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Photographische Kamera mit Belichtungswerteinsteller Die Erfindung
bezieht sich auf eine photographische Kamera mit einem einzigen, die Einstellvorrichtungen
für Blende und Belichtungszeit beeinflussenden Belichtungswerteinsteller.
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Kameras dieser Art haben sich im praktischen Gebrauch bei Aufnahmen
mit Tageslicht gut bewährt, da sie einfach und so gut wie fehlerfrei zu bedienen
sind. Hierbei ist die Einfachheit ihrer Bedienungsweise ohne wesentliche Einschränkung
ihres Anwendungsbereichs gegenüber Kameras mit getrennt betätigbaren Einstellern
für Blende und Belichtungszeit erreicht. Ein besonderer Vorteil dieser Kameras ist
darin zu sehen, daß der Bedienende keine Kenntnis der eingestellten Zeit-Blende-Wertepaare
zu besitzen braucht, da die zwangläufige Zuordnung der Zeit- und Blendenwerte und
ihre Einstellung mittels eines einzigen Einstellers stets brauchbare Aufnahmen sicherstellt,
mindestens solange die Belichtungszeiten der Kamera für Aufnahmen aus der Hand geeignet
sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Kamera so auszubilden, daß
sie für alle Aufnahmefälle eine zu bestmöglichen Aufnahmeergebnissen führende optimale
Bedienungseinfachheit und Bedienungsübersichtlichkeit sowie eine hohe Bedienungssicherheit
bietet, wobei die genannten Merkmale unter Einhaltung eines möglichst unverwickelten
und raumsparenden Kameraaufbaues erreicht werden sollen.
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Eine Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß dem Belichtungswerteinsteller
zwei abgeschlossene, in Stellrichtung des Belichtungswerteinstellers hintereinandergereihte
und jeweils eine in einer Richtung ansteigende Belichtungswertstufung besitzende
Einstellbereiche zugeordnet sind, von denen der eine für Aufnahmen mit Tageslicht
und der andere für Aufnahmen mit Blitzlicht bestimmt ist, und daß diese beiden Bereiche
vorzugsweise durch besondere Farbgebung oder die Zuordnung von Symbolen unterschieden
sind.
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Die durch die Erfindung geschaffene Kamera besitzt bedeutsame Vorzüge
gegenüber an sich bekannten Kameras der eingangs genannten Art, wobei die Vorteile
derselben hinsichtlich Bedienungseinfachheit durch Bedienen eines einzigen Einstellers
in vollem Umfange gewahrt sind. Eine besondere Erhöhung der Bedienungsübersichtlichkeit
und damit der Bedienungssicherheit wird bei der erfindungsgemäßen Kamera durch die
klare Trennung der Einstellbereiche für Tageslicht und Blitzlicht erreicht. Diese
Trennung führt zu dem Vorteil, daß die Bedienungsperson in keiner Weise dadurch
irritiert werden kann, daß eine bestimmte Einstellung des Belichtungswerteinstellers
bei Tageslicht gleichzeitig einer bestimmten Ein-stellung bei Blitzlicht
entspricht, wie dies bei bekannten Kameras der Fall ist. Es hat sich gezeigt, daß
bei einer solchen Doppelzuordnung der Einstellbereiche die einer Kamera der genannten
Art an sich zukommenden Bedienungsvorzüge wesentlich gemindert werden, da für eine
Bedienungsperson ohne Kenntnis der technischen Vorgänge leicht Verständnisschwierigkeiten
eintreten können, Diese Nachteile werden bei einer erfindungsgemäß aufgebauten Kamera
weitestgehend vermieden. Ihre Bedienungssicherheit ergibt sich aus der besonderen
Bedienungsübersichtlichkeit und -einfachheit, und zwar sowohl hinsichtlich der Handhabung
als auch des »Bedienungsverständnisses« der Kamera, wobei gerade das letztere Merkmal
der Vorstellung einer narrensicher zu bedienenden Kamera entgegenkommt, da praktisch
keinerlei »Einstellverständnis« mehr erforderlich ist.
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Außer einer hohen Bedienungseinfachheit, Bedienungsübersichtlichkeit
und Bedienungssicherheit zeichnet sich eine erfindungsgemäß ausgebildete Kamera
durch eine gute Anpassungsfähigkeit an die Aufnahmegegebenheiten bei Tageslicht
und Blitzlicht aus. Dies ergibt sich daraus, daß der Tageslichtbereich ausschließlich
auf die Erfordernisse von Tageslichtaufnahmen abgestimmt sein kann, beispielsweise
derart, daß jeweils eine möglichst kurze Belichtungszeit zu einer eine noch annehmbare
Schärfentiefe ergebenden Blendenöffnung zugeordnet ist, wodurch Aufnähmen nahezu
derselben oder der gleichen Güte erreichbar sind wie mit Kameras mit getrennt einsteilbaren
Einstellern für Belichtungszeit und Blende.
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In gleicher Weise ist eine gemäß der Erfindung ausgebildete Kamera
auch in bestmöglicher Weise an die Erfordernisse der Blitzlichtphotographie anpaßbar,
da die Einstellagen des Blitzlichtbereichs ausschließlich
zur Durchführung
von Blitzlichtaufnahmen bestimmt sind. Aus diesem Grunde kann die für Blitzlichtaufnahmen
zur Anwendung vorgesehene Belichtungszeit völlig freizügig gewählt werden, und zwar
in Abhängigkeit davon, ob nur- mit Blitzlampen oder nur mit Blitzröhren oder mit
beiden Blitzlichtarten geblitzt werden soll.
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In Weiterbildung der Erfindung kann außer den beiden Einstellbereichen-für
Tageslicht und Blitzlicht dem Belichtungswerteinsteller eine Einstellage »B« zugeordnet
sein, welche sich entweder an das äußere Ende eines der beiden Einstellbereiche
anschließt oder im -Übergangsbereich zwischen den beiden Einstellbereichen liegt.
Hierdurch wird in aufwandsparender Weise der Anwendungsbereich der Kamera dahingehend
erweitert, daß Aufnghmen mit beliebig langer Offenzeit des Verschlusses erzielbar
sind, so daß sich der Anwendungsbereich z. Bauch auf Nachtaufnahmen erstreckt. Dieser
Vorteil läßt sich ohne Beeinträchtigung der Bedienungseinfachheit und Bedienungsübersichtlichkeit
der Kamera erzielen.
