-
Wechselvorrichtung für auf Vorratsspulen aufgewickelte bandförmige
Aufzeichnungsträger Die Erfindung betrifft eine Wechselvorrichtung für langgestreckte,
auf Vorratsspulen aufgewickelte bandförmige Aufzeichnungsträger mit einer Antriebswelle
für die jeweilige Vorratsspule, einer einzigen Aufwickelvorrichtung und einer Führungsbahn
für den Aufzeichnungsträger.
-
Derartige Vorrichtungen sind bekannt. Zunächst ist es allgemein üblich,
bei Vorratsspulen für bandartige Aufzeichnungsträger am Bandanfang ein Element zur
leichteren Handhabung des Bandanfangs beim Einsetzen des Bandes in ein Abspielgerät
vorzusehen, beispielsweise in Form einer Schlaufe. Weiterhin ist es bekannt, die
Vorratsspulen in Kassettenform vorzusehen, um das Einführen - des Bandes zu erleichtern.
In einer solchen Kassette wird der Bandanfang der Vorratsspule am Kassettenumfang
in einer ganz bestimmten Stellung gehalten. Das Abspielgerät weist eine Aufwickelspule
mit daran befestigten Einfädel- oder Startband auf, das sich bei leerem Gerät durch
eine Führungsbahn für das Tonband erstreckt und mit seinem freien Ende am Gerätegehäuse
ebenfalls in einer vorbestimmten Stellung gehalten wird. Daher weist das Einfädelband
und das Tonband Verbindungsglieder auf, die beim Ansetzen der Kassette an das Gerät
miteinander in Eingriff kommen. Dadurch erfolgt der Einfädelvorgang des Tonbandes
nach Einschalten des Gerätes automatisch.
-
Bekannt ist weiterhin ein mit Tonbändern arbeitender Musikautomat
mit nur einer einzigen Abzugs-und Aufwickelspule für die Tonbänder. Bei diesem Automaten
sind mehrere Vorratsspulen nebeneinander angeordnet und unabhängig voneinander drehbar
gelagert, und die Aufwickelspule kann seitlich in die Ebene jeder Vorratsspule verschoben
werden. Der Bandanfang jeder Vorratsspule ist im Abstand von dem Spulenumfang in
einer vorbestimmten Stellung derart gehalten, daß ein am Band vorgesehenes Verbindungsglied
in die Bahn eines am Umfang der Aufwickelspule angeordneten Fanghakens ragt. Durch
Drehen der Aufwickelspule in der einen oder in der anderen Richtung kann der Fanghaken
das Verbindungsglied am Bandumfang ergreifen oder freigeben.
-
Während bei dem bekannten Automaten bei einem Spulenaustausch der
Bandanfang der bisherigen Vorratsspule aus seiner Halterung gelöst und die Spule
aus ihrer Lagerung entfernt und dann nach Einsetzen der neuen Spule deren Bandanfang
in die Halterung eingelegt werden müssen, ist der Auswechselvorgang mit Hilfe einer
Kassette wesentlich einfacher. Der Aufbau einer solchen Kassette mit festem Gehäuse
und darin drehbar gelagerter Vorratsspule ist jedoch relativ kompliziert und teuer
in der Herstellung, zumal sowohl an der Kassette als auch am Gerät Lagebestimmungsmittel
vorgesehen werden müssen, die sicherstellen, daß die Kassette stets in der richtigen
Stellung an das Gerät angesetzt wird. Nur dadurch ist gewährleistet, daß die Verbindungsglieder
am Bandanfang und am Einfädelglied auch tatsächlich in Eingriff gelangen. Durch
die Lagebestimmungsmittel für die Kassette ist wiederum das Ansetzen der Kassette
erschwert.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Wechselvorrichtung für auf Vorratsspulen
aufgewickelte bandförmige Aufzeichnungsträger zu schaffen, bei der mit einer relativ
einfach aufgebauten Vorratsspule ohne Verwendung einer Kassette der Wechselvorgang
