-
Strangpresse und Ausführungsform zur Herstellung von Kunststoffsträngen
Die Erfindung betrifft Düsen zum Strangpressen von thermoplastischen Stoffen zur
Herstellung von Gegenständen größerer Länge, insbesondere aus hochschmelzenden Polyamiden,
wie Polyhexamethylenadipinsäureamid, Polyhexamethylensebacinsäureamid und Poly-E-aminocapronsäure.
-
Die erfindungsgemäße Strangpresse zur Verarbeitung von thermoplastischen
Kunststoffen, z. B. Polyamiden, zur Herstellung von Strängen, wobei die Düse in
direkter Verbindung mit einem Kühlungsbad steht, ist nun dadurch gekennzeichnet,
daß diese aus einem mit Kieselsäure gefüllten Polytetrafluoräthylen besteht.
-
Vorzugsweise enthält die Düse, berechnet auf das Gesamtgewicht des
Materials, 5 bis 65 Gewichtsprozent Kieselsäure, insbesondere 15 bis 40 oder 50
Gewichtsprozent.
-
Durch Verwendung der neuen Düsen wird vor allem die Genauigkeit der
Form und die Größe bzw. die Oberflächenglätte der hergestellten Gegenstände verbessert
sowie die Abnutzung der Preßform verringert.
-
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einer beispielsweisen
Ausführungsform näher beschrieben. In der Zeichnung veranschaulicht Fig. 1 eine
Draufsicht einer Vorrichtung zum Drücken von Schläuchen gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1, bei der zur Vereinfachung
und zur Verdeutlichung der Darstellung einzelne Teile weggebrochen und andere in
senkrechtem Schnitt veranschaulicht worden sind.
-
Mit 3 ist der Zylinder einer Strang- oder Schneckenpresse bezeichnet,
die von bekannter Ausführungsform sein kann und bei der eine Förderschnecke in dem
Zylinder umläuft, durch die das der Vorrichtung zugeführte Polyamid weitergefördert
und verpreßt wird.
-
Während des Durchganges des Materials durch den Zylinder wird dieser
so stark erhitzt, daß das Polyamid schmilzt, und das geschmolzene, d. h. flüssige
Polyamid wird dann aus dem Zylinder durch einen Durchlaß 4 in den mit 5 bezeichneten
Spritz- oder Preßkopf gedrückt.
-
Dieser Spritzkopf besteht aus den Teilen 6, 7 und 8, die eine Kammer
9 umschließen, mit der der Durchlaß 4 in Verbindung steht, durch den das flüssige
Polyamid aus der Presse in die genannte Kammer gelangt.
-
Kurz vor dem Austrittsende des Spritzkopfes ist ein Düsenstück 10
angeordnet, das einen sich verjüngenden und die Fortsetzung des Hohlraumes 9 bildenden
Hohlraum besitzt, und an der Ausfiußfiäche des Spritzkopfes ist die eigentliche
Zieh- oder Strangpreß düse 11 selbst angeordnet, die auch mit einem sich etwas verjüngenden
Durchlaß versehen sein kann
(Fig. 2). In der Mitte des Spritzkopfes ist eine einstellbare
Nadel 12 angeordnet, die mit einem Gewinde in dem sie umgebenden Rohr 13 geführt
wird und hierdurch mit Bezug auf die Düsenöffnung vorgeschoben oder zurückgezogen
werden kann. Die Nadel 12 besitzt in der Mitte einen Kanal, durch welchen während
des Drückens des Schlauches aus der Düse Luft zugeführt werden kann. Am Ausflußende
der Düse 11 ist eine Halterung 14 in Form einer Unterlegscheibe angeordnet, die
in der Mitte ausgeschnitten oder, wie bei 15 angedeutet, abgeschrägt ist. Beim Austreten
des hergestellten Schlauches aus der Öffnung der Düse 11 kommt dieser somit mit
der Halterung 14 nicht in Kontakt.
-
Wie es aus der Zeichnung hervorgeht, ist der Spritzkopf unmittelbar
an dem einen Ende eines langen, oben offenen Kessels oder Troges 16 angeordnet,
der die Flüssigkeit eines Bades enthält, in das der Schlauch unmittelbar aus der
Strangpresse gedrückt wird. Zu diesem Zweck ist die anliegende Stirnwand 17 des
Troges bei 18 mit einer Bohrung versehen, die unterhalb des Spiegels L des Bades
angeordnet ist (Fig. 2).