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Um in anderer Weise »B «-Aufnahnien für bestimmte Zwecke auch unabhängig
von der jeweiligen Stellung des Belichtungswerteinstellers durchführen zu können,
d. h. um eine freizügigere Gestaltung von »B«-Aufnahmen hinsichtlich der Blendeneinstellung
zu erzielen, kann ein gesonderter, auf zwei Einstelllagen einstellbarer Einsteller
angeordnet sein, mittels dessen eine Vorrichtung zur Durchführung von »B«-Aufnahmen
in oder außer Wirkung schaltbar ist.
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Eine weitere Erhöhung der Bedienungseinfachheit und Bedienungssicherheit
läßt sich dadurch erzielen, daß der Belichtungswerteinsteller für Aufnahmen mit
Tageslicht in Abhängigkeit- von einer Beleuchtungsstärke-Meßeinrichtung an sich
bekannter Art mindestens halbselbsttätig einstellbar ist.
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Um bei einer solchen Belichtungsmesserkupplung beim Übergang von Tageslichteinstellung
auf Blitzlichteinstellung die Gefahr einer evtl. Irritierung der Bedienungsperson
auszuschließen und ihr einen deutlichen Hinweis auf die jeweilige Einstellage des
Belichtungswerteinstellers in bezug auf die beiden Einstellbereiche zu geben, kann
die Beleuchtungsstärke-Meßeinrichtung beim Umstellen des Belichtungswerteinstellers
vom Tageslichtbereich auf den Blitzlichtbereich selbsttätig abschaltbar sein.
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Ist ein gesonderter »Bz<-Einsteller vorhanden, so wird die Bedienungssicherheit
weiter dadurch erhöht, daß die Beleuchtungsstärke-Meßeinrichtung beim Umstellen
des »B«-Einstellers in die Einstellage »B« selbsttätig abschaltbar ist. Hierdurch
wird vermieden, daß versehentlich im Tageslichtbereich »B«-Aufnahmen vorgenommen
werden, wenn Aufnahmen mit Momentzeiten beabsichtigt sind.
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Eine besonders Aufwand sparende Ausgestaltung und die Genauigkeit
und Funktionssicherheit der Beleuchtungsstärke-Meßeinrichtung nicht beeinflussende
Abschaltung derselben läßt sich bei Vorhandensein eines zur Meßeinrichtung gehörenden
Galvanometers dadurch erreichen, daß zwecks Abschaltens desselben eine Kurzschlußverbindung
parallel zum Galvanometer einschaltbar ist.
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Erfolgt die selbsttätige Einstellung des Belichtungszverteinstellers
in an sich bekannter Weise durch Herbeiführen der Koinzidenz zwischen einem Belichtungsmesserzeiger
und einem Nachführzeiger oder einer Einstellmarke, so läßt sich .in unverwickelter
und aufwandsparender Weise eine noch günstigere Anpassung einer Kamera gemäß der
Erfindung an die M Tageslicht vorkommenden Aufnahmefälle dadurch erreichen, daß
die dem Belichtungswerteinsteller zugeordneten, zur Belichtungsmesserkupplung gehörenden
Steuermittel, beispielsweise Steuerkurven oder elektrische Widerstände, so ausgebildet
sind, daß eine halbselbsttätige Belichtungswerteinstellung über den gesamten durch
die äußeren Endpunkte der Einstellbereiche für Tageslicht und für Blitzlicht bestimmten
Bereich durchführbar ist.
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Der erzielte Vorteil macht sich vor allem bei Nahaufnahmen bemerkbar,
bei denen der Photographierende im Blitzlichtbereich zu anderen Schärfentiefebereichen
kommen kann, als sie bei gleichen Beleuchtungsstärken im Tageslichtbereich zu erzielen
sind.
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Um die unbeabsichtigte Durchführung von Blitzlichtaufnahmen im Tageslichtbereich
zu vermeiden und damit eine erhöhte Bedienungssicherheit der Kamera herbeizuführen,
können mit dem Belichtungswerteinsteller Steuermittel verbunden sein, die mit der
Blitzlichtkontäkteinrichtung der Kamera derart zusamenarbeiten, daß die Kontakteinrichtung
nur im Blitzlichtbereich in ihren Bereitschaftszustand zur Durchführung einer Blitzlichtzündung
geschaltet ist.
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Wie bereits erwähnt, braucht sich die Bedienungsperson bei einer die
vorstehenden Merkmale besitzenden Kamera zumindest bei Tageslichtaufnahmen keiner
Blendeneinstellung bewußt zu werden, da durch ausschließliches Einstellen des Belichtungswerteinstellers
automatisch die richtigen Blendenwerte eingestellt werden und somit stets brauchbare
Aufnahmeergebnisse gewährleistet sind. Um darüber hinaus dem Bedienenden auch ohne
Kenntnis von Blendenzahlen Auskunft über die von der Größe der Blendenöffnung und
der Aufnahmeentfernung abhängige Schärfentiefe zu geben, kann die erfindungsgemäße
Kamera noch dadurch weitergebildet werden, daß eine an sich bekannte Vorrichtung
zur -selbsttätigen Anzeige der Schärfentiefe angeordnet ist, deren Zeiger in Abhängigkeit
von der Stellbewegung des Belichtungswerteinstellers bzw. der Einstellvorrichtung
für die Blende verstellbar sind.
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In der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung sind zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung an Hand einer Kamera mit Objektivverschluß dargestellt und beschrieben.
Hieran sind die vorgenannten und weitere sich aus der Erfindung ergebende Vorteile
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch in Draufsicht einen Teil einer gemäß der
Erfindung ausgebildeten photographischen Kamera mit einem an dieser angeordneten
Belichtungsmesser, dessen Nachführzeiger mittels einer mechanischen Kupplungsvorrichtung
mit dem Belichtungswerteinsteller zum Zwecke einer halbselbsttätigen Belichtungseinstellung
gekuppelt ist.
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Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf einen Steuerkurvenring zur Einstellung
der Belichtungszeit.
