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Vorrichtung zur physikalischen und chemischen Bearbeitung von Stoffen
mit in einem Rotor frei beweglichen Reibkörpern Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zur physikalischen und chemischen Bearbeitung von Stoffen init in einem
Rotor radial frei beweglichen Reibkörpern, die infolge, ihreir Relativbewegung zur
Reibfläche eines den Rotor umgebenden Hohlkörpers auf das Bearbeitungsgut einwirken,
und mit einem zentralen Zuführungsraum innerhalb des Rotors für das zu behandelnde
Gut.
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Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art werden die. rachal beweglichen
Reibkörper so gelagert oder gefiffirt, daß sich ein keilförmiger Reibspalt bilde4
dar &ich von der vorauseilenden zur nacheilenden Kante der Reibkörper verengt.
Die zu verarbeitende Flüssigkeit wird durch außerhalb der von den Reibkörpem unischlomenen
Kammer angeordnete und von dieser Kammer getrennte Förderschaufeln in rein axiale(r
Richtung entlang der Gehäusewand dem Reibspalt zugeführt. Durch diese- rein axiale
Zufuhr zu einem dünnen Spalt ist die Bearbeitung von dicken Massen oder Gemischen
mit größeren festen Einschlüssen unmöglich, weil die Zufuhr des Behandlungsgutes
zum Spalt nur durch einen schinalen ringförnügen Eiiitritt erfolgt. Auchitreten
außer der Reibarbeit keine zusätzlichen Zerkleinerungsvorgänge, wie z. B. Scherung,
Prallung, Zerreißung usw., auf. Da infolge des rein axialen Zufließens zum Spalt
keine Zentrifugalkräfte auf das Gut wirken, besteht weiter die Gefahr des Ausweichens
des Gutes zwischen den Reibkörpern, was man schon durch besondere Maßnahmen zu beheben
versuchte.
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Es ist zwar eine Umlaufschleudermühle, mit radial beweglichen Reibkörpern
bekamtgeworden, die innerhalb des Rotors einen zentralen Zuführungsraurn für das
zu behandelnde, Glut aufweist; bei dieser bekannten Mühle sind jedoch die, unter
Federdruck gegen die Reibfläche am inneren Umfang des Gehäuses gepreßten Reibkörper
als runde Stäbe ausgebildet, so daß zwischen ihnen und der Reibfläche nur eine Linienberührung
stattfindet. Infolgedessen können im Gut enthaltene gröbere Bestandteile nicht in
zufriedenstellender Weise zerrieben werden; die Reibkörper gleiten vielmehr einfach
federnd darüber hinweg, zumal sie auch keine. Scher- oder Prallwirkung auf diese
Bestandteile ausüben können.
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Die geschilderten Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt,
daß jeder Reibkörper aus einem Ringsegnient besteht, das mittels eines oder niehrerer
im Ringsegment oder an dessen nacheilen-der Flanke angreifender, auf der
Antriebswelle. befestigtex Mitnehmerstege in Umlauf versetzt wird, wobei das Ringsegment
an seiner voreilenden Flanke eine radiale Durchtrittsöffnung für das zu behandelnde
Gut frei läßt.
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In besonders vorteilhafter Weise können auch in den Ringsegmenten
radiale Durchtrittsöffnungen für das Gut vorgesehen sein.
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In der Vorrichtung gemäß der Erfindung gelangt also das zu behandelnde
Gut vom zentralen Zuführungsraum aus infolge, der Zentrifugalwirkung in radialer
Richtung durch die Durchtrittsöffnungen an den voreilenden Flanken der Ringsegmente.
bzw in den Ringsogmenten in den Reibspalt und wird dabei auf weiter unten erläuterte
Weise gegebenenfalls auch noch Scher- und Prallwirkungen sowie Kavitation ausgesetzt,
so daß Stoffe beliebiger Zusammensetzung, also z. B. auch Gemische mit festen Einschlüssen,
elastisches oder pastenförmiges Gut usw. mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung
bis zu feinsten Aufsähließungsgraden bearbeitet werden können. Der Reibspalt ist
auch nicht mehr keifformig, sondern die Ringsegniente können. mit ihrer ganzen Reibfläche
auf der Reibfläche des den Rotor umgebenden Hohlkörpers anliegen. Die Scherwirkung
der
Vorrichtung kann dadurch besonders erhöht werden, daß man nicht nur die Ringsagmente,
sondern auch die Innenfläche des den Roter umgebenden Hohlkorpers mit Scherkanten
versieht; diese Scherkanten können z. B. von den Kanten durchgehender Löcher in
der Wand des Hohlkörpers gebildet sein. Auch ist man nicht mehr auf einen sehr engen
ringförnugen Eintritt in den Reibspalt beschränkt, sondern man kann duTch geeignete
Maßnahmen dafür sorgen, daß das Gut über die ganze Höhe der Ringsegmente vom zentralen
Zuführungsraum in den Reibspalt eintritt.
