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Treibriegelverschluß, insbesondere für Paniktüren Die Erfindung bezieht
sich auf einen hauptsächlich für Paniktilren bestimmten Treibriegelverschluß, der
mit durch einen Handbetätigungshebel in eine Schließ-, eine Zwischen- und eine,
Offenstellung zu verstellenden Schließstangen versehen ist, deren Enden in der Schließ-
und Zwischenstellung des Verschlusses in am Türrahmen vorgesehene Gegenlager einfahren,
hingegen in der Offenstellung des Verschlusses außer Eingriff mit den Gegenlagern
kommen.
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Treibriegelverschlüsse obiger Art, die vor allem bei Notausgangstüren
in Sälen, Kinos od. dgl. Verwendung finden, sind bekannt. Sie müssen so ausgebildet
sein, daß sie im Bedarfs-, insbesondere also Panikfalle aus ihrer normalen Schließ-
bzw. Zwischenstellung leicht in ihre öffnungsstellung überführt werden können, um
ein schnelles öffnen der Notausgangstüren zu gewährleisten. Die vorerwähnten Treibriegelverschlüsse
sind zu diesem Zweck so ausgebildet, daß ihr die Schheßstangen verstellender Handbetätigungsbebel
um eine quer zur Türebene, verlaufende Achse zu verschwenken ist. Eine solche Ausbildung
hat gegenüber anderen bekanntgewordenen Treibriegelverschlüssen, bei denen der Handbetätigungshebel
in einer senkrechten, quer zur Tür verlaufenden Ebene schwenkverstellbar ist, den
Vorzug, daß das Verschwenken des Hebels behinderungsfreier vorgenommen werden kann.
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Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß bei dem eingangs erwähnten
Treibriegelverschluß der Handbetätigungshebel im Gebrauchsfall von vornherein in
seine Zwischen- bzw. Panikstellung gebracht werden kann, in der die Schließstangenenden
bereits mit weniger tiefem Eingriff formschlüssig in die am Türrahmen befindlichen
Gegenlager hineinragen, so daß dann der Handbetätigungshebel zum öffaen des Panikverschlusses
nur noch um eiiien entsprechend kleineren Winkel verschwenkt zt, xlen braucht.
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Dennoch hat es sich aber gezeigt, daß auch im Falle eines parallel
zur Türebene liegenden und verkürzten Schwenkverstellbereiches des Handhebels dessen
Verschwenken in die OffensteUung des Verschlusses zuweilen große Schwierigkeiten
bereitet. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn, wie das bei einer Panik die
Regel ist, die den Notausgärigen zustrebenden Personen so stark nachdrängen, daß
ein Verscliwenken des Betätigungshebels infolge, gegenseitiger Behinderung der an
der Notausgangstür befindlichen Personen vielfach überhaupt nicht mehr möglich ist,
jedenfalls aber nicht rechtzeitig genug erfolgen kann.
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Her setzt nun die Erfiridung ein. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
den eingangs erwähnten, insbesondere für Paniktüren bestimmten Treibriegelverschluß
dahingehend zu verbessern und zu vervollkommnen, daß es zum Öffnen der Notausgangstür
im Panikfalle, nicht mehr erforderlich ist, den Handbetätigangshebel überhaupt noch
zu
verschwenken. Das wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht,
daß die Schließstangen des Treibriegelverschlusses in ihrer Zwischen- bzw. Panikstellung
in an sich bekannter Weise mittels an ihren Enden und/oder an den Gegenlagern vorgesehener
Federungsmittel eine nur kraftschlüssige Verriegelung der Tür ergeben. Auf diese
Weise ist sichergestellt daß eine mit dem neuen Treibriegelverschluß versehene Notausgangstür
in der mittleren Schließ-bzw. Panikstellung des Verschlusses hinreichend verschlossen
bleibt, jedoch bei ausreichend großem Kraftaufwand aufgestoßen werden kann. Das
bedeutet also, daß im Panikfall die, Tür unter dem Druck der nachdrängenden, den
Notausgängen zuströmenden Personen sich in jedem Falle öffnen läßt, ganz gleich,
ob dabei der Handbetätigungshebel noch in seine Offenstellung gebracht werden kann
oder nicht.
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Wie schon erwähnt wurde, ist es an sich bekannt, an den Enden einer
Schließstange eines Treibriegelverschlusses Federungsmittel vorzusehen, mit deren
Hilfe eine kraftschlüssigc Verriegelung einer damit ausgestatteten Tür möglich ist.
