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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung (ein Mikroskop bzw.
ein mikroskopisches System) und auf ein Verfahren zum Erhalten von
unterhalb einer Auflösungsgrenze liegender, räumlicher
Information von einem oder mehreren Objekt(en) bzw. Gegenstand (Gegenständen)
in einem Bereich von Interesse (bzw. in einer interessierenden Region)
einer beobachteten Probe.
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Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf die Detektion und Lokalisierung von
Fluoreszenzmolekülen, welche verwendet werden, um die gemessenen
Objekte zu markieren.
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Es
ist bekannt, daß aufgrund des Wellencharakters des Lichts
die Bilder in einer Lichtmikroskopie beugungsbegrenzt sind. Dies
manifestiert sich darin, daß punktartige Gegenstände
als verwaschene bzw. verschwommene (Airy-)Scheiben in dem Bildraum
auf dem Sensor registriert werden. Die Funktion, welche dieses Verschmieren
bzw. Verwischen beschreibt, wird als eine Punktspreizfunktion bzw.
Punktbildverwaschungsfunktion bzw. Point-Spread-Funktion oder kurz
PSF bezeichnet. Wenn der Zusammenhang zwischen der maximalen Auflösung
eines Mikroskops und der verwendeten numerischen Apertur des Objektivs
(NA) und der Wellenlänge (Lambda): d_min
= Lambda/(2 × NA), wie dies durch Ernst Abbe (1873)
geoffenbart wurde, berücksichtigt wird, erhält
man eine beste Auflösung d_min von etwa 200 nm als die
Grenze bzw. das Limit einer natürlichen Auflösung,
wenn die besten Objektive und Licht in dem sichtbaren Bereich verwendet
werden. Da zahlreiche Prozesse bei einem beträchtlich kleineren
Maßstab stattfinden, ist die Überwindung des Abbe-Limits
eine der schwierigsten, jedoch der wesentlichsten Anforderungen
in der modernen Lichtmikroskopie.
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Während
Elektronenmikroskopie und andere Ultrastruktur-Abbildungsverfahren
basierend auf ionisierender Strahlung den großen Vorteil
einer noch nicht dagewesenen Auflösung aufweisen, bietet ”sichtbares” Licht
(d. h. Licht innerhalb des Wellenbereichs von nahem Ultraviolett
bis nahem Infrarot) andere Vorteile, wie beispielsweise eine Identifikation
von verschiedenen Arten bzw. Typen von geeignet markierten Molekülen
in einzelnen, dreidimensional intakten Zellen und selbst in lebenden
Zellen. Somit ist es sehr nützlich, das Potential von Abbildungsprozeduren
mit ionisierender Strahlung für die Untersuchung von biologischen
Nanostrukturen mit neuartigen Zugängen zu ergänzen,
um eine hohe Auflösung unter Verwendung von Mikroskopie mit
sichtbarem Licht durchzuführen. Einige Beispiele von potentiellen
Anwendungen davon liegen beim Untersuchen der Nanostruktur von Zellmembranen
oder der Genomstruktur des Zellkerns.
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Beispielsweise
erlaubt Fluoreszenzenergietransfer-(FREI) Mikroskopie beispielsweise
Abstandsmessungen zwischen zwei Molekülarten bis zu einem
Niveau von einigen Nanometern unter Verwendung von sichtbarem Licht
für eine Erregung. Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie
oder Fluoreszenzrückgewinnung nach einem Photobleichen
(FRAP) machen die Analyse von intrazellulären Beweglichkeiten
oder gekennzeichneten bzw. markierten Molekülen möglich.
Für ein vollständiges Verständnis von
funktionalen zellulären Prozessen ist jedoch zusätzliche
strukturelle bzw. Strukturinformation notwendig. Um diese und viele
andere wichtige Probleme der Zellbiologie und zellulären
Biophysik zu lösen, ist eine geeignete räumliche
Analyse unverzichtbar. Ein schwieriges Problem beim Erreichen dieses
Ziels ist, daß eine konventionelle optische Auflösung
mit Licht auf etwa 200 nm lateral und 600 nm axial beschränkt
ist, wobei dies bedeutet, daß zelluläre Nanostrukturen
nicht adäquat aufgelöst werden können,
um eine vollständige funktionale Information zur Verfügung
zu stellen.
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Verschiedene,
vor kurzem eingeführte laseroptische ”Nanoskopie”-Zugänge
erlauben, dieses Problem zu überwinden und die räumliche
Analyse weit über das ”Abbe/Rayleigh-Limit” einer
optischen Auflösung zu erstrecken (wobei hier angenommen
wird, in der Objektebene (x, y) etwa einer Hälfte der verwendeten
Wellenlänge entsprechend den ursprünglichen Formeln
und etwa einer Wellenlänge in der Richtung der optischen Achse
(z) zu entsprechen). Insbesondere in der Fluoreszenzmikroskopie
war es möglich, vor allem in den letzten zehn Jahren, beständig
die erzielbare Auflösung der durch Beugung begrenzten Systeme
zu erhöhen.
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So
wird beispielsweise in dem Konzept einer konfokalen Laserabtast-Fluoreszenz-4Pi-Mikroskopie der
Gegenstand bzw. das Objekt durch Laserlicht gescannt bzw. abgetastet,
welches von allen Seiten fokussiert ist (”4Pi-Geometrie”)
und die erregte Fluoreszenz wird ”punktweise” detektiert.
Unter Verwendung von zwei gegenüberliegenden Linsen mit
hoher numerischer Apertur, um zwei einander entgegengesetzte Laserstrahlen
konstruktiv in einem gemeinsamen Brennpunkt zu konzentrieren, wurde
konfokale Laserscan-4Pi-Mikroskopie ein etabliertes ”Nanoskopie”-Verfahren,
welches eine axiale optische Auflösung bis zu dem Bereich von
100 nm erlaubt. Dies ist eine Auflösung, welche 5–7
mal besser ist als diejenige, welche durch konventionelle Fluoreszenzmikroskopieverfahren
erhalten bzw. erzielt werden kann.
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In
vielen Abbildungs- bzw. bildgebenden Anwendungen ist die gewünschte
strukturelle Information die Größe von Nanostrukturen,
welche voneinander um einen Abstand größer als
das Abbe-Limit getrennt sind. Zur Lösung dieses Problems
wurde Weitfeldlichtmikroskopie mit räumlich modulierter
Beleuchtung (SMI, Spatially Modulated Illumination) als eine der
vielen Möglichkeiten für ein Verwenden von strukturierter
Beleuchtung entwickelt, um eine räumliche Analyse zu verbessern.
SMI Mikroskopie basiert auf der Erzeugung eines Felds einer stehenden
Welle von Laserlicht, welches auf verschiedene Arten realisiert
werden kann, wie beispielsweise durch ein Fokussieren von kohärentem
Licht in die rückwärtigen Brennpunktebenen von
zwei einander gegenüberliegenden Objektivlinsen mit hoher
numerischer Apertur. Das fluoreszenzmäßig markierte Objekt
wird zwischen den zwei Linsen angeordnet und axial in kleinen Schritten
(beispielsweise 20 nm oder 40 nm) durch das Feld der stehenden Welle
bewegt. Bei jedem Schritt wird die emittierte Fluoreszenz durch eine
hochempfindliche CCD-Kamera registriert. Dieses Verfahren erlaubt
Messungen eines axialen Durchmessers von individuellen fluoreszierenden
Objekten einer Größe unterhalb einer Wellenlänge
bis zu einigen zehn Nanometern, und auch die Bestimmung von axialen
Abständen zwischen ”punktartigen” fluoreszierenden Objekten
(bei lateralen bzw. seitlichen Abständen größer
als das Abbe-Limit) bis in den Bereich von einigen zehn Nanometern
und mit einer Präzision in dem Bereich von 1 nm. Verschiedene
biophysikalische Anwendungsbeispiele zeigen die Nützlichkeit
bzw.
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Verwendbarkeit
von SMI-Mikroskopie für die Untersuchung der Größe
von Transkriptionsfabriken und von individuellen Genbereichen bzw.
-regionen an.
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Die
Verwendung eines strukturierten Beleuchtens und einer strukturierten
Detektion erhöht die Auflösung von Weitfeld- und
konfokalen Methoden um etwa einen Faktor zwei lateral und bis zu
einem Faktor von sechs entlang der optischen Achse (axial). Die
Verfahren für ein Verbessern der lateralen Auflösung
sind oft einfach in bestehende Mikroskope zu integrieren oder neu
zu implementieren. Im Gegensatz dazu verwenden die Verfahren für
eine maximale Verbesserung der axialen Auflösung überwiegend
technisch höchst komplexe optische Pfade bzw. Wege. Für
die Analyse von lebenden Systemen sind die lateralen Verfahren,
welche oftmals als Weitfeldverfahren angewandt werden, ausreichend
schnell. Die überwiegend konfokalen Methoden bzw. Verfahren
für eine Verbesserung der axialen Auflösung sind
Scan- bzw. Abtasttechniken und sind derart entweder zu langsam oder
erfüllen nicht die hohen optischen Anforderungen als derartige
Messungen.
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Mikroskopie
mit stimulierter Emissionsverarmung (Stimulated Emmision Depletion,
STED) ist ein Verfahren mit fokussiertem Strahl, in welchem die
Größe der erregten Region stark durch eine stimulierte
Emissionsverarmung bzw. -depletion reduziert wird. Gegenwärtig
erlaubt diese Technik eine optische laterale ((x, y)) Auflösung
in dem Bereich von 15–20 nm unter Verwendung von sichtbarem
Licht. in Fällen, wo das Blick- bzw. Gesichtsfeld ausreichend
klein (in dem Bereich von einigen Nanometern) gemacht werden kann,
wurde eine in vivo STED-Mikroskopie innerhalb von einigen zehn Rahmen/Sekunde
berichtet.
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STED-Mikroskopie
kann als ein spezieller Fall von RESOLFT (Mikroskopie mit reversiblem
sättigbarem optischem Fluoreszenzübergang) erachtet
werden, wo im Prinzip eine optische Auflösung in dem Bereich von
einigen Nanometern unter Verwendung von sichtbarem Licht möglich
sein sollte.
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RESOLFT-Verfahren
bieten durch eine Ausnutzung von nicht-linearen Effekten theoretisch
eine willkürlich hohe Auflösung hinab bis zu einem
Molekülmaßstab. Der Erfolg dieser Verfahren ist
jedoch durch die physikalischen Eigenschaften der verwendeten Farbstoffe
bzw. Marker oder Label bzw. Markierungen und die optischen Eigenschaften
der beobachteten Probe bzw. der Träger- bzw. Objektträgervorbereitung
beschränkt. Eine Rekonstruktion eines dreidimensionalen
Objekts mußte bisher auf ziemlich komplizierte Verfahren
unter Verwendung von strukturierter Beleuchtung zurückgreifen.
Mit den gegenwärtig verwendeten Farbstoffen war es möglich,
eine laterale und axiale Verbesserung der Auflösung zu
erzielen, wobei jedoch derartige Verfahren bis jetzt nicht für
ein Abbilden von aktiven Prozessen geeignet waren.
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Basierend
auf der Erfahrung, daß ”punktartige” fluoreszierende
Objekte durch Lichtmikroskopie mit einer Präzision von
mehr als einer Größenordnung besser als die durch
Beugung begrenzte Auflösung von konventioneller Weitfeldfluoreszenzlichtmikroskopie
lokalisiert werden können, wurde die spektrale Präzisionsabstandsmikroskopie
(Spectral Precision Distance Microscopy, SPDM) vor etwa einem Jahrzehnt
entwickelt.
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SPDM
ist ein Weitfeldlichtmikroskopieverfahren basierend auf:
- a) einem Markieren von benachbarten ”punktartigen” Objekten
bzw. Gegenständen mit unterschiedlichen spektralen Signaturen
(abgekürzt auch Farben genannt); und
- b) einer spektral selektiven Registrierung, um die emittierten
Photonen entsprechend ihrer spektralen Signatur ”auszusortieren”;
und
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c)
einem Hochpräzisions-Positionsüberwachen.
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Ursprünglich
wurden die ”unterschiedlichen spektralen Signaturen” durch
unterschiedliche Erregungs/Emissions-Spektren realisiert, wobei
jedoch erdacht bzw. entwickelt wurde, auch andere ”Photonsortier”-Moden,
wie beispielsweise Fluoreszenzlebenszeiten, Photolumineszenz und
stochastische Markierschemata aufzunehmen, um eine photophysikalische
Unterscheidung zu erlauben. In Kombination mit Fluoreszenzlebenszeitmessungen
wurde die Anwendung des SPDM Konzepts auf eine Nanometerauflösung
von einzelnen Molekülen experimentell bestätigt.
Insbesondere wurde unter Verwendung von fluoreszierenden Markierungen
von unterschiedlichen photostabilen spektralen Signaturen und Verfahren,
welche eine in situ Kalibrierung von chromatischen Verschiebungen
involvieren bzw. bedingen, eine Auflösung einer lateralen
(2D) Position und eines Abstands unterhalb 30 nm, und eine dreidimensionale
(3D) Auflösung unterhalb 50 nm in fixierten Zellkernen
nach einem spezifischen FISH Markieren von kleinen DNA Targets unter
Verwendung eines standardmäßigen konfokalen Laserscanmikroskops
erzielt. Somit wurde SPDM erfolgreich angewandt, um die supramolekulare
Architektur von Genombereichen bzw. -regionen von intakten 3D konservierten
Zellkernen durch Positions- und Abstandsmessungen beträchtlich
unterhalb der konventionellen, durch Beugung begrenzten optischen
Auflösung von Weitfeldfluoreszenzmikroskopen mit hoher
numerischer Apertur zu analysieren. Das SPDM Konzept (auch genannt ”Colokalisierung”)
erwies sich als nützlich bzw. verwendbar auch in einer
Vielzahl von anderen Anwendungen, beinhaltend einzelne Moleküle.
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Während
der ersten Anwendungen der ”SPDM” auf eine Beleuchtung
bzw. Erhellung von biologischen Nanostrukturen wurden die Objekte
mit Fluorochrom-Molekülen markiert, welche unterschiedliche
Emissionswellenlängen aufwiesen, und die Signale wurden
synchron erhalten bzw. aufgenommen. Fluoreszenz-Emissionsspektren
von auswählbaren Molekülen mit typischerweise
einer Bandbreite von 50 nm sind relativ breit. Derart sind in einer
Fluoreszenzmikroskopie die detektierbaren Wellenlängen
auf einen kompletten Bereich von etwa 600 nm beschränkt
und nur einige wenige ”Farben” (in dem Sinn einer
Abänderung in den Emissionsspektren) können zur
selben Zeit innerhalb desselben Objekts verwendet werden.
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Seit
den ursprünglichen Berichten wurde eine Anzahl von konzeptmäßig
in Verbindung stehenden Weitfeldfluoreszenzverfahren vorgeschlagen,
beispielsweise BLINKING (wobei dies bedeutet, daß eine
Lichtquelle Licht in Pulsen mit einer gegebenen Frequenz, ähnlich
einem Leuchtturm emittiert); FPALM (Fluoreszenzphotoaktivierungs-Lokalisierungsmikroskopie,
fluorescence photoactivation localization microscopy), PALM (photoaktivierte
Lokalisierungsmikroskopie, photoactivated localization microscopy),
PALMIRR (PALM mit unabhängig laufendem Erhalt, PALM with
independently running acquisition); STORM (stochastische optische
Rekonstruktionsmikroskopie, stochastic optical reconstruction microscopy).
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Als
eine allgemeine Bezeichnung können alle diese Zugänge
als Verfahren von ”spektral zugewiesener Lokalisierungsmikroskopie” (SALM,
Spectrally Assigned Localization Microscopy) erachtet werden, wo
die Lokalisierung eines Objekts einer charakteristischen spektralen
Signatur zugewiesen wird. Das zugrundeliegende Prinzip dieser ”SPDM/SALM” Zugänge
ist die ”optische Isolation” (in einer Domäne
von Raum und/oder Zeit) und somit eine unabhängige Lokalisierung
von einzelnen bzw. individuellen ”punktartigen” Objekten
aufgrund von auf irgendeinem Photon basierenden Merkmalen des emittierten
Lichts. Dies bedeutet, daß in einem gegebenen, durch Beugung
beschränkten Beobachtungsvolumen, welches beispielsweise
durch (x, y, z) volle Breite bei halbem Maximum (FWHM, Full-Width-at-Half-Maxima)
der Punktspreizfunktion (PSF) des verwendeten Mikroskopsystems definiert
ist, zu einem gegebenen Zeitintervall und für eine gegebene
spektrale Registration nur ein derartiges Objekt (beispielsweise
ein einzelnes Molekül) oder unter gewissen Bedingungen nur
einige wenige Objekte registriert ist bzw. sind bzw. werden.
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Durch
ein Abbilden von fluoreszierenden Stößen bzw.
Bursts von einzelnen Molekülen nach einer Lichtaktivierung
könnte die Position der Moleküle mit einer Präzision
viel höher als die volle Breite bei halbem Maximum bzw.
halber Höhe der Punktspreizfunktion bestimmt werden. Mit
anderen Worten basieren diese Mikroskopiezugänge auf der
Registration einer Vielzahl (beispielsweise einigen tausend) von
Bildern derselben Probe bzw. derselben interessierenden Region,
so daß die optische Auflösung durch ein ”Scannen” der
vierten Koordinate des Raum-Zeit-Kontinuums verbessert wird.
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Die
Moleküle und Proteine, welche für PALM und verwandte
Techniken verwendet werden, sind fluoreszierende Markierungen bzw.
Labels, welche chemisch in einer derartigen Weise (beispielsweise
durch ein Hinzufügen von geeigneten Seitengruppen) modifiziert
sind bzw. werden, daß sich die meisten der fluoreszierenden
Moleküle ursprünglich in einem inaktiven Zustand
für die Fluoreszenzerregung bei einer gegebenen Wellenlänge λexc befinden. Dieser Zustand (auch eine ”dunkle” spektrale
Signatur genannt) kann auf eine fluoreszierende (auch eine ”helle” spektrale
Signatur) beispielsweise durch eine Beleuchtung mit Licht einer
definierten Wellenlänge λphot (beispielsweise
in dem nahen Ultraviolett) geändert werden, welche verschieden
von derjenigen einer Fluoreszenzerregung ist. Wenn die Aktivierung
der fluoreszierenden Marker bzw. Markierungen oder mit anderen Worten
der Übergang von einer ”dunklen” spektralen
Signatur zu einer ”hellen” spektralen Signatur
stochastisch unter Verwendung von geringen Intensitäten
durchgeführt wird, werden nur einige wenige Moleküle
innerhalb eines Erhalt- bzw. Aufnahmezeitintervalls bzw. einem Erhalt-
bzw. Aufnahmezeitrahmen des Detektors aktiviert und es kann somit
eine optische Isolation ihrer Signale erzielt bzw. erhalten werden.
Aufgrund einer nachfolgenden Beleuchtung mit λexc wird
das fluoreszierende Signal, welches durch diese optisch isolierten
Moleküle (”helle” spektrale Signatur)
emittiert wird, dann registriert, bis sie irreversibel gebleicht
sind (d. h. bis zu einem irreversiblen Übergang zu einer ”dunklen” spektralen
Signatur). Aus diesen fluoreszierenden Signalen kann die Position
der einzelnen Moleküle mit hoher Präzision bestimmt
werden. Unter guten optischen Bedingungen ist eine Lokalisierungsgenauigkeit
in dem Bereich von einigen Nanometern möglich. Eine Wiederholung
dieser Prozedur (beispielsweise durch eine Registrierung von etwa
10.000 einzelner Bildrahmen) erlaubt, die Positionen der einzelnen
Moleküle zu erhalten, selbst wenn ihre gegenseitigen Abstände
weit unterhalb des Abbe/Rayleigh-Limits sind bzw. liegen. Der Photoaktivierungsprozeß bei λphot und die Verwendung einer zweiten Laserlinie
(λexc) können vermieden
werden, wenn eine Auto-Aktivierung der Moleküle durch einen
Ausleselaser (λexc) verwendet wird.
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Die
Methoden der spektral zugeordneten Lokalisierungsmikroskopie (SALM,
Spectrally Assigned Localization Microscopy)/spektralen Präzisionsabstandsmikroskopie
(Spectral-Precision-Distance Microscopy (kurz nachfolgend Lokalisierungsmikroskopie
genannt) (
DE 10052823.6 ,
DE 59705009.0-08 ,
DE 29701663.3 ,
US 09/331,6444 ,
DE 19830596.6 ,
JP 2000502406 ,
US 09462435 ,
PCT/EP 02/11343 ,
WO 2006/127692 A2 ,
US 20080032414 A1 )
erlauben im Prinzip eine laterale Auflösung in dem Bereich
von einstelligen Nanometern. Diese Lokalisierungsmikroskopie wird
insbesondere durch die relativ geringen Anforderungen betreffend
die erforderlichen optischen und mechanischen Komponenten gekennzeichnet.
Auch ist die Einstellung der Vorrichtung sehr benutzerfreundlich.
Die Lokalisierungsmikroskopie verwendet für ein Überwinden
des Abbe-Limits die Tatsache, daß ein einzelnes fluoreszierendes
Objekt nahezu willkürlich präzise lokalisiert
werden kann. Wie oben beschrieben, ist die Vorbedingung, daß die
durch Beugung begrenzte Scheibe entsprechend dem Fluoreszenzobjekt
räumlich isoliert verfügbar ist, d. h. nicht mit
anderen Signalen überlappt oder überlagert ist.
Die laterale Position des emittierenden Moleküls wird allgemein
von dem Zentrum der durch Beugung bzw. Diffraktion begrenzten Fluoreszenzscheibe
bestimmt. Die Präzision, mit welcher eine derartige Bestimmung
durchgeführt werden kann, hängt von der Anzahl
der detektierten Photonen und von dem zugehörigen Signal-Rausch-Verhältnis
ab. Obwohl die verwendeten Sensoren typischerweise zweidimensionale
Sensor-Arrays bzw. -Felder sind, ist es auch möglich, eine
Lokalisierung entlang der dritten Raumrichtung durchzuführen.
Eine derartige Lokalisierung erfordert jedoch entweder sehr exakte
dreidimensionale Modellfunktionen der Punktspreizfunktion (PSF)
in Kombination mit einer großen Anzahl der detektierten
Photonen (> 1000) oder
eine zusätzliche Kenntnis betreffend die Position des betrachteten
Moleküls in dem Objektraum. Ein Erhalten derartiger Resultate
ist sehr schwierig unter Verwendung von lediglich Methoden der reinen
Lokalisierungsmikroskopie, wie sie beispielsweise in
WO 2006/127692 A2 geoffenbart
ist. Es ist auch ein Verfahren bekannt, welches einen Astigmatismus
ausnützt, um empirisch eine dreidimensionale Punktspreizfunktion
zu erzeugen, welche in einen axialen und lateralen Abschnitt bzw.
Teil getrennt ist, und diese Funktion an die gesammelten Daten anzupassen
bzw. zu fitten. Die durchschnittliche Präzision bzw. Genauigkeit,
mit welcher die Lokalisierung durchgeführt werden kann,
beträgt etwa 55 nm (23 nm Standardabweichung). Dieser Wert
repräsentiert eine Art einer natürlichen Grenze
für diese Verfahren aufgrund der typischen Anzahl von detektierten
Photonen und der Tatsache, daß die Linsen-PSF ein größeres
Verwischen oder Verschmieren in einer axialen Richtung zeigt. Die
reine Lokalisierungsmikroskopie mit ihren einzelnen oder mehrfachen
zyklischen Einzelpunkt-Rekonstruktionsverfahren ist schlecht geeignet
für die Beobachtung von aktiven Prozessen, wie beispielsweise
in vivo Messungen von lebenden Zellen. Dementsprechend ist es immer
notwendig, einen Kompromiß zwischen einer ausreichenden
Anzahl von detektierten Photonen und einer realisierbaren Punktdichte in
einem möglichst kleinen Zeitfenster zu finden. Auch setzt
die mechanische Stabilität des Mikroskops bei sehr langen
Detektionszeiten eine weitere Begrenzung für die Lokalisierungspräzision.
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Es
ist ein Ziel bzw. Gegenstand der Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit welchen die Grenze
bzw. das Limit der Lokalisierungspräzision bzw. -genauigkeit
der bisher etablierten Lokalisierungsmikroskopie überwunden
werden kann, während gleichzeitig der Lokalisierungsprozeß beschleunigt
und optimiert wird.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Erhalten einer unterhalb
einer Auflösungsgrenze liegenden, räumlichen Information
einer Probe zur Verfügung gestellt, welche mit wenigstens
einer Art einer fluoreszierenden Markierung markiert ist, wobei
die, unterhalb der Auflösungsgrenze liegende, räumliche Information
Lokalisierungsinformation über die Positionen von fluoreszierenden
Molekülen der wenigstens einen Art der fluoreszierenden
Markierung in wenigstens einer räumlichen Richtung umfaßt,
umfassend die Schritte:
- – Erhalten
bzw. Erfassen von Lokalisierungsbilddaten durch ein Verwenden einer
Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie, wobei die Lokalisierungsbilddaten
eine Serie von Bildern umfassen, erhalten durch
- – Beleuchten einer interessierenden Region der Probe
mit einem Beleuchtungslicht, welches eine Intensität in
dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 aufweist,
- – Detektieren durch einen Information erhaltenden bzw.
erfassenden Sensor wenigstens eines Teils des Fluoreszenzlichts
(fluoreszierenden Lichts), welches durch wenigstens einen Teil der
fluoreszierenden Moleküle der wenigstens einen Art der
fluoreszierenden Markierung bei einer Beleuchtung emittiert wird,
wodurch ein Bild der interessierenden Region (bzw. des Bereichs
von Interesse) erhalten wird;
- – mehrfaches Wiederholen der Schritte eines Beleuchtens
und Detektierens des emittierten Fluoreszenzlichts, wodurch die
Serie von Bildern erhalten wird, wobei jedes Bild bei einem unterschiedlichen
Zeitschritt aufgenommen wird;
- – Bearbeiten der erhaltenen Lokalisierungsbilddaten,
um dadurch die Lokalisierungsinformation betreffend die Positionen
von fluoreszierenden Molekülen der wenigstens einen Art
der fluoreszierenden Markierung in wenigstens einer räumlichen
Richtung zu erhalten, wobei der Schritt eines Ver- bzw. Bearbeitens
ein Bestimmen in jedem der detektierten Bilder der Serie der Positionen
der Schwerpunkte der detektierten Fluoreszenzemissionsverteilungen
von den einzelnen fluoreszierenden Molekülen der einen
oder mehreren fluoreszierenden Markierung(en) in wenigstens einer
räumlichen Richtung umfaßt.
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Insbesondere
wird gemäß einem Aspekt bei einer Beleuchtung
mit einem Beleuchtungslicht, welches eine Intensität in
dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 aufweist, wenigstens ein Teil der fluoreszierenden
Moleküle von einem ersten Zustand zu einem zweiten Zustand
(welcher von dem ersten Zustand verschieden ist) transferiert, wodurch
Fluoreszenzlicht emittiert wird.
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Der
erste Zustand kann ein fluoreszierender Zustand sein. Hier bedeutet
ein ”fluoreszierender Zustand” insbesondere eine
Konformation bzw. Gestaltung des Moleküls, wo die Absorption
von Photonen in der unmittelbaren (Maßstab in dem Nanosekundenbereich)
Emission von fluoreszierenden Photonen resultiert.
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Der
zweite Zustand kann ein semi-stabiler oder ein semi-lang andauernder dunkler
(beispielsweise ein nicht-fluoreszierender) Zustand sein. Insbesondere
kann der zweite Zustand ein reversibel gebleichter Zustand sein.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird bei einer Beleuchtung wenigstens ein Teil der
fluoreszierenden Moleküle der wenigstens einen Art einer
fluoreszierenden Markierung von dem ersten Zustand zu dem zweiten Zustand
und nach einer Rückkehr zu dem ersten Zustand zu einem
dritten, inaktiven Zustand transferiert.
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Der
dritte Zustand kann ein lang andauernder inaktiver (beispielsweise
nicht-fluoreszierender oder dunkler) Zustand sein. Insbesondere
kann der dritte Zustand ein irreversibel gebleichter Zustand sein.