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Fig. 3 zeigt im Längsschnitt, in vergrößerter Darstellung, einen Teil
des Verschlusses gemäß Fig. 1 mit dem Belichtungswerteinsteller und einem der mechanischen
Belichtungsmesserkupplung zugehörenden Steuerteil.
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Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung zum Kuppeln des Steuerteils mit dem
Belichtungswerteinsteller. Der Mitnahmeteil der Vorrichtung befindet sich im Eingriff
mit dem Steuerteil.
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Fig.5 zeigt die gleiche Vorrichtung wie Fig.4, jedoch sind der Belichtungswerteinsteller
und der Steuerteil im entkuppelten Zustand dargestellt.
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Fig. 6 zeigt in Draufsicht von vorn das Gehäuse eines photographischen
Objektivverschlusses mit eingebauter Sektorenblende. Diese ist mittels einer Übertragungsvorrichtung
mit
dem Belichtungswerteinsteller gekuppelt. Die Blende ist auf kleinste Öffnung eingestellt.
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Fig. 7 zeigt dieselbe Abbildung wie Fig.6, jedoch bei voll geöffneter
Blende.
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Fig. 8 zeigt in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zum Abschalten
der Beleuchtungsstärke-Meßeinrichtung bei Aufnahmen im Blitzlichtbereich des Belichtungswerteinstellers.
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Fig.9 zeigt in einer graphischen Darstellung eine besondere Ausbildung
einer Steuerkurve des der Belichtungsmesserkupplung zugehörenden Steuerteils sowie
die dieser Kurve zugeordneten verschiedenen Zeit-Blende-Wertepaare im Tageslicht-
und im Blitzlichtbereich.
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Fig. 10 zeigt in einer Ansicht gemäß Fig. 3 die Anordnung eines zusätzlichen,
auf zwei Einstellagen einstellbaren Einstellers, mittels dessen eine Vorrichtung
zur Durchführung von »B«-Aufnahmen in oder außer Wirkung schaltbar ist.
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Fig. 11 zeigt eine Draufsicht auf den gesonderten »B«-Einsteller gemäß
Fig. 10 und auf einen Steuerkurvenring zur Einstellung der Belichtungszeit. Aus
der Figur ist das Zusammenwirken des »B«-Einstellers mit einem Arm eines zur Durchführung
von »B«-Aufnahmen dienenden Hebels ersichtlich.
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Fig. 12 zeigt das Betätigungsteil des »B«-Einstellers und die an der
Frontplatte" mit »B« und »I« bezeichneten beiden Einstellagen desselben.
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Fig. 13 zeigt in schematischer Darstellung eine Steuereinrichtung
zur selbsttätigen Abschaltung der Blitzlichtkontakteinrichtung im Tageslichtbereich.
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In Fig.l ist mit 1 das Gehäuse einer photographischen Kamera bezeichnet.
An der Frontseite. derselben ist ein Objektivverschluß 2 mit einem Belichtungswerteinsteller
3 angeordnet. Weiterhin ist an der Kamera ein ein nicht dargestelltes Photoelement
und ein Meßwerk 4 umfassender Belichtungsmesser eingebaut. Zur Verbindung des Belichtungswerteinstellers
3 mit dem Belichtungsmesser ist ein parallel zur optischen Achse verschiebbarer
übertragungsstift 5 angeordnet. Das eine Ende des Stiftes 5 arbeitet mit einem Steuerteil
6 zusammen, der in später noch zu beschreibender Weise mit dem Belichtungswerteinsteller
3 verbunden ist.
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Die Übertragung der Verschiebebewegung des Stiftes 5 auf einen Nachführzeiger
7 des Belichtungsmessers erfolgt mittels eines Winkelhebels 8, der im Kameragehäuse
1 um eine Achse 9 gelagert ist. Der eine Arm 8a des Hebels 8 arbeitet hierbei mit
der Stift 5, der andere Arm 8 b dagegen mit einem in einer Führungsbüchse 10 verschiebbaren
Stift 11 zusammen. Dieser steht mit seinem einen Ende mit einem senkrecht zur Papierebene
abgebogenen Lappen 13 a eines auf einer Achse 12 gelagerten Zahnrades 13 in Verbindung,
welches mit einem auf einem Bolzen 14 gelagerten Zahnrad 15 kämmt. Gleichachsig
mit dem Zahnrad 15 und mit diesem auf Bewegungsmitnahme fest verbunden ist eine
Steuerkurve 16 angeordnet, die auf einen am Hebelarm 7a des Nachführzeigers 7 befestigten
Stift 7 b einwirkt. Der bei 7 c gelagerte Zeiger steht unter der Wirkung einer Feder
17, die ihn entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen sucht. Hierdurch ist der Stift
7 b stets spielfrei an der Steuerkurve 8 angelegt.
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An Stelle der vorstehend beschriebenen, mechanischen Kupplungsverbindung
zwischen dem Belichtungswerteinsteller 3 und dem in die Kamera eingebauten Belichtungsmesser
könnte ebenso eine an sich gleichfalls bekannte elektrische Kupplungsverbindung
vorgesehen sein. Außer einer derartigen Verbindung liegt auch die Anwendung einer
ebenfalls an sich bekannten vollselbsttätigen Nachlaufsteuerung zur Einstellung
des Belichtungswerteinstellers im Bereich der Erfindung.
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Zum Einstellen der Aufnahmeentfernung dient in an sich bekannter Weise
ein vor einer Frontplatte 18 des Verschlusses angeordneter, eine einstellbare Frontlinse
besitzender Entfernungseinstellring 19 mit einer Skala 19a, welche gegenüber einer
ortsfesten Marke 20 einstellbar ist.
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Um nunmehr bei einer Kamera der vorbeschriebenen Art eine größtmögliche
Bedienungseinfachheit und Bedienungsübersichtlichkeit sowie eine hohe Bedienungssicherheit
zu erzielen, sind gemäß der Erfindung dem Belichtungswerteinsteller 3 zwei abgeschlossene,
in Verstelleinrichtung des Belichtungswerteinstellers hintereinandergereihte und
jeweils eine in einer Richtung ansteigende Belichtungswertstufung besitzende Einstellbereiche
zugeordnet, von denen der eine für Aufnahmen mit Tageslicht und der andere für Aufnahmen
mit Blitzlicht bestimmt ist, wobei diese beiden Bereiche vorzugsweise durch besondere
Farbgebung oder die Zuordnung von Symbolen unterschieden sind.
