DE1073210B - Stativ-Drehkopf insbesondere fur Film und Fernsehkameras - Google Patents
Stativ-Drehkopf insbesondere fur Film und FernsehkamerasInfo
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Description
- Stativ-Drehkopf, insbesondere für Eilm-und Fernsehkameras Die Erfindung betrifft einen Drehkopf, insbesondere einen auf ein Stativ aufsetzbaren Drehkopf mit einer vertikalen und horizontalen Schwenkachse für Eilm-und Fernsehkameras.
- Es ist bekannt, für Stativ-Drehköpfe Planetengetriebe zum Antrieb von Schwungmassen (nachstehend Bewegungsausgleichskreisel genannt) zu verwenden, welche rasche Bewegungsänderungen verhindern. Die bekannten Ausführungen und Anordnungen sind jedoch kompliziert. Insbesondere ist die In-und Außerbetriebsetzung der Ausgleichskreisel umständlich. Auch ist oft keine Möglichkeit vorhanden, eine Feststellungseinrichtung für beliebige Kameraeinstellungen anzubringen.
- Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen mit Bewegungsausgleichskreiseln versehenen Stativ-Drehkopf zu schaffen, der in einfacher Weise ihre In-und Außerbetriebsetzung gewährleistet.
- Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung an vorzugsweise beiden Schwenkachsen je einen Ausgleichskreisel vor, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet sind, daß das Kreiselgetriebe in einem drehbar und mit dem Getriebe kraftschlüssig verbundenen Gehäusetopf angeordnet ist, auf den eine den Topf stillhaltende Bremse einwirkt.
- Der weiteren Erfindung gemäß ist die Kreiselbremse als Band- oder Backenbremse ausgebildet. Die Bremse besteht zweckmäßig aus einem den Gehäusetopf umgebenden, elastischen Ring, auf den eine Spannvorrichtung zur Einwirkung gebracht werden kann, wodurch das Planetenrädergetriebe eingeschaltet und bei einer Schwenkung des Drehkopfes in Gang gesetzt wird.
- Die erfindungsgemäße Einrichtung eignet sich zudem in besonderem Maße für die horizontale Schwenkachse, weil sie mit ihrer Gehäusewandung zugleich ein Drehlager für die Kamera-Tragkonsole bilden kann. Vorzugsweise ist dieses Lager zugleich als Bandbremse ausgebildet.
- Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung einen Stativ-Drehkopf für Handkameras mit als Handgriff ausgebildetem Antriebsmotor. Es stellt dar Fig. 1 einen Längsschnitt nach der Linie A-B bzw. C-D der Fig. 2, Fig. 2 eine Seitenansicht zur Fig. 1, teilweise dargestellt, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie E-F der Fig. 1, teilweise dargestellt.
- Der dargestellte Stativ-Drehkopf ist um ein,- Vertikalachse 1 schwenkbar. Hierzu ist eine Hohlwelle 2 undrehbar, beispielsweise mittels eines Keiles 3 und einer Kopfschraube 4, im Drehkopfboden 5 befestigt. In der Hohlwelle 2 ist eine Kreiselachse 6 drehbar 2 gelagert. Eine Kugel 7 und eine Innenmutter 8 dienen zur Verspannung der Achse mit den darauf sitzenden Getriebesätzen. Die Kreiselachse weist mehrere Abdrehungen auf. Auf diesen sitzen Innenritzel 9, 10, 11. Die Ritzel 9 und 10 tragen Lagerscheiben 12 und 13 für Planetenrädersätze 14 und 15. jeder dieser Sätze besteht im Ausführungsbeispiel aus zwei um 180° versetzten Doppelrädern. Ein auf dem Ritzel9 abrollender Eingangs-Rädersatz 16 wird von einem Lagerflansch 17 der Hohlwelle 2 getragen. Dieser Rädersatz besteht mit Rücksicht auf die größere Inanspruchnahme vorteilhaft aus drei um 120° - versetzten Räderpaaren. Eine Schwungmasse 18 ist noch auf dem Ritzel 11 aufgekeilt, das mittels eines Kugellagers 19 auf der Achse abgestützt ist, Die Achse 6 ist drehbar in einer Nabe 20 eines Gehäusetopfes 21 gelagert. Dieser Gehäusetopf umschließt das Planetengetriebe und trägt auf seinem Innenmantel drei Zahnkränze 22, 23, 24. Diese Zahnkränze könnten auch in einem Stück hergestellt sein. Die Unterteilung ist jedoch zur Vermeidung jeglichen Zahnspieles vorteilhaft. Zweckmäßig greifen hierzu an den Zahnkränzen Federn an, die die Zahnkränze in Umfangsrichtung zu verdrehen suchen und diese dadurch gegeneinander in Drehrichtung mit den eingreifenden Zahnrädern verspannen, wobei das Zahnspiel ausgeschaltet wird. An seiner oberen Stirnseite ist der Gehäusetopf mittels einer aufgeschraubten Platte 25 verschlossen. Gegenüber der Hohlwelle 2 ist diese Platte mittels eines Kugellagers 26 als zweites Kreisellager abgestützt. Der Kreiseltopf ist schließlich von einem Kugelgehäuse 30 umgeben, das gegenüber dem Drehkopfboden 5 ein Kugellager 31 und gegenüber der Hohlwelle 2 ein Kugellager 32 aufweist. Der Kreiseltopf 21 ist am unteren Ende durch ein Gleitlager 33 im Kugelgehäuse gelagert. Das Kugelgehäuse besitzt eine Stiftschraube 34, mittels der es auf dem nicht gezeichneten Stativ befestigt wird.
- Erfindungsgemäß greift am Gehäusetopf 21 ein Bremsring 35 an. Dieser Bremsring besteht aus einem elastischen Band, vorzugsweise aus einem Stahlband, und besitzt an seinen Enden Muffen 36 (Fig. 3), in die ein Bolzen 37 eingreift, der in einer Buchse 38 des Kugelgehäuses gelagert ist. Der Bolzen wird mittels eines Handhebels 39 in der Buchse 38 gedreht, wobei er sich längs einer Kurvenbahn 40 axial verschiebt. Bei dieser axialen Verschiebung wird der Bremsring zusammengezogen bzw. gelöst. Eine Druckfeder 41 bewirkt das Lösen des Bremsringes. Die Steuerkurve 40 ist zweckmäßig so ausgebildet, daß der Handhebel in den Endstellungen fixiert ist.
- Diese erfindungsgemäße Handbremse, die sich zur Steuerung von Schwenkkreiseln besonders eignet, könnte selbstverständlich auch an anderer Stelle des Topfes angreifen. Schließlich könnte die Abbremsung des Topfes auch mittels einer anderen Bremse, beispielsweise durch eine oder mehrere Bremsbacken od. dgl., erfolgen.
- Der Gehäusetopf ermöglicht zudem die vollkommen Wasser- und staubdichte Abschließung des Kreiselgetriebes.
- Die Wirkungsweise des Ausgleichskreisels ist folgende: Wird der Drehkopf mit seinem Boden 5 bei gelöstem Bremsring geschwenkt, so dreht sich der Drehkopf gegenüber dem stets feststehenden Kugelgehäuse 30 über die Kugellager 31 und 32. Mit dem Drehkopf wird aber auch die Hohlwelle 2 bewegt. Infolge der Trägheits- und Reibungskräfte des Planetenrädergetriebes, die größer als die Reibungskräfte der Topflager sind, wird somit der gesamte Kreiseltopf in Bewegung gesetzt, wobei die Getrieberäder stillstehen. In diesem Falle erfolgt die Drehkopfschwenkung wie ohne Kreisel.
- Wird aber nun die Bremse eingeschaltet, d. h. das Topfgehäuse in bezug auf das Kugelgehäuse fixiert, so ist eine Drehung des Drehkopfes nur durch. Ingangsetzung der Planetenräder möglich. Die Hohlwelle 2 und die damit verkeilten Ritzel 9, 10, 11 treiben die Zahnrädersätze sowie die Schwungmasse 18 an. Der Kreisel ist nun in Bewegung und bewirkt ein ruckfreies und gleichmäßiges Schwenken der Kamera.
- Ein in gleicher Weise ausgebildeter Kreisel ist auch an der horizontalen Schwenkachse des Drehkopfes vorgesehen. Hierzu ist eine Kreiselhohlwelle 2' an einer Seitenwand 50 mittels einer Kopfschraube befestigt. Das Kreiselgetriebe wird ebenfalls von einem Gehäusetopf 21' umgeben, der auf der Hohlwelle 2' verdrehbar ist. Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal bildet dieser Gehäusetopf zugleich ein Lager für eine Tragkonsole 51, auf der mittels einer Stiftschraube 52 eine Kamera befestigt werden kann. Die Tragkonsole besitzt hierzu einen auf dem Gehäusetopf 21' gleitenden Lagerring 53. Dieser Lagerring ist erfindungsgemäß gleichzeitig als Bremsring ausgebildet und mittels eines in Muffen 54 gelagerten, axial verschiebbaren Bolzens 55 auf dem Gehäusetopf 21' festklemmbar. Das andere Lager der Tragkonsole ist an der Seitenwand 56 ebenfalls als Scheibenlager 57 ausgebildet mit einem Klemmring 58, der zur Feststellung der Kamera in beliebigen Aufnahmestellungen dient.