Die Ausdrücke ”fluoreszierend/nicht-fluoreszierend”,
wie sie innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, beziehen sich allgemein auf jegliche Zustände,
welche spektral unterscheidbar sind. Insbesondere können
sich die Ausdrücke ”fluoreszierend/nicht-fluoreszierend” auf
unterschiedliche spektrale Bereiche beziehen. Innerhalb des Rahmens
der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck ”lang
andauernd” auf ein Zeitintervall in dem Bereich von Minuten
bis Stunden und der Ausdruck ”semi-stabil” oder ”semi-lang dauernd” bezieht
sich auf den Zustand, welcher eine Stabilität innerhalb
eines Intervalls eines Bereichs von einer Millisekunde bis einigen
Minuten zeigt.
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Die
Beleuchtung kann entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt werden. Insbesondere kann das Beleuchten des
einen Objekts oder der mehreren Objekte in der interessierenden
Region mit Beleuchtungslicht, welches eine Intensität in
dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis etwa 1
MW/cm2 aufweist, derart sein, daß in
einem gegebenen, durch Beugung beschränkten Beobachtungsvolumen
und zu einer gegebenen Zeit statistisch nur ein fluoreszierendes
Molekül einer gegebenen fluoreszierenden Markierungsart vorhanden
ist. Dementsprechend umfaßt jedes der Bilder, welches zu
jedem Zeitschritt erhalten bzw. aufgenommen wird, eine Vielzahl
von im wesentlichen räumlich getrennten Fluoreszenzsignalen
von den einzelnen Fluoreszenzmolekülen der wenigstens einen
Art einer fluoreszierenden Markierung. Die Fluoreszenzsignale von
den einzelnen fluoreszierenden Molekülen werden durch den
Information aufnehmenden bzw. erhaltenden bzw. erfassenden Sensor
allgemein in einer Form von Fluoreszenzemissionsverteilungen detektiert.
Zusätzlich erlaubt der verwendete Intensitätsbereich
eine effiziente Zeitseperation bzw. -trennung der einzelnen fluoreszierenden
Signale von den fluoreszierenden Molekülen.
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Aus
der erhaltenen Information betreffend die räumliche Position
des Schwerpunkts der Fluoreszenzemission der einzelnen fluoreszierenden
Moleküle der einen oder mehreren fluoreszierenden Markierung(en) kann
Information betreffend die räumliche Position von einem
oder mehreren fluoreszierten markierten Objekt(en) innerhalb der
Probe und/oder die Größe des einen oder mehreren
Objekts (Objekte); und/oder die Abstände zwischen den Objekten
in wenigstens einer räumlichen Richtung erhalten werden.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein neuer Zugang zum Erhalten
einer Auflösung höher als die durch Beugung begrenzte
Auflösung (nachfolgend unterhalb der Auflösungsgrenze)
durch Verwendung von Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie vorgeschlagen.
Der Ausdruck fluoreszierende ”Lokalisierungsmikroskopie”,
welcher verwendet wird, soll insbesondere eine spektrale Präzisionsabstandsmikroskopie/spektrale
Positionsbestimmungsmikroskopie (SPDM) oder zugehörige
mikroskopische Techniken, wie beispielsweise spektral zugeordnete
Lokalisierungsmikroskopie (SALM) umfassen.
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Der
Intensitätsbereich von etwa 1 kW/cm2 bis
etwa 1 MW/cm2 wurde üblicherweise
als ungeeignet für ein Durchführen von Messungen
mit Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie erachtet. Insbesondere
wurde von dem Intensitätsbereich von etwa 1 kW/cm2 bis etwa 1 MW/cm2 angenommen,
daß er nur Nachteile sowohl für die Weitfeldmikroskopie
als auch für die konfokale Mikroskopie mit sich bringt.
Es wurde somit angenommen, daß in der Weitfeldmikroskopie
das Erhöhen der Intensität ein beträchtlich
rascheres Bleichen der Probe bei keinerlei Vorteilen für
die erzielbare Auflösung bewirkt. In der konfokalen Mikroskopie
wurde angenommen, daß eine zusätzliche Intensität
erforderlich ist, um ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis
zu erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung bricht mit diesem konventionellen Gedanken
und schlägt die Verwendung von Beleuchtungslicht hoher
Intensität für den Zweck einer Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie
vor. Insbesondere wurde in nicht erwarteter Weise entdeckt, daß die
Verwendung von Beleuchtungslicht hoher Intensität in dem
Bereich von 1 kW/cm2 bis etwa 1 MW/cm2 das Erhalten einer besseren bzw. effizienteren ”optischen Isolation” (sowohl
räumlich als auch zeitlich) der Signale von den fluoreszierenden
Molekülen erlaubt.
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Die
Verwendung von Lokalisierungsmikroskopie, wobei sich die Intensität
des Beleuchtungslichts in dem vorgeschlagenen Intensitätsbereich
befindet, erlaubt darüber hinaus die Verwendung von konventionellen,
nicht genetisch modifizierten Proteinen und anderen, nicht auf Proteinen
basierenden fluoreszierenden Markierungen für Messungen
unterhalb der Auflösungsgrenze.
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Zusätzlich
wird es möglich, Lokalisierungsmikroskopiemessungen effizient
mit anderen Entfernt- oder Weitfeldmessungen zu kombinieren, um
zusätzliche räumliche Information, insbesondere
zusätzliche räumliche Information in der Richtung
normal auf die durch Lokalisierungsmikroskopie beobachtete Objektebene
zu erhalten. Dies kann zu einer Erhöhung der axialen Auflösung
im Vergleich mit konventionellen Methoden um einen Faktor von etwa
30 führen.
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Ein
weiterer Vorteil ist, daß die Detektion bzw. Sammlung von
Daten relativ rasch, beispielsweise innerhalb von weniger als fünf
Minuten durchgeführt werden kann, wobei dies einen Unterschied
von bis zu zwei Größenordnungen im Vergleich mit
alternativen Methoden darstellt, welche bis zu einigen Stunden erfordern. Dies
ist insbesondere vorteilhaft für in vivo Beobachtungen
in lebenden Systemen. Es ist somit möglich, anspruchsvolle
und komplizierte technische Lösungen zu vermeiden, welche
Driftproblemen begegnen oder diese mildern bzw. abschwächen
können, oder eine Aufrechterhaltung eines lebenden Zustands
der betrachteten Proben zur Verfügung stellen. Im Gegensatz
dazu ist es mit dem vorgeschlagenen Verfahren möglich,
eine sinnvolle in vivo Beobachtung auch an den kleinsten Strukturen
auszuführen.
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Unter
dem Ausdruck ”Fluoreszenz” innerhalb des Rahmens
der vorliegenden Erfindung soll jegliche Photon-Interaktion verstanden
werden, wobei es Unterschiede zwischen dem Beleuchtungs- bzw. Erregungsspektrum
und dem Emissionsspektrum desselben Objekts bzw. Gegenstands gibt,
welche nicht lediglich basierend auf der monochromatischen Absorption
erklärt werden können. Dies beinhaltet beispielsweise
insbesondere Multiphoton-Interaktionen, durch welche die Erregungswellenlängen
größer als die Emissionswellenlängen
sein können. Somit wird der Ausdruck Fluoreszenz in dem
Sinn dieser Anmeldung auch für die eng benachbarten bzw.
zugehörigen Phänomene wie ”Lumineszenz” und ”Photophosphoreszenz” oder
kurz ”Phosphoreszenz” verwendet werden. Dies beinhaltet
insbesondere die Fälle einer längeren Fluoreszenzdauer,
beispielsweise in dem Millisekundenbereich. Die Verwendung von phosphoreszierenden
optischen Markierungen bzw. die Verwendung von phosphoreszierenden
Molekülen für ein optisches Markieren anstelle
von fluoreszierenden Molekülen kann beispielsweise vorteilhaft
im Hinblick auf ein Verbessern der in vivo Anwendbarkeit des vorgeschlagenen
neuen Verfahrens sein, da diese Moleküle eine Lokalisierung über
eine längere Zeitperiode erlauben.
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Unter
dem Ausdruck ”Fluoreszenzmolekül” innerhalb
des Rahmens der vorliegenden Erfindung soll jegliches ”punktweise” bzw. ”punktartige” fluoreszierende
Element verstanden werden, das heißt jegliches fluoreszierende
Element, welches eine Größe beträchtlich
kleiner als die Wellenlänge der verwendeten Beleuchtung
bzw. des Erregungslichts aufweist, welches für ein Markieren
der gemessenen Proben geeignet ist.
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Der
Ausdruck ”unterschiedliche Arten von fluoreszierenden Markierungen” bezieht
sich auf fluoreszierende Markierungen bzw. Labels, welche unterschiedliche
spektrale Signaturen aufweisen. In diesem Kontext bedeutet ”spektrale
Signatur” jegliche photophysikalische Eigenschaft, wie
beispielsweise ein fluoreszierendes Spektrum, Absorption, Lebensdauer,
etc., welches für eine optisch diskriminierte Registrierung
verwendet werden kann.
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Der
teilweise zyklische Prozeßverlauf in der Lokalisierungsmikroskopie
kann wie folgt beschrieben werden:
Es wurde überraschender
Weise herausgefunden, daß durch ein Beleuchten fluoreszierend
bzw. fluoreszenzmäßig markierter Proben mit Beleuchtungslicht,
welches eine Intensität innerhalb des Intervalls von etwa
1 kW/cm2 bis etwa 1 MW/cm2 aufweist,
die fluoreszierenden Moleküle von nahezu jeglichen konventionellen
fluoreszierenden Molekülen (beinhaltend organische Fluorophore)
zu einem fluoreszierenden Zustand und von diesem rasch zu einem
semi-stabilen dunklen (nicht fluoreszierenden) Zustand transferiert
werden.
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Es
wurde darüber hinaus überraschender Weise herausgefunden,
daß von diesem semi-stabilen Zustand ein Teil der Farbstoffmoleküle,
welche für das Markieren verwendet werden, aktiviert und
wiederum zu einem fluoreszierenden Zustand transferiert wird. Die
fluoreszierenden Moleküle sind bzw. werden dabei statistisch
bzw. stochastisch aktiviert, so daß eine Dichte der aktivierten
Moleküle geringer als ein Molekül pro durch eine
Beugung begrenztes Detektionsvolumen ist. Dieses Volumen kann gut
mit der Hilfe der effektiven Punktspreizfunktion dahingehend beschrieben
werden, daß man beispielsweise alle Punkte mit einer Intensität höher
als beispielsweise der Hälfte der maximalen Intensität
der Punktspreizfunktion als zu dem Volumen gehörig zählt.
Nach dem Aktivieren werden ein Erhalten des Signals mit der Hilfe
eines Sensors und nachfolgend das Deaktivieren der aktiven Moleküle
mit Hilfe eines Bleichens und Transferierens zu einem lang andauernden
inaktiven Zustand durchgeführt.
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Für
die Zwecke einer Messung unterhalb der Auflösungsgrenze
können sowohl der Transfer von dem fluoreszierenden Zustand
zu einem semi-stabilen Zustand (beispielsweise einem reversibel
gebleichten Zustand) und der Transfer von dem fluoreszierenden Zustand
zu einem semi-stabilen Zustand und nach einer Erholung bzw. Rückführung
zu dem fluoreszierenden Zustand zu einem anderen, lang andauernden
inaktiven Zustand in vorteilhafter Weise verwendet werden. Die erste
Technik (Transfer bzw. Übergang von einem fluoreszierenden
Zustand zu einem reversibel gebleichten Zustand) kann Vorteile aufweisen,
wenn fluoreszierende Farbstoffe oder Markierungen, welche entweder
nicht ein Bleichen zeigen oder ein geringes Niveau eines Bleichens
zeigen, verwendet werden. Derartige fluoreszierende Farbstoffe oder
Markierungen werden oft bei einem Materialtesten verwendet oder
wenn Quantenpunkte bzw. -dots verwendet werden. Der Effekt eines Schaltens
bzw. Umschaltens zwischen einem fluoreszierenden Zustand und einem
reversibel gebleichten Zustand wurde auch in der fluoreszierenden
Markierung ALexa 488 beobachtet. Darüber hinaus kann die
erste Technik verwendet werden, um wiederholt ein einzelnes Molekül
zu detektieren (ähnlich den STORM und dSTORM Techniken).
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Der
oben beschriebene Schritt einer Bilddetektion bzw. eines Bilderhalts
wird mehrere Male wiederholt und der erhaltene Satz oder Stapel
von Daten, welche zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen werden
(sogenannte Zeitstapel) wird mit Hilfe eines computerimplementierten
Rekonstruktionsprozesses rekonstruiert. Für diesen Zweck
kann eine Segmentation bzw. Unterteilung der Daten ursprünglich
bzw. einleitend durchgeführt werden, um alle Moleküle
zu identifizieren. In einem weiteren Schritt kann ein Fitten bzw.
Anpassen der verwendeten zweidimensionalen oder dreidimensionalen
Modellfunktionen für die Punktspreizfunktion an die identifizierten
Signale durchgeführt werden. Die hohe Intensität
einer Beleuchtung erlaubt die Detektion der aktiven Moleküle
und ihre nachfolgende Deaktivierung innerhalb einer sehr kurzen
Zeitperiode. Dies stellt sicher, daß die von den einzelnen
fluoreszierenden Molekülen erhaltenen Signale temporär
bzw. zeitmäßig getrennt sind bzw. werden.
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Die
erhaltenen Lokalisierungsbilddaten umfassen somit eine Serie von
Bildern der interessierenden Region, welche zu unterschiedlichen
Zeitschritten aufgenommen werden, wobei jedes Bild die detektierten
und im wesentlichen räumlich isolierten fluoreszierenden
Signale von den erregten fluoreszierenden Molekülen umfaßt.
Wenn der verwendete, die Information aufnehmende bzw. erfassende
Sensor ein zweidimensionaler Sensor (beispielsweise ein CCD Chip
oder ein anderer geeigneter zweidimensionaler Sensor bzw. ein Sensorarray)
ist, sind die erhaltenen Bilder zweidimensionale Bilder der interessierenden
Region. Demgemäß kann eine räumliche
Information in zwei Dimensionen erhalten werden. In einem ersten
Aspekt sind die erhaltenen Bilder in einer Objektebene, d. h. in
einer (x, y) Ebene im wesentlichen parallel zu der optischen Achse des
verwendeten Lokalisierungsmikroskops, wobei x und y kartesische
Koordinaten in der Objektebene sind.
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In
Abhängigkeit von der Lebensdauer des semi-stabilen Zustands
kann bzw. können die Integrationszeit des bildaufnehmenden
Sensors und/oder die Intensität des Beleuchtungslichts
eingestellt werden, um eine optimale zeitmäßige
Trennung der fluoreszierenden Signale zu erhalten. Andererseits
ist es in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit einer Bildaufnahme
bzw. Integrationszeit des Information aufnehmenden bzw. erfassenden
Sensors möglich, effizient halb- bzw. semi-stabile dunkle
Zustände innerhalb einer Stabilitätsperiode von
einem Bereich von Millisekunden bis zu einem Bereich von Sekunden
und Minuten für die optische Isolierung von Fluoreszenzsignalen
bei der Beleuchtung mit Licht hoher Intensität zu verwenden.
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Es
ist auch allgemein möglich, das Verfahren auf Perioden
länger als Perioden in dem Minutenbereich zu erstrecken.
In diesem Fall kann es notwendig sein, weitere Techniken zu verwenden,
um die räumliche Stabilität der fluoreszierenden
Moleküle sicherzustellen, welche für ein Markieren
verwendet werden.
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Die
erhaltene Zeitserie von (zweidimensionalen) Bildern kann in einer
geeigneten (dreidimensionalen) Datenstruktur gespeichert und einem
weiteren Be- bzw. Verarbeiten unterworfen werden, um eine Lokalisierungsinformation über
bzw. betreffend die Positionen von fluoreszierenden Molekülen
der wenigstens einen Art einer fluoreszierenden Markierung in wenigstens
einer räumlichen Richtung, gewöhnlicherweise in
wenigstens zwei orthogonalen räumlichen Richtungen zu erhalten.
Insbesondere durch ein Bestimmen des Schwerpunkts, d. h. des Schwerkraftzentrums
der Fluoreszenzemission der einzelnen fluoreszierenden Moleküle
in jedem der erhaltenen zweidimensionalen Bilder der Serie kann
Lokalisierungsinformation über bzw. betreffend die räumlichen
Positionen der einzelnen fluoreszierenden Moleküle der
verwendeten einen oder mehreren fluoreszierenden Markierung(en)
(nachfolgend auch Fluorophore genannt) in wenigstens einer räumlichen
Richtung, üblicherweise wenigstens in der Objektebene erhalten
werden. Unterschiedliche, computerimplementierte Verfahren, wie
beispielsweise ein Fitten bzw. Anpassen mit einer geeigneten Modellfunktion,
können zu diesem Zweck verwendet werden.
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Nach
einer Registrierung der Positionen der fluoreszierenden Moleküle
durch die gesamte Lokalisierungsbild-Zeitserie können alle
detektierten Punkte bzw. alle detektierten Positionen der einzelnen
fluoreszierenden Moleküle einem ”zusammengefaßten” Bild,
insbesondere einem ”zusammengefaßten” zweidimensionalen
Bild zugeordnet werden, welches Information über die räumliche
Position und/oder Abstände zwischen dem einen oder den
mehreren fluoreszierenden Molekül(en) der verwendeten fluoreszierenden
Markierung (nachfolgend auch Fluorophor genannt) in der interessierenden
Region und insbesondere in der Objektebene umfaßt.
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Aus
der Lokalisierungsinformation über die räumliche
Position der einzelnen fluoreszierenden Moleküle, welche
verwendet werden, um das eine oder die mehreren Objekt(e) zu markieren,
kann bzw. können eines oder mehrere der räumlichen
Position des einen oder der mehreren fluoreszenzmäßig
markierten Objekts (Objekte); und/oder ihrer Größe
bzw. Erstreckung in wenigstens einer räumlichen Richtung;
und/oder der Abstände zwischen den fluoreszenzmäßig
markierten Objekten; und/oder einer anderen räumlichen
oder topographischen Information mit sehr hoher Präzision
ermittelt bzw. bestimmt werden.
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Gemäß einem
ersten Aspekt ist der erste Zustand ein fluoreszierender Zustand
(ein aktiver Zustand), ist der zweite Zustand ein reversibel gebleichter
Zustand und ist der dritte Zustand ein irreversibel gebleichter Zustand.
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Somit
wird die erforderliche optische Isolation der fluoreszierenden Signale durch
ein Verwenden eines reversiblen Photobleicheffekts (auch als ”Blinken” bzw. ”Blinking” oder ”Flackern” bezeichnet)
erhalten. Im Gegensatz zu dem üblichen Bleicheffekt, welcher
in PALM oder FPALM verwendet wird, wo die Struktur der fluoreszierenden
Moleküle irreversibel in Richtung zu dem Zustand der nicht
fluoreszierenden ”dunklen” spektralen Signatur
(bei gegebenen Erregungsbedingungen) modifiziert wird, ist der durch
einen Aspekt der vorliegenden Erfindung verwendete Effekt ein reversibler.
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Insbesondere
wurde überraschender Weise herausgefunden, daß eine
große Mehrzahl der konventionellen fluoreszierenden Markierungen
(beinhaltend Proteine oder nicht-proteinartige Moleküle)
einen reversibel gebleichten Zustand zeigen, wenn sie mit Licht
mit einer Intensität in dem Bereich von 1 kW/cm2 bis etwa 1 MW/cm2 beleuchtet
werden. Der übliche fluoreszierende Zustand ändert
sich nach typischerweise einigen tausend Emissionszyklen in einen
irreversibel gebleichten Zustand, welcher nicht länger
für die charakteristische Erregung verfügbar ist.
Zusätzlich wird jedoch ein zusätzlicher Reaktionskanal,
welcher zu einem reversibel gebleichten Zustand für bzw.
an den fluoreszierenden Markierungen bzw. fluoreszierenden Molekülen führt,
verfügbar. Die automatische Erholung bzw. Rückkehr
von diesem Zustand tritt typischerweise bei Zeitskalen in dem Bereich
von Millisekunden bis Minuten auf. Sowohl die Wahrscheinlichkeit
einer Änderung bzw. eines Übergangs in diesen
speziellen Zustand als auch die Wahrscheinlichkeit einer Regeneration
von diesem speziellen Zustand können stark mittels einer
Beleuchtung mit einem geeigneten Licht und/oder einer Änderung
in der chemischen Umgebung (beispielsweise pH-Wert) beeinflußt
bzw. geregelt bzw. gesteuert werden. Entsprechend einem Aspekt der
Erfindung wird der Übergang zwischen den drei unterschiedlichen
Zuständen – reversibel gebleichter, fluoreszierender
und irreversibel gebleichter Zustand – für die
Zwecke einer Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie verwendet. Gemäß einem
anderen Aspekt wird der Übergang zwischen zwei Zuständen – einem
fluoreszierenden Zustand und einem reversibel gebleichten Zustand
für die Zwecke einer Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie
verwendet.
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Für
eine effiziente Ausführung kann die Übergangswahrscheinlichkeit
für ein reversibles Bleichen derart manipuliert bzw. gesteuert
bzw. geregelt werden, daß dieser Übergang beträchtlich
wahrscheinlicher als der Übergang in einen irreversibel
gebleichten Zustand wird. Das Objekt verliert seine Fluoreszenz (Übergang in
einen vergleichsweise sehr langlebigen reversiblen gebleichten Zustand)
und ein geringer Hintergrund wird erhalten. Die Moleküle,
welche von dem reversiblen gebleichten Zustand stammen, werden bei
einer geeignet eingestellten (typischerweise hohen) Laserintensität
ausgelesen und in einen irreversiblen gebleichten Zustand umgewandelt
bzw. transformiert. Dies stellt sicher, daß innerhalb eines
Integrationszeitrahmens bzw. Zeitfensters des Information erhaltenden
bzw. aufnehmenden bzw. erfassenden Sensors (üblicherweise
ein CCD-Chip bzw. eine Kamera) die kritische Moleküldichte
von einem Molekül pro durch Beugung beschränktes Volumen
nicht überschritten wird. Auf diese Weise kann eine Zeit
bzw. zeitmäßige Auftrennung der einzelnen Signale
erhalten werden, welche ein effizientes Anwenden der Verfahren der
Lokalisierungsmikroskopie erlaubt.
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Das
Verfahren kann darüber hinaus einen Schritt eines Markierens
des einen oder der mehreren Objekts (Objekte) umfassen, so daß die
Wahrscheinlichkeit eines Übergangs in einen reversibel
gebleichten Zustand höher als die Wahrscheinlichkeit des Übergangs
in einen irreversibel gebleichten Zustand ist. Die Wahrscheinlichkeit
des Übergangs in einen reversibel gebleichten Zustand kann
beispielsweise durch den pH-Wert der Umgebung beeinflußt
werden. Dementsprechend kann das Markieren des einen oder der mehreren
Objekts (Objekte) ein Regeln bzw. Steuern des pH-Werts der Umgebung
umfassen.
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Ein
möglicher Weg, um die Zustände eines fluoreszierenden
Moleküls bei der Existenz eines reversiblen Bleichens zu
beschreiben, ist der folgende:
Die funktionale Verbindung zwischen
den drei fundamentalen Zuständen eines Moleküls
kann beschrieben werden durch einen Übergang
wobei:
- Mrbl
- der reversibel gebleichte
Zustand ist,
- Mfl
- der fluoreszierende
Zustand ist,
- Mibl
- der irreversibel gebleichte
Zustand des Moleküls ist.
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Die
Ratenkonstanten der kreuzenden Prozesse werden mit k
i (i
= 1, 2, 3) bezeichnet, wobei bei den Prozessen angenommen wird,
daß sie Reaktionen erster Ordnung sind. Das Verhältnis
zwischen den Wahrscheinlichkeiten für das reversible und
irreversible Bleichen
kann signifikant durch physiko-chemikalische
Modifikationen des Moleküls aufgrund seiner Umgebung und/oder
aufgrund des Beleuchtungslichts mit geeigneter Wellenlänge
(”physiko-chemisch modifizierte Fluorophore”)
beeinflußt werden.
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Nach
einem Starten eines Beleuchtens von fluoreszierenden Molekülen
(M
fl) mit Erregungslicht wird eine gewisse
Menge (abhängig von P
rbl) unmittelbar
gebleicht
Eine andere Menge wird in
einen reversiblen dunklen
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Zustand
transferiert. Der Übergang
zwischen dem fluoreszierenden Zustand und dem reversibel gebleichten
Zustand bei einer Beleuchtung mit Licht, welches eine hohe Intensität
aufweist, kann verwendet werden, um eine optische Isolierung in
Messungen unterhalb der Auflösungsgrenze zu erzielen.
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Die
Autoren der vorliegenden Erfindung haben daran gedacht bzw. zielten
darauf ab, daß zusätzlich dazu die statistische
Erholung bzw. Rückführung von fluoreszierenden
Molekülen (”helle spektrale Signatur”) von
dem reversibel gebleichten Zustand (Mrbl)
und ein Übergang in einen irreversibel gebleichten Zustand
einer ”dunklen” spektralen Signatur (Mibl) mit einer Verzögerungszeit
ausreichend für eine Registrierung eines einzelnen fluoreszierenden
Moleküls eine zusätzliche Möglichkeit
für eine optische Isolierung von einzelnen Molekülen
in der Zeitdomäne erlauben würden. Dies bietet
einen neuen Zugang zu einer SPDM/SALM Detektion hoher Auflösung
der Anzahl und Position von fluoreszierenden Molekülen
(selbst des gleichen Typs) innerhalb eines gegebenen Beobachtungsvolumens.
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Um
eine effiziente Lokalisierung unterhalb der Auflösungsgrenze
zu realisieren, muß die Bedingung zur Verfügung
gestellt werden, daß innerhalb der Integrationszeit des
Detektors die Dichte von Molekülen mit einer ”hellen” spektralen
Signatur (Mfl) nicht höher als
statistisch ein fluoreszierendes Molekül pro durch Beugung
begrenztes Beobachtungsvolumen ist. Zusätzlich ist es wünschenswert,
schnelle Erholungs- und Bleichraten zu realisieren, da eine Aufnahmezeit
ein sehr kritischer Faktor in einer Lokalisierungsmikroskopie aufgrund
der bis zu einigen tausend von einzelnen Bildrahmen ist, welche
für ein hochauflösendes SPDM/SALM Bild einer großen
Anzahl von Molekülen erforderlich sein können.
Zu diesem Zweck beschleunigt das Licht, welches eine Intensität
in dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis etwa
1 MW/cm2 (Intensitätsbereich, welcher nicht
vorher verwendet wurde bzw. in der Fluoreszenzmikroskopie vermieden
wurde) aufweist, die Auslese- und Bleichzeit.
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Die
eine oder mehreren fluoreszierende(n) Markierung(en) kann bzw. können
aus einer oder mehreren der folgenden Gruppen ausgewählt
werden:
- – grün fluoreszierendes
Protein (GFP) und seine Derivate und/oder Modifikationen, beispielsweise
grün fluoreszierendes Protein (GFP), gelb fluoreszierendes
Protein (YFP), zyan fluoreszierendes Protein (CFP), orange fluoreszierendes
Protein (OFP), verstärkt grün fluoreszierendes
Protein (eGFP), modifiziertes GFP (emGFP), verstärkt gelb
fluoreszierendes Protein (eYFP);
- – monomeres rot fluoreszierendes Protein (mRFP) und
seine Derivate und/oder Modifikationen, beispielsweise mCherry;
und/oder
- – Rhodamin Derivate, beispielsweise Alexa- und/oder
Atto-Farbstoffe; und/oder
- – Cumarin Derivate; und/oder
- – Xanthen Derivate, beispielsweise Fluorescein; und/oder
- – Cyanin Derivate.
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Insbesondere
kann bzw. können die eine oder mehreren fluoreszierende(n)
Markierung(en) fluoreszierende Proteine und ihre Derivate, beispielsweise
zyan fluoreszierendes Protein (CFP), grün fluoreszierendes Protein
(GFP), gelb fluoreszierendes Protein (YFP), erweitert bzw. verstärkt
orange fluoreszierendes Protein (OFP), verstärkt grün
fluoreszierendes Protein (eGFP), modifiziert grün fluoreszierendes
Protein (emGFP), verstärkt gelb fluoreszierendes Protein
(eYFP) und/oder monomeres rot fluoreszierendes Protein (mRFP) und ihre
Derivate und/oder Modifikationen bzw. Derivate, beispielsweise mCherry
umfassen.