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Eine in dieser Weise ausgebildete Kamera bietet durch die eindeutige
Trennung ihrer Einstellbereiche fürTageslicht und fürBlitzlicht eine hoheBedienungsübersichtlichkeit,
da die Bedienungsperson nicht mehr wie bei bekannten Kameras durch eine Doppelzuordnung
der Einstellbereiche irritiert werden kann. Aus dieser Bedienungsübersichtlichkeit
ergibt sich weiterhin eine große Bedienungssicherheit, da hinsichtlich eines technischen
Verständnisses keine Anforderungen an die Bedienungsperson mehr gestellt zu werden
brauchen. Schließlich führt eine gemäß der Erfindung ausgebildete Kamera neben ihrer
hohen Bedienungseinfachheit, Bedienungsübersichtlichkeit und Bedienungssicherheit
auch zu einer guten Anpassungsfähigkeit an die Aufnahmegegebenheiten bei Tageslicht
und bei Blitzlicht. Zu diesem Zweck können beispielsweise möglichst kurze Belichtungszeiten
einer eine noch annehmbare Schärfentiefe ergebenden Blendenöffnung zugeordnet sein,
wie dies aus der graphischen Darstellung gemäß Fig. 9 ersichtlich ist, die eine
für besondere Zwecke ausgebildete Kurve des Steuerteils 6 zeigt, auf die später
näher eingegangen wird.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Steuerteil 6 der Belichtungsmesserkupplung
als ein konzentrisch zur Verschlußachse gelagerter Ring ausgebildet, der an der
Verschlußgehäuseseitenwand 21 geführt ist und dessen der Kamera zugekehrte Stirnseite
eine schraubenlinienförmige Steuerkurve 6a trägt. Die Sicherung des Ringes 6 in
axialer Richtung wird nach vorn durch einen an der Gehäuseseitenwand 21 ausgebildeten
Bund 21 a und nach hinten durch einen nicht dargestellten Halteseil gewährleistet.
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Wie die gleiche Figur zeigt, ist der Belichtungswerteinsteller 3 ein
zweistöckiger, ebenfalls konzentrisch zur Verschlußachse gelagerter Ring, dessen
beide Ringstücke 3 a und 3 b einander übergreifen und auf Drehmitnahme miteinander
verbunden sind. Zur besseren Handhabung des Belichtungswerteinstellers ist am Außenumfang
des Ringstücks 3 a eine Griffrändelung 3 c ausgebildet. Weiterhin ist am Außenumfang
des Ringstücks 3 b ein Ring 23 drehbar, jedoch axial unverschiebbar gelagert, der
in später noch zu beschreibender Weise zur Einstellung der Filmempfindlichkeit dient.
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Der aus den beiden Ringstücken 3 a und 3 b bestehende Belichtungswerteinsteller
3 ist an einer am
Umfang der Frontplatte 18 ausgebildeten Führungsfläche
18a radial geführt. In axialer Richtung wird der Belichtungswerteinsteller 3 einerseits
durch die Frontplatte 18 und andererseits durch Anlage eines an der Frontseite des
Ringstückes 3 b ausgebildeten Bundes 3 d an dem an der Stirnfläche der Verschlußgehäusewand
21 ausgebildeten Bund 21 a gehalten.
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Die genannte Figur zeigt deutlich, daß der Belichtungswerteinsteller
3 mit den Einstellmechanismen für Belichtungszeit und Blende verbunden ist. Hierbei
ist ein den Blendenmechanismus beeinflussender Steuerring 22 an der Rückseite des
Verschlußgehäuses an einem Bund 21 b drehbar gelagert. Die Verbindung dieses Ringes
mit dem Belichtungswerteinsteller 3 erfolgt mittels eines am Ring 22 ausgebildeten
Lappens 22a (Fig. 6 und 7), der in eine entsprechend ausgebildete Nut 3 e des Ringstücks
3 b eingreift und so mit diesem formschlüssig verbunden ist. In ähnlicher Weise
erfolgt die Mitnahme des mit dem Belichtungszeiteinstellmechanismus verbundenen
Ringes 24, der auf der Stirnfläche der Verschlußgehäuseseitenwand 21 aufliegt und
mit einem Lappen 24 a (Fig. 2) in eine in der Figur nicht näher erkennbare Nut eingreift.
Beim Drehen des Belichtungswerteinstellers 3 werden somit über die Steuerringe 22
und 24 gleichzeitig die Einstellmechanismen für Blende und Belichtungszeit beeinflußt.
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Zum Zwecke einer halbselbsttätigen Belichtungswerteinstellung ist
ferner zwischen dem Belichtungswerteinsteller 3 und dem Steuerkurvenrng 6 eine Kupplungsvorrichtung
angeordnet, mittels der die Einstellbewegung des Belichtungswerteinstellers 3 auf
den Nachführzeiger 7 des Belichtungsmessers übertragen wird. Diese Kupplungsvorrichtung
ist in den Fig. 4 und S gezeigt, von denen die Fig. 4 die beiden Ringe 3 und 6 im
gekuppelten, Fig. 5 dagegen im entkuppelten Zustand zeigt.
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Wie aus den beiden Figuren ersichtlich, umfaßt die Kupplungsvorrichtung
eine am Außenumfang des Steuerkurvenringes 6 befestigte, federnde Zunge 25, deren
freies Ende 25 a winkelförmig abgebogen ist. Dieser abgebogene Teil 25 a kann in
Ra stausnehmungen 26, die in gleichmäßigen Abständen am Ringstück 3 b ausgebildet
sind, eingreifen und somit eine Mitnahmeverbindung zwischen dem Belichtungswerteinsteller
3 und dem Steuerkurvenring 6 herstellen. Ein mit der federnden Zunge 25 verbundenes
und aus der Zylindermantelfläche des Belichtungswerteinstellers 3 heraustretendes
Griffstück 27 gestattet, die Kupplung zwischen dem Steuerkurvenring 6 und dem Belichtungswerteinsteller
3 entgegen der Wirkung der federnden Zunge 25 zu lösen. Dies erfolgt zwecks Berücksichtigung
weiterer, zu Zeit und Blende zusätzlicher Belichtungsfaktoren, wie z. B. Filmempfindlichkeit
und Filter. Wie dies geschieht, ist im folgenden an Hand einer Einstellung für Filmempfindlichkeit
näher erläutert.
