DE1057826B

DE1057826B - Thermostatisch gesteuertes Tellerventil, insbesondere fuer den Kuehlwasserumlauf von Brennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE1057826B
Application number: DEW16254A
Authority: DE
Original assignee: WAHLER FA GUSTAV
Current assignee: WAHLER FA GUSTAV
Priority date: 1955-03-18
Filing date: 1955-03-18
Publication date: 1959-05-21

Description

DEUTSCHES

Bei den bekannten thermostatisch gesteuerten Tellerventilen liegt in geschlossenem Zustand der Ventilteller auf dem Ventilsitz auf. Der Ventilsitz ist im allgemeinen zylinderförmig ausgebildet, während der Ventilteller eine Art Platte darstellt. Sobald infolge der Erwärmung des Kühlwassers in der Brennkraftmaschine durch den Thermostaten die Bewegung des Ventiltellers erfolgt, wird sofort eine verhältnismäßig große und bei weiterer Ventiltellerbewegung eine noch größere Menge des Kühlwassers in den äußeren, durch den Kühler gehenden Wasserumlauf eingeschaltet. Infolgedessen fließt auch sofort eine größere Menge des kalten Kühlwassers aus dem Kühler in die Brennkraftmaschine zurück, was dort ungünstige Wirkungen zur Folge haben kann. Es liegt daher die Aufgabe vor, derartige thermostatisch gesteuerte Tellerventile so auszubilden, daß am Anfang der Ventiltellerbewegung der Wasserdurchfluß verzögert wird, damit die große noch kalte, im Kühler befindliche Menge des Kühlwassers langsam in den Kühlwasserumlauf eingeschaltet wird.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß der Ventiltellersitz und der Ventilteller in geschlossenem Zustand und auf einem Teil des Öffnungsweges mit einander entgegengerichteten zylindrischen Randflächen ineinandergreifen und zwischen sich einen Ringspalt bilden, der ab Beginn der VentilofFnung eine geringe Wassermenge durchtreten läßt, wobei eine volle Ventilöffnung erst eintritt, wenn sich die zylindrischen Randflächen voneinander entfernt haben.

Bei DrLickregelventilen, die jedoch nicht im Zusammenhang mit Thermostaten verwendet werden, ist es bei Konstruktionen, die von einem Tauchkolben gesteuert werden, der seinerseits zusätzlich eine Überlaufleitung erhält, bekannt, im Mantel des Tauchkolbens mehrere Längsnuten anzubringen, die unter Umständen auch einen veränderlichen Querschnitt besitzen. Man erreicht hierdurch, daß der Übergang der Überlaufflüssigkeit fein reguliert wird. Derartige Vorrichtungen sind jedoch bisher bei thermostatisch gesteuerten Ventilen nicht verwendet worden, und außerdem können diese Vorrichtungen auch nicht ohne weiteres bei Tellerventilen angewendet werden.

Wenn es erwünscht ist, vor der vollen Ventilöffnung mehr Wasser als die konstante durch den Ringspalt fließende Menge durchtreten zu lassen, dann sind nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in mindestens einer der zylindrischen Randflächen Löcher, Schlitze oder Ausschnitte vorhanden, die vor voller Ventilöffnung zusätzlich Flüssigkeit durchtreten lassen. Derartige Ausschnitte können auch so ausgebildet sein, daß sich der Durchflußquerschnitt mit zunehmender Tellerbewegung vergrößert.

Thermostatisch gesteuertes Tellerventil,
insbesondere für den Kühlwasserumlauf
von Brennkraftmaschinen

Anmelder:
Fa. Gustav Wähler, Eßlingen/Neckar

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des thermoplastisch gesteuerten Tellerventils dargestellt.

Fig. 1 zeigt das Ventil in geschlossenem Zustand, wobei der ringförmige Ventilsitz, der Ventilteller und die beiden an sich bekannten Bügel im senkrechten Schnitt gezeichnet sind;

Fig. 2 zeigt den Ventilteller in größerem Maßstab in Ansicht und teilweise im Schnitt gezeichnet in einer Lage nach Beginn der Ventiltellerbewegung.

Eine ringförmige, zum Einbau in die Kühlwasserleitung bestimmte Scheibe 1 ist zu dem Ventilsitz ausgebildet und ist mit einem schmalen Bügel 2 fest verbunden, in dessen Mitte die zentrale Stange 3 des Thermostaten festgelegt ist. Mit der Ringscheibe 1 ist ferner der untere schmale Bügel 4 fest verbunden, in dessen Mitte das Thermostatgehäuse 5 verschiebbar geführt ist. Mit dem Thermostatgehäuse 5 ist ferner der Ventilteller 6 fest verbunden. Zwischen dem Bügel 4 und einer Kappe 5' des Thermostatgehäuses bzw. dem Ventilteller kann eine Druckschraubenfeder 7 angeordnet sein, die für die Rückführung des Gehäuses 5, 5' und damit des Ventiltellers 6 sorgt, wenn der Thermostat erkaltet.

