DE1096161B

DE1096161B - Mitnehmerspitze fuer Drehbaenke

Info

Publication number: DE1096161B
Application number: DEW17304A
Authority: DE
Inventors: Ernst Weigand
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1955-08-16
Filing date: 1955-08-16
Publication date: 1960-12-29

Description

Mitnehmerspitze für Drehbänke Die Erfindung bezieht sich auf eine Mitnehmerspitze für Drehbänke, bestehend aus einer im Gehäuse axial verschiebbaren, nachgiebig abgestützten Zentrierspitze und einer die Zentrierspitze umgebenden, allseitig einstellbaren und auswechselbaren Mitnehmerschei<be, die mit mehreren Mitnehmerzähnen versehen ist.
Bei den bekannten Mitnehmerspitzen dieser Art ist eine Kugelpfanne für die Einstellbarkeit der Mitnehmerscheibe vorgesehen. Die bei schräger Stirnfläche am Werkstück erforderliche Einstellbarkeit der Kugelpfanne ist nur dann möglich, wenn die Gegenbohrungen für die zur Mitnahme der Mitnehmerscheibe dienenden Stifte entsprechend größer gehalten sind, .so daß die Begrenzung des Schwenkbereiches nicht durch die Stifte, sondern beispielsweise durch einen Sicherungsring oder durch eine Gegenmutter erfolgt. Durch das erforderliche größere Ausmaß der Gegenbohrungen für die Mitnehmerstifte ist eine Formschlüssigkeit während des Anstellens des Zerspanungswerkzeuges nicht mehr gegeben. Bei Wirksamwerden des Zerspanungsdruckes wird daher der in der Kugelpfanne vorhandene Reibungsschluß überwunden, so daß das zu bearbeitende Werkstück bei Anwachsendes Zerspanungsdruckes um den Spielbetrag zwischen Mitnehmerstift und Gegenbohrung nachrückt. Dies ist in jedem Falle wegen der plötzlich erfolgenden Schnittunterbrechung nachteilig für das Zerspanungswerkzeug.
Diese unvollkommene Einstellbarkeit ;der Mitnehmerscheibe verschlechtert sich dann noch weiter, wenn schwere Werkstücke mit hohem Anstelldruck gespannt werden oder wenn die Spannung der Werkstücke, z. B. bei Verwendung einer hydraulisch wirkenden Spanneinrichtung, schnell vorgenommen wird. Infolge des plötzlich einsetzenden hohen Normaldruckes an den beiden Gleitreibungsflächen zwischen Kugel und Pfanne tritt eine .starke Haftreibung auf, so daß die Mitnehmerscheibe nicht ausreichend ausschwenkt, um eine gleichmäßige Anlage .der Mitnehmerzähne an der Stirnseite zu erzielen.
Erfindungsgeimäß werden diese Nachteile ,dadurch beseitigt"daß die Mitnehmerscheibe auf einem Kardangelenk angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß eine Schnittunterbrechung vermieden wird, da der Formschluß immer erhalten bleibt. Das Kardangelenk läßt sich mit Sicherheit bei laufender sowie stillstehender Maschine in jeder Stellung einwandfrei einstellen, auch bei stark schräger Stirnfläche am Werkstück. Diese einwandfreie Einstellung ist auch bei den bei größeren Werkstücken erforderlichen höheren Anstelldrücken durch die Körnerspitze im Reitstock gegeben.
Inder Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise an einer Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Abb.1 einen Querschnitt nach der LinieA-B der Abb. 2, Abb. 2 einen Längsschnitt nach der Linie C-D der Abb. 1 und Abb. 3 einen Querschnitt nach der Linie E-F der Abb. 2.
