DE1058327B - Fluessigkeitsdichte Durchfuehrung und Lagerung einer senkrechten Welle - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine flüssigkeitsdichte Durchführung und Lagerung einer senkrechten, zum Antrieb eines Arbeitsgeräts dienenden Welle durch den Boden eines insbesondere für Haushaltküchenmaschinen bestimmten Gefäßes, in dessen In- S nenraum die im Boden befestigte Lagerbüchse hineinragt, die von einer mit der Welle umlaufenden Hülse mit Spiel haubenartig umgeben ist.

Es sind Wellendurchfübrungen bei Gefäßen für Haushaltküchenmaschinen bekannt, bei denen die den Gefäßboden durchdringende senkrechte Welle in einer Polyamidbüchse gelagert ist und sich in dem Gefäß mit einem Ringbund auf der Stirnfläche der Polyamidbüchse abstützt. Diese Lagerungen eignen sich gut für Gefäße, in denen mehr oder weniger zähflüssige Lebensmittel bearbeitet oder gerührt werden sollen. Sofern die Lagerstelle in dem Gefäß von Wasser oder ähnlich dünnflüssigen Flüssigkeiten umspült ist, gewährt die bekannte Lagerung keine ausreichende Dichtheit.

Ferner sind Wellendurchführungen der eingangs genannten Art bekannt, bei denen das aus zwei Teilen bestehende Lager in einem Schmierfettbehälter sitzt. Diese bekannte Wellen durchführung hat einen verhältnismäßig umständlichen und teuren Aufbau und erfüllt nur dann ihren Zweck, wenn die Wellendurchführung völlig luftdicht abgeschlossen ist, damit das Luftpolster in der die Lagerbuchse übergreifenden Hülse nicht entweichen kann. Ein derartiger luftdichter Abschluß ist auch durch die Anordnung des gesamten Lagers in einem Schmierfettbehälter auf die Dauer kaum zu erreichen. Sobald hierbei aber durch das Wellenlager nur eine geringe Luftmenge hindurchtritt, kann das Luftpolster aus der Hülse entweichen, so daß einerseits die im Behälter befindliehe Flüssigkeit zum Lager gelangen und andererseits Lagerfett sich mit der im Gefäß befindlichen Flüssigkeit mischen kann. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß auch bei Vorhandensein eines Luftpolsters in der Hülse geringe Flüssigkeitsmengen zu dem Schmierfettbehälter vordringen können und dann das Reinigen der Lagerstelle sehr schwierig ist.

Eine gut abdichtende Durchführung und Lagerung einer senkrechten Welle, die einfach und billig ist, keine Schmierung benötigt und nach jedem Gebrauch leicht auseinandergenommen und gereinigt werden kann, ergibt sich, wenn gemäß der Erfindung der Spalt zwischen Buchse und Nabe durch wenigstens einen Dichtring überbrückt wird, der mit seinem einen Rand an einem der beiden den Spalt begrenzenden Teile sitzt und dessen anderer kreisförmiger Rand lippenartig an dem anderen dieser beiden Teile anliegt.

Die Verwendung von Lippendichtungen zum Ab-Flüssigkeitsdichte Durchführung
und Lagerung einer senkrechten Welle

Anmelder:

Robert Bosch G.m.b.H.,
Stuttgart-W, Breitscheidstr. 4

Ernst Vayhinger und Werner Jung, Stuttgart,
sind als Erfinder genannt worden

dichten von Wellendurchführungen sowie die Verwendung von Polyamiden als Lager werkstoff und von Isocyanaten als Werkstoff für Dichtringe und Lippendichtungen sind an sich bekannt.

Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an einem im Längsschnitt dargestellten Kartoffelschälgerät.

