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Schaltungsanordnung zur Datenübertragung zwischen Sprechstellen- und/oder
Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen Werden in einem Betrieb oder in einer
Verwaltung datenverarbeitende Maschinen eingesetzt, so ist es öfters erforderlich,
die an einer bestimmten Meßstelle oder an einem bestimmten Arbeitsplatz anfallenden
Daten zu einer anderen Stelle zu übertragen oder aber zwischen einzelnen Stellen
einen Datenaustausch vorzunehmen. Die Übertragung der Daten von einer Stelle zu
einer anderen innerhalb ein und desselben Betriebes oder aber auch von einem Betrieb
zu einem anderen Betrieb erfordert ein besonders ausgebildetes Leitungsnetz, da
die einzelnen Daten in Form von kurzzeitigen Impulsen, die in einem bestimmten Code
übertragen werden, anfallen. Um die Verlegung eines besonderen Leitungsnetzes, das
lediglich der Datenübertragung dient, einzusparen, kann man sich auch eines bereits
vorhandenen Verbindungsnetzes innerhalb eines Betriebes oder zwischen verschiedenen
Betrieben bedienen, d. h., man kann das bestehende Fernsprechnetz auch zur Datenübertragung
ausnutzen. Da aber an die Kontaktstellen innerhalb eines solchen Netzes besondere
Anforderungen gestellt werden müssen, und zwar infolge der sehr kurzzeitigen und
eine nur geringe Energie besitzenden Impulse, läßt sich eine störungsfreie Übertragung
solcher Daten über ein Fernsprechnetz nur dann mit einiger Sicherheit erreichen,
wenn die Verbindungspunkte innerhalb eines solchen Netzes mit Edelmetallkontakten
ausgerüstet sind. Wird also innerhalb eines bestimmten Betriebes ein vorhandenes
Fernsprechnetz außer zu Sprechzwecken auch zur Datenübertragung mitverwendet, so
muß die Vermittlungseinrichtung dieser Fernsprechanlage Edelmetallkontaktwähler
besitzen.
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Damit läßt sich aber eine sichere Datenübertragung über bestehende
Fernsprechnetze nur in solchen Anlagen durchführen, die mit solchen Edelmetall kontaktwählern
ausgerüstet sind, d. h., der größte Teil der bestehenden Anlagen ist zur Datenübertragung
nicht geeignet. Wollte man über diese Anlagen eine Datenübertragung vornehmen, so
müßte man die vorhandenen, mit unedlen Kontakten ausgerüsteten Wähler durch Edelmetallkontaktwähler
ersetzen, was einen sehr großen wirtschaftlichen Aufwand bedeuten würde.
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Um diesen Aufwand weitgehend herabzusetzen, schlägt die vorliegende
Erfindung vor, daß die zur Datenübertragung nicht geeignete Kontaktübergangsstellen
besitzenden Wähler oder mehrere dieser in Reihen geschaltete Wähler enthaltende
Verbindungsstufen einer Fernsprechvermittlungsanlage durch zur Datenübertragung
geeignete Kontaktübergangsstellen besitzende Auswahlschaltmittel enthaltende Parallelwege
überbrückt werden und diese Parallelwege nach Belegung und/oder Durchschaltung des
zwischen den in Frage kommenden Sprechstellen verlaufenden Sprechweges sowie nach
erfolgter Kennzeichnung einer beabsichtigten Datenübertragung über Umschaltemittel
zwischen die zu einer Datenübertragung miteinander zu verbindenden Sprechstellen
und/oder Verbindungsleitungen geschaltet werden.. Die Zahl dieser Umgehungswege
braucht somit nur dem bei der Datenübertragung entstehenden Verkehr angemessen werden,
d. h., es sind längst nicht so viel zur Datenübertragung geeignete Umgehungspfade
vorzusehen, wie Sprechwege innerhalb einer solchen Anlage vorhanden sind.
