DE1087935B - Ausstellvorrichtung fuer Kipp-Schwenk-Fluegel - Google Patents
Ausstellvorrichtung fuer Kipp-Schwenk-FluegelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausstellvorrichtung für wahlweise um eine untere, waagerechte Achse
kippbare und um eine seitliche, lotrechte Achse schwenkbare Flügel von Fenstern, Türen od. dgl. mit
mindestens einem Hauptausstellarm, welcher an seinem einen Ende mit dem feststehenden Rahmen
und an seinem anderen Ende mit dem Flügelrahmen gelenkig verbunden und an seinem einen Ende schiebbar
geführt ist, sowie mit einem Zusatzarm, welcher den Hauptausstellarm gegen den einen Rahmen derart
abstützt, daß der Flügel ohne Abkuppeln eines Armes kipp- und schwenkbar ist.
Es sind Ausstellvorrichtungen der vorstehenden Art bekannt, wobei der Hauptausstellarm einerseits
in der lotrechten Schwenkachse des Flügels am feststehenden Rahmen und auf der gegenüberliegenden
Seite schiebbar mit dem Flügelrahmen verbunden ist. Ein Zusatzarm, welcher einerseits in der Mitte des
Hauptausstellarmes und andererseits auf der Seite der lotrechten Schwenkachse des Flügels am Flügelrahmen
angelenkt ist, stützt hierbei den Flügel zusätzlich gegen den Hauptausstellarm in Kippstellung
ab. Auch ist es bekannt, den Zusatzarm ohne Spiel einerseits am Flügelrahmen und andererseits am
Hauptausstellarm anzulenken, und zwar — durch entsprechende Längenbemessung — auch dann, wenn der
Zusatzarm außerhalb der lotrechten Schwenkachse am Flügelrahmen angelenkt ist. Der Flügel wird hierbei
trotz der spielfreien Anlenkung des Hauptausstellarmes am feststehende Rahmen und des Zusatzarmes
beim Öffnen des Flügels in die Kippstellung bzw. beim Schließen desselben aus dieser Kippstellung an seinen
beiden Kanten in Ebenen senkrecht zum feststehenden Rahmen geführt.
Es sind des weiteren Ausstellvorrichtungen mit zwei in Kippstellung des Flügels sich kreuzenden
Ausstellarmen bekannt, wobei die beiden Ausstellarme je an ihrem einen Ende am feststehenden Rahmen und
an ihrem anderen Ende am Flügelrahmen, und zwar an einem ihrer beiden Enden, schiebbar angelenkt
sind. Die beiden Ausstellarme sind hierbei an der Kreuzungsstelle nicht oder normalerweise nicht miteinander
verbunden, indem sie sich in letzterem Falle z. B. erst kuppeln, wenn die Kippstellung des Flügels
erreicht oder nahezu erreicht ist. Eine solche als Kreuzschere ausgebildete Ausstellvorrichtung hat den
Vorteil, daß beim Schwenken des Flügels der eine der beiden Ausstellarme am feststehenden Rahmen verbleibt,
während der andere Ausstellarm sich mit dem Flügel mitbewegt, ohne daß hierbei ein Entkuppeln
des einen oder anderen Äusstellarnies von dem feststehenden Rahmen oder von dem Flügel erforderlich
ist.
Bei den bekannten Ausstellvonrichtungen ist es jedoch Ausstellvorrichtung
für Kipp-Schwenk-Flügel
für Kipp-Schwenk-Flügel
Anmelder:
Vereinigte Baubeschlag-Fabriken
Gretsch & Co. G.m.b.H.,
Stuttgart-Feuerbach
Dipl.-Ing. Walter Vöster und Carl Dietz, Stuttgart,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
nicht zu vermeiden, daß bei Fehlbedienung des Flügels, d. h. bei gleichzeitiger Entkupplung desselben in
der lotrechten Schwenkachse und in der waagerechten Kippachse, die der lotrechten Schwenkachse benachbarte
obere Kante des Flügels beim Zurückschwenken desselben seitlich über den Flügelrahmen hinaus geschwenkt
wird, so daß die Gefahr besteht, daß die obere Ecke des Flügels gegen die die Fenster- oder
Türöffnung begrenzende Wand stößt.