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Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, durchdringt das Griffstück 27 nicht nur
die Zylindermantelfläche des Ringstücks 3 b, sondern auch den auf diesem gelagerten
Ring 23 in einer Ausnehmung 23 a. Letztere umschließt das Griffstück 27 in einer
Weise, daß zwareine radiale Verschiebung des Griffstücks möglich ist, im übrigen
jedoch eine formschlüssige, unlösbare Verbindung zwischen dem Ring 23 und dem Steuerkurvenring
6 hergestellt ist. Beim Betätigen der Kupplungsvorrichtung wird somit nur die Kupplung
zwischen dem Steuerkurvenring 6 und dem Belichtungswerteinsteller 3 gelöst, während
die formschlüssige Verbindung zwischen den Ringen 23 und 6 bestehenbleibt. Dies
bedeutet, daß bei einer Verstellung des Ringes 23 auch der Steuerkurvenring 6 mit
verstellt wird.
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Eine in dieser Weise ausgebildete Kupplungsvorrichtung zwischen dem
Belichtungswerteinsteller 3 und dem Steuerkurvenring 6 dient im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1, wie bereits erwähnt, zur Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit.
Zu diesem Zweck ist an dem gegenüber dem Belichtungswerteinsteller 3 relativ verstellbaren
Ring 23 eine Einstellmarke 23 b angeordnet, die einer am Ringstück 3 a angebrachten
Filmempfindlichkeitsskala 28 zugeordnet ist.
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Um außer Aufnahmen mit Momentzeiten im Tageslicht- oder Blitzlichtbereich
auch Aufnahmen mit langen Affenzeiten des Verschlusses durchführen zu können, ist
nunmehr gemäß der weiteren Erfindung außer den beiden Einstellbereichen für Tageslicht-und
für Blitzlichtaufnahmen dem Belichtungswerteinsteller 3 eine Einstellage »B« zugeordnet,
welche sich entweder an das äußere Ende eines der beiden Einstellbereiche anschließt
oder im Übergangsbereich zwischen den beiden Einstellbereichen liegt. Hierdurch
wird der Anwendungsbereich der Kamera erheblich erweitert. Im Ausführungsbeispiel
befindet sich die Einstellage »B« am äußeren Ende des Blitzlichtbereichs (Fig. 1).
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Zur leichteren Übersicht der Einstellage »B« in bezug auf die Kurvenanordnung
der Steuerkurven für Belichtungszeit und Blende, welche eine in einer Richtung ansteigende
Belichtungswertstufung ergeben, und zum besseren Verständnis des Zusammenwirkens
dieser beiden Steuerkurven sowie der Zuordnung bestimmter Zeit- und Blendenwerte
zu einer bestimmten Einstellage des Ringes 3 zwecks Erzielung einer derart gestuften
Belichtungswertreihe sind an den in den Fig. 2 und 7 gezeigten Steuerkurven die
Verstellwege des Belichtungswerteinstellers 3 in Winkelwegen mit der Einheit a,
abgetragen, wobei eine Verstellung um den Einheitsweg einer Änderung von Belichtungswert
zu Belichtungswert entspricht.
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In Fig. 2 ist der Steuerkurvenring 24 zur Einstellung der Belichtungszeit
dargestellt. Dieser besitzt eine in Umfangsrichtung verlaufende Ausnehmung 24d;
an deren Innenseite die Belichtungszeit-Einstellkurve 24 b ausgebildet ist. Wie
aus der außerhalb des Belichtungszeit-Einstellringes eingetragenen Skala der Winkelwege
ersichtlich, erstreckt sich die Kurve 24 b über einen Bereich von 19 a. Der gleiche
Bereich kommt auch der in den Fig. 6 und 7 gezeigten Blende-Einstellkurve zu. Wie
die Werte von Zeit und Blende im einzelnen gepaart werden können, geht aus der graphischen
Darstellung gemäß Fig. 9 hervor, in der der Stehweg von 0 bis 19 a auf einem Strahl
abgetragen ist.
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In der letzgenannten Figur entspricht der Bereich von 0 bis 10 a dem
Tageslichtbereich, dessen Belichtungszeiten zwecks Erzielung verwacklungsfreier
Aufnahmen ausschließlich für Aufnahmen aus der Hand geeignete Belichtungszeiten
sind, während von 11 a bis 18 q der sogenannte Blitzlichtbereich reicht, für den
im Ausführungsbeispiel eine Belichtungszeit von 13o Sekunde für alle Blendenstufen
vorgesehen ist. Die außerhalb des Blitzlichtbereichs liegende Stellung 19 a entspricht
der »B«-Einstellage.
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Wie die graphische Darstellung in Fig.9 deutlich macht, bieten die
dem Ausführungsbeispiel zugrunde gelegten Zeit-Blende-Wertepaarungen die Möglichkeit,
auch im Blitzlichtbereich Aufnahmen bei Tageslicht durchführen zu können, wenn dies
bei gleichen Be- ,
leuchtungsverhältnissen zur Erzielung eines besonders
großen Schärfentiefebereichs, beispielsweise bei Nahaufnahmen, erwünscht ist.
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Zur Erzielung von »B«-Aufnahmen befindet sich im Steuerkurvenring
24 außer der Belichtungszeit-Steuerkurve 24 b eine weitere Ausnehmung 24 c, in die
ein mit der Vorrichtung zur Durchführung von »B«-Aufnahmen verbundener Arm 29 hineinragt,
der durch eine Feder annähernd radial nach außen gedrückt wird. Die Ausnehmung 24c
ist hierbei so angeordnet und ausgebildet, daß der Arm 29 im Stellbereich des Ringes
24 von 0 bis 18 a gesperrt ist. Erst in der Stellung 19 a, in der die Ausnehmung
24 c bei 24 e verbreitert ist, kann der Arm 29 beim Auslösen des Verschlusses ausweichen
und den Verschluß in seiner Offenstellung halten.
