DE1145462B - Hydraulische Schmiedpresse in Unterflur-Bauart - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

H 36427 Ib/49 g

ANMELDETAG: 20. MAI 1959

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT: 14. MÄRZ 1963

Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Schmiedepresse in Unterflur-Bauart mit dem unteren Werkzeugträger als Fundamentholm und einer in diesem geführten Zugsäulenverbindung zwischen der von mehreren Kolben-Zylinder-Einheiten angetriebenen unteren Säulentraverse und dem oberen Werkzeugträger.

Durch die beim Schmieden auftretenden, außermittigen Kräfte sind die Säulen sehr ungleichen Zugspannungen ausgesetzt. Ferner ergibt sich hieraus eine mehr oder weniger große Schrägstellung des oberen Werkzeugträgers, so daß in den Führungsbüchsen der Säulen hohe Kantenpressungen auftreten können. Hierdurch werden erhebliche Durchbiegungen der Säulen verursacht, und die auftretenden Biegespannungen sind daher vielfach größer als die Zugspannungen. Als Folge der schädlichen Kantenpressungen ergibt sich ein erheblicher Verschleiß an Säulen und Führungen. Zur Aufnahme dieser Beanspruchungen sind außerordentlich schwere Säulen erforderlich, die in erster Linie auf Biegung berechnet und bemessen sind.

Die Erfindung geht aus von der bekannten Erkenntnis, daß eine Verringerung der Verschleißerscheinungen und eine im wesentlichen nur auf Grand der auftretenden Zugspannungen erforderliche Dimensionierung der Zugsäulen erreichbar ist, wenn die Zugsäulen einer derartigen Schmiedepresse weitgehend von den Biegebeanspruchungen frei gehalten werden. Bei einer erheblichen Entlastung der Säulen von Beanspruchungen durch das auftretende Moment sind die Säulen selbst daher leichter zu dimensionieren, ohne daß die Gefahr eines Säulenbruches dabei zu befürchten ist.

Zur Herabsetzung der Biegebeanspruchungen in den Gestellsäulen von Oberdruckpressen ist es beispielsweise bei einer Kümpelpresse bekannt, mit HiKe von Winkelhebeln und Verbindungsstangen eine Geradführung des Laufhohnes zu erzielen. Durch diese Geradführung soll beim Auftreten außermittiger Kräfte ein Schrägstellen des Laufholmes und die hierdurch bedingte Biegebeanspruchung der Säulen weitgehend gemindert werden.

Eine weiter bekannte Oberdruckpresse ist so ausgebildet, daß ein Teil der Säulen lediglich die Zugbeanspruchungen und der andere Teil der Säulen lediglich die Biegebeanspruchungen aufnimmt.

Ferner sind hydraulische Gesenkschmiedepressen bekannt, die unter Verwendung rollreibungsschlüssiger Elemente eine zusätzliche axiale Führung erzielen, um ein oder mehrere Antriebskolben von seitlich wirkenden Kräften zu entlasten.

Hydraulische Schmiedpresse
in Unterflur-Bauart

Anmelder:

Hydraulik G. m. b. H.,
Duisburg, Mülheimer Str. 72

Ewald Steinfort, Düsseldorf,

und Dipl.-Ing. Albert Hertl, Duisburg,

sind als Erfinder genannt worden

Bei einer anderen bekannten hydraulischen Presse wird die Biegesteifigkeit der Konstruktion durch mehrere parallele und reihenweise angeordnete Säulen erreicht, deren oberes bzw. unteres Ende jeweils als Preßkolben ausgebildet ist. Die Säulen gleiten in einer als Verlängerung der Preßzylinder ausgebildeten Führung. Auftretende außermittige Kräfte werden hierbei durch die Vielzahl der Säulenführungen aufgenommen.

Eine bekannte Unterdruckpresse, bei der die Zugsäulen gleichzeitig als Rückzugskolben ausgebildet sind, weist einen Antriebszylinder auf, der in Verbindung mit dem am unteren Werkzeugträger befestigten Kolben gleichzeitig eine Führungsfunktion ausübt.

Besondere Ausbildungsmerkmale zur Aufnahme der teilweise außerordentlich großen, quergerichteten Führungskräfte fehlen jedoch. Da derartige Pressen in der Regel mit Plungern ausgerüstet werden, kommt eine Führung in der dargestellten Weise nicht in Betracht. Außerdem sind die Dichtungselemente an Plungerzylindern nicht zur Aufnahme derartig hoher Seitenkräfte geeignet.

Um beim exzentrischen Schmieden das auftretende Moment von den Säulen weitgehend fernzuhalten, ist erfindungsgemäß die untere Säulentraverse über Führungsbuchsen an einer oder mehreren am unteren Werkzeugträger angeordneten Rundführungen abgestützt.

Ein oder mehrere Führungsschäfte sind hierbei zentral und/oder beidseitig am unteren Werkzeugträger starr angeordnet, auf denen jeweils die zugehörigen, hi der unteren Säulentraverse angeordneten Führungsbuchsen gleiten. Dadurch werden die Säulen mehr oder weniger von Biegebeanspruchungen ent-

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lastet und die Ausbildung der Führungselemente des beweglichen, den oberen Werkzeugträger haltenden Teiles der Presse ergibt den Vorteil, daß auch beim exzentrischen Schmieden die Gestellsäulen im wesentlichen nur auf Zug beansprucht werden und keine Führungsaufgabe zu übernehmen haben. Die Säulen können daher wesentlich leichter dimensioniert werden und erfordern kerne genaue Oberflächenbearbeitung, wodurch außerdem erhebliche Kosten eingespart werden.

Gleichzeitig mit der Befreiung der Zugsäulen von schädlicher Biegung durch die Anordnung einer Rundführung werden auch die Kolben-Zylinder-Einheiten von querwirkenden Kräften entlastet.

Die hydraulische Gesenkschmiedepresse nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und im folgenden näher erläutert.

In der dargestellten Figur ist der untere Werkzeugträger 1 als Fundamenthohn ausgebildet und auf dem Fundament befestigt. Die Preßkolben 2 und die Rundführung 3 sind mit dem unteren Werkzeugträger 1 starr verbunden.

Die untere Säulentraverse S ist mittels den in ihrer Bohrung 4 angeordneten Führungsbuchsen 6 an der Rundführung 3 gleitend geführt und mit den Preßzylindern 7 ausgerüstet. Über Zugsäulen 8 ist die Säulentraverse 5 mit dem oberen Werkzeugträger 9 zu einer beweglichen Einheit verbunden. Im Bereich der Schmiedehitze sind die Säulen 8 durch SchutzhülsenlO abgeschirmt. Seitlich der Säulen 8 sind die Rückzüge 11 angebracht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Hydraulische Schmiedepresse in Unterflur-Bauart mit dem unteren Werkzeugträger als Fundamenthohn und einer in diesem geführten Zugsäulenverbindung zwischen der von mehreren Kolben-Zyünder-Einheiten angetriebenen unteren Säulentraverse und dem oberen Werkzeugträger, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Säulentraverse (5) über Führungsbüchsen (6) an einer oder mehreren am unteren Werkzeugträger (1) angeordneten Rundführungen (3) abgestützt ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 873 655, 128 489;
   britische Patentschriften Nr. 510 939, 329 857;
   USA.-Patentschrift Nr. 2169 036.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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