In dem Boden 1 der Schüssel 2 des Kartoffelschälgerätes ist eine Lagerbuchse 3 für eine diese Büchse durchdringende Antriebswelle 4 befestigt. Die Lagerbüchse besteht aus einem Polyamid. Das die Lagerbuchse durchdringende obere Ende der Antriebswelle 4 ist mit einer nabenartigen Hülse 5 fest verbunden, welche das in die Schüssel hineinragende Ende der Lagerbüchse mit Spiel umgibt und mit der umlaufenden Reibscheibe 6 fest verbunden ist. In Ringrillen der Büchse 3 sind zwei Dichtringe 7 aus einem elastischen Kunststoff, z. B. aus einem Isocyanat eingelassen. Der äußere, nicht eingespannte Ringabschnitt der Dichtringe ist im Querschnitt fortschreitend dünner ausgebildet und liegt mit einer gewissen federnden Spannung dichtlippenartig an der Innenwand der Hülse 5 an.

Die Welle 4 ist so ausgebildet, daß sie beim Herausheben der Reibscheibe 6 aus der Schüssel2 mit der Hülse 5 nach oben aus der Lagerbuchse 3 herausgezogen werden kann. Hierdurch wird erreicht, daß die Abdichtstellen nach Gebrauch des Schälgerätes in einfachster Weise einwandfrei gereinigt werden können.

Zum Gebrauch des Gerätes wird die Schüssel 2 in an sich bekannter Weise auf eine nicht dargestellte Antriebsvorrichtung aufgesetzt, wobei sich das untere Ende der Welle 4 mit der antreibenden Welle der Antriebsvorrichtung kuppelt. Dabei stützt sich die Welle4 auf der antreibenden Welle ab und hält die Reibscheibe 6 in ihrer Betriebslage in der Schüssel.

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Claims (5)

Die Dichtringe 7 könnten auch in Ringrillen der Hülse 5 eingelassen werden und mit ihrem inneren Ringrand als Dichtlippen gegen die Außenfläche der Lagerbuchse 3 anliegen. Während in dem zuletzt erwähnten Fall die umlaufenden Dichtringe gegen die Außenfläche der Lagerbüchse anliegen, liegen bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel die stillstehenden Dichtringe gegen die umlaufende Fläche der beispielsweise aus Metall bestehenden Hülse an. Je nach den vorliegenden Arbeitsbedingungen kann die eine oder andere Lösung mehr Vorteile haben. Die Hülse 5 könnte auch lösbar mit dem Arbeitsgerät 6 verbunden sein. Patentansprüche:

1. Flüssigkeitsdichte Durchführung und Lagerung einer senkrechten, zum Antrieb eines Arbeitsgeräts -dienenden Welle durch den Boden eines insbesondere für Haushaltküchenmaschinen bestimmten Gefäßes, in dessen Innenraum die im Boden befestigte Lagerbuchse hineinragt, die von einer mit der Welle umlaufenden Hülse mit Spiel haubenartig umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt zwischen der Lagerbuchse (3) und der das Arbeitsgerät (6) tragenden Hülse (5) durch wenigstens einen Dichtring (7) überbrückt wird, der mit seinem einen Rand an einem der beiden den Spalt begrenzenden Teile (3 oder 5) sitzt und dessen anderer kreisförmiger Rand lippenartig an dem anderen dieser beiden Teile (5 oder 3) anliegt.

2. Wellendurchführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (7) in an sich bekannter Weise in eine Ringrille seines Aufnahmeteils passend eingelassen ist.

3. Wellendurchführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Dichtringe (7) aus einem als Dichtringwerkstoff an sich bekannten elastischen Homogenstoff auf der Basis der Polyester-Isocyanat-Addition besteht.

4. Wellendurchführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (3) aus einem als Lagerwerkstoff an sich bekannten, zur Stoffgruppe der Polyamide gehörenden Kunststoff besteht.

5. Wellendurchführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (4) an ihrem oberen Ende mit der Nabe (5) des Arbeitsgeräts (6) fest verbunden und in die Lagerbuchse (3) vom Gefäßinneren her einsteckbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 835 097, 967 090;

USA.-Patentschriften Nr. 2 729 476, 2 776 173;

deutsche Auslegeschrift M 23 305 XII/47f (bekanntgemacht am 20. 10. 1955);

Zeitschrift »Kunststoffe«, Jahrgang 1953, Heft 12, S. 562 bis 564.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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