Es ist für die Erfindung gleichgültig, ob es sich um einen in der Zeichnung dargestellten, beispielweise mit Wachs als Füllung arbeitenden Thermostaten oder um eine andere Thermostatbauart handelt. Ebenso ist es für die Erfindung gleichgültig, ob sich der Ventilteller 6 entgegen dem durch Pfeile angedeuteten Kühlwasserumlauf öffnet, wie in der Zeichnung dargestellt, oder ob sich der Ventilteller in der Wasserbewegungsrichtung öffnet.

Wie besonders aus Fig. 2 ersichtlich, besitzt der Ventilteller 6 einen umgebogenen, zylindrisch gestalteten Rand 6'. Unmittelbar neben diesem zylindrischen Rand 6' ist am Ventilteller die kreisringartige Auf-

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Claims

lagerfläche 6" für eine gleichfalls kreisringförmige Stirnfläche 1" ausgebildet. Die Stirnfläche 1" befindet sich an dem zylindrisch ausgebildeten Rand V der Scheibe 1. Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, greifen die beiden zylindrischen Ränder 1' und 6' ineinander ein, wobei zwischen ihnen ein kleiner Ringspalt 9 vorhanden ist. In geschlossenem Zustand liegt die Kreisringfläche 6" auf dem Stirnrand 1" des Ventilsitzes auf. Bei Eintreten der Erwärmung dehnt sich das im Thermostatgehäuse eingeschlossene Medium aus, wodurch sich in Fig. 1 das Thermostatgehäuse zusammen mit dem Ventilteller 6 nach unten bewegt. Bei Beginn dieser Bewegung hebt sich zuerst die Kreisringfläche 6" vom Ventilsitz 1" ab, welche Stellung in Fig. 2 dargestellt ist. Die beiden zylindrischen Randflächen 1', 6' liegen noch nebeneinander, und es kann nur eine geringe Menge Wassers durch den schmalen Ringspalt 9 zwischen den Randflächen 1', 6' durchtreten. Die volle öffnung des Ventils erfolgt erst, wenn sich der Ventilteller 6 so weit nach unten bewegt hat, daß sich die zylindrischen Randflächen 1', 6' voneinander entfernt haben. Wenn es aus irgendeinem Grunde erwünscht ist, vor der vollen Ventilöffnung bereits etwas mehr Wasser nach erfolgter Ventiltellerbewegung durchtreten zu lassen, dann kann, wie in Fig. 2 angegeben, der zylindrische Ventiltellerrand 6' mit einem oder mehreren Ausschnitten 8 versehen sein. An Stelle der gezeichneten Ausschnitte 8 können auch Löcher oder Schlitze treten. Derartige Durchtrittsöffnungen könnten auch im zylindrischen Rand 1' des Ventilsitzes oder nur in diesem vorgesehen sein. Bei der Bewegung des Ventiltellers werden die Ausschnitte 8 durch den zylindrischen Rand 1' freigegeben, so daß weiteres Wasser durch diese Ausschnitte 8 durchtreten kann, bevor sich der Ventilteller vollständig von seinem Sitz entfernt hat. Gibt man den Ausschnitten die aus Fig. 2 ersichtliehe V-Form, dann wird dadurch der Durchflußquerschnitt in Abhängigkeit von der Ventiltellerbewegung vergrößert. Patentansprüche:

1. Thermostatisch gesteuertes Tellerventil, insbesondere für den Kühlwasserumlauf von Brennkraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (1) und der Ventilteller (6) in geschlossenem Zustand und auf einem Teil des Öffnungsweges mit einander entgegengerichteten zylindrischen Randflächen (1', 6') ineinandergreifen und zwischen sich einen Ringspalt bilden, der ab Beginn der Ventilöffnung eine geringe Wasser-

ao menge durchtreten läßt, wobei die volle Ventilöffnung erst eintritt, wenn sich die zylindrischen Randflächen voneinander entfernt haben.

2. Tellerventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch in mindestens einer zylindrischen Randfläche (6') befindliche Löcher, Schlitze oder Ausschnitte (8), die vor voller Ventilöffnung zusätzlich Flüssigkeit durchtreten lassen.

3. Tellerventil nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch derartige Ausbildung der Ausschnitte (8), daß sich der Durchflußquerschnitt mit zunehmender Tellerbewegung vergrößert.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 883 675, 886 990,
903 761.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen