DE1052498B - Vorrichtung zur Beeinflussung des zeitlichen Verlaufes der Lichtbogenspannung in Schaltgeraeten - Google Patents
Vorrichtung zur Beeinflussung des zeitlichen Verlaufes der Lichtbogenspannung in SchaltgeraetenInfo
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- H01H9/30—Means for extinguishing or preventing arc between current-carrying parts
- H01H9/34—Stationary parts for restricting or subdividing the arc, e.g. barrier plate
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Beeinflussung des zeitlichen Verlaufes der Lichtbogenspannung
in Schaltgeräten, in denen wenigstens ein Lichtbogenteilabschnitt zum Zwecke der Längung
und Löschung in engen Spalten bewegt wird und bei der in der Nähe des Lichtbogens parallel zu seiner
Wanderungsebene Metallteile angeordnet sind. Bei bekannten Schaltern dieser Art bestehen diese Metallteile
aus ferromagnetischem Material, das die Aufgabe hat, das Eigenfeld des Lichtbogens zu verstärken,
wodurch eine sehr schnelle Lichtbogenwanderung und Längung erzielt wird. Diese schnelle Lichtbogenwanderung
und Längung ist aber nicht immer erwünscht, da durch den damit verbundenen schnellen Anstieg der
Lichtbogenspannung eine frühzeitige Stromunterbrechung erfolgt, wodurch Rückzündungen und Überspannungen
hervorgerufen werden. Man ist daher bestrebt, beispielsweise bei Gleichstromschnellschaltern,
den Lichtbogen nach anfänglich schneller Lichtbogenwanderung so zu beeinflussen, daß die Lichtbogenspannung
eine Zeitlang auf einem nahezu konstanten Wert gehalten wird. Bei Wechselstromschaltern wird
dagegen angestrebt, die Lichtbogenspannung im Bereich großer Momentanwertie des Ausschaltstromes
klein zu halten, im Bereich kleiner Momentanwerte dagegen sehr schnell zu erhöhen. Bekannte Maßnahmen
zur Beeinflussung des Lichtbogens in dieser Hinsicht bestehen in der Verwendung von zusätzlichen
Blasspulen oder Blasringen, durch die Blasfelder erzeugt werden, die das Eigenfdd des Lichtbogens in
bestimmten Gebieten beispielsweise durch Gegenwirkung beeinflussen.
Die Erfindung hat eine Vorrichtung zum Gegenstand, bei der auf einfache Weise und, ohne großen
Aufwand, wie es bei Schaltern mit Blasspulen notwendig ist, eine Beeinflussung des Lichtbogens im
beabsichtigten Sinne vorgenommen werden kann. Dies geschieht dadurch, daß die in der Nähe des Lichtbogens
parallel zu seiner Wanderungsebene angeordneten Metallteile erfindungsgemäß aus Nichteisenmetall
bestehen und derart bemessen und angeordnet sind, daß die darin erzeugten Wirbelströme eine bremsende
Wirkung auf den wandernden Lichtbogen ausüben und somit die Lage, Form und Wanderung
wenigstens von Teilabschnitten des bewegten Lichtbogens beeinflussen.
Bekanntlich treten Wirbelströme in Metallteilen dann auf, wenn in einer Strombahn, die sich relativ
zu den Metallteilen in Ruhe befindet, eine Stromänderung erfolgt bzw. wenn sich eine Strombahn, in der
ein konstanter Strom fließt, relativ zu den Metallteilen bewegt. Diese Wirkung wird bei der Erfindung
zur Beeinflussung des zeitlichen Verlaufes der Lichtbogenspannung ausgenutzt, wobei als Strombahn der
Vorrichtung zur Beeinflussung
des zeitlichen Verlauf es der
Lichtbogenspannung in Schaltgeräten
des zeitlichen Verlauf es der
Lichtbogenspannung in Schaltgeräten
Anmelder:
Calor-Emag
Elektrizitäts -Aktienges ells chaf t,
Ratingen bei Düsseldorf, Bahnstr. 39-45
Elektrizitäts -Aktienges ells chaf t,
Ratingen bei Düsseldorf, Bahnstr. 39-45
Dr.-Ing. Rudolf Döring, Braunschweig,
ist als Erfinder genannt worden
Lichtbogen dient, der durch seine sich ständig ändernde Lage und/oder durch die ständige Änderung der
Augenblicks wer te des Lichtbogenstromes die Wirbelströme in den parallel zur Wanderungsebene des
Lichtbogens angeordneten Nichteisenmetallplatten erzeugt.
