-
Vorrichtung zum Trennen und Wegbefördern des jeweils obersten Bogens
eines Stapels von Bogen aus Papier, Karton od. dgl. zu einer Druck- oder Bearbeitungsmaschine
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trennen und Wegbefördern des
jeweils obersten Bogens eines Stapels von Bogen aus Papier, Karton od. dgl. zu einer
Druck- oder Bearbeitungsmaschine mittels wechselweise wirkender Trenn- und Fördersauger,
bei welcher der oberste Bogen durch die an einem seiner Randteile angreifenden,
Auf- und Abbewegungen ausführenden Trennsauger und durch unter ihn eingeblasene
Luft von den folgenden, durch Niederhalter festgehaltenen Bogen getrennt, angehoben
und dann von den hin- und hergehenden Fördersaugern ergriffen, über den Stapel bewegt
und wieder freigegeben wird.
-
Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art müssen die den obersten
Bogen absondernden Sauggreifer den von ihnen angehobenen Bogen so lange angehoben
halten, während Luft unter den Bogen geblasen wird, bis die Beförderungsgreifer
von der Beförderung eines vorangegangenen Bogens zurückgekehrt sind und ihn aufnehmen
können.
-
Die Verwendung eines Luftstromes ist für die Ab-Absonderung der Blätter
sehr wichtig. Es ist aber hierbei auch nötig, daß das angehobene Blatt, solange
der Luftstrom bläst, gehalten wird. Bei den bekannten Maschinen konnten die Absonderungsgreifer
ohne weiteres dazu verwendet werden, das Blatt während des Blasens des Luftstromes
zu halten, da sie bei dieser Ausführung ihre Abwärtsbewegung nicht beginnen konnten,
bevor nicht die Beförderung des Blattes bereits begonnen hatte und der Weg nach
abwärts nicht frei lag. Die Dauer für das Luftzublasen ist somit bei den bekannten
Vorrichtungen von dem Arbeitstakt der Trenn- und Fördersauger abhängig, und sie
beeinträchtigt die Arbeitsgeschwindigkeit, wenn sie sich über eine für die Trennung
der Bogen maximale Zeit erstreckt.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun dem Bekannten gegenüber darin,
die Dauer des Luftzublasens zwecks guter Trennung des obersten Bogens von dem Stapel
auf einen maximalen Wert zu erhöhen, ohne dabei die Arbeitsgeschwindigkeit der Trenn-
und Fördersauger zu beeinträchtigen und hierzu teilweise über die Zeit auszudehnen,
während der die Beförderungsgreifer noch von ihren Beförderungs- und Rückkehrbewegungen
in Anspruch genommen sind und die Anhebegreifer sich bereits wieder abwärts zu dem
folgenden anzuhebenden Bogen bewegen.
-
Hierbei entsteht aber die Schwierigkeit, den angehobenen Bogen während
des Luftzublasens in dem Zeitraum zu halten, der zwischen der Freigabe durch die
Anhebegreifer und der Rückkehr der Wegbeförderungsgreifer liegt.
-
Nach der Erfindung wird diese Schwierigkeit dadurch beseitigt, daß
neben den Trennsaugern und den Fördersaugern derart wechselweise zu diesen in Wirkung
tretende stationäre Haltesauger vorgesehen sind, daß sie den angehobenen Bogen vqn
den ihn am Ende ihrer Aufbewegung freigebenden und sich sofort wieder auf den nächsten
Bogen senkenden Trennsaugem übernehmen und so lange stationär halten, bis die Fördersauger
in ihre Angriffslage zurückgekehrt sind und ihn übernehmen.
-
Die Luft zum Absondern der Blätter kann somit unter den angehobenen
Teil des Blattes auch während eines Teiles des Zeitraumes geblasen werden, in dem
die Anhebe- und Wegfördergreifer die erforderlichen vorbereitenden Bewegungen für
den nächsten Arbeitsgang ausführen.
-
Eine besondere Ausführung einer Maschine gemäß der vorliegenden Erfindung,
die Betriebsweise der Maschine und einige Abwandlungen, die an der Maschine vorgenommen
werden können, sind aus den Darstellungen sowie aus der folgenden Beschreibung zu
entnehmen. Es zeigen Fig. 1 bis 7 schematische Darstellungen der Maschine und der
aufeinanderfolgenden Arbeitsgänge der Absonderung und Beförderung eines Blattes
sowie der Absonderung des nächsten Blattes, Fig. 8 eine Vorderansicht der Absonderungsvorrichtung
auf einer Seite der Maschine,
Fig. 9 eine Ansicht von der einen
Seite der in Fig. 8 dargestellten Vorrichtung aus, Fig. 10 einen Grundriß der Vorrichtung,
Fig. 11 einen Grundriß mit Einzelheiten der Greifervorrichtung und damit zusammenwirkender
Teile, Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie 12-12 der Fig. 11 Fig. 13 eine Vorderansicht,
welche den Greifer in einer Stellung zeigt, in welche er durch Saugzug angehoben
wird, Fig. 14 eine Ansicht der Vorrichtung von der nach Fig. 9 entgegengesetzten
Seite aus, Fig. 15 eine Seitenansicht, die eine abgewandelte Ausführung zeigt, Fig.
