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Vorrichtung für das Chemischreinigen von Textilien Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung für das Chemischreinigen von Textilien, bei der die in
einem schrankartigen Gehäuse untergebrachten Arbeitselemente während des Arbeitsablaufes
mittels Steuerelemente hinsichtlich ihrer Arbeitszeit steuerbar sind.
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Bei insbesondere schrankartigen Anordnungen für die Chemischreinigung
werden normalerweise die einzelnen Arbeitsgänge bzw. -abläufe von Hand der Reihe
nach ein- und ausgeschaltet, wobei die Abstimmung der einzelnen Zeiten in Abhängigkeit
von der Beschaffenheit des Reinigungsgutes und des Verschmutzungsgrades manuell
getroffen wird. Hierbei bedient sich die Bedienungsperson einer üblichen Zeituhr,
die auf dievon ihr als richtig erachtete Zeit eingestellt wird.
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Demzufolge ist die Bedienungsperson gezwungen, ständig in der Nähe
der Maschine sich aufzuhalten, da die einzelnen Schalthandlungen relativ kurz hintereinander
erfolgen müssen (mit Ausnahme der etwas länger dauernden Rückgewinnung der Reinigungsflüssigkeit).
Bei Unachtsamkeit oder plötzlicher Behinderung der Bedienungsperson werden die Arbeitsgänge
unnötig lange hinausgezögert, wodurch eine Verteuerung des Arbeitsprozesses und
auch eine Schädigung des Reinigungsgutes eintritt.
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Eine Abhilfe ist dadurch versucht worden, daß man mit Hilfe von Programmschaltwerken
über nockenwellengesteuerte Elektroschalter einen automatischen Ablauf der hintereinander
erfolgenden Arbeitsvorgänge erzwingt. Diese Anordnung gestattet aber nur den Ablauf
eines von vornherein unveränderbar festgelegten Programmablaufs. Wenn Rutschkupplungen
zwischen Nockenwelle und Synchronmotor vorgesehen werden, besteht zwar die Möglichkeit,
während des Programmablaufs den gerade sich vollziehenden Arbeitsvorgang zu ändern,
insbesondere zu verlängern.
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Indes muß dies manuell in dem Augenblicke bewirkt werden, in dem der
vorgegebene Zeitablauf endet. Die Folge davon ist, daß die Bedienungsperson auch
in diesem Falle praktisch an die Maschine gebunden ist, also nicht ungehindert anderen
Arbeiten nachgehen kann.
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Weiterhin sind Wasch- und Schleudermaschinen bekannt, bei denen mittels
elektrischer Schaltungen das Programm verschieden eingestellt und der Ablauf iiberwacht,
unterbrochen und von Hand weitergeführt werden kann. Es handelt sich also bei diesen
vorbekannten Maschinen stets um eine Regelung der Arbeitsverhältnisse während des
Betriebes. Auch für diese Vorrichtungen gelten die eingangs geschilderten Nachteile.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, daß vor Beginn
der Arbeitstätigkeit jede einzelne Arbeitsphase des Arbeitsablaufes, also das Rei-
nigen,
Schleudern oder die Lösungsmittelrückgewinnung, hinsichtlich des Beginns und der
Dauer der einzelnen Arbeitsphase im Sinne einer Vorwählung eingestellt werden soll,
und es soll darüber hinaus auch während des Arbeitslaufes eine Nachregulierung und
gegebenenfalls eine Umstellung von automatischem Ablauf in Handbedienung erfolgen
können.
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In diesem Sinne sieht die Erfindung vor, daß zur Steuerung jeder
veränderlichen Arbeitsphase des gesamten Arbeitsablaufes (Reinigen, Schleudern,
Lösungsmittelrückgewinnung) je Arbeitsphase ein besonderes vor Arbeitsbeginn auf
einen wählbaren Sollwert einstellbares Zeitlaufwerk mit Schaltkontakten vorgesehen
ist, die untereinander in Reihe entsprechend dem Arbeitsablauf derart gekoppelt
sind, daß die Zeitlaufwerke nach erfolgter Voreinstellung nacheinander ablaufen
und sich gegenseitig ein- und abschalten und daß sie während des Arbeitsablaufes
in der jeweiligen Arbeitsphase nachstellbar sind.
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Ein derartiger Erfindungsgedanke ist bei den vorbekannten Vorrichtungen
nicht enthalten. In der Regel besitzen diese Vorrichtungen ein einziges Schaltwerk,
das bei Umdrehung um 3600 den gesamten Arbeitsablauf steuert. Es ist hierbei bekannt,
dieses Schaltwerk langsamer oder schneller anzutreiben. Dadurch wird die Gesamtdauer
Ides Arbeitsablaufes verkürzt oder verlängert. Mit dieser Maßnahme ist jedoch die
Relation der einzelnen Arbeitsphasen innerhalb des Gesamtarbeitsablaufes nicht beeinflußbar.
Man hat sich daher bisher so geholfen, daß man entweder die auf dem Schaltwerk für
die Regelung der einzelnen Arbeitsphasen vorgesehenen Kontakte verstellte oder daß
man durch Einordnung von Rutschkupplungen die gerade in Tätigkeit befindliche Arbeitsphase
verkürzte oder verlängerte.
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Es bedarf sicherlich nicht des besonderen Hinweises, daß diese vorbekannten
Schaltmaßnahmen unzulänglich sind.
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Sofern die Regelung mittels Rutschkupplungen vorgenommen wird, kann
eben nur gerade die in Tätigkeit befindliche Arbeitsphase verstellt werden, ohne
daß es möglich ist, ihren Beginn und ihre Dauer vorwählbar einzustellen. Handelt
es sich um die Veränderung von elektrischen Kontakten, so muß in der Regel die gesamte
Schalteinrichtung ausgebaut und durch eine andere ersetzt oder die Umstellung durch
einen geübten Elektrotechniker vorgenommen werden.
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Demgegenüber ist es mit der Maßnahme nach der Erfindung möglich,
ungderntes Bedienungspersonal zu verwenden, das nach Erfahrungsgrundsätzen lediglich
mittels einfacher Hebelverstellungen vor Arbeitsbeginn die Dauer und den Beginn
der einzelnen Arbeitsphase einreguliert, woraufhin die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
automatisch abläuft, wobei trotzdem die Möglichkeit gegeben ist, noch während des
Beginnes die Arbeitsphasen, auch solche, welche noch nicht in Tätigkeit sind, durch
geeignete Hebelverstellungen zu korrigieren oder die Maschine auf Handbetrieb umzustellen.
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Die Erfindung ermöglicht darüber hinaus weitgehende Freistellung
der Bedienungsperson für andere Arbeiten, da vor Beginn des Arbeitsablaufes für
die gesamte Charge durch einfache und schnelle Einstellung von Zeitschaltwerken
(Zeitschaltern) die für die betreffende Charge erforderlichen Einzelarbeitsabläufe
eingestellt werden können. Es kann erfindungsgemäß weiterhin Vorsorge getroffen
werden, daß im Falle einer Störung im Zuge des programmäßigen automatischen Arbeitsablaufes
durch ein akustisches und/oder optisches Signal die Bedienungsperson auf die Störung
aufmerksam gemacht wird, woraufhin die Bedienungsperson sofort eingreifen und, falls
erforderlich, den Automatikbetrieb auf Handbetrieb durch bloßes Umlegen eines einfachen
Handschalters und durch das dabei zwangläufig erfolgende Umschalten auf einen anderen
Stromkreis umstellen kann.
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Dadurch wird ein Optimum an Betriebssicherheit erreicht, wobei es
noch besonders vorteilhaft ist, daß die Maschine als solche praktisch keinen Ausfall
erfährt, da während der Behebung der Automatikstörung der Handbetrieb ungestört
weitergehen kann.
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Im besonderen kann die Vorrichtung nach der Erfindung in der Weise
ausgestaltet werden, daß die einzelnen Arbeitsgänge (Waschen bzw. Reinigen, Schleudern
und Trocknen) in mehreren einander folgenden Stufen oder unterschiedlichen Bädern
gegebenenfalls auch unter Zwischenschaltung eines Imprägnier-, Appretier- oder dergleichen
Bades, wahlweise, insbesondere unter Benutzung von beliebig einstellbaren Vorwählern,
in die Automatik einbeziehbar sind. Durch diese Maßnahme ist die Möglichkeit gegeben,
in demselben Reinigungsschrank außer dem normalen Einbadverfahren für reine Chemischreinigung
wahlweise auch Zwei- und Mehrbadverfahren durchzuführen.
