DE1048101B

DE1048101B - Flachriemen, insbesondere Treibriemen, aus Kunststoff mit aufgerauhter Reibschicht

Info

Publication number: DE1048101B
Application number: DEM30024A
Authority: DE
Inventors: Ernst Hutzenlaub
Original assignee: Mueller Wilhelm H & Co KG
Current assignee: Mueller Wilhelm H & Co KG
Priority date: 1956-03-20
Filing date: 1956-03-20
Publication date: 1958-12-31

Description

Flachriemen, insbesondere Treibriemen, aus Kunststoff mit aufgerauhter Reibschicht Die Erfindung betrifft einen insbesondere zur Anwendung als Treibriemen und für ähnliche Zwecke geeigneten Flachriemen mit aus demselben Kunststoffmaterial bestehender Laufschicht und aufgerauhter Reibschicht.
Üblicherweise wird bei aus Kunststoff, wie z. B. aus Polvamid, gefertigten Treibriemen die Reibschicht aus anderem Material, beispielsweise weichem L,eder, Chromleder, Kork od. dgl., gebildet als die Zugschicht des Riemens. Derartige Riemenausführungen haben den Nachteil, daß die Flexibilität des Riemens an den Verbindungsstellen beeinträchtigt wird, da an diesen Stellen erhöhte Biegewiderstände auftreten. Die Herstellung der Riemen aus mehreren Lagen unterschiedlichen Materials ist zudem umstänrdlich und kostspielig.
Bekannt ist ferner, die Reibschicht eines Riemens aus dem gleichen Material herzustellen wie die Zugschicht, indem an der Laufseite des Riemens Rillen oder Riefen quer zur Riemenlängsrichtung ausgespart werden. Hierzu muß entweder eine entsprechend ausgearbeitete teure Form für den im Gießverfahren herzustellenden Riemen benutzt werden, oder die Rillen bzw. Riefen müssen in den bereits fertiggestellten Riemen mit mechanischen Mitteln nachträglich eingeprägt werden. Durch den Prägevorgang entstehen neben den Rillen bzw. Riefen Stauchungen des Kunststoffmaterials, welche einerseits der erwünschten Flexibilität des Riemens Abbruch tun und andererieits keine weich schmiegsame Reibschichtoberfläche ergeben. Beide Herstellungsarten machen ebenfalls zusätzliche Bearbeitungsvorgänge notwendig.
Nach der Erfindung werden unter erheblicher Vereinfachung des Herstellungsverfahrens Plachriemen aus Kunststoff mit aufgerauhter Reibschicht in der Weise hergestellt, daß die Reibschicht des aus vergießharem Kunststoff, z. B. auf Polyesterisocyanidbasis, bestehenden Riemens eine geringere Dichte aufweist als die Zugschicht. Ein solcher Riemen kann in einem Arbeitsgang fertiggestellt werden, indem beim Gießvorgang durch eine physikalische Behandlung, z. B. durch Wärmebehandlung, auf das Kunststoffmaterial so eingewirkt wird, daß es an der Behandlungsseite aufschäumt und eine aufgelockerte Struktur mit aufgerauhter Oberfläche erhält, während das Gefüge des Kunststoffmaterials über die Höhe des Riemens nach der der Behandlungsseite abgekehrten Seite hin zunehmend dichter wird. Durch zweckentsprechende Anwendung der Behandlungsmethoden kann man die Höhe der aufgelockerten Laufschicht und der aufgerauhten Reibschicht, die trotz der strukturellen Verschiedenheit gegenüber der Zugschicht des Riemens entsprechend der hohen Einreiß- und Kerbfestigkeit des verwendeten Kunststoffmaterials äußerst einreiß- und zugfest ist, hinreichend genau bestimmen.
Die Reibschicht hat einen samtartigen Charakter und zeichnet sich demzufolge durch eine vorzügliche Griffigkeit aus, wodurch ein Höchstmaß an Kraftübertragungsmöglichkeit gegeben ist. Die dem Kunststoffmaterial eigene Flexibilität wird durch Anbringen der aufgelockerten Reib- und Laufschicht ebenfalls noch erhöht.
Schon eine dünne Reibschicht, die nach dem Vorschlag der Erfindung erzeugt und homogen aus dem gleichen Kunststoffmaterial gebildet ist wie die Zugschlicht des Riemens, gewährleistet die für Treibriemen erforderliche Haftreibung, wobei die Zugfestigkeit des Riemens in seiner Gesamtheit voll erhalten bleibt.
Der Aufbau und die Herstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Riemens mit aus dem gleichen Kunststoffmaterial wie die Zugschicht gebildeter Reibschicht kann auch in der Weise erfolgen, dlaß die Reibschicht aus schaumigen Polyesterisocyanidderivaten in einem besonderen Arbeitsgang gegossen wird und auf einen derartigen, nur aus schaumigen Stoffen bestehenden Riemen nachträglich Kunststoff auf der gleichen Materialbasis, jedoch in fester Form aufgegossen, aufgetragen oder unter Wärmelehandlung aufgepreßt wird Die Zugfestigkeit des Riemens kann in bekannter Weise durch Einlagen in Form von Zugsträngen aus Cord, Kunststoffäden. Stahllitzen od. dgl. erhöht werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele von nach der Erfindung hergestellten Kunststoff-Flachriemen dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Riemen aus vergießbarem Kunststoff, bei dem während des Gießvorganges die untere Schicht 2 aufgeschäumt worden ist, so daß sie eine geringere Dichte hat als die Zugschicht 1 und mit ihrer Oberfläche die aufgerauhte Reibschicht bildet.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Kunststoft-Flachriemen sind die Schaumschicht 2 als Reibschicht und die Zugschicht 1 getrennt hergestellt, und beide Schichten sind an den gegenseitigen Berührungsflächen 3 verbunden, beispielsweis dadurch, daß das die Zugschicht 1 bildende Kunststoffmaterial auf die vorher aus dem gleichen Kunststoffmaterial, jedoch mit geringerer Dichte gefertigte Schaumschicht aufgegossen oder unter Wärmebehandlung aufgepreßt ist.
Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen Riemen in der Ausführung nach den Fig. 1 bzw. 2 mit in die Zugschicht eingebetteten Zugeinlagen 4.
PTENTASPROCHE: 1. Flachriemen, insbesondere Treibriemen mit aus demselben Kunststoffmaterial bestehender Laufschicht und aufgerauhter Reibschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibschicht (2) des aus vergießbarern Kunststoff, z. B. auf Polyesterisocyanidbasis, bestehenden Riemens eine geringere Dichte aufweist als die Zugschicht (1).

Claims

2. Riemen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugschicht (1) auf die Reibschicht (2) aufgegossen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung p 26246 XII/47d D (bekanntgemacht am 16. 11. 1950); französische Patentschrift Nr. 1 040 517.