DE3742541C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gummikissenpresse zum Umformen von metallischen Gegenständen, insbesondere Stahlblech, mit einem Pressengestell aus einer Mehrzahl von über die Pressenlänge ver­ teilten, in sich geschlossenen Rahmen, wobei im Pressenoberteil eine obere Pressentraverse angeordnet und an dieser ein Koffer­ rahmen befestigt und abgestützt ist, der das Gummikissen aufnimmt, wobei im Pressenunterteil eine untere Pressentraverse angeordnet ist und an dieser Preßzylinderkolbenanordnungen abgestützt sind, die mit einem Pressentisch verbunden sind, und wobei die Rahmen die Umformkräfte aufnehmen. - Bei Gummikissenpressen ist der Werkzeugträger an den Pressentisch angeschlossen und wird der Werkzeugträger mit den aufliegenden Werkzeugen und Blechen hydraulisch gegen das Gummikissen gepreßt. Dabei wird häufig mit hohen Umformdrücken, beispielsweise Umformdrücken von über 2000 bar, gearbeitet.

Bei bekannten Gummikissenpressen der eingangs beschriebenen Gattung (vgl. Oehler "Die hydraulischen Pressen", München 1962, Seiten 175 bis 183 in Verbindung mit den Seiten 26, 27 Bilder 20 und 21) sind zu meist vertikale Stäbe durch Traversen zu in sich geschlossenen Rahmen verbunden. Die Rahmen sind gegen­ einander abgestützt. Dieser Aufbau ist aufwendig. Die Traversen bzw. die entsprechenden Rahmenabschnitte haben erhebliche Momente aufzunehmen und müssen entsprechend ausgelegt sein. Der Vorteil einer solchen Gummikissenpresse resul­ tiert im wesentlichen aus der Tatsache, daß die Gummikissen leicht austauschbar und unterschiedlichen Aufgaben anpaßbar sind. Die Gummikissenpressen sind auch leicht beschick- und entleerbar.

Wesentlich einfacher, auch in fertigungstechnischer und montage­ technischer Hinsicht sind Tunnelpressen mit Druckkissen (DE-OS 26 25 414, DE-AS 20 55 770, DE-OS 14 52 730, CH-PS 3 16 802). Bei Tunnelpressen mit Druckkissen wird eine dickwandige Gummi­ membrane vom Druckkissen auf einen Werkzeugträger mit den auf­ liegenden Blechen hydraulisch aufgedrückt. Die Rahmen sind als auf Zug belastete Ringe ausgebildet. Die Preßkräfte werden vom Druckkissen bzw. vom Werkzeugträger über auf Druck belastete Zwischenbauteile um die Ringe übertragen. Auch hier kann mit hohen Umformdrücken von über 2000 bar gearbeitet werden. Es besteht allerdings die Gefahr, daß das Druckkissen platzt und erhebliche Ölmengen frei werden. Das Druckkissen selbst ist nicht einfach austauschbar. - Die Gummikissenpressen sind den Tunnel­ pressen mit Druckkissen in bezug auf die Einsatzmöglichkeiten deshalb überlegen, weil mit ihnen auch Werkstücke umgeformt werden können, die einige hundert Grad Celsius warm sind.

In der DE-OS 14 52 739 ist eine hydraulische Prägepresse angegeben, deren Rahmen Ringform besitzt und auch Zylinder und Kolben enthalten kann. Die vorliegende Erfindung weicht davon ab (einzelne Ringe als Rahmen) und Kennzeichnet sich durch Merkmale, die aus der DE-OS 14 52 739 nicht entnehmbar sind.

Grundsätzlich ist es bekannt, Pressen vorzuspannen (Zeitschrift "Fachberichte für Metallbearbeitung" 1977, Heft 10, Seiten 390/391) und in diesem Zusammenhang mit Füllstücken zu arbeiten (DE-AS 12 36 281).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Gummikissenpresse der eingangs beschriebenen Gattung deren Konstruktion zu vereinfachen und die Konstruktion derjenigen Tunnelpressen mit Druck­ kissen anzunähern, wobei ein Austausch von Bauteilen, insbe­ sondere des Gummikissens, innerhalb kurzer Zeit möglich sein soll.