- Eine derartige Feststelleinrichtung könnte selbstverständlich auch für die vertikale Schwenkachse vorgesehen sein.
- Da der dargestellte Drehkopf insbesondere für Kameras mit als Handgriff ausgebildetem Antriebsmotor gedacht ist, wobei dieser Handgriffmotor zwischen den Seitenwandungen hin und her schwenkt, ist der Kreiseltopf seitlich angebracht. Bei anderen Drehkopfausführungen würde man den Kreisel zweckmäßig zwischen den Seitenwandungen anordnen und den Bremsring gleichfalls innerhalb dieser Wandungen anbringen. Dabei wäre es auch möglich, die Tragkonsole nur durch einen einzigen, entsprechend breit ausgebildeten Lagerring zu lagern.
- Selbstverständlich ließe sich die Tragkonsole auch in anderer Weise lagern, beispielsweise auf der Hohlwelle 2', wobei der Bremsring als getrenntes Element ausgebildet wäre. Die Wirkungsweise des Kreisels würde in diesem Falle genau der des zuerst beschriebenen Vertikalkreisels entsprechen.
- Im dargestellten und beschriebenen Falle unterscheidet sich dieWirkungsweise des Horizontalkreisels von der des Vertikalkreisels dadurch, daß bei gelöster Bremse 53 die Neigung der Tragkonsole ohne Mitnahme des Gehäusetopfes erfolgt. Erst wenn der Bremsring 53 angezogen und dadurch kraftschlüssig mit dem Gehäusetopf 21' verbunden ist, bewegt sich der Topf entsprechend der Schwenkbewegung, und die Planetenräder werden in Rotation versetzt. Die Hohlwelle 2' sitzt dabei undrehbar fest.
- Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Kreiseltopfes mit der daran angreifenden Bremse ist nicht von einem Planetenräderkreisel abhängig. Sie läßt sich bei jedem anderen Bewegungsausgleichskreisel ebenso anwenden.
Claims (13)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Stativ-Drehkopf, insbesondere für Film- und Fernsehkameras mit einer vertikalen und einer horizontalen Schwenkachse sowie einem Bewegungsausgleichskreisel zur Verhinderung rascher Bewegungsänderungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreiselgetriebe in einem drehbar gelagerten und mit dem Getriebe kraftschlüssig verbundenen Gehäusetopf (21) angeordnet ist, auf den eine den Topf stillhaltende Bremse einwirkt.
- 2. Stativ-Drehkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenzahnkränze (22, 23, 24) eines Planetengetriebes in dem Gehäusetopf (21) festsitzen.
- 3. Stativ-Drehkopf nach denAnsprüchen1 und2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bremse eine Band-oder Backenbremse vorgesehen ist.
- 4. Stativ-Drehkopf nach denAnsprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß .die Bremse aus einem den Gehäusetopf (21) umgebenden, elastischen Ring (35) besteht und mittels einer Spannvorrichtung betätigbar ist.
- 5. Stativ-Drehkopf nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusetopf (21) koaxial in einem Kugelgehäuse (30) angeordnet ist.
- 6. Stativ-Dxehkopf nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kugelgehäuse (30) und der Gehäusetopf (21) auf einer gemeinsamen, im Drehkopf-Boden (5) befestigten Hohlwelle (2) drehbar angeordnet sind.
- 7. Stativ-Drehkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kreisel mit Gehäusetopf (21') an der horizontalen Schwenkachse vorgesehen ist. B.
- Stativ-Drehkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusetopf (21') als Drehlager für eine Kamera-Tragkonsole (51) dient.
- 9. Stativ-Drehkopf nach denAnsprüchen7und8, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf dem Gehäusetopf vorgesehener Lagerring (53) der Kamera-Tragkonsole (51) zugleich als Bremselement ausgebildet ist.
- 10. Stativ-Drehkopf nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Horizontalkreisel an einer Seitenwand (5U) des Drehkopfes nach außen stehend befestigt ist.
- 11. Stativ-Drehkopf nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Horizontalkreisel zwischen den beiden Seitenwandungen (50, 56) des Drehkopfes angeordnet ist.
- 12. Stativ-Drehkopf nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Feststellen um ihre Horizontal-Schwenkachse die Tragkonsole (51) an ihrer zweiten Lagerung eine Feststelleinrichtung (57, 58) aufweist.
- 13. Stativ-Drehkopf nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreiselgetriebe und die Kreiselschwungmasse gleichachsig mit der jeweiligen Schwenkachse des Drehkopfes angeordnet sind.
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