Die Konushülse 1, die in ihrem vorderen Gewindeteil 2 geschlitzt ist, enthält eine axial verschiebbare Körnerspitze 3. Diese ist durch die Feder 4, die über eine Scheibe 5 mittels einer Schraube 6 nachzustellen ist, in der einen axialen Richtung abgestützt. In der anderen axialen Richtung kommt die Körnerspitze 3 in der Mitnehmerscheibe 7 zur Anlage.
Die Mitnehmerscheihe 7 ist an ihrer Vorderseite mit mehreren Mitnehmerzähnen versehen und an ihrer Rückseite am inneren Ring 8 des Kardangelenkes beispielsweise mittels Schrauben 9 ,befestigt. Der innere Ring 8 ist leicht drehbar in zwei Bolzen 10, die im mittleren Ring 11 eingepreßt sind, angeordnet. Letzterer wiederum kann sich um zwei Bolzen 12, die im äußeren Ring 13 eingepreßt sind, leicht drehen. Der äußere Ring 13 - und damit das ganze Kardangelenk - ist durch einen Gewindestift 14, der in eine von mehreren Nuten am vorderen Gewindeteil 2 der Konushülse 1 eingreift, gegen Drehen gesichert. Die drei Ringe 8, 11 und 13 bilden zusammen mit den Bolzen 10 und 12 das Kardangelenk.
In der Arbeitsstellung nach Abb.2 wird zunächst durch den Druck der Reitstockspitze über das Werkstück 15 die Körnerspitze 3 so weit in die Konushülse 1 hinein verschoben, bis die Stirnseite des Werkstücks an den Mitnehmerzähnen -der Mitnehmer.scheibe 7 zur Anlage kommt. Entsprechend der Winkligkeit der Werkstüekstirnseite stellt sich die Mitnehmerscheibe durch das mit ihr verbundene Kardangelenk ein. Der über das Kardangelenk gehende axiale Arbeitsdruck bewirkt über den geschlitzten vorderen Gewindetei12 ein Festklemmen der Körnerspitze 3. Ein schlagfreies Drehen des Werkstückes 15 ist damit gewährleistet.
Nach Abschluß der Bearbeitung wird die Reitstockspitze zurückgenommen, und es kann das Werkstück 15 ohne Schwierigkeit und Gefahr bei laufender Maschine herausgenommen werden. Die Festklemmung der Körnerspitze 3 hat sich sogleich beim Nachlassen des Drukkes .der Reitstockspitze gelöst, so daß rasch ein neues Werkstück über Körnerspitze 3 zur Anlage an die Mitnehmerzähne der Mitnehmerscheibe 7 und damit zur Mitnahme eingeführt werden kann.
Der Erfindungsgegenstand kann selbstverständlich bauliche Änderungen, z. B. verschiedene Ausführungsformen .der Mitnehmerzähne, erfahren. Auch kann beispielsweise die Feder4 durch eine Druckflüssigkeit oder durch Druckluft ersetzt werden. Ferner kann das innere Gewinde vom äußeren Ring 13 beispielsweise durch einen Konus ersetzt werden: wobei der vordere Teil 2 der Konushülse 1 den Gegenkonus erhält und dadurch ebenfalls ein sicheres Festklemmen und Lösen der Körnerspitze 3 gewährleistet ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Mitnehmerspitze für Drehbänke, bestehend aus einer im Gehäuse axial verschiebbaren, nachgiebig abgestützten Zentrierspitze und einer die Zentrierspitze umgebenden, allseitig einstellbaren und auswechselbaren Mitnehmerscheibe, die mit mehreren Mitnehmerzähnen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerscheibe (7) auf einem Kardangelenk (8, 10, 11, 12, 13) angeordnet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 749 858, 823 559, 847 672, 900 166; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 703 830; Energie und Technik, Januar 1954, S. 6 bis 8; Prospekt »Reitz-Rekord-Drehbank-Mitnehmerspitze« der Fa. Hermann Reitz, Werkzeugfabrik, Lüdenscheid, Worthstr.4; Werbeschrift Nr.529 »Automatische Mitnehmer-Körnerspitze K 3 « der Fa. hosta, Maschinen und Werkzeuge, Stuttgart, Gustav-Siegele-Str. 92.