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Verfahren zur Herstellung und Gewinnung von Antibiotika Die Erfindung
bezieht sich auf die Antibiotika Distamycin und seiner Komponenten sowie auf Distacin
und hat zum Gegenstand deren Herstellung durch Züchten der neuen Streptomyces-Art
»Streptomyces distallicus«.
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Die genannten Antibiotika sind bisher nicht beschrieben worden. Präparate,
welche diese neuen Antibiotika enthalten, sind hochwirksam gegenüber mehreren pathogenen
Pilzen und Sch.izomyceten.
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Diese neuen Antibiotika werden durch eine neue Streptomyces-Art hervorgebracht,
deren Stamm aus einer Bodenprobe aus Campania (Provinz Neapel) isoliert werden konnte.
Die Erzeugung erfolgt in verschiedenen Züchtungsmedien, welche für die Entwicklung
der erzeugenden Mikroorganismen und für die Erzeugung der Antibiotika durch dieselben.
günstig sind.
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Aus der folgenden Beschreibung geht hervor, daß der hier isolierte
Stamm keiner der Arten entspricht, welche in Bergey's-Handbuch oder durch W a s
k s m a n -Lechev elier in »Actinomycetes and their Antihiotics« (1953) klassifiziert
worden sind. Diese neue Art wird als »Streptomyces distallicus« bezeichnet. Eine
Kultur wurde im Commonwealth Mycological Institute, Ferry Lane, Kew, Surrey, und
im National Mycological Institute. Teddington, Mi.ddlesex. hinterlegt.
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Der erzeugende Mikroorganismus zeigt folgende Eigenschaften: Unter
dem optischen Mikroskop zeigen sich ziemlich gerade, kaum verzweigte, lange Hyphen.
Auf Hefeagar erscheinen lange und gestreckteHyphen mit Wirbeln aus kurzen gestreckten
sympodischen Hy-phen. Auf Kartoffelagar. Rübenagar und Asparaginagar bildet sieh
ein vegetatives llycel, dessen Farbe auf der einen Seite beim Altern von Honiggelb
auf Braun, auf der entgegengesetzten Seite von Bla.ßbraun auf Kastanienbraun wechselt.
Das Luftmycel ist bei den genannten Zuchtmedien nur schwach ausgebildet und hat
ein staubiges, satinartiges Aussehen und in den ersten Tagen des Wachstums eine
grauweiße und später eine schwach cremegraue Farbe; auf Asparaginagar zeigt es eine
schwach violettbraune Tönung.
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Auf Stärkeagar und Czapekagar ändert sich die Farbe des vegetativen
Mvcels von farblos zu Honiggelb, während die Rückseite gelb ist. Auf Czapek ist
das Luftmycel gräulichweiß und auf Stärkeagar schwach wein- bis rosarot, stets staubig
und satinartig.
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In Fleischbrühe und Pepton-Glukose-Brühe wird ein reichliches vegetatives
Mycel erzeugt, das in Form von Flocken meistens vollständig untergetaucht ist. Bei
Fleischbrühe wächst es auch an der Oberfläche in Ringform, wobei eine Seite honiggelb,
die entgegengesetzte Seite gelb ist. Ein Luftmycel fehlt. Auch auf Gelatine erfolgt
ein reichliches Wachstum; das vegetative Mycel ist braun bis honiggelb mit gelbbrauner
Rückseite: das Luftmycel ändert sich von Gräulichweiß zu Grau; es zeigt sich ein
diffuses braunschwarzes Pigment, während auf anderen Substraten keine Pigmentierung
auftritt. Es verflüssigt die Gelatine nach 25 Tagen ziemlich stark und hydrolysiart
Stärke beträchtlich. Das geeignetste Zuchtmedium zur Erzielung eines guten Wachstums
an Mycel und einer entsprechend höheren antibiotischen Wirkung besteht aus Kohlehydraten,
stickstoffhaltigen Substanzen sowie Salzen.