Diese Aufgabe wird bei der Gummikissenpresse gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß die Rahmen als Ringe ausgeführt sind, in welche die obere Pressentraverse und die untere Pressentraverse als Druckstücke eingepaßt sind, daß zwischen dem Kofferrahmen und der unteren Pressentraverse, von oben nach unten betrachtet, seitliche Stützelemente und eine Auf­ nahme für die Preßzylinderkolbenanordnungen angeordnet sind, die außenseitig ebenfalls an den Ringen paßflächig abgestützt sind, daß an der oberen Pressentraverse und an den seitlichen Stütz­ elementen die in Längsrichtung der Gummikissenpresse verlaufenden Seiten des Kofferrahmens paßflächig abgestützt sind, daß stirn­ seitig zwischen dem Kofferrahmen und der Aufnahme für die Preß­ zylinderkolbenanordnungen jeweils ein Abschlußelement paßflächig angeordnet ist, welches an den seitlichen Stützelementen paßflächig anliegt, und daß zumindest eines der Abschlußelemente eine Beschick- und/oder Entleeröffnung aufweist, wobei die Ringe vorge­ spannt und die Bauteile dadurch bei entlasteter Gummikissenpresse zu einem statischen Stützverbund zusammengespannt sind. Dazu Auslenkungen der Pressentraversen und der Ringe insbesondere im Bereich der Pressenenden entgegenwirken. - Gegenstand des Schutzes soll die Gesamtheit der Merkmale des Patentanspruches 1 sein.

Durch einfache Montage und Demontage ausgezeichnet ist eine Aus­ führung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen den Bau­ teile druckübertragenden Zwischenlagen angeordnet sind.

Bei der erfindungsgemäßen Gummikissenpresse wird man Bauteile, die auf Zug beansprucht sind, aus entsprechend hochwertigen, beispiels­ weise vergüteten Stählen aufbauen. Die druckbeanspruchten Bau­ teile können aus weniger hochwertigen Werkstoffen aufgebaut, ins­ besondere als Gußteile ausgeführt sein.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus­ führungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.

Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Gummikissen­ presse, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 aus Richtung des Pfeiles A, ebenfalls teilweise im Schnitt und

Fig. 3 den vergrößerten Ausschnitt B aus dem Gegenstand der Fig. 2.

Die in den Figuren dargestellte Gummikissenpresse ist zum Um­ formen von metallischen Gegenständen, insbesondere von Stahl­ blech bestimmt. Sie besitzt ein Pressengestell 1 aus einer Mehrzahl von Bauteilen und über die Pressenlänge verteilten Preßzylinder­ kolbenanordnungen 2. Von den Preßzylinderkolbenanordnungen 2 ist nur eine gezeichnet. Das Pressengestell wird von auf Zug belasteten Ringen 3 gebildet. lm Pressenoberteil ist eine obere Pressentraverse 4 angeordnet und an dieser ist ein Kofferrahmen 5 abgestützt, in dem sich das Gummikissen 6 befindet. lm Pressen­ unterteil ist eine untere Pressentraverse 7 angeordnet und an dieser sind die Preßzylinderkolbenanordnungen 2 abgestützt, die mit einem Pressentisch 8 verbunden sind. Der Pressentisch 8 trägt auf einem Aufbau 9 das Werkzeug 10. Die Ringe 3 nehmen die Umformkräfte auf.