Durch die entstehenden Wirbelströme wird der Auf- und Abbau des den Lichtbogen umgebenden Magnetfeldes
verzögert. Demzufolge werden die durch das Eigenfeld des Lichtbogens erzeugten Ablenkkräfte, die
proportional der Induktionsdifferenz vor und hinter dem wandernden Lichtbogen sind, zu einem wesentlich
späteren Zeitpunkt wirksam, so daß die Lichtbogenwanderung im Bereich der Metallteile, in denen
Wirbelströme erzeugt werden, erheblich kleiner ist als in den Bereichen, in denen eine ferromagnetische
Eigenfeldverstärkung für den Lichtbogen vorgesehen ist. Man hat es also in der Hand, durch geeignete Anordnung
von Nichteisenmetallteilen die Wanderungsgeschwindigkeit von Lichtbogenteilabschnitten gegen-
über anderen Lichtbogenteilabschnitten zu verringern, so daß der Lichtbogen infolge der unterschiedlichen
Ablenkung von Teilabschnitten ganz bestimmte Formen annimmt, durch die die Länge des Lichtbogens
und damit die gesamte Lichtbogenspannung zu beeinflüssen ist.
Durch die vom Lichtbogen erzeugten Wirbelströme kann die Wanderungsgeschwindigkeit des Lichtbogens
ferner so beeinflußt werden, daß eine günstige Kühlwirkung durch den den Lichtbogen umgebenden Iso-
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IierstofF erreicht wird. Diese Kühlwirkung wird dadurch erhöht, daß die vom Lichtbogenstrom erzeugten
Wirbelströme während der Lichtbogenwanderung in engen Spalten erzeugt werden. Wird bei einer geringen
Wanderungsgeschwindig'keit des Lichtbogens der Isolierstoff sehr stark erwärmt und damit die kühlende
Wirkung verringert, so wird die Lichtbogenspannung nach erfolgter Auf heizung des Isolierstoffes verringert.
Eine konstante Lichtbogenspannung kann trotzdem dadurch erreicht werden, daß während der Lichtbogenwanderung
wenigstens eine teilweise Lichtbogenlängung erfolgt.
Durch die Anordnung von Nichteisenmetallteilen in der Nähe des Lichtbogens läßt es sich auch leicht erreichen,
daß der Lichtbogen unmittelbar nach seiner Entstehung nur langsam wandert, so daß die Schaltkontakte
im Bereich kleiner Lichtbogenspannung so weit voneinander entfernt werden können, daß bei dem
steilenLichtbogenspannungsanstieg Rückzündungen im Kontaktgebiet vermieden werden. Andererseits ist es
möglich, nach erfolgter Lichtbogenlängung die Wanderungsgeschwindigkeit des Lichtbogens durch Wirbelströme
zu verringern und die Lichtbogenspannung auf nahezu konstante Werte zu halten.
In den Fig. 1 bis 4 werden einige Anordnungsbeispiele wiedergegeben, an denen die Wirkungsweise
erläutert wird. Die Fig. 1 und 2 stellen eine Lichtbogenlöschanordnung dar. Die Zuleitungen 1 und 2
sind im Inneren der Löschanordhung zu Wanderungsschienen ausgebildet. Sie sind durch einen Schmelz-
draht 13 miteinander verbunden. Fig. 2 zeigt, daß die Anordnung der Elektroden in einem engen Spalt zwischen
den Wänden 5 und 6 aus Nichteisenmetall, die beiderseits mit Isolierstoff 3, 4 und 7, 8 umkleidet
sind, erfolgt. Die Einrichtung wird gehaltert durch die Teile 9 und 10 und durch die Isolierstoffbügel 12.