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Als Kohlehydratquelle können Glukose, Saccharose, Maltose, Stärke
und auch die in der Getreideweiche enthaltenen Kohlehydrate benutzt werden. Als
Stickstoffquelle können dienen: Getreideweiche, Sojabohnenmehl sowie Ammoniumsalze.
Außerdem werden N a C1, Ca C 03, K2 H P 04, Mg S 04, Fe S O4 usw. zugesetzt. Der
pH-Wert der Nährlösung beträgt etwa 6,6. Die Fermentierung kann in einem 300-cem-Erlenmayer-Kolben
unter guter Belüftung und bei 28° C erfolgen. Die höchste Aktivität ergibt sich
nach 100 bis 120 Stunden bei einem pH von etwa 7,6.
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Die Züchtung des Mikroorganismus kann auch durch submerse Fermentierung
unter Rühren und Belüftung erfolgen, wie dies dem Fachmann geläufig ist.
Um
ein gutes Wachstum der Kulturen zu erzielen, kann man ein Nährmedium verwenden,
welches eine oder mehrere Quellen für assimilierbaren Kohlenstoff und Stickstoff
sowie Salze der beschriebenen Art enthält.
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Gegenstand der Erfindung bildet auch die Isolierung der Antibiotika,
welche durch den unter den vorerwähnten Bedingungen gezüchteten Mikroorganismus
erzeugt werden.
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Aus den Beispielen gehen einige experimentelle Einzelheiten dieses
Teils der Erfindung hervor. Im allgemeinen erfolgt die Isolierung der aktiven Produkte
aus den Kulturen dadurch, daß man das von der Zuchtflüssigkeit abgetrennte Mycel
mit verschiedenen Flüssigkeiten, insbesondere Methyl-, Äthyl- und n-Butylalkohol,
extrahiert. Am besten bewährt hat sich die Verwendung von Butylalkohol. Die Extraktion
wird im allgemeinen so ausgeführt, daß man das Mycel nacheinander mit kleinen Mengen
des Lösungsmittels schüttelt. Die Auszüge werden durch Zentrifugieren oder Filtrieren
abgetrennt, mit Wasser gewaschen und im Vakuum eingedampft. Aus dein so erhaltenen
öligen Konzentrat wird durch Behandeln mit Äther ein gelber oder gelbbrauner Niederschlag
gewonnen, welcher getrocknet wird. Dieses Produkt (Distainycin) zeigt ein Ultravioleitabsorptioilsspektrum,
wie es für ein konjugiertes Polyen charakteristisch ist. Die Maxima im Ultraviolettspektrum
finden sich bei 235, 290, 305, 318, 333, 350, 380 und 405 mg. Die Maxima bei 318,
333 und 350 inlt sind typisch für ein Chromophor vom Pentaentypus. Mit konzentrierter
Schwefelsäure ergibt das Produkt eine tiefviolette Färbung. Es enthält Stickstoff.
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Das Produkt ist in niedrigen Alkoholen, Äthvlcellosolve, Pyridin und
anderen aliphatischen oder aromatischen Basen sowie auch in Eisessig löslich. Teilweise
löst es sich in Chloroform, verdünnten Säuren und Basen, während es in Äther unlöslich
ist. Es ist thermolal>il, insbesondere bei saurem und basischem PH, in methanolischer
Lösung hingegen stabil.
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Chromatographische Rf-Werte: Wässeriges Butanol 0.15; finit Butanol
gesättigtes Wasser 0,3; Butanol-Pyridin-Wasser (1:0,6:1) 0,6; Butanol-Essigsäure-Wasser
(2:1:1) 0,73; 3o/oige Ammoniumehloridlösung 0,04; 60o/oiges Aceton 0,8; Benzol-Essigsäure-Wasser
(2:1: 1) 0,00 (bioautographisch entwickelt auf Candida albicans).
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Das Infrarotabsorptionsspektrum zeigt ein Maximum bei 2,9411 mit Wendepunkten
bei 3,00 und 3,05 g, zwei scharfe Maxima bei 6,04 und 6,33 h mit Wendepunkten bei
6.10, 6.24, 6,52, 6,58 g, eine weniger ausgeprägte Bande bei 5,82 l und eine hohe
Absorptionsbande zwischen 6,8 und 7,3 [x.
