DE105350C - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- Filling Of Jars Or Cans And Processes For Cleaning And Sealing Jars (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53: Nahrungsmittel.
FRANZ BLUME in WALDENBURG i. Schl.
mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. April 1898 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Apparat zum Abfüllen und Verkorken von
Mineralwässern und anderen gashaltigen Flüssigkeiten , welcher allen ähnlichen bisher bekannten
Vorrichtungen gegenüber den Vortheil bietet, dafs die Gefahr des Luftzutrittes
während des Füllens oder Verkorkens der Flaschen ganz ausgeschlossen wird. Bisher
war es nämlich trotz aller angewendeten Sorgfalt nicht möglich, zu verhindern, dafs atmosphärische
Luft zu den zu behandelnden Wässern gelangte, oder dafs der gasige Gehalt zum Theil entwich. Damit waren stets chemische
Veränderungen der mineralischen Bestandteile des Wassers verbunden, so dafs die versandten
Mineralwässer eine andere Zusammensetzung und infolge dessen eine andere Wirkung
zeigten, als die an der Quelle getrunkenen.
Infolge, dieser Uebelstände konnte man bisher nur einen kleinen Theil der Mineralwässer
zum Versand als Medizinalwässer bringen, wogegen unter Anwendung des neuen Apparates
sämmtliche Wasserarten genau so erhalten bleiben, wie sie der Quelle entnommen
werden.
Das der Erfindung zu Grunde liegende Verfahren besteht darin, dafs zuerst die zwischen
Kork und Kopf der Flasche befindliche, sowie die in den Kanälen angesammelte Luft
durch Mineralwasser verdrängt, dann unter Zuhülfenahme einer Pumpe die Flasche mit
Kohlensäure gefüllt und gleichzeitig der durch die Kohlensäure verdrängte Süfswasserinhalt
derselben fortgesogen und endlich, die Flasche ebenfalls unter gänzlichem Luftabschlufs mit
dem Mineralwasser gefüllt und verkorkt wird.
Eine zweckmäfsige Ausführungsform eines auf dieses Verfahren begründeten Apparates
wird durch die beiliegende Zeichnung veranschaulicht, und zwar ist
Fig. ι ein Aufrifs des Apparates.,
Fig. 2 ein Verticalschnitt desselben mit Verkorkungsmaschine,
Fig. 3 ein Schnitt eines Mefsgefäfses,'
Fig. 4 und 5 ein Verticalschnitt der bei der Maschine zur Anwendung kommenden, um
eine horizontale Achse drehbaren Pumpe in der normalen und in der umgekippten Lage,
Fig. 6 ein Verticalschnitt der Verkorkungsvorrichtung,
Fig. 7. ein Grundrifs derselben,
Fig. 8 eine besondere Ausführungsform der Rohrleitung des Apparates,
Fig. 9 eine Detailansicht des bei dem Apparate zur Verwendung kommenden Dreiweghahnes.
Fig. 10, 11 und 12 zeigen den Dreiweghahn
in seinen drei verschiedenen Stellungen.
Die gufseiserne Säule α trägt den gläsernen Füllcylinder b. Oberhalb des letzteren ist der
Gasometer c angeordnet und um den letzteren sind die Mefsgefäfse d gruppirt. . Diese Gefäfse
sind derart eingerichtet, dafs sie dadurch, dafs man eine besondere zu diesem Zwecke erdächte
Einstellungsvorrichtung zu Hülfe zieht, eine bestimmte Flüssigkeitsmenge in Uebereinstimmung
mit dem Inhalt der zu füllenden Flasche aufzunehmen vermögen.
Diese Mefsgefäfse d stehen mit dem unteren Theil des Füllcylinders b und den Verkorkungskörpern
f vermittelst der zweckmäfsig aus Kupfer bestehenden Rohre e und ferner mit
dem Gasometer c durch die zur Kohlensäurezufuhr dienenden Rohre g in Verbindung.
Von g zweigen sich auch die Leitungen h ab, welche zu den Pumpen des Apparates fuhren,
und es gehen von den Rohren h die Rohre i aus, die als Rückleitung für die Kohlensäure
dienen. Am unteren Theil der Mefsgefäfse d ist ferner ein Dreiweghahn e' (Fig. 9) angeordnet,
welcher je nach seiner Einstellung gestattet, den Füllcylinder b mit dem entsprechenden
Mefsgefäfs d (Fig. 10), oder das Mefsgefäfs
mit dem Verkorkungsapparat (Fig. 11), oder endlich den Füllcylinder mit dem Verkorkungsapparat
behufs Verdrängens der Luft in Verbindung zu bringen (Fig.. 12).