Nach unten ist der Spalt durch eine Isolierstoffeinlage 11 geschlossen. Wird nun durch den Strom der
Schmelzleiter 13 zerstört, so entsteht zwischen den Elektroden 1 und 2 ein Lichtbogen, der infolge der
magnetischen Kraftwirkung sich zu einer Schleife auszuweiten versucht. Durch die Anordnung der Nichteisenmetallteile
5 und 6 wird aber eine schnelle Bewegung von Lichtbogenteilabschnitten verhindert, so
daß entsprechend der Formgebung der Elelctroden 1 und 2 eine gleichmäßige Verlängerung des Lichtbogens
14 erreicht wird, wobei alle Lichtbogenteilabschnitte nahezu mit konstanter Geschwindigkeit bewegt
werden. Ein Absinken der Lichtbogenspannung infolge der Erwärmung des Isolierstoffes wird durch
die Verlängerung des Lichtbogens kompensiert. Es läßt sich somit erreichen, daß mit Hilfe einer solchen
einfachen Anordnung nach dem Zünden des Lichtbogens die Lichtbogenspannung auf nahezu konstante
Werte gehalten wird. Zu diesem Zwecke ist es notwendig, daß die Wände aus Nichteisenmetall den Bereich
der Lichtbogenfußpunkte stets überdecken. Dies hat den Vorteil, daß der Lichtbogen gleichförmig an
den Elektroden wandert, ohne dabei Rückzündungen bzw. Kurzschlüsse zwischen Lichtbogenteilen und den
Elektroden zu verursachen.
Durch die Formbildung der Nichteisenmetallteile 5 und 6, z. B. durch Veränderung der Plattendicke über
der Plattenhöhe oder durch Anordnung von Längsode" Ouerschlitzen, ist es möglich, die Bewegung von
EinzeltC-Ilabschnitten des Lichtbogens unterschiedlich zu beeinflussen. Auf diese Weise kann erreicht werden,
daß der Lichtbogen praktisch jede gewünschte Form innerhalb des Raumes zwischen den Metallteilen einnimmt.
Die Beeinflussung der Wanderungsgeschwin-
digkeit von Teilabschnitten des Lichtbogens durch Wirbelströme kann also ähnliche Wirkung zeigen wie
die Anordnung von Isolierstofftailen im Spalt, mit deren Hilfe die Form des Lichtbogens bestimmt wird.
Soll während der Brenndauer des Lichtbogens zwischen den isolierten Nichteisenmetallteilen eine Lichtbogenspannungserhöhung
erreicht werden, die durch Spreizen der Elektroden allein nicht erzielt werden kann, so kann der Abstand der Spaltwände, zwischen
denen der Lichtbogen brennt, in Richtung der Lichtbogenwanderung verengt werden, wie dies beispielsweise
aus der Fig. 4, Teil 28, ersichtlich ist.
In der Fig. 3 ist eine Prinzipskizze für eine Lichtbogenlöscheinrichtung, die vorzugsweise für Gleichstrom
verwendet wird, dargestellt. In der Anordnung sind die Zuleitungen 20, 21, die innerhalb des Kontaktgebietes
als Lichtbogenwanderungsschienen ausgebildet sind, in dem engen Spalt des Ablenkkörpers 23,
der z. B. aus geschichteten hochlegierten Blechen besteht, untergebracht. Oberhalb des Ablenkkörpers 23
befindet sich eine Anordnung 24 entsprechend der Darstellung nach Fig. 1, jedoch mit geraden Laufschienen,
in die der Lichtbogen durch Wirbelstrombremsung in seiner Wanderungsgeschwindigkeit beeinflußt
wird. Oberhalb der Anordnung 24 sind wiederum geschichtete Eisenbleche, die mit Schlitzen
versehen sind, in denen der Lichtbogen brennen kann, so angeordnet, daß im Verlauf der Lichtbogenwanderung
sich in Verlängerung der Laufschienen 20 und
21 zwei Lichtbogenäste 30 und 31 bilden. Eine weitere Anordnung 28, in der ebenfalls wieder ein Lichtbogenteilabschnitt
in seiner Wanderungsgeschwindigkeit durch Wirbelströme beeinflußt wird, befindet sich
oberhalb der geschichteten Eisenbleche 25. Die in der Anordnung 28 untergebrachten Elektroden 26, 27 befinden
sich in einem Spalt, der sich in Richtung der Lichtbogenwanderung verjüngt. In Fig. 4 ist die Lichtbogenlöscheinrichtung
entsprechend der Fig. 3 im Schnitt dargestellt. Die Bezugszeichen für die Anordnungen
24 und 28 entsprechen denen der Fig. 2. Die Nichteisenmetallplatten, in denen die Wirbelströme
erzeugt werden, sind mit 5 und 6, die beiderseits der Metallplatten befindlichen Isolierstoffe mit 3,4 und 7,8
bezeichnet. Die isoMerten Metallwände werden durch die Teile 9 und 10 gehaltert. Oberhalb' der Anordnung
28 ist wiederum ein Isolierstoffbügel angeordnet.