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Die Zeichnung, zeigt einige beispielsweise Ausführungsformen der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung.
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Fig. 1 ist ein Axialschnitt eines ersten Beispiels nach der
Linie A-A der Fig. 2; Fig. 2 ist eine Druntersicht unter Fig. 1, teilweise
im Schnitt; Fig. 3 ist ein Axialschnitt einer zweiten Ausführungsform nach
der Linie C-C der Fig. 4; Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie D-D der Fig.
3;
Fig. 5 und 6 zeigen verschiedene Formen von radialen Durchtrittsöffnungen
im Holilkörper bzw. in den Ringsegmenten; # Fig. 7 ist ein schematischer
Axialschnitt durch eine mehrstufige Ausführungsform; Fig. 8 ist eine schematische"
teilweise geschnittene Ansicht einer horizontal angeordneten Vorrichtung; Fig.
9 ist eine teilweise axial geschnittene Ansicht einer Laboratoriumsvorfichtung;
Fig. 10 ist ein teilweise axial geschnittener Aufriß eines letzten Beispiels;
Fig. 11 ist ein Horizontalschnkt zu Fig. 10 in größerem Maßstab und
Fig. 12 eine Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 10 und 11.
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Im zylindrischen Hohlkörper 1 des EintauchgeTätes gemäß den
Fig. 1 und 2 rotieren in der Pfeilrichitung (Fig. 2) zwei lose eingesetzte,
als Reibkorper wirkende Ringsegniente 2, 2a mit rechteckigem Querschnitt. Sie werden
durch einen zwischen sie greifenden, flügelartig verbreiterten Mitnehmersteg
3 angetrieben, der fest auf der Antriebswälle 4 sitzt. Am Mitnehmerste-g
3 ist ein Ring 9 angeschraubt, der die losen Ringsegniente 2, 2a am
Herausfallen aus dem Hohlkörper 1 hindert. Der bis scbx- nahe an die Wand
des Hohlkörper-, 1 reichende Mitnehniersteg 3
treibt die beiden Ringsegt:nente
2, 2a an der Innenwand des Hohlkörpers 1 entlang, so daß sie, infolge der
Zentrifugalwirkung dagegengedrückt werden und auf das im Relbspalt befindliche Gut
emen Radialdruck, also Reibung, ausüben. Die Ringsegmente 2, 2a weisen vom zentralen
Zufuhrungsraum 6 rachal nach außen führende Durchtrittsöffnungen
8 auf, z. B. Bohrungen oder Schlitze. Solche Durchtrittsöffnungen 8a sind
auch im HohlkörpeT 1 vorgesehen.
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Fig 5 und 6 zeigen in der Abwicklung verschiede,ne Formen
-solcher Durchtrittsöffnungen 8, 8a, die auch anders als radial liegen, z.
B. auch gekrümmt sein können; außerdem können sie auch nur auf einem Teil der Wand
des HohlkörpeTs 1 verteilt sein. Der Hohlkörper kann auch ohne solche Durchtrittsöffnungen
als zylindrischer oder konischer Mantel ausgebildet sein. Der konische Mantel würde
sich nach seinem offenen Ende hin erweitern, so daß das behandelte Gut beim Austritt
aus den Ringsagmenten 2,. 2a an der inneren Wand des Hohlkörpers 1 in deiner
SpLrale aUmähhc'h bis an das offene En-de de>s komischen Hohlkörpers 1 zerrieben
und dann ausgeworfen würde.