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Diese sogenannten Zwei- oder Mehrbadverfahren bestehen darin, daß
der Chemischreinigungsflüssigkeit sogenannte Verstärker, die beispielsweise alkalisch
wirken, beigesetzt werden und daß durch das Wechselspiel des Waschens und Schleuderns
und abschließenden Trocknens in derselben Charge eine weitestgehende Fertigbehandlung
des einzelnen zu reinigenden Stückes, gegebenenfalls einschließlich Imprägnierung
od. dgl., vorgenommen werden kann. Im Hinblick auf diese vielen Arbeitsgänge erweist
sich die Automatik als besonders vorteilhaft, da verständlicher-
weise bei reinem
Handbetrieb die Bedienungsperson nicht unerhebliche Bedienungsfehler machen kann.
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Im Sinne der Erfindung erweist es sich weiterhin als vorteilhaft,
daß in der Vorderwand des Schrankgehäuses, zweckmäßigerweise in einem Rahmen, die
elektrischen Druckknöpfe für die verschiedenen Betätigungsmaßnahmen und die Kontrollampen
vorgesehen sind, wohingegen in der Seitenwand die Zeitrelais für die Automatikeinstellung
sich befinden können. Dabei empfiehlt es sich, daß die Zeitrelais auf einer Blende
bzw. Tür angeordnet sind, die schwenkbar gelagert ist.
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Der der Umstellung von »Umpumpen« auf »Filtrieren« dienende Hebel
besitzt vorteilhafterweise in seiner Stellung »Umpumpen« eine stabile, durch mechanische
Rückholung bewirkte Ruhelage. In der Stellung »Filtrieren« kann der Hebel durch
eine mechanische Sperre festgehalten sein, die mittels eines Elektromagneten lösbar
ist.
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Im Rahmen der Erfindung empfiehlt es sich weiterhin, daß der der
Offnung bzw. Schließung der Hauptleitung dienende Hebel in seiner die Hauptleitung
schließenden Stellung eine stabile, durch mechanische Rückholung bewirkte Ruhelage
hat und daß dieser Hebel in seiner die Hauptleitung öffnenden Stellung durch eine
mechanische Sperre festgehalten ist, die mittels eines Elektromagneten lösbar ist.
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Erfindungsgemäß können ferner in die Kette der einstellbaren, einander
ein- und abschaltenden Zeitlaufwerke auf feste Zeiten eingestellte Zeitlaufwerke
und/oder Ketten von Verzögerungsrelais eingefügt sein. Im besonderen kann zwischen
die einstellbaren Zeitlaufwerke für die Einstellung der Waschzeit und der Schleuderzeit
ein fest, z. B. auf 1,5 Minuten, eingestelltes Zeitlaufwerk für die Bestimmung der
Umpumpzeit eingefügt sein, mit dessen Einschaltung gleichzeitig der Elektromagnet
eingeschaltet wird, der den der Umstellung von »Umpumpen« auf »Filtrieren« dienenden
Hebel löst.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung kann darin bestehen,
daß ein Kontakt des Zeitschaltwerks für die Einstellung der Schleuderzeit zu Beginn
derselben einerseits eine erste Kette von Verzögerungsrelais anschaltet, von der
ein Kontakt des letzten Relais nach kurzer Verzögerungszeit ein Schütz für die Einschaltung
des Schleudermotors anschaltet, und daß der Kontakt des Zeitschaltwerks andererseits
zwei Hilsrelais anschaltet, deren Ruhekontakte Ansprechstromkreise einer zweiten
Verzögerungsrelaiskette unterbrechen. Hierbei empfiehlt es sich, daß ein Kontakt
des letzten Relais der nach Ablauf der Schleuderzeit von den Ruhekontakten der Hilfsrelais
angeschalteten Verzögerungsrelaiskette, deren Verzögerungszeit der Auslaufzeit der
Schleuder entspricht, mit einem Zeitschaltwerk für die Einstellung der Rückgewinn--zeit
verbunden ist und dieses einschaltet, das seinerseits zu Beginn der Rückgewinnungszeit
mit einem seiner Schaltkontakte ein Schütz für die Einschaltung eines Ventilatormotors
anschaltet.
