DE1043073B - Photographische Kamera - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine photographische Kamera, bestehend aus einer Aufnahmekamera und einer über dieser in einem gemeinsamen Gehäuse angeordneten Reflex-Einstellsucherkammer, wobei der Blenden- und/ oder der Belichtungszeiteinstellknopf mit dem Entfernungseinstellknopf am Kameragehäuse konzentrisch angeordnet ist.

Aus der USA.-Patentschrift 2697390 ist es bekannt, durch eine derartige konzentrische Anordnung der Einstellknöpfe die Entfernungs-, Blenden- und Belichtungszeiteinstellung an einer Stelle zusammenzufassen und damit gegebenenfalls räumlich auch noch die Betätigungsgriffe für die Verschlußspannung und die Verschluß auslösung und gegebenenfalls auch noch Schalter für die Einschaltung mehrerer Blitzlampen zu vereinigen und auf die entsprechenden Verschluß- und Kameraeinstellglieder zu übertragen. Damit soll erreicht werden, daß alle diese Einstellknöpfe oder -griffe praktisch mit einer Hand oder sogar mit einem Finger bedient werden können.

Auf der anderen Seite ist es heute gebräuchlich, eine sogenannte Belichtungswertkupplung zwischen dem Blenden- und Belichtungszeiteinstellknopf vorzusehen, um damit — bei gleichbleibendem Belichtungswert — eine Einknopfbedienung für diese beiden Werte zu erzielen.

Weiterhin ist in der USA.-Patentschrift 2 334075 vorgeschlagen worden, die Blendenverstellung mit der Entfernungseinstellung zu kuppeln, um dadurch bei Aufnahme mit Kunstlicht oder Blitzlicht die Abnahme der Beleuchtung mit dem Quadrat der Entfernung zu berücksichtigen. Da weiterhin die Entfernungsskala des Scharfeinstellknopfes üblicherweise mit einer zur Einstellmarke symmetrischen Schärfentiefenskala versehen wird, muß diese Entfernungsskala mit der Scharfeinstellbewegung des Objektivträgers linear gekuppelt sein.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Blendeneinstellung mit der Belichtungszeiteinstellung und/oder der Entfernungseinstellung wahlweise zu kuppeln und dabei allen diesen Gesetzmäßigkeiten Rechnung zu tragen, die zwischen Blendeneinstellung und Belichtungszeit unter dem Gesichtspunkt des Belichtungswertes und zwischen der Blendeneinstellung und der Entfernungseinstellung unter Berücksichtigung einmal der Abnahme der Belichtung mit dem Quadrat der Entfernung einerseits und der Schärfentiefenanzeige andererseits bestehen.

Gegenstand der Erfindung ist die Lösung der Aufgabe mit Hilfe einer besonders einfachen und narrensicheren ausrückbaren Kupplung. Zu diesem Zwecke entsprechen bei der Entfernungsskala und der Blendenskala der Verdoppelung bzw. Halbierung der Entfernung bzw. des Blendendurchmessers je gleiche Photographische Kamera

Anmelder:

Franke & Heidecke,

Fabrik photogr. Präzisions-Apparate,

Braunschweig, Salzdahlumer Str. 196

Winkelintervalle, und zwischen dem Scharfeinstellknopf und dem Blendeneinstellknopf ist ein in deren jeder Stellung ein- und ausrückbares Kurven- und Rädergetriebe zur Herbeiführung einer zwangläufigen Proportionalität zwischen Entfernungs- und Blendendurchmesserverstellung vorgesehen. Vorzugsweise wird hierzu eine mit dem Scharfeinstellknopf fest verbundene Kurvenscheibe verwendet und ein mit der Kurve dauernd verbundenes Getriebe, das seinerseits durch eine ausrückbare Kupplung mit dem Blendeneinstellknopf verbunden ist, wobei in einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Blendeneinstellknopf in der AuSrücksteliung der Kupplung mit dem Belichtungszeiteinstellknopf kuppelbar ist. Da die Ausleuchtentfernung einerBlitzlampe ohnehin begrenzt ist, genügt es, wenn das Kurvengetriebe mathematisch genau auf einen Einstellbereich von bis zu etwa 20 m ausgelegt ist.

Der Entfernungseinstellbereich ist an sich mechanisch nicht begrenzt; die Einstellgrenzen werden bei einem gewählten und eingestellten Produkt von Blende mal Entfernung (= Leitzahl) nur bei gekuppelter Blenden- und Entfernungseinstellung durch den Verstellbereich der Blendeneinstellung begrenzt.