ohne besondere Aufmerksamkeit und der Eingriff der Verbindungsglieder von Aufzeichnungsband
und Einfädelglied unabhängig von einer bestimmten Lage der Vorratsspule erfolgen
können. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß das Verbindungsglied
am Ende des Einfädelgliedes vor und nach jedem vollständigen Abspulvorgang eine
Stellung in unmittelbarer Nähe des Umfangs des auf der Vorratsspule bis zum Verbindungsteil
des Bandanfangs aufgewickelten Aufzeichnungsträger einnimmt, derart, daß eine Relativbewegung
in Umfangsrichtung zwischen Vorratsspule und Einfädelglied die beiden Verbindungsglieder
in Eingriff gelangen läßt. Bei der neuen Wechselvorrichtung können
Vorratsspulen
verwendet werden, die ihrem Aufbau nach den üblichen einfachen Vorratsspulen mit
einer Nabe und zwei seitlichen Flanschen praktisch gleichen. Es -ist lediglich erforderlich,
dafür Sorge zu tragen, daß das Verbindungsteil am Bandanfang am Umfang der Spule
gehalten wird. Zu diesem Zweck kann gemäß der Erfindung die Anordnung so getroffen
sein, daß die seitlichen Flansche an ihrem Umfang jeweils einen sich über den ganzen
Umfang erstreckenden, axial nach innen ragenden Steg aufweisen und das Verbindungsglied
an einem mit dem Aufzeichnungsträger verbundenen Vorspannband befestigt ist, dessen
Breite die Öffnungsbreite zwischen den beiden Stegen geringfügig übersteigt und
das aus einem elastisch verformbaren Material besteht. Die Vorratsspule kann, ohne
die Aufmerksamkeit der Bedienungsperson zu beanspruchen, einfach in eine entsprechende
Ausnehmung des, Gerätes eingeschoben werden. Sobald nach Einschalten des Gerätes
die Spule gedreht wird, gelangen die beiden Verbindungsglieder unabhängig von der
Anfangsstellung, in der die Spule eingelegt wurde, sicher in Eingriff. Vorteilhafterweise
sind dabei die Verbindungsglieder in der Weise ausgebildet, d'aß sie nur bei Bandvorlauf
in Eingriff gelangen können und nach Beendigung des Bandrücklaufs automatisch außer
Eingriff kommen, so daß die Spule wieder einfach aus ihrer Ausnehmung herausgenommen
werden kann.
-
Die neue Wechselvorrichtung bietet gegenüber den bekannten Einrichtungen
den Vorteil sehr bequemer und sicherer Bedienungsweise zusammen mit der Verwendbarkeit
von Vorratsspulen von sehr einfachem und damit billigem Aufbau.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
-
Fig. 1 zeigt in einem teilweise als Schnitt gezeichneten Grundriß
ein Magazin, eine Aufwickelspule und das Tonwellenaggregat; Fig. 2 ist eine teilweise
als Schnitt gezeichnete Seitenansicht der Konstruktion nach Fig. 1; Fig. 2A ist
eine in größerem Maßstab gezeichnete Teildarstellung des Spulenwellenaggregats;
Fig. 3 ist eine Ansicht längs der Linie III-III in Fig. 2; Fig. 4 zeigt in einem
teilweise weggebrochen gezeichneten Grundriß die Magazinkonstruktion; Fig. 5 ist
ein Querschnitt, der im wesentlichen der Linie V-V in Fig. 4 folgt; Fig. 6 ist eine
perspektivische Darstellung der in Verbindung mit dem Einfädelglied verwendeten
lösbaren Kupplungsmittel; Fig. 7 zeigt in einer Teildarstellung der Aufwickelspule,
auf welche Weise das Einfädelghed innerhalb der Aufwickelspule aufgenommen wird;
Fig. 8 ist eine Teildarstellung des Tonbandes und der zugehörigen Vorspannbänder;
Fig. 9 zeigt die Schaltung der bei dem erfindungsgemäßen Gerät verwendeten Steuerkreise.