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Wenn man die Vorrichtung in ein pumpfähiges Geruisch taucht, füllen
sich dew zentrale Zuführungsraum 6 und die radialen Durdürittsöffnungen
8 in den Ringsagmenten 2, 2a mit dem Gemisch. Infolge der Fliehkraft schleudern
die rotierenden Ringsegmente 2, 2a das in den radialen Durchtriftsöffnungen 8,befindliche
Gemisch in den Reibspalt zwischen den RmgsagmenWn 2, 2a und dem Hohl]corper
1,
wo es zerrieben wird. Im zentralen Zuf ührungsraum 6
entsteht ein
Unterdruck, der fortgesetzt neues Gemisch in den zentralen Zufährungsraum
6 ansaugt, von wo es über die ganze Hohe der Rmgsegmente, 2, 2a quer
zur Dreha-chse in die radWen Durchtrittsöffnungen 8 tritt. Die pumpende Wirkung
der Ringsegniente, 2, 2a wird durch den flug--larftg verbreiter-,ten Nhtnobmexstag
3 unterstützt. Der Hohlkorper 1
laßt das ze#mebene Gut durch seine
radialen Durchtrittsöffnungen 8a wieder in den Dicht dargestellten Behälter, in
dem sich das gesamte Gemisch befindet, austreten, aus dem es im steten Kreislauf
wie&r in den zentralen ZufuhrungsTaum 6 angesaugt und
durch die
Vorrichtung getrieben wird. Die anmander vorbeilaufenden Kanten der radialen Durchtrittsöffnungen
8, 8a in den Ringsagmenten 2, 2a und im Hohlkörper 1 üben auf das
Gut eine, Scher- und Prallwirkung aus. Das gleiche gilt von dem mit der Wand des
Hohlkörpen 1 zusammenarbeitenden Mänehmorstag 3.
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Die Rifflegmente 2, 2a können nach Wegnahme der Ringscheibe
9 aus dem Hohlkorper 1 entfenit werden. Nach Entnahme der Ringsegmente2,2a
kann der allein in der Vorrichtung verbleibende Mitnehmersteg 3 grobes, stückiges
Material, welche#s in seinem Urzustand die radialen Durchtrittsof fnungen
8
der Ringsegmente 2, 2a nicht passieren könnte-, vorzerkleinern, da die nahe,
an der Innenwand des Hohlköxpers 1 vorbeifliegenden Kanten das Mitnehine-rsteges
3 mit den Kanften der radialen Durchtrittsöffnungen 8a des Hohlkörpers
1 scherend zusammm# arbeiten. Hierbei hat die exzentrische. Anordnung dens
mitaehmorsteges, 3 den Vorzug, daß asymmetrinsche Strömungsverhältnisse,
innerhalb " Hohlkörpe#rs 1
auftreten, durch welche eine Verstopfung
durch größere MatenAtucke,'vDrumeden wird. Der Eintritt rgroßer Matenalstücke ist
möglich, da der gesamte lichte Querschnitt des zentralen Zuführungsraume-s
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offensteht und MaterialstÜcke infolge der exzentrischen Anordnung des Mitnehmersteges
3 gegen die Wand des Hohlkörpers 1 geschlagen, gedrückt und dabei
zerschert und zerrieben werden. Dle an der innenwand des Hohlkörpers 1 entlanglaufenden
Kanten des Mitaobmersteges 3 können z. B, angeschärft, abgerundet, gezahnt
oder auch mit messexartigen Vorsprüngen, Haken o. dgL versehen seiu. Für die Bearbeitung
empfindlichen Gute,--, z. B. für die schonende Auflösung von Faserstoffen, kann
der Abstand des Mitnehniersteges 3 von der Innonwand des Hohlkörpers
1 vergrößert werden. Daduich Dimmt die scherende Wirkung des, MtnohmersW",ye-s
3
zugunsten einer mehr schLggenden und prallenden Wirkung ab. Um den exzentrischen
Mitnehmersteg 3
auszuwuchten, kann ein Auswuchtkörper 7 voigesehen
sein (Fig. 2).