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Diese und weitere Einzelheiten ergeben sich aus der Zeichnung.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise und
schematisch dargestellt, und es bedeutet Fig. 1 eine tbersichtsdarstellung in Vorderansicht
des Reinigungsschrankes in einem Ausführungsbeispiel, Fig. 2 eine schaubildliche
Ansicht eines geschlossenen Reiuigungsschrankes mit der erfindungsgemäßen Automatikeinrichtung
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch den Schrank nach
den Fig. 1 und 2 im Bereiche der Automatikeinrichtung und Fig. 4 eine graphische
Darstellung der erfindungsgemäßen Automatikeinrichtung.
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Gemäß Fig. 1 ist in einem schrankartigen Gehäuse 1 die einseitig
(fliegend) gelagerte Reinigungstrommel 2 in einem Gehäuse 3 untergebracht. Die Trommel
sitzt auf einer Tragscheibe 4, die über eine Riemenscheibe 5 und einen Riementrieb
6 vom Waschmotor 7 angetrieben wird. Über einen Freilauf 8 wird der Schleudermotor
9 angetrieben.
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Das Trommelgehäuse 3 besitzt (vgl. Fig. 2) eine Beschickungsluke
10 mit Klapptür 11, die ein Schauglas besitzt. Unterhalb der Beschickungsluke 10
ist ein Schauglas 12 vorgesehen, durch das die Reinigungsflotte kontrolliert werden
kann. An die Auslaßöffnung 13 des Trommelgehäuses 3 ist die Rohrleitung 14 und an
diese ein Nadelfänger 15 angeschlossen, der gleichzeitig der Aufnahme der beispielsweise
aus Kieselgur bestehenden Filtermasse dient. Dieser Nadelfänger 15 ist durch die
Rohrleitung 16 mit der vom Motor 17 angetriebenen Kreiselpumpe 18 verbunden. An
diese Pumpe ist die Leitung 19 angeschlossen, die zum Waschtank 20 führt, in dem
die Reinigungsflüssigkeit nach Beendigung einer Charge gesammelt wird. An die Leitung
19 ist eine Abzweigleitung 21 angeschlossen, durch die die Reinigungsflüssigkeit
zufolge der Betätigung des Schiebers 22 während der normalen Wasch- (Reinigungs-)
Zeit zum Filter 23 gelangt.
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Dieses Filter 23 ist zweckmäßigerweise ein mechanisches Einchargenfilter,
an dessen Filtertragelementen Kieselgur zusammen mit den Schmutzteilchen angeschwemmt
wird, wodurch nach bereits kurzer Betriebszeit zufolge der Bildung eines filtrierenden
Belages auf den Filtertragelementen volle Filterwirkung eintritt. Diese Tragelemente
bestehen aus senkrechten, im Querschnitt drahtförmigen Profilen, die sehr feine
Spalte miteinander bilden. Wesentlich ist, daß diese Elemente senkrecht angeordnet
sind, damit der Filterkuchen nach Beendigung der Filtrierung selbsttätig zufolge
des Fortfall es des Umdruckes in den trichterförmigen Behälter 24 abrutschen kann,
von wo er bei Betätigung Ides Schiebers 25 in die Destillierblase 26 gelangt, die
den Dampfanschluß 27 mit Kondensaus--tritt 28 besitzt.
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Während einer Wasch-Charge wird die chemische Reinigungsflüssigkeit
vom Filter 23 über die Leitung 29 zum Trommelgehäuse 3 im Kreislauf zurückgefördert.
Die Reinigungsflotte ist also praktisch ständig sauber. Lediglich zu Beginn einer
Charge ist die Reinigungsflotte etwas trüb. Zufolge des ständigen Hindurchbewegens
der Flotte durch das Filter 23 erfolgt aber schon nach ganz kurzer Zeit eine so
starke Enttrübung des Reinigungsmittels, daß praktisch von einer stets sauberen
Reinigungsflotte gesprochen werden kann.
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In der Vorderwand des schrankartigen Gehäuses ist entsprechend Fig.
2 ein Schauglas 30 angebracht, hinter dem die Leitungen 19 und 29 entlanggeführt
sind.