Die Wirkungsweise der Löscheinrichtung ist folgende: Die Stromzuführung für den Schalter erfolgt
an den Punkten 34 und 35. Die Anschlußstelle 35 wird zweckmäßig mit der Elektrode 21 fest verbunden.
Wird der Schwenkkontalct 22 in Richtung des Pfeiles 36 bewegt, so wird an der Trennstelle 33 zwischen der
Elektrode 20 und dem Kontaktbügel 22 ein Lichtbogen entstehen.
Der Lichtbogen wird infolge des magnetischen Eigenfeldes, verstärkt durch die Lichtbogenablenkeinrichtung
23, aufgeweitet. Dabei wandert ein Fußpunkt auf der Elektrode 20, der andere Fußpunkt auf
dem Kontaktstück 28, welches mit dem Schwenkhebel
22 fest verbunden ist, entlang und nimmt im weiteren Verlauf die Form 29 an. Im Bereich des Kontaktes
wird der Lichtbogen bis zum Eintreten in die Anordnung 24 sehr schnell in dem Spalt, in dem er sich bewegt,
verlängert und wandert bei konstanter Länge sehr schnell aus dem Koiitaktgebiet heraus. In der Anordnung
24 wandert der Lichtbogen bei konstanter Länge an den Elektroden 20 und 21 entlang, wobei
durch die Bemessung der Nichteisenmetallplatten 5 und 6 die Wanderungsgeschwindigkeit so beeinflußt
wird, daß der Schwenkkontakt 22 sich bis zur wei-
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Beeinflussung des zeitlichen Verlaufes der Lichtbogenspannung in Schaltgeräten,
in denen wenigstens ein Lichtbogenteilabschnitt zum Zwecke der Längung und Löschung
in engen Spalten bewegt wird und bei der in der Nähe des Lichtbogens parallel zu seiner Wanderungsebene
Metallteile angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese Metallteile aus Nichteisenmetall
bestehen und derart bemessen und angeordnet sind, daß die darin erzeugten Wirbelströme
eine bremsende Wirkung auf den wandernden Lichtbogen ausüben und somit die Lage, Form
und Wanderung wenigstens von Teilabschnitten des bewegten Lichtbogens beeinflussen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallwände aus Nichteisenmetall
möglichst dicht an dem Spalt, in dem die Lichtbogenwanderung erfolgt, angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallwände aus Nichteisenmetall
bis an den Bereich der Lichtbogenfußpunktswanderungsschienen reichen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten aus Nichteisenmetall
derart angeordnet sind, daß sie den Lichtbogen erst nach Erreichen einer vorgegebenen
Lichtbogenspannung bzw. Lichtbogenlänge beeinflussen.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Platten aus Nichiteisenmetall derart angeordnet sind, daß sie die Lichtbogenwanderungsgeschwindigkeit
unmittelbar nach Entstehen des Lichtbogens beeinflussen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 735 829, 728 612,
Ü 432, 700 728, 588 568, 540 927.
Deutsche Patentschriften Nr. 735 829, 728 612,
Ü 432, 700 728, 588 568, 540 927.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809'769/408 3.59
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC13310A DE1052498B (de) | 1956-07-03 | 1956-07-03 | Vorrichtung zur Beeinflussung des zeitlichen Verlaufes der Lichtbogenspannung in Schaltgeraeten |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1052498B true DE1052498B (de) | 1959-03-12 |
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ID=7015407
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC13310A Pending DE1052498B (de) | 1956-07-03 | 1956-07-03 | Vorrichtung zur Beeinflussung des zeitlichen Verlaufes der Lichtbogenspannung in Schaltgeraeten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1052498B (de) |
Citations (6)
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-
1956
- 1956-07-03 DE DEC13310A patent/DE1052498B/de active Pending
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