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Handelt es sich bei der Fernsprechvermittlungsanlage, die zur Datenübertragung
mitverwendet werden soll, um eine Nebenstellenanlage, bei der die zur Datenübertragung
vorgesehene Amtsleitung über einen Amtswähler auf den im ankommenden oder abgehenden
Amtsverkehr gerufenen bzw. rufenden Anschluß eingestellt werden, so werden zweckmäßig
bei der Einstellung des Amtswählers auf eine zur Datenübertragung vorgesehene Anschlußstelle
dieser Anschlußstelle zugeordnete Schaltmittel wirksam, die die Sprechadern unter
Umgehung der durch den eingestellten Amtswähler geschlossenen Wählerkontakte unmittelbar
zu der Anschlußleitung der betreffenden Anschlußstelle durchschalten. Zu diesem
Zweck ist jeder zur Datenübertragung vorgesehenen Anschlußstelle je ein in der vom
Amtswähler kommenden Belegungsader zwischen dem der betreffenden Anschlußstelle
zugeordneten Wählerkontakt und dem Prüfvielfach liegendes Umschalterelais zugeordnet.
Der
Aufbau eines Umgehungsweges zur Datenübertragung kann aber auch in der Weise erfolgen,
daß den datenübertragenden Anschlußstellen und/ oder Verbindungsleitungen je ein
Schaltmittel zugeordnet ist, das nach Einstellung des über mehren, Verbindungsstufen
verlaufenden Sprechweges durch ein von der anrufenden Stelle oder Leitung gegebenes
Umschaltekennzeichen den Aufbau eines Umgehungsweges von der anrufenden Stelle oder
Leitung zu der durch den eingestellten Sprechweg gekennzeichneten Stelle oder Leitung
bewirkt. Hierbei ist den zur Datenübertragung vorgesehenen Stellen je ein mit Fdelmetallkontakten
versehener Anschaltewähler zuat--ordnet, über den nach seiner durch das der betreffenden
Stelle oder Leitung zugeordnete, den Umschalteanreiz aufnehmende Schaltmittel veranlaßten
Einstellung: auf die jeweils gewünschte, durch den eingestellten Sprechweg gekennzeichnete
Anschlußstelle die Datenübertragung erfolgt. Die Einstellung dieses Umgehungswählers
kann dabei mit Hilfe eines erdfreien, eine Hilfsader des durchgeschalteten Sprechweges
enthaltenden Prüfstromkreises erfolgen. Der Aufbau des Umgehungsweges kann aber
auch in der Weise vorgenommen werden, daß das die Umschaltung des Sprechweges veranlassende
Schaltmittel über einen bestimmten Ausgang einer im Sprechweg liegenden Wählerstufe
gleichzeitig mit einer Steuereinrichtung für den Umgehungswähler wirksam wird und
daß über die zur Aufnahme von die gewünschte datenverarbeitende Stelle kennzeichnenden
Steuerbefehlen vorgesehene Steuereinrichtung der Umgehungswähler unter Freigabe
der im Sprechweg liegenden Einrichtung auf die jeweils gewünschte Anschlußstelle
oder Verbindungsleitung eingestellt wird.
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Die Auswahl unter den verschiedenen Möglichkeiten. wie ein solcher
Umgehungsweg aufgebaut und gesteuert werden kann, hängt einmal von der Größe der
betreffenden Fernsprechvermittlungsanlage und zum andern von der Zahl der gleichzeitig
in Anspruch genommenen Umgehungswege ab. Sind nämlich mehrere Umgehungswege zu den
Sprechwegen vorgesehen, so muß immer dafür Sorge getragen werden, daß bei der Einstellung
der im Umgehungsweg liegenden Anschaltewähler an die Leitungen der verschiedenen
Anschlußstellen keine Kreuzverbindungen entstehen. Zweckmäßig wird in diesem Fall
mit Hilfe einer Verteileranordnung eine nacheinander erfolgende Kennzeichnung der
jeweiligen Anschlußstellenpaare vorgenommen, so daß immer nur ein Umgehungsweg gleichzeitig
aufgebaut werden kann.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen schematischen Auszug aus einer kleinen Nebenstellenanlage,
bei der eine Amtsleitung über einen Amtswähler Zugang zu verschiedenen Nebenstellen
besitzt und wobei eine dieser Nebenstellen mit einer datenverarbeitenden Einrichtung
oder einer datenaussendenden Einrichtung verbunden ist und wobei die Übertragung
der Daten in beiden Richtungen über die Amtsleitung erfolgt, Fig. 2 eine Schaltungseinzelheit
der Fig. 1, Fig. 3 die schematische Darstellung einer aus Anrufsuchern und Leitungswählern
bestehenden Fernsprechvermittlungseinrichtung mit einem über einen Relaiswähler
aufgebauten Umgehungsweg, Fig. 4 die schematische Darstellung einer Nebenstellenanlage,
bei der der Aufbau der Amtsverbindungen über Amtsgruppenwähler und Leitungswähler
eifolgt, während abgehende Amtsverbindungen über Vorwähler und Gruppenwähler hergestellt
werden, Fig. 5 die schematische Darstellung einer anderen Fernsprechnebenstellenanlage
desselben Typs, Fig. 6 eine Fernsprechnebenstellenanlage mit Gruppenwählern und
Leitungswählern, wobei den Amtsübertragungen eine Speichereinrichtung zugeordnet
ist und Fig. 7 die schematische Darstellung einer Vermittlungseinrichtung mit I.