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Ein
wichtiger weiterer Faktor, welcher die Präzision der Lokalisierungsmikroskopie
beeinflußt, sind die verwendeten fluoreszierenden Markierungen
selbst. Während fluoreszierende Proteine mit dem Protein
coexprimiert sind bzw. werden, welches zu beobachten ist, und somit
direkt an der Struktur anhaften, müssen alle anderen fluoreszierenden
Moleküle an die Struktur über die spezifischen
koppelnden Moleküle (beispielsweise Antikörper
oder Antigene) oder andere chemische Verfahren oder Prozesse gekoppelt
oder gebunden werden. Dieses Koppeln bzw. Binden über üblicherweise
größere Distanzen beschränkt oft beträchtlich
die erzielbare Lokalisierungspräzision, da die relative
Position des Moleküls, welches das Signal emittiert, relativ
zu der zu beobachtenden Struktur mit einigem Verwischen oder einiger
Ungenauigkeit behaftet ist. Zusätzlich kann das nicht-spezifische
Binden signifikante Probleme bewirken, da das Binden an der gewünschten
Region einfach wahrscheinlicher als an irgendeiner anderen Position
ist. Um ein ausreichend starkes Signal zu erhalten, können
bzw. müssen signifikant mehr fluoreszierende Moleküle
als tatsächlich erforderlich in die zu beobachtende bzw.
zu untersuchende Probe eingebracht werden. Wenn sich die zu beobachtenden
Objekte auf innere Strukturen – beispielsweise innerhalb
der Zellen – beziehen, bewirkt dies einen ziemlich starken
Hintergrund, welcher gehandhabt bzw. berücksichtigt werden
muß. Dieses Problem zu überwinden, ist eines der
wesentlichsten Ziele der Lokalisierungsmikroskopie.
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Um
die besten Resultate zu erhalten, können fluoreszierende
Proteine oder andere strukturmäßig nahe bzw. verwandte
Moleküle als Markierungen verwendet werden. Neue, genetisch
modifizierte Proteine, welche nicht eine Fluoreszenz in einem Grundzustand
zeigen, können beispielsweise erfolgreich photochemisch
aktiviert und lokalisiert werden, so daß eine punktweise
Rekonstruktion der markierten Struktur möglich wird. Diese
speziell modifizierten Proteine müssen in den Organismus
bzw. in das zu untersuchende bzw. zu überwachende Objekt über
molekulare genetische bzw. Gentechniken eingebracht werden, welches
insbesondere in dem Fall von eukaryotischen Zellen ein mühsamer,
teurer und komplizierter Prozeß sein kann.
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Andererseits
waren konventionelle fluoreszierende Proteine, welche nicht genetisch
modifiziert wurden, seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts
bekannt. Derartige Proteine wurden erfolgreich und vielfach verwendet
und sind oft kommerziell in stabil exprimierten Zellinien erhältlich.
Eine Verwendung derartiger fluoreszierender Eigenschaften für
eine Lokalisierungsmikroskopie war jedoch bis jetzt nicht denkbar.
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Überraschender
Weise erlaubt die Verwendung des Beleuchtungslichts mit einer Intensität
in dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 die Verwendung von konventionellen, nicht-genetisch
modifizierten fluoreszierenden Markierungen (beispielsweise fluoreszierenden
Proteinen und ihren Derivaten, wie beispielsweise CFP, GFP, YFP),
eYFP, mRFP, etc.) als fluoreszierende Markierungen für
die Zwecke einer Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie unter der
Auflösungsgrenze.
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Derartige
fluoreszierende Markierungen sind zu einem reversiblen Photobleichen
fähig, wenn sie mit Beleuchtungslicht beleuchtet werden,
welches eine Intensität in dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 aufweist.
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Insbesondere
wurde herausgefunden, daß, wenn mit Beleuchtungslicht beleuchtet,
welches eine Intensität in dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 aufweist,
konventionelle fluoreszierende Markierungen bzw. Farbstoffe (wie
beispielsweise konventionelle fluoreszierende Proteine) den Effekt
eines reversiblen Photobleichens zeigen, welches gemäß einem
Aspekt in der Lokalisierungsmikroskopie verwendet werden kann. Wie
oben bereits angedeutet, ist der Effekt pH abhängig und
tritt auf einer Zeitskala von 10 bis 100 s auf, wobei dies unter
Laserbeleuchtung bzw. -exponierung modifiziert werden kann.
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Mit
der Hilfe der verwendeten Beleuchtung mit einer Intensität
in dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 wird die Verwendung von konventionellen
fluoreszierenden Farbstoffen und insbesondere von konventionellen
fluoreszierenden Proteinen in gleicher Weise möglich wie
die optimierte Aktivierung ihrer speziell modifizierten Angehörigen
bzw. Verwandten. Somit können auch etablierte stabile Markierungen
und Tausende von wertvollen Objektträgerpreparationen oder
Proben in einem Nanometerbereich mit der Hilfe des Verfahrens gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung analysiert werden. Darüber
hinaus können neue Fluoreszenzmarker, wie beispielsweise
die sogenannten ”Smart-Probes” für das
oben beschriebene Verfahren verwendet werden. Diese Marker sind
nur aktiv, wenn sie an die bezeichnete bzw. bestimmte Struktur gebunden
sind und somit ihre Konformation bzw. Ausbildung bzw. ihren Aufbau
geändert haben. Alle der verbleibenden, nicht gebundenen
und nicht weggewaschenen Moleküle verbleiben somit unsichtbar
sowohl für die angewandte Weitfeldtechnik als auch für
die Lokalisierungsmikroskopie. Der Hauptvorteil ist somit, daß ein
störender Hintergrund, welcher in den konventionellen Verfahren
existiert, im wesentlichen eliminiert werden kann. Darüber
hinaus können exklusiv bzw. ausschließlich die
Zellstrukturen rekonstruiert werden.
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In
einem Aspekt kann bzw. können die eine oder mehreren fluoreszierende(n)
Markierung(en) beispielsweise Atto-Farbstoffe für Nicht-Proteine
umfassen.
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In
einem weiteren Aspekt kann bzw. können die eine oder die
mehreren fluoreszierende(n) Markierung(en) nicht auf Protein basierende
fluoreszierende Markierungen, insbesondere Rhodamin Derivate, Derivate,
wie beispielsweise Alexa 488, Alexa 568 und/oder Alexa 596 umfassen.
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In
noch einem weiteren Aspekt kann bzw. können die eine oder
mehreren fluoreszierende(n) Markierung(en) Xanthen Derivate, wie
beispielsweise Fluorescein und seine Derivate; und/oder Cyanin Derivate
umfassen.
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Insbesondere
wurde gefunden, daß der Effekt eines reversiblen Photobleichens
auch in nicht auf Protein basierenden fluoreszierenden Markierungen,
wie beispielsweise Fluorescein Derivaten (z. B. Alexa 488, Alexa
568 und/oder Alexa 596) gezeigt wird.
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Wie
oben erwähnt, können auch andere auf Protein oder
nicht auf Protein basierende fluoreszierende Markierungen effizient
bzw. wirksam verwendet werden.
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Dementsprechend
wird nachfolgend jegliche fluoreszierende Markierung (d. h. sowohl
auf Protein basierende und nicht auf Protein basierende fluoreszierende
Markierungen) dieser Familie von durch Anregung bzw. Erregung aktivierten,
reversibel photobleichenden Fluorophoren nachfolgend physikalisch
modifizierbare Fluorophore (PHYMOD-Fluorophore) genannt werden.
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Das
verwendete Fluoreszenzlokalisierungsmikroskop kann einen Fernfeldaufbau
des optischen Beleuchtungspfads aufweisen. Insbesondere kann das
Fluoreszenzlokalisierungsmikroskop einen konfokalen Aufbau des optischen
Beleuchtungspfads, einen Weitfeldaufbau des optischen Beleuchtungspfads,
einen 4Pi-Aufbau, einen STED-Aufbau oder einen STED-4Pi-Aufbau aufweisen.
Der Detektionsweg bzw. -pfad kann eine Weitfeldanordnung oder einen
Weitfeldaufbau aufweisen. Insbesondere kann der Information aufnehmende
Sensor ein zweidimensionales Sensorarray sein, welches fähig
ist, zweidimensionale Bilder der zu untersuchenden Region zu erhalten.
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Das
Prinzip einer Beleuchtung von fluoreszierend markierten Objekten
mit Licht, welches eine hohe Intensität aufweist, und die
nachfolgende Detektion des fluoreszierenden bzw. Fluoreszenzlichts,
wie oben beschrieben, kann für mikroskopische Untersuchungen
bzw. Beobachtungen unter Verwendung einer Vielzahl von optischen
Set-ups bzw. Aufbauten des Beleuchtungspfads angewandt werden.
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Insbesondere
wird es durch ein Einführen von geringfügigen
Modifikationen möglich, die bereits bestehenden konventionellen
konfokalen Mikroskope für Messungen unterhalb der Auflösungsgrenze,
beispielsweise für Messungen unterhalb der Auflösungsgrenze
in dem Nanometerbereich zu adaptieren. Derartige geringfügige
Modifikationen können beispielsweise die Einführung
einer zusätzlichen Linse und/oder die Verwendung eines
zweidimensionalen Sensorarrays bzw. -felds (beispielsweise einer
CCD Kamera) für einen Bilderhalt; und/oder geringfügige
Modifikationen der Software für eine Regelung bzw. Steuerung
einer Strahlpositionierung und/oder -fokussierung sein. Beispielsweise
kann eine konfokale Beleuchtung in einem Zwei-Photon-Modus verwendet
werden, um Beobachtungen außerhalb der interessierenden
Region durchzuführen.
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In
einem Mikroskop mit einem konfokalen Aufbau des optischen Beleuchtungspfads
kann allgemein eine kleine interessierende Region, welche einen
Durchmesser von etwa 200 nm (beispielsweise in einem Fall eines
durch Beugung begrenzten Fokussierens) bis etwa 1 μm (wie
beispielsweise in einem Fall eines geringen Defokussierens) mit
Beleuchtungslicht (üblicherweise einem Laserlicht) beleuchtet
werden, welches eine Intensität in dem Bereich von etwa
1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 aufweist.
Die Fluoreszenz, welche von dem fluoreszierend markierten Objekt
emittiert wird, kann durch einen zweidimensionalen Bildsensor (beispielsweise eine
CCD Kamera) detektiert bzw. aufgenommen werden. Das Zentrum der
Fluoreszenzemission kann dann unter Verwendung von geeigneten Bildbearbeitungsalgorithmen,
wie beispielsweise den Algorithmen lokalisiert werden, welche im
Detail unten beschrieben sind bzw. werden. Nach einem Fertigstellen
der Messung (beispielsweise der SPDM Messung) an einer gegebenen
interessierenden Region kann das Beleuchtungslicht auf eine andere
interessierende Region gerichtet und die Messung wiederholt werden.
Die obigen Prozeduren können wiederholt werden, bis das
gesamte Objekt gescannt bzw. abgetastet ist.
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Im
Vergleich mit einer Weitfeldbeleuchtung kann die beleuchtete interessierende
Region in einem Mikroskop, welches einen konfokalen Aufbau des optischen
Beleuchtungswegs bzw. Pfads der optischen Beleuchtung aufweist, beträchtlich
kleiner sein. Beispielsweise weist in einem Mikroskop, welches einen
konfokalen Beleuchtungsaufbau aufweist, der Brennpunkt eine Oberfläche
von etwa 0,1 μm2 (d. h. etwa 0,3 μm × 0,3 μm)
im Vergleich zu einer Oberfläche von etwa 100 × 100 μm2 auf, welche üblicherweise in einem
Mikroskop beleuchtet wird, welches einen Weitfeldbeleuchtungsaufbau
aufweist. Somit kann in einem Mikroskop, welches einen konfokalen
Aufbau des optischen Beleuchtungspfads aufweist, die ausgegebene
Laserleistung, welche für eine Beleuchtung der interessierenden
Region mit dem erforderlichen Licht hoher Intensität notwendig
ist, allgemein bis zu einigen Größenordnungen
geringer als die ausgegebene Laserleistung sein, welche für
eine Beleuchtung der interessierenden Region in einem Mikroskop
notwendig ist, welches einen Weitfeldaufbau des optischen Beleuchtungspfads
aufweist.
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Dementsprechend
ist es in einem Mikroskop, welches einen konfokalen Aufbau des optischen
Beleuchtungspfads aufweist, möglich, Laser zu verwenden,
welche relativ geringe Laserleistungen für eine Beleuchtung
aufweisen. Darüber hinaus ist es auch möglich,
Farbstoffe, welche nicht leicht unter einer Weitfeldbeleuchtung
erregbar sind, für ein fluoreszierendes Markieren der Objekte
bzw. Gegenstände zu verwenden. Zusätzlich ist,
da in einem konfokalen Mikroskop nur kleine ausgewählte
Bereiche zu einer Zeit beleuchtet werden, die gesamte Energie Etot, welche durch ein gemessenes Objekt (beispielsweise
eine Zelle) bei einer gegebenen Intensität I des Beleuchtungslichts
absorbiert wird, beträchtlich geringer als die gesamte
Energie, welche in einem Fall einer Weitfeldbeleuchtung absorbiert
wird. Dies kann durch das folgende Beispiel illustriert werden:
Die
gesamte Energie kann durch die Formel: Etot = k·I·S·t, berechnet
werden,
wobei k ≤ 1 eine Konstante ist, welche die
Absorption beschreibt,
- I
- die Intensität
des Beleuchtungslichts ist;
- S
- der beleuchtete Oberflächenbereich
ist; und
- t
- die Beleuchtungszeit
ist.
-
Im
Fall einer Weitfeldbeleuchtung kann der beleuchtete Oberflächenbereich
beispielsweise etwa 10 × 10 μm2 sein.
Die gesamte Energie, welche durch das gemessene Objekt absorbiert
wird, ist dann: Etot ≈ k·I·100·t
= I·t·100 Energieeinheiten.
-
Im
Fall einer konfokalen Beleuchtung kann der beleuchtete Oberflächenbereich
etwa 0,1 μm2 sein. Die Anzahl von
ausgewählten Clustern kann 10 sein, so daß die
gesamte Beleuchtungszeit mit 10 multipliziert wird. Die gesamte
Energie, welche durch das gemessene Objekt absorbiert wird, ist
dann: Etot ≈ I·0,1·10·t
= I·t·1 Energieeinheiten.
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Mit
anderen Worten, ist im Fall einer konfokalen Beleuchtung die gesamte
absorbierte Energie beträchtlich geringer als in dem Fall
einer weiten bzw. Weitfeldbeleuchtung. Darüber hinaus wird
Energie über eine längere Zeitperiode absorbiert.
Dies kann von Wichtigkeit im Hinblick auf ein Minimieren von durch
Photon induzierte Schäden bzw. Beschädigungen
(beispielsweise im Fall von in vivo Messungen) sein.
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Anwendungen
von Mikroskopen, welche einen konfokalen Aufbau des optischen Beleuchtungspfads aufweisen,
können beispielsweise die Messungen von ausgewählten
Proteinkomplexclustern in einer einzelnen Zelle (Membranproteincluster,
nukleare Porenkomplexe, etc.) sein. Die Auswahl kann beispielsweise
mittels eines konventionellen epi-Fluoreszenzmikroskops oder eines
konfokalen Laserscanmikroskops durchgeführt werden.
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Das
verwendete Fluoreszenzlokalisierungsmikroskop kann andere verschiedene
Moden bzw. Arten von Punktspreizfunktion-Engineering- und strukturierten/gemusterten
Beleuchtungsschemata aufweisen. In diesem Fall kann die Kombination
mit dem oben beschriebenen Lokalisierungsmikroskopieverfahren in
beträchtlich kürzeren Detektions- bzw. Aufnahmezeiten
resultieren.
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Insbesondere
kann eine mögliche Realisierung eines optischen Weitfeldaufbaus
zwei Objektivlinsen mit einer gemeinsamen optischen Achse umfassen,
welche derart ausgebildet sind, daß ein Feld einer stehenden
Welle entlang der optischen Achse durch die Interferenz von zwei
sich gegenläufig fortpflanzenden kollimierten Strahlen
gebildet wird, welche in der rückwärtigen Brennpunktebene
der zwei Objektivlinsen fokussiert sind. Die zu untersuchende Probe
wird innerhalb des Felds der stehenden Welle positioniert. Dieser
optische Aufbau bzw. diese optische Anordnung erlaubt eine effiziente
Integration mit weiteren Weitfeldmethoden, welche ein strukturiertes
Beleuchtungslicht, insbesondere ein räumlich moduliertes
Beleuchtungslicht verwenden, wie dies unten in größerem
Detail beschrieben werden wird.
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Mit
einem optischen Weitfeldaufbau kann ein zweidimensionaler Informationsempfangssender
zu jedem Zeitschritt zweidimensionale Bilder des beleuchteten Bereichs
von Interesse in der (x, y) Objektebene erhalten bzw. aufnehmen,
welche allgemein normal auf die optische Achse des Weitfeldmikroskops
ist. Dementsprechend kann laterale räumliche Information über
die räumliche Position des einen oder der mehreren fluoreszierend
markierten Objekts (Objekte); und/oder ihre Größen;
und/oder die Abstände zwischen den Objekten in der (x,
y) Ebene erhalten werden.
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Das
verwendete Beleuchtungslicht bzw. die optische Bestrahlung kann
monochromatisch sein. Somit ist es möglich, eine einzige
Wellenlänge für die gesamte Messung bzw. den Analyseprozeß zu
verwenden. Die Lokalisierungsmikroskopie wird dadurch innerhalb
des Intensitätsbereichs von etwa 1 kW/cm2 bis
1 MW/cm2 ausgeführt. Dies bringt ökonomische
und technische Vorteile gegenüber konventionellen bzw.
bekannten Systemen, welche lediglich Lokalisierungsmikroskopie verwenden
und welche wenigstens zwei Wellenlängen für das
Aktivieren, eine Erregung und ein Deaktivieren der Farbstoffmoleküle
verwenden. Die Anzahl von Parametern, welche variiert werden muß,
kann somit wenigstens auf die Hälfte reduziert werden.
Selbstverständlich ist auch die Verwendung von mehr als
einer Wellenlänge in Übereinstimmung mit der Erfindung.
Dies kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn auf die Lokalisierung
von mehreren Molekültypen bzw. -arten abgezielt wird.
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Alternativ
kann eine Vielzahl von unterschiedlichen Arten von fluoreszierenden
Markierungen verwendet werden und der Schritt eines Erhaltens bzw.
Erfassens von Lokalisierungsbilddaten von einem oder mehreren Objekt(en)
in einer interessierenden Region durch ein Verwenden von Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie
kann getrennt für jede fluoreszierende Markierung unter
Verwendung von Beleuchtungslicht mit einer optimalen Intensität
durchgeführt werden, welche innerhalb des Bereichs von
etwa 1 kW/cm2 bis etwa 1 MW/cm2 gewählt
wird.
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Dies
erlaubt den Erhalt einer maximalen Lokalisierungspräzision
und einer maximalen Anzahl von lokalisierten fluoreszierenden Molekülen.
Insbesondere wird es durch ein Bestimmen einer molekülspezifischen optimalen
Beleuchtung innerhalb des Intensitätsbereichs von etwa
1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 möglich,
die Lokalisierungspräzision und die Anzahl der lokalisierten
Moleküle und somit die Rekonstruktion zu optimieren. Da die
Lokalisierungspräzision und die Anzahl der lokalisierten
Moleküle oft nicht gleichzeitig maximiert werden kann,
kann bzw. mag es notwendig sein, einen Kompromiß einzugehen.
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Einige,
durch Computer implementierte Algorithmen können verwendet
werden, um räumliche Daten von den erhaltenen Bildserien
zu extrahieren. So kann beispielsweise eine Gauß'sche Modellfunktion
(welche gegebenenfalls jegliche Subtraktion eines Hintergrunds berücksichtigt)
an die erhaltenen rohen oder vorbearbeiteten Lokalisierungsbilddaten
angepaßt bzw. gefittet werden. Ein anderes Beispiel ist
das Durchführen eines nicht-linearen Fits basierend auf
dem Levenberg Marquard Algorithmus unter Verwendung einer analytisch
berechneten Punktspreizfunktion. Das letztere Verfahren erlaubt,
darüber hinaus eine Abschätzung der Lokalisierungspräzision
zu erhalten.
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Gemäß einem
Aspekt umfaßt der Schritt eines Bearbeitens bzw. Verarbeitens
der erhaltenen Lokalisierungsbilddaten ein Fitten bzw. Anpassen
einer Modellfunktion f(x, y) an die erhaltenen Fluoreszenzemissionsverteilungen
von den einzelnen fluoreszierenden Molekülen in jedem der
zweidimensionalen Bilder der Zeitserie:
wobei
- x und y
- kartesische Koordinaten
in einer Objektebene, normal auf die optische Achse des Mikroskops sind;
- x0 und
y0
- die Startparameter
für die Position sind, welche als Zentrum des segmentierten
Signals bestimmt werden;
- A
- die Amplitude der
Verteilung ist, und
- B0,
B1, B2
- Parameter sind, welche
einen linearen Hintergrund beschreiben.
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Vor
einem Durchführen des Anpassungs- bzw. Fitschritts können
die einzelnen bzw. individuellen Signale von den fluoreszierenden
Moleküle entlang der erhaltenen bzw. erfaßten
Bildserie durch ein Durchführen einer Division von jeweils
zwei aufeinanderfolgenden Bildern in der erhaltenen Zeitserie von
Bildern detektiert werden. Dies erlaubt die Detektion von lokalen
Intensitätsunterschieden und erleichtert die Eliminierung
des Hintergrundrauschens. Das Fitten berücksichtigt dann
die Hintergrundsubtraktion.
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Nach
einer Registrierung von Positionen der fluoreszierenden Moleküle
durch die gesamte Zeitserie von Lokalisierungsbilddaten können
alle detektierten Punkte einem ”zusammengefaßten” Bild,
insbesondere einem zusammengefaßten zweidimensionalen Bild
zugeordnet werden. Positions- und/oder Abstandsmessungen können
aus den Schwerpunktabständen zwischen diesen rekonstruierten
Punkten erhalten werden, indem die Lokalisierungspräzision
berücksichtigt wird. Die rekonstruierten Punkte sind allgemein
durch eine Gauß'sche Intensitätsverteilung mit
einer Standardabweichung gleich der mittleren Lokalisierungspräzision der
jeweiligen fluoreszierenden Moleküle verteilt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt können die detektierten Signale (d. h. die
detektierten Bilddaten) in ihre charakteristischen Komponenten oder
Vektoren (beispielsweise mittels einer Fourier-Transformation oder
anderen Transformationen) zerlegt werden. Um die Verteilung jeder
Komponente bzw. jedes Vektors zu bestimmen, können die
Bilddaten mit dem entsprechenden Vektor kreuzkorreliert werden.
Für den Unterteilungs- bzw. Segmentierschritt ist es dann
möglich, nur abgetastete bzw. ausgesuchte Daten (d. h.
Bildpunkte) mit einer signifikanten Amplitude zu berücksichtigen.
Mittels linearen Kombinationen von unterschiedlichen Vektoren ist
es möglich, unterschiedliche Klassifikationen der detektierten
Signale auszuführen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird bzw. werden in dem Schritt eines Erhaltens
von Lokalisierungsbilddaten das eine oder die mehreren Objekt(e)
in der interessierenden Region durch ein strukturiertes Beleuchtungslicht
beleuchtet.
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Das
strukturierte Beleuchtungslicht kann ein in geeigneter Weise räumlich
strukturiertes bzw. gemustertes Beleuchtungslicht, insbesondere
ein Beleuchtungslicht sein, welches geeignet räumlich strukturiert
oder moduliert in der (x, y) Objektebene, d. h. Ebene normal auf
die optische Achse des Lokalisierungsmikroskops ist. Entweder das
Objekt (Objektscan) oder die Phase (Phasenscan) der Beleuchtung
kann zwischen zwei detektierten Bildrahmen, d. h. zwischen zwei
Bildaufnahmen bewegt werden. Es ist auch möglich, beide
Techniken zu kombinieren.
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Wie
in
DE 19830596.6 ,
JP 2000502406 ,
US 09462435 ,
PCT/EP 02/11343 und
WO 2006/127692 A2 geoffenbart,
kann die Lokalisierungspräzision weiter verbessert werden,
wenn eine strukturierte Beleuchtung auch für die Lokalisierungsmikroskopie
verwendet wird. Die Beleuchtung kann dadurch stationär
während der Signalerfassung sein und die Tatsache wird
ausgebeutet bzw. ausgenutzt, daß zusätzliche Information über die
potentielle Stelle bzw. Position des detektierten einzelnen Moleküls
erhalten wird, da die fluoreszierenden Moleküle vorzugsweise
in einem Bereich mit einer höheren Intensität
angeordnet sind.
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Gemäß einem
Aspekt kann eine (räumlich) strukturierte bzw. modulierte
Beleuchtung, welche während der Erregung von wenigstens
einem Farbstoffmolekül bewegt wird, verwendet werden. Die
Phase der Modulation wird in diesem Fall in dem detektierten Signal
von den Fluoreszenzmolekülen rekonstruiert. Dies ermöglicht
die Bestimmung der Position von wenigstens einem Molekül,
welches mit dem Signal assoziiert ist, relativ zu wenigstens einem
Fluoreszenzreferenz- bzw. -bezugspunkt, welcher zu bestimmen ist,
mit einer unter diesen Bedingungen maximalen Präzision.
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Ein
Vorteil der Bewegung der strukturierten Beleuchtung während
der Signalerfassung ist, daß die einzelnen Moleküle
mit einer unter diesen Umständen bzw. Bedingungen maximalen
Präzision lokalisiert werden können. Es wird dadurch
ausgenutzt, daß die relative Position der fluoreszierenden
Moleküle zueinander oder relativ zu einer zusätzlichen
Markierung aus der erhaltenen Phaseninformation bestimmt werden
kann. Die Präzision, mit welcher die Phase bestimmt werden
kann, liegt innerhalb eines einstelligen Nanometerbereichs. Diese
Präzision unterscheidet sich um etwa eine Größenordnung
von der konventionell unter diesen Bedingungen erhältlichen
Lokalisierungspräzision.
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Obwohl
in verschiedenen SPDM/SALM Verfahren eine laterale (x, y) Lokalisierung
einzelner Moleküle (d. h. in einer Objektebene normal auf
die optische Achse) erfolgreich durchgeführt werden kann,
hat sich die Lokalisierung entlang der optischen Achse (z) als Herausforderung
erwiesen. Um eine dreidimensionale Rekonstruktion von markierten
Objekten (d. h. die x, y, z Koordinaten der fluoreszierend markierten
Moleküle) zu erhalten, können verschiedene Zugänge
verwendet werden. Eine mögliche Lösung ist es,
konfokale Laserscan- oder konfokale Laserscan-4Pi-Mikroskopie zu
verwenden, um die dreidimensionalen Positionen der Objekte zu erhalten.
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Eine
andere Möglichkeit ist es, die dreidimensionale Information
innerhalb des lateralen erhaltenen bzw. erfaßten Signals
zu verwenden. Da alle Licht emittierenden (d. h. fluoreszierenden)
Moleküle ”punktartig” sind, (d. h. eine
Größe beträchtlich kleiner als die Wellenlänge
des Beleuchtungslichts aufweisen), kann man annehmen, daß sie
alle auf dieselbe Weise abgebildet werden (wobei räumliche
Orientierungseffekte der Moleküle mißachtet werden,
da sie Aberrationen in dem Bereich von 1 nm unter den verwendeten
Bedingungen erzeugen).