-
In Fig. 1 ist mit 10 das Gehäuse einer Schallaufzeichnungs- und/oder
Wiedergabeeinrichtung bezeichnet. Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, weist das
Gehäuse 10 eine Zwischenwand 13 auf, an der eine tiefer liegende Tragplatte aufgehängt
ist. Weiter ist das Gehäuse 10 mit einer Aussparung versehen, die einen Raum 18
zum Aufnehmen einer Vorratsrolle 19 für einen bandförnnigen Aufzeichnungsträger
bildet. In der oberen Wand dieses Raumes 18 ist eine Öffnung 18a für den Durchtritt
des freien Endes einer Antriebswelle 21 vorgesehen.
-
Die Welle 21 ist in einer Hülse 22 angeordnet, die durch an den Enden
der Hülse vorgesehene Lager 23 und 24 unterstützt wird. Axiale Bewegungen zwischen
der Welle 21 und der Hülse 22 werden durch einen fest in die Welle eingesetzten
Stift 26 ermöglicht, der in einen Schlitz 27 der Hülse eingreift. Der Stift 26 in
dem Schlitz 27 ermöglicht es somit, die Welle 21 innerhalb der Hülse 22 nach unten
zu schieben, ohne daß jedoch Drehbewegungen zwischen der Welle und der Hülse möglich
sind.
-
Zwischen zwei an der Hülse befestigten Bundteilen 28 und 31 ist eine
Feder 33 angeordnet, die über eine Metallscheibe 34 eine bei drehbar und axial verschiebbar
gelagerte, durch einen Motor 38 angetriebene Riemenscheibe 36 gegen den oberen Bund
28 drückt. Zwischen dem oberen Bundteil28 und der Oberseite der Riemenscheibe ist
eine Filzscheibe 50 als Rutschkupplungsglied angeordnet.
-
Ein zwangläufiger Antrieb für das Zurückspulen des Bandes kann in
Form einer Fliehkraftkupplung vorgesehen sein, die gemäß Fig.3 ausgebildet ist.
Diese Kupplung bildet seinen Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Sie weist zwei
auf der Riemenscheibe 36 drehbar gelagerte Gewichte 35 auf, die unter Federvorspannung
stehen. Bei niedrigen Drehzahlen ist die Kraft der beiden Federn 40 ausreichend,
um die Gewichte 35 in Anlage an den zugehörigen Anschlägen 35b zu halten.
Bei hohen Drehzahlen dagegen drehen sich die Gewichte über den angreifenden Fliehkräften,
bis die inneren Enden der Fliehgewichte 35 an Ansätzen 29a des Bundteils
28 angreifen und so .eine unmittelbare Antriebsverbindung für das Zurückspulen
des Bandes. herstellen.
-
Das untere Ende 21a der Welle 21 ragt gemäß Fig. 2 unten aus der Hülse
22 heraus und wird durch eine Feder 25 in Anlage an einen Schwenkhebel 39 gehalten,
dessen Stellung durch einen Nocken 41 bestimmt wird, der mit Hilfe einer Welle
42 gedreht werden kann. Der Hebel 39 wird durch eine Feder 44 gegen
den Nocken gedrückt.
-
Die Betätigung der Nockenwelle 42 erfolgt von der Schalttafel aus
mittels eines Druckknopfes oder Wählers. Der Nocken übt nicht nur eine mechanische
Funktion aus, sondern er ist außerdem mit Schaltern verbunden, die das Arbeitsspiel
des Gerätes steuern. Es kann dafür gesorgt sein, daß die Nockenwelle beim Einsetzen
einer Vorratsspule betätigt wird; so kann beispielsweise die Spule eine Feder auslösen,
die den Nocken betätigt; die Feder muß natürlich während des vorhergehenden Arbeitsspiels
gespannt, worden sein; es kann das Arbeitsspiel auch durch eine elektrische Betätigungseinrichtung
gesteuert werden.