-
Auf diese Weise hat die Badflüssigkeit unmittelbaren Zutritt zu wenigstens
dem Teil der Oberfläche der Zieh-oder Drückdüse 11, die unmittelbar an der Austrittsöffnung
anliegt.
-
Der gedrückte Schlauch wird durch ein Paar Abzugsrollen 19 der Länge
nach durch das Bad in dem Trog 16
gezogen und gelangt dann von diesen
auf eine Haspel 20, auf der er aufgewickelt wird. Die Abzugsrollen 19 sind mit einer
Antriebsvorrichtung (nicht veranschaulicht) versehen, durch welche die Geschwindigkeit
des Abziehens des Schlauches durch das Bad eingestellt werden kann, und der Antrieb
der Aufwickelvorrichtung 20 besitzt eine Schlupfkupplung, so daß durch diese lediglich
der Schlauch aufgewickelt wird, der ihr von den Abzugswalzen zugeführt wird.
-
Die Badflüssigkeit kann zur Regelung der Temperatur, beispielsweise
durch die in Fig. 2 veranschaulichten Leitungen 21, durch einen Wärmeaustauscher
in Umlauf versetzt werden. Wie aus Fig. 2, bei der der mittlere Teil des Bades und
Troges weggebrochen ist, hervorgeht, werden die Umlaufleitungen 21 vorzugsweise
in der Nähe der Trogenden angeschlossen.
-
Erfindungsgemäß besteht die Düse nun aus mit Kieselsäure gefülltem
Polytetrafluoräthylen. Eine solche Düse besitzt wesentlich bessere Eigenschaften
bezüglich der Genauigkeit der gewünschten Abmessungen, der Glätte der Oberfläche
und der Verschleißfestigkeit der Düse selbst als Düsen, die aus Polytetrafluoräthylen
allein hergestellt worden sind. Unter den möglichen Füllstoffen ist Kieselsäure
besonders bevorzugt, da sie nicht in zu großen Mengen verwendet werden muß und somit
die gewünschte Härte und Verschleißfestigkeit liefert, ohne daß die erwünschten,
dem Polytetrafluoräthylen eigenen Oberflächeneigenschaften aufgehoben werden.
-
Die verwendete Kieselsäure soll zweckmäßig hochporös sein und eine
feine Teilchengröße von beispielsweise 0,5 bis 60 Mikron besitzen, und vorzugsweise
soll die Teilchengröße im Mittel 1 bis 20 Mikron betragen. Bei einer typischen,
porösen Kieselsäure beträgt die Porengröße etwa 20 bis 100 A.
-
Die folgende Beschreibung veranschaulicht die Herstellung einer typischen
Spritz- oder Drückdüse im Gewicht von etwa 100 g.
-
Zu 140 g einer wäßrigen 50%igen Polytetrafluoräthylensuspension (die
eine kleine Menge eines Netz-oder Dispergiermittels und Ammoniak enthält) werden
unter Rühren 420 g Wasser und dann 30 g Kieselsäure einer Teilchengröße im Mittel
von 3 bis 7 Mikron gegeben, worauf Glaskugeln zugegeben und das Gemisch durchgearbeitet
wird, bis eine pastenartige Masse ausfällt (etwa 6 bis 24 Stunden).
-
Die ausgefällte pastenartige Masse wird dann in einem Ofen bei einer
Temperatur zwischen etwa 285 und 330"C getrocknet, um das Netzmittel und auch das
zurückgebliebene Wasser abzutreiben. Die erhaltene getrocknete Masse wird dann zu
kleinen Stücken zerbrochen, und dieses Material wird dann in eine Form eingepackt
und unter einem Druck von 350 bis 770 kg/cm2 auf 330 bis 4000 C erhitzt. Die Preßform
stimmt vorzugsweise mit der Form des herzustellenden Formstückes überein, und um
die Düse fertigzustellen, wird in der Mitte noch die Spritzöffnung, beispielsweise
in der in der Zeichnung veranschaulichten Form, ausgeschnitten.