16 einen Schnitt nach der Linie 16-16 der Fig. 15, Fig. 17 eine Vorderansicht des
Greifers und des Anschlages, wie sie bei der Ausführungsform nach den Fig. 15 und
16 verwendet werden, Fig. 18 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 15, bei
welcher der Greifer und sein Auflagearm weggelassen sind, Fig. 19 einen Schnitt
nach der Linie 19-19 der Fig. 15, Fig. 20 eine Seitenansicht entsprechend der Fig.
9 einer weiteren abgewandelten Ausführungsform, Fig. 21 einen Grundriß eines Teiles
der Vorrichtung nach der Fig. 20, Fig. 22 eine Vorderansicht der Vorrichtung nach
Fig. 20 und Fig. 23 ein Diagramm zur Veranschaulichung des zeitlichen Ablaufs der
Wirkungsweise der verschiedenen Teile der Maschine.
-
Die Maschine, welche den Gegenstand des Ausführungsbeispiels nach
den Fig. 1 bis 14 bildet, ist so angeordnet, daß sie an der Rückseite eines senkrechten
Blattstapels 30 wirkt und daß sie die Blätter von der Vorderseite des Stapels als
einen andauernden Strom von zum Teil überlappenden Blättern wegbefördert. Angrenzend
an jeder hinteren Ecke des Stapels ist eine Eckenabsonderungs- und Haltevorrichtung
vorgesehen. Die zwei Vorrichtungen sind in Bau und Betrieb einander ähnlich; daher
wird nur eine im einzelnen beschrieben.
-
Die Vorrichtung wird von einem Hauptträger 32, welcher mit den zwei
Querstangen 33, 34 oberhalb des Stapels 30 fest verbunden ist, getragen, wobei die
metallischen Teile der Vorrichtung durch Nocken auf einer Welle 36 zwischen den
Querstangen betätigt werden.
-
Mit dem Hauptträger 32 ist ein Hilfsträger 38 fest verbunden, welcher
eine gegen die Seitenfläche des Stapels 30 gerichtete Luftblasdüse40 diagonal zur
Ecke trägt, wobei die Düse so angeordnet ist, daß sie im Betrieb die Ecken des obersten
Blattes des Stapels aufblättert (z. B. Fig. 1 und 8).
-
Der Hilfsträger 38 weist auch eine vertikale Führung 42 für eine
Stange 44 auf, die an ihrem unteren Ende einen Niederhaltefuß 46 besitzt. Der Fuß
erstreckt sich seitlich vom unteren Ende der Stange weg, wobei sich die Stange außerhalb
des Umfanges des Stapels befindet. An ihrem oberen Ende weist die Stange 44 zwei
Ringlager 47, 48 auf, zwischen denen eine Rolle 49 an einem Arm eines gekröpften
Hebels 50 aufgenommen ist, dessen anderer Arm 52 eine Rolle 53 (Fig. 9 und 10) besitzt,
die mit einem Nocken 54 an der vorerwähnten Rolle zusammen-
wirkt, wobei die Anordnung
so getroffen ist, daß die durch den Nocken 54 dem gekröpften Hebel erteilte Hin-
und Herbewegung die Auf- und Abwärtsbewegungen der Stange und des Fußes 46 bewirkt.
-
In der Mitte ihrer Länge weist die Stange 44 eine Seitenrolle 56 auf,
die in einem Schlitz 58 im Träger 38 (Fig. 9) läuft. Der untere Teil des Schlitzes
verläuft vertikal, während der obere Teil, 59, schraubenförmig ist, wodurch der
Fuß 46 sich während des ersten Teiles der Aufwärtsbewegung vertikal bewegt und gegen
Ende der Bewegung nach der Außenseite des Stapels (Fig. 1) gedreht wird. Die Stange
befindet sich seitwärts vom Stapel, während der Fuß, wenn er gesenkt ist, auf dem
Stapel in der Nähe der Ecke aufsitzt (Fig. 2). Eine Feder 60 (Fig. 9) zwingt den
Fuß abwärts zur Ausübung von Druck auf den Stapel.
