DE114482C - - Google Patents

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DE114482C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B13/00Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials
    • C05B13/02Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials from rock phosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, die in der Natur vorkommenden Phosphate, welche im Erdboden nur langsam angegriffen werden, auf feurigem Wege so umzuwandeln, dafs die Pflanzenwurzeln in ihnen leicht und reichlich Nahrung finden. Hierzu schmilzt man die Phosphate, welche zweckmäfsig in faustgrofsen Stücken verwendet werden, mit ebenso grofsen Stücken irgend eines in der Natur vorkommenden gemengten Silicatgesteines, z. B. Granit oder Basalt, und mit einem basischen Zuschlag, z. B. Kalkstein, zusammen, was am besten in einem Cupolofen geschieht.
Als geeignete Mischungsverhältnisse sind durch den Versuch erprobt worden:
40 bis 50 Gewichtstheile hochwerthigen Phosphates, 37,5 bis 50 Gewichtstheile Silicatgestein und 10 bis 22,5 Gewichtstheile Kalkstein.
Beim Zusammenschmelzen dieser Massen bildet sich einerseits aus den sauren Silicaten und dem Quarz der Gesteine, andererseits aus dem Kalk des Kalksteins ein basisches, leicht schmelzbares Silicat, das, wie viele Gläser anderer Art, die Eigenthümlichkeit hat, Phosphate in der Glühhitze aufzulösen und sie beim langsamen Erkalten aufs Feinste vertheilt, aber chemisch unverändert wieder auszuscheiden. Das Schmelzgut, welches sämmtliche nicht flüchtigen Bestandtheile der angewendeten Rohstoffe enthält, läfst sich, namentlich nachdem man es abgeschreckt hat, leicht aufs Feinste pulvern und wird durch Salzsäure vollständig aufgeschlossen, zwei Umstände, welche es wahrscheinlich machen, dafs das Erzeugnifs im Ackerboden schnell und vortheilhaft ausgenutzt wird.
Wesen und Werth des Verfahrens liegen in der Verwendung von natürlich vorkommenden gemengten Silicatgesteinen, wie Granit, Porphyr, Basalt, Phonolith u. s. w. Unter diesen Felsarten finden sich solche, welche vermöge ihrer chemischen Zusammensetzung in der Hitze des Cupolofens schon für sich allein zum Glase niederschmelzen, um sich alsdann mit dem Kalk zu einem noch leichter flüssigen Glase zu vereinigen, in welchem sich endlich das Phosphat auflöst. Bei einem solchen Verlaufe des Schmelzprocesses braucht man die Rohstoffe, mit denen der Ofen beschickt wird, nur bis zu faustgrofsen Stücken zu zerkleinern. Wollte man dagegen ein bestimmtes Mineral, beispielsweise nach Newtons Vorschlag (s. die englische Patentschrift 2983 vom Jahre 1856) den Feldspath zum Aufschliefsen des Phosphates benutzen, so würde dieses Silicat nicht im Stande sein, den Schmelzprocefs in der angegebenen Weise einzuleiten, weil es für sich allein in der Hitze des Cupolofens nicht schmilzt und auch chemisch nicht verändert wird. Um also einen Schmelzflufs zu erzielen, müfste man den Feldspath vor der Erhitzung fein pulvern und ihn innig mit Kalk vermischen; eine so weitgehende Zerkleinerung würde sich aber für den vorliegenden Zweck als zu kostspielig erweisen. Gewisse gemengte Silicatgesteine bieten mithin den Vortheil leichter Schmelzbarkeit. Silicatmineralien, welche
an sich leicht schmelzbar sind, finden sich in der Natur nicht in ausreichendem Mafse vor; verhältnifsmäfsig leicht schmelzbare gemengte Silicatgesteine stehen aber überall in grofsen Massen zur Verfügung. Um den Schmelzvorgang einzuleiten, genügt es, wenn ein Theil der Beschickung in Flufs geräth; man kann also zugleich gemengte Silicatgesteine verschiedenster Art verwenden und gattirt diese zweckmäfsig so, dafs schliefslich alle möglichst vollständig umgesetzt werden.
Das nach dem neuen Verfahren gewonnene Schmelzgut enthält nicht nur alle Mineralstoffe, welche die Forschung bisher als nothwendig für das Pflanzenwachsthum bezeichnete, sondern überdies auch die accessorischen Bestandteile gemengter Silicatgesteine, wie Fluorverbindungen, Titansäure u. s. w., und zwar ebenfalls in aufgeschlossener, leicht ausnutzbarer Form. Art und Menge dieser Stoffe lassen sich durch geeignete Auswahl der Silicatgesteine nach Belieben regeln. Nachdem genaue Untersuchungen auch die Elemente der accessorischen Bestandtheile in den Pflanzen nachgewiesen haben, darf angenommen werden, dafs das neue Düngemittel dem Ackerboden alle Mineralstoffe darbietet, welche zu einem gesunden und kraftvollen Gedeihen der Pflanzen erforderlich sind. Hierin liegt ein weiterer Vorzug des Verfahrens gegenüber früheren Versuchen, bei denen man sich zum Aufschliefsen von Phosphaten verschiedenartiger Schlacken oder Gläser bediente; denn die auf solche Weise gewonnenen Erzeugnisse enthielten, der ' Natur der Rohmaterialien entsprechend, stets nur ganz bestimmte Mineralstoffe.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Aufschliefsen von Phosphaten, darin bestehend, dafs man das Rohphosphat mit natürlich vorkommenden gemengten Silicatgesteinen, wie Granit, Porphyr u. a., sowie mit basischen Stoffen zusammenschmilzt, wodurch das Phosphat in der Hitze aufgelöst und beim Erkalten aufs Aeufserste fein vertheilt wieder ausgeschieden wird.
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