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In den Fig. 6 und 7 ist ein mit dem Belichtungswerteinsteller 3 zusammenarbeitender
Blende-Einstellmechanismus gezeigt. Es handelt sich hierbei um eine Irisblende mit
Sektorenlamellen, bei der die letzteren in an sich bekannter Weise einzeln kurvengesteuert
sind. Die Erfindung ist jedoch in keiner Weise hierauf beschränkt. Von den Fig.
6 und 7 zeigt die erstere die Blende in geschlossenem und die letztere die Blende
in voll geöffnetem Zustand.
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Mit 30 sind die im Verschlußgehäuse angeordneten Sektorenlamellen
bezeichnet, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit nur eine Lamelle eingezeichnet
ist. Die Sektorenlamellen sind mit einem Betätigungsring 31 verbunden und besitzen
einen Schlitz 30 a, in den ein ortsfester Stift 32 eingreift. Der Betätigungsring
31 wird durch eine Feder 33, welche in einer an der Innenseite der Verschlußgehäuserückwand
ausgebildeten Einfräsung 21c angeordnet ist, entgegen dem Uhrzeigersinn beeinflußt,
wodurch er sich mittels eines Armes 31 a am einen Arm 34 a eines zweiarmigen Hebels
34 anlegt. Dieser ist in einer weiteren, an der Innenseite der Verschlußgehäuserückwand
ausgebildeten Einfräsung 21 d angeordnet und um eine Achse 35 drehbar gelagert.
Der andere Arm 34 d des Hebels 34 trägt einen Stift 36, der durch einen Schlitz
21 e der Verschlußgehäuserückwand hindurchgeführt ist und mit einer mit dem Belichtungswerteinsteller
3 verbundenen Steuerkurve 22 b zusammenarbeitet. Als Träger dieser Steuerkurve dient
der Ring 22, welcher an der Verschlußrückseite angeordnet und mittels des Lappens
22 a mit dem in den Fig. 6 und 7 der übersichtlichkeit wegen nicht gezeigten Belichtungswerteinsteller
verbunden ist.
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Wie ersichtlich, ist im Ausführungsbeispiel die Verbindung zwischen
dem Belichtungswerteinsteller und dem Blende-Betätigungsring 31 kraftschlüssig hergestellt.
Hierdurch ergibt sich eine leichte und kostensparende Herstellbarkeit für die mit
dem Hebel 34 zusammenarbeitende Steuerkurve 22 b, und ebenso wird eine bestmögliche
Bewegungsfähigkeit der Blende gewährleistet.
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In anderer Weise könnte die Verbindung zwischen dem Belichtungswerteinsteller
und dem Blende-Betätigungsring 31 auch formschlüssig vorgenommen sein, beispielsweise
derart, daß der Hebel 34 in einem Ring 22 ausgebildeten Steuerschlitz geführt und
mit dem Blende-Betätigungsring durch eine Stift-Schlitz-Verbindung verbunden ist.
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Vorstehend wurde gezeigt, daß die Verbindung zwischen dem Belichtungswerteinsteller
und dem Steuerkurvenring für die Blende in verschiedener Weise ausgebildet sein
kann. Dies gilt ebenso für die Verbindung zwischen dem Belichtungswerteinsteller
und dem Belichtungszeit-Steuerkurvenring 24. In Weiterbildung der Erfindung kann
zur Durchführung von »B«-Aufnahmen, welche unabhängig von der jeweiligen Stellung
des Belichtungswerteinstellers 3 vorgenommen werden sollen, ein zusätzlicher, auf
zwei Einstellagen einstellbarer Einsteller angeordnet sein, mittels dessen die Vorrichtung
zur Durchführung von »B«-Aufnahmen in oder außer Wirkung schaltbar ist.
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Eine solche Einrichtung ist in den Fig. 10, 11 und 12 gezeigt. Wie
aus Fig. 11 ersichtlich, besitzt der mit 37 bezeichnete, zusätzliche »B«-Einsteller
ringförmige Ausbildung und ist gemäß Fig. 10 zwischen der Frontplatte 18 und dem
Steuerkurvenring 24 zur Einstellung der Belichtungszeit konzentrisch zur Verschlußachse
gelagert. Die Verbindung zwischen denn Einstellring 37 und der nicht dargestellten,
jedoch an sich bekannten Vorrichtung zur Durchführung von »B«-Aufnahmen erfolgt
wie in Fig.2 über den mit letzterer Vorrichtung in Zusammenhang stehenden Arm 29,
der durch den im Steuerkurvenring 24 gebildeten, hier in gleichmäßiger Breite verlaufenden
Schlitz 24c' hindurchragt und in eine winkelförmige Ausnehmung 37a des »B«-Einstellers
37 eingreift.
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Wie die Fig. 11 zeigt, besitzt die Ausnehmung 37a in radialer Richtung
einen breiten und einen schmalen Teil, von dem der erstere mit 37 b und der letztere
mit 37c bezeichnet ist. Von diesen beiden ermöglicht der Teil 37c ein Ausweichen
des Armes 29 im Augenblick der Verschlußauslösung, wodurch in an sich bekannter
Weise der Verschluß in Offenstellung gehalten wird, während der Teil 37 b den Arm
29 gegen eine solche Ausweichbewegung sperrt. Da der Arm 29 im gespannten und entspannten
Zustand des Verschlusses stets an der inneren Fläche der Ausnehmung 37 anliegt und
der im Steuerkurvenring 24 ausgebildete Schlitz 24c' so breit ist, daß eine Ausweichbewegung
des Armes 29 in jeder Winkellage des Ringes 24 möglich ist, kann somit in jeder
Einstellage des Belichtungswerteinstellers 3 eine »B«-Einstellung erfolgen.