Bei der Ausstellvorrichtung gemäß der Erfindung wird das unerwünschte Anstoßen des Flügels an die
Wand und die Leibung des Fensters oder der Tür derart vermieden, daß auch bei Fehlbedienung die obere
Flügelecke nicht über die Begrenzungsebene des feststehenden Rahmens seitlich hinaustritt, sondern nur
eine Bewegung senkrecht oder etwa senkrecht zur Rahmenebene auch dann ausführen kann, wenn der
Flügel infolge Fehlbedienung sowohl in der lotrechten Schwenkachse als auch in der waagerechten Kippachse
entkuppelt ist.
Die Erfindung besteht demgemäß im wesentlichen darin, daß der durch den Zusatzarm abgestützte kippende
Ausstellarm auf der der lotrechten Schwenk achse gegenüberliegenden Seite mit dem feststehenden
Rahmen schiebbar und am Flügelrahmen in der lotrechten Schwenkachse ohne Spiel angelenkt ist und der
Zusatzarm mit dem einen Ende in der lotrechten Schwenkachse am feststehenden Rahmen und mit dem
anderen Ende in der Mitte des Ausstellarmes ohne Spiel gelenkig angeschlossen ist, wobei vorzugsweise
der Flügel auf der der lotrechten Schwenkachse gegenüberliegenden Seite durch weitere, zusätzliche Mittel
gegen den feststehenden Rahmen abgestützt ist.
009 588/60
Vorzugsweise besteht hierbei die weitere Abstützvorrichtung darin, daß zur weiteren Abstützung des
Flügels auf der der lotrechten Schwenkachse gegenüberliegenden Seite ein zweiter, schwenkender Ausstellarm
vorgesehen ist, welcher in der lotrechten Schwenkachse mit dem feststehenden Rahmen ohne
Spiel und auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Flügelrahmen schiebbar verbunden ist, wobei er sich
in Kippstellung des Flügels mit dem kippenden Ausstellarm scherenartig kreuzt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist in Anwendung auf Kreuzscheren zur Kupplung des nicht
mit dem Zusatzarm verbundenen Ausstellarmes mit dem Flügel eine in Schließstellung des letzteren sich
selbsttätig kuppelnde Vorrichtung vorgesehen, welche beim Schwenken des Flügels um eine lotrechte
Schwenkachse sich selbsttätig gegen ein Auskippen des Flügels sperrt. Die Vorrichtung besteht hierbei
vorzugsweise in an sich bekannter Weise aus einem am erwähnten Ausstellarm angeordneten Zapfen und
einem Querschlitz am Flügel (oder umgekehrt), derart, daß der in den Querschlitz eingreifende Zapfen
infolge der verschiedenen Bewegungsrichtungen des um seine Anlenkungsachse am feststehenden Rahmen
schwenkenden Ausstellarmes einerseits und des durch den zusätzlich abgestützten kippenden Ausstellarm geführten,
um die lotrechte Achse geschwenkten Flügels andererseits gegen Austritt aus dem Querschlitz gesperrt
ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 die schematische Gesamtansicht eines Fensters mit einer nach der Erfindung ausgebildeten Ausstellvorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Fenster nach Fig. 1 mit geschlossenem Flügel in größerem Maßstabe,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Fenster entsprechend Fig. 2, jedoch bei gekipptem Flügel,
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Fenster entsprechend Fig. 2, jedoch bei um die lotrechte Achse geschwenktem
Flügel,
Fig. 5 eine Draufsicht auf das Fenster entsprechend Fig. 2, jedoch bei sowohl um die waagerechte Kippachse
als auch um die lotrechte Schwenkachse teilweise geschwenktem Flügel (Fehlbedienung),
Fig. 6 eine praktische Ausführung der Ausstellvorrichtung entsprechend einer Ansicht nach Fig. 1,
Fig. 7 die gleiche Ausstellvorrichtung wie in Fig. 6 in Draufsicht, jedoch bei teilweise sowohl um die lotrechte
als auch um die waagerechte Achse geschwenktem Flügel entsprechend Fig. 5, und zwar in einem
etwas kleineren Maßstab als Fig. 6,
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform der Ausstellvorrichtung in Draufsicht bei gekipptem Flügel,
Fig. 9 eine dritte Ausführungsform der Ausstellvorrichtung in Draufsicht, ebenfalls bei gekipptem Flügel,
Fig. 10 die entsprechende Bewegungsmöglichkeit des Flügels bei der Ausstellvorrichtung nach dem
Stande der Technik und
Fig. 11 schematisch die Bewegungsmöglichkeit des fehlbedienten Flügels bei einer Ausstellvorrichtung
gemäß der Erfindung.