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Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Vorächämg, die- z. B. als Eintauchgerät
verwendet werden kann und in c>-r
an der Welle 4 mittels einer Nabe
12 drei Mitnehnierstege 3, 3a und 3b befestigt sind, die bis nahe,
an die Innenwand des Hohlkörpers 1 heranreichen und je
eines von drei
lose angeordneten Ringseginenten 2, 2a, 2b mitnehmen. Die, Mitnehmerstege
3, 3a und 3b
sind durch Schlitze 14 unterbrochen, in die an
der Ringscheibe 15 des Hohlkörpers 1 sitzende Zähne oder Stifte
10 hineinragen. Die in die Schlitze 14 von unten hineinragenden, mit den
Zähnen 10 zusammenarbeitenden Zähne 10a des Ringes 9 stellen. eine
in der schweizerischen Patentsch#dft 288 154 beschriebene Dispergiervorrichtung
mit scherenden Zerkleinerungsorganen dar. An Stelle von Zahnkränzen können-entsprechend
der schweizerischen Patentschrift304025- auch mit Durchbrechungen versehene Ringe
verwendet werden, wobei diese Ringe als Siebe jeden Feinheitsgrades ausgebildet
sein können. Vor dem Eintritt in den Reibspalt zwischen dem Hohlkörper
1 und den Ringsegmenten 2, 2a, 2b
muß das radial aus dem zentralen
Zuführungsraum 6
zuströmende Gut die Dispergiervorrichtung 10,
10a
passieren, wo es weit vorzerkleinert wird, daß es ungehemmt durch die radialen
Durchtrittsöffnungen 8
der Ringseginente 2, 2a 2b in den Relbspalt
zwischen diesen und dem Höhlkörper 1 gelangen kann.
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Rechts in Fig. 3 ist als eine Variante des Ringsegment 2a mit
Schlitzen und links in Fig. 3 als eine andere Variante das Ringsogment 2
mit radialen Bohrungen dargestellt. Die flügelartig verbreiterten Mitnehmerstege
3, 3a 3b wirken gleichzeitig als Zentrifugalpumpe und sind
wie, die Zähne 10a fest mit der Ringscheibe 9 verbunden; sie erhöhen den
radialen Strömungsdruck des Gutes und begünstigen die Ansaugung des Gutes in den
zentralen Zuführungsraurn 6 durch die Eintrittsöffnung 13. Die Vorrichtung
kann außerhalb des durchlöcherten Hohlkörpers 1 eine oder mehrere Förderschaufeln
aufweisen, die das aus dem Hohlkörper ausströmende Gut weiterpumpen. Die Förderschaufeln
können z. B. an der Ringscheibe 9 befestigt sein.
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Anstatt in der in den Fig. 1 und 3 gezeigten hängenden
Lage kann die eründungsgemäß ausgebildete Vorrichtung beispielsweise mit der Antnebswelle
4 nach unten und mit der Eintrittsöffnung 13 nach oben angeordnet werden,
insbesondere für Behandlungsgut, das nur schwer oder gar nicht gepumpt werden kann,
z. B. für kömiges, pulveriges, festes oder pastenföriniges Gut. Dabei kann das Gut
durch sein Eigengewicht oder durch Fördereinrichtungen, gegebenenfalls unter Passieren
von Meß- oder Vorzerkleinerungsvorrichtungen, Rohrleitungen usw., eventuell unter
Anwendung von überdruck, in die erfindungsgemäße Vorrichtung geführt werden.
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Fig. 7 stellt ein mehrstufiges, im Durchlauf arbeitendes Ausführungsbeispiel
dar mit drei übereinander angeordneten Stufen von mit radial durchbrochenen Wänden
zusammenarbeitenden Ringseginenten. Der Einlaß des rohen Gutes zur obersten Stufe
erfolgt durch einen Rohrstutzen 16, während durch Rohranschlüsse 21 nach
der ersten bzw. zweiten Stufe Zusatzstoffe, wie z. B. Wasser, organische Lösungsmittel,
Chemikalien usw., zageführt werden können. Das Gut gelangt von einer Stufe durch
einen Trichter in die nächstuntere Stufe. Unter den Trichtern sind heizod,er kühlbare
Hohlräume 22 vorgesehen. Durch einen Rohranschluß 23 kann z. B. Flüssigkeit
zum Verdünnen oder zum Spülen in den unteren Ablauf 24 eingefübst werden. Mehrstufige
Ausführungsformen könntea auch horizontal oder geneigt angeordnet werden.
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Fig. 8 zeigt eine iin Durchlauf kontinuierlich arbeitende,
horizontal angeordnete Ausführungsform. Das Rohgut wird durch einen Rohranschluß
17 der Vorrichtung zugeführt und verläßt sie durch den Rohranschluß
25. Diese Vorrichtung könnte auch geneigt angeordnet sein.
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Die oben beschriebenen, im Durchlauf arbeitenden Vorrichtungen ermöglichen
z. B. die kontinuierliche Herstellung von Emulsion--n verschiedener Art, insbesondere
auch solcher, deren Komponenten einer innigen Mischung und homogenen Einulgierung
sehr widerstreben.