-
Angrenzend an das obere Ende der Führungsschiene für die Stange 44
sind zwei gegenüberliegende Durchlässe 62, 63 vorgesehen, welche durch Rohr-oder
Schlauchverbindungen 64 bzw. 65 an eine Preßluftquelle bzw. an die Düse 40 angeschlossen
sind.
-
Die Stange arbeitet mit diesen Durchlässen zusammen, damit ein Ventil
gebildet wird, welches den Luftstrom steuert. Ist der Fuß unten, wird die Luft abgestellt;
ist jedoch der Fuß bis zu seinem äußersten Erstreckungsbereich angehoben, dann paßt
eine Nut 66 in der Stange mit den Durchlässen 64, 65 zusammen, wodurch Luft zu der
Düse zugelassen wird.
-
Von einer am Hauptträger gelagerten Stummelwelle 68 hängt eine Führungsstange
70 herab, welche den Arm eines abgekröpften Hebels bildet, dessen anderer Arm 72
eine Rolle 73 aufweist, die mit dem Nocken 74 auf der Nockenwelle 36 zusammenarbeitet,
um in Verbindung mit einer Feder 75 eine hin- und hergehende Bewegung des abgekröpften
Hebels zu bewirken, wobei das untere Ende der Führungsschiene 70 sich zur rückwärtigen
Kante des Stapels und von ihr weg bewegt. Auf der Stange wird ein Gleitstück 76
geführt, das über ein Gelenk 78 mit einem weiteren abgekröpften Hebel 80 mit einer
Rolle 81 verbunden ist, die mit einem weiteren Nocken 83 auf der Nockenwelle 36
zusammenwirkt. wobei die Anordnung so getroffen ist, daß der Nocken zur Aufwärtsbewegung
des Gleitstückes 76 entlang der Führungsstange 70 tätig wird und eine Feder die
Abwärtsbewegung des Gleitstückes bewirkt.
-
Das Gleitstück 76 weist ein Lager für eine kurze vordere und hintere
Hohlwelle 86 auf (Fig. 11 und 12). Diese Welle trägt zwei Arme 88, 90. An dem freien
Ende des Armes 88 ist um eine aufrechte Achse ein Arm 92 drehbar gelagert, der an
seinem freien Ende einen nach unten gerichteten Sauggreifer 94 trägt. Eine Feder
96 wirkt über eine drehbar angelenkte Platte 98 und drückt einen Stift 100 am Arm
92 bis zu einem Anschlag 102 auf dem Arm 88 und ist dabei bestrebt, den Arm 92 zu
drehen sowie den von ihm getragenen Greifer nach außen gegen die Seite des Stapels
hin, nämlich im umgekehrten Uhrzeigersinn, wie in Fig. 11 veranschaulicht, zu tragen.
Die Belastung der Feder 96 ist mit Hilfe der Schraube 104 regelbar. Der Arm 90 trägt
eine einstellbare Anschlagschraube 106, welche die Abwärtsbewegung des Armes und
folglich auch des Sanggreifers 94 begrenzt. Der Saugzug kann dem Greifer 94 über
eine Rohr- oder Schlauchverbindung 108,
die Hohlwelle 86 und die
Kanäle in den Armen 88, 92 zugeführt werden.
-
Außerdem besteht eine Saugverbindung von der Welle 86 über einen
senkrechten Kanal 110, der zu einem horizontalen Einlaß 111 führt, in das obere
Ende eines Zylinders 112 im Gleitstück 76 (Fig. 12).
-
Dieser Zylinder enthält einen Kolben 113, in den ein Stift 114 mit
einem gegabelten Ende 115 eingesetzt ist, das über einen Vorsprung 116 des Armes
88 paßt. Der Kolben wird von einer Feder nach unten gedrückt. Wenn Sog durch die
Rohr- oder Schlauchverbindung 108 zum Zylinder 112 und Greifer 94 zugeführt wird,
reicht die Kraft der Feder aus, um den Kolben an der unteren Begrenzung seiner Bahn
so lange zurückzuhalten, wie die Greifermündung offen ist, während die Bildung vollen
Soges im Zylinder mittels der durch den Greifer eintretenden Luft verhindert wird.
Der Greifer verbleibt dementsprechend in seiner untersten, durch den Anschlag 106
bestimmten Stellung, wobei die Greifermündung dann in einem Winkel entsprechend
demjenigen Winkel steht, in welchem die Blattecken durch den Luftstrom aufgeblättert
werden. Wenn die Mündung durch ein Blatt dicht verschlossen ist, kann sich die Saugwirkung
bis zum maximalen Ausmaß im Zylinder entwickeln, wobei der Greifer dann durch die
auf Grund der Einwirkung des Soges zum Zweck des Ansteigens des Kolbens 114 erzielte
Drehung um die Achse der Welle 86 angehoben wird.