Die Rohrleitungen g sind an der in die Mefsgefäfse d eindringenden Stelle teleskopisch
angeordnet, so dafs sie in gewissen Grenzen verkürzt oder verlängert werden können, und
es ist das untere Ende derselben mit einem nach innen (d. h. nach der Richtung des Gasometers
zu) schliefsenden Ventil (Fig. 3) versehen. Letzteres besteht zweckmäfsig aus einem hohlen, aus Metallblech oder Celluloid
gebildeten Schwimmer g1, der sich gegen das untere Ende des Rohres g prefst, wenn er
von dem im Mefsgefäfs d aufsteigenden Wasser gehoben wird. Unterhalb der Mefsgefäfse sind
die Pumpen k angeordnet, deren Stiefel oben und unten mit biegsamen Rohrleitungen versehen
sind. Die eine j dieser Rohrleitungen dient dazu, die Kohlensäure, welche durch
den Kolben der mit dem Apparate verbundenen Pumpe k verdrängt wird, in die abzufüllende
Flasche zu leiten; das Rohr / hat den Zweck, das gleichzeitig von der Flasche herausgesaugte
Süfswasser in den stets mit Süfswasser gefüllten, am unteren Theil der Gasometerglocke
c befindlichen Behälter η zu leiten, oder es kann unter Umständen das Süfswasser,
anstatt in den Behälter η gedrückt zu werden, auch einfach am unteren Theil des Pumpenstiefels
herausfliefsen und dazu benutzt werden, die Flaschen vor dem Abfüllen mit Süfswasser
zu füllen. Der Pumpenstiefel ist ferner noch in seinem mittleren Theil drehbar gelagert, so
dafs er um i8o° gedreht werden kann. Um diese Drehung bewirken zu können, ist der
Pumpenstiefel an seiner Aufhängestelle mit einer Scheibe oder einem Rad ρ (Fig. 1) versehen,
das vermittelst einer geeigneten Transmission mit einem anderen Rad q in Zusammenhang
steht, welches von der Achse des Verkorkungskörpers getragen wird. Der Kolben kl der Pumpe k ist massiv hergestellt, da
er dazu bestimmt ist, durch sein Eigengewicht eine Einwirkung auf das je darunter befindliche
Medium auszuüben, nachdem eine Drehung des Pumpenstiefels um i8o° erfolgt ist.
Die zwischen dem Rohr h und dem Verkorkungsapparat f eingeschaltete Rohrleitung i
ermöglicht das Entweichen der Kohlensäure aus der Flasche nach dem Gasometer beim
Einströmen des Mineralwassers.
Die Verkorkungskörper werden durch Ständer α (Fig. 1) getragen, die wiederum mit einem
mit Laufrollen o1 versehenen Tragring o2 in Verbindung stehen, so dafs vermittelst der auf
Schienen laufenden Rollen das Drehen des gesammten Apparates um seine verticale Achse
möglich ist.
Der um die Achse, auf welche das Rad q aufgekeilt ist, drehbar gelagerte Bügel r (Fig. 6
und 8) trägt beiderseits .an Spiralfedern aufgehängt den Flaschenhalter s, der die Flasche t
gegen einen mit dem Verkorkungskörper in Verbindung stehenden Gummiring genügend
fest anprefst (Fig. 6 und 7). Mit dem Abfüllapparat steht ferner ein beliebig construirter
Verkorkungsapparat V (Fig. 2) in Verbindung.
Anstatt die Rohrleitungen h und i derart anzuordnen, dafs sich h von g und i von h
abzweigt, können selbstverständlich auch von einander ganz getrennte Rohre zur Anwendung
gelangen (Fig. 8), und es können auch an Stelle von Gummischläuchen starre Röhren als Leitungen
dienen.