Wie Fig. 1 zeigt, ist am feststehenden Rahmen 10 der Flügel 11 sowohl um eine lotrechte Achse A-A
kippbar als auch um eine waagerechte Achse B-B schwenkbar als sogenannter Kipp-Schwenk-Flügel gelagert.
Die lotrechte Schwenkachse wird hierbei durch das untere Eckgelenk 13 und die Hülsen 14 und 15
der weiteren, zugleich als Riegeleinrichtung wirkenden Schwenkgelenke bestimmt, mit welchen der Flügel 11
mittels durch den Handgriff 16 und die Stellstange 17 schiebbarer Gelenkzapfen 18 und 19 kuppelbar ist. Die
waagerechte Kippachse B-B wird des weiteren außer durch das etwa als Kugelgelenk oder in ähnlicher
Weise ausgebildete Eckgelenk durch das weitere Kippgelenk 20 gebildet, von dessen beiden Teilen in an
sich bekannter Weise der eine am Flügelrahmen und der andere am feststehenden Rahmen angeordnet ist
und welches durch einen schiebbaren Zapfen 21 miteinander kuppelbar ist.
Außerdem ist zweckmäßig auf der der lotrechten Schwenkachse A-A gegenüberliegenden Seite ein Rollkantengetriebe
vorgesehen, welches aus einer durch den Handgriff 22 stellbaren Riegelstange 23 mit den
Riegelzapf en 24 und 25 besteht, die in entsprechende Verriegelungen 26, 27 am feststehenden Rahmen eingreifen
können, um in geschlossenem Zustand des Flügels ein festes und zuverlässiges Andrücken der Öffnungsseite
des Flügels zu gewährleisten.
ao Die Ausstellvorrichtung gemäß der Erfindung ist auf der der Kippachse B-B gegenüberliegenden Kante
des Flügels angeordnet und besteht aus den beiden Ausstellarmen 28 und 29 sowie einem Zusatzarm 30.
Der eine der beiden Ausstellarme schwenkt beim
as Schwenken des Flügels mit diesem um die lotrechte
Achse, er wird daher als »schwenkender Ausstellarm« 28 bezeichnet. Der andere Ausstellarm 29, den der
Zusatzarm 30 zusätzlich gegen den feststehenden Rahmen verstrebt, führt den Flügel beim Kippen, er wird
zur Unterscheidung als »kippender Ausstellarm« 29 bezeichnet. Der schwenkende Ausstellarm 28 ist hierbei
in der lotrechten Schwenkachse A-A in einem Gelenk 31 am feststehenden Rahmen 10 spielfrei angelenkt
und mittels eines Gelenkzapfens 32 an seinem anderen Ende in einer Schlitzführung 33 des Flügels
11 geführt. In ähnlicher Weise ist der kippende Ausstellarm 29 in einem Gelenk 34 am Flügelrahmen, und
zwar in der geschlossenen Stellung des Flügels ebenfalls in der lotrechten Schwenkachse A-A, ohne Spiel angelenkt
und an seinem anderen Ende mittels eines Führungszapfens 35 in einer Schlitzführung 36 am feststehenden
Rahmen geführt. Der Zusatzarm 30 ist ebenfalls in der lotrechten Schwenkachse A-A des Flügels
in einem Gelenk 37 am feststehenden Rahmen und in einem Gelenk 38 am kippenden Ausstellarm 29 spielfrei
angelenkt. Der Zusatzarm 30 hat die halbe Länge des von ihm verstrebten Ausstellarmes 29, wobei der
Gelenkpunkt 38 in der Mitte zwischen den Gelenken 34 und 35 liegt. Der kippende Ausstellarm 29 und der
Zusatzarm 30 bilden dadurch ein gleichschenkliges Dreieck mit veränderlichem Scheitelwinkel. Die
Grundlinie des Dreiecks liegt immer in einer senkrecht zum feststehenden Rahmn durch die Schwenkachse
A-A gelegten Ebene. Die gelenkseitige obere Flügelkante wird damit eindeutig auf der Grundlinie geführt.