-
Durch das vorstehende Verfahren wird ein Formstück erhalten, das
etwa 30 Gewichtsprozent Kieselsäure enthält und eine außergewöhnliche Härte und
Verschleißfestigkeit besitzt. Die erfindungsgemäß hergestellten Formstücke zeichnen
sich auch durch einen ungewöhnlich niedrigen Härteverlust bei Erhöhung der Temperatur
aus, und zwar selbst bis zu einer Temperatur von etwa 3000 C. Die Härte und der
geringe Verlust werden im Vergleich mit ungefülltem
Polytetrafluoräthylen in der
nachstehenden Tabelle in Shore-Durometer-Härtegraden der D-Skala veranschaulicht.
Zimmer- 2900 C |
290° |
temperatur |
Ungefülltes Polytetrafluoräthy- |
len ........................... 55 23 |
Polytetrafluoräthylen mit |
einem Gehalt von 300/, |
Kieselsäure ......... : 75 65 |
Die Spritzdüse gemäß der Erfindung behält zumindest einen großen Teil der erwünschten
Oberflächeneigenschaften des Polytetrafluoräthylens, und sie hat ferner eine thermische
Leitfähigkeit, die der des ungefüllten Polytetrafluoräthylens vergleichbar ist.
-
Die erfindungsgemäße Düse zeichnet sich auch durch einen viel geringeren
Wärmeausdehnungskoeffizienten aus als eine Düse, die aus einem ungefüllten Polytetrafluoräthylen
hergestellt ist. Tatsächlich nähert sich der Koeffizient bei einem Gehalt von etwa
50% Kieselsäure etwa dem von Stahl.
-
Der Abnutzungswiderstand im Gebrauch als Düse ist ebenfalls ausgezeichnet.
Vor allem werden im Gegensatz zu einer aus ungefülltem Polytetrafluoräthylen hergestellten
Düse Unregelmäßigkeiten in der Abnutzung bei einer mit Kieselsäure gefüllten Düse
praktisch vollkommen vermieden. Die Abnutzungsgeschwindigkeit wird wesentlich verringert
und gewöhnlich um einen Faktor der Größenordnung von 30 oder 40. Beispielsweise
betrug beim Drücken von Schläuchen eines Außendurchmessers von etwa 0,64 cm aus
Polyhexamethylenadipinsäureamid nach einer Betriebsdauer von 4 Stunden unter Verwendung
einer aus ungefülltem Polytetrafluoräthylen hergestellten Spritzdüse die Abnutzung
an verschiedenen Stellen der Düse 0,5 bis 0,75 mm, während bei Verwendung der Düse,
die aus mit 300/o Kieselsäure gefülltem Polytetrafluoräthylen hergestellt war, die
Abnutzung nach einem 12stündigen Betrieb nur etwa 0,05 mm betrug.
-
Die vorstehenden Vergleichsversuche beruhen auf praktisch durchgeführten
Verfahren, bei welchen der Schlauch unmittelbar in ein Wasserbad gedrückt wurde.
-
Wird, worauf später noch zurückgekommen wird, die mit Kieselsäure
gefüllte Düse in Verbindung mit einem Bad der erfindungsgemäß in Vorschlag gebrachten
Zusammensetzung benutzt, so wird die Abnutzung einer derartigen Düse sogar noch
weiter verringert.
-
Ehe auf die Zusammensetzung des Bades eingegangen wird, soll zunächst
noch darauf hingewiesen werden, daß beim Drücken von Schläuchen aus hochschmelzenden
Polyamiden das flüssige Polyamid in den mittleren Hohlraum des Spritzkopfes unter
dem Druck eintritt, der durch die im Zylinder 3 umlaufende Schnecke ausgeübt wird.
Der flüssige Zustand des Polyamides wird während dessen Durchgang durch den Spritzkopf
aufrechterhalten, zu welchem Zweck Heizvorrichtungen (nicht veranschaulicht) am
Spritzkopf vorgesehen werden. Die Heiztemperatur hängt natürlich von dem besonderen,
zu drückenden Material ab, und sie liegt im Falle von hochschmelzenden Polyamiden
beispielsweise etwa 5 bis 40"C über deren Verfestigungspunkt. Sobald das Material
die Düse 11 verläßt, d. h. sich in der unmittelbaren Nähe der Austrittsstelle der
Düse befindet, wird durch die Kühlwirkung des Bades die Verfestigung eingeleitet,
und
zu diesem Zweck wird die Badtemperatur vorteilhafterweise unter
etwa 32 C und zweckmäßig sogar unter 15° C gehalten.