und II. Gruppenwählern sowie mit einer Zuteileinrichtung, die nacheinander die Zuordnung
einzelner Umgehungswege zu den zur Datenübertragung eingerichteten Sprechstellen
erlaubt.
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In Fig. 1 und 2 sind die Amtsleitungen in bekannter Weise durch eine
Amtsübertragung A Ue abgeschlossen. Die Amtsübertragung führt dabei auf der
Nebenstellenseite zu einem Amtswähler A W, über den die einzelnen Nebenstellen
erreicht werden können. Die Durchschaltearme des Amtswählers AW sind durch einen
Umgehungsweg überbrückt, der über einen Umschaltekontakt u wirksam gemacht wird.
Die Betätigung des Umschaltekontaktes u geht i aus der Fig. 2 hervor. Die
beiden Sprechadern a und b der Amtsübertragung führen vor den Schaltarmen a und
b des Amtswählers AW über zwei Umschaltekontakte u 1 und
u 2. Das Relais U, das diese Umschaltekontakte steuert, liegt im Prüfstromkreis
des Amtswählers A W. Wird der Amtswähler AW auf eine zur Datenübertragung
oder zur Datenaussendung geeignete Sprechstelle eingestellt, so wird im Prüfstromkreis
mit den Relais P, R und T auch das Relais U
erregt, das mit seinen
Kontakten u 1 und u 2 für die Dauer der Belegung der betreffenden
Anschlußstelle die Sprechadern so umschaltet, daß der übertragungsweg nunmehr über
die Relaiskontakte u 1 und u 2
führt, während die Schaltarme
a und b des Amtswählers AW unwirksam geschaltet sind. In den Anordnungen
nach Fig. 1 und 2 ist angenommen, daß nur eine der Amtsleitungen zur Datenübertragung
eingerichtet bzw. bestimmt ist. Wird ein anderer Amtswähler AW auf die betreffende
Stelle eingestellt, so prüft er zwischen dem Relais U und dem Teilnehmerrelais R
auf die Belegungsader der Teilnehmeran.schlußschaltung auf, so daß in diesem Fall
das Relais U nicht anspricht und in dem betreffenden Amtswähler die Umschaltung
der Sprechadern auf den Umgehungsweg unterbleibt.
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In der schematischen Darstellung einer Vermittlungseinrichtung nach
Fig. 3 dienen zur Durchschaltung des Sprechweges zwischen den beiden Sprechstellen
N 1 und N 2 ein Anrufsucher AS mit den beiden Sprecharmen
a und b sowie ein Leitungswähler IM, der ebenfalls zur Sprechwegdurchschaltung
die beiden Arme a und b besitzt. Diese Schaltarme der Wähler
AS und LW sind mit unedlen Kontakten ausgerüstet, so daß eine Datenübertragung
über die Schaltarme dieser Wähler nur unvollkommen möglich ist.
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Um nun trotzdem zwischen zwei zur Datenverarbeitung eingerichteten
AnschlußstellenNl und N2 einen Austausch von Daten zu ermöglichen, ist ein Umgehungsweg
vorgesehen, der einen Richtungswähler RW enthält, der zweckmäßig bei einer entsprechend
geringen Zahl von datenverarbeitenden Stellen als Relaiswähler ausgebildet sein
kann. Die Steuerung dieses Richtungswählers R W ist in Fig. 3 nicht im einzelnen
dargestellt, da hierzu irgendeine
der bekannten Methoden zur Einstellung
des Wähler: benutzt werden kann.