Dieser bekannte Treibriegelverschluß ist aber nur in zwei verschiedene> Wirkungsstellungen
zu bringen, in deren einer die vorerwähnte kraftschlüssige Verriegelung der Tür
gegen Winddruck oder gegen übliche Krafteinwirkungen erfolgt, während in der anderen
Stellung die Enden
der Schließstange. in am Türrahmen vorgesehene
Gegenlager einfahren. Demzufolge ist dieser Vorschluß nur für solche Türen verwendbar,
die normalerweise überhaupt nicht geöffnet werden sollen bzw. können, denn für das
Öffnen der Tür wäre hier ein beträchtlicher, nur von mehreren Personen gemeinsam
aufzubringender Kraftaufwand erforderlich. Würde man hingegen bei dem vorbekannten
Verschluß die Federungsmittel schwächer auslegen, so könnte die Tür zwar geöffnet,
dann jedoch wiederum nicht hinreichend sicher kraftschlüssig gehalten werden, wie
das bei Saal-, Kino- od. dgl. Paniktüren zum Schutz gegen unbefugtes öffnen der
Tür von außen erwünscht ist.
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Demgegenüber handelt es sich beim Erfindungsgegenstand um einen Treibriegelverschluß
für solche Türen, die in der üblichen Weise geöffnet und geschlossen werden können,
wobei jedoch außer der normalen Offen- und Schließstellung des Verschlusses noch
die Zwischen- bzw. Panikstellung vorgesehen ist, in der die kraftschlüssige Verriegelung
der Tür erfolgt. Die mit einem solchen Verschluß ausgestattete Tür kann also in
der Offenstellung des Verschlusses wie jede normale Tür mühelos geöffnet, hingegen
in der Zwischenstellung des Verschlusses mit beliebig großem Kraftaufwand gehalten
werden, so daß sie hier - wie im Panikfalle - nur durch mehrere Personen
gleichzeitig aufgedrückt werden kann.
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Die die kraftschlüssige Verriegelung der Tür in der mittleren Schließ-
bzw. Panikstellung des Verschlusses gewährleistenden Federungsmittel können verschieden
ausgebildet sein. Es hat sich aber als besonders vorteilhaft erwiesen, dafür zumindest
eines der im Türrahmen befindlichen Gegenlager in an sich bekannter Weise als durch
einen Federbolzen verschließbare öffnung auszubilden, in die das zugehörige Schließstangenende
in der Schließstellung des Verschlusses unter Zurückdrücken des Federbolzens' einfähr4
dabei aber die miteinander zusammenwirkenden Stirnflächen des Schließstangenendes
und Federbolzens keilförmig, vorzugsweise dachförraig abzuschrägen, derart# daß
das Schließstangenende, in der Zwischen- bzw. Panikstellung des Verschlusses lediglich
durch die Keilwirkung des Federbolzens gehalten wird.
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Einzelheiten derErfindung seien anHand mehrerer, in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 den neuen
Treibriegelverschluß in teilweise geschnittener Seitenansicht, die Fig. 2,
3 und 4 die schematische Darstellung eines bekannten Verschlußgetriebes in
drei verschiedenen Einstellagen mit den zugehörigen Stellungen der erfindungsgemäß
ausgebildeten Schließstangenenden und die Fig. 5, 6 und 7 weitere
Ausführungsformen des Verschlußgegenlagers.
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Der in Fig. 1 abgebildete Treibriegelverschluß besteht im wesentlichen
aus dem Gehäuse, 1, dem Handbetätigungshebel 2, der über seinen Lagerbolzen
3
um eine senkrecht zur Türebene verlaufende Achse schwenkverstellbar ist,
der auf dem Vierkantende 3'
des Lagerbolzens 3 sitzenden Exzenterscheibe
4, die über bekannte, kommaförmig ausgebildete, diagonal gegenüberliegend angelenkte
Pleuel 5, 6 und Mitnehmerbolzen 7, 8 mit den beiden Schließstangen
9
und 10 kraftschlüssig verbunden ist. Innerhalb des Lagerbolzens
3 ist noch ein Zylinderschloß 11 vorgesehen, das den Treibriegelverschluß
in seiner in Fig. 1 dargestellten Stellung abzuschließen bzw. zu blockieren
erlaubt. An den Enden der Schließstangen 9, 10 sind Federklammem
14, 15 vorgesehen, die entweder für sich allein oder zusammen mit
den Schließstangenenden 9' bzw. 10' in am Türrahmen 16
befindliche
öffnungen 17 einfahren können.