-
Das Gleitstück 76 trägt auch einen Hebel 118 mit einem Haltekopf
oder einem Anschlag 120, der auf der Oberfläche des Stapels an der Innenseite des
Greifers 94 sitzt. Der Haltekopf kann nahe dem Greifer, wie in Fig. 11 gezeigt,
angeordnet sein, oder er kann durch Drehung des Hebels 118 um 180- auf eine zum
Greifer weiter entfernte Stellung eingestellt werden. Der Haltekopf kann des weiteren
durch Anpassen an eine Verlängerung des Stiftes 122 in eine mittlere Lage eingestellt
werden. Diese Abwandlung ermöglicht zur Verarbeitung von Blättern verschiedenen
Materials die Anderungen des Winkels, unter welchem die Blätter gebogen werden,
wenn der Greifer durch die oben beschriebene Saugwirkung gehoben wird.
-
Auf einem Träger 126 (Fig. 8), der einstellbar mit einer Querstange
128 am Hauptträger 32 verbunden ist, wird ein herabhängender, fester Sauggreifer
130 gelagert. Dieser Greifer ist in bezug auf seine Höhe mittels einer Mutter 132
einstellbar.
-
Der Hauptträger32 weist auch ein Gehäuse 134 für zwei von der Nockenwelle
36 angetriebene Drehventile auf. Ein Ventil steuert die Zuleitung des Soges an die
Absonderungsgreifer 94, das andere an den festen Greifer 130.
-
Vom Träger 32 hängt eine Maßlehre 136 zum Zweck der Zusammenwirkung
mit der Rückseite des Stapels 30 herab.
-
Von einer zweiten hin- und hergehenden, nicht gezeigten, aber an
der Vorderseite der Querstangen gelagerten Welle hängt, angrenzend an jede Seite
des Stapels, ein Schwingarm 140 (Fig. 2) herab, der an seinem unteren Ende einen
sekundären oder Beförderungssauggreifer 142 trägt, der so angeordnet ist, daß er
ein Blatt vom benachbarten festen Greifer 130 aufnimmt und sich mit dem Blatt über
dem Stapel bewegt. Zur Bewirkung der Schwingbewegungen des Armes ist ein Nocken
vorgesehen. Das Blatt wird schließlich von einem Bandförderer oder einer
gleichwertigen
Vorrichtung, zu welcher die Vorderkante des Blattes geleitet wird, entfernt.
-
In der Mitte des Stapels befindet sich als Einheit eine Kombination
von Anschlagfuß und Düse 144, die sowohl Auf- und Abwärts- als auch Ein- und Auswärtsbewegungen
ausführen kann. Wahlweise können zwei oder mehrere solcher Füße vorhanden sein.
welche auf der Rückseite des Stapels zwischen den Ecken verteilt liegen.
-
An der Vorderseite des Stapels befindet sich ein Greifer 150 (Fig.
7), welcher die Unterseite der Vorderkante des Blattes angreift, nachdem es eine
kurze Strecke vom Stapel wegbefördert wurde, und welcher sich dann nach vorwärts
bewegt, um auf die Vorderkante des Blattes zwischen einer angetriebenen Rolle 1152
und einer Reihe von Druckrollen 154 einzuwirken. die dazu dienen, die Beförderung
des Blattes zu einem Bandförderer 156 fortzusetzen.