In den Zeichnungen sind nur die wesentlichen, zum Verständnis der Erfindung notwendigen Teile dargestellt, und zwar zeigt im einzelnen

Fig. 1 eine Ansicht des Knopfes,

Fig. 2 einen Schnitt durch den Knopf und das Einstellgetriebe bei Kupplung von Blendeneinstellung und Entfernungseinstellung, -"

Fig. 3 den Antrieb der Blendeneinstellung,

Fig. 4 den Antrieb der Schärfentiefezeiger, und zwar in der Stellung bei kleiner Blende, "

809' 677/5 J1

Fig. 5 den Antrieb der Schärfentiefenzeiger in der Stellung bei großer Blende und

Fig. 6 die wesentlichen Teile des Kupplungsgetriebes zwischen Blenden- und Entfernungseinstellung in schematischer Darstellung.

Auf der Welle 1, die in dem Kameragehäuse 2 gelagert ist, sind Kurvenscheiben befestigt, die in an sich bekannter Weise die Führungsschlitten 3 des Objektivträgers 4 hin- und herschieben und dadurch die Scharfeinstellung bewirken. Auf dieser Welle 1 ist der Scharfeinstellknopf 5 mittels einer Schraube 6 befestigt. Ferner sitzt auf der Welle 1 frei drehbar und verschiebbar die Nabe 7 eines zweiten ringförmigen Einstellknopfes 8, welcher zur Verstellung der Objektivblende dient. Dabei sind in der Verschieberichtung zwei axiale Grenzstellungen durch die Verrastung 31 und 32 festlegbar. Ferner sind auf dem Schraubenbund 33 die sektorenartigen Marken 9, 10 drehbar angebracht, die auf der Entfernungsskala 11 des Knopfes 5 den Schärfentiefenbereich abgrenzen. Die Entfernungsskala 11 ist so geteilt, daß der Verdoppelung bzw. der Halbierung der Entfernung je gleiche Winkelintervalle entsprechen, wenigstens soweit der für Blitzlichtaufnahmen praktisch in Frage kommende Entfernungsbereich, also bis etwa 20 Meter, betroffen ist. An dem Einstellring 8 ist die Blendenskala 12 angeordnet, die so geteilt ist, daß einer Verdoppelung bzw. Halbierung der Blendenöffnung ebenfalls je gleiche Winkelintervalle entsprechen. Auf der Welle 1 und einem Stift 13 am Kamerakörper 2 ist ein Schieber 14 in Schlitzen 15, 16 senkrecht verschiebbar gelagert, der mit zwei Stiften oder Rollen 17, 18 in formschlüssigem Eingriff mit der Exzenterscheibe 22 gehalten ist, die auf der Nabe 7 des Blendeneinstellknopfes 8 befestigt ist. An Stelle des Formschlusses kann auch eine nur kraftschlüssige Verbindung des Stiftes 17 mit dem Exzenter 22 durch Federn 35 vorgesehen sein. Der Stift 17 ist nach außen verlängert und ragt zwischen Schrägflächen 19, 20 der Masken 9, 10, die durch eine Zugfeder 21 in Anlage mit dem Stift 17 gehalten werden. Infolgedessen werden diese Masken 9, 10 bei der Aufundabbewegung des Schiebers 14 entsprechend zusammengeführt oder auseinandergespreizt und begrenzen dadurch den Schärfentiefenbereich auf der Skala 11 nach Maßgabe der Einstellung des Blendenrings 8.

Auf der Führungsschiene 3 des Objektivträgers 4 ist um einen Zapfen 23 ein Hebel 24 schwenkbar, dessen vorderes Ende mittels eines Stiftes 25 in eine Gabel 26 des Blendenverstellringes am Objektivverschluß 27 eingreift, während der Stift 28 des Hebels 24 in einer waagerechten Nut 29 des Schiebers 14 gleitet. Bei Drehung des Blendeneinstellknopfes 8 und damit des Exzenters 22 wird daher durch die damit bewirkte Aufundabbewegung des Schiebers 14 der Hebel 24 verschwenkt und dadurch die Blendenverstellung bewirkt. Die Form des Exzenters 22 und der Schrägflächen 19, 20 muß selbstverständlich auf die Entfernungsskala 11 abgestimmt sein. In Fig. 5 ist die Stellung der Teile bei kleiner Blende und in Fig. 4 bei größter Objektivöffnung dargestellt.