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Die aus den Kulturen von Streptomyces distallicus auf Grund des beschriebenen
Verfahrens oder eines anderen äquivalenten Verfahrens, gegebenenfalls auch unter
Verwendung eines anderen Lösungsmittels als Butanol, z. B. eines anderen Alkohols,
von Chloroform, Aceton, Lösungen von aliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen
Basen usw., erhaltenen Produkte zeigen alle eine bemerkenswerte Hemmwirkung gegenüber
verschiedenen pathogenen Pilzen und Bakterien. Insbesondere ist das durch Extraktion
mit Butanol erhaltene Produkt (Distamycin) mit den obenerwähnten Eigenschaften aktiv
gegenüber S. lutea, B. subtilis, Mycobacterium tuberculosis Stamm 607, Actin. boströmi,
O. albieans, Tric. mentagrophites, Sab. gypseus, Epid. floccosum und Deb. Hudeloi
(s. unten). Aus dein Distamycin lassen sich auf verschiedenen Wegen andersartige
Produkte mit bemerkenswerter antibiotischer Wirkung erhalten. Diese neuen Verbindungen
können im Rohprodukt bereits vorhanden sein oder durch Umwandlung desselben gebildet
werden. Eine sehr aktive Verbindung läßt sich erhalten, wenn man eine methanolische
Distamycinlösung durch eine Tonerdesäule filtriert. Dieses neue Produkt wurde als
»Distamycin A« bezeichnet. Sein U ltraviolettspektruni zeigt Maxima bei 304 und
240 mg. Das Produkt ergibt beim Behandeln mit konzentrierter Schwefelsäure eine
weinrote Färbung. Es ist unlöslich in Chloroform, Äthylacetat, Aceton, Äther und
verdünnt-n Basen; kaum löslich ist es in einem 1Methanol-Äther-Gemisch 1:3.
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Distainvcin A ist wirksamer als das 1=)istamvcin, aus welchem es erhalten
wird. Es zeigt eine besondere Hemmwirkung gegenüber gewissen Schizomyceten sowie
gegenüber Actin. boströmi, O. all)icans, Trie. mentagrophites, Sab. gypseus, G1.
graphii, Epid. Floccosum und Deb. Hudeloi (s. unten).
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Durch Fraktionierung mit geeigneten Lösungsmitteln (Chloroform, Alkohole.
Alkoliol-Äther-Gemische) kann man weitere aktive Produkte erhalten. Wird beispielsweise
eine methanolische Lösung eine Distamycin-Produktes mit einer geeigneten Äthermenge
ausgefällt, so -erhält man zwei neue Produkte. nämlich Di.staniycin B, welches in
Methanol-Äther unlöslich ist, dessen 1lltraviolettspektrum Maxima bei 230, 318,
333, 350, 380 und 405 mg zeigt, und das finit konzentrierter Schwefelsäure eine
violette Färbung ergibt, sowie Distamycin C, das im Methanol-Äther-Gemisch löslich
ist und dessen Ultraviolettabsorptionsspektrum durch ein bedeutendes '.Maximum bei
236 mg und durch eine im Vergleich zu den anderen Produkten geringere Absorption
bei 300 bis 350 nig gekennzeichnet ist. Dieses Produkt ergibt mit konzentrierter
Schwefelsäure eine weinrote Färbung. Es ist in Chloroform und verdünnten Basen mit
gelber Farbe fast vollkommen löslich.
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Alle Verbindungen, welche durch diese oder eine andere Fraktionierung
auf Grund einer Extraktion mit Lösungsmitteln (.Alkoholen, Chloroform, Aceton usw.),
gegebenenfalls unter nachfolgender Ausfällung erhalten werden, zeigen eine antibakterielle
und fungizide Wirkung, welche derjenigen von Distamycin gleichkommt oder sie übertrifft.