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Will beispielsweise die Stelle N 1 eine Datenübertragung zur Stelle
N 2 vornehmen, so stellt sie zunächst eine normale Verbindung zu dieser Stelle über
die Sprecharme des Anrufsuchers AS und die Sprecharme des Leitungswählers
LW her. Vor der Durchgabe der zu übertragenden Daten gibt sie ein besonderes
Kennzeichen, beispielsweise durch Erdtastendruck, besondere Kennziffernwahl oder
auch durch Abgabe eines besonderen tonfrequenten Signals, das von dem Empfänger
E in der Vermittlungseinrichtung aufgenommen wird. Der Empfänger E schaltet auf
nicht dargestellte Weise den Relaiswähler R W ein, der über einen Prüfweg des Verbindungssatzes,
und zwar in Fig. 3 über die d-Ader des durchgeschalteten Sprechweges auf die gewünschte
Anschlußstelle N 2, die an dem betreffenden Leitungswählerausgang gekennzeichnet
ist, eingestellt wird. In Fig. 2 ist diese Einstellung des Relaiswählers R W in
der Weise vorgenommen worden, daß der Relaiswähler R W über die Relais
U 1 und U 2 aus einer besonderen Stromquelle Ba auf den durchgeschalteten
Sprechweg aufprüft, nachdem der Kontakt e der Empfangseinrichtung E geschlossen
wurde. Beim Aufprüfen des Relaiswählers R W sprechen die Relais U 1 und
U 2 an, die mit ihren Kontakten u 1
und u 2 den Umgehungsweg von der
Anschlußstelle N 1 zu der Anschlußstelle N 2 durchschalten. Der Innenverbindungsweg,
d. h. der für Sprechverbindungen in Anspruch genommene Verbindungssatz, bestehend.
aus dem Anrufsucher AS und dem Leitungswähler LW, wird anschließend in bekannter
Weise freigegeben und steht somit nach der Durchschaltung des Umgehungsweges wieder
anderen Stellen für den Sprechverkehr zur Verfügung.
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In Fig.4 ist eine Lösung für eine Nebenstellenzentrale mit Gruppenwählern
und Leitungswählern gezeigt. Bei diesen Anlagen enden die ankommenden und abgehenden
Amtsleitungen bekanntlich in der Nebenstellenanlage in je einer Amtsübertragung
A Ue, die Zugang zu einem Amtsgruppenwähler AGW besitzt, der nunmehr auf die Leitungswähler
aufprüft und damit durch Einstellung des Leitungswählers die Erreichung des jeweils
gewünschten Teilnehmers ermöglicht. Die Einstellung des Amtsgruppenwählers AGW sowie
des Leitungswählers LW kann entweder im Wege der Durchwahl durch den anrufenden
Amtsteilnehmer oder aber auch durch die Vermittlungseinrichtung vorgenommen werden,
nachdem diese die anrufende Amtsleitung abgefragt hat.
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Im abgehenden Amtsverkehr werden die einzelnen Amtsleitungen über
Vorwähler VW und Gruppenwähler GW erreicht, nachdem diese letzteren Wähler
auf eine besondere Dekade eingestellt wurden.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist vorgesehen, daß im ankommenden
Amtsverkehr vor der eigentlichen Nebenstellennummer, die der der datenverarbeitenden
Einrichtung besitzenden Stelle zugeordnet ist, eine besondere Kennziffer gewählt
werden muß. Durch diese besondere Kennziffer, die entweder direkt durch den anrufenden
Teilnehmer oder auch durch die Vermittlung abgegeben werden kann, wird der Gruppenwähler
AGW auf eine Dekade eingestellt, an die ein Relaiswähler R W mit einem zugehörigen
Einstellsatz E (R W) angeschaltet ist. Ein an den gleichen Anschluß des Amtsgruppenwählers
AGW angeschaltetes Relais U 1 schaltet nach seinem Ansprechen über de: Kontakt aa
1 eine direkte Verbindung von der Am@sübertragung A Ue zu dem Relaiswähler
R W durch. Die weiteren Stromstoßreihen zur Kennzeichnung der eigentlichen Nebenstellennummer
werden dann von dem Einstellsatz E (RW) in bekannter Weise aufgenommen und
zur Einstellung des Relaiswählers RW in ebenfalls bekannter Weise ausgewertet.