-
In der aus Fig. 2 ersichtlichen Stellung der beschriebenen Teile kann
die Welle 21 die Vorratsspule 19 in der normalen Laufrichtung antreiben. Wenn eine
Spule in das Gerät eingesetzt werden soll, wird der Hebel 39 in die in Fig.
2 gestrichelt angedeutete Stellung gebracht, wobei die Welle 21 nach unten verschoben
wird und den Raum 18 freigibt. Nachdem eine Spule in den Raum 18 eingeschoben worden
ist, kann die Welle 21 über den Nocken 41 wieder angehoben werden. Dabei dringt
die Welle 21 durch die Öffnung der Spule 19 und drückt diese zunächst gegen die
obere Wand des Aufnahmeraumes
18. Wenn der Nocken bis in die in
Fig. 2 in Volllinien angedeutete Betriebsstellung gedreht wird, wird die Welle 21
wieder etwas zurückgezogen und damit die Vorratsspule zentrisch zur Welle 21 und
in den richtigen Abstand von den Wänden des Raumes 18 gebracht. Eine zwangläufige
Übertragung der Antriebskraft von der Welle 21 auf die Vorratsspule wird durch eine
unter Federspannung stehende Mitnehmerzange 45 (Fig. 2 A) gewährleistet,
die in einen der radialen Schlitze 77 b der Bandspule (Fig. 4) eingreifen
kann.
-
Über die Welle 51 kann der stabilisierte Antrieb des bandförmigen
Aufzeichnungsträgers während des eigentlichen Aufnahme- oder Wiedergabevorgangs
erfolgen. Die Welle kann über einen umsteuerbaren Motor 59 angetrieben werden.
-
Zum Aufwickeln des Aufzeichnungsträgers dient eine Aufwickels.pule
61, die mit der Welle 62 drehfest verbunden ist. Der Antrieb dieser Welle kann in
der gleichen Weise über eine Rutschkupplung 71 erfolgen wie der Antrieb der Welle
21. Eine nähere Beschreibung erübrigt sich daher.
-
Der Aufbau einer bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung verwendbaren
Vorratsspule geht am besten aus Fig. 4 und 5 hervor. Man erkennt, daß die Vorratsspule
19 eine zentrale Nabe 76 und zwei einander zugewandte ringförmige Flansche 77 und
78 umfaßt. Diese Flansche sind mit zentralen, sich deckenden Öffnungen
77a bzw. 78a versehen sowie mit radialen Schlitzen 77 b und 78 b,
die in der bei Magnetbandspulen üblichen Weise ausgebildet sind. Die Abmessungen
der Spule sind so gewählt, daß man die Spule bei den heute gebräuchlichen Bandgeräten
für den Hausgebrauch verwenden kann.
-
Die ringförmigen Flansche 77 und 78 tragen an ihren äußeren Rändern
sich axial aufeinander zu erstreckende Endabschnitte 77e und 78c, die einen
Schlitz 81 zum Hindurchbewegen des um die Nabe 76 herumgelegten bandförmigen Aufzeichnungsträgers
82 bilden. Gemäß Fig. 5 ist die Breite des Bandes 82 geringer als die Höhe der Nabe
76 und auch geringer als die Breite des Schlitzes 81, so daß es sich beim Abwickeln
von der Nabe ungehindert durch den Schlitz nach außen bewegen kann.
-
Das innere Ende des Bandes 82 ist mit Hilfe eines inneren Vorspannbandes
83 auf entsprechende Weise an der Nabe der Spule befestigt. Wie aus Fig. 5 ersichtlich,
ist die Breite des Vorspannbandes 83 im wesentlichen gleich derjenigen des Aufzeichnungsträgers
82, so daß es sich ungehindert durch den ; Schlitz 81 hindurchbewegen kann.