Die Arbeitsweise dieses Apparates ist folgende:
Nachdem eine mit Süfswasser gefüllte Flasche t in Verbindung mit dem Verkorkungskörper
f gebracht worden ist (Fig. 2), öffnet man die Mineralwasserleitung aL, die in der
Säule α enthalten ist. Der Hahn d1 der Leitung
αλ ist zweckmäfsig derart angeordnet,
dafs er sich von selbst öffnet und sich vermittelst Schwimmerhebels selbstthätig schliefst,
sobald das Mineralwasser im Füllcylinder die gewünschte Höhe erreicht hat. Es fliefst daher
das Wasser in den Füllcylinder b und die dabei entweichende Kohlensäure sammelt sich
in der mit den Mefsgefäfsen d durch das Rohr g verbundenen Gasometerglocke c an. Durch
passendes Einstellen (Fig. 12) des Dreiweghahnes el wird jetzt ein kleines Quantum
Mineralwasser in das Rohr e eingelassen, wodurch die zwischen Kork, Flaschenkopf und
in den Kanälen befindliche atmosphärische Luft durch Mineralwasser verdrängt wird. Um dieses
Entweichen der Luft zu ermöglichen, ist an einer passenden Stelle der Rohrleitung ein
Luftauslafsröhrchen vorgesehen.
Durch entsprechendes Stellen (Fig. 9 und 10) des Dreiweghahnes wird sodann Mineralwasser
in die Gefäfse d eingelassen. Das Mineralwasser steigt in den Mefsgefäfsen so hoch,
bis es den unteren, mit Ventilschwimmer g1
versehenen Theil der Rohrleitung g erreicht, worauf das Wasser den Schwimmer g1 hebt,
welcher die Rohrleitung g abschliefst. Es kann infolge dessen kein Mineralwasser mehr
in die Mefsgefä'fse d eindringen, da die abgeschlossene Kohlensäure einen Gegendruck auf
das Wasser ausübt. Wie leicht ersichtlich, ist der Wasserstand in den Mefsgefä'fsen d von
der Lage des unteren Theiles der Röhre g und des erwähnten Schwimmers g·1 abhängig.
Man hat es also in der Hand, in einfacher Weise das Wasserniveau in dem Mefsgefäfs d
dadurch zu ändern, dafs man das untere Ende von g bezw. den Schwimmer g1 nach oben
oder nach unten verstellt, was sehr leicht geschehen kann, indem der untere Theil der
Rohrleitung g, wie schon oben erwähnt, teleskopartig angeordnet ist. Es ist nämlich aus
dem Grunde erforderlich, die Mefsgefäfse mehr oder weniger zu füllen, weil die verschiedenen
aufzufüllenden Krüge oder Flaschen oft sehr verschieden grofs sind.
Sind die Mefsgefäfse einmal richtig eingestellt und mit Mineralwasser gefüllt, so dreht man
die von dem Flaschenträger s festgehaltene Flasche sammt Verkorkungskörper um die
Achse u, wodurch gleichzeitig bewirkt wird, dafs die Pumpe k sich um ihre Horizontalachse
mitdreht.
Die zuvor in die Pumpe eingesogene Kohlensäure wird nun von dem massiven
Kolben /r1 der Pumpe k durch die Leitung j
und durch den Kanal j1 des Verkorkungskörpers
der noch mit Süfswasser gefüllten Flasche zugeführt. Gleichzeitig beginnt die Saugwirkung der Pumpe. Das Wasser, welches
sich in der Flasche befand und durch die Kohlensäure verdrängt worden ist, tritt
durch die Leitung bezw. durch den Gummischlauch / in den über dem Kolben befindlichen
Pumpenstiefeltheil. Nachdem ferner die Flasche t durch Zurückdrehen des Verkorkungskörpers
wieder in ihre hängende Stellung gebracht worden ist, treibt der Pumpenkolben Jc1,
welcher infolge der Umdrehung der Pumpe sich jetzt über dem Wasser befindet, das nunmehr
unter ihm befindliche Wasser durch Rohr m in den Raum η unter der Gasometerglocke
c. Dabei saugt sich die Pumpe aus dem Gasometer voll Kohlensäure, gleichzeitig
schliefst sich das Kugelventil w in dem Verkorkungskörper (Fig. 6). Jetzt wird die Füllung
der Flasche mit Mineralwasser vorgenommen. Zu diesem Zwecke wird der Dreiweghahn e1
so geöffnet (Fig. 11), dafs er unter Zuhülfenahme des Rohres e das Mefsgefäfs d mit
dem Verkorkungskörper bezw. mit der Flasche in Verbindung bringt, so dafs sich die Flasche
mit Mineralwasser unter Verdrängen der Kohlensäure anfüllen kann , welch letztere durch
Rohr
nach der Gasometerglocke c entweicht.