Des weiteren ist eine Vorrichtung zur selbsttätigen
Kupplung des schwenkenden Ausstellarmes 28 mit dem Flügel 11 angedeutet. Diese Kupplungsvorrichtung
besteht beispielsweise aus einem Zapfen 39 am schwenkenden Ausstellarm 28 und einem Querschlitz 40 am
Flügelrahmen 11, derart, daß in der geschlossenen Lage des Flügels der Zapfen 39 in den Schlitz 40 eingreift
und sich hierbei ohne Spiel oder nur mit geringem Spiel. gegen die seitliche Begrenzungskante 41
des Schlitzes 40 anlegt.
Die Wirkungsweise der in den Fig. 1 bis 5 schematisch dargestellten Ausstellvorrichtung ist folgende:
In geschlossener Lage nach Fig. 1 und 2 liegen die beiden Ausstellarme 28 und 29 sowie der Zusatzarm
30 unmittelbar übereinander. Der Zapfen 39 steht im
Eingriff mit dem Schlitz 40 am Flügel. Wird der Flügel, nachdem er in der lotrechten Achse A-A entkuppelt
und in der waagerechten Achse B-B gekuppelt worden ist, um die waagerechte Kippachse gekippt, so
wird der Flügel 11 durch die Ausstellarme 28 und 29 geführt, wie beispielsweise in Fig. 3 dargestellt ist.
Das Gelenk 34 bzw. die benachbarte seitliche Flügelkante werden hierbei durch das gleichschenklige Gelenkdreieck
37, 38, 34, also durch den kippenden Ausstellarm 29 und den Zusatzarm 30, eindeutig in Riehtung
χ bzw. in einer Ebene senkrecht zum feststehenden Rahmen geführt. Der Zapfen 39 tritt hierbei aus
dem Schlitz 40 am Flügel aus.
Beim Schwenken des Flügels um die lotrechte Schwenkachse A-A, also bei gekuppelten Schwenkgelenken
18, 14 bzw. 19, 15 und bei entkuppeltem Kippgelenk 20, 21, bleibt, wie Fig. 4 zeigt, der kippende
Ausstellarm 29 mit dem Zusatzarm 30 am feststehenden
Rahmen, während der schwenkende Ausstellarm 28 mit dem Flügel um sein Gelenk 31 schwenkt. Der ao
Zapfen 39 am schwenkenden Ausstellarm 28 bleibt daher im Schlitz 40. Sind nun infolge eines Bedienungsfehlers
außer dem Kippgelenk 20, 21 auch die Schwenkgelenke 18, 14 bzw. 15,19 entkuppelt worden,
so besteht an sich die Gefahr, daß sich der geschwenkte Flügel (Fig. 4) von dem schwenkenden
Ausstellarm 28 entfernen will, indem er sich um das untere Eckgelenk 13 einerseits und das obere Gelenk
32 am Ende des schwenkenden Ausstellarmes 28 andererseits dreht, so daß er z. B. in die Lage nach Fig. 5
strebt. Dies wird jedoch verhindert, weil der Zapfen 39 sich nicht aus dem Schlitz 40 entfernen kann, denn
der Schlitz 40 müßte sich etwa senkrecht zum schwenkenden Ausstellarm 28 in Pfeilrichtung f um das Gelenk
32 bewegen, damit der Zapfen 39 in der Riehtung /' aus dem Schlitz 40 hinausgelangt. Diese Bewegung
des Flügels 11 wird jedoch dadurch verhindert, daß der Flügel im Gelenk 34 an den kippenden
Ausstellarm 29 angelenkt ist und das Gelenk 34 infolge der Abstützung des kippenden Ausstellarmes 29 durch
den Zusatzarm 30 sich nur senkrecht zur Rahmenebene in Pfeilrichtung χ bewegen kann. Dementsprechend
kann der Schlitz 40 auch nur eine dazu parallele Bewegung senkrecht zur Rahmenebene etwa in Pfeilrichtung X1 ausführen, so daß sich der Zapfen 39 an der
Wandung 41 des Schlitzes 40 klemmt und infolgedessen den um die lotrechte Achse geschwenkten Flügel
an einem gleichzeitigen Kippen hindert. Ein Kippen um die waagerechte Achse B-B und ein gleichzeitiges
Schwenken um die lotrechte Achse A-A ist daher infolge einer Fehlbedienung praktisch nur aus
der gekippten Lage möglich, in welcher der Zapfen 39 bereits den Schlitz 40 verlassen hat. Eine solche
Lage ist beispielsweise in Fig. 5 schematisch dargestellt. Aber auch in diesem Fall behält der Flügel
seine Führung bei, da das Gelenkdreieck 31, 38, 34 eine Bewegung des Gelenkes 34 nur in Pfeilrichtung x,
d. h. in einer Ebene senkrecht zur Ebene des feststehenden Rahmens, zuläßt.