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Die
Tatsache, daß außerhalb des Fokus bzw. Brennpunkts
liegende Objekte verschwommener bzw. verwischter erscheinen und
daß die Punktspreizfunktion (PSF) nicht symmetrisch entlang
der optischen Achse ist, kann auch verwendet werden, um Photonen
emittierende Quellen in allen räumlichen Dimensionen zu
lokalisieren. Wenn der Propagations- bzw. Bewegungspfad der elektromagnetischen
Wellen gut bekannt ist, ist unter von idealen Registrierungsbedingungen
verschiedenen Bedingungen die Genauigkeit der axialen Lokalisierung
(d. h. entlang der optischen Achse) nur durch die Anzahl von detektierten
Photonen ähnlich der lateralen Lokalisierung (d. h. in
der Objektebene (x, y)) beschränkt. Unter Verwendung von üblichen
photoaktivierbar oder photoumschaltbaren Fluorophoren in Kombination
mit einer Zwei-Ebenen-Detektion oder einer systematisch modifizierten
PSF kann eine 3D Lokalisierungsgenauigkeit von etwa 60 bis 80 nm
FWHM erzielt werden.
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Gemäß einem
Aspekt werden die Lokalisierungsmikroskopiemessungen mit Entfernt-
bzw. Weitfeldmikroskopmessungen unter Verwendung einer räumlich
strukturierten oder modulierten Beleuchtung kombiniert.
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Somit
kann in einem Aspekt das Verfahren darüber hinaus ein Erhalten
von zusätzlichen Weitfeldbilddaten, umfassend eine Serie
von Weitfeldbildern der interessierenden Region durch ein Verwenden
von Weitfeld-Fluoreszenzmikroskopie unter Verwendung von Beleuchtungslicht
umfassen, welches räumlich strukturiert bzw. moduliert
entlang einer optischen Achse des Mikroskops ist, wobei das Erhalten
bzw. Erfassen von zusätzlichen Weitfeldbilddaten erhalten
wird durch:
- – Beleuchten des einen
oder der mehreren Objekts (Objekte) in der interessierenden Region
mit dem strukturierten Beleuchtungslicht;
- – Detektieren eines Weitfeldbilds des fluoreszierenden
Lichts, welches von den fluoreszierenden Molekülen der
einen oder mehreren fluoreszierenden Markierung(en) emittiert wird;
- – Bewegen des Gegenstands bzw. Objekts und/oder des
strukturierten Beleuchtungslichts in diskreten Schritten entlang
der optischen Achse und Detektieren bei jedem Schritt eines Weitfeldbilds
des Fluoreszenzlichts, welches von den fluoreszierenden Molekülen
emittiert wird, wodurch die Serie von Weitfeldbildern der interessierenden
Region erhalten wird,
wobei der Schritt eines Erhaltens von
zusätzlichen Weitfeldbilddaten des einen Objekts oder der
mehreren Objekte vor dem Schritt eines Erhaltens von Lokalisierungsbilddaten
durchgeführt wird.
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Das
Verfahren kann darüber hinaus den Schritt eines Bearbeitens
der erhaltenen zusätzlichen Weitfeldbilddaten umfassen,
um zusätzliche räumliche Information zu erhalten,
umfassend Information über die räumliche Erstreckung
entlang der optischen Achse von wenigstens einem fluoreszierend
markierten Objekt in der Probe und/oder zusätzliche räumliche
Information der Positionen der Schwerpunkte der detektierten Fluoreszenzemissionsverteilung
der einzelnen fluoreszierenden Moleküle in der Richtung
der optischen Achse. Die durch die Lokalisierungsmikroskopie erhaltene
Lokalisierungsinformation kann mit der zusätzlichen räumlichen
Information kombiniert werden, welche durch die Weitfeldfluoreszenzmikroskopie
unter Verwendung von strukturiertem Beleuchtungslicht erhalten wurde.
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Einer
der Vorteile der obigen Zugänge ist, daß es möglich
ist, die Grenze für die Lokalisierungspräzision
oder Genauigkeit entlang der optischen Achse bei andernfalls identischen
Bedingungen der Lokalisierungsmikroskopiebeobachtung zu überwinden.
In Abhängigkeit von der Technik bzw. Art der strukturellen
Beleuchtung ist es möglich, mit einer Präzision
bis zu einigen Nanometern die Größe der fluoreszierend
markierten Objektstrukturen zu bestimmen, welche eine geringere
Erstreckung bzw. Größe als der Abstand zwischen den
Maxima der Intensität in der strukturierten Beleuchtung
zeigen. Dasselbe gilt auch für die Position des Zentrums
bzw. Schwerpunkts der Markierung. Da man bei bzw. mit einer Lokalisierungsmikroskopie
primär an sehr kleinen Strukturen interessiert ist, ist
es unmittelbar nach einer lateralen Detektion und Lokalisierung
des Signals bekannt, in welcher ”Tiefe” (Schwerpunkt
der Markierung) das Molekül liegen muß und mit
welcher Präzision seine Position bestimmt wurde (Erstreckung
des Objekts). Auf diese Weise ist es möglich, dreidimensionale
einzelne molekulare Lokalisierungen mit einer absoluten Präzision
(keine Standardabweichung) von unter 40 nm in einer axialen und
unter 10 nm (etwa 4 nm Standardabweichung) in einer lateralen Richtung
selbst bei sehr geringen bzw. schwachen Photonenausbeuten durchzuführen.
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Ein
weiterer Vorteil ist, daß das kombinierte Verfahren, welches
sowohl eine Lokalisierungsmikroskopie als auch eine Weitfeldfluoreszenzmikroskopie
unter Verwendung von räumlich strukturiertem Beleuchtungslicht
verwendet, beträchtlich weniger abhängig von den
Photonenstatistiken der einzelnen fluoreszierenden Molekülen
ist, welche für ein Markieren verwendet werden, da immer
eine große Anzahl von Molekülen gleichzeitig zu
dem Signal beiträgt. Ein kombiniertes Verfahren gemäß einem
Aspekt der Erfindung kann die Präzision einer axialen Lokalisierung
um einen Faktor von 30 im Vergleich zu konventionellen Methoden
bzw. Verfahren erhöhen.
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Das
Beleuchtungslicht kann räumlich strukturiert bzw. gemustert
in einer Anzahl von unterschiedlichen Arten bzw. Weisen sein. Insbesondere
kann das strukturierte Beleuchtungslicht ein Beleuchtungslicht sein, welches
räumlich entlang wenigstens der optischen Achse des verwendeten
(Weitfeld-)Mikroskops strukturiert oder moduliert ist. Ein Beispiel
eines derartigen Beleuchtungslichts, welches räumlich entlang
der optischen Achse strukturiert ist, ist beispielsweise das Feld
einer stehenden Welle, welche durch eine Interferenz von zwei gegenläufig
fortschreitenden Laserstrahlen gebildet wird. Dies kann beispielsweise
durch ein Fokussieren von zwei Strahlen, welche von derselben Laserquelle
emittiert werden, in die rückwärtigen fokalen
bzw. Brennpunktebenen von zwei gegenüberliegenden Objektivlinsen
hoher numerischer Apertur erzielt werden. Die fluoreszenzmäßig
markierten Objekte bzw. Objektstrukturen, welche in dem Feld der
stehenden Welle bzw. in dem Feld der strukturierten Beleuchtung
positioniert sind, werden gemäß ihrer Position
erregt. Die relevanten Bilddaten können entweder durch
ein Bewegen des Objekts in der statischen strukturierten Beleuchtung
(Objektscan), durch ein Bewegen der strukturierten Beleuchtung,
während das Objekt statisch verbleibt (Phasenscan), oder
durch eine Kombination von beiden Verfahren erhalten werden. Information
betreffend die räumliche Erstreckung entlang der optischen
Achse von wenigstens einem fluoreszierend markierten Objekt in der Probe
und/oder zusätzliche räumliche Information der
Positionen der Schwerpunkte der detektierten Fluoreszenzemissionsverteilung
der einzelnen fluoreszierenden Moleküle in der Richtung
der optischen Achse kann bzw. können aus dem Intensitätsprofil
entlang der optischen Achse erhalten werden.
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Gemäß einem
Aspekt kann eine Weitfeldbeobachtung bzw. -betrachtung bzw. -messung
des Objekts vorab durchgeführt werden. Dies erlaubt, einige
wichtige Rückschlüsse oder Bestätigungen
betreffend das Objekt selbst zu ziehen, bevor das Objekt mit der
Lokalisierungsmikroskopie rekonstruiert wird. Somit ist es möglich,
beispielsweise vorab abzuschätzen, wie gut das Markieren
durchgeführt wurde. Grobe oder relativ große Änderungen
in der Struktur, wie beispielsweise Strom- oder Strömungsprozesse
können in vivo gemessen werden.
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Die
Detektion bzw. Sammlung von Daten gemäß einem
Aspekt kann innerhalb weniger als fünf Minuten durchgeführt
werden, wobei dies einen Unterschied von bis zu zwei Größenordnungen
im Vergleich zu alternativen Methoden darstellt, welche bis zu einigen
Stunden erfordern. Dies ist insbesondere vorteilhaft für
in vivo Beobachtungen in lebenden Systemen. Es ist somit möglich,
anspruchsvolle und komplizierte technische Lösungen zu
vermeiden, welche Driftproblemen begegnen oder diese mildern, oder
die Erhaltung der Lebensfähigkeit der beobachteten Probe
zur Verfügung zu stellen. Im Gegensatz dazu ist es mit
dem vorgeschlagenen Verfahren möglich, eine sinnvolle in
vivo Beobachtung auch an den kleinsten Strukturen vorzunehmen.
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Die
Weitfeldmessungen unter Verwendung von strukturiertem Beleuchtungslicht,
insbesondere räumlich moduliertem Beleuchtungslicht entlang
einer optischen Achse des mikroskopischen Systems können durch
ein Beleuchten mit Lichtintensitäten unter 1 kW/cm2 durchgeführt werden.
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Das
Be- bzw. Verarbeiten der erhaltenen Daten kann umfassen:
- – Erzeugen einer gemeinsamen theoretischen
dreidimensionalen Modellfunktion für alle detektierten
Signale innerhalb des einen Objekts oder der mehreren Objekte, wobei
die dreidimensionale Modellfunktion in eine Vielzahl von zweidimensionalen
Schichten entlang der optischen Achse unterteilt wird, und
- – Durchführen einer lateralen Kreuzkorrelation
der erhaltenen dreidimensionalen Bilddaten und der dreidimensionalen
Modellfunktion, wobei die Maxima der Korrelationsfunktion sowohl
eine Objekt- bzw. Gegenstandsidentifikation als auch eine dreidimensionale
Lokalisierung darstellen.
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Die
dreidimensionale Modellfunktion kann beispielsweise ein dreidimensionales
Modell der Punktspreizfunktion sein. Die dreidimensionale laterale
Korrelation (nur zwei der drei möglichen Integrationen werden
ausgeführt) kann gemäß etablierten mathematischen
Prinzipien durchgeführt werden, mit jeder Schicht bzw.
Lage der dreidimensionalen Punktspreizfunktion mit jeder Bildlage.
Somit ist bzw. wird es beispielsweise möglich, die Maxima
der lateralen und der axialen Amplitude zu erhalten, welche Information
betreffend sowohl die laterale Position (Pixel bzw. Bildpunkt mit
hoher Amplitude) als auch die axiale Position (Schicht bzw. Lage
mit höchster Amplitude) des fluoreszierenden Moleküls
bzw. fluoreszierend markierten Objekts tragen.
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Die
dreidimensionale Modellfunktion kann beispielsweise in ”n” zweidimensionale
Schichten unterteilt werden. Die dreidimensionalen Bilddaten werden
durch ein Kombinieren von ”n” Kopien eines einzelnen
zweidimensionalen Bilds von der erhaltenen Serie von Weitfeldbildern
zu einem dreidimensionalen Datenstapel erhalten. Derselbe Vorgang
(d. h. die laterale Kreuzkorrelation) wird für alle Bilder
der erhaltenen Zeitserie von Weitfeldbildern durchgeführt.
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Es
ist auch möglich, eine gemeinsame zweidimensionale Modellfunktion
zu erzeugen bzw. zu generieren und eine laterale Kreuzkorrelation
der Modellfunktion mit jedem zweidimensionalen Bild von der erhaltenen
Serie von Weitfeldbildern durchzuführen.
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Die
oben beschriebenen Verfahren sind auch auf die Bilddaten anwendbar,
welche mit Hilfe einer Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie erhalten
werden. Insbesondere kann das Kreuzkorrelationsverfahren auch für
Sätze von Bildern angewandt werden, welche ohne die Verwendung
einer strukturierten Beleuchtung erhalten werden. In diesem Fall
wird das Volumen bzw. die dreidimensionale Information der Punktspreizfunktion
lokal mit den Bilddaten ”verglichen”. Es ist somit
möglich, nicht nur die Segmentations- und Lokalisierungsprozesse
zu kombinieren, sondern auch auf ein relativ berechnungsmäßig
intensives Anpassen bzw. Fitten der Modellfunktion über
Fit-Algorithmen, wie beispielsweise Levenberg-Marquardt oder andere
modifizierte Algorithmen geringster Quadrate zu verzichten. Insbesondere
kann das Segmentieren bzw. Unterteilen durch ein Anwenden eines
Schwellwertverfahrens durchgeführt werden, wobei signifikant
höhere Amplituden den Kreuzkorrelationsobjekten zugeordnet
werden. Die Lokalisierung jedes Objekts wird – wie oben
beschrieben – durch ein Evaluieren der Amplitude in der segmentierten
Region durchgeführt.
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Das
Rekonstruktionsverfahren gemäß diesem Aspekt der
Erfindung ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß es
die Tatsache verwendet, daß alle detektierten Signale von
den Farbstoffmolekülen innerhalb einer einzigen kleinen
Struktur emittiert werden. In einem derartigen Fall ist es möglich,
die störenden Unterschiede in dem Brechungsindex der Umgebung
bzw. dem umgebenden Bereich zu mißachten bzw. zu vernachlässigen.
Eine einzelne bzw. einzige dreidimensionale Modellfunktion wird
dadurch erzeugt und beispielsweise mit dem erhaltenen Datensatz
bzw. Datenstapel kreuzkorreliert, wie dies oben erläutert
wurde.
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In
dem resultierenden Stapel ist es möglich, unmittelbar eine
Identifikation der einzelnen Moleküle und gleichzeitig
der Position eines jedes Moleküls in dem Objekt- oder Bildraum
aus den auftretenden Maxima auszuführen, welche die Ähnlichkeit
der Modellfunktion mit dem Signal in einer speziellen Lage beschreiben.
Somit kann beispielsweise Information betreffend die Position in
dem Objekt- oder Bildraum durch ein Analysieren der Position des
Maximums der Intensität erhalten werden.
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Ein
Schwellwertverfahren kann auf die erhaltenen Korrelationsmaxima
angewandt werden. Das Schwellwertverfahren kann für ein
Optimieren der Objektidentifikation und der 3D Lokalisierung der
fluoreszierenden Farbstoffmoleküle in einem Schwellwertverfahren
verwendet werden. Insbesondere kann das Schwellwertanalyseverfahren
verwendet werden, um das Rekonstruktionsverfahren durch ein Evaluieren
von lediglich signifikanten Maxima zu optimieren. Somit können
zusätzliche Mittel für eine Qualitätskontrolle
der Rekonstruktion erhalten werden.
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Anstelle
einer Kreuzkorrelation können eine Wavelet-Korrelation
oder ähnliche Verfahren bzw. Methoden verwendet werden.
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Das
Verfahren kann darüber hinaus einen Schritt einer räumlichen
Kalibrierung der strukturierten Beleuchtung umfassen, wobei die
räumliche Kalibrierung mit der Hilfe von wenigstens einem
fluoreszierenden Referenzpunkt durchgeführt wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt kann eine räumliche Kalibrierung der strukturierten
Beleuchtung mit der Hilfe von wenigstens einem fluoreszierenden
bzw. Fluoreszenzreferenzpunkt durchgeführt werden. Durch ein
Verwenden eines Kalibrierungsverfahrens und die Verwendung bzw.
den Einsatz von wenigstens einem fluoreszierenden Referenz- bzw.
Bezugspunkt, mit dessen Hilfe die Stelle bzw. Position und die Intensität
des Felds der stehenden Welle direkt gemessen und orientiert werden
können, ist es möglich, die Verwendung der strukturierten
Beleuchtung zu optimieren und/oder die strukturierte Beleuchtung
mit maximaler Präzision zu beschreiben. Als ein Bezugspunkt
kann eine dünne, schwach fluoreszierende Schicht auf dem
Deckglas des Objektträgers bzw. der Probenzubereitung,
wie beispielsweise eine Schicht von Photolack bzw. Photoresist verwendet
bzw. eingesetzt werden.
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Gemäß einem
Aspekt wird bzw. werden während des Schritts eines Erhaltens
von zusätzlichen Bilddaten des einen oder der mehreren
Objekts (Objekte) mit einer Weitfeldfluoreszenzmikroskopie unter
Verwendung von strukturiertem Beleuchtungslicht das eine oder die
mehreren Objekt(e) mit der strukturierten Beleuchtung derart beleuchtet,
daß wenigstens ein Teil der Fluoreszenzmoleküle
der wenigstens einen fluoreszierenden Markierung in einen aktiven
Zustand transferiert wird und für die entsprechende Weitfeldbeobachtung
verwendet wird, während ein zweiter Teil der Fluoreszenzmoleküle
in einem inaktiven Zustand verbleibt. Während des Schritts
eines Erhaltens bzw. Erfassens von Lokalisierungsbilddaten durch
ein Verwenden von Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie wird ein
zweiter Teil der Fluoreszenzmoleküle durch ein Ändern
der Beleuchtungslichtintensität der optischen Strahlung
auf diejenige aktiviert, welche innerhalb des Bereichs von etwa
1 kW/cm2 bis etwa 1 MW/cm2 liegt,
wobei der Schritt eines Erhaltens von Lokalisierungsbilddaten durch ein
Verwenden von Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie auf Basis des
zweiten Teils der fluoreszierenden Moleküle durchgeführt
wird. Der oben erwähnte aktive Zustand kann ein fluoreszierender
Zustand sein und der oben erwähnte inaktive Zustand kann
ein nicht-fluoreszierender Zustand, beispielsweise ein reversibel
gebleichter Zustand oder ein irreversibel gebleichter Zustand sein.
Insbesondere in einem aktiven Zustand ist das Fluorophor (oder fluoreszierende
Molekül) fähig, eine charakteristische Strahlung
in einem gegebenen spektralen Bereich (welcher durch das Bildgebungssystem
detektierbar ist) bei bzw. nach einer Erregung zu emittieren. in
einem inaktiven Zustand zeigt das Fluorophor keinerlei detektierbare
Emission. Die inaktiven Zustände können allgemein
in ”reversible” und ”irreversible” in
Abhängigkeit von ihrer Lebensdauer unterteilt werden.
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Demgemäß ist
es möglich, ursprünglich inaktive fluoreszierende
Moleküle für die Weitfeldmessungen zu verwenden,
wenn ein ausreichender Teil bzw. Anteil dieser Moleküle
für den Zweck der Weitfeldbeobachtung aktiviert ist bzw.
wird. Das teilweise Aktivieren der Moleküle für
den Zweck der Weitfeldbeobachtung kann beispielsweise mit einer
zweiten Beleuchtungswellenlänge durchgeführt werden.
Unterschiedliche Aktivierungsmethoden, wie beispielsweise eine thermische
Aktivierung, können auch verwendet werden. Der zweite Teil
der Farbstoffmoleküle wird für die nachfolgende
Lokalisierung in der Lokalisierungsmikroskopie verwendet. Es ist
auch möglich, die Objekte mit mehreren Markierungen zu
markieren, umfassend mehr als eine Art eines Farbstoffs bzw. von
Farbstoffmolekülen, so daß eine Art für
die Weitfeldbeobachtung und die andere für die nachfolgende
Lokalisierung eines einzelnen Moleküls in der Lokalisierungsmikroskopie
verwendet werden können.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Fluoreszenzlokalisierungsmikroskop
für ein Erhalten einer unterhalb einer Auflösungsgrenze
liegenden, räumlichen Information einer Probe, welche mit
wenigstens einer Art einer fluoreszierenden Markierung markiert
ist, wobei die unterhalb der Auflösungsgrenze liegende,
räumliche Information Lokalisierungsinformation über
die Positionen von fluoreszierenden Molekülen der wenigstens
einen Art der fluoreszierenden Markierung in wenigstens einer räumlichen
Richtung umfaßt, wobei das Mikroskop umfaßt:
- – eine Beleuchtungsoptik, welche einen
optischen Beleuchtungspfad bzw. -weg definiert, welcher konfiguriert
ist, um das eine Objekt oder die mehreren Objekte in einer interessierenden
Region zu beleuchten;
- – wenigstens ein zusätzliches optisches Element,
welches innerhalb des optischen Beleuchtungspfads des Lokalisierungsmikroskops
positioniert ist, wobei das wenigstens eine zusätzliche
optische Element konfiguriert ist, um ein Umschalten der Intensität
des Beleuchtungslichts auf eine Intensität, welche innerhalb
des Bereichs von 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 liegt, und/oder eine Einstellung bzw. Regulierung
der Intensität des Beleuchtungslichts innerhalb des Bereichs
von 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 zu
ermöglichen,
- – wenigstens einen Information erhaltenden bzw. erfassenden
Sensor, welcher in einem optischen Detektionspfad positioniert ist,
welcher konfiguriert ist, um den wenigstens einen Teil des emittierten
Fluoreszenzlichts zu detektieren, welches durch wenigstens ein Teil
der fluoreszierenden Moleküle der wenigstens einen Art
einer fluoreszierenden Markierung bei einer Beleuchtung emittiert
wird, wodurch ein Bild der beleuchteten interessierenden Region
erhalten wird.
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Wie
oben bereits erklärt, wird gemäß einem
Aspekt bei einer Beleuchtung mit einem Beleuchtungslicht, welches
eine Intensität in dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 aufweist,
wenigstens ein Teil der fluoreszierenden Moleküle von einem
ersten (fluoreszierenden) Zustand zu einem zweiten semi-stabilen (beispielsweise
reversibel gebleichten Zustand) transferiert bzw. übergeführt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird bei einer Beleuchtung wenigstens ein Teil der
fluoreszierenden Moleküle der wenigstens einen Art einer
fluoreszierenden Markierung von dem ersten Zustand zu dem zweiten Zustand
und nach einer Erholung bzw. Rückkehr zu dem ersten Zustand
zu einem dritten, langlebigen inaktiven Zustand (beispielsweise
einem irreversibel gebleichten Zustand) transferiert.
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Der
Information erfassende bzw. erhaltende Sensor kann ein zweidimensionaler
Sensor (beispielsweise ein CCD Chip oder ein anderer zweidimensionaler
Sensor bzw. ein Sensorarray) sein, wobei die erhaltenen Bilder zweidimensionale
Bilder der interessierenden Region sind. Demgemäß kann
räumliche Information in zwei Dimensionen erhalten werden.
In einem Aspekt sind die erhaltenen Bilder Bilder in einer Objektebene,
d. h. in einer (x, y) Ebene im wesentlichen parallel zu der optischen
Achse des verwendeten Lokalisierungsmikroskops, wobei x und y kartesische
Koordinaten in der Objektebene sind.
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Das
Mikroskop kann darüber hinaus Speichermittel (beispielsweise
einen Speicher) für ein Speichern des Bilds umfassen, welches
durch den Information erhaltenden Sensor detektiert wird. In einem
Aspekt sind die Speichermittel konfiguriert, um eine Vielzahl bzw.
eine Serie von Bildern zu speichern, welche durch den Information
erhaltenden Sensor bei unterschiedlichen Typschritten durch ein
wiederholtes Beleuchten der Probe und Detektieren des Fluoreszenzlichts
detektiert werden, welches von den fluoreszierenden Molekülen emittiert
wird. Die Serie von Bildern kann in einer geeigneten Datenstruktur,
beispielsweise in einem dreidimensionalen Datenstapel gespeichert
werden, welcher eine Vielzahl von zweidimensionalen Bildern umfaßt.
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Das
Mikroskop kann darüber hinaus eine oder mehrere Belichtungsquelle(n),
beispielsweise einen oder mehrere Laser umfassen. In einem Aspekt
kann das Beleuchtungslicht geeignet räumlich strukturiert
bzw. moduliert in wenigstens einer räumlichen Richtung,
insbesondere entlang der optischen Achse des Mikroskops sein. Dementsprechend
kann das Mikroskop darüber hinaus Mittel für ein
räumliches Strukturieren bzw. Modulieren des Beleuchtungslichts
in wenigstens einer räumlichen Richtung umfassen. Ein Beispiel
eines geeignet räumlich strukturierten bzw. modulierten
Lichts entlang der optischen Achse ist das Feld der stehenden Welle
bzw. Beleuchtung, welches durch die Interferenz von zwei gegenläufig
bzw. entgegengesetzt sich fortpflanzenden Lichtstrahlen gebildet
wird. Ein derartiges Feld einer stehenden Welle kann beispielsweise
durch ein Fokussieren von zwei Strahlen, welche von derselben Lichtquelle
emittiert werden, in den rückwärtigen Brennpunktebenen
von zwei gegenüberliegenden Objektivlinsen gebildet werden,
welche hohe numerische Aperturen aufweisen. Darüber hinaus
können relativ preisgünstige Realisierungen einer
strukturierten Beleuchtung beispielsweise mit Hilfe von einem oder
mehreren optischen Gitter(n) mittels einer Mehrstrahl-Interferenz
sein.
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In
einem Aspekt können sehr günstige Laserzeiger
als Beleuchtungsquellen verwendet werden. Dies ermöglicht
die Realisierung eines vollständig funktionellen Weitfeldlokalisierungsmikroskopieaufbaus
gegebenenfalls mit einer gewissen Art einer strukturierten Beleuchtung,
welche darin zu einem relativ geringen Preis integriert ist. Selbst
ohne eine Verwendung von teuren speziellen Objektiven, Main Frame
oder Computern großer Kapazität und speziellen
Sensoren kann die Abbildungsleistung derartiger Systeme innerhalb
einer akzeptablen Zeitperiode von unter einer Stunde besser als
diejenige von konventionell erhältlichen mikroskopischen Systemen
sein. Zusätzlich stellt die Tatsache, daß es in
dem einfachsten Fall nur einen Freiheitsgrad gibt, welcher für
einen Benutzer für eine Handhabung verfügbar ist
(beispielsweise Intensitätsregelung bzw. -steuerung über
eine Linsenposition), sicher, daß eine derartige Vorrichtung
durch jedermann selbst ohne weitere Kenntnis auf dem Gebiet der
Optik, Mechanik oder Elektronik verwendet werden kann.
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Das
Lokalisierungsmikroskop kann einen konfokalen Aufbau des optischen
Beleuchtungspfads, einen Weitfeldaufbau des optischen Beleuchtungspfads,
einen 4Pi Aufbau, einen STED Aufbau oder einen STED-4Pi Aufbau oder
andere Moden bzw. Arten eines Punktspreizfunktion-Engineering und
von strukturierten/gemusterten Beleuchtungsschemata aufweisen. Der
Detektionspfad bzw. -weg kann eine Weitfeldanordnung aufweisen.
Insbesondere kann der Information erfassende bzw. erhaltende Sensor
ein zweidimensionales Sensorarry bzw. -feld sein, welches fähig
ist, zweidimensionale Bilder der zu untersuchenden Region zu erhalten.
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Gemäß einem
Aspekt kann eine konventionelle Weitfeldbeleuchtung leicht durch
die Verwendung von wenigstens einem geeigneten optischen Element
modifiziert werden, um das Umschalten und/oder die Einstellung der
Intensität der optischen Strahlung bzw. des Beleuchtungslichts
auf eine Intensität zu ermöglichen, welche innerhalb
des Intensitätsbereichs von 1 kW/cm2 bis
1 MW/cm2 liegt. Somit können die
Verfahren gemäß irgendeinem der Aspekte der Erfindung
ermöglicht bzw. erleichtert werden. Mit gewissen Farbstoffen
oder Markierungen bzw. Markern kann es vorteilhaft sein, dieses
Intensitätsintervall oder -fenster in der Richtung der höheren
oder niedrigen Werte zu erstrecken bzw. zu erweitern.
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Das
wenigstens eine zusätzliche optische Element kann eines
oder mehrere umfassen von
- – wenigstens
einer Linse oder einem Linsensystem;
- – wenigstens einem Graufilter oder einem Graufiltersatz;
- – wenigstens einem Polarisationsfilter;
- – wenigstens einem akusto-optischen Modulator; und/oder
- – wenigstens einem elektro-optischen Modulator.