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Zur Einstellung des Ringes 37 ist an letzterem ein Arm 37 d ausgebildet,
dessen Ende 37 e winkelförmig abgebogen ist und zwischen der Frontplatte 18 und
dem Ringstück 3a des Belichtungswerteinstellers nach vorn heraustritt. Eine an der
Stirnseite des Teils 37e ausgebildete Griffkerbung dient zur leichteren Bedienung
des Einstellringes 37 von Hand. Diese erfolgt nach einer auf der Schrägfläche der
Frontplatte 18 angebrachten Markierung, die aus den Buchstaben »B« und »I« besteht
und von denen das Zeichen »B« den Bedienenden davon in Kenntnis setzt, daß der Verschluß
für »B«-Aufnahmen eingestellt ist, während bei Einstellung auf das Zeichen »I« ausschließlich
Momentzeiten zur Anwendung kommen. Im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 11 und
12 ist der zusätzliche Einsteller 37 für »B«-Aufnahmen eingestellt.
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Eine in dieser Weise ausgebildete Kamera bietet die Möglichkeit einer
freizügigeren Gestaltung von »B«-Aufnahmen hinsichtlich der Blendeneinstellung.
Dieser Vorzug bedingt jedoch einen höheren Aufwand an Bauteilen und Bauraum sowie
eine gewisse Minderung der Bedienungssicherheit. Eine derartige Ausgestaltung der
Erfindung empfiehlt sich daher nur in Fällen, in welchen auf die genannte Freizügigkeit
besonderer Wert gelegt wird.
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Um beim Übergang von Tageslichteinstellung auf Blitzlichteinstellung
die Bedienungssicherheit noch wesentlich zu erhöhen und die Gefahr einer eventuellen
Irritierung der Bedienungsperson auszuschließen, kann bei einer gemäß Fig. 1 mit
einem Belichtungsmesser zusammenarbeitenden Kamera die Meßeinrichtung
desselben
beim Umstellen des Belichtungswerteinstellers 3 vom Tageslichtbereich auf den Blitzlichtbereich
selbsttätig abschaltbar sein.
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Eine besonders Aufwand sparende Ausgestaltung und die Genauigkeit
des Meßwerks nicht beeinflussende Abschaltung desselben läßt sich bei Vorhandensein
eines zur Meßeinrichtung des Belichtungsmessers gehörenden Galvanometers dadurch
erreichen, daß zwecks Abschaltens des letzteren eine Kurzschlußverbindung parallel
zum Galvanometer einschaltbar ist. Eine derartige Einrichtung ist in Fig. 8 schematisch
dargestellt.
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Zum Abschalten des- Meßwerks beim Umstellen des Belichtungswerteinstellers
vom Tageslicht- auf den Blitzlichtbereich dient hier-ein elektrischer Schalter 38,
bei dessen Schließen mittels eines am Belichtungswerteinsteller 3 angeordneten Schaltstücks
39 ein im Stromkreis eines Photoelements 40 und eines Eichwiderstandes 41 liegendes
Galvanometer 42 kurzgeschlossen wird. Das auf denn Schalter 38 einwirkende Schaltstück
39 ist hierbei. -so ausgebildet, daß der Schalter bereits im Übergangsbereich von
Tageslichtauf Blitzlichteinstellung betätigt wird und im gesamten Blitzlichtbereich
so@vie in der sich an letztere anschließenden »B«-Stellung geschlossen bleibt. Durch
den hierdurch hervorgerufenen Rückgang des Meßwerkzeigers auf Null wird der Bedienende
darauf hingewiesen, daß die Kamera nicht mehr für Aufnahmen im Tageslichtbereich,
sondern für Blitzlichtaufnahmen eingestellt ist.
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In gleicher Weise könnte auch gemäß der Erfindung bei Vorhandensein
eines vorbeschriebenen, zusätzlichen »B«-Einstellers die Meßeinrichtung beim Umstellen
des »B«-Einstellers in die Einstellage »B« selbsttätig abschaltbar sein, wobei z.
B. der Schalter 38 durch einen am Einsteller 37 angeordneten Teil betätigt werden
könnte. Hierdurch wird vermieden, daß versehentlich im Tageslichtbereich »B«-Aufnahmen
vorgenommen werden, wenn Aufnahmen mit Momentzeiten beabsichtigt sind.
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An Stelle des beschriebenen Kurzschlußscbalters könnte in beiden Anwendungsfällen
zum Ausschalten des Meßwerks im Stromkreis des Galvanometers 42 auch ein Unterbrecherschalter
angeordnet sein, oder das Abschalten könnte mittels einer vor dem Photoelement angeordneten,
in -Abhängigkeit von der Umstellbewegung des Belichtungswerteinstellers von Stellung
»Tageslicht« in Stellung »Blitzlicht« oder bei einem zusätzlichen »B«-Einsteller
in Abhängigkeit von dessen Umstellbewegung von Stellung »I« in Stellung »B« sich
schließenden Deckklappe erfolgen.
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Die vorbeschriebene Ausbildung des Schalters als Kurzschlußschalter
besitzt indessen-- den- Vorteil eines geringen Aufwands, und außerdem ist auf diese
Weise ein unter Umständen für die Zuverlässigkeit des Meßwerks sich nachteilig auswirkender
Eingriff in den Stromkreis des Galvanometers vermieden.
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Um eine unbeabsichtigte Durchführung von Blitzlichtaufnahmen im Tageslichtbereich
zu vermeiden und hierdurch die Bedienungssicherheit der Kamera zu erhöhen, können
in weiterer Ausbildung der Erfindung mit dem Belichtungswerteinsteller Steuermittel
verbunden sein, die mit der Blitzlichtkontakteinrichtung der Kamera derart zusammenarbeiten,
daß die Kontakteinrichtung nur im Blitzlichtbereich in ihren Bereitschaftszustand
zur Durchführung einer Blitzlsehtzündung geschaltet ist.