In die Ringe 3 sind die obere Pressentraverse 4 und die untere Pressentraverse 7 als Druckstücke eingepaßt. Die Anordnung ist fernerhin so getroffen, daß zwischen dem Kofferrahmen 5 und der unteren Pressentraverse 7, von oben nach unten betrachtet, seit­ liche Stützelemente 11 und eine Aufnahme 12 für die Preßzylinder­ kolbenanordnungen 2 angeordnet sind, die außenseitig ebenfalls an den Ringen 3 paßflächig abgestützt sind. An der oberen Pressentraverse 4 und an den seitlichen Stützelementen 11 sind die in Längsrichtung der Gummikissenziehpresse verlaufenden Seiten des Kofferrahmens 5 paßflächig abgestützt. lm Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind stirn­ seitig zwischen den Kofferrahmen 5 und der Aufnahme 12 für die Preßzylinderkolbenanordnungen 2 je ein Abschlußelement 13 paß­ flächig angeordnet, von denen in den Fig. 1 und 2 eines er­ kennbar ist. Dieses Abschlußelement 13 liegt an den seitlichen Stützelementen 11 paßflächig an. Es besitzt eine Beschick- und/oder Entleeröffnung 14. Die Ringe 3 sind vorgespannt. Die beschriebenen Bauteile sind dadurch bei entlasteter Gummikissenpresse zu einem statischen Stützverbund zusammengespannt. Aus der Fig. 3 entnimmt man, daß zwischen den Bauteilen druckübertragende Zwischenlagen 15 angeordnet sind, die die Montage und die Demontage erleichtern. Die lediglich druckbeanspruchten Bauteile sind beispielsweise als Gußteile ausgeführt.

Um die Vorspannung der Ringe 3 zu erzeugen, wird man diese im allgemeinen im erwärmten Zustand aufschieben. Hierbei und für die Demontage sind die Zwischenlagen 15 zwischen den Bauteilen von Bedeutung, die man in der Fig. 3 erkennt. Sie werden bei der Montage der Bauteile zwischengelegt, bevor die Ringe 3 aufge­ schoben werden. Um die Presse zu demontieren, werden die Preß­ zylinderkolbenanordnungen 2 mit einem Druck beaufschlagt, der über dem Arbeitsdruck liegt. Dadurch werden die Fugen zwischen den Bauteilen druckentlastet und die Zwischenlagen 15 können ent­ fernt werden. Nach Entlastung können die Bauteile einfach demontiert werden. Es versteht sich, daß nach Entfernung der stirnseitigen Bauteile auch der Kofferrahmen und das Gummikissen leicht ausgebaut und ausgewechselt werden können.

Claims (3)

1. Gummikissenpresse zum Umformen von metallischen Gegenständen, insbesondere Stahlblech, mit einem Pressengestell aus einer Mehr­ zahl von über die Pressenlänge verteilten, in sich geschlossenen Rahmen, wobei im Pressenoberteil eine obere Pressentraverse ange­ ordnet und an dieser ein Kofferrahmen befestigt und abgestützt ist, der das Gummikissen aufnimmt, wobei im Pressenunterteil eine untere Pressentraverse angeordnet ist und an dieser Preßzylinder­ kolbenanordnungen abgestützt sind, die mit einem Pressentisch verbunden sind, und wobei die Rahmen die Umformkräfte auf­ nehmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmen als Ringe (3) ausgeführt sind, in welche die obere Pressentraverse (4) und die untere Pressentraverse (7) als Druck­ stücke eingepaßt sind, daß zwischen dem Kofferrahmen (5) und der unteren Pressentraverse (7), von oben nach unten betrachtet, seitliche Stützelemente (11) und eine Aufnahme (12) für die Preß­ zylinderkolbenanordnungen (2) angeordnet sind, die außenseitig ebenfalls an den Ringen (3) paßflächig abgestützt sind, daß an der oberen Pressentraverse und an den seitlichen Stützelementen die in Längsrichtung der Gummikissenpresse verlaufenden Seiten des Kofferrahmens (5) paßflächig abgestützt sind, daß stirnseitig zwischen dem Kofferrahmen (5) und der Aufnahme (12) für die Preßzylinderkolbenanordnungen (2) jeweils ein Abschlußelement (13) paßflächig angeordnet ist, welches an den seitlichen Stützelementen (11) paßflächig anliegt, und daß zumindest eines der Abschluß­ elemente (13) eine Beschick- und/oder Entleeröffnung (14) aufweist, wobei die Ringe (3) vorgespannt und die Bauteile dadurch bei ent­ lasteter Gummikissenpresse zu einem statischen Stützverbund zusammengespannt sind.

2. Gummikissenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Bauteilen druckübertragende Zwischenlagen (15) angeordnet sind.

3. Gummikissenpresse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die druckbeanspruchten Bauteile als Gußteile ausgeführt sind.