DE1098134B

DE1098134B - Lenkwandanordnung fuer Dampfkesselfeuerung mit hohem, schachtfoermigem, mit Strahlungsheizflaeche ausgekleidetem Feuerraum

Info

Publication number: DE1098134B
Application number: DEM596D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Heinrich Vorkauf
Original assignee: LA MONT CORP
Current assignee: LA MONT CORP
Priority date: 1941-04-21
Filing date: 1941-04-21
Publication date: 1961-01-26

Description

Lenkwandanordnung für Dampfkessel feuerung mit hohem, schachtförmigem, mit Strahlungsheizfläche ausgekleidetem Feuerraum Die Erfindung betrifft eine Lenkwandanordnung für Dampfkesselfeuerungen mit hohem, schachtförmigem Feuerraum, bei denen die Feuerraumwände mit Strahlungsheizflächen ausgekleidet sind und im Feuerraum der aufsteigende Rauchgasstrom durch die Lenkwände mehrmals umgelenkt wird.
Es ist an sich bekannt, in einer Feuerung mit schachtförmigem Feuerraum an der Vorder- und Rückseite des Feuerraumes Lenkplatten anzuordnen, wodurch die aufsteigenden Gase mehrfach umgelenkt werden, ohne eine Abkühlung der Rauchgase herbeizuführen, da die Lenkplatten aus feuerfestem Werkstoff bestehen. Hierdurch wird zwar eine Durchmischung der Rauchgase erreicht, aber die Rauchgase treten mit .so hohen Temperaturen in die den Gasstrom zerteilende Berührungsheizfläche ein, daß eine Versinterung oder Verschlackung der Berührungsheizfläche nicht zu vermeiden ist. Auch durch Kühlung des Feuerraumes allein gelingt es nicht immer, die Berührungsheizfläche von Ansinterungen frei zu halten, da insbesondere bei senkrecht aufsteigenden Flammen sich leicht einzelne Strähnen mit unverbrannten Gasen oder mit besonders heißen Gasschichten bilden, die an einzelnen Stellen der Berührungsheizflächen zu einem Anhaften der Schlacke führen, von wo aus dann ein rasches Zuwachsen der gesamten Heizfläche möglich ist.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Lenkwände im Feuerraum durch die Strahlungsheizfläche oder durch besondere Rohrelemente als geschlossene Rohrwände zu bilden und derart hintereinander in den hohen Feuerraum einzubauen, daß sie dem Gasstrom vor Auftreffen auf den Gasstrom zerteilende Heizflächen unter Abbremsung des Auftriebes eine mehrfache scharfe Umlenkung erteilen.
Hierdurch wird nicht nur eine gute Durchwirbelung der Rauchgase erreicht und Strähnenbildung verhindert, sondern es wird die Temperatur des gesamten Gasstromes vor der Berührungsheizfläche so weit heruntergesetzt, daß eine Ansinterung von Schlackenteilchen nicht mehr eintreten kann.
Zweckmäßig werden die in den Feuerraum hineinragenden Lenkwände aus Heizflächen des Dampferzeugers gebildet, da hierdurch zugleich ein Wärmeentzug durch Abstrahlung erfolgt, ohne daß der Verbrennungsvorgang gestört wird, wie es bei einer Berührungsheizfläche, die den Gasstrom aufteilt, der Fall ist. Vorteilhaft ist es, die erste Lenkwand schräg nach oben und die zweite schräg nach unten anzuordnen, so daß nach der Umlenkung durch die erste Lenkwand ein Teil der mitgeführten Flugaschenteile ausgeworfen wird.
Die Zeichnung stellt den Erfindungsgegenstand in vier verschiedenen Ausführungsformen dar. Die Abb. 1 zeigt einen einzügigen Dampferzeuger mit Wanderrostfeuerung und zwangmäßigem Umlauf des Arbeitsmittels.
In den schachtförmigen Feuerraum 1 ragen von einander gegenüberliegenden Wänden zwei Lenkwände 2 und 3 hinein. Beide Lenkwände sind aus dicht aneinanderliegenden Rohren der Strahlungsheizfläche gebildet, und zwar die Lenkwand 2 aus den Rückwandrohren 4 und die Lenkwand 3 aus den Stirnwandrohren 5. Durch die Lenkwände werden die vom Rost 6 aufsteigenden Feuergase ungeteilt vor Erreichung der Berührungsheizflächen mehrmals scharf umgelenkt, wodurch die Bildung von Rauchgassträhnen verschieden hoher Temperatur vermieden und der Ausbrand der Gase im Feuerraum verbessert wird.