Mit der Welle 1 ist noch eine Scheibe 36 undrehbar verbunden, die eine Kurvennut 37 besitzt, deren Form aus Fig. 6 ersichtlich ist. In diese Kurvennut 37 greift ein Stift 38 eines auf dem festen Zapfen 39 am Kamerakörper 2 drehbar gelagerten Zahnsegmentes

40 ein, das mit einem Ritzel 41 kämmt, welches auf der Welle 1 frei drehbar ist. Das Ende der Nabe 7 enthält eine äußere Kupplungsverzahnung 42 und das Ritzel

41 eine entsprechende Gegeninnenverzahnung 43. Durch axiale Verschiebung des Blendeneinstellkhopfes 8 kann er daher mit dem Ritzel 41 gekuppelt bzw. von diesem entkuppelt werden. Die Kurve 37, die Anordnung des Zapfens 39, des Stiftes 38 sowie die Übersetzung zwischen dem Zahnsegment 40 und dem Ritzel 41 werden so gewählt, daß jeder Verdoppelung oder Halbierung der Entfernung eine Verdoppelung oder Halbierung des Blendendurchmessers entspricht, wozu selbstverständlich die Skalen 11 und 12 logarithmisch geteilt sein müssen, wie dies bereits oben erwähnt wurde. Für die Skala 12 ist diese logarithmische Teilung im ganzen Blendeneinsteilbereich ohne weiteres möglich, für die Entfernungsskala 11 ebenfalls in dem in Frage kommenden Bereich bis etwa 20 Meter Entfernung, da über diese Entfernung hinaus praktisch ohnehin nicht mit Blitzlicht bzw. mit gekuppelter Entfernungs- und Blendeneinstellung gearbeitet wird.

Wenn die Blendenskala 12 über den ganzen Knopfumfang gedehnt wird, besteht neben der Kupplungsmöglichkeit von Blenden- und Belichtungszeiteinstellung oder von Entfernungs- und Blendeneinstellung zwecks Konstanthaltung der Belichtung bei Blitzaufnahmen durch weitere direkte Kupplung des Entfernungsknopfes 5 und des Blendeneinstellringes 8 die zusätzliche alternative Möglichkeit einer Kupplung zwischen Blendeneinstellung und Entfernungseinstellung, derart, daß beispielsweise bei nahen Entfernungen selbsttätig stärker abgeblendet und damit die Schärfentiefe erhöht wird, und zwar nach einer anderen Gesetzmäßigkeit, als es dem Erfordernis der Blitzlichtaufnahmetechnik entspricht. In diesem Falle würde die bekannte Kupplung von Belichtungszeit und Blendeneinstellung zusätzlich hierzu erfolgen, so daß die Belichtung konstant gehalten wird. Diese zusätzliche Möglichkeit ist offensichtlich bei dem Erfindungsgegenstand auf einfache Weise dadurch gegeben, daß der Blendeneinstellknopf 8 in drei Stellungen beweglich ist an Stelle der oben beschriebenen zwei Grenzstellungen, wobei in der inneren Stellung eine Kupplung zwischen Entfernungseinstellung und Blendenverstellung (für Blitzaufnahmen) in der mittleren Stellung eine Entkupplung, und in der ganz herausgezogenen Stellung eine Kupplung zwischen dem Entfernungseinstellknopf 5 und dem Blendenknopf 8 herbeigeführt würde.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Photographische Kamera, bestehend aus einer Aufnahmekamera und einer über dieser in einem gemeinsamen Gehäuse angeordneten Reflex-Einstellsucherkammer, wobei der Blenden- und/oder der Belichtungszeiteinstellknopf mit dem Entfernungseinstellknopf am Kameragehäuse konzentrisch angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Entfernungsskala (11) und der Blendenskala (12) der Verdoppelung bzw. Halbierung der Entfernung bzw. des Blendendurchmessers je gleiche Winkelintervalle entsprechen und daß zwischen dem Scharfeinstellknopf (5) und Blendeneinstellknopf (8) ein in deren jeder Stellung ein- und ausrückbares Kurven- und Rädergetriebe (37, 38, 40., 41) zur Herbeiführung einer zwangläufigen Proportionalität zwischen Entfernungs- und Blendendurchmesserverstellung vorgesehen ist.

2. Photographische Kamera nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mit dem Scharf einstellknopf (5) fest verbundene Kurvenscheibe (36) und ein mit der Kurve dauernd verbundenes Getriebe (40, 41), das seinerseits durch eine ausrückbare

Kupplung (42, 43) mit dem Blendeneinstellknopf (8) verbunden ist.

3. Photographische Kamera nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Blendeneinstellknopf (8) in der Ausrückstellung der Kupplung (42, 43) mit kuppelbar ist.

dem Belichtungszeiteinstellknopf

In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 697 390.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

®«B67M59t 10.58