß' beY |
bekuppelter Bewegung der beiden Steuerkurven@'der |
eine Abgreifstift um ebenso-viel nach auswärts' ^berx egt |
wird, wie der andere nach innen wandert, und i;oinit |
der den Winkelhebel steuernde Stift' 21 bzw. 3'j, in |
Ruhe bleibt. |
2. Auswahl eines bestimmten Belichtungszeiit |
Blenden-Wertepaares. |
Durch Drehen des Belichtungszeit-Einstellrings 7 |
kann das dem Aufnahmeobjekt am besten angepaß, |
Wertepaar von Belichtungszeit und Blende agbgawäblt' |
werden. Bei dieser Einstellung wird der mil':''.,dem |
Belichtungswert-Einstellring 3 verbundene #'uer- |
kurvenring 10 nicht mitgedreht. Die °stefluh'g"'"''der |
Blende erfolgt mittels der Steuerkur;,! '',@°ü@ber die |
in den Fig. 3 und 5 gezeigte Differential-Abgreifvorrichtung in
ähnlicher Weise wie bei der Belichtungswert-Einstellung, wobei jedoch die Drehpunkte
der Steuerhebel 31 bzw. 23 gewechselt sind. Während bei der Belichtungswert-Einstellung
die genannten Hebel um den Abgreifer 23 b bzw. den Stift 32 geschwenkt werden, werden
im vorliegenden Fall, d. h. bei Betätigen des Belichtungszeit-Einstellrings 7, die
Hebel
31 bzw. 23 um die an der Steuerkurve 10a anliegenden Abgreifstifte
24 bzw. 30 geschwenkt. Die Stellbewegung des Belichtungszeit-Einstellrings 7 endet,
wenn eine der Grenzen des Belichtungszeit- oder des Blenden-Einstellbereiches erreicht
ist.
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Da zum Zwecke einer leichten und einfachen Bedienbarkeit eine besondere
Sicherung des Belichtungswert-Einstellrings 3 in seinen Einstellagen in den Ausführungsbeispielen
nicht vorgesehen ist, kann indessen die Belichtungswert-Einstellung auch in anderer
Weise als bei der vorbeschriebenen Einstellung vorgenommen werden, und zwar mittels
des Belichtungszeit-Einstellers 7. Diese Einstellmöglichkeit ergibt sich, wenn bei
konstant gehaltenem Blendenwert, also »2,8« bzw. »22«, eine Änderung der Belichtungszeit-Einstellung
durchgeführt wird. Auch in diesem Falle wird der Belichtungswert-Einstellring 3
durch die Mitnahmevorrichtung, d. h. durch Anlage des Mitnehmers 12 an einer der
beiden Anschlagstellungen des Schlitzes 10c des Steuerkurvenrings
10, mitgenommen.
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Die Erfindung ist im vorstehenden an Hand von zwei Ausführungsbeispielen
beschrieben, von denen die in Fig. 3 gezeigte, mit der Kurvensteuervorrichtung zusammenarbeitende
Differential-Abgreifvorrichtung eine besonders zweckmäßige Ausbildung für Steuerkurven
darstellt, welche eine große Länge und eine große Amplitude besitzen, während die
in Fig. 5 dargestellte Abgreifvorrichtung sich außerdem durch einen geringstmöglichen
Teilebedarf auszeichnet. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern es können Steuerkurven-Anordnungen und Ausbildungen sowie Differential-Abgreifvorrichtungen
jeder Art Anwendung finden, die gewährleisten, daß der mittels des Belichtungswert-Einstellers
einstellbare Faktor »Blende« bzw. »Belichtungszeit« in der beschriebenen Abhängigkeit
eingestellt wird.
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Weiterhin liegt es im Bereich der Erfindung, daß in Abänderung der
Ausführungsbeispiele statt der Blende die Belichtungszeit mittels des Belichtungswert-Einstellrings
3 eingestellt wird, während die Blende mit dem anderen Einsteller einstellbar ist.
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Unabhängig von den verschiedenen Ausführungsarten, die die Erfindung
im einzelnen erfahren kann, und unabhängig von der Art der Kamera, bei welcher die
Erfindung jeweils verwirklicht wird, sind die durch die Erfindung geschaffenen Vorzüge
hinsichtlich Raumbedarf, Bedienungs-Einfachheit und -Leichtigkeit sowie Einstell-
und Anzeigegenauigkeit stets in vollem Maße gewährleistet.