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Dies läßt sich in unverwickelter, keinerlei zusätz-,Ichen Aufwand
erfordernden Weise durch eine Anbdnung erreichen, wie sie in Fig.13 schematisch
gezeigt ist. In der genannten Figur ist der Belichtungswerteinsteller 3 mit den
beiden hintereinandergereihten und durch Belichtungssymbole gekennzeichneten Einstellbereichen
für Tageslicht- und für Blitzlichtaufnahmen gezeigt, die nach der ortsfesten Marke
20 eingestellt werden. An einer mit 43 bezeichneten, in den übrigen Figuren nicht
näher gezeigten, jedoch an sich bekannten Verschlußgrundplatte ist ein dreiarmiger
Kontakthebel 44 um eine Achse 45 schwenkbar gelagert. Sein einer Arm 44a arbeitet
mit einem gleichfalls an der Verschlußgrundplatte 43 angeordneten, jedoch gegen
Masse isolierten Kontaktstift 46 der Blitzlichtkontakteinrichtung zusammen. Am anderen
Arm 44 b greift an einem Stift 47 eine mit 48 bezeichnete Feder an, die das Bestreben
hat, den Hebel 44 entgegen dem Uhrzeigersinn zu schwenken und hierbei den Arm 44a
am Kontaktstift-46 zur Anlage zu bringen. Dieser Bewegung wirkt ein am Verschlußblätterring
49 befestigter Stift 50 entgegen, der in der Bewegungsbahn des dritten Armes 44c
des Hebels 44 liegt. Erst im Falle der Verschlußauslösung, bei welcher der Verschlußblätterring
49 zunächst in Pfeilrichtung bewegt wird, kann der Hebel 44 unter der Wirkung der
Feder 48 geschwenkt werden, so daß der Arm 44a durch Anlage am Kontaktstift 46 den
zur Blitzlichtauslösung erforderlichen Kontaktschluß herbeiführen kann.
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Um nunmehr eine unbeabsichtigte Kontaktgabe im Tageslichtbereich zu
vermeiden, ist am Belichtungswerteinsteller 3 eine Fläche 3 f ausgebildet, deren
Länge der Ausdehnung des Tageslichtbereichs entspricht und die in der Bewegungsbahn
des Hebelarmes 44 liegt und somit eine Schwenkung des Hebels 44 auch dann verhindert,
wenn der am Verschlußblätterring 49 befestigte Stift 50 den Hebelarm 44c freigegeben
hat. Zwecks Durchführung von Blitzlichtaufnahmen im Blitzbereich schließt sich an
die Fläche 3 f eine Ausnehmung 3 g an, die sich über den gesamten Einstellbereich
für Blitzlicht erstreckt und die eine solche Tiefe besitzt, daß der Hebel 44 seine
Schwenkbewegung zur Anlage am Kontakt 46 ausführen kann.
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Zur Einstellung der Blende bei Blitzlichtaufnahmen ist an der in Fig.
1 gezeigten Kamera am Belichtungswerteinsteller 3 eine dem Blitzlichtbereich zugeordnete
Blendenskala 51 angebracht, die mit einer kamerafesten Marke 1 a zusammenarbeitet.
Die Größe der jeweils einzustellenden, von der Aufnahmeentfernung und der Leitzahl
abhängenden Blendenöffnung errechnet sich hierbei in an sich bekannter Weise nach
der Formel: Blendenzahl =Leitzahl :Entfernung in Meter.
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An Stelle der im Ausführungsbeispiel gezeigten Blendenskala könnte
diese entfallen und an deren Stelle in an sich bekannter Weise eine Entfernungshilfsskala
angeordnet sein. In diesem Falle wird die Blendeneinstellung dadurch vorgenommen,
daß die am Aufnahmeobjekt eingestellte Aufnahmeentfernung an der Skala 19 a abgelesen
und dieser Wert auf der am Belichtungswerteinsteller 3 befindlichen Entfernungs--hilfsskala
der Marke 1 a gegenübergestellt wird. Eine solche Einrichtung führt zu dem Vorteil
einer halbselbsttätigen Blendeneinstellung bei Blitzlichtaufnahmen, wobei dem Bedienenden
der Faktor »Blende« nicht bewußt wird. Die Bedienungseinfachheit einer Kamera gemäß
der Erfindung wird somit durch eine Anordnung dieser Art erhöht.
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Weiterhin könnte zwischen dem Entfernungs-
einstellring 19 des Objektivs und dem Belichtungs- |
Werteinsteller 3 eine mechanische, lösbare Kuppl |
vorrichtung an sich bekannter Art angeord |
mittels welcher der Belichtungswerteinsteller 3 und der Entfernungseinstellring
19 in der Weise verstellbar sind, daß einer Vergrößerung der Aufnahmeentfernung
eine Vergrößerung der Blendenöffnung zugeordnet ist. Eine derartige Einstellvorrichtung
führt zu einer vollselbsttätigen Blendeneinstellung bei Blitzlichtaufnahmen und
erbringt für eine gemäß der Erfindung ausgebildete Kamera ein Höchstmaß an Bedienungseinfachheit.
Diese besonders einfache Bedienungsweise läßt sich indessen nur durch einen größeren
Aufwand erzielen, wobei es insbesondere erforderlich ist, daß die Einstellcharakteristiken
des Entfernungseinstellringes 19 und des Belichtungswerteinstellers 3 in Bezug auf
ihre Teilung einander entsprechen.
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Um dem Bedienenden auch ohne Kenntnis der Blendenzahlen Auskunft über
die von der Größe der Blendenöffnung und der Aufnahmeentfernung abhängige Schärfentiefe
sowohl im Tageslicht- als auch im Blitzlichtbereich zu geben, kann die erfindungsgemäße
Kamera noch dadurch weitergebildet werden, daß eine an sich bekannte Vorrichtung
zur selbsttätigen Anzeige der Schärfentiefe angeordnet ist, deren Zeiger in Abhängigkeit
von der Stellbewegung des Belichtungswerteinstellers 3 oder der Einstellvorrichtung
für die Blende verstellbar sind.
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Da derartige Vorrichtungen an sich bekannt sind, ist auf eine nähere
Darstellung derselben verzichtet worden. Lediglich in Fig. 1 sind die mit 52 bezeichneten
Schärfentiefezeiger dargestellt.
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Die durch die Erfindung geschaffenen Vorzüge hinsichtlich Bedienungseinfachheit,
Bedienungsübersichtlichkeit sowie Bedienungssicherheit werden stets in vollem Maße
gewährleistet unabhängig von den verschiedenen Ausgestaltungen, die die Erfindung
im einzelnen erfahren kann, und unabhängig von der Art der Kamera, bei welcher die
Erfindung jeweils verwirklicht wird.