In der praktischen Ausführung nach Fig. 6 und 7 sind die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 bis 5
verwendet. Zur Anlenkung des schwenkenden Ausstellarmes 28 und des Zusatzarmes 30 am feststehenden
Rahmen bei 31 bzw. 37 dient ein gemeinsamer Zapfen 42, welcher in einem am feststehenden Rahmen angeschraubten
Lagerbock 43 befestigt ist. Zur Lagerung des kippenden Ausstellarmes 29 am Flügel ist ein
U-förmiger Beschlag 44 vorgesehen, mit welchem ein winkelförmiger Beschlag 45 mittels Niete 46 fest verbunden
ist, der seinerseits durch Schrauben 47 und 48 am Flügel befestigt ist. Mit dem waagerechten Schenkel
des winkelförmigen Beschlages 45 ist noch ein Blech 49 verbunden, das den Schlitz 40 für den Kupplungszapfen
39 bildet. Der Kupplungszapfen 39 stützt sich gegen die Kante 41 am winkelförmigen Beschlag
45 ab.
Der zur Führung des Gelenkzapfens 32 am schwenkenden Ausstellarm 28 dienende Schlitz 33 wird durch
einen Beschlagteil 50 gebildet, der durch Schrauben 51 am Flügel 11 angeschraubt ist. Zur Führung des
kippenden Ausstellarmes 29 am feststehenden Rahmen ist ein Beschlag 52 vorgesehen, der durch Schrauben
53 am feststehenden Rahmen angeschraubt ist und einen Führungsschlitz 36 aufweist, der an seinem
rechten Ende in eine breitere öffnung 54 übergeht. Als
Führungszapfen des kippenden Ausstellarmes 29 dient eine mit dem Ausstellarm verschweißte oder in sonstiger
Weise fest verbundene und durch den Schlitz 36 hindurchgreifende Platte 55. Die Platte ist mit
einem V-förmigen Ansatz 56 versehen, welcher auf der dem kippenden Ausstellarm 29 gegenüberliegenden
Seite des Beschlages 52 gleitet und eine größere Höhe als der Schlitz 36, jedoch eine etwas geringere Höhe
als die Öffnung 54 hat. Beim Schieben des kippenden Ausstellarmes 29 gleitet der Ansatz 56 auf der Rückseite
des Beschlages 52 entlang, wobei er infolge seiner V-förmigen (oder entsprechend gebogenen Ausbildung)
ein Schrägstellen der Platte 55 bzw. des kippenden Ausstellarmes 29 am Führungsschlitz 36 erlaubt. Die
öffnung 54 hat die Aufgabe, das Einbringen der Platte 55 mit dem Ansatz 56 in den Schlitz zu ermöglichen.
In der normalen Schräglage des kippenden Ausstellarmes 29 ist jedoch ein Austreten des Ansatzes
56 aus der öffnung 54 nicht möglich.
Während im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 der Zusatzarm 30 unter dem kippenden Ausstellarm
29 und der schwenkende Ausstellarm 28 unter dem Zusatzarm 30 liegt, ist im Falle der Fig. 8 die Anordnung
insofern umgekehrt, als der kippende Ausstellarm 29 sich unter dem Zusatzarm 30 und dieser sich
unter dem schwenkenden Ausstellarm 28 befindet. Außerdem wird der kippende Ausstellarm 29 mittels
eines Gelenkzapfens 35 a in einem Schlitz 36a am feststehenden Rahmen geführt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist der nicht mit dem Zusatzarm 30 verbundene schwenkende
Ausstellarm 28 mittels eines Zapfens 31 α in einem
Längsschlitz 31 b außerhalb des Gelenkes 37 des Zusatzarmes 30, d. h. außerhalb der lotrechten Schwenkachse
A-A1 geführt. Am anderen Ende ist der schwenkende
Ausstellarm 28 mittels eines Gelenkes 32 am Flügel 11 in einem kurzen Schlitz 33 a schiebbar geführt.
Der Schlitz 33 a kann auch ganz fehlen, der Ausstellarm 28 also im Gelenk 32 spielfrei am Flügel
11 angelenkt sein, wenn sich der Schlitz 31 b bis zum Gelenk 37 erstreckt.