-
Die Maschine wirkt beim Absondern und Befördern des Blattes folgendermaßen:
Ausgehend von dem Zustand in Fig. 1, wo der Haltekopf oder Anschlag 120 auf der
Oberseite des Stapels 30 ruht und der mit ihm vereinigte Sauggreifer 94 in einem
kurzen Abstand oberhalb des Stapels gehalten wird, während die Drückerfußstange,
welche nebst ihrem Fuß 46 angehoben wird, gerade die Luft zur Eckenluftblasdüse
443 freigegeben hat, wird die Luft die Ecken der zuoberst liegenden Blätter aufblättern,
wobei die angehobene Fläche von dem Haltekopf oder Anschlag 120 begrenzt wird. Der
Greifer 94 wurde bereits mit Saugzug beaufschlagt, damit das oberste Blatt sofort
in Berührung mit der Mündung des Greifers 94 heraufgeblasen, dabei erfaßt und die
Mündung abgedichtet wurde. Die Abdichtung der Mündung bewirkt, daß der Saugzug im
Zylinder t entsteht, welcher den Arm 92 dreht und auf diese Art den Greifer und
damit die Ecken des von ihm gehaltenen Blattes anhebt, wobei das Blatt um den Haltekopf
120 herumgebogen wird. Der Fuß 46 senkt sich dann und schließt dabei den Luftstrom
ab, bewegt sich ferner nach innen unter das angehobene Blatt, um die darunterliegenden
Blätter (Fig. 2) niederzudrücken und zu halten. Der Greifer 94 und sein mit ihm
vereinigter Anschlag 120 werden dann vom Gleitstück 76 angehoben, wodurch der ganze
rückwärtige Kantenteil des Blattes angehoben wird, wobei es zustatten kommt, daß
die gegenüberliegende Ecke gleichzeitig angehoben wird (Fig. 3). Da die darunterliegenden
Blätter nach unten gehalten werden, ist es möglich, den rückwärtigen Kantenteil
schnell, ohne störende Beeinflussung der darunterliegenden Blätter, zu heben. Wenn
die Kante angehoben worden ist, bewegt sich der Zwischenanschlagfuß 144 nach innen
und nach unten, um sich auf den darunterliegenden Stapel zu setzen sowie um Luft
unter die angehobene Kante des obersten Blattes zu blasen (Fig. 4). Ungefähr zur
selben Zeit, wie der Luftstrom beginnt. wird der feste Greifer X30 mit Saugzug beaufschlagt;
er erfaßt den angehobenen Teil des Blattes in der Nähe des Absonderungsgreifers
94 und hält es in der angehobenen Stellung.
-
Alsdann wird der Sog im Absonderungsgreifer 94 abgestellt und der
Greifer dann mit seinem Anschlag nach rückwärts vom Blatt weg nach unten und unterhalb
des Blattes und anschließend nach unten bewegt, bis der Anschlag auf dem darunterliegenden
Stapel aufsitzt. Die Bahn, welcher der Greifer folgt, ist durch die Strichpunktlinie
in Fig. 9 angedeutet.
-
Während der Abwärtsbewegung des Absonderungsgreifers 94 und des Anschlages
120 bewegt sich der Eckenfuß 46 nach oben und nach außen, so lange, bis der Anschlag
120 den Stapel berührt hat, und gibt den Eckenluftstrom wieder frei, worauf die
Absonderung des nächsten Blattes beginnt (Fig. 5). Zu dieser Zeit oder kurz danach
wird der Beförderungsgreifer 142 mit Saugzug beaufschlagt; dieser nimmt das Blatt
vom festen Greiferl30 weg, worauf der Sog zum letzteren abgestellt wird. Die Stellung
ist dann die in Fig. 6 veranschaulichte. Ungefähr zu dieser Zeit beginnt sich der
Beförderungssauggreifer 142 mit dem Blatt nach vorwärts zu bewegen. Nachdem der
Vorderkantenteil des Blattes vom Stapel freigekommen ist, wird er vom Greifer 150
erfaßt, welcher die Bewegung des Blattes fortsetzt, wobei die Greifer 142 ihren
Zugriff lösen.
-
Fig. 23 zeigt ein Diagramm zur Veranschaulichung einer speziellen
Zeitsteuerung der Arbeitsgänge der Maschine. Im Diagramm stellen 3600 eine Umdrehung
der Nockenwelle 36 dar, was der Zeitspanne zwischen dem Beginn eines Arbeitsganges
an einem Blatt z. B. dem Beginn des Eckenluftstromes, bis zum Beginn desselben Arbeitsganges
am nächsten Blatt entspricht. Bei Maschinen gemäß der Erfindung sind üblicherweise
Mittel vorgesehen zur Aufrechterhaltung eines im wesentlichen konstanten Höhenverhältnisses
zwischen der Absonderungsvorrichtung und der Stapeloberfläche, während der Stapel
aufgebraucht wird; hierbei sind aber Schwankungen dieses Verhältnisses innerhalb
von Grenzen zulässig.
-
Solche Schwankungen beeinflussen die genaue Zeitsteuerung, bei welcher
eine Vorrichtung, welche auf die Oberseite eines Stapels gesenkt oder von dieser
angehoben wird, den Stapel angreift oder sich von diesem entfernt; derartige Schwankungen
sind in den Zeitsteuerdiagrammen im Verhältnis zu den niedrigsten und höchsten Höhenlagen
des Stapels angedeutet. Es ist zu berücksichtigen, daß zur Bildung des Saugzuges
an einer Greifermündung nach Öffnen eines Saugventils oder zum Erlöschen nach Schließen
des Ventils eine gewisse Zeit erforderlich ist; diese Zeitspanne kann in der Größenordnung
von 20° liegen.