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Insbesondere
einfach zu installieren in einem Mikroskop sind beispielsweise eine
einzelne Linse oder ein Linsensystem oder ein einzelner Graufilter
oder ein Graufiltersatz. Ein Polarisationsfilter oder ein Satz von Polarisationsfiltern
kann eine geeignete Alternative für ein kontinuierliches
Einstellen oder Regulieren der Intensität der Beleuchtung
mit polarisierten Lichtquellen zur Verfügung stellen.
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Akusto-optische
oder elektro-optische Modulatoren stellen dementsprechend noch eine
andere Alternative dar. In ähnlicher Weise ist es möglich,
eine Kombination der obigen Elemente, beispielsweise eine Kombination
aus einer einzelnen Linse und einem Graufiltersatz zu installieren.
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Das
Mikroskop kann darüber hinaus wenigstens einen zusätzlichen
Sensor umfassen, welcher in wenigstens einem zusätzlichen
optischen Detektionspfad verwendet wird, wobei der zusätzliche
Sensor und der zusätzliche optische Detektionspfad konfiguriert
sind, um wenigstens ein Teil des Fluoreszenzlichts zu registrieren,
welches nicht den Information erhaltenden bzw. erfassenden Sensor
erreicht.
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Wenigstens
ein zweites zusätzliches optisches Element kann in dem
wenigstens einen zusätzlichen optischen Detektionspfad
positioniert sein.
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Das
Mikroskop kann darüber hinaus eine Bearbeitungseinheit
umfassen, welche konfiguriert ist, um die erhaltenen Lokalisierungsbilddaten
zu bearbeiten, um eine unterhalb einer Auflösungsgrenze
liegende, räumliche Information einer Probe zu erhalten,
welche mit wenigstens einer Art einer fluoreszierenden Markierung
markiert ist, wobei die unterhalb der Auflösungsgrenze
liegende, räumliche Information Lokalisierungsinformation über
die Positionen von fluoreszierenden Molekülen der wenigstens
einen Art einer fluoreszierenden Markierung in wenigstens einer
räumlichen Richtung umfaßt. Insbesondere kann
die Bearbeitungseinheit konfiguriert sein, um in jedem der detektierten
Bilder der Serie die Positionen der Schwerpunkte der detektierten Fluoreszenzemissionsverteilungen
von den einzelnen fluoreszierenden Molekülen der einen
oder der mehreren fluoreszierenden Markierung(en) in wenigstens
einer räumlichen Richtung zu bestimmen.
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Die
Bearbeitungseinheit kann darüber hinaus konfiguriert sein,
um die Lokalisierungsinformation betreffend die Positionen von fluoreszierenden
Molekülen der wenigstens einen Art einer fluoreszierenden
Markierung in wenigstens einer räumlichen Richtung zu bearbeiten,
um eine, unterhalb einer Auflösungsgrenze liegende räumliche
Information betreffend ein oder mehrere fluoreszierend markierte
Objekte in dem Bereich von Interesse zu erhalten, wobei die räumliche,
unterhalb der Auflösungsgrenze liegende Information Information über
die räumliche Position des einen oder der mehreren Objekts
(Objekte), und/oder die Größe des einen oder der
mehreren Objekts (Objekte); und/oder die Abstände zwischen
den Objekten in wenigstens einer Raumrichtung umfaßt.
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Gemäß einem
Aspekt kann die Be- bzw. Verarbeitungseinheit darüber hinaus
konfiguriert sein, um ein Fitten bzw. Anpassen einer Modellfunktion
f(x, y) an die erhaltenen Fluoreszenzemissionsverteilungen von den einzelnen
fluoreszierenden Molekülen in jedem der zweidimensionalen
Bilder der Zeitserie durchzuführen:
wobei x und y kartesische
Koordinaten in einer Objektebene, normal auf die optische Achse
des Mikroskops sind;
x
0 und y
0 die Startparameter für die Position
sind, welche als das Zentrum des segmentierten Signals bestimmt werden;
A
die Amplitude der Verteilung ist, und
B
0,
B
1, B
2 Parameter
sind, welche einen linearen Hintergrund beschreiben.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt kann die Bearbeitungseinheit darüber hinaus
konfiguriert sein, um zusätzliche Weitfeldbilddaten zu
bearbeiten, welche unter Verwendung von Weitfeldfluoreszenzmikroskopie
mit strukturiertem Beleuchtungslicht erhalten werden, um eine zusätzliche
räumliche Information zu erhalten, umfassend Information
betreffend die räumliche Erstreckung entlang einer weiteren
räumlichen Richtung von wenigstens einem fluoreszenzmäßig
markierten Objekt in der Probe und/oder zusätzliche räumliche
Information der Positionen der Schwerpunkte der detektierten Fluoreszenzemissionsverteilung
der einzelnen fluoreszierenden Moleküle in der wenigstens
einen zusätzlichen Richtung. Die wenigstens eine weitere
Richtung kann entlang der optischen Achse des Mikroskops sein. Die
Bearbeitungseinheit kann darüber hinaus konfiguriert sein,
um die Lokalisierungsinformation, welche durch die Lokalisierungsmikroskopie
erhalten wird bzw. ist, mit der zusätzlichen räumlichen
Information zu kombinieren, welche durch Weitfeldfluoreszenzmikroskopie
unter Verwendung von strukturiertem Beleuchtungslicht erhalten wird.
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In
einem Aspekt kann die Bearbeitungseinheit konfiguriert sein zum:
- – Erzeugen einer gemeinsamen theoretischen
dreidimensionalen Modellfunktion für alle detektierten
Signale innerhalb des einen Objekts oder der mehreren Objekte, wobei
die dreidimensionale Modellfunktion in eine Vielzahl von zweidimensionalen
Schichten bzw. Lagen entlang der optischen Achse unterteilt ist,
und
- – Durchführen einer lateralen Kreuzkorrelation
der erhaltenen dreidimensionalen Bilddaten und der dreidimensionalen
Modellfunktion, wobei die Maxima der Korrelationsfunktion sowohl
eine Objektidentifikation als auch eine dreidimensionale Lokalisierung
darstellen.
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Eine
Bearbeitungseinheit kann darüber hinaus konfiguriert sein,
um ein Schwellwertverfahren an den erhaltenen Korrelationsmaxima
anzuwenden.
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Die
Bearbeitungseinheit kann darüber hinaus ein geeignet programmierter
Bearbeitungschip für allgemeine Zwecke oder eine spezielle
bzw. zugewiesene Hardware umfassen. Die Bearbeitungseinheit kann
mit den Speichermitteln verbunden und konfiguriert sein, um Daten
zu lesen, welche in den Speichermitteln gespeichert sind.
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Die
obigen Verfahren und Vorrichtungen (Mikroskope bzw. mikroskopischen
Systeme) gemäß einem der Aspekte der vorliegenden
Erfindung erlauben eine präzise Bestimmung von Objektpositionen
und haben das Potential, das optische Auflösungslimit zu
umgehen, welches durch die Beugungstheorie gegeben ist. Um eine
Lokalisierung zu verwenden, um strukturelle Information weit unterhalb
des Beugungslimits zu erhalten, müssen die ”punktartigen” Komponenten
der Struktur unabhängig detektiert werden, selbst wenn
ihr Abstand geringer als das konventionelle optische Auflösungslimit
ist.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wurde das konventionelle SPDM/SALM Konzept
erweitert, indem eine Beleuchtungsintensität in dem Bereich
von 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 (ein
Bereich, welcher früher in der Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie
vermieden wurde) und Übergänge zwischen drei fluoreszierenden
Zuständen verwendet bzw. ausgenützt werden. Ein
derartiger Übergang kann beispielsweise durch die Verwendung
von neuartigen spektralen Signaturen realisiert werden, welche durch
ein reversibles Photobleichen von fluoreszierenden Molekülen,
insbesondere fluoreszierenden Proteinmolekülen geboten
werden. Ein Vorteil ist, daß ”konventionelle” fluoreszierende
Proteine, d. h. Proteine ohne die chemischen Modifikationen, welche
für eine PALM und FPALM Anwendung beschrieben sind, erfolgreich
für die Zwecke einer Fluoreszenzmikroskopie unterhalb einer
Auflösungsgrenze verwendet werden können. Da biologische
Proben, welche mit derartigen fluoreszierenden Proteinen markiert
sind, am üblichsten sind, haben die Verfahren gemäß einem
Aspekt der Erfindung, welche derartige Fluorophore verwenden, einen
großen Bereich von Anwendungen, beinhaltend das Potential
für in vivo Messungen. Ein weiterer Vorteil ist, daß es
möglich ist, eine laterale (x, y) Lokalisierungsgenauigkeit
für ein einzelnes Molekül unter 10 nm nicht nur
für spezielle photoaktivierbare fluoreszierende Proteine,
sondern auch für ”konventionelle” zu
erhalten.
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Noch
andere Vorteile sind die kurzen Datenerhalts- bzw. -erfassungs-
und Datenbearbeitungszeiten. In einem Beispiel ist die typische
Datenerfassungsrate etwa 100 s, in welcher ein Objektbereich bzw.
eine Objektfläche von bis zu 90 μm × 90 μm
aufgenommen werden könnte und beträchtlich mehr
als 100,00 Moleküle angeordnet sind. Der Datenbearbeitungsaspekt
einer Moleküllokalisierung erfordert gegenwärtig
Zeiten in der Größenordnung von einigen Minuten.
Durch eine Verwendung von modernen Dual-Core-Prozessoren ist es möglich,
Berechnungen on-line während einer Bilderfassung durchzuführen.
Somit wird ein hoher Durchsatz eines Fluoreszenzabbildens bei einer
molekularen optischen Auflösung unter Anwendung von sichtbarem Licht
in Kombination mit weit verbreitet verwendeten Fluorophoren machbar.
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Ein
anderer Aspekt der Verwendung bezieht sich auf eine Kombination
dieser Technik (d. h. SPDM/SALM laterale ((x, y)) Lokalisierungsmikroskopie)
mit räumlich modulierten Beleuchtungs-(SMI) Mikroskopietechniken
für eine Bestimmung einer axialen Größe
dz und/oder mittleren Position z0. Diese
neuartige Technik erlaubt ein schnelles dreidimensionales (3D) Abbilden
von Nanostrukturen, insbesondere biologischen Nanostrukturen mit
einer effektiven 3D optischen Auflösung (x, y, z) von einzelnen
Molekülen von etwa 20 nm in der lateralen und 50 nm in
der axialen Richtung entsprechend etwa 1/25 bis 1/10 der erregenden
Wellenlänge. Für die Anwendung des kombinierten
SPDM/SMI 3D Abbildungszugangs kann eine a priori Information über
das markierte Objekt erforderlich sein. Diese Bedingung kann jedoch
für die meisten Nanostrukturen, insbesondere für
die meisten, zu analysierenden biologischen Nanostrukturen erfüllt
werden.
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Ein
Beispiel einer Anwendung der kombinierten erweiterten SPDM/SMI Technik
ist es, die 3D Zellstruktur von kleinen Zellprotrusionen unter Verwendung
von einer Membran zugeordneten Proteinen zu beleuchten. In einem
Beispiel wurde die stabartige 3D Struktur einer derartigen Protrusion
mit einem Durchmesser von etwa 50 nm das erste Mal unter Verwendung
eines Weitfeldfluoreszenzmikroskopie-Zugangs beleuchtet bzw. erklärt.
Eine derartige ultra-strukturelle 3D Auflösung ist nahezu
unmöglich durch eine konventionelle konfokale Laserscanmikroskopie
zu erhalten.
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Da
die erzielbare effektive dreidimensionale (3D) optische Auflösung
auf etwa 20 nm lateral und 50 nm axial (und höher) erhöht
werden kann, sind zahlreiche Anwendungen in der strukturellen Erhellung
bzw. Erfassung von zellularen Nanostrukturen machbar. Beispiele
für eine derartige Anwendung sind individuelle Gendomänen
in den genetisch aktiven und inaktiven Zuständen; umweltbedingte Änderungen
von Chromatin-Nanostrukturen; Größe und nukleare
Verteilung von Replikationsfabriken und Reparaturkomplexen; Verteilung
eines nuklearen Porenkomplex; Anordnung von Polyribosomen; Verteilung
von Ionenkanälen an der Zellmembran, etc. Eine andere wichtige
Anwendung ist die Möglichkeit, einzelne Moleküle,
beispielsweise an der Zellmembran, oder RNA Transkripts zu zählen.
Obwohl die SPDM Prozedur bisher erlaubt, nur einen Teil von allen markierten
Molekülen zu registrieren, sind die erhaltenen Anzahlen
minimale absolute Anzahlen. Beispielsweise würde eine SPDM
Zählung von 100.000 Proteinen in einer Zellmembran (beinhaltend
sowohl die obere als auch die untere Seite) von etwa 20 × 20 × 2
= 800 μm2 in einer minimalen mittleren
absoluten Membrandichte von 125 Proteinen/μm2 oder
einem Protein in 90 nm × 90 nm resultieren. Darüber
hinaus würde sie erlauben, die Homogenität einer
Molekülverteilung auf einem Auflösungsniveau in
dem makromolekularen Bereich zu beurteilen. Vielfältige
Anwendungen eines derartigen Molekülzählens und
einer Verteilungsanalyse können erdacht werden, von ”fundamentaler
molekularer Biophysik” bis zur Effizienz eines Transports
von pharmazeutischen Verbindungen durch die Zellmembran.
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Falls
ausreichend photostabile Fluorochrome mit photokonvertierbaren ”dunklen” und ”hellen” Signaturen
verwendet werden, kann vom Standpunkt einer SPDM/SMI Mikroskopie
eine weitere Verbesserung einer effektiven 3D Auflösung
erzielt bzw. erhalten werden. Beispielsweise ist, wenn 5.000 bis
10.000 Photonen von einem einzigen Molekül registriert
werden könnten, unter andernfalls idealen Bedingungen eine
Verbesserung der Genauigkeit einer axialen Lokalisierung bis zu
einer Genauigkeit einer axialen (z0) Lokalisierung
von etwa 1 nm erzielbar. Um auch eine Verbesserung in der Genauigkeit
der lateralen Lokalisierung bis zu 1 nm mit derartigen Photonenzahlen
bzw. -anzahlen zu erzielen, kann zusätzlich zu einer axial
strukturierten Beleuchtung eine lateral strukturierte Beleuchtung
verwendet werden. Eine derartige Verbesserung in einer x, y, z Lokalisierung
würde eine effektive optische 3D Auflösung in
dem Bereich von 2 nm erlauben und somit ausreichend sein, um lichtoptisch
strukturelle Weitfeldanalysen selbst der Komponenten von makromolekularen
Komplexen im Inneren der Zellen möglich zu machen. Einige
mögliche Anwendungen können sein: einzelne Gendomänen;
die Replikationsfabriken, welche für das Verdoppeln der
zellulären DNA verantwortlich sind; die Reparaturkomplexe,
welche für die Reparatur von durch Umgebungsbedingungen
induzierte Genomänderungen verantwortlich sind; die Chromatin-Remodellier/Silencing-Komplexe,
welche für die Expression verantwortlich sind, welche mit
einer Modifikation einer Genom-Nanostruktur zusammenhängt;
die Transkriptionsfabriken, welche das ”Lesen” des
genetischen Codes erlauben; die Splicing-Fabriken, welche die transkribierte
RNA bearbeiten; die nuklearen Porenkomplexe, welche den Verkehr
zwischen Zellkern und dem Rest der Zelle kontrollieren bzw. steuern;
die Ribosome, welche RNA in Proteine übersetzen; die Proteasome,
welche die Zersetzung von Proteinen regeln bzw. steuern; die Ionenkanalkomplexe,
welche den Transport von Ionen durch die Zellmembran kontrollieren
bzw. steuern; oder die Zellverbindungskomplexe, welche für
eine Bildung von Gewebe verantwortlich sind.
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Es
wird daher angenommen, daß das erweiterte SPDM/SALM Verfahren
gemäß einem Aspekt der Erfindung und insbesondere
eine Kombination dieses Verfahrens mit SMI und anderen neuartigen
Entwicklungen in einer Laseroptik-Nanoskopie gegebenenfalls den
Spalt in einer Auflösung zwischen ultrastrukturellen Verfahren
(d. h. mit einer Auflösung von nm) und Weitfeldmikroskopie
mit sichtbarem Licht (üblicherweise eine Auflösung
von einigen Hundert nm) in einer derartigen Weise überbrücken
werden, daß dieselben Zellstrukturen bei nahezu gleicher
bzw. ähnlicher (hinunter bis zu molekularer) Auflösung
abgebildet werden können. Eine derartige ”korrelative
Mikroskopie” kann einen wesentlichen Beitrag zu einem direkten
Einblick in den ”Mechanismus” des Lebens auf dem
Niveau einer einzelnen Zelle zur Verfügung stellen, von
der Änderung beim Falten der Chromatinfaser bei der Aktivierung/Stillegung
bzw. Silencing eines Gens, zu seiner Transkription, zur Bearbeitung
der erzeugten mRNA, zum Transport zu dem Zytoplasma durch die nuklearen
Poren, zu der Translation in Proteine, zum Zusammenbau und der Auflösung
von makromolekularen Komplexen, bis zu der Signalübertragung
an der Zellmembran und zu Zell-zu-Zell-Interaktionen. Über
diese aufregenden Möglichkeiten für die molekulare
Biophysik der Zelle wird angenommen bzw. vorausgesehen, daß laseroptische Nanoskopieverfahren
bzw. -methoden auch ein zusätzliches wertvolles Werkzeug
für die Analyse der Interaktion von ”biomolekularen
Maschinen” (BMM's) und pharmazeutischen Drogen bzw. Medikamenten
auf dem Niveau von Einzelzellen/Einzel BMM's zur Verfügung
stellen werden. Die Zugänge einer erweiterten SPDM/SALM
Weitfeldfluoreszenzmikroskopie gemäß einem Aspekt
der Erfindung können nicht nur für Messungen auf
den Gebieten der Biowissenschaft und der Physik von biologischen
Strukturen angewandt werden, sondern auch in der Materialwissenschaft.
Beispielsweise würde, wo immer eine Oberflächennanostruktur
zu charakterisieren ist und ein Fluoreszenzmarkieren von Oberflächenmolekülen
machbar ist, eine schnelle lichtoptische Analyse möglich
werden und dies die Messungen hoher Auflösung, jedoch auch
größeren Zeitverbrauchs durch Elektronenmikroskopie
ergänzen bzw. vervollständigen.
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Details
der Erfindung ebenso wie weitere Merkmale, Anwendungen und Vorteile
werden in den nachfolgenden Ausführungsformen oder Beispielen
unter Bezugnahme auf 1 bis 10 diskutiert.
Alle geoffenbarten oder gezeigten Merkmale, alleine genommen oder
in willkürlichen Kombinationen miteinander, können
der Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihren Kombinationen
in den Patentansprüchen ihrer Rückbeziehungen
als auch unabhängig von ihrer Formulierung oder Darstellung
in der Beschreibung oder in den Figuren sein.
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1 zeigt
ein Beispiel einer Vorrichtung mit einer strukturierten Weitfeldbeleuchtung
und einem Linsensystem, wodurch zwei unterschiedliche optische Detektionspfade
bzw. -wege realisiert werden.
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2 zeigt
eine Erklärung eines Verfahrens gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt
ein zweites Beispiel einer Vorrichtung gemäß einem
Aspekt der Erfindung mit einer minimalen Anzahl von notwendigen
Komponenten.
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4 ist
eine schematische Darstellung eines weiteren Beispiels eines mikroskopischen
bzw. Mikroskop-Aufbaus unter Verwendung von Lokalisierungsmikroskopie
(SPDM) gemäß einem Aspekt der Erfindung.
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5 illustriert
ein Beispiel der Frequenzverteilung einer abgeschätzten
2D Lokalisierungspräzision.
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6 zeigt
eine Frequenzverteilung der Abstände des nächsten
Nachbars für jedes lokalisierte fluoreszierende Protein
und dieselbe Analyse für drei simulierte zufällige
Verteilungen derselben Punktdichte.
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7 ist
eine schematische Darstellung eines noch anderen Beispiels eines
kombinierten SPDM/SMI Mikroskop-Aufbaus gemäß einem
Aspekt der Erfindung.
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8 illustriert das Prinzip von dreidimensionalen
Messungen unterhalb einer Auflösungsgrenze eines gegebenen
fluoreszenzmäßig markierten Objekts.
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9a und 9b zeigen
die entsprechenden Histogramme der Verteilung von Photonenzahlen,
welche pro Molekül für zwei gemessene Cal-51 Zellen
registriert sind bzw. werden.
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10 zeigt ein Histogramm einer Lokalisierungsgenauigkeit
(paarweiser Mittelwert einer x und y Lokalisierungspräzision)
für eine gemessene Cal-51 Zelle.
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Eine
Vorrichtung (ein Mikroskop) gemäß einem Beispiel
der Erfindung ist in 1 gezeigt. Der Apparat bzw.
die Vorrichtung umfaßt eine optische Lichtquelle 1,
welche für die Emission einer optischen Strahlung mit wenigstens
einer Wellenlänge geeignet ist. Das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis
wird durch Laser als optische Quellen geboten. Ein bewegbares Linsensystem 2 wird
verwendet, um den Intensitätsbereich zu ändern
oder in diesen umzuschalten, welcher für eine Lokalisierungsmikroskopie
verwendet wird, nachdem eine Weitfeldmessung unter Verwendung von
strukturiertem Beleuchtungslicht abgeschlossen ist. Zusätzlich
kann das bewegbare Linsensystem verwendet werden, um die Intensität
des Beleuchtungslichts innerhalb des Intensitätsintervalls
bzw. -bereichs von 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 einzustellen. Zu diesem Zweck ist bzw.
wird die optische Strahlung von der Lichtquelle 1 auf einen
dünnen Strahl mit der Verwendung des Linsensystems 2 kollimiert.
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In
diesem Beispiel wird eine periodische strukturierte Beleuchtung 17 zwischen
dem ersten Objektiv 9 und dem zusätzlichen zweiten
Objektiv 10 generiert bzw. erzeugt. Die Probe 11 kann
frei durch die strukturierte Beleuchtung in dem Objektraum zwischen
dem ersten Objektiv (9) und dem zweiten zusätzlichen
Objektiv 10 bewegt werden. Um dies zu erzielen, wird ein
interferometrischer Aufbau mit der Hilfe des Strahlteilers 3 realisiert.
Der Spiegel 4 ist bewegbar, wodurch die Änderung
der oberen Armlänge des Interferometers in bezug auf die
untere Armlänge ermöglicht wird. Auf diese Weise
ist es möglich, die strukturierte Beleuchtung durch den
Objektraum zu bewegen oder zu verschieben. Die erste fokussierende
Linse 5 und die zweite fokussierende Linse 6fokussieren
jeweils in der rückwärtigen Brennpunktebene des
entsprechenden Objektivs und ermöglichen somit die Erzeugung
einer strukturierten Weitfeldbeleuchtung. Der erste dichroitische
Strahlteiler 7 und der zweite dichroitische Strahlteiler 8 trennen
das Erregungslicht der Quelle (punktierte Linie) von dem Emissionslicht
(strichlierte Linie), welches von der Probe 11 kommt bzw.
stammt.
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Die
Probe 11 ist transparent für das Licht auf beiden
Seiten der optischen Achse. Auf diese Weise erreichen die Photonen,
welche von der Probe 11 in der Richtung des ersten Sensors 13 ausgesandt
bzw. emittiert werden, den ersten Sensor 13. Dasselbe ist
auch gültig für den zweiten Sensor 14 und
die Photonen, welche in der Richtung des zweiten Sensors 14 emittiert
werden. Wenn es wünschenswert ist, nur den ersten optischen
Detektionspfad bzw. -weg 15 zu realisieren, welcher das
erste Objektiv 9, den zweiten dichroitischen Strahlteiler 7 und
den ersten Sensor 13 umfaßt bzw. von diesen gebildet
ist, dann kann der zweite dichroitische Strahlteiler 8 durch
einen zusätzlichen Spiegel 26 und die zylindrische
Linse 12 ersetzt werden und der zweite Sensor 14 kann
weggelassen werden.
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Die
Hinzufügung des zweiten optischen Detektionspfads 16 allein
verbessert die Lokalisierungsgenauigkeit um etwa 40% bei einer ungefähr
isotropen Strahlung des Moleküls aufgrund der höheren
Anzahl von detektierten Photonen im Vergleich mit der Detektion,
welche nur einen optischen Detektionspfad 15 verwendet.
Die Verwendung der zylindrischen Linse 12 erlaubt darüber
hinaus ein Verbessern der axialen Lokalisierungsgenauigkeit mit
reiner Lokalisierungsmikroskopie auf Kosten der lateralen Lokalisierungsgenauigkeit.
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Die
präsentierte Vorrichtung bzw. der optische Aufbau ist lediglich
ein Beispiel eines optischen Aufbaus, welcher die Grenze bzw. Begrenzung
der Lokalisierungspräzision mit der reinen Lokalisierungsmikroskopie
mit Hilfe eines Verwendens einer zusätzlichen Entfernt-
bzw. Weitfeldanalyse zu überwinden erlaubt. Die erzeugte
homogen strukturierte Beleuchtung ist in ähnlicher Weise
nur ein Beispiel einer strukturierten Beleuchtung und kann durch
andere Arten bzw. Typen einer räumlich strukturierten Beleuchtung
ersetzt werden.
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Ein
Verfahren zum Überwinden der Grenze bzw. des Limits für
die Lokalisierungspräzision ist im Detail in 2 gezeigt.
Für eine klarere Darstellung ist eine der lateralen Dimensionen
(y) weggelassen, da sie vollständig äquivalent
zu der anderen lateralen Dimension x ist.
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Das
Objekt bzw. der Gegenstand 18 wird ursprünglich
bzw. anfangs der strukturierten Beleuchtung 17 unterworfen.
Zwei Arten von Messungen können dadurch unternommen werden:
der sogenannte Phasenscan, bei welchem die strukturierte Beleuchtung 17 verschoben
oder bewegt wird und das Objekt 18 unbewegbar bzw. nicht
bewegt ist, und der sogenannte Objektscan, während welchem
das Objekt 18 relativ zu der statischen strukturierten
Beleuchtung 17 und relativ zu dem statischen Objektiv bewegt
wird. Eine Kombination beider Methoden bzw. Verfahren ist auch möglich.
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Mit
jedem der beiden Scanverfahren wird das Licht, welches von dem gesamten
Objekt 18 in der interessierenden Region emittiert wird,
durch den Sensor (beispielsweise einen zweidimensionalen Sensor)
detektiert und das entsprechende Sensorbild wird in geeigneten Speichermitteln
gespeichert. Aus dem Phasenscan ist es möglich, die relative
z-Phase jedes lateralen Punkts mit einer Präzision von
einigen wenigen Nanometern durch ein Evaluieren der resultierenden
Modulation 19 für jedes Sensorelement zu extrahieren.
Aus dieser Information ist es möglich, die Position der
Schwerpunkte der Fluoreszenz der beobachteten Objekte 18 zu
erhalten. Aus dem Objektscan ist es möglich, mit einer
Präzision von etwa einigen Nanometern die Erstreckung entlang
der optischen Achse jedes lateralen Punkts durch ein Evaluieren
der resultierenden Modulation 21 für jedes Sensorelement
zu extrahieren. Die Erstreckung des Objekts 18 entlang
der optischen Achse kann mit einer Nanometerpräzision aus
den Modulationskontrasten bestimmt werden (1-R1/R2, wobei R1 die innere
Umhüllende der Modulation ist und R2 die äußere
Umhüllende der Modulation ist). Insgesamt wird vollständige
Information betreffend die Position und Erstreckung des Objekts 18 entlang
der optischen Achse 23 erhalten. Für jedes lateral
lokalisierte Fluoreszenzmolekül können die axiale
Position (relative Phase umgewandelt auf reale Abstände)
und die Lokalisierungspräzision (Erstreckung des Objekts 18)
mit einer Nanometerpräzision bestimmt werden. Für
die beschriebene Entfernt- bzw. Weitfeldmessung ist ein einziger
Objektscan oder ein einzelner Phasenscan ausreichend. Optimale Resultate
können durch eine Kombination der zwei Scans erzielt werden,
wie dies in 2 gezeigt ist, da die Methoden
unterschiedlich geeignet für ein Erhalten von unterschiedlichen
Rückschlüssen bzw. Information geeignet sind.