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Fig. 9 stellt eine Laboratoriumsvorrichtung dar. Ein als Behälter
ausgebildeter Hohlkörper 26 ist unten. durch einen Boden 27 abgeschlossen,
der die konische Wand 28 trägt. An deren Innenfläche rotieren die ungelochten
Ringsegmente- 2, 2a, deren äußere Mantelfläche der konischen Wand 28 angepaßt
ist. Die lose angeordneten Ringsegment--2,2a werden durch einen Motor
18 über die Welle 4 und die, zwischen sie greif enden, auf der Welle 4 sitzenden,
flügelartig verbreiterten Mitnehmerstege 3 angetrieben. Wenn man den Behälter
26 mit Gut beschickt, schleudern die rotierenden Mitnehmerstege
3
das in dem von den Ringsegmenten 2, 2a eingeschlossenen zentralen Zuführungsraum
befindliche Gut über dem Boden 27 radial nach außen, wodurch es in den Reibspalt
zwischen den Ringsegmenten 2, 2a und der Wand 28 gelangt, infolge, der Zentrifugalwirkung
des Gutes und der Konizität des Reibspalte-s spiralig in demselben aufwärts in den
oberen Teil des Hohlkörpers 26 steigt und dann im Kreislauf wieder nahe der
Welle 4 abwärts zum Boden zurückkehrt und erneut durch den Reibspalt getrieben wird.
Nach erfolgter Bearbeitung wird der Inhalt des Hohlkörpe,rs 26 durch den
mit einem Absperrorgan versehenen Auslauf 30 entleert. Zur Bescl, Ückung
des Hohlkörpers 26 mit Gut kann man die Verschlüsse 32 des Deckels
31 lösen und den Deckel 31 mitsamt den an ihm hangenden drehbaren
Teilen und dem Motor 18 wegnehmen. Zur Erwärmung oder Kühlung des Gutes ist
der Hohlkörper 26 mit einem Doppelmantel versehen, der den Raum
33 für das Heiz- oder Kühlmittel begrenzt. Anstatt ungelochter Ringsegmente
kann man in dieser Ausführungsform auch gelochte Ringsegmente, etwa von der Art
der Fig. 1
oder 3, verwenden.
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Fig. 10 bis 12 zeigen ein zweistufiges, vertikal angeordnetes
Durchlaufgerät. Das Roligut wird in den Trichter 14 eingefüllt. Eine Förderschnecke
20 zieht es nach unten in den von dem zylindrischen Gehäuse 1 umschlossenen
zentralen Zuführungsraum, in dessen Achse die Welle 4 mit zwei im Abstand voneinander
angeordneten Gruppen von Mitnehmerstegen 3 von dem im Sockel 34 untergebrachten
Motor 18 in Drehung versetzt wird. Jede, Gruppe von Mitnehmerstegen
3 hält in Nuten der freien Mitnehmerstegenden radial frei beweglich, aber
axial gesichert, die Ringsegmente 2, 2a, 2b und 2c, die unter der Flichkraftwirkung
die Innenfläche des Gehäuses 1 bestreichen. Das von oben kommende Gut wird
von den Mitnehmerstegen 3 der oberen Stufe an die Wand des Gehäuses geschleudert,
an der es von den Ringseginenten 2 bis 2c erfaßt und- in den Druckspalten
11 bearbeitet und dann durch die an den Mitnehmersegmenten 3 beider
Stufen befestigten
Schaufeln 3c an der Gehäusewand in einer
Spirallinic abwärts zur unteren Stufe befördert wird, bis es nach dieser Stufe
bei einem siebformigen oder anders ausgebildeten Auslauf 39 angelangt
und unter Druck durch denselben auf die Rinne 17 strömt. Um dar, Gut an einem
eventuellen direkten Durchfall im Gehäuse 1 zu hindern, ist zwischen den
beiden Stufen auf dez Welle 4 ein Teller 38 angeordnet, der das Gut gegen
die Wand des Gehäuses 1 umlenkt. Dez vor dem Auslauf 39 verschiebbaxe
Schieber 40 ermöglicht ein Steuern der Austrithgesch;windigkeit, des Gutes und damit
die Einstellung der AufenthaltsdaueT desselben in der Vorrichtung und den Grad der
Bearbeitung oder z. B. die Besitimmung der Reaktionszeit eines chemischen Prozesses.