-
Aus Fig. 23 ist ersichtlich, daß, während ein Blatt bei jeder Umdrehung
der Nockenwelle abgesondert wird, die Beförderung des Blattes selbst nicht beginnt
vor 3600, nachdem die Absonderung des Blattes begonnen wurde, und durch den Vordersauggreifer
nicht vor ungefähr 5900 vollendet ist. Der weitere Absonderungsluftstrom von der
mittleren Düse beginnt bei 1600: hierbei besteht eine Periode von 200 Luftstrom,
während welcher das Blatt vor dem Beginn der Beförderung still liegt, und besteht
eine weitere Periode von 1050 Luftstrom, während welcher das Blatt befördert wird.
Der Zwischenanschlagfuß steigt in ungefähr demselben Zeitpunkt hoch, da die Eckengreifer
zum Zwecke des Anhebens der rückwärtigen Kante ansteigen.
-
Im folgenden werden einige Abwandlungen in der Bauart der oben geschilderten
Maschine beschrieben.
-
Eine erste Abwandlungsform nach den Fig. 15 bis 19 bezieht sich auf
Mittel zur Bewirkung der Rückwärts- und Vorwärtsbewegungen des Absonderungsgreifers
94. Zu diesem Zweck wird der Saugzug angewandt. Der Greifer 94 wird, wie vorher
auch, von einem Arm getragen, aber in der abgewandelten Bauart erstreckt sich der
Arm 200 (Fig. 16) von einer
Kolbenstange 202 radial weg, die nach hinten und vorn
verläuft und an ihrem rückwärtigen Ende einen Kolben 204 trägt, der in einem Zylinder
206 arbeitet, der vorn vor dem Kolben geschlossen ist. Eine Feder 208 drückt den
Kolben nach rückwärts, wobei die Anordnung dergestalt ist, daß der auf den Zylinder
unter der Steuerung eines gesonderten Ventils ausgeübte Saugzug den Kolben und den
Greifer nach vorwärts bewegt, während die Feder die Teile wieder nach rückwärts
führt. Das richtige Winkelverhältnis des Armes wird durch eine Rolle 210 an der
Seite der Verlängerung des Kolbens aufrechterhalten; die Rolle läuft in einer Führungsbahn
212 im Zylinder.
-
Das Ende 216 der Kolbenstange dient als Anschlages fuß (Fig. 17).
Die Winkelbewegungen des Armes 200 zur Bewirkung des anfänglichen Anhebens der Blattecken
durch den Greifer 94 werden mit Hilfe eines gesonderten sogbetätigten Kolbens 218
und Zylinders 220 erzielt, welche den Zylinder 206 und die Führungsschiene 212 über
einen entsprechenden Winkel um die Achse der Zylinderachse 206 drehen. Der zweite
oder Hebezylinder 22Q ist in der Saugleitung mit der Greifermündung verbunden, und
sein Kolben 218 hat einen ringsherum laufenden Einschnitt 222, in welchem ein radialer
Vorsprung 224 am Zylinder 206 eingreift. Die Achsen der zwei Zylinder stehen im
rechten Winkel und um verschiedenen Ebenen zueinander. Einstellbare Anschläge 225,
226 (Fig. 18) begrenzen die Drehbewegungen des Zylinders 206.
-
Die Zylinder werden zum Zwecke der Auf- und Abwärtsbewegung in einem
Winkel, der ungefähr dem natürlichen Winkel der Aufwärtsbewegung der rückwärtigen
Kante des obersten Blattes entspricht, mit Hilfe einer hohlen Stange 228 getragen,
die in einer Gleitführung 230 auf dem Hauptträger mit Hilfe eines gekröpften Hebels
232 und eines Nockens 234 an der Nockenwelle 36 gleitend bewegt wird (Fig. 15).
-
Die Stange bewirkt außerdem die Sogverbindung zum Zylinder 206. Beim
Betrieb der Vorrichtung wird, sobald die Zylinder sich nach unten bewegen, auf den
Zylinder 206 ein Saugzug ausgeübt, welcher den Greifer 94 unter die Kante des vorher
angehobenen Blattes bewegt. Der Saugzug wird im Zylinder aufrechterhalten, bis der
Greifer 94 das nächste Blatt erfaßt, angehoben und zu den Haltegreifern geführt
hat. Dann wird der Saugzug zum Zylinder 206 unterbunden, und der Greifer wird mittels
der Feder 208 nach rückwärts vom angehobenen Blatt frei wegbewegt. Die Zylinder
und der Greifer werden gesenkt, bis der Greifer sich unterhalb der Kante befindet,
in welchem Augenblick der Saugzug auf den Zylinder wieder ausgeübt wird und der
Greifer sich nach innen bewegt.