In 2 bezieht sich das Bezugszeichen 20 auf
die Bestimmung der axialen Position des Schwerpunkts der Emission
(Objektposition) und das Bezugszeichen 22 bezieht sich
auf die axiale Erstreckung des beobachteten Objekts entlang der
z-Achse.
-
Ein
weiteres Beispiel einer Vorrichtung (Mikroskop) gemäß einem
Aspekt der Erfindung ist in 3 gezeigt.
Diese Vorrichtung verwendet eine minimale Anzahl von optischen und
mechanischen Komponenten. Der optische Beleuchtungspfad besteht
nur aus einer einzigen Quelle einer optischen Strahlung 1,
einer bewegbaren Linse 24, einem ersten dichroitischen
Strahlteiler 7 und dem ersten Objektiv 9. Die
Brennweite der Linse 24 wird derart bestimmt, daß ein
Umschalten auf die oder eine Einstellung der Intensität
innerhalb des Intervalls von 1 kW/cm2 bis
1 MW/cm2 möglich ist. Das Erregungslicht
von der Quelle 1 (punktiert) tritt durch die Probe 11 hindurch
und wird durch den bewegbaren Spiegel 25 zurück
reflektiert. Zwischen dem ersten Objektiv 9 und dem bewegbaren
Spiegel 25 wird ein Feld einer stehenden Welle aufgebaut,
welches für die Weitfelduntersuchung in der oben beschriebenen
Weise verwendet werden kann. Die strukturierte Beleuchtung kann
mittels einer Bewegung des Spiegels 25 verschoben werden.
In ähnlicher Weise kann ein optisches Gitter oder ein weiteres
optisches Element verwendet werden, um die strukturierte Beleuchtung
zu realisieren. Mit dem oben beschriebenen Verfahren und der oben
beschriebenen Vorrichtung ist es möglich, eine hoch präzise,
schnelle und zur selben Zeit einfache, ökonomische und
kostengünstige Lokalisierung von einzelnen Farbstoffmolekülen
in der Fluoreszenzmikroskopie zu realisieren.
-
4 bis 6 beziehen
sich auf noch ein anderes Beispiel einer Vorrichtung und eines entsprechenden
Verfahrens für eine Lokalisierungsinformation unterhalb
einer Auflösungsgrenze in dem Maßstab einer Nanometerauflösung
durch Verwendung einer SPDM mit konventionellen Fluorochromen, welche
ein ”reversibles Photobleichen” oder ”Blinking” zeigen.
Wie bereits oben erläutert, wurde das ”reversible
Photobleichen” als ein allgemeines Verhalten in verschiedenen
fluoreszierenden Proteinen, beispielsweise eGFP, eYFP oder eCFP
oder mRFP bei einer Beleuchtung bzw. Bestrahlung mit Licht hoher
Intensität gezeigt. Dieser Effekt wurde als pH-abhängig
beschrieben, wobei er üblicherweise auf einer Zeitskala
von 10–100 s auftritt, wobei dies unter einem Aussetzen
an Laser modifiziert werden kann. Ähnliche ”Blinking” Mechanismen
existieren für andere, nicht auf einem Protein basierende
fluoreszierende Farbstoffe, z. B. Alexa 488. Jegliches Fluorochrom dieser
Familie von durch Erregung aktivierten, reversiblen photobleichenden
Fluorochromen wird mit einer Abkürzung ”PHYMOD” Fluorochrome
genannt (PHYsically MODifiable fluorochromes, physikalisch modifizierbare
Fluorochrome).
-
Subzellulare
Strukturen wurden mit unterschiedlichen PHYMOD Fluorochromen markiert
und Bilder wurden in einer raschen Zeitsequenz unter geeigneten
Fokussierungsbedingungen der Erregung erhalten bzw. erfaßt.
In diesem speziellen Beispiel konnte eine Lokalisierungspräzision
hinab bis zu 5 nm erzielt werden, und die gemessenen Strukturen
durch Weitfeldlichtnanoskopie mit einer effektiven optischen Auflösung bis
zu dem molekularen Maßstab in dem Bereich von 10 nm visualisiert
werden.
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In 4 ist
der prinzipielle Aufbau des SPDM Mikroskops schematisch gezeigt.
Muster bzw. Proben 41, welche auf Standardglasträgern
gemäß routinemäßigen biologischen
Herstellungsbedingungen vorbereitet bzw. hergestellt wurden, wurden
verwendet. Die vorbereitete Probe 41 wurde auf einer piezoelektrischen Bühne 44 angeordnet,
welche durch einen Controller bzw. eine Regel- bzw. Steuereinrichtung
geregelt bzw. gesteuert wird.
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Die
Proben 41 können beispielsweise in einem standardmäßigen
Weitfeld-Epifluoreszenz-Modus oder in einem Einzelmolekül-SPDM-Nanoskopie-Modus
abgebildet werden. Die Proben 41, welche durch PHYMOD Fluorochrome
markiert sind, werden durch einen ersten Laser 31 (beispielsweise
einen Ar+-Laser 32 bei 488 nm) oder einen zweiten Laser 32 (beispielsweise
einem Kr+-Laser bei 568 nm) bestrahlt bzw. beleuchtet, welche durch
eine Objektivlinse 33, beispielsweise eine Objektivlinse
mit 100x/NA1.4, oil (Leica) fokussiert werden. Unter Verwendung
von zusätzlichen Rohr- bzw. Tubusoptiken kann dieses Fokussieren
in einer derartigen Weise modifiziert werden, daß viele
fluoreszierende Moleküle in dem Beobachtungsvolumen durch
bzw. an moderate bzw. mittlere bis hohe Laserleistung (etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2) innerhalb
einer breiten interessierenden Region (”subkritisches Fokussieren”)
ausgesetzt werden. Unter diesen Bedingungen zeigen PHYMOD Fluorochrome
ihr charakteristisches reversibles Photobleichen oder Blinking,
welches verwendet wird, um die Lokalisierung von individuellen bzw.
einzelnen Molekülen zu identifizieren und räumlich
zuzuordnen.
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In
einem spezifischen Beispiel konnten etwa 10.000 bis 100.000 einzelne
Moleküle in einer interessierenden Region von gegenwärtig
bis zu 70 μm × 70 μm detektiert werden.
Unter Verwendung einer empfindlichen Bilderfassungskamera 42 (beispielsweise
SensiCam qe, PCO) mit einer quadratischen Bildpunkt- bzw. Pixelgröße
von 6,45 μm × 6,45 μm als einem Bildinformation
erhaltenden bzw. erfassenden Sensor, wurden Zeitserien von zweidimensionalen
(2D) Bildern mit einer Wiederholungsrate von etwa 10–16
Hz erhalten bzw. aufgenommen. Ein typischer Zeitstapel von 2.000
Bildern wird allgemein innerhalb von etwa 2,5 min erhalten. Die
zweidimensionalen Bilder, welche durch die Kamera 42 erhalten
bzw. aufgenommen bzw. erfaßt werden, werden in einer Speichereinheit
bzw. Speichermitteln einer Be- bzw. Verarbeitungseinheit 45 gespeichert.
Die Bearbeitungseinheit 45 kann darüber hinaus
den Controller bzw. die Regel- bzw. Steuereinrichtung umfassen bzw.
implementieren, welche(r) die Piezo-Bühne regelt bzw. steuert.
Zusätzlich kann die Bearbeitungseinheit 45 konfiguriert
sein, um die erhaltene Bildserie zu bearbeiten, um räumliche
und/oder Distanzinformation zu erhalten. Die Bearbeitungseinheit 45 kann
beispielsweise ein Computer für allgemeine Zwecke, wie
beispielsweise ein Personal Computer, eine speziell bestimmte Hardware,
etc. sein. Die Bearbeitungseinheit 45 kann darüber
hinaus ein graphisches Benutzerinterface, beispielsweise ein interaktives
graphisches Benutzerinterface umfassen, welches die Darstellung
der detektierten Bilder und der Resultate der Bildbearbeitung erlaubt.
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In 4 bezeichnen
Bezugszeichen 34 und 35 dichroitische Elemente
(dichroitische Spiegel), Bezugszeichen 36 bis 39 bezeichnen
Linsen oder Linsensysteme, Bezugszeichen 40 bezeichnet
ein blockierendes Filter bzw. dichroitisches Element, um das Beleuchtungslicht
zu blockieren; Bezugszeichen bezeichnet eine Objektivlinse und Bezugszeichen 46 bis 48 bezeichnen
Spiegel.
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Für
Lokalisierungs- und Distanz- bzw. Abstandsmessungen zwischen einzelnen
Molekülen können verschiedene Computeralgorithmen,
welche durch die Bearbeitungseinheit 45 ausgeführt
werden, verwendet werden. In einem Beispiel können die
PHYMOD Fluorochrome entlang der erhaltenen Bildserie durch eine
Unterteilung von jeweils zwei aufeinanderfolgenden Bildern detektiert
werden, welches die Detektion von lokalen Intensitätsänderungen
entsprechend einem Erscheinen und Verschwinden von Signalen eines
einzelnen Moleküls erlaubt. In einem gegebenen Bildrahmen
werden alle Signale von PHYMOD Fluorochromen gleichzeitig registriert,
und eine Modellfunktion wird an ihren Schwerpunkt der Fluoreszenz
(d. h. ”Schwerpunktzentrum der Intensität”)
in dem ursprünglichen Bild gefittet bzw. angepaßt.
Diese genaue Positionsbestimmung kann durch einen nicht-linearen
Fit basierend auf dem Levenberg Marquard Algorithmus unter Verwendung
einer analytisch berechneten Punktspreizfunktion oder einer Gauß'schen
Verteilung durchgeführt werden, welche beide eine Hintergrundsignalnäherung
berücksichtigen. Die Positionen können gemeinsam
mit Abschätzungen der individuellen Lokalisierungspräzision
bestimmt werden, welche mit den Abschätzungen konsistent
sind, welche die erhaltene Photonenanzahl für jedes Signal
berücksichtigen.
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Nach
einer Registrierung der Positionen der einzelnen Moleküle
durch den gesamten Bildzeitstapel werden alle diese Positionen einem ”zusammengefaßten” 2D
Bild zugeordnet. Um die Lokalisierungsgenauigkeit anzuzeigen, können
sie durch eine Gauß'sche Intensitätsverteilung
mit einer Standardabweichung gleich der mittleren Lokalisierungspräzision
der jeweiligen Moleküle verteilt werden. Abstandsmessungen
können aus den Abständen des Schwerpunkts zwischen
diesen rekonstruierten Positionen erhalten werden, welche die Lokalisierungspräzision
für Fehlerabschätzungen berücksichtigen.
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Um
das Potential der SPDM Nanoskopie gemäß einem
Aspekt der Erfindung in zellularen Systemen anzuzeigen, wurden als
ein Beispiel SKBr3 Mammakarzinomzellen auf Trägerplatten
bzw. Objektträgern gemäß Standardbedingungen
wachsen gelassen und die Plasmamembran und ihre Protrusionen wurden
unter Verwendung von Organelle LightsTM (Invitrogen)
gemäß dem Herstellerprotokoll mit YFP, ausgesetzt
an PHYMOD Bedingungen visualisiert. Jeweils 20 oder 48 Stunden nach
der Transduktion wurden die Zellen mit 4 Formaldehyd in PBS fixiert
und mit ProLong® Gold Schwundminderungsreagenz
(Invitrogen) eingebettet. Auf diese Weise wurden nur Proteine, welche
auf die Zellmembran beschränkt sind, markiert bzw. gekennzeichnet.
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Die
derart vorbereiteten menschlichen SKBr3 Zellen wurden unter Verwendung
des obigen optischen Aufbaus gemessen. Die einzelnen YFP Moleküle
in dieser Zelle konnten mit einer Präzisionsabschätzung
von etwa 14 nm im Durchschnitt hinab bis zu einem Minimum von 5
nm lokalisiert werden.
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5 illustriert
die Frequenzverteilung (Ordinate), welche als eine Funktion der
abgeschätzten 2D-Lokalisierungspräzision in nm
(Abszisse) von gemessenen 12.115 fluoreszierenden Molekülen
mit einer mittleren Lokalisierungspräzision von 14,8 nm
gezeigt bzw. dargestellt ist. Mehr als 500 Moleküle in diesem
Bild zeigen eine Lokalisierungspräzision von besser als
8 nm. Aus diesen Lokalisierungsdaten können Abstände
in dem Bereich von 10–30 nm bestimmt werden.
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6 zeigt
die Frequenzverteilung (Ordinate) der Abstände des nächsten
Nachbars in nm (Abszisse) für jedes lokalisierte fluoreszierende
Protein (Linie L1) und dieselbe Analyse für drei simulierte
zufällige Verteilungen derselben Dichte (Linie L1 bis L4).
In 6 wird eine Bestimmung des Abstands des nächsten
Nachbars für alle Moleküle innerhalb einer vorbestimmten
interessierenden Region mit drei zufälligen Verteilungen (einheitliches
Aufweiten bzw. Verbreitern) derselben Markerdichte verglichen. Das
Resultat zeigt, daß die fluoreszierenden Proteine zufällig
in diesem Bereich verteilt sind. Strukturinformation, wie eine lokale
Dichte als auch Periodizitäts- oder Orientierungsmerkmale
können aus der Form bzw. Gestalt der berechneten Kurven erhalten
werden.
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Somit
war es möglich, individuelle Moleküle in Zellmembranen
durch die SPDM Nanoskopie gemäß einem Aspekt der
Erfindung zu lokalisieren. Die Resultate deuten an, daß es
unter Verwendung von PHYMOD Fluorochromen möglich ist,
Bilder zu erhalten, in welchen Abstände in dem Bereich
von 10 nm nur unter Verwendung von lediglich geringfügig
modifizierten standardmäßigen Epifluoreszenzmikroskopie-Aufbauten
und konventionell markierten Mustern bzw. Proben bzw. konventionellen
fluoreszierenden Markierungen aufgelöst werden. Dies macht
die Technik einfach handhabbar, schnell und wirtschaftlich. Der
Erhalt bzw. die Erfassung eines Bildstapels von einigen tausend
Bildern erfordert lediglich einige wenige Minuten. Auf diese Weise
werden selbst Anwendungen in einem Abbilden von lebenden Zellen
möglich. PHYMOD Fluorochrome sind nicht auf gelb fluoreszierende
Proteine allein beschränkt. Es wurde erfolgreich SPDM Nanoskopie
auch auf zellulären Proben angewandt, welche mit den folgenden
Fluorochromen markiert waren: eGFP, CFP, Alexa 488, Alexa 568. Eine
Positions- und Abstandsbestimmung bei dem niedrigen Nanomaßstab
bietet die Möglichkeit für eine große
Anzahl von strukturellen Untersuchungen. Dies eröffnet
neue Perspektiven für eine korrelative Mikroskopie (Lichtmikroskopie
gegenüber ionisierenden Abbildungstechniken). Für
das hier gezeigte Beispiel wurden bisher nur 2D-SPDM Nanoskopie
angewandt. Mit der Kombination von SPDM Nanoskopie und SMI Mikroskopie
(Spatially Modified Illumination, räumlich modifizierte
Beleuchtung) oder anderen Techniken einer strukturierten Beleuchtung
wird ein 3D-Abbilden mit einer effektiven optischen Auflösung
in dem Bereich von einigen wenigen zehn Nanometer im Prinzip erzielbar.
Diese Entwicklungen in einer Hochauflösungs-Fluoreszenz-Nanoskopie
werden neue Einblicke in zelluläre Struktur und Funktion
bieten.
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Somit
betrifft ein Aspekt der vorliegenden Erfindung eine neuartige Technik
einer Weitfeldlokalisierungs-Nanoskopie unter Kombination von Spektralpräzisions-Abstandsmikroskopie
(SPDM, Spectral Precision Distance Microscopy) und weit verbreitet
verwendeten Fluorochromen, wie beispielsweise GFP Derivativen CFP,
eGFP, YFP und eYFP, als auch den Fluoreszeinderivativen, wie beispielsweise
Alexa 488 und Alexa 568. SPDM erlaubt das Überschreiten
bzw. Überwinden von klassischen Auflösungslimits
bzw. -grenzen in Fluoreszenzweitfeldmikroskopie durch eine präzise
Objektlokalisierung nach einer optischen Isolation in der Zeit.
Basierend auf den Prinzipien dieser Technik wurde ein nanoskopischer
bzw. Nanoskopie-Aufbau für eine laseroptische Präzisionslokalisierung
und Bildrekonstruktion mit einer stark erhöhten Auflösung
in intakten Zellen realisiert. Dies erlaubt insbesondere eine räumliche
Nanometerzuordnung von individuellen fluoreszierenden Molekülen
mit einer Subpixelpräzision, welches mit Hilfe eines von
einer Erregungsintensität abhängigen reversiblen
Photobleichens von fluoreszierenden Proteinen und eines raschen
zeitsequentiellen Abbildens unter entsprechenden Fokussierbedingungen
erzielt wurde. Der Vorteil der Technik ist, daß sie leicht
für eine zelluläre Nanostrukturanalyse angewandt
werden kann. Unter Verwendung von genetisch codiertem gelb fluoreszierendem
Protein können Membranstrukturen durch sichtbares Licht
mit einer Lokalisierungsgenauigkeit bis zu 5 nm bestimmt werden;
somit wurden Abstände in dem Bereich von 10–30
nm nanoskopisch zwischen individuellen fluoreszierenden Molekülen
aufgelöst, wobei dies erlaubt, unterschiedliche quantitative
Strukturanalysewerkzeuge anzuwenden.
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7 bis 10 beziehen
sich auf noch ein anderes Beispiel einer Vorrichtung (Mikroskop)
und eines Verfahrens unter Verwendung von SPDM/SALM in Kombination
mit räumlich modulierter Beleuchtung (SMI) entlang der
optischen Achse, um dreidimensionale Messungen, insbesondere eine
dreidimensionale (3D) Einzelmoleküllokalisierung und eine
entsprechende 3D effektive Auflösung durchzuführen.
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Die
Verwendung der SMI Mikroskopie erlaubt die Bestimmung der axialen Erstreckung
(d. h. ”Größe”) einer fluoreszenzmäßig
markierten Nanostruktur (bei einer gegebenen x, y Position) hinab
bis zu einigen zehn nm. Beispielsweise bedeutet, wenn für
die axiale (z) Erstreckung dz einer derartigen Nanostruktur bestimmt wurde,
daß sie 30 nm beträgt, dies, daß die
meisten der Moleküle innerhalb dieser Nanostruktur einen
axialen Abstand voneinander aufweisen, welcher 30 nm nicht übersteigt.
Dementsprechend würde der kleinste auflösbare
axiale Abstand (oder eine z-Auflösung) ebenfalls etwa 30
nm betragen; wenn eine signifikante Anzahl von Molekülen
einen größeren z-Abstand voneinander haben würde,
würde dies zu einer breiteren (z) Erstreckung als gemessen
führen. Zusätzlich wird die maximale axiale Lokalisierung
z0 dieser Moleküle durch das Maximum
der axialen SMI Intensitätsverteilung gegeben.
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Aus
dieser allgemeinen Idee wurde der folgende Zugang gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung abgeleitet. Zuerst wird das Positionsintervall
dz der Moleküle entlang der optischen Achse (z) für
jedes einzelne (x, y) Pixel bestimmt. Je kleiner die axialen Erstreckungen
dz der markierten Nanostrukturen sind, um so präziser können
ihre Marker bzw. Markierungen (fluoreszierenden Moleküle)
entlang der optischen Achse lokalisiert werden, und um so besser
wird die axiale effektive optische Auflösung sein (d. h.
der kleinste axiale Abstand zwischen zwei markierten Molekülen,
welcher detektiert werden kann). Beispielsweise sollte, wenn für
die laterale (x, y) Lokalisierungsgenauigkeit angenommen wird, daß sie
15 nm beträgt, und wenn für die minimale meßbare
axiale (z) Erstreckung dz angenommen wird, daß sie 30 nm
beträgt, dann ein lateraler Abstand zwischen Molekülen
gleich und größer als etwa 35 nm detektierbar
sein, wobei dies aufgrund der resultierenden Verbreiterung der axialen
Erstreckung detektierbar sein sollte. Aus diesem kann für
dieses Beispiel eine gesamte 3D Auflösung von etwa 40 nm
abgeschätzt werden.
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Optischer Aufbau
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7 ist
ein schematischer Überblick eines kombinierten SPDM/SMI
optischen Aufbaus, welcher verwendet wird, um Messungen unterhalb
einer Auflösungsgrenze durchzuführen. Eine wesentliche
Verbesserung verglichen mit einem Weitfeldfluoreszenzmikroskop ist
das Muster einer strukturellen Beleuchtung in der Form eines Felds
einer stehenden Welle entlang der optischen Achse, welches zwischen
den zwei Objektivlinsen erzeugt wird. Dieses Feld einer stehenden
Welle erlaubt, eine genaue Größen- und Positionsinformation entlang
der optischen Achse z zu erhalten. Ein zweiter Detektionspfad unter
Verwendung des zweiten Objektivs und eines weiteren Sensors kann
leicht aufgebaut werden, wobei dies erlaubt, daß entweder
die detektierte Photonenanzahl verdoppelt wird oder eine biplanare
Detektion implementiert wird, während dieselbe Stärke in
einer Ebene beibehalten wird.
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In
diesem Beispiel kann ein SMI Mikroskopaufbau verwendet werden, um
SPDM Beobachtungen mit Molekülen durchzuführen,
welche einem reversiblen Photobleichen unterworfen sind. Für
eine Beleuchtung und eine Erregung sind bis zu drei Laserquellen 51 für
ein λexc = 488 nm, 568 nm und 647
nm verfügbar. Die Lichtquellen 51 können
unabhängig voneinander mit Verschlüssen ein- und
abgeschaltet werden, bevor sie mit dichroitischen Spiegeln kombiniert
werden. Die drei Laserlinien sind bzw. werden in den Kollimator 52 gerichtet,
welcher zwei Achromate mit Brennweiten von 10 mm und 100 mm umfaßt,
um den Strahl auf einen Durchmesser von etwa 20 mm aufzuweiten.
Der aufgeweitete Laserstrahl wird dann durch einen 50:50 Strahlteiler 53 aufgespaltet,
wobei dies zwei Kohärente, sich gegenläufig fortpflanzende
und kollimierte Laserstrahlen ergibt, welche in der rückwärtigen
Brennebene von zwei gegenüberliegenden Ölimmersions-Objektlinsen 54 und 55 (beispielsweise Ölimmersionslinsen
100x, NA = 1,4) fokussiert sind bzw. werden. Dies resultiert in
zwei sich gegenläufig bzw. entgegengesetzt fortpflanzenden
kollimierten Strahlen. Eine Interferenz zwischen diesen zwei Strahlen
erzeugt ein Feld einer stehenden Welle in dem Raum zwischen den
zwei Objektivlinsen 54 und 55 und somit eine cos2-Form Verteilung der Intensität
entlang der optischen Achse z.
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Proben
können unter Verwendung von gewöhnlichen Objektträgern
und/oder Deckgläsern vorbereitet werden und werden dann
zwischen den zwei Objektivlinsen angeordnet und entlang der optischen
Achse mit einer piezoelektrischen Bühne 56 bewegt,
wobei dies erlaubt, daß 3D Bildstapel der Muster bzw. Proben
aufgenommen werden. Eine zusätzliche piezo-elektrische
Bühne, welche die Position eines montierten Spiegels 57 (Piezospiegel)
regelt bzw. steuert, erlaubt, daß die relative Phase in
den zwei Interferometerarmen bzw. -wegen variiert wird. Das Emissionslicht
von den fluoreszierend markierten Target- bzw. Zielregionen, welches durch
die Detektionsobjektivlinse 55 gesammelt wird, wird dann
von dem Erregungslicht durch einen dichroitischen Spiegel 58 getrennt und
durch eine Rohrlinse (nicht gezeigt) auf eine hoch-empfindliche
12-bit schwarz-weiß CCD Kamera 59 für
ein Abbilden bzw. Bildaufnehmen fokussiert. Vor dem CCD Chip blockiert ein
blockierendes Filterrad 60 jegliches verbleibende Erregungslicht
und in Abhängigkeit von der Filterauswahl einer Bandfluoreszenz.
Darüber hinaus kann ein weißes Licht emittierende
Diode in einem Transmissionsmodus verwendet werden, um die Brenn-
bzw. Brennpunktebene zu lokalisieren, um ein Bleichen der Farbstoffe zu
reduzieren. In 7 bezeichnen die Bezugszeichen 61 und 62 jeweils
eine erste (61) und eine zweite fokussierende (62)
Linse und das Bezugszeichen 63 bezeichnet einen Spiegel.
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Datenerfassung
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Die
Kombination von SPDM/SMI Verfahren für ein hoch auflösendes
3D Abbilden verwendet zwei unterschiedliche Erfassungsprozesse,
einen SPDM Lokalisierungsbild-Erfassungsprozeß und einen
SMI Bild-Erfassungsprozeß.
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Zuerst
werden SMI Bilder bei niedrigen Beleuchtungsintensitäten
mit einem vernachlässigbaren Bleichen aufgenommen. Eine
typische Intensität ist etwa 100 W/cm2 und
eine Kameraintegrationszeit von 100 ms pro Rahmen. Dafür
werden das Objekt und die strukturierte Beleuchtung relativ zueinander
in diskreten Schritten (Δz) von typischerweise 20 bis 40
nm bewegt. In dem Fall, wo das Objekt stationär ist und
die strukturierte Beleuchtung beispielsweise durch ein Einstellen
des Piezospiegels 57 des optischen Aufbaus bewegt wird,
der in 7 gezeigt ist, wird dies ein Phasenscan genannt.
Andernfalls wird, wenn das Objekt selbst in dem Feld der stehenden
Welle beispielsweise durch ein Einstellen der Piezo-Bühne 56 in
dem optischen Aufbau bewegt wird, der in 7 gezeigt
ist, dieser Prozeß ein Objektscan genannt. Jeder des Phasen-
und des Objektscans ergibt die gewünschte axiale Information.
Nach jedem Δz Schritt wird ein Weitfeldbild durch die CCD
Kamera aufgenommen und alle Bilder (in einem spezifischen Fall etwa
200) werden auf einem geeigneten Speichermedium innerhalb eines
ersten Datenstapels gespeichert, welcher ein z-Stapel genannt wird.
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Nachdem
die SMI Modus Registration abgeschlossen ist, wird eine Datenerfassung
für die 2D SPDM Lokalisierung bei höheren Laserintensitäten
von etwa 1 kW/cm2 bis etwa 1 MW/cm2 durchgeführt. In einer Implementierung
wird nur eine Laserlinie (λexc =
488 nm) für alle Messungen verwendet. Keine weitere Objektbewegung
ist während des 2D SPDM Erfassungsprozesses notwendig.
Unter Anwendung von Rahmenraten von 10 fps bis 18 fps (fps – frame
per second, Rahmen pro Sekunde) werden die einzelnen Weitfeldbilder
(etwa 1000 bis 3000 pro Objekt) in einer Aufeinanderfolge innerhalb
eines zweiten Datenstapels gesichert bzw. gespeichert, welcher ein
Zeitstapel genannt wird.
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Die
interessierende Region kann dieselbe für die zwei Erfassungsprozesse
sein. Die interessierende Region kann beispielsweise auf 100 μm2 bis 5000 μm2 in
Abhängigkeit von der interessierenden Struktur festgelegt
werden.
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Datenevaluierung
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2-D Lokalisierung
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Nach
der Datenerfassung kann der erste Evaluierungsschritt die 2D SPDM
Lokalisierung sein. Da die Quelle des erfaßten bzw. erhaltenen
Signals ein ”punktartiges” Molekül ist
(d. h. Durchmesser << λexc), kann für die Evaluierung die
Kenntnis, wie ”punktartige” Objekte durch das
Mikroskopsystem abgebildet werden, angewandt werden. Basierend auf
dieser Kenntnis kann eine Modellfunktion an die erhaltenen bzw.
erfaßten Signale gefittet bzw. angepaßt werden,
welche Effekte einer Datenabtastung bzw. Probennahme (Größe
und Abstand der Pixel der CCD Kamera) und der entsprechenden Rauschnatur
berücksichtigt.