Die Abb.2 zeigt einen mehrzügigen Zwanglaufkessel, gleichfalls mit Wanderrostfeuerung. Die Lenkwand 2 ist wiederum von den Feuerraumrückwandrohren 4 gebildet und ragt schräg nach oben in den Feuerraum hinein. Die zweite Lenkwand 3 ist in diesem Fall von den Deckenrohren 7 gebildet und senkrecht nach unten gerichtet. Auch hier werden die von dem Rost 6 aufsteigenden Feuergase vor ihrem Eintritt in die Berührungsheizfläche 8 mehrmals scharf umgelenkt.
Die Abb. 3 stellt als weiteres Ausführungsbeispiel einen Zwanglaufkessel mit Krämer-Mühlenfeuerung dar. In dem hohen Feuerraum sind hier drei Lenkwände 9, 10, 11 vorgesehen. Die Lenkwand 9 ist aus waagerechten Rohren gebildet, die entweder ein selbständiges Rohrelement darstellen oder aber Rohrteile der seitlichen Rohrverkleidung sind. Die Lenkwand 10 ist wieder von den Rückwandrohren 12 und die Lenkwand 11 von den Stirnwandrohren 13 gebildet.
Eine weitere Ausführungsform zeigt die Abb.4. Von der Stirnwand wie auch von der Rückwand des Feuerraumes gehen in gleicher Höhe schräg nach oben gerichtete Lenkwände 14 und 15 ab. Eine weitere ebenfalls aus Rohren gebildete dachförmige Lenkwand 16 ist in der Mitte des Feuerraumes angeordnet. Auch hier werden die Feuergase durch die Lenkwände vor ihrem Eintritt in die Berührungsheizfläche mehrfach umgelenkt. Während die Lenkwände 14 und 15 aus den Strahlungsrohren der Stirn- und Rückwand gebildet sind, ist die Lenkwand 16 aus einzelnen Rohrelementen gebildet. Es wäre auch möglich, diese Lenkwand aus den Rohren der,Seitenwände zu bilden.
Die in den Feuerraum hineinragenden Lenkwände können bei größerer Länge auch durch in weitem Abstand angebrachte, wassergekühlte Ankerrohre gehalten und an der Decke des Feuerraumes abgestützt sein.
An den äußersten Kanten der Lenkwände können Zweitluftzuleitungen angeordnet sein, um die entstehende Wirbelung zu erhöhen und das Unverbrannte in den Gasen zu verbrennen. Auch Rußbläser sind an diesen Stellen zweckmäßig, um die Lenkwände von etwaigen Ansinterungen freizuhalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Lenkwandanordnung für Dampfkesselfeuerungen mit hohem, schachtförmigem, mit Strahlungsheizfläche ausgekleidetem Feuerraum, in dem der aufsteigende Heizgasstrom durch die Lenkwände mehrmals umgelenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkwände durch die Strahlungsheizfläche oder durch besondere Rohrelemente als geschlossene Rohrwände gebildet und derart hintereinander in den hohen Feuerraum eingebaut sind, daß sie dem Gasstrom vor Auftreffen auf eine den Gasstrom zerteilende Heizfläche unter Abbremsung des Auftriebes eine mehrfache, scharfe Umlenkung erteilen.
2. Lenkwandanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Rohrlenkwand schräg nach oben und die zweite schräg oder senkrecht nach unten in den Feuerraum hineinragt.
3. Lenkwandanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinter zwei annähernd auf gleicher Höhe gegenüberliegenden, schräg nach oben gerichteten -Lenkwänden eine dachförmige Lenkwand mit schräg nach unten gerichteten Schenkeln angeordnet ist, durch die der aufsteigende Gasstrom geteilt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 31361, 36 767, 76 264, 206 786, 464188, 645.501; österreichische Patentschrift Nr. 29 455; USA.-Patentschrift Nr. 1558 344; britische Patentschrift Nr. 497 488; französische Patentschrift Nr. 829 880.