-
Bei einer zweiten, in den Fig. 20 bis 22 gezeigten Abwandlung werden
die Rückwärts- und Vorwärtsbewegungen des Absonderungsgreifers 94 durch Drehung
um eine annähernd vertikale Achse bewirkt.
-
Eine Stange 250, die sich aufwärts und vorwärts erstreckt, ist, wie
später beschrieben werden wird, so geführt, daß sie sich axial bewegen kann. Mit
dem unteren Ende der Stange verbunden und weggerückt von ihrer obenerwähnten annähernd
vertikalen Drehachse, ist eine Stummelwelle 252 vorgesehen, die an ihrem vorderen
Ende einen Anschlag oder einen Haltekopf 254 trägt sowie einen an ihr angelenkten
Arm 256 aufweist, welcher den Sauggreifer trägt. Ein Kolben und ein Zylinder sind
so vorgesehen, daß sie dieAufwärtsbewegungen des Greifers durch Drehung
des
Armes um die Stummelwelle 252 bewirken. Die Auf- und Abwärtsbewegungen der Stange
250, des Anschlages 254 und des Greifers 94 werden mit Hilfe eines Winkelhebels
258 erzielt, der von einem Nocken auf der Welle 36 hin- und herbewegt wird und durch
einen Lenker 260 mit einem Träger 262 am unteren Ende der Stange verbunden ist,
wobei der Lenker Kugelgelenke zum Träger und zum Hebel aufweist. Mit einem Arm 264,
der sich vom Träger 262 erstreckt, ist ein anderer Lenker 266 mit Kugelgelenken
mit einem nockenbewegten Hebel 268 verbunden. Dieser Hebel 268 ist so angeordnet,
daß er zwangläufig die Stange 250 und den Träger 262 in der in Fig. 21 aufgezeigten
Richtung im Uhrzeigersinn dreht, um den Greifer 94 gegen die Mitte der rückwärtigen
Kante des Stapels und dann rückwärts vom Stapel weg zu bewegen. Die Rückkehrbewegung
wird mit Hilfe von Federn bewirkt. Das obere Ende der Stange 250 wird zum Zweck
axialer Bewegung in Führungen 270 bis 272 im Hauptträger 32 geführt; an der Seite
der Stange zwischen den Führungen befindet sich eine Rolle 274. An einer Seite der
Stange ist eine Führung 276 vorhanden, an welcher die Rolle anliegt, wenn der Greifer
durch die Feder in seine Betriebsstellung zurückgeführt worden ist. Die Führungsstange,
welche mit Hilfe einer Schraube 278 einstellbar ist, ist nach oben und außen abgeschrägt.
-
Sobald der Greifer 94 vom Hebenocken und Hebel 258 angehoben wird,
läßt die Führungsstange zu, daß die Feder durch Drehung der Stange den Greifer 94
nach außen, nämlich vom gegenüberliegenden Greifer weg, bewegt und dabei das Blatt
strafft.
-
Bei jeder der oben beschriebenen Anordnungen biegt das anfängliche
Anheben durch die Aufwärtsbewegung des Sauggreifers, wenn seine Mündung abgedichtet
ist, das Blatt um den Anschlag bzw. den Haltekopf. Wie z. B. aus Fig. 13 ersehen
werden kann, beschreibt die Anhebebewegung des Greifers einen Bogen mit dem Mittelpunkt
oberhalb der Oberseite des Blattes, z. B. an der Achse des Haltekopfes, was bewirkt,
daß, sobald das Blatt um den Haltekopf gebogen ist, ein Bestreben zur Straffung
des Blattes zwischen dem Greifer und dem Haltekopf besteht. Dieses Bestreben ergibt
sich daraus, daß sich das Blatt rund um den Haltekopf wickelt und aus der folglichen
Abnahme der Länge des Blattes zwischen dem Greifer und dem Punkt, bei welchem das
Blatt den Haltekopf verläßt. In manchen Fällen, z. B. wenn die Blätter aus entsprechendem
Material bestehen, kann das Bestreben zur Erzielung eines anfänglichen Straffens
der Rückseite des Blattes zwischen Köpfen ausgenutzt werden, wobei das Blatt rund
um die Köpfe, die in Nadellagern drehbar gelagert sein können, gezogen wird. In
anderen Fällen kann es wünschenswert sein, einen gewissen Bewegungsgrad der Greifer
zum Kopf hin zuzulassen, um den Straffungsvorgang zu kompensieren.
-
Wenn nachgiebige Mittel, die einer solchen Bewegung Widerstand leisten,
vorgesehen werden, läßt sich eine Gesamtwirkung dieser beiden Teilwirkungen erzielen.