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Um
die Rauschbetrachtungen des Fitalgorithmus in einer geeigneten Weise
zu verwenden, kann eine Konversion bzw. Umwandlung von Kamerazählungen
auf Photonen unter Verwendung insbesondere von Information betreffend
die Quanteneffizienz in dem spezifischen Lichtmodus (beispielsweise
Niedriglichtmodus) der CCD Kamera durchgeführt werden,
welche üblicherweise mit dem Handbuch der CCD Kamera und
einer Information über den Analog/Digital (A/D) Umwandlungsfaktor
des spezifischen Verstärkungsmodus zur Verfügung
gestellt wird. In einem Beispiel ist die verwendete CCD Kamera eine
12-bit schwarz-weiß Kamera (SensiCam QE, PCO Imaging, Kelheim,
Deutschland), für welche in einem Niedriglichtmodus die
Quanteneffizienz für eine YFP Emissionsstrahlung zwischen
490 und 560 nm 64 ± 1% oder 0,64 e–/Photon
ist. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der
Analog/Digital (A/D) Umwandlungsfaktor in diesem Hochverstärkungsmodus 2e–/Zählung ist, kann die
Zählanzahl mit 2/0,64 Photonen/Zählung = 3,13
Photonen/Zählung multipliziert werden.
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Der
Fitprozeß kann unter Verwendung von beispielsweise zwei
unterschiedlichen Implementierungen des Levenburg-Marquardt Algorithmus
mit einer Gauß'schen Verteilung f(x, y) von Photonen und
einer Modellfunktion für das Signal in der Objektebene
durchgeführt werden:
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In
der obigen Formel sind x0 und y0 die
Startparameter für die Position, welche als das Zentrum
des segmentierten Signals bestimmt wurden. A ist die Amplitude der
Verteilung und B0, B1,
B2 sind Parameter, welche einen linearen
Hintergrund beschreiben.
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Dieser
erste Fitalgorithmus löst das Problem der gewichteten geringsten
Quadrate, wobei das bekannte Rauschmodell der Signalerfassung berücksichtigt
wird (Gauß'sches Auslese-Rauschen des Detektors kombiniert
mit einem Poisson Photon- und Umwandlungsrauschen). Der zweite Fitalgorithmus
ist ein Algorithmus geringster Quadrate. Beide Algorithmen sind
computerimplementiert und können in verschiedenen Programmiersprachen
oder Softwarepackages implementiert sein, welche auf einem Computer
für allgemeine Zwecke oder einem spezialisierten Computer
oder einer Computerhardware oder einem Netzwerk von Computern ausgeführt
werden.
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Der
Ursprung des Signals und somit die Position des Quellmoleküls
(d. h. des fluoreszierenden Moleküls, welches die Quelle
eines speziellen Signals ist) kann lateral (d. h. in der Objektebene
x, y) mit einer Genauigkeit (Standardabweichung) σlat von weniger als 5 nm (Lokalisierungsgenauigkeit)
bestimmt werden. Unter den Bedingungen, welche in der zweiten Ausführungsform
verwendet werden, können die Lokalisierungsfehler, welche
aus der unbekannten Orientierung der Moleküle resultieren,
vernachlässigt werden. Da das Limit der Lokalisierungsgenauigkeit
durch die Beziehung σlat ≈ λemission/[NA·nγ1/2]
abgeschätzt werden kann, die Emissionswellenlänge λemission, die numerische Apertur der Optiken
NA und die Anzahl von detektierten Photonen nγ gegeben
sind, ist die hauptsächliche Beschränkung der
Lokalisierungsgenauigkeit die Anzahl der gesammelten Photonen.
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3D Lokalisierung
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Das
Prinzip einer 3D Lokalisierung wird in 8 zusammengefaßt.
Eine beispielhafte Nanostruktur von Interesse (d. h. Objekt von
Interesse bzw. interessierendes Objekt) mit einer lateralen (x,
y) und einer axialen (z) Verteilung ist in 8a gezeigt.
Von allen Molekülen der Nanostruktur bei einer gegebenen
x, y Position wird angenommen, daß sie eine axiale Erstreckung
von weniger als etwa 130 nm (beispielsweise dz ~ 60 nm)
aufweisen. Das interessierende Objekt (8a) wird
innerhalb eines Felds einer stehenden Welle entlang der optischen
Achse angeordnet und dadurch erregt, wie dies in 8b gezeigt
ist. Entweder das Feld der stehenden Welle (Phasenscan) oder das
Objekt (Objektscan) wird in gleichmäßigen Schritten
(beispielsweise Δz = 20 nm – 40 nm) bewegt. 8c zeigt
die detektierte Intensitätsverteilung entlang der z-Achse
für einen Phasenscan, 8d zeigt
die detektierte Intensitätsverteilung entlang der z-Achse
für einen Objektscan.
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Bei
jedem Schritt wird die Fluoreszenzemission detektiert und getrennt
in einem Rahmen gespeichert. Alle Rahmen werden dann in einem 3D
Datenstapel (z-Stapel) gespeichert, welcher die axiale mittlere
Position z0(e) darstellt, wie dies in 8e gezeigt
ist, welche von dem Maximum der Intensitätsverteilung erhalten
wird, welche in 8d gezeigt ist. Durch ein Evaluieren
der Scandaten (Phasenscandaten, welche in 8c gezeigt
sind, oder Objektscandaten, welche in 8d gezeigt
sind), kann die räumliche Erstreckung dz des Objekts, welche
aus dem Kontrast in der Modulation r = max – min / max
bestimmt wird, wobei
max die maximale Intensität ist und min die minimale Intensität
entlang der Zeitachse (entsprechend der z-Koordinate) ist, mit einer
Präzision von einigen Nanometern erhalten werden. 8g zeigt
die zusammengefaßten axialen (z) Daten für alle Pixel
der interessierenden lateralen (x, y) Region.
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Die
interpolierte axiale Information (8g) kann
dann mit den Einzelmolekülpositionen der 2D SPDM Lokalisierung
kombiniert werden, wobei dies in einem 3D Bild mit einer effektiven
optischen 3D Auflösung in dem Nanomaßstab resultiert,
wie dies in 8h gezeigt ist. In einem Beispiel
hat das resultierende 3D SPDM Bild eine effektive 3D optische Auflösung
von etwa 30 nm lateraler effektiver optischer Auflösung
(erhalten aus der x, y Lokalisierungsmikroskopie) und 40 nm axialer
effektiver optischer Auflösung (erhalten aus den z-Erstreckungs-Messungen).
Wenn nur ein Fluorophor mit einer ausreichenden Photostabilität
entlang der z-Achse erregt wird, kann seine z-Position durch SMI
mit einer Genauigkeit sogar in dem Bereich von 1–2 nm überwacht
werden.
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Unten
sind einige Beispiele der Anwendung des obigen Verfahrens und optischen
Aufbaus auf Messungen unterhalb einer Auflösungsgrenze
von biologischen Strukturen.
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Probenvorbereitung
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Als
ein erstes Anwendungsbeispiel zum Verwenden des oben beschriebenen
hoch auflösenden 3D SPDM/SMI für ein Abbilden
von biologischen Nanostrukturen wurde die Plasmamembran der menschlichen Brustkrebszellinie
Cal-51 analysiert, welche mit gelb fluoreszierendem Protein (YFP)
markiert war.
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Cal-51
Brustkrebszellen von menschlichem Ursprung wurden routinemäßig
in einem DMEM Medium kultiviert, ergänzt mit 10% FCS, 1%
L-Glutamin und 1% Penicillin/Streptomycin bei 37°C und
5% CO2 in einem befeuchteten Inkubator.
Die Zellen wurden dann auf 20 × 20 nm Objektträger
angesetzt und über Nacht bei 37°C und 5% CO2 in einem befeuchteten Inkubator wachsen
gelassen. Ein Markieren der Plasmamembran wurde durch Organelle
lights (Invitrogen Corporation, Carlsbad, USA) gemäß dem
Protokoll des Herstellers durchgeführt. Das Kit basiert
auf genetisch codierten fluoreszierenden Proteinen (YFP), welche
mit Signalpeptiden verschmolzen sind, welche die fluoreszierenden
Marker (Markierung) zu spezifischen zellulären Bereichen,
in diesem Fall die Plasmamembran richten. Eine zelluläre
Lieferung wird durch BacMam Technologie basierend auf dem Baculovirus
erzielt. Die Zellen wurden dann für 24 h bei 37°C
und 5% CO2 in einem befeuchteten Inkubator
inkubiert und nachfolgend in 4% Formaldehyd in PBS fixiert, um die
Zellstruktur zu stabilisieren. Die Transduktionseffizienz war etwa
60%.
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Die
Zellen wurden mit ProLOngGold Schwundminderungsreagenz (Invitrogen)
montiert. Ein Tropfen von Antifade- bzw. Schwundminderungsreagenz
wurde auf einem Objektträger angeordnet und das Deckglas wurde,
mit der Zellseite nach unten, sorgfältig abgesenkt. Die
Objektträger bzw. -gläser wurden mit Nagellack versiegelt
und bei 4°C im Dunkeln bis zu einer Verwendung gelagert.
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Beispiel 1: Zweidimensionale SPDM Rekonstruktion
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Als
ein erstes Anwendungsbeispiel wurde das SPDM mikroskopische Verfahren
gemäß der obigen Beschreibung für die
zweidimensionale (2D) Rekonstruktion der Verteilung von Membranproteinen
verwendet. Für dieses Beispiel wurden Zellen von menschlichem
Brustkrebs Cal-51 mit gelb fluoreszierenden Proteinen (YFP) markiert.
Während des SPDM Abbildungsprozesses wurden die YFP Moleküle
einer geeigneten physikalischen Modifikation basierend auf einem
reversiblen Photobleichen unterworfen, wie dies oben beschrieben ist.
Für ein glatteres Aussehen und für eine Anzeige
der Lokalisierungspräzision wurden die Pixel (10 nm Pixelgröße)
entsprechend den Positionen und der Anzahl der lokalisierten fluoreszierenden
Proteine über einen Gauß'schen Kernel mit einer
Standardabweichung von 15 nm verschmiert. In diesem Beispiel betrug
die (x, y) Breite der feinsten aufgelösten Strukturen (zelluläre
Protrusionen) in den SPDM Bildern etwa 50 nm–60 nm. Die
Verteilung der Anzahl von gesammelten Photonen pro Molekül
(9) erlaubt, die begrenzende Lokalisierungsgenauigkeit
aufgrund einer Photonenstatistik dahingehend abzuschätzen,
daß sie in dem Bereich von 6 nm liegt; dies ist kompatibel
mit der experimentellen Lokalisierungsgenauigkeit von etwa 15 nm,
welche durch die Fitprozedur erhalten wird (10).
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9a, b zeigen Histogramme der Verteilung von Photonenzahlen,
welche pro Molekül für zwei beobachtete CAL-51
Zellen registriert wurden. Die abgeschätzten mittleren
Photonenzahlen sind 1.361 für die Verteilung, welche in 9a gezeigt ist, und 1.080 für die Verteilung,
welche in 9b gezeigt ist. Die gesamte Anzahl
von lokalisierten Proteinmolekülen ist 12.691 für
das Beispiel, welches in 5a gezeigt
ist, und 6.871 für das Beispiel, welches in 5b gezeigt ist.
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10 zeigt ein Histogramm der Lokalisierungsgenauigkeit
(paarweiser Mittelwert einer x und y Lokalisierungsgenauigkeit)
für eine der Cal-51 Zellen, deren Photonenverteilung in 9a gezeigt ist. Der gesamte Mittelwert der Lokalisierungspräzision
ist 14,9 nm mit einer Standardabweichung von 3,9 nm. Die gesamte
Anzahl von fluoreszierenden Molekülen ist 12.691.
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In
beiden Fällen war die gesamte Datenerfassungszeit etwa
zweieinhalb Minuten, während 2000 Weitfeldbilder bei einer
durchschnittlichen Rahmenrate von etwa 13 Rahmen pro Sekunde aufgenommen
wurden. Die registrierte mittlere Photonenanzahl pro Molekül
war etwa 1.300 für die Zelle, welche in 9a gezeigt ist, und 1.100 für die Zelle,
welche in 9b gezeigt ist. Die Fitprozedur
erfordert etwa 3 bis 10 Minuten auf einem konventionellen Single
Core PC ohne Implementierung von Beschleunigungsmethoden. Die relevanten
Werte (Photonenanzahl, Lokalisierungsgenauigkeit und die Anzahl
von lokalisierten Molekülen) waren sehr ähnlich durch
die gesamte Serie von mehr als 100 SPDM Bildern, welche von zwei
Proben innerhalb einiger weniger Tage erhalten bzw. aufgenommen
wurden.
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Beispiel 2: dreidimensionale SPDM/SMI
Rekonstruktion
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Das
zweite Beispiel bezieht sich auf eine dreidimensionale SPDM/SMI
Rekonstruktion einer Cal-51 Zelle (Plasmamembran markiert mit physiko-chemisch
modifiziertem YFP) durch ein erstes Abbilden in einem Weitfeldmodus
mit räumlich modifizierter Beleuchtung (cos2 Intensitätsverteilung
entlang der optischen Achse). Das Feld der stehenden Welle wurde
mit einer Schrittgröße Δz = 25 nm für
5 μs (Phasenscan) bewegt. Die Emission der zellulären
Plasmamembranprotrusionen wurde für jeden Δz Schritt
aufgezeichnet. Verglichen mit der experimentell effektiven Wellenlänge
(λecx/n ≈ 330 nm) und
der Standardabweichung der Genauigkeit der z-Positionierung des
Piezo Stellglieds von 84 nm) entspricht dieser Prozeß einem
starken Oversampling. Jedoch gab es, da die gesamte Erfassungszeit
etwa 20 Sekunden war, keine Notwendigkeit, größere
Schrittgrößen oder weniger Schritte zu verwenden.
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Durch
ein Durchführen einer Fouriertransformation in einer einzigen
Dimension entlang der Zeitachse und in Kenntnis der Wellenlänge
des Lichtmusters (330 nm) wurde die Phase für jedes laterale
(x, y) Pixel des Stapels bestimmt. Um die Position des Emissionszentrums
für jedes Pixel zu erhalten, wurde die Phase um π/2
verschoben und mit der Wellenlänge der modulierten Beleuchtung
multipliziert.
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Um
die Erstreckung dz des Objekts entlang der optischen Achse zu bestimmen,
wurde der modifizierte Kontrast Rmod = Imax/Imin aus der
Information berechnet, welche in den SMI Modus Bildern gespeichert
ist. Unter Verwendung der Fourier-Domäne wurden die Amplitude
und die der Modulation zugehörige Konstante direkt nach
einem Einstellen des Null-Niveaus durch ein Subtrahieren des Hintergrunds
bestimmt. In dem nächsten Schritt wurde das Kontrastbild
mit den entsprechenden Strukturgrößen korreliert.
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Strukturelemente
mit einer geringen axialen Erstreckung (⌀) entsprechen
einer Objektscan-Intensitätsverteilung mit einem geringen
modifizierten Modulationskontrast Rmod.
In der Struktur wird angenommen, daß sie rohrartig und
homogen markiert ist, wobei die folgenden Zusammenhänge
für ein cos2-förmiges
Feld einer stehenden Welle abgeschätzt werden können,
welches mit einem Erregungslicht von 488 nm erzeugt wird: Rmod = 10% → ⌀ ≈ 50
nm,
Rmod = 40% → ⌀ ≈ 140
nm,
Rmod = 70% → ⌀ ≈ 190
nm.
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Der
nächste Schritt nach der Analyse von axialen Positionen
z0 und Erstreckungen dz war eine zweidimensionale
(2D) SPDM Lokalisierung der einzelnen Moleküle in demselben
Objekt. Dann wurden die erhaltenen Daten des 2D Lokalisierungsbilds
(x, y) mit der Information betreffend die SMI (z0)
Position und Größe (axiale Erstreckung dz) kombiniert,
um eine dreidimensionale Positionsinformation zu erhalten. In dem
spezifischen Fall konnten sehr kleine Zellprotrusionen beobachtet
werden, sobald in einer x, y Breite (minimale Breite etwa 55 nm)
und in der z-Richtung (minimales Δz etwa 50 nm). Somit
wurde bestimmt, daß die Struktur dieser Protrusionen kompatibel
mit einer Stange bzw. einem Stab von etwa 3 μm Länge
und ca. 50 nm Durchmesser ist.
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In
dem obigen Beispiel wurde nur eine Art von Molekülen (an
der Zellmembran gebundene Proteine) durch SPDM/SMI abgebildet. Dafür
wurde nur eine Laserlinie für eine Erregung verwendet und
die Emission war auf ein kleines Wellenlängenband beschränkt.
Das obige Verfahren kann jedoch auf eine geeignete bzw. entsprechende
Vielfarben-SPDM/SMI mit einigen Erregungswellenlängen und
geeignet diskriminierten Emissionsspektren erweitert werden. In
diesem Fall müssen die chromatischen Aberrationen berücksichtigt
werden. Unter Verwendung von Objektivlinsen hoher Qualität
können diese unverändert bis 50 nm in lateraler
(x, y) und in axialer (z) Richtung sein. Dementsprechend muß spezielle
Sorge dafür getragen werden, daß bei einem Vielfarben-SPDM/SALM
Abbilden diese Abberationen durch geeignete in situ Kalibrationsvorgänge
korrigiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf einen
oder mehrere der folgenden Aspekte:
Gemäß einem
Aspekt werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Lokalisierung
von einzelnen Farbstoffmolekülen in der Fluoreszenzmikroskopie
zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe die Fluoreszenzfarbstoffmoleküle,
welche für das Markieren der Probe bzw. des zu beobachtenden
bzw. zu analysierenden Objekts verwendet werden, statistisch und
individuell von einem nicht-fluoreszierenden Zustand zu einem fluoreszierenden
Zustand und mittels einer Emission von fluoreszierendem Licht zu
einem lang andauernden inaktiven Zustand transferiert werden.
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Ihre
Fluoreszenz wird auf einem Information erhaltenden bzw. erfassenden
Sensor gesammelt und eine nachfolgende Lokalisierung der einzelnen
fluoreszierenden Moleküle in dem Bildraum wird durchgeführt. Die
Gegenstands- bzw. Objektinformation für wenigstens ein
fluoreszierend markiertes bzw. gekennzeichnetes, zu beobachtendes
Objekt wird auf der Basis der Beobachtung des Objekts mit der Hilfe
von wenigstens einem Weit- bzw. Entferntfeldverfahren und unter
Einsatz von wenigstens einer Art einer strukturierten Beleuchtung
erhalten, aus welchen die räumliche Erstreckung des beobachteten,
fluoreszenzmäßig markierten Objekts in wenigstens
einer Raumrichtung und die Schwerpunktposition des Farbstoffs in
dieser Richtung bestimmt werden. Zusätzlich wird ein geeignetes
Fenster für die Intensität der optischen Strahlung,
welche innerhalb des in der Fluoreszenzmikroskopie vermiedenen Bereichs
von 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 liegt,
bestimmt, in welchem die fluoreszierenden einzelnen Farbstoffmoleküle
in ihrem Signal vorübergehend getrennt mittels einer Lokalisierungsmikroskopie
lokalisiert werden. Die erhaltene Objektinformation und die Resultate
der Lokalisierungsmikroskopie werden kombiniert, wodurch ermöglicht
wird, die Begrenzung bzw. Beschränkung der Lokalisierungspräzision
zu überwinden, welche mit einer rein photonabhängigen
Lokalisierung der beobachteten Farbstoffmoleküle auftritt.
Dementsprechend wird eine unter diesen Umständen maximale
Lokalisierungspräzision der individuellen Farbstoffmoleküle
erzielt.
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Gemäß dem
obigen Aspekt wird die Lokalisierungsmikroskopie mit Weitfeld-mikroskopischen
Untersuchungen mit strukturierter Beleuchtung kombiniert. Somit
ist es möglich, die Grenze für die Lokalisierungspräzision
oder -genauigkeit entlang der optischen Achse bei andernfalls identen
Bedingungen der Lokalisierungs-Mikroskopiebeobachtung zu überwinden.
In Abhängigkeit von der Technik bzw. Art der strukturellen
Beleuchtung ist es möglich, mit einer Präzision
von bis zu einigen Nanometer die Größe der fluoreszierend
markierten Objektstrukturen zu bestimmen, welche eine kleinere Erstreckung
bzw. Größe als der Abstand zwischen den Maxima
der Intensität in der strukturierten Beleuchtung zeigen.
Dasselbe gilt auch für die Position des Zentrums bzw. Schwerpunkts
der Markierung bzw. Kennzeichnung. Da man mit bzw. bei einer Lokalisierungsmikroskopie
primär in sehr kleinen Strukturen interessiert ist, ist
es unmittelbar nach einer lateralen Detektion und Lokalisierung
des Signals bekannt, in welcher ”Tiefe” (Schwerpunkt
der Markierung) das Molekül liegen muß und mit
welcher Präzision seine Position bestimmt wurde (Erstreckung
des Objekts). Auf diese Weise ist es möglich, dreidimensionale
einzelne molekulare Lokalisierungen mit einer absoluten Präzision
(keine Standardabweichung) von unter 40 nm in einer axialen und
unter 10 nm (etwa 4 nm Standardabweichung) in einer lateralen Richtung
selbst bei sehr geringen Photonenausbeuten auszuführen.
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Gemäß einem
Aspekt kann eine Weitfeldbeobachtung bzw. -messung des Objekts vorab
durchgeführt werden. Dies ermöglicht einige wichtige
Rückschlüsse oder Bestätigungen über
das Objekt selbst, bevor das Objekt mit der Lokalisierungsmikroskopie
rekonstruiert wird. Es ist somit beispielsweise möglich,
vorab abzuschätzen, wie gut das Markieren ausgeführt
wurde. Grobe oder relativ große Änderungen in
der Struktur, wie beispielsweise Strömungs- oder Flußprozesse
können in vivo gemessen werden.
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Die
Detektion bzw. Sammlung von Daten gemäß einem
Aspekt kann innerhalb von weniger als fünf Minuten durchgeführt
werden, wobei dies einen Unterschied von bis zu zwei Größenordnungen
im Vergleich zu alternativen Methoden darstellt, welche bis zu einigen
Stunden erfordern. Dies ist insbesondere vorteilhaft für
in vivo Beobachtungen an bzw. in lebenden Systemen. Somit ist bzw.
wird es möglich, anspruchsvolle und komplizierte technische
Lösungen zu vermeiden, welche Driftproblemen begegnen oder
diese mildern können oder den Erhalt des Lebens bzw. der
Lebensfähigkeit der beobachteten Proben zur Verfügung
stellen. Im Gegensatz dazu wird es mit dem vorgeschlagenen Verfahren
möglich, eine sinnvolle in vivo Beobachtung auch an den
kleinsten Strukturen durchzuführen.
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Anstelle
von fluoreszierenden Molekülen ist es auch möglich,
phosphoreszierende Moleküle zu verwenden, um die in vivo
Anwendbarkeit des vorgeschlagenen neuen Verfahrens zu verbessern.
Diese Moleküle ermöglichen eine Lokalisierung über
eine längere Zeitperiode.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt kann eine räumliche Kalibrierung der strukturierten
Beleuchtung mit der Hilfe von wenigstens einem fluoreszierenden
Referenz- bzw. Bezugspunkt durchgeführt werden. Durch Verwendung
eines Kalibrierverfahrens und die Verwendung von wenigstens einem
fluoreszierenden Referenzpunkt, mit dessen Hilfe der Ort bzw. die
Position und die Intensität des Felds der stehenden Welle
direkt gemessen und orientiert werden können, ist es möglich,
die Verwendung der strukturierten Beleuchtung zu optimieren. Dadurch
ist es möglich, die strukturierte Beleuchtung mit maximaler
Präzision zu beschreiben. Als ein Referenzpunkt kann eine
dünne, schwach fluoreszierende Schicht auf dem Deckglas
des Objektträgers bzw. der Probenzubereitung, wie beispielsweise
eine Schicht eines Photolacks bzw. Photoresists verwendet werden.
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In
einem weiteren Aspekt wird wenigstens ein Fluoreszenzfarbstoff für
das Markieren verwendet und während der Entfernt- und insbesondere
Weitfeldbeobachtung befindet sich wenigstens ein für die
erfolgreiche Anwendung dieses Verfahrens ausreichender Teil der
Fluoreszenzfarbstoffmoleküle in einem aktiven Zustand und
wird für die entsprechende Beobachtung verwendet. Ein weiterer
Teil der Fluoreszenzfarbstoffmoleküle verbleibt in einem
inaktiven Zustand und wird nur mittels der Änderung oder
des Umschaltens der Intensität der optischen Strahlung
auf eine aktiviert, welche innerhalb des Fensters von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 liegt.
Das Abbilden des beobachteten fluoreszenzmäßig
markierten Objekts in der Lokalisierungsmikroskopie wird auf der
Basis des zweiten Teils des fluoreszierenden Farbstoffmoleküls
durchgeführt.
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Dementsprechend
ist es möglich, für die Entfernt- bzw. Weitfeldbeobachtungen
ursprünglich inaktive fluoreszierende Moleküle
zu verwenden, wenn ein ausreichender Anteil bzw. Teil dieser Moleküle
für den Zweck der Entfernt- bzw. Weitfeldbeobachtung aktiviert
wird. Das teilweise Aktivieren der Moleküle für
den Zweck der Entfernt- bzw. Weitfeldbeobachtung kann beispielsweise
mit einer zweiten Beleuchtungswellenlänge durchgeführt
werden. Unterschiedliche aktivierende Verfahren, wie beispielsweise
eine thermische Aktivierung können auch verwendet bzw.
eingesetzt werden. Der zweite Teil der Farbstoffmoleküle
wird für die nachfolgende Lokalisierung in der Lokalisierungsmikroskopie
verwendet. Es ist auch möglich, die Objekte mit mehreren
Markierungen bzw. Kennzeichnungen zu markieren, welche mehr als
eine Art von fluoreszierenden Farbstoffen bzw. Farbstoffmolekülen
umfassen bzw. enthalten, so daß eine Art eines Farbstoffs
für die Entfernt- bzw. Weitfeldbeobachtung und die andere
für die nachfolgende Einzelmoleküllokalisierung
bzw. Lokalisierung eines einzelnen Moleküls in der Lokalisierungsmikroskopie
verwendet werden kann.
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Die
verwendete optische Strahlung kann monochromatisch sein. Somit ist
es möglich, eine einzige Wellenlänge für
den gesamten Beobachtungs- bzw. Analyseprozeß zu verwenden.
Die Lokalisierungsmikroskopie wird dadurch bzw. dabei innerhalb
des Intensitätsbereichs von etwa 1 kW/cm2 bis
1 MW/cm2 durchgeführt. Dies bringt ökonomische
und technische Vorteile gegenüber konventionellen Systemen,
welche lediglich Lokalisierungsmikroskopie verwenden und welche
wenigstens zwei Wellenlängen für das Aktivieren,
die Erregung und das Deaktivieren der Farbstoffmoleküle
einsetzen. Die Anzahl von Parametern, welche variiert werden müssen,
kann somit wenigstens um die Hälfte reduziert werden. Naturgemäß ist
die Verwendung von mehr als einer Wellenlänge auch in Übereinstimmung
mit der Erfindung. Dies kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn
auf die Lokalisierung von mehreren Molekülarten abgezielt
wird.
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Gemäß einem
anderen Aspekt wird eine optimale Intensität innerhalb
des Bereichs von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 für jede einzelne verwendete Art
eines fluoreszierenden Farbstoffs oder von fluoreszierenden Farbstoffmolekülen
bestimmt. Somit wird die Erzielung einer maximalen Lokalisierungspräzision
und einer Anzahl von lokalisierten Farbstoffmolekülen während
des Abbildens des beobachteten fluoreszenzmäßig
markierten Objekts in der Lokalisierungsmikroskopie sichergestellt.
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Insbesondere
ist es möglich, die Lokalisierungspräzision und
die Anzahl der lokalisierten Moleküle und somit die Rekonstruktion
des Lokalisierungsverfahrens durch ein molekülspezifisches
Bestimmen einer optimalen Beleuchtung innerhalb des Intensitätsbereichs
von 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 zu
optimieren. Da die Lokalisierungspräzision und die Anzahl
der lokalisierten Moleküle oft nicht gleichzeitig maximiert
werden können, kann es erforderlich sein, einen Kompromiß einzugehen
bzw. herzustellen.