Ein Steuertransformator 35,geeatt--t die Steuerung der Drehzahl des Motors
18, so daß der Zentriftigaldruck der Ringseginente 2 bis 2c der beiden Stufen
auf das Gut wahrend der Bearbeitung eingestelk werden kann. Ein Hohtraum
37 des, Gehäuses 1 dieat der Aufnahme einer Kühl- oder Heizflüssigkeit,
die bei y ein-und bei z austritt.
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Das Gehäuse 1 kann anstatt nur im Bereich des Auslaufs
39 auf seiner gesamten Mantelffäche oder auf einem größeren Teil derselben
mit radialen oder von &-r Radialrichtung abweichenden Durchbrechungen geeigneter
Form, wie z. B. runden, eckigen, ovalen oder scMtzförmigen Löchern, versehen sein,
so daß zwischen den Kanten der Ringseginente- und den Kanten der Gehäusedurchbrechungen
eine große, Zahl von Sehen-mgen, Prallungen und andern physikallsohen, Effekten
auftreten, wobei das bearbeitete Gut durch die Löcher des Gehäuses 1 austritt
und abwärts fließ4 um am unteren Ende des. Gehäuses 1 gesammeh zu worden.
Um ein Verspätzen, des Gutes beim Austätt aus dem Gehäuse zu verhindem, kann im
Abstand, vom Gehause ein eventuell durchsichtiger und leicht abnehmbarer Außenmantel
angebracht werden, so daß das bearbeitete Gut innerhalb dieses Außenmantels nach
unten fließt. Zur Erhöhung der Scher- und Prallwirkung kann man die Reibflächen
der Ring gegmente, 2 bis 2c mit Vertiefungen, z. B. Blindbohrungen, versehen.
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Mit einer mit vielen radialen Durchbrechungen verschenen, in ihrer
Drehzahl steuerboxen Vornchtung kann in einem einzigen Durchgang eine sehr intensive
Aufschließung erreicht werden, was bei vielen Substanzen sehr wichtig ist, so z.
B. bei der Aufschließung von menschlichem, ammalischein oder pflanzlichem Gewebe
in der biologiischen, medizimschen und pharmazeuttschen Forschung und in der Erzeugung
von Heilmitteln, Seren usw. Wenn die radialen Durchbrechungen bis zur Siebfeinheit
gehen, sind mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung Zerklemerungen bis
in den Mikrobereich möglich. Bei Vorhandensein mehrerer gegenseitig reaktionsfähiger
Stoffe können diese, selbst wenn sie sehr schwach affin sind, zur chemischen Reaktion
gebracht werden. Auch Fasennaterial kann verfeinert werden.
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Die Pingsegmen2 der erfin&.mgsgemaßen Verrichturig können auch.
durch Führungen in Form von Nuteil und damit zusammenarbeitenden Rippen gelenkt
werden oder mit den Mitnehmers;tegen formschlüssig verbunden sein. Auch können die
Ringsegmente, gegenüber der Wand des Hohlkorpers sch,raubenförmig gewunden sein.
Die radiale Beweglichkelt der Ringsagmente kann, wenn nötig, begrenzt werden, z.B.
um ein überschreiten des zulamigen Druckes. gegen die Wand des Hohlkörpers oder
um eine Erwarmung bei der Bearbeitung empfindlichen Gutes zu vermeiden oder um eine
vorgeschriebene Schichtdie-ke im Relbspalt zu sichern. Je nach dem Bearbeitungszweck
wird man auch das Gewicht der Ringsegmente wählen.
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Die Reibflächen der Wand des Hohlkorper& und der Ringsegmente
können auch in einer in der Drehachse der WeHe liegenden Ebene, also in einer Amalebene,
gekrümmt sein. Der Relbßpalt kann auch ri:rinenförmig sein. Man kann den Ringsegmenten
und/oder der mit diesen zussammenarbeitendenWand düs HoNkörpers auch rauhe, feilen:,artige,
weiche, ,elastische oder andere R:eibflächen geben. Die. Reibflächen der Ringsegmente
und/oder die Gegmeibflache können auch mit anderen ags, den gmigten und beschriobenen,
die Scherwvkung im Reibspalt erhöhenden Mitteln, so z. B. mit Bändbohrungen, Nuten
o. dgL versehen sein. Man kam äe Vorriohtung auch unter Druck oder Vakuum arbeiten
lassen. Man kann zur elektrischen Beeinflussung des Gutes die Vorrichtung auch in
einen elektrischen Stromkreis einschahen, indem man z. B. einerseits die Ringseginente
und andererseits die, Wand des, Hoh#I körpers an diesen Stromkreis anschließt.