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Während also der Sprechweg über die Ruheseite des Kontaktes u 1 sowie
den Amtsgruppenwähler AGW und den Leitungswähler LW zur Stelle
N verläuft, verläuft der zur Datenübertragung benutzte Weg über die Arbeitsseite
des Kontaktes u 1 sowie den Relaiswähler R W.
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Stellt eine Anschlußstelle N eine abgehende Amtsverbindung her und
will ebenfalls eine Datenübertragung über die angeschaltete Amtsleitung vornehmen,
so gibt sie nach Herstellung einer Sprechverbindung zu der gewünschten Stelle ein
vorzugsweise tonfrequentes Signal zur Amtsübertragung A Ue. Diese-- wird
von einem Empfänger E aufgenommen. Die Einstellung des Relaiswählers R W kann nun
in der Weise erfolgen, daß beispielsweise durch die Empfangseinrichtung E die Rückwärtsmarkierung
einer den Gruppenwähler GW und den Vorwähler VW durchlaufenden Hilfsader erfolgt,
so daß über diese Ader auch im Anschlußfeld des Relaiswählers RW die anrufende Stelle
N gekennzeichnet wird. Selbstverständlich kann auch zu dieser Rückwärtsmarkierung
eine bereits für andere Zwecke benutzte Ader des Sprechweges benutzt werden.
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Nach der Einstellung des Richtungswählers R W auf die anrufende Nebenstelle
N erfolgt die Betätiaung eines nicht dargestellten Relais U2, das mit seinem
Kontakt u 2 die Durchschaltung des Umgehi:ngsweges bewirkt. Der Gruppenwähler GW
wird daraufhin freigegeben und steht anderen Stellen zur Verfügung.
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Bei einer Ausführungsform nach Fig. 5, die sich ebenfalls auf eine
Nebenstellenanlage mit Gruppenwählern und Leitungswählern bezieht, werden bei ankommenden
Amtsverbindungen die Wähler AGW und LW zunächst wie bei normalen Sprechverbindungen
eingestellt. Ein an die Amtsübertragung AUe angeschaltetes Register, das beispielsweise
durch das Sperrmitlaufwerk zur Überwachung abgehender Amtsverbindungen dargestellt
sein kann, nimmt die gewählten Ziffern auf und speichert sie ein. Wird eine Anschlußstelle
ausgewählt, die keine datenverarbeitenden Einrichtungen besitzt, so kann das betreffende
Register sofort ausgelöst werden. Ist jedoch eine Stelle mit Datenverarbeitung ausgewählt,
so kann das betreffende Register entweder sofort die Einstellung des Umgehungsweges
über den Relaiswähler R W vornehmen oder aber auch erst nach dem Eingang eines besonderen
nachträglichen Signals, beispielsweise durch Nachwahl einer Ziffer oder durch Empfang
einer bestimmten tonfrequenten Meldung. Vom Register aus wird dann das nicht dargestellte
Umschalterelais U eingeschaltet sowie über den Einstellsatz, der in Fig. 5 oben
angedeutet ist, die Einstellung des Relaiswähler R W vorgenommen.
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Zwischen dem Register Reg und dem Einstellsatz Einst.S. ist ein Verbinder
V vorgesehen, da die Zahl der Register nicht mit der Zahl der Einstellsätze normalerweise
übereinstimmt und zum andern keine unmittelbare Kopplung zwischen einem Register
und einem Einstellsatz stattfinden soll.
In der sich auf dieselbe
Nebenstellenanlage beziehenden Fig. 6 sind für den ankommenden Amtsverkehr die gleichen
Einstellorgane, Register und Einstellsätze wie in Fig. 5 gezeigt. Im Gegensatz zu
dem einen Relaiswähler R W, der allein im Umgehungsweg der Fig. 5 liegt, ist in
der Fig. 6 ein kompletter Verbindungssatz für den Umgehungsweg, bestehend aus dem
anrufsucherartig geschalteten Relaiswähler R W 1
und dem leitungswählerartig
geschalteten Relaiswähler R W 2, vorhanden. Einen solchen Verbindungssatz in jedem
Umgehungsweg wird man immer dann anwenden, wenn eine Datenübertragung für eine größere
Anzahl von Amtsübertragungen A Ue und für eine größere Zahl von datenverarbeitenden
Stellen N vorgenommen werden soll. In diesem Fall ist die Anordnung nach Fig.5,
bei der jeder Amtsübertragung ein Relaiswähler R W zugeordnet ist, unwirtschaftlich.