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Wie
oben bereits beschrieben, kann der teilweise zyklische Prozeßverlauf
in der Lokalisierungsmikroskopie wie folgt beschrieben werden: ein
Teil der Farbstoffmoleküle, welche für das Markieren
verwendet werden, wird aktiviert, wobei die Dichte aktivierter Moleküle
geringer als ein Molekül pro durch Beugung beschränktes
bzw. begrenztes Detektionsvolumen sein muß. Dieses Volumen
kann gut mit der Hilfe der effektiven Punktspreizfunktion dahingehend
beschrieben werden, daß beispielsweise alle Punkte mit
einer Intensität höher als beispielsweise der
Hälfte der maximalen Intensität der Punktspreizfunktion
als zu dem Volumen gehörig gezählt werden. Nach
dem Aktivieren werden ein Erhalt des Signals mit der Hilfe eines
Sensors und nachfolgend das Deaktivieren der aktiven Moleküle
beispielsweise durch ein Bleichen ausgeführt. Diese Schritte
werden mehrere Male wiederholt und die erhaltene Menge oder der
Stapel an Daten, welche zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen
werden, werden mit Hilfe eines computerimplementierten Rekonstruktionsprozesses
rekonstruiert. Für diesen Zweck kann eine Segmentation
bzw. Unterteilung der Daten einleitend durchgeführt werden,
um alle Moleküle zu identifizieren. In einem weiteren Schritt
wird ein Fitten der verwendeten zweidimensionalen oder dreidimensionalen
Modellfunktionen für die Punktspreizfunktion an den identifizierten
Signalen ausgeführt.
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Gemäß einem
Aspekt wird dieselbe Punktspreizfunktion für die Anwendung
der Lokalisierungsmikroskopie für alle fluoreszierenden
Signale innerhalb eines Objekts verwendet.
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Für
alle detektierten Signale der fluoreszierenden Farbstoffmoleküle
wird eine gemeinsame theoretische 3D-Modellfunktion erzeugt bzw.
generiert. Die 3D Modellfunktion wird in der Richtung der optischen
Achse in viele Schichten bzw. Lagen unterteilt und eine laterale
Kreuzkorrelation mit dieser 3D Modellfunktion und einem Datenstapel,
welcher durch Kopien eines einzigen Bilds von den erhaltenen Bilddaten
gebildet wird, wird ausgeführt. Die Maxima der Korrelationsfunktion
repräsentieren sowohl eine Objektidentifikation als auch eine
3D-Lokalisierung.
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Es
ist somit möglich, nicht nur die Segmentations- und Lokalisierungsprozesse
zu kombinieren, sondern auch auf ein computermäßig
relativ intensives Fitten der Modellfunktion über Fit-Algorithmen,
wie beispielsweise Levenberg-Marquardt oder andere modifizierte
Algorithmen geringster Quadrate zu verzichten. Das Rekonstruktionsverfahren
gemäß diesem Aspekt der Erfindung ist insbesondere
dadurch gekennzeichnet, daß es die Tatsache verwendet,
daß alle detektierten Signale von den Farbstoffmolekülen
innerhalb einer einzigen kleinen Struktur emittiert werden. In einem
derartigen Fall ist es möglich, die störenden
Unterschiede in dem Brechungsindex der Umgebung bzw. den umgebenden
Bereichen zu vernachlässigen. Eine einzige dreidimensionale
Modellfunktion wird dadurch erzeugt und beispielsweise mit dem Datensatz
bzw. Datenstapel kreuzkorreliert, welcher durch Kopien der einzelnen
Bilder des erhaltenen Bildstapels (d. h. der erhaltenen bzw. erfaßten
Zeitserie) gebildet wird. In dem resultierenden Stapel ist es möglich,
unmittelbar eine Identifikation der einzelnen Moleküle
und gleichzeitig der Position jedes Moleküls in dem Objekt-
oder Bildraum aus den auftretenden Maximalen auszuführen,
welche die Ähnlichkeit der Modellfunktion mit dem Signal
in einer speziellen Lage beschreiben.
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Für
das Optimieren der Objektidentifikation und der 3D-Lokalisierung
der fluoreszierenden Farbstoffmoleküle kann ein Schwellwertverfahren
verwendet werden. Das Schwellwertanalyseverfahren kann verwendet
werden, um das Rekonstruktionsverfahren durch ein Evaluieren von
lediglich signifikanten Maxima zu optimieren. Somit können
zusätzliche Mittel für eine Qualitätskontrolle
der Rekonstruktion erhalten werden.
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Anstelle
einer Kreuzkorrelation können eine Wavelet-Korrelation
oder ähnliche Verfahren verwendet werden. Es ist auch möglich,
das Verfahren einer gleichzeitigen Segmentation und Lokalisierung,
welche oben beschrieben wurden, in anderen Bereichen außerhalb
der Mikroskopie anzuwenden, wobei dies signifikante wirtschaftliche
Vorteile bringen kann. In diesem Fall kann der Korrelationsvorgang
verwendet werden, um das Signal in Basisvektoren oder -komponenten
zu zerlegen. In dem Segmentationsschritt kann die Tatsache, daß es
bekannt ist, wie die Signale aussehen bzw. wie das Gewichten der
einzelnen Signale aussehen sollte (Klassifikation bzw. Klassifikatoren),
effizient verwendet werden.
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Wie
dies in
DE 19830596.6 ,
JP 2000502406 ,
US 09462435 ,
PCT/EP 02/11343 und
WO 2006/127692 A2 geoffenbart
ist, kann die Lokalisierungspräzision weiter verbessert
werden, wenn eine strukturierte Beleuchtung auch für die
Lokalisierungsmikroskopie verwendet wird. Die Beleuchtung ist dadurch
stationär während der Signalerfassung und es wird
die Tatsache ausgenützt, daß zusätzliche
Information über den potentiellen Ort des detektierten
einzelnen Moleküls erhalten wird, da das Molekül
vorzugsweise in einem Bereich bzw. einer Region mit einer höheren
Intensität angeordnet ist.
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Gemäß einem
Aspekt wird eine strukturierte Beleuchtung, welche während
der Erregung von wenigstens einem Farbstoffmolekül bewegt
wird, auch für die Anwendung der Lokalisierungsmikroskopie
verwendet. Die Phase der Modulation wird in dem detektierten Signal
von wenigstens einem Farbstoffmolekül rekonstruiert, so
daß die Position von wenigstens einem Molekül,
welches mit einem Signal assoziiert ist, relativ zu wenigstens einem
fluoreszierenden Referenzpunkt mit einer unter dieser Bedingung
maximalen Präzision bestimmt wird.
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Die
Bewegung der strukturierten Beleuchtung während des Signalerhalts
resultiert darin, daß die individuellen Moleküle
mit einer unter diesen Umständen maximalen Präzision
lokalisiert werden können. Es wird dadurch ausgenutzt,
daß die relative Position der fluoreszierenden Moleküle
zueinander und in bezug auf ein zusätzliches Markieren
von der erhaltenen Phaseninformation bestimmt werden kann. Die Präzision,
mit welcher die Phase bestimmt werden kann, liegt innerhalb eines
einstelligen Nanometerbereichs, wobei dies der erzielbaren Lokalisierungspräzision
entspricht und sich um etwa eine Größenordnung
von der konventionellen, unter diesen Umständen erzielbaren
Lokalisierungspräzision unterscheidet.
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Ein
weiterer Faktor, welcher die Präzision der Lokalisierungsmikroskopie
beschränkt, ist die verwendete Markierung selbst. Während
fluoreszierende Proteine mit dem Protein coexprimiert werden, welches
zu beobachten bzw. zu betrachten ist, und somit direkt an der Struktur
anhaften, müssen alle anderen fluoreszierenden Moleküle
an die Struktur über spezifische verbindende bzw. koppelnde
Moleküle (beispielsweise Antikörper oder Antigene)
oder andere chemische Verfahren oder Prozesse gekoppelt oder gebunden
werden. Dieses Koppeln bzw. Binden über gewöhnlicherweise
größere Abstände beschränkt
oft beträchtlich die erzielbare Lokalisierungspräzision,
da die Position des Moleküls, welches das Signal emittiert,
relativ zu der beobachtenden Struktur mit einem gewissen Verwischen
oder einer gewissen Unschärfe behaftet ist. Zusätzlich existieren
signifikante Problem mit bzw. bei einem nicht-spezifischen Binden,
da das Binden an der gewünschten Region einfach wahrscheinlicher
ist als an irgendeiner anderen Position. Um ein ausreichend starkes
Signal zu erhalten, werden jedoch signifikant mehr Farbstoffmoleküle
als erforderlich in das unter Beobachtung stehende Objekt eingebracht,
so daß bei inneren Strukturen (beispielsweise innerhalb
der Zellen) ein sehr starker Hintergrund vorhanden ist, welcher
gehandhabt bzw. berücksichtigt werden muß. Die Überwindung
dieses Problems ist eines der wichtigsten Ziele bzw. Gegenstände
der Lokalisierungsmikroskopie.
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Um
die besten Resultate zu erhalten, können fluoreszierende
Proteine oder andere strukturell nahe Moleküle als Markierungen
verwendet werden. Neue, genetisch modifizierte Proteine, welche
keine Fluoreszenz in einem Grundzustand zeigen, können
aufeinanderfolgend, beispielsweise photochemisch aktiviert und lokalisiert
werden, so daß eine punktweise Rekonstruktion der markierten
Struktur möglich wird. Diese speziell modifizierten Proteine
müssen in den Organismus bzw. das zu beobachtende Objekt über
molekulare genetische Techniken eingebracht werden, welches insbesondere
in dem Fall von eukaryotischen Zellen ein mühsames, teures
und kompliziertes Verfahren ist.
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Andererseits
waren konventionelle fluoreszierende Proteine, welche nicht auf
diese Weise modifiziert wurden, seit den sechziger Jahren des letzten
Jahrhunderts bekannt. Derartige Proteine wurden vielfach und erfolgreich
verwendet und sind oft kommerziell in stabilen exprimierten Zellinien
verfügbar. Eine Verwendung derartiger fluoreszierender
Eigenschaften für eine Lokalisierungsmikroskopie war jedoch
bis jetzt nicht denkbar.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung werden nicht-aktivierbare und nicht-umschaltbare
fluoreszierende Moleküle statistisch erregt, wenn sie mit
Licht mit einer Intensität beleuchtet werden, welches innerhalb
eines Intensitätsbereichs von etwa 1 kW/cm2 bis
1 MW/cm2 der optischen Strahlung liegt.
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Konventionelle
Methoden einer Lokalisierungsmikroskopie verwenden üblicherweise
sogenannte photoumschaltbare oder photoaktivierbare fluoreszierende
Moleküle oder Proteine. Derartige Moleküle können durch
ein Beleuchten mit unterschiedlichen charakteristischen Wellenlängen
aktiviert/deaktiviert werden. Die Mikroskoptechniken basierend auf
derartigen speziellen photoumschaltbaren oder photoaktivierbaren
fluoreszierenden Molekülen oder Proteinen arbeiten auf
dem Prinzip einer Abwesenheit von Fluoreszenz und unterscheiden
sich von dem in der Anmeldung vorgeschlagenen Verfahren, welches
eine Beleuchtung mit Licht hoher Intensität verwendet.
Die konventionellen Verfahren und Vorrichtungen sind beträchtlich
komplizierter als die Methoden und Verfahren unter Verwendung von
Beleuchtungslicht hoher Intensität. Insbesondere muß eine
Anzahl von Parametern, wie beispielsweise die Intensitäten
der Vielzahl von Laserquellen oder die Vielzahl von Filtern gleichzeitig
geregelt bzw. gesteuert und während des Verlaufs einer
Bilderfassung geändert werden. Darüber hinaus
ist die Bildaufnahme- bzw. -erfassungszeit üblicherweise
sehr lang, so daß eine sehr hohe mechanische Stabilität
des gesamten Systems erforderlich ist.
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Durch
ein Verwenden von Beleuchtungslicht hoher Intensität können
konventionelle nicht-aktivierbare und nicht-umschaltbare fluoreszierende
Moleküle effizient für ein Ausführen
von Messungen unterhalb einer Auflösungsgrenze verwendet
werden. Darüber hinaus kann der gesamte Prozeß beträchtlich
weniger kompliziert und leicht zu regeln bzw. zu steuern sein. In ähnlicher
Weise kann die Datenerfassungszeit beträchtlich reduziert
werden.
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Zusätzlich
ist die Verwendung von konventionellen fluoreszierenden Proteinen
in gleicher Weise mit der Hilfe der verwendeten Beleuchtung mit
einer Intensität in dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 als
die optimierte Aktivierung ihrer speziell modifizierten Verwandten
möglich. Weitfelderfassungen können insbesondere
gut mit der Hilfe derartiger Proteine ausgeführt werden.
Bisher wurde jedoch angenommen, daß derartige konventionelle
Fluoreszenzproteine nicht für Lokalisierungsmikroskopieverfahren
geeignet sind. Der Grund, bis jetzt nicht derartige konventionelle
Fluoreszenzproteine, beispielsweise GFP (grün fluoreszierendes Protein)
und YFP (gelb fluoreszierendes Protein) für die Lokalisierungsmikroskopie
zu verwenden, liegt insbesondere in der Tatsache, daß von
dem Intensitätsbereich von etwa 1 kW/cm2 bis
1 MW/cm2 angenommen wurde, daß er
nur Nachteile sowohl für die Weitfeldmikroskopie als auch
für die konfokale Mikroskopie bringt. Insbesondere wurde
in der Weitfeldmikroskopie für das Erhöhen der
Intensität angenommen, daß es ein beträchtlich
schnelleres Bleichen der Probe bei keinerlei Vorteilen für
die erzielbare Auflösung bewirkt, während in der konfokalen
Mikroskopie angenommen wurde, daß eine zusätzliche
Intensität (d. h. Intensität höher als
der obige Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis
1 MW/cm2) erforderlich ist, um ein besseres
Signal-zu-Rausch-Verhältnis zu erzielen.
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Darüber
hinaus ist die konfokale ”Einpunktdetektion” (einziger
Sensor, beispielsweise eine Photodiode), welche üblicherweise
in einem konfokalen Aufbau verwendet wird, weniger oder nicht geeignet,
die technischen Effekte gemäß der Erfindung aufgrund
der Tatsache zu visualisieren, daß alle erregten Moleküle
innerhalb des Brennpunktvolumens gleichzeitig zu dem räumlich
nicht diskriminierten Signal beitragen.
-
Mit
der Hilfe des Verfahrens gemäß einem Aspekt der
vorliegenden Erfindung können bewährte stabile Markierungen
auch verwendet werden. Somit können Tausende wertvolle
Objektträgerzubereitungen oder -proben in einem Nanometerbereich
analysiert werden. Darüber hinaus können neue
Fluoreszenzmarker, wie beispielsweise die sogenannte ”Smart
Probes” für das oben beschriebene Verfahren gemäß einem
Aspekt der Erfindung verwendet werden. Diese Marker bzw. Markierungen
sind nur aktiv, wenn sie an die bestimmte bzw. bezeichnete Struktur
gebunden sind und derart ihre Ausbildung bzw. Gestalt geändert
haben. Alle der verbleibenden, nicht gebundenen und nicht entfernten
Moleküle verbleiben derart unsichtbar sowohl für
die angewandte Entfernt- bzw. Weitfeldtechnik als auch für
die Lokalisierungsmikroskopie. Somit ist der hauptsächliche Vorteil,
daß ein störender Hintergrund, welcher in dem
konventionellen Verfahren existiert, im wesentlichen eliminiert
werden kann. Darüber hinaus kann exklusiv die Zellstruktur
rekonstruiert werden.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Ausführen des Verfahrens zum Lokalisieren von einzelnen
Farbstoffmolekülen in der Fluoreszenzmikroskopie gemäß einem
der oben beschriebenen Aspekte, wobei ein Lichtmikroskop mit einem
Weitfeldaufbau des optischen Beleuchtungspfads verwendet wird. Die
Vorrichtung umfaßt wenigstens ein zusätzliches
optisches Element, welches innerhalb des optischen Beleuchtungspfads
des Lichtmikroskops eingebaut bzw. positioniert ist, um eine Einstellung
der bestimmten optimalen Dichte der Intensität der optischen
Strahlung auf den oder in den Bereich von 1 kW/cm2 bis
1 MW/cm2 zu ermöglichen.
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Dementsprechend
kann eine konventionelle Weitfeldbeleuchtung durch die Verwendung
wenigstens eines geeigneten optischen Elements geändert
werden, so daß die Intensität der optischen Strahlung
auf das Intensitätsfenster oder -intervall von 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 einstellbar
ist. Somit können die Verfahren gemäß irgendeinem
der Aspekte der Erfindung ermöglicht bzw. erleichtert werden.
Mit bestimmten Farbstoffen oder Markierungen kann es vorteilhaft
sein, dieses Intensitätsintervall oder -fenster in der
Richtung der höheren oder niedrigeren Werte zu erweitern
bzw. zu erstrecken.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens zum Lokalisieren
von einzelnen Farbstoffmolekülen in der Fluoreszenzmikroskopie
gemäß einem der oben beschriebenen Aspekte, wobei
ein Lichtmikroskop mit einem konfokalen Aufbaus des optischen Beleuchtungspfads
verwendet wird, wobei wenigstens ein zusätzliches optisches
Element innerhalb des Beleuchtungspfads des Lichtmikroskops eingebaut
bzw. positioniert ist, um eine Einstellung der bestimmten optimalen
Intensität der optischen Strahlung auf den und/oder in
den Bereich von 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 zu ermöglichen.
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In
einer Vorrichtung gemäß einem Aspekt der Erfindung
kann bzw. können wenigstens eine Linse und/oder wenigstens
ein Graufilter und/oder wenigstens ein akusto-optischer oder elektro-optischer
Modulator als ein zusätzliches optisches Element in dem
optischen Beleuchtungspfad des Lichtmikroskops eingebaut bzw. eingebracht
sein bzw. werden. Insbesondere leicht zu implementieren sind hiebei
beispielsweise eine einzelne Linse oder Linsensysteme oder ein einzelnes
Graufilter oder ein Graufiltersatz. Ein Polarisationsfilter stellt
eine andere günstige Alternative für ein kontinuierliches
Einstellen oder Regulieren der Intensität der Beleuchtung
mit polarisierten Lichtquellen zur Verfügung. Akusto-optische
oder elektro-optische Modulatoren repräsentieren noch eine
andere Alternative. Ein Weitfeldaufbau, welcher durch die Verwendung
einer zusätzlichen Linse als auch eine Kombination einer
einzelnen Linse und eines Graufiltersatzes modifiziert wurde, wurde
auch erfolgreich getestet.
-
Unter
Berücksichtigung der Tatsache, daß die Verwendung
eines sehr kostengünstigen Laserpointers bzw. -zeigers
als eine Beleuchtungsquelle auch in ähnlicher Weise möglich
ist, folgt, daß ein voll funktionsfähiger Weitfeldlokalisierungsmikroskopieaufbau
mit einer gewissen Art einer strukturierten Beleuchtung, welche darin
integriert ist, auch zu einem relativ geringen Preis möglich
ist. Niedrigpreisrealisationen der strukturierten Beleuchtung können beispielsweise
mittels eines optischen Gitters oder einer Mehrfachstrahl-Interferenz
integriert werden. Selbst ohne eine Verwendung von teuren speziellen
Objektiven, Main Frame – oder Computern großer
Kapazität und spezieller Sensoren ist die Abbildungsleistung
derartiger Systeme innerhalb einer akzeptablen Zeitperiode von unter
einer Stunde besser als diejenige von konventionell erhältlichen
mikroskopischen Systemen. Zusätzlich stellt die Tatsache,
daß in dem einfachsten Fall nur ein Freiheitsgrad für
einen Benutzer für eine Manipulation (beispielsweise Intensitätsregelung
bzw. -steuerung über eine Linsenposition) verfügbar ist,
sicher, daß eine derartige Vorrichtung durch jedermann
selbst ohne weitere Kenntnis auf dem Gebiet der Optik, Mechanik
oder Elektronik verwendet werden kann.
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Darüber
hinaus kann wenigstens ein zusätzlicher Sensor in wenigstens
einem zusätzlichen optischen Detektionspfad verwendet werden,
um zusätzliche Photonen zu registrieren, welche andernfalls
nicht den ersten Sensor erreichen würden. Auf diese Weise
kann zusätzliche Information für die laterale
und axiale Lokalisierung gesammelt werden.
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Der
wenigstens eine zusätzliche optische Detektionspfad kann
durch ein Einsetzen bzw. Einführen wenigstens eines zusätzlichen
optischen Elements modifiziert werden, so daß die Daten
von dem zusätzlichen (zweiten) optischen Pfad eine verbesserte
Lokalisierungspräzision entlang der optischen Achse auf
Kosten der lateralen Lokalisierungspräzision bieten. Beispielsweise
kann durch eine statistische Kombination der einzelnen Lokalisierungen
eine unter diesen Umständen maximale dreidimensionale Lokalisierungspräzision
erzielt werden.
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Die
Lokalisierung von einzelnen fluoreszenten Molekülen kann
zusätzlich durch die Verwendung eines zweiten Sensors optimiert
werden. Der zusätzliche Sensor kann beispielsweise für
eine Phasenbestimmung, insbesondere für die Rekonstruktion
der Phasenmodulation verwendet werden, wenn eine strukturierte Beleuchtung,
welche während der Erregung bewegt wird, für die
Lokalisierungsmikroskopie in dem wenigstens einen zusätzlichen
optischen Detektionspfad verwendet wird, wie er zur Verfügung
gestellt wird.
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In ähnlicher
Weise ist es auch möglich, den zusätzlichen Sensor
hinter dem modifizierten zusätzlichen optischen Detektionspfad
zu verwenden, mit welchem beispielsweise eine Verbesserung der axialen
Lokalisierungspräzision auf Kosten der lateralen Lokalisierungspräzision
erhalten bzw. erzielt werden kann. Die Daten, welche durch alle
Sensoren gesammelt werden, können beispielsweise statistisch
kombiniert werden, um den Lokalisierungs- und Rekonstruktionsprozeß zu
optimieren.
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Wie
oben bereits beschrieben, werden gemäß einem Aspekt
ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine Verbesserung
der Lokalisierungspräzision und der erzielbaren Objektinformation
in der Lokalisierungsmikroskopie zur Verfügung gestellt,
indem sie mit Weitfeldtechniken mit strukturierter Beleuchtung kombiniert wird,
wobei die für das fluoreszierende Markieren verwendeten
Farbstoffmoleküle nachfolgend auf eine konventionelle Weitfeldbeleuchtung
bei einer Intensität unterhalb von 1 kW/cm2 durch
eine optische Bestrahlung erregt werden, welche eine Intensität
innerhalb eines Intensitätsbereichs von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 aufweist.
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Zusätzlich
wird gemäß einem weiteren Aspekt eine Verbesserung
der Lokalisierungspräzision mittels einer Bewegung der
strukturierten Beleuchtung und eines automatischen kombinierten
Segmentations- und Lokalisierungsverfahrens implementiert. Die beschriebenen
Verfahren und Vorrichtungen gemäß einem Aspekt
der Erfindung erweitern die bekannten konfokalen oder Weitfeldbeleuchtungsaufbauten
durch wenigstens eine Art einer strukturierten Beleuchtung und durch
zusätzliche optische Elemente, welche die erforderliche Dichte
der Intensität zur Verfügung stellen.
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Zusammenfassung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung
zum Erhalten einer, unterhalb einer Auflösungsgrenze liegenden,
räumlichen Information einer Probe, welche mit wenigstens
einer fluoreszierenden Markierung markiert ist, wobei die unterhalb
der Auflösungsgrenze liegende, räumliche Information Lokalisierungsinformation
betreffend die Positionen von fluoreszierenden Molekülen
der wenigstens einen Art einer fluoreszierenden Markierung in wenigstens
einer räumlichen Richtung umfaßt. Das Verfahren
umfaßt: – Erhalten von Lokalisierungsbilddaten
durch ein Verwenden einer Fluoreszenzlokalisierungsmikroskopie,
wobei die Lokalisierungsbilddaten eine Serie von Bildern umfassen,
erhalten durch – Beleuchten einer interessierenden Region
der Probe mit einem Beleuchtungslicht, welches eine Intensität
in dem Bereich von etwa 1 kW/cm2 bis 1 MW/cm2 aufweist, – Detektieren durch
einen Information erhaltenden Sensor wenigstens eines Teils des
Fluoreszenzlichts, welches durch wenigstens einen Teil der fluoreszierenden
Moleküle der wenigstens einen Art der fluoreszierenden
Markierung bei einer Beleuchtung emittiert wird, wodurch ein Bild
der interessierenden Region erhalten wird; -mehrfaches Wiederholen
der Schritte eines Beleuchtens und Detektierens des emittierten
Fluoreszenzlichts, wodurch die Serie von Bildern erhalten wird,
wobei jedes Bild bei einem unterschiedlichen Zeitschritt aufgenommen
wird; – Bearbeiten der erhaltenen Lokalisierungsbilddaten,
um dadurch die Lokalisierungsinformation betreffend die Positionen
von fluoreszierenden Molekülen der wenigstens einen Art
der fluoreszierenden Markierung in wenigstens einer räumlichen
Richtung zu erhalten, wobei der Schritt eines Bearbeitens ein Bestimmen
in jedem der detektierten Bilder der Serie der Positionen der Schwerpunkte
der detektierten Fluoreszenzemissionsverteilungen von den einzelnen
fluoreszierenden Molekülen der einen oder mehreren fluoreszierenden
Markierung(en) in wenigstens einer räumlichen Richtung
umfaßt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- optische
Lichtquelle
- 2
- bewegbares
Linsensystem
- 3
- Strahlteiler
- 4
- Spiegel
(bewegbar)
- 5
- erste
fokussierende Linse
- 6
- zweite
fokussierende Linse
- 7
- erster
dichroitischer Strahlteiler
- 8
- zweiter
dichroitischer Strahlteiler
- 9
- erstes
Objektiv
- 10
- zweites
Objektiv
- 11
- Probe
- 12
- zylindrische
Linse
- 13
- erster
Sensor
- 14
- zweiter
Sensor
- 15
- erster
optischer Detektionspfad
- 16
- zweiter
optischer Detektionspfad
- 17
- strukturierte
Beleuchtung
- 18
- Objekt
bzw. Gegenstand
- 19
- ”Phasenscan”-Modulation
- 20
- axiale
Positionsbestimmung
- 21
- Modulation
- 22
- Bestimmung
axialer Erstreckung/Größe
- 23
- optische
Achse
- 24
- bewegbare
Linse
- 25
- bewegbarer
Spiegel
- 26
- zusätzlicher
Spiegel
- 31
- Laser
- 32
- Laser
- 33
- Objektivlinse
- 34
- dichroitisches
Element
- 35
- dichroitisches
Element
- 35
bis 39
- Linsen
oder Linsensysteme
- 40
- blockierendes
Filter
- 41
- Probe
- 42
- Erfassungskamera
- 43
- Objektivlinse
- 44
- piezo-elektrische
Bühne
- 45
- Be-
bzw. Verarbeitungseinheit
- 46
bis 48
- Spiegel
- 51
- Laserquellen
- 52
- Kollimator
- 53
- Strahlteiler
- 54
- Objektivlinse
- 55
- Objektivlinse
- 56
- piezo-elektrische
Bühne
- 57
- Piezo-Spiegel
- 58
- dichroitischer
Spiegel
- 59
- Kamera
- 60
- blockierendes
Filter
- 61
- erste
fokussierende Linse
- 62
- zweite
fokussierende Linse
- 63
- Spiegel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10052823 [0023]
- - DE 597050090-08 [0023]
- - DE 29701663 [0023]
- - US 09/3316444 [0023]
- - DE 19830596 [0023, 0101, 0243]
- - JP 2000502406 [0023, 0101, 0243]
- - US 09462435 [0023, 0101, 0243]
- - EP 02/11343 [0023, 0101, 0243]
- - WO 2006/127692 A2 [0023, 0023, 0101, 0243]
- - US 20080032414 A1 [0023]