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Wie aus den Fig. 2 bis 4 hervorgeht, sind die die Schließstangen
9, 10 mit der Exzenterscheibe 4 kraftschlüssig kuppelnden Pleuel
5, 6 in bekannter Weise, so ausgebildet und angelenkt, daß die Schließstangen
in Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung des Be# tätigungshebels 2 grundsätzfich
drei verschiedene, Einstellagen einnehmen können. Bei der in Fig. 2 dargestellten
Hodidage des Handbetätigungshebels 2 befinden sich die Schließstangen
9, 10 in ihrer ausgefahrenen Stellung, in der ihre Enden 9' bzw.
10' in die als Gegenlager dienenden, im Türrahmen vorgesehenen öffnungen
eingefahren sind. In dieser Stellung ist also die Tür verschlossen. Bei der in Fig.
3
wiedergegebenen Horizontallage des Handbetätigungshebels 2 sind die Schließstangenenden
9", 10' aus den öffnungen 17 der Gegenlager ausgefahren. Jedoch stehen
die Federklanunern 14, 15 nach wie vc#r, in Eingriff mit den öffnungen
17. Diese der Panikstellung entsprechende Lage der Verschlußtep ergibt also
lediglich eine kraftschlüssige Türverriegelung. Bei hinreichend großem Kraftaufwand
kann die Tür unter überwindung der Federkräfte 14, 15 aufgestoßen
werden, ohne daß es dazu notwendig wäre, den Verschluß in seine Offenstellung nach
Fig. 4 zu bringen, bei der der Hebel 2 die dargestellte Tieflage einnimmt.
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Die in Fig. 5 dargestellte Ausbildung des Gegenlagers hat sich
als besonders zweckmäßig erwiesen. Es besteht hier aus einer im wesentlichen zylindrisehen
Büchse 18 mit einem oberen, eingezogenen Randflansch 19, gegen den
sich normalerweise der mit einer entsprechend abgesetzten Schulter versehene, unter
Wirkung der Schraubendruckfeder 20 stehende Federbolzen 21 legt. Letzterer ist an
seiner oberen Stirnfläche 22 dachförmig abgeschrägt, während das Schließstangenende
9" eine entsprechende Ausbildung besitzt. In der Fig. 4 entsprechenden Offenstellung
des Verschlusses ist die Schließstange 9
so weit eingefahren, daß ihr Ende
9' außerhalb des Wirkungsbereiches, des Federbolzens 21 liegt. In der mittleren,
Fig. 3 entsprechenden Panikstellung hingegen befindet sich die Schließstange.
9 in der in Fig. 5
gezeichneten Lage. Auch dabei wird also die Tür
durch den Federbolzen 21 kraftschlüssig verriege14 so daß ein öffnen der Tür nur
bei hinreichend großem, die Federkeilwirkung des Bolzens 21 überwindenden Kraftaufwand
möglich ist. In der Fig. 2 entsprechenden Schließstellung fährt die, Schließstange9
mit ihrem Ende 9* in die Hülse 18 ein, wodurch es zu einer formschlüssigen
Türverriegelung kommt.
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Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform füllt der mit
einer keilförmigen Stirnfläche 22 versehene Federbolzen 23 die öffnung
17 der als Gegenlager dienenden Hülse 24 nur zum Teil aus. In diesem Falle
wird in der mittleren Schließ- bzw. Panikstellung des Verschlusses das Schließstangenende
9' einerseits durch den Rand 24' der Büchse 24 und andererseits durch den
Federbolzen 23 gehalten. Zum Aufstoßen der Tür wird letztere in Richtung
des Pfeiles 25 beweg wobei das Schließstangenende, 9'
über die Keilfläche
22 des Federbolzens 23 gleitet und
letzteren dabei nach innen
in die Büchse 24 zurückdrückt.
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Fig. 7 zeigt schließlich eine weitere Ausbildungsform des mit
einer Öffnung 17 für das Schließstangenende 9' versehenen Gegenlagers,
bei der an letzterem ein blattfederartig ausgebildeter Vorsprung 26 vorgesehen
ist, der die kraftschlüssige Verriegelung der Tür in der Fig. 3 entsprechenden
Mittelstellung des Verschlusses sicherstellt.