-
Das innere Ende eines äußeren Vorspannbandes 84 ist an dem äußeren
freien Ende des Aufzeichnungsträgers 82 befestigt (s. auch Fig. 8). Das Vorspannband
84 besteht vorzugsweise aus einem ziemlich steifen, jedoch flexiblen Material, z.
B. aus einem mit Celluloseharz oder einem anderen synthetischen Harz imprägnierten
Gewebe. Gemäß Fig. 5 und 8 ist die Breite des äußeren Vorspannbandes 84 größer als
diejenige des Schlitzes 81, und das äußere Vorspannband befindet sich im aufgewickelten
Zustand hinter den einander gegenüberstehenden Randwülsten 77 c und 78 c. Wenn das
äußere Vorspannband einmal oder mehrmals um den durch den Aufzeichnungsträger 82
gebildeten Körper herumgelegt ist, dient es als sehr wirksamer Schutz, und zwar
nicht nur gegen Staub und Feuchtigkeit, sondern auch gegen mechanische Beschädigungen
des Aufzeichnungsträgers. Da es sich selbst in seiner Lage hält, kann man mit der
Vorratsspule hantieren, ohne daß sich das Band lockert oder abwickelt. Trotzdem
ist das äußere Vorspannband 84 genügend flexibel, so daß es sich etwas verbiegen
und durch den Schlitz 81 nach außen ziehen läßt, wenn ein Abwickeln erfolgen soll.
-
Das äußere freie Endre des Vorspannbandes 84 ist mit einem Verbindungsteil
in Form eines Hakens 86 (Fig. 4) versehen, mit dessen Hilfe das Einfädeln des Aufzeichnungsträgers
in eine Führungsbahn des Gerätes in der nachstehend beschriebenen Weise eingeleitet
wird. Der Haken kann aus Metall bestehen, doch läßt sich hierfür ebensogut ein geeignetes
synthetisches Harzmaterial verwenden.
-
Der Haken 86 ist so angeordnet, daß er mit einem weiteren Verbindungsteil
in Form eines Hakens 87 (Fig.1) zusammenarbeiten kann, um eine lösbare Verbindung
zwischen dem Vorspannband 84 und einem bandförmigen Einfädelglied 88 zu bilden.
Gemäß Fig. 1 ist das entgegengesetzte Ende des Einfädelbandes 88 mittels einer Schleife
88 a an der Welle 62 der Aufwickelspule 61 verankert. Das Einfädelband erstreckt
sich vor dem Einfädelvorgang entlang der Führungsbahn, nämlich zwischen der Tonwelle
51 und einer schwenkbaren Rolle 91 hindurch, an einem Tonkopf 92 vorbei und durch
eine mit 95 bezeichnete Einrichtung, die auf Bandspannung ansprechen kann.
-
Das Einfädelband 88 besteht vorzugsweise aus einem flexiblen, jedoch
verhältnismäßig kräftigen Material, z. B. aus mit einem plastischen Material imprägniertem
Segeltuch. Der Haken 87 ist an dem Einfädelband 88 mittels eines Scharniers (Fig.
6) befestigt, das einen Scharnierstift 93 und eine Torsionsfeder 94 umfaßt,
die den Hakenabschnitt 87 gemäß Fig. 6 nach innen vorspannt.
-
Wenn die Vorratsspule 19 in den Aufnahmeraum 18 eingeführt und mit
der Welle 21 in Eingriff gebracht worden ist, wird der Motor 38 durch einen Schalter
190 (Fig. 9) eingeschaltet, der betätigt wird', wenn der Nocken die aus Fig.