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Der Schauglasteil 19' zeigt während der Anfangswaschzeit einer Charge
noch trübe Flüssigkeit, während der-Schauglasteil29' praktisch von vornherein klare
Flüssigkeit erkennen läßt. Aber schon nach kurzer Betriebszeit zeigt auch der Schauglasteil
19' eine fast klare Flüssigkeit.
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Nach Beendigung einer Charge wird das Lösung mittel durch Schließen
des Schiebers 22 und Öffnen des Schiebers 31 zum Waschtank 20 gepumpt (Fig. 1),
dessen Flüssigkeit. sstand das Schauglas 32 anzeigt. Zu
Beginn einer neuen Charge
wird das Lösungsmittel durch die. Leitung 33 nach Öffnen des Schiebers 34 wieder
in die Waschtrommel 2 entleert. Nachfüllung von Verlusten erfolgt aus dem Reintank
35 nach Öffnen des Schiebers 36 über die Leitung 37.
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Wenn eine Reiuiguugscharge beendigt und die Reinigungsflüssigkeit
in den Tank 20 gefördert ist, erfolgt das Schleudern des Waschgutes in der Trommel
2, um die darin befindlichen Textilien von den Lösungsmittelresten zu befreien.
Zu diesem Zwecke wird der Schleudermotor 9 angelassen, und zwar bei Weiterlauf des
Waschmotors 7. Zufolge des Freilaufs 8 überholt der mittels Getriebe übersetzte
Motor 9 die Tourenzahl des Motors 7, und die Trommel 2 wird in wesentlich raschere
Umdrehung versetzt. Das dadurch austretende Reinigungsmittel wird, wie beim Waschen,
von der Pumpe 18 in den Waschtank 20 gepumpt.
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Durch die Freilaufanordnung wird eine fehlerhafte Schalterbedienung
ausgeschlossen.
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Wenn erkennbar ist, daß kein weiteres Lösungsmittel als Flüssigkeit
aus der Trommel 2 abgeht, erfolgt das Entgasen bzw. Entlüften des Waschtrommelraumes.
Zu diesem Zwecke ist eine Entlüftungseinrichtung an das Gehäuse 3 angeschlossen,
die aus dem Luftzuführungsrohr 38 und dem Luftabführungsrohr 39 unter Zwischenschaltung
eines Ventilators 40 mit Wasserbenebelungskammer 44 besteht. Die Kammer 41 besitzt
Leitbleche 42 und einen Lufterhitzer 43. In der durch die Leitbleche 42 gebildeten
Zwischenkammer 44 ist eine Düsensprühvorrichtung 45 enthalten, die Wassernebel erzeugt,
durch den die mit den Reinigungsmitteldämpfen geschwängerte Luft niederschlägt.
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Das das Reinigungsmitteldampfkondensat mit sich führende Wasser gelangt
im tiefsten Punkt des Behälters 41 über die Leitung 46 zum Wasserabscheider 47,
der mit Unterwehren in Form von von oben herabreichenden Blechen 18 versehen ist,
durch die sich die Reinigungsflüssigkeit (unten) von dem darüber sich absetzenden
Wasser getrennt wird. Das Wasser fließt durch die Leitung 49 ab, während die Reinigungsmittelflüssigkeit
durch die Leitung 50 zum Waschtank 20 gelangt.
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Im aufgezeigten Ausführungsbeispiel für den Reinigungsschrank entsprechend
Fig. 1 sind also die Arbeitsvorgänge a) Waschen bzw. Reinigen, b) Schleudern nebst
Rückpumpen der Reinilgungsflüssigkeit und c) Trocknen und Rückgewinnen mittels des
Ventilators {durchzuführen.
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Nachdem die Waschtrommel 2 mit Waschgut beladen ist, wird die Waschflotte
durch Umstellen des Bedienungshebels 51 (vgl. Fig. 2) vom Waschtank in das Trommelgehäuse
3 geleitet, nachdem der Nadelfänger 15 mit Filterpulver gefüllt worden ist. Sodann
werden die Pumpe 18 und der Waschschalter 52 eingeschaltet und der Schieber 31 der
Hauptleitung aufgezogen. Beim Abschalten der Pumpe wird der Schieber geschlossen,
damit das Filter beim Zulauf vom Waschtank nicht auslaufen kann.