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Im ankommenden Verkehr erfolgt die Einstellung des Umgehungsweges
wieder durch das Register Reg und den Einstellsatz Einst.S., der auf die beiden
Relaiswähler R W 1 und R W 2 einwirkt. Nach erfolgter Einstellung
des Relaiswählers RW 1 wird durch diesen das nicht dargestellte Umschalterelais
U 1 eingeschaltet, das mit seinem Kontakt u 1 den Sprechweg auf den Umgehungsweg
umschaltet.
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Im abgehenden Verkehr wird der der Amtsübertragung A Ue zugeordnete
Empfänger E durch ein besonderes Signal, beispielsweise durch ein tonfrequentes
Kennzeichen oder durch einen besonderen Erdtastendruck, betätigt und nimmt eine
Rückwärtsmarkierung über eine zur Nebenstelle N durchgeschaltete Ader vor. Durch
diese Rückwärtsmarkierung erfolgt die Markierung des erforderlichen Ausganges am
Relaiswähler R W 2, der sich auf diesen markierten Anschluß einstellen kann.
Außerdem erfolgt über den Einstellsatz Einst.S. die Einstellung des Relaiswählers
R W 1 auf die von der Sprechstelle N über den Vorwähler VW sowie den Gruppenwähler
GW zunächst belegte Amtsübertragung AUe. Der Relaiswähler R W 1 betätigt dann wiederum
ein nicht dargestelltes Umschalterelais U2, das mit seinem Kontakt u 2 den
Umgehungsweg zur Amtsübertragung A Ue durchschaltet.
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In Fig. 7 ist die Schaltung eines Umgehungsweges zu einer mehrstufigen
Wähleranordnung angedeutet. Es ist dabei angenommen, daß die Stelle N
1 eine Verbindung zu der Stelle N2 herstellt und dann eine Datenübertragung
vornehmen will. Die Durchschaltung der Verbindung zwischen der Stelle N1 und der
Stelle N 2 erfolgt zunächst in üblicher Weise über die den Vorwähler VW,
den I. Gruppenwähler LGW, den Il. Gruppenwähler ILGW und den Leitungswähler
LW bestehende Wählereinrichtung. Gibt nun die Stelle N 1 durch Anlegen eines
zusätzlichen Potentials, durch Wahl einer Ziffer oder durch Aussendung eines tonfrequenten
Kennzeichens einen Umsteuerbefehl in den Umsteuersatz U, so schaltet sich dieser
Umsteuersatz U an den Tonfrequenzsender TF-Send. an. Dieser sendet eine tonfrequente
Markierung an den Umsteuersatz U, wobei jedoch durch eine nicht dargestellte Verteilereinrichtung
dafür Sorge getragen ist, daß immer nur ein Umsteuersatz ein solches Signal erhält.
Vom Umsteuersatz U gelangt das tonfrequente Signal zu den Tonfrequenzempfängern
i TFE 1, der der Stelle N 1 zugeordnet ist, und TFE 2,
der der
Stelle N 2 zugeordnet ist. Die Anschaltung des Tonfrequenzempfängers TFE
2 der jeweils gewünschten Stelle erfolgt dabei über den durchgeschalteten
Sprechweg. Nunmehr bewirkt der Tonfrequenzempfänger TFE 1 durch entsprechende
Markierung die Einstellung des Relaiswählers R W 1 auf den Anschluß der anrufenden
Stelle N 1 und der Tonfrequenzempfänger TFE2 in entsprechender Weise die Einstellung
des Relaiswählers R W 2 auf den Anschluß der gewünschten Stelle N2. Da die
beiden Wähler R W 1 und R W 2 einander direkt zugeordnet sind, ist
damit die Durchschaltung des Umgehungsweges vollzogen. Die eingestellte Wählereinrichtung
mit den Wahlstufen VW, I.GW, ILGW und den Leitungswähler LW wird anschließend
ausgelöst.
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Die in Fig.7 dargestellte Anordnung kann auch bei der Durchschaltung
des Verbindungsweges über Stöpsel und Schnur angewendet werden. In diesem Falle
treten an Stelle der Wähler VW-LW auf Stöpseln endende Verbindungsschnüre.