-
Um ein übermäßiges Abkühlen der Düse selbst durch Kontakt mit dem
Bad zu verringern, kann eine Isolierscheibe 14 benutzt werden. Eine derartige Isolierscheibe
kann beispielsweise aus einer mehrschichtigen, mit Polytetrafluoräthylen gefüllten
Platte aus Glasfaser bestehen. Es ist jedoch wichtig, daß das Drücken tatsächlich
von der Düse 11 unmittelbar in das Bad erfolgt, und zwar aus Gründen, auf die bei
der Besprechung der Zusammensetzung des Bades noch zurückgekommen wird, und daher
soll die Düse in einem gewissen Ausmaße für den Zutritt des Bades zugängig sein.
-
Es wurde nun gefunden, daß noch verbesserte Ergebnisse erzielt werden,
wenn die Düse der Strangpresse mit einem wäßrigen Bad in direkter Berührung steht,
das 0,01 bis 3 01o eines vorzugsweise schmierende Eigenschaften besitzenden Netzmittels
enthält. Gegebenenfalls kann das Bad auch ein Netzmittel zusammen mit einer wasserlöslichen,
Schmiermitteleigenschaften besitzenden Verbindung enthalten.
-
Durch die Mitverwendung eines Stoffes mit netzender Wirkung wird
die Wärmeübertragung zwischen der Oberfläche des sich verfestigenden Formkörpers
und dem Härtebad verbessert. Ein Sieden und Brodeln des Bades auf der Oberfläche
des gedrückten Gegenstandes wird daher vermieden, wodurch die Glätte der Oberfläche
und die Genauigkeit in den Abmessungen des gedrückten Gegenstandes verbessert werden.
-
Hat das dem Bade zugesetzte Produkt sowohl netzende als auch schmierende
Eigenschaften, so wird eine weitere wesentliche Verbesserung des Verfahrens erhalten.
Diese Verbesserung bezieht sich auf die Abnutzung, die im Durchgang der Düse selbst
auftritt.
-
Wenn das dem Bade zugesetzte Produkt die beiden erwähnten Eigenschaften
besitzt, so wird die Abnutzung noch wesentlich über die Verringerung hinaus verkleinert,
die lediglich durch die Verwendung der Kieselsäure als Füllstoff in der Polytetrafluoräthylendüse
erhalten wird.
-
Obgleich hierfür die Gründe noch nicht alle vollständig erkannt sind,
so wird doch dadurch, daß der herzustellende Gegenstand aus der Düse unmittelbar
in das das Netz- und Schmiermittel enthaltende Bad gedrückt wird und die Düse mit
dem Netz- und Schmiermittel in Kontakt kommt, der glatte Verlauf des Spritz- oder
Drückvorganges sehr günstig beeinflußt, was wahrscheinlich darin begründet ist,
daß eine gewisse Menge des Zusatzmittels von der Austrittstelle der Düse absorbiert
wird.
-
Bei einem Versuch der obenerwähnten Art, bei welchem Schläuche eines
äußeren Durchmessers von 0,64 cm aus Polyhexamethylenadipinsäureamid gedrückt wurden,
war, wenn das Härtebad als Netzmittel Triton X-100, ein von Röhm & Haas auf
den Markt gebrachtes Alkylphenol-Äthylenoxyd-Kondensationsprodukt, enthielt, die
Abnutzung einer mit 300/o Kieselsäure gefüllten Düse nach einem 12stündigen Betrieb
überhaupt nicht meßbar.
-
Was ferner die Schmierwirkung innerhalb der Düse anbetrifft, so ist
darauf hinzuweisen, daß, wenn die Düse über etwa 300/o Kieselsäure enthält, ein
durch Anbacken des Polyamides in der Düse verursachtes unregelmäßiges oder stoßweises
Austreten der Masse eintritt, wenn eine derartige Düse für das Spritzen oder Drücken
in reines Wasser benutzt wird. Es wurde je-
doch gefunden, daß selbst mit Kieselsäurezusätzen
wesentlich über 300/o, beispielsweise bis zu 50 und 60°/o, die Neigung des Polyamides,
in der Düse anzubacken, vollkommen verhindert werden kann, wenn dem Härtebad geeignete
Stoffe zugesetzt werden. So kann selbst bei sehr hohen Kieselsäurezusätzen durch
die Mitverwendung eines Hilfsmittels (oder eines Gemisches von Hilfsmitteln), das
sowohl Netz- als auch Schmiereigenschaften besitzt, ein vollkommen glatt verlaufender
Betrieb erzielt werden.