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Wenn das Reinigen beendet ist, wird der Bedienungshebel 51 auf Pumpen
gestellt, Nach dem Abpumpen leder Flotte wird der Schleudermotor 9 eingeschaltet
(Schalter 53). Alsdann erfolgt Einschalten des Lüfters durch den Schalter 54, und
die Wasser- und Dampfleitungen werden geöffnet. Nach dem Trocknen wird die Maschine
ausgeblasen.
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Die zahlreichen Maßnahmen für die Betätigung der Schalter, Ventile
und Schieber vollziehen sich wahlweise nach der Erfindung entweder von Hand oder
automatisch. In Fig. 3 ist ein Horizontalschnitt durch die Anordnung der der Automatik
dienenden Schaltelemente
dargestellt. In Fig. 4 sind die Automatikelemente
in ihrem Zusammenwirken in Form eines Schemas aufgezeigt.
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In der Vorderwand 1' des Schrankgehäuses 1 befinden sich in einem
Rahmen 55 die elektrischen Druckknöpfe für die verschiedenen Betätigungsmaßnahmen
und die Kontrollampen. In der Seitenwand 1" sitzen die Zeitschaltwerke (Zeitschalter
für die Automatikeinstellung) .
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Vor Einschaltung der Automatik sind unter Hinweis auf Fig. 4 folgende
Handlungen von Hand auszuführen: Zunächst wird der Hebel 51 von »Umpumpen« auf »Filtrieren«
gestellt, wobei eine mechanische Sperre am Elektromagneten ATEM2 einrastet. Alsdann
wird der Hebel 31' der Hauptleitung geöffnet, wobei eine mechanische Sperre am Elektromagneten
EM1 einrastet.
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Nunmehr sind die Zeitschalter ZS einzustellen, und zwar ein Zeitschalter
WZS für die Waschzeit (von 0 bis 30 Minuten), ein Zeitschalter SZS für die Schleuderzeit
(von 0 bis 6 Minuten) und ein Zeitschalter RZS für die Rückgewinnungszeit (von 0
bis 30 Minuten). Daneben ist noch der Umpumpzeitschalter UZS vorgesehen, der für
eine feste Zeit von z. B. 1,5 Minuten eingestellt ist.
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Sobald diese Vorbereitungsarbeiten durchgeführt sind, wird der Hauptschalter
HS auf Stellung »Automatik« gelegt.
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Im Schema der Fig. 4 ist durch die Bezugsbuchstaben a bis g in den
Verweisungslinien (Ersatzbild für die Schaltung) der automatische Ablauf der Arbeits-(Schalt-)
Vorgänge leicht verfolgbar.
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Vorgang a: Mit dem HauptschalterHS wird die Steuerspannung der Automatik,
der Waschzeitschalter WZS, das Schütz Sw mit dem Waschmotor WM und über den Ruhekontakt
von R, das Schütz Sp mit Pumpenmotor PM eingeschaltet.
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Vorgang b: Nach Ablauf des Waschzeitschalters l+'ZS schaltet dessen
Arbeitskontakt ein. Der Elektromagnet EM2 erhält Spannung und entsperrt den Hebel
51. Dieser schaltet dann durch mechanische Rückholung auf »Umpumpen« zurück. Gleichzeitig
wird vom Waschzeitschalter WZS der Umpumpzeitschalter UZS mit fest eingestellter
Zeit von z. B.
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1,5 Minuten eingeschaltet.
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Vorgang c: Nach Ablauf der Umpumpzeit schaltet der Arbeitskontakt
des Umpumpzeitschalters UZS den Schleuderzeitschalter SZS ein, durch den über die
Verzögerungsrelais VR3 und VR4 das Schütz Ss mit kurzzeitiger Unterbrechung des
Schleuderaulaufes geschaltet wird. Gleichzeitig werden auch die Hilfsrelais R2 und
R3 eingeschaltet, wodurch ihre Ruhekontakte öffnen und die Leitungen zu EMt und
VR2 sowie VR unterbrechen.