In der in Fig. 9 gezeichneten Lage befindet sich der Flügel in der gekippten Endstellung. Wird der Flügel
zurückgekippt, so gleitet der Zapfen 31 a des schwenkenden Ausstellarmes 28 im Schlitz 31 b, bis er an
dessen anderem Ende anliegt, worauf ein Schieben des Zapfens 32 im Schlitz 33 α bis zur geschlossenen Lage
des Flügels stattfindet. Auch im Falle der Fig. 9 ist wie in Fig. 8 der kippende Ausstellarm 29 mittels
eines Gelenkzapfens 35 a in einem Schlitz 36a am feststehenden
Rahmen geführt, während er an seinem anderen Ende durch ein Gelenk 34 am Flügel 11 spielfrei
angelenkt ist. Der Zusatzarm 30 ist wiederum einerseits in der lotrechten Schwenkachse A-A bei 37
am feststehenden Rahmen und andererseits durch ein
Grelenk 38 in der Mitte des kippenden Ausstellarmes 29 an diesem je mittels eines spielfreien Gelenkes
angeschlossen.
Die Ausführung nach Fig. 8 und 9 bietet den Vorteil, daß die Austellarme zum Aushängen des Flügels
leichter von diesem entkuppelt werden können, wobei dieser gegebenenfalls auch ohne die Ausstellarme abgenommen
werden kann. Dieses wird dadurch ermöglicht, daß der schwenkende Ausstellarm 28 über dem
kippenden Ausstellarm 29 angeordnet ist, so daß bei geschlossenem Flügel der Gelenkzapfen 32 des schwenkenden
Ausstellarmes 28 von oben her zugänglich ist, während das Gelenk 34 des kippenden Ausstellarmes
29 infolge der seitlichen Anordnung am Flügel 11 von unten her zugänglich ist.
An Hand der schematischen Darstellung nach Fig. 10 und 11 sei die Erfindung nochmals näher
erläutert. Die Fig. 10 zeigt hierbei eine bekannte Ausstellvorrichtung
mit zwei sich kreuzenden Ausstellarmen, bei welcher der schwenkende Ausstellarm 28
durch einen Zusatzarm 130 am Flügel abgestützt ist. Die Fig. 11 zeigt eine Ausführungsform gemäß der
vorliegenden Erfindung. In beiden Fällen sind entsprechend den vorhergehenden Figuren der schwenkende
Ausstellarm mit 28, der kippende Ausstellarm mit 29 und derZusatzarm mit 30 (bzw. 130 in Fig. 10)
bezeichnet, wobei zum besseren Vergleich der beiden Anordnungen die Hauptausstellarme 29 und 30 je mit
gleicher Länge dargestellt sind. Die voll ausgezogene Lage der durch die beiden Hauptarme und den Zusatzarm
gebildeten Kreuzschere zeigt hierbei dieselbe bei gekipptem Flügel, während die gestrichelte Lage die
Kreuzschere und den Flügel bei Fehlbedienung zeigt, und zwar dann, wenn sowohl das obere Schwenkgelenk
in der lotrechten Achse A-A als auch das linke Kippgelenk in der waagerechten Achse B-B entkuppelt
sind und der Flügel dadurch um das untere Eckgelenk ausschwingt.
Hierbei ergibt sich folgende Wirkungsweise: Bei der bekannten Ausführung nach Fig. 10 schwingt das Gelenk
34 des kippenden Ausstellarmes 29 beim Kippen und Schwenken des Flügels 11 in die Lage 11' seitlich
aus, indem der Punkt 34 einen Kreisbogen α vom Punkt 34 zum Punkt 34' beschreibt. Die Lage des
Punktes 34' wird hierbei durch den Punkt 35 bestimmt, der beim Kippen des Flügels in seinem Führungsschlitz von der linken in die rechte Endlage gleitet. Bei
einem fehlerhaften Auskuppeln des Kippgelenkes bleibt der Punkt 35 infolge des Flügelgewichts in seiner
rechten Endlage, so daß der Punkt 34 zwangläufig auf dem Kreisbogen α nach außen gegen 34'
wandert. Hierdurch besteht die Gefahr, daß der gekippte Flügel bei zusätzlicher Schwenkung um eine
lotrechte Achse mit seiner oberen Ecke am Mauerwerk bzw. an der Fensterleibung anstoßt, und zwar in einem
Abstand vom Schwenkpunkt 31, welcher der Länge des das Gelenk 35 aufnehmenden Schlitzes entspricht.