2 ersichtliche Betriebsstellung einnimmt. Der Motor läuft jetzt mit einer relativ
niedrigen Drehzahl, so daß die Welle 21 und mit dieser die Vorratsspule 19 entgegen
dem Uhrzeigersinn mit einer Drehzahl in der Größenordnung von 60 bis 120 Umdrehungen
in der Minute umläuft. Die Vorratsspule 19 legt etwa eine Umdrehung oder weniger
zurück, bis der Haken 86 des Vorspannbandes in den Haken 87 des Einfädelbandes 88
eingreift. Durch die beim Ineinandergreifen der beiden Haken hervorgerufene Spannung
wird die auf Spannungsänderungen ansprechende Einrichtung 95 zur Wirkung gebracht.
-
Die Einrichtung 95 weist ein Führungsteil 97 mit einer allgemein kreisbogenförmigen
Führungsfläche auf, die mit einem entsprechend bogenförmig ausgebildeten Abschnitt
98a eines Sc'halterbetätigungsarms 98 zusammenarbeitet. Wenn das Einf'ädelband
88
nicht unter Spannung steht, drückt eine verhältnismäßig schwache Feder
99 den Arm 98 gegen das Einfädelband, so daß dieses sich der Bogenform des Schlitzes
zwischen dem bogenförmigen Ausschnitt 98 a und dem Führungsteil 97 anpaßt. Wenn
jedoch durch das Ineinandergreifen der Haken 86 und 87 eine Spannung auf das Einfädelband
aufgebracht wird, wird der Arm 98 um seinen Lagerstift 101 geschwenkt, so daß er
einen Schalter 102 betätigt, über
den der Motor 74 (Fig. 2) für
den Antrieb der Aufwickelspule eingeschaltet wird, während der die Tonwelle 51 antreibende
Motor 59 über ein -sich verriegelndes Relais 147 (Fig. 9) in Betrieb gesetzt wird.
Dabei wird der Aufzeichnungsträger mit Hilfe des Einfädelbandes durch die Führungbahn
gezogen und schließlich auf die Vorratsspule aufgewickelt.
-
Nachdem die Haken 86 und 87 die Tonwelle und die Andruckrolle, die
ihre Öffnungsstellung einnehmen, passiert haben, werden zwei Kontakte
100
und 105 (Fig. 1) durch einen Metallüberzug 84a (Fig. 8) nahe der Unterkante
des äußeren Vorspannbandes-84 überbrückt, wodurch ein Elektromagnet 108 (Fig. 9)
eingeschaltet wird, der die Andruckrolle 91 gegen die Welle 57 drückt, damit das
Tonband transportiert werden kann.
-
Gemäß Fig. 7 besitzt die Aufwickelspule 61 eine Nabe 104 von verhältnismäßig
großem Durchmesser; deren Umfang gerade lang genug ist, um das Einfädelband 88 aufzunehmen.
Wenn die Aufwickelspule eine volle Umdrehung zurückgelegt hat, werden die ineinandergreifend'en
Haken 86 und 87 somit von einem Schlitz 106 in der Nabe 104 aufgenommen, so daß
die Haken keinen Vorsprung bilden, der das einwandfreie Aufwickeln des Tonbandes
auf die Spule 61 behindern könnte. Der Aufnahmeschlitz 106 und die zusammenarbeitenden
Haken sollen so geformt sein, daß eine glatte und von Vorsprüngen freie Basis zum
Aufwickeln des Tonbandes vorhanden ist.
-
Während des normalen Betriebes wird die Rolle 91 durch den Elektromagneten
108 unter Vermittlung von einer Feder 130 nachgiebig gegen das Band gedrückt und
der Motor 74 (Fig: 2) für die Aufwickelspule mit einer niedrigen Drehzahl im Uhrzeigersinn
angetrieben, damit der Aufzeichnungsträger mit der richtigen Spannung auf die Spule
61 aufgewickelt wird.
-
Das Gerät ist außerdem mit Schaltungseinrichtungen versehen, die es
ermöglichen, das Aufzeichnungsband in der entgegengesetzten Richtung abzuspielen,
um die Aufzeichnungen einer zweiten Tonspur wiederzugeben, und ferner ist ein Aufwickeln
des Bandes mit hoher Geschwindigkeit vorgesehen. Diese Schaltungseinrichtungen gehen
aus Fig. 9 hervor.