-
Abgesehen von der Wirkung auf den Prozentsatz der Kieselsäurefüllung,
bewirkt die Mitverwendung eines Hilfsmittels mit schmierenden und netzenden Eigenschaften
in dem Härtebad, daß eine Oberflächenglätte von ausgezeichnetem, fast spiegelartigem
Aussehen erzielt wird.
-
Für die Durchführung vorliegender Erfindung kann eine Vielzahl von
verschiedenen Zusatzstoffen, die entweder nur eine netzende Wirkung oder netzende
und schmierende Wirkungen besitzen, benutzt werden.
-
Für die Erzielung der gewünschten Netzwirkung können ganz allgemein
die bekannten handelsüblichen Netzmittel benutzt werden. Für Netzzwecke wird zweckmäßig
entweder ein anionisches oder ein nichtionisches Netzmittel benutzt. Um beim Strangpressen
die größte Verbesserung zu erzielen, wird zweckmäßig ein Hilfsmittel ausgewählt,
das nicht nur netzende, sondern auch schmierende Eigenschaften besitzt.
-
Brauchbare Zusatzstoffe für die vorstehenden Zwecke sind beispielsweise:
»Aerosol OT«, ein Natrium-dioctyl-sulfosuccinat (hergestellt von American Cyanimid
Co.), »Tergitol 7«, ein Natrium-heptadecylsulfonat und Dichloräthyläther (hergestellt
von Carbide & Carbon Chemical Co.), »Vel«, ein sulfoniertes Monoglycerid von
Kokosnußölfettsäuren (hergestellt von Colgate Palmolive Peet Co.), »All«, ein Alkylarylsulfonat
(hergestellt von Detergents, Inc.), »Alli«, ein Gemisch aus Alkylarylpolyätheralkohol
und einem Natriumsalz eines sulfonierten Petroleumkohlenwasserstoffes (hergestellt
von Lincoln Chemical Co.), »Ultrawet 35 KX«, ein Natriumsalz von sulfoniertem Petroleumkohlenwasserstoff
(C16) (hergestellt von Altantic Refining Co.), »Cerfak N-25«, ein Alkolylamin (hergestellt
von E. F. Houghton Co.), «Triton NE«, ein Alkylphenol-Äthylenoxyd-Kondensationsprodukt
(hergestellt von Röhm & Haas), Alkylarylpolyätheralkohole.
-
Von den obenerwähnten Verbindungen haben »Ultrawet 35 KX«, «Triton
NE« und die Alkylarylpolyätheralkohole nicht nur netzende, sondern auch ausgezeichnete
schmierende Eigenschaften.
-
Die übrigen der obenerwähnten Verbindungen haben, abgesehen von »Aerosol
OT« und Tergitol 7«, eine gewisse Schmierwirkung, aber nicht die gleiche wie die
der drei zuerst erwähnten.
-
Bei der Auswahl des zu verwendenden Hilfsstoffes müssen mehrere Faktoren
berücksichtigt werden. Zunächst soll das Hilfsmittel zweckmäßig einen verhältnismäßig
hohen Siedepunkt und bzw. oder Zersetzungspunkt
besitzen, so daß
er bei der Absorption in der Spritz- oder Drückdüse in dem gewünschten physikalischen
und chemischen Zustand verbleibt. Dementsprechend soll das zu verwendende Hilfsmittel
vorzugsweise einen Siede- und Zersetzungspunkt über etwa 245"C und vorzugsweise
über 260"C haben. Das ausgewählte Hilfsmittel soll auch mit Bezug auf die Polyamide
praktisch neutral sein, und zwar selbst bei Temperaturen, die deren Schmelzpunkt
entsprechen.
-
Dies ist wichtig, damit jede chemische oder lösende Wirkung auf den
gedrückten Gegenstand vermieden wird. Der ausgewählte Stoff muß auch wasserlöslich
sein, damit er dem Härtebad zugesetzt werden kann.
-
Die bevorzugte Konzentration des Netz- oder Netz-und Schmiermittels,
das in dem Härtebad benutzt wird, ist von dem besonderen, ausgewählten Produkt abhängig.