In der Stellung 11' des Flügels nehmen die Ausstellarme die Lage 28', 29' und der Zusatzarm die Lage
130' ein. Das Gelenk 32 ist hierbei in die Stellung 32' gelangt. Um den Flügel aus dieser Stellung in die
Schxvenkachse einzurasten, d. h. die Punkte 34' und 31
in eine Flucht zu bringen, ist eine zusätzliche Bewegung des Flügels in einer zur Ebene des feststehenden
Rahmens parallelen Richtung erforderlich.
Fig. 11 zeigt dagegen die Verhältnisse bei einer Austellvorrichtung gemäß der Erfindung. Wird der
gekippte Flügel 11 nach Freigabe des unteren linken Kippgelenkes um die lotrechte Achse geschwenkt, also
beispielsweise in die Lage 11', so wird der Punkt 34 stets senkrecht zur Rahmenebene in Richtung a' geführt.
Dies wird dadurch sichergestellt, daß im Gegensatz zur Ausführung nach Fig. 10 nicht der schwenkende
Austeilarm 28, sondern der kippende Austellarm 29 durch den Zusatzarm 30 im Punkt 38 abgestützt
ist. Der Punkt 38 bewegt sich hierbei auf einem Kreisbogen b' um den Punkt 31, z. B. nach 38', wobei
die Grundlinien der gleichschenkeligen Dreiecke 31, 38, 34 bzw. 31, 38', 34' stets auf der Linie 31, 34
ίο (bzw. der senkrechten Bewegungsrichtung a') bleiben.
Infolge der zwangläufigen Führung der Flügelecke 34 ist auch ein Anstoßen des Flügels an der Fensterleibung
bzw. am Mauerwerk ausgeschlossen. Um den infolge Fehlbedienung sowohl in der lotrechten
Schwenkachse als auch in der waagerechten Kippachse entriegelten Flügel wieder in die lotrechte Achse im
Punkt 31 zu bringen, ist nur ein geringfügiges Anheben der öffnungsseitigen Flügelkante notwendig, um
den Punkt 34 bzw. 34'zwangläufig nach 31 zubringen.
Claims (8)
1. Ausstellvorrichtung für wahlweise um eine untere, waagerechte Achse kippbare und um eine
seitliche, lotrechte Achse schwenkbare Flügel von Fenstern, Türen od. dgl. mit mindestens einem
Ausstellarm, welcher an seinem einen Ende mit dem feststehenden Rahmen und an seinem anderen
Ende mit dem Flügelrahmen gelenkig verbunden und an seinem einen Ende schiebbar geführt ist,
sowie mit einem Zusatzarm, welcher den Ausstellarm gegen den einen Rahmen derart abstützt, daß
der Flügel ohne Abkuppeln eines Armes kipp- und schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
durch den Zusatzarm abgestützte kippende Ausstellarm (29) auf der der lotrechten Schwenkachse
(A-A) gegenüberliegenden Seite mit dem feststehenden Rahmen (10) schiebbar und am Flügelrahmen
(11) in der lotrechten Schwenkachse (A-A) ohne Spiel angelenkt ist und der Zusatzarm (30)
mit dem einen Ende (37) in der lotrechten Schwenkachse (A-A) am feststehenden Rahmen
(10) und mit dem anderen Ende (38) in der Mitte des kippenden Ausstellarmes (29) ohne Spiel gelenkig
angeschlossen ist, wobei vorzugsweise der Flügel auf der der lotrechten Schwenkachse gegenüberliegenden
Seite durch weitere, zusätzliche Mittel gegen den feststehenden Rahmen abgestützt
ist. ,
2. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur weiteren Abstützung
des Flügels auf der der lotrechten Schwenkachse (A-A) gegenüberliegenden Seite ein zweiter,
schwenkender Ausstellarm (28) vorgesehen ist, welcher in der lotrechten Schwenkachse mit dem
- feststehenden Rahmen ohne Spiel und auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Flügelrahmen
schiebbar verbunden ist, wobei er sich in Kippstellung des Flügels mit dem kippenden Ausstellarm
(29) scherenartig kreuzt.
3. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kupplung des
nicht mit dem Zusatzarm (30) verbundenen schwenkenden Ausstellarmes (28) mit dem Flügel
(11) eine in Schließstellung des letzteren sich selbsttätig kuppelnde Vorrichtung (39, 40) vorgesehen
ist, welche beim Schwenken des Flügels um eine lotrechte Schwenkachse sich selbsttätig gegen
ein Auskippen des Flügels sperrt.
4. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus
einem am schwenkenden Ausstellarm (28) angeordneten Zapfen (39) und einem Querschlitz (40)
am Flügel (11) — oder umgekehrt — besteht, derart, daß der in den Querschlitz (40) eingreifende
Zapfen (39) infolge der verschiedenen Bewegungsrichtungen des um seine Anlenkungsach.se am feststehenden
Rahmen (10) schwenkenden Ausstellarmes (28) einerseits und des durch den zusätzlich
abgestrebten kippenden Ausstellarm (29) geführten, um die lotrechte Achse (A-A) geschwenkten
Flügels andererseits gegen Austritt aus dem Querschlitz gesperrt ist.
5. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht mit dem
Zusatzarm (30) verbundene, in der lotrechten Schwenkachse (A-A) am feststehenden Rahmen
(10) angelenkte schwenkende Ausstellarm (28) sowie vorzugsweise auch der darüberliegende Zusatzarm
(30) unterhalb des durch den Zusatzarm (30) verstrebten kippenden Ausstellarmes (29)
angeordnet ist.
6. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht mit
ίο
dem Zusatzarm (30) verbundene, in der lotrechten Schwenkachse (A-A) am feststehenden Rahmen
(10) angelenkte schwenkende Ausstellarm (28) sowie vorzugsweise auch der darunterliegende Zusatzarm
(30) oberhalb des durch den Zusatzarm (30) verstrebten kippenden Ausstellarmes (29) angeordnet
ist.
7. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Zusatzarm
nicht verbundene Ausstellarm (28) am feststehenden Rahmen (10) schiebbar geführt und am Flügelrahmen
(11) unschiebbar angelenkt ist.
8. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Zusatzarm
nicht verbundene Ausstellarm (28) am feststehenden Rahmen (10) und am Flügelrahmen (11)
schiebbar geführt angelenkt ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 941 413, 959 353;
deutsche Auslegeschrift K 20809 V/68 c (bekanntgemacht am 16. 2. 1956).
Deutsche Patentschriften Nr. 941 413, 959 353;
deutsche Auslegeschrift K 20809 V/68 c (bekanntgemacht am 16. 2. 1956).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV11390A DE1087935B (de) | 1956-10-17 | 1956-10-17 | Ausstellvorrichtung fuer Kipp-Schwenk-Fluegel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV11390A DE1087935B (de) | 1956-10-17 | 1956-10-17 | Ausstellvorrichtung fuer Kipp-Schwenk-Fluegel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1087935B true DE1087935B (de) | 1960-08-25 |
Family
ID=7573455
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV11390A Pending DE1087935B (de) | 1956-10-17 | 1956-10-17 | Ausstellvorrichtung fuer Kipp-Schwenk-Fluegel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1087935B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3758990A (en) * | 1971-02-06 | 1973-09-18 | Volkswagenwerk Ag | Door arrangement for vehicles |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE941413C (de) * | 1952-04-27 | 1956-04-12 | Andreas Kruell | Beschlag fuer wahlweise um eine lotrechte Achse schwenkbare oder um eine waagerechteAchse kippbare Fluegel von Fenstern, Tueren od. dgl. |
DE959353C (de) * | 1955-01-15 | 1957-03-07 | Ver Baubeschlag Gretsch Co | Ausstellvorrichtung fuer wahlweise um eine lotrechte Achse schwenkbare oder um eine waagerechte Achse kippbare Fluegel von Fenstern, Tueren od. dgl. |
-
1956
- 1956-10-17 DE DEV11390A patent/DE1087935B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE941413C (de) * | 1952-04-27 | 1956-04-12 | Andreas Kruell | Beschlag fuer wahlweise um eine lotrechte Achse schwenkbare oder um eine waagerechteAchse kippbare Fluegel von Fenstern, Tueren od. dgl. |
DE959353C (de) * | 1955-01-15 | 1957-03-07 | Ver Baubeschlag Gretsch Co | Ausstellvorrichtung fuer wahlweise um eine lotrechte Achse schwenkbare oder um eine waagerechte Achse kippbare Fluegel von Fenstern, Tueren od. dgl. |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3758990A (en) * | 1971-02-06 | 1973-09-18 | Volkswagenwerk Ag | Door arrangement for vehicles |
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