Zwei bauliche Ausführungen, bei welchen die Bewegung des Greifers in dieser Weise
zugelassen wird, werden im folgenden beschrieben. Die im ersten Ausführungsbeispiel
verkörperte und bereits beschriebene Anordnung läßt die Bewegung des Greifers in
dieser Weise zu. Das bedeutet, daß der Arm 92, welcher den Greifer 94 trägt, um
eine senkrechte Achse, wie beschrieben, drehbar ist. Der Grei-
fer kann sich nach
innen gegen den Kopf 120 bewegen, und die Feder 96 hält, indem sie einer solchen
Bewegung Widerstand leistet, das Blatt gespannt.
-
Bei einer Alternative zur eben erwähnten Straffungsanordnung sind
ein kurzes Saugrohr, das sich radial von der vorerwähnten Stummelwelle erstreckt,
sowie eine Hülse, die entlang des Rohres gleitbar ist, vorgesehen. Die Hülse trägt
den Greifer und wird durch eine das Rohr umfassende Feder nach außen von der Welle
weggedrückt. Ein auf dem Rohr angeordneter Führungsstift gleitet in einem Schlitz
in der Hülse, begrenzt die Bewegung der Hülse und verhindert deren Drehung.
-
Die obigen Beispiele können noch verschiedenfach abgewandelt sein.
-
Zum Beispiel kann in der Mitte des Stapels eine Luftblasdüse vorgesehen
werden, die oberhalb des Stapels angebracht und so-angeordnet ist, daß sie die Luft
unter ein Blatt während seines Beförderungsabschnittes bläst. Mittels Umschaltventilen
kann die Luft zu geeigneten Zeiten von der Zwischen-Anschlagfußdüse zur festen Düse
und wieder zurück geleitet werden. Der Luftstrom kann gewechselt werden von der
Fuß düse zur festen Düse, kurz nachdem die Beförderung des Blattes begonnen hat,
und er kann zur Fuß düse kurz vor Beendigung der Beförderungsbewegung wieder zurückgeleitet
werden, wobei der Luftstrom dann abgestellt ist.
-
Soll die Maschine bei steifen Blättern, wie Karton, verwendet werden,
können die Luftströme zur Eckenaufblätterung weggelassen und die Hebe-Sauggreifer
unmittelbar zum Angriff auf das oberste Blatt gesenkt werden.
-
Vorteilhaft weisen die mittleren Luftströme einen breiten Winkel
auf.
-
Für die in den obigen Ausführungsbeispielen beschriebene Maschine
ist auch wesentlich, daß zu keiner Zeit das zweite Blatt von einem Anschlag oder
Fuß ungesteuert bleibt. Die Eckenanschläge, der Zwischenfuß und die mit den Hebegreifern
vereinigten Anschläge oder Köpfe tragen alle zu diesem Ziel bei.
-
Im obenerwähnten Beispiel beschreiben die Hebe-Sauggreifer eine Rückwärts-,
Abwärts- und dann eine Vorwärtsbewegung rund und unter die angehobene Kante des
Blattes beim Einwirken auf das darunterliegende Blatt, bevor die Beförderung des
angehobenen Blattes begonnen hat. Bei einer Abwandlungsform bewegt sich der Hebegreifer,
welcher in der Nähe der rückwärtigen Kante arbeitet, nach außen und nach unten sowie
nach einwärts rund um die Seitenkante des Blattes.
-
Bei einer weiteren abgewandelten Ausführungsform bewegt sich der
Hebegreifer nach rückwärts, um die rückwärtige Kante des gehobenen Blattes frei
zu machen; dann bewegt er sich nach unten und vorwärts, um das nächste Blatt anzugreifen.
Die Bahn der letzteren Bewegung kann gerade sein; vorzugsweise ist sie jedoch gekrümmt
mit einer zunehmenden Abwärtskomponente, so daß die endgültige Einwirkung auf das
Blatt im wesentlichen rechtwinklig dazu bewirkt wird. Die Beförderung des Blattes
wird im wesentlichen gleichzeitig mit dem Beginn der Abwärtsbewegung eingeleitet,
wobei der Greifer sich nicht unter das gehobene Blatt bewegt, sondern seiner Beförderungsbewegung
folgt. Bei einer Zeitsteuerung dieser Abwandlungsform überträgt
der
Hebegreifer das angehobene Blatt auf die stationären Haltegreifer bei 2200, bewegt
sich nach rückwärts zwischen 220 und 2800 von der rückwärtigen Kante weg; die Beförderung
des Blattes beginnt bei 2800, während bei 3000 der Hebegreifer mit seinem Anschlag
sich nach vorwärts zu bewegen beginnt und dabei dem Blatt folgt und dann nach unten
auf den Stapel, wobei der Anschlag den Stapel bei 3600 berührt.