Im allgemeinen bewirken bereits Mengen dieser Hilfsmittel unter 1°/o zumindest eine
gewisse Verbesserung. Tatsächlich ergeben bei gewissen Hilfsmitteln schon Mengen
von 0,01 oder 0,02 0/o eine wesentliche Verbesserung beim Drückvorgang. Gewöhnlich
werden nicht mehr als etwa 3 0/o benötigt, um eine ausgezeichnete Wirkung zu erzielen,
obgleich bei wenigstens einigen dieser Hilfsmittel auch größere Mengen verwendet
werden können. Vorzugsweise soll das Hilfsmittel nicht in Mengen über etwa 5 oder
10 °/o benutzt werden und insbesondere nicht bei gewissen Stoffen, da deren Wirkung
bei Konzentrationen über etwa 5 °/0 abnimmt. Durch die Anwesenheit einer übermäßig
großen Menge von verschiedenen der Netzmittel wird auch die Wirkung der Wärmeübertragung
eher verringert als vergrößert, wodurch ein ungleichmäßiger oder pulsierender Drückvorgang
verursacht wird, was zu vermeiden ist.
-
Wie bereits oben angegeben, besitzen einige der Netzmittel infolge
ihrer besonderen Eigenschaften nur eine Netzwirkung ohne wesentliche Schmierwirkung.
-
Hilfsmittel dieser Klasse, wie beispielsweise »Aerosol OT«, können
daher infolge ihrer Netzwirkung zur Verbesserung der Wärmeübertragung von dem gedrückten
Gegenstand nach dem Härtebad benutzt werden, aber sie verringern nicht die Abnutzung
der Düse und verhindern auch nicht das Anbacken des gedrückten Produktes in der
Düse. Es wurde jedoch gefunden, daß Netzmittel dieser Art in Kombination mit irgendeinem
anderen Hilfsmittel benutzt werden können, das die gewünschte Schmierung bewirkt.
So kann beispielsweise » Safco 770r, ein mit sulfonierten Seifen emulgiertes Petroleumöl
(hergestellt von Swan Finch Oil Company), in Verbindung mit »Aerosol OT« benutzt
werden, in welchem Falle die Abnutzung der Düse verringert und das Anbacken vermieden
wird, und zwar selbst dann, wenn die Drückdüse Kieselsäuremengen wesentlich über
30 °/0 enthält. Das Safcoöl selbst bewirkt jedoch keine wesentliche Verbesserung
mit Bezug auf die Abnutzung der Düse und/oder das Anbacken des Materials in der
Düse; durch die gleichzeitige Mitverwendung des Netzmittels wird jedoch nicht nur
die Wärmeübertragung verbessert, sondern auch noch die weitere Wirkung erzielt,
daß eine gewisse Menge des Öls in der Drückdüse absorbiert und hierdurch die Schmier-
wirkung
erzielt wird, die zur Vermeidung des Anbackens und zur Erzielung eines glatt verlaufenden
Drückvorganges sowie auch zur Verringerung der Düsenabnutzung erforderlich ist.
Eine wirksame Kombination dieser beiden Hilfsmittel wird erzielt, indem etwa 0,03
0/o »Aerosol OT« und 0, 05°/0 des Safcoöls zugesetzt werden.
-
Wie weiter oben bereits näher ausgeführt, besitzen die neuen Düsen
wesentliche Vorteile gegenüber Düsen, die aus ungefülltem Polytetrafluoräthylen
hergestellt wurden. Es ist zwar auch schon bekannt gewesen, daß man Polytetrafluoräthylen
mit verschiedenen Füllstoffen, darunter auch Kieselsäure, vermischen kann; die daraus
hergestellten Materialien wurden jedoch lediglich zu Schutzüberzügen auf Metall
und Glas verwendet, und daraus konnte die Brauchbarkeit dieser Materialien zur Herstellung
von Strangpreßdüsen nicht abgeleitet werden.
-
Es ist auch schon bekannt gewesen, Härtebäder (Kühlbäder) für ausgepreßte
Materialien zu verwenden oder beim Auspressen von Kunststoffen die inneren Wandungen
der Düsen mit Kühlmitteln oder Schmiermitteln zu behandeln. Auch daraus konntejedoch
nicht die besondere Brauchbarkeit der neuen Düsen, insbesondere in Zusammenwirkung
mit den besonders zusammengesetzten Bädern, gefolgert werden.