-
Nachdem das Tonband in der Vorwärtsrichtung abgespielt worden ist,
wobei es sich gemäß Fig. 1 von links nach rechts bewegt hat, wird der Mechanismus
automatisch umgeschaltet. Zu diesem Zweck sind zwei in einem gegenseitigen Abstand
angeordnete Kontakte 111 und 112 vorgesehen, die. mit einem dünnen Metallfilm 83
a (Fig. 8) der Oberkante des inneren Vorspannbandes 83 zusammenwirken können. Hierdurch
wird der Elektromagnet 113 (Fig. 9) eines Relais mit selbsttätig verriegelbarem
Anker 116 betätigt. Das Relais weist die -fünf Kontaktarme 121, 122, 123, 140 und
203 auf, von denen die Kontaktarme 1.21 und 122 zum Umschalten der Drehrichtung
des Motors 59 der Welle 61 (Fig: 2) dienen. Die Drehrichtung der Welle 61 wird jeweils
mit Hilfe des Kontaktarms 203 angezeigt, der zwei Kennlampen 204 und 206 steuert.
über den Kontaktarm 123 können wahlweise die beiden Köpfe A und
B für die Vorwärts- und für die Rückwärtsspur eingeschaltet werden. Es kann
das Gerät auch so eingestellt sein, daß es sich selbsttätig stillsetzt, wenn die
Kontakte 111 und 112 überbrückt werden.
-
Zum Zurückspulen des Aufzeichnungsträgers mit hoher Geschwindigkeit
dienen die normalerweise offenen und durch eine Schaltstange 150 betätigbaren Kontakte
131, 132, 138 und 145. über den Kontakt 131 wird über ein Auslöserelais 175 der
Anker des Elektromagneten 108 entriegelt, so daß die Andruckrolle 91 von dem Tonband
abgehoben wird.
-
über den zweiten Kontakt 132 können der Eingang oder der Ausgang des
Verstärkers geerdet werden, während mit dem Kontakt 138 der Motor 38 eingeschaltet
wird, der zum Zurückspulen des. Tonbandes dient. Dabei greift die weiter oben beschriebene
Fliehkraftkupplung an der Welle 21 an, um die Vorratsspule anzutreiben.
-
Mit dem. Kontakt 145 werden die Motoren 59 und 74 abgeschaltet. Wenn
das Ende des. Bandrücklaufs nahezu erreicht ist, schließt der leitende Streifen
84c auf der Unterkante des Vorspannbandes 84 den Stromkreis zwischen den Kontakten
100 und 105, wodurch die Verriegelung der Schaltstangen 150 und 155 aufgehoben und
das Gerät in den Ausgangszustand zurückgeschaltet wird. Während das Gerät ausläuft
und schließlich zum Stillstand kommt, nimmt das Vorspannband 88 die aus Fig. 1 ersichtliche
Lage ein. Da die immer noch umlaufende Vorratsspule eine weitere Zugkraft auf den
Haken 87 aufbringt, wird das Scharnier 93 geöffnet, so daß die Haken 87 und 86 außer
Eingriff kommen und die Vorratsspule freigegeben werden kann. Wenn das Tonband auf
diese Weise von dem Einfädelband gelöst ist, wird der Nocken 41 gedreht; um die
Welle 21 zurückzuziehen. Damit kann die Vorratsspule aus dem Raum 18 herausgezogen
werden. Der Betätigungsmechanismus für den Nocken 41 ist so ausgebildet, daß dann,
wenn er etwas über seine Rückzugsstellung hinausbewegt wird, ein Druckhebel 96 (Fig.
1) die Spule 19 teilweise aus dem Raum 18 herausschiebt, damit man sie leicht entfernen
kann.