Die in genau eingehaltenen Grenzen gefüllte Flasche wird nun durch Theildrehung des
ganzen Apparates unter die Verkorkungsmaschine V gebracht, dieselbe durch den Tritthebel
χ noch einmal angeprefst und gleichzeitig der Kork y in den Flaschenhals eingetrieben,
wonach die Operation beendet ist.
Derselbe Vorgang wiederholt sich selbstverständlich beim Abfüllen sämmtlicher Flaschen,
und da der Apparat mit mehreren Kohlensäure-1 und Mineralwasser-Abgabestellen versehen
ist, können zu derselben Zeit mehrere Arbeiter an dem Apparate beschäftigt sein.
Selbstverständlich lassen sich die verschiedenen Leitungen des Apparates und der Verkorkungskörper
f selbst noch in anderer Weise anordnen, ohne dafs dabei der Rahmen der Erfindung verlassen wird, so lange das eingangs
erwähnte Princip beibehalten bleibt.
Claims (2)
1. Apparat zum luftfreien Füllen von Flaschen mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser oder
anderen gashaltigen Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dafs man mittels desselben
zuerst die Flasche, welche gefüllt werden soll, mit gewöhnlichem Wasser füllt, dann
die zwischen Kork und Kopf der Flasche befindliche, sowie in den Kanälen angesammelte
Luft durch Mineralwasser oder die jeweilig zu füllende Flüssigkeit verdrängt, ferner unter Zuhülfenahme einer
Pumpe gleichzeitig mit dem Füllen der Flasche mit Kohlensäure den Süfswasserinhalt
derselben fortsaugt, endlich die Flasche luftfrei mit dem zu verkorkenden Mineralwasser unter Verdrängung der
Kohlensäure füllt, wonach der Kork ebenfalls luftfrei in den Flaschenhals eingetrieben
wird, derart, dafs infolge der vollständig luftfreien Abfüllung und Verkorkung eine Abscheidung des in dem Mineralwasser
enthaltenen doppelkohlensauren Eisenoxyduls verhindert wird.
2. Eine Ausführungsform des unter i. beanspruchten Apparates, gekennzeichnet durch
die Anordnung eines vermittelst eines Rohres (al) gespeisten Füllcylinders (b), der
oberhalb des letzteren angeordneten Gasometerglocke (c), der durch die Rohrleitung
.(e) mit dem Verkorkungskörper (f) verbundenen Mefsgefäfse (d), der zwischen
der Gasometerglocke (c) und den Mefsgefäfsen (d) geschalteten Rohrleitung (g), der
Kohlensäureleitung (h), welche zu einer um eine mittlere horizontale Achse drehbar
gelagerten Pumpe (Jt) führt, der von der Pumpe (Jc) zu dem Verkorkungskörper (f)
führenden Kohlensäureleitung (j), der von dem Verkorkungskörper (f) zu der Pumpe (Jc)
führenden Süfswasserleitung (I), der zwischen
der Pumpe (k) und dem unteren Wasserbehälter (n) des Gasometers (c) eingeschalteten
Süfswasserleitung (m), der von dem Verkorkungskörper (fj zu der Gasometerglocke
(c) führenden Kohlensäurerückleitung (i) und des um seine Achse (u)
drehbaren, mit der Pumpe (k) durch eine geeignete Uebertragung verbundenen Verkorkungskörpers
(f), durch welch letzteren eine Theildrehung der Flasche, wie auch
der Pumpe um 18o° vorgenommen werden kann.
Eine Ausführungsform des unter i. beanspruchten Apparates, dadurch gekennzeichnet,
dafs das von der Gasometerglocke (c) zu dem Mefsgefäfs (d) führende Rohr (g)
teleskopisch angeordnet und an seinem Ende mit einem Schwimmer (gl) versehen
ist, welcher durch das in das Mefsgefäfs (d) eintretende Wasser gehoben wird und je
nach der Einstellung der Lage des unteren Theiles des Rohres (g) bezw. des Schwimmers
(gl) der Mineral wasserstand in dem
Mefsgefäfs geregelt werden kann.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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