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Vorgang d: Nach Ablauf der Schleuderzeit öffnet der Ruhekontakt des
Schleuderzeitschalters SZS, wodurch das Hilfsrelais R2 wieder stromlos wird und
der Ruhekontakt schließt. Das Hilfsrelais R3 wird ebenfalls stromlos, und der Ruhekontakt
schließt und schaltet das Verzögerungsrelais VR2 und das nachgeschaltete Verzöberungsrelais
VRl ein. Beide Verzögerungsrelais können auf Verzögerungszeit von 0 bis 30 Sekunden
eingestellt werden. Nach Ablauf der eingestellten Verzögerungszeiten (Auslaufzeit
der Schleuder) erhält der Rückgewinnungszeitschalter RZS über die Verzögerungsrelais
VR2 und VRl Spannung.
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Vorgang e: Der Rückgewinnungszeitschalter schaltet nunmehr das Relais
DR und dieses die Elektroventile für Dampf EV2 und für Wasser EVl ein, während das
gleichfalls vom Rückgewiuuungszeitschalter RZS
eingeschaltete Schütz Sv das Ventilatormotorschütz
Sv den Ventilatormotor in Tätigkeit setzt.
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ParalIel zu diesen Vorgängen wird beim EinschaI-ten des Rückgewinnungszeitschalters
RZS über den bereits geschlossenen Ruhekontakt vom Relais R2 der Elektromagnet EM1
erregt, wodurch die Rückstellung des Hebels 31' bewirkt und somit die Hauptleitung
in dem Moment geschlossen wird, in welchem auch die Pumpe über das Relais Rl ausgeschaltet
wurde.
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Vorgang f: Nach Ablauf des Rückgewinnungszeitschalters RZS schaltet
dessen Umschaltkontakt, so daß das Relais DR ausgeschaltet wird, wobei aber der
Schütz Sv des Ventilators unter Spannung bleibt, so daß der Ventilatormotor VM weiterläuft.
Das Relais DR hat nur das Elektroventil EV2 (Dampf) abgeschaltet, während das Elektroventil
EVl (Wasser) geöffnet bleibt. Gleichzeitig hat die Hupe oder das Signalhorn SH Spannung
erhalten, und diese gibt über den Schalter T4 Dauersignal, bis der Schalter T von
Hand umgeschaltet wird.
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Nunmehr wird die Entlüftungsklappe der Reinigungsmaschiue gezogen
un'd die Entlüftung der Maschine durchgeführt. Ist diese beendet und damit auch
der gesamte Reinigungsvorgang, so ist der Hauptschalter HS auf »Null« zu stellen.
Dadurch werden das Elektroventil EVl (Wasserleitung schließt wieder), das Schütz
Sv des Ventilatormotors VM, das Schütz Sw des Waschmotors WM und die Steuerspannung
der Automatik ausgeschaltet. Beim Wiedereinschalten der Automatik erhält die Hupe
SH Spannung, wodurch sie daran erinnert, daß wieder für den Automatikablauf umgeschaltet
werden muß.
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Das Hauptarbeitsspiel vollzieht sich also wie folgt: Nach Ablauf
des Rückgewinnungszeitschalters RZS schaltet das Relais DR das Dampfventil EV2 ab
und das Horn SH für Dauerton ein. Der Elektromagnet EM1 dient der Entsperrung des
Hebels 31' und der Schließung der Hauptleitung. Parallel zum Hebel 31' wird durch
das Relais R1 auch die Pumpe ausgeschaltet. Der Elektromagnet EM, entsperrt den
Hebel 51 von Stellung »Filtrieren« auf die Stellung »Umpumpen«. Wenn das Wasserventil
EVl schließt, werden der Veutilatormotor VM und der Waschmotor WM stillgesetzt und
die Steuerspannung abgetrennt.
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Die Ablaufüberwachung ist als Vorgang g (vgl. den Linienzug in Fig.
4) angedeutet. Hierbei brennen die roten Kontrollampen Kl bis K, wenn die Schütze
eingeschaltet haben. Tritt in den Motorstromkreis eine Störung ein, so daß die Thermoüberstromrelais
an den Schützen den betreffenden Stromkreis unterbrechen, so wird das Blinkrelais
BR eingeschaltet, das in Intervallen Signale durch die Hupe SH veranlaßt. An den
Kontrollampen ist zu ersehen, welches Schütz ausgefallen ist. Nach Öffnen des Gerätekastens
56, dessen Türen Scharniere 57 besitzen und die zweckmäßigerweise an der Seitenwand
des Reinigungsmaschinenschrankes vorgesehen sind, kann mit der Handrückstelltaste52,
53 das betreffende Schütz wieder eingeschaltet werden. Nach Behebung der Störung
kann der unterbrochene Arbeitsvorgang durch Wiedereinschaltung der Automatik nach
entsprechender Zeitverkürzung für den unterbrochenen Vorgang oder auch nach Umschaltung
des Hauptschalters HS auf »Hand« mit dieser zu Ende geführt werden.
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Soll die Maschine nicht mit der Automatik gefahren werden, so sind
die Hebel 31' und 51 wie vor Einschaltung der Automatik zu bedienen. Der Hauptschalter
HS wird dann auf Stellung »Hand« gebracht.
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Nun können die Schütze mit den Druckknöpfen D1,.
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D3, D5 und D7 (vgl. Fig. 2) beliebig ein- und mit den Druckknöpfen
D2, D4, D6 und D5 beliebig ausgeschaltet werden. Soll die Rückstellung des Hebels
31' und des Hebels 51 erfolgen, so sind die Druckknöpfe D9 und D1, (vgl. Vorderfront
des Schrankes in Fig. 2) zu drücken. Für die Ein- und Ausschaltung der Elektroventile
En und EV2 sind die Schalter T2 und T3 vorgesehen. Mit dem Schalter T1 wird die
Beleuchtung eingeschaltet.
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Die Zeitkontrolle erfolgt mittels eines mechanischen Zeitsignalgebers.
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Die Kontrollampen K1 bis K4 brennen, wenn die Schütze eingeschaltet
haben. Verlöscht eine Lampe, so ist eine Störung in dem betreffenden Motorstromkreis
eingetreten, und die Wiedereinschaltung des betreffenden Schützes erfolgt, wie in
bezug auf die Automatik beschrieben.
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Nach Beendigung der Handbedienung ist der Hauptschalter HS wieder
auf »Null« zu stellen.
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Es ist erkennbar, daß die Erfindung erhebliche Vorteile gegenüber
den bisher üblichen Maßnahmen besitzt. Die Automatik vereinfacht die Bedienung und
Arbeitsweise der Maschine und macht die Bedienungsperson für die Dauer der Charge
für andere Arbeiten frei. Alle Arbeitsgänge laufen nach Einschalten der Automatik
selbsttätig ab. Die Beendigung der Charge wird durch ein Alarmzeichen bekanntgegeben.
Die einzelnen Arbeitsgänge werden durch einstellbare Zeitlaufwerke gesteuert, deren
Einstellbereich so groß ist, daß er praktisch jedem Reinigungsgut entsprechend variiert
werden kann. Der besondere Vorteil der Automatik liegt darin, daß die einzelnen
Zeiten vor Beginn des Arbeitsablaufes nach Wunsch eingestellt werden können. Bei
etwaigen Störungen im automatischen Ablauf der Arbeitsgänge ertönt ein Alarmzeichen.
Durch einfaches Umlegen des elektrischen Umschalters kann die Maschine sofort auf
Handbedienung geschaltet werden, wobei die automatische Steuerung abgeschaltet und
ein getrennter Stromkreis eingeschaltet wird. Die Maschine bietet dadurch höchste
Betriebssicherheit. Die Automatik bringt somit wesentliche Arbeitsvereinfachung
und Zeitersparnis.
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PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung für das Chemischreinigen von Textilien,
bei der die in einem schrankartigen Gehäuse untergebrachten Arbeitselemente während
des Arbeitsablaufes mittels Steuerelemente hinsichtlich ihrer Arbeitszeit steuerbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung jeder veränderlichen Arbeitsphase
des gesamten Arbeitsablaufes (Reinigen, Schleudern, Lösungsmittelrückgewinnung)
je Arbeitsphase ein besonderes, vor Arbeitsbeginn auf einen wählbaren Sollwert einstellbares
Zeitlaufwerk mit Schaltkontakten vorgesehen ist, die untereinander in Reihe entsprechend
dem Arbeitsablauf derart gekoppelt sind, daß die Zeitlaufwerke nach erfolgter Voreinstellung
nacheinander ablaufen und sich gegenseitig ein- und abschalten und daß sie während
des Arbeitsablaufes in der jeweiligen Arbeitsphase nachstellbar sind.