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Distamycin und die Distamycine A, B und C erweisen sich auf Grund
ihrer Eigenschaften als verschieden von allen andern beim Stoffwechsel von Acti.nomyeeten
entstehenden fungiziden Produktelf, welche bisher isoliert oder genügend charakterisiert
worden sind. Insbesondere sind sie verschieden von Fungichromin und Philipin, d.
h. Substanzen, welche ein pentaenisches Chromophor enthalten.
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Aus der ätherischen Mutterlösung der Distamycinausfällung läßt sich
ein weiteres Produkt mit fungizider Wirkung erhalten, welches als »Distacin« bezeichnet
wird. Dieses Produkt kann durch Kristallisation aus wäßrigem Aceton gereinigt werden.
Es handelt sich um eine gelbe kristalline Substanz, die in Wasser unlöslich, jedoch
in vielen organischen Lösungsmitteln löslich ist, Schmelzpunkt 154 bis 156° C, [al
D = -17 (in Methanol). Das Ultraviolettspektrum von Distacin zeigt Maxima
bei 255 mg (Eia,. = 640) und 340 mg (Eta.@= 470) ; seine Analsenwerte entsprechen
einer Verbindung mit der' Bruttoformel C-22 H25 (),N.
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Die TV-Al)sorptioiissltelctra der hier beschriebenen und beanspruchten
Antibiotika sind im Diagramm der
Zeichnung angegeben; darin bedeutet
A die Kurve für Distamycin und B diejenige für Distacin, während A', .4" und A'
die Kurven für die Fraktionen A. B und C von Distamycin bezeichnen.
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Zur weiteren Kennzeichnung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei ferner
erwähnt, daß auch das Filtrat der Kulturen von Streptomyces distallicus eine Hemmwirkung
gegenüber Schizomyceten und Pilzen besitzt. Die antibiotische - Wirksamkeit des
Filtrats ist proportional der Produktion von Distamycin durch den 1-Iikroorganismus.
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Nachfolgend sei das antibiotische Spektrum von Distamycin und seinen
Derivaten wiedergegeben zur Darstellung von deren Aktivität gegenüber verschiedenen
Bakterien.
Antibiotisches Spektrum von Distamycin und den daraus gewonnenen
Fraktionen A, B und C |
Minimale Hemmungsdosis in @ug%ccm; Verdünnung in Hefesuspension |
Stämme I Distamycin Fraktion A I Fraktion B Fraktion C |
Staph.114 ................ > 50 50 > 50 50 |
S.lutea .................. 50 < 10 50 ± 10 |
B. subtilis . . . . . . . .. .. . . . . . 50 < 10 50 50 |
Mvcob. 607 . . . . . . . . . . . . .. . > 50 ± 50 > 50 ± 50 |
E. coli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . > 50 > 50 >
50 > 50 |
Ps.aeruginosa ............ < 50 > 50 > 50 > 50 |
Actin. boströmi A . . . . . . . , ± 10 < 10 ± 10 ± 10 |
O. albicans . .. . . . . . .. . . . . . < 10 ± 10 < 10
± 10 |
Tr. mentagrophytes ....... ± 10 ± 10 ± 10 ± 10 |
Sab.gypseus .............. < 10 < 10 < 10 < 10 |
G1. graphii . . . . . . . . . . . . . . . . 50 -!- 10 50 50 |
Epid. floccosum . .. . . . . . .. . < 10 < 10 < 10
< 10 |
Deb. hudeloi . . . . . . . . . . . . . . ± 10 -!- 10 ± 10 ±
10 |
Distacin hat in einer Dosis von 100 1tg/ccm in Agar-Sabouraud-Kultur eine Hemmwirkung
gegenüber Epidermophyton floccosum, Tricophyton mentagrophytes, Glenospora graphii
und Sabouraudites gypseus sowie eine subinhibitorischeWirkung gegenüber Pseudomonas
aeruginosa und Sarcina lutea. Beispiel 1 Zu 3000 ccm eines sterilen Mediums, enthaltend
2% Dextrose, 2% Maisquellwasser, 1% CaC03. 0,3°/o (N H4)2 S 04 und 0,3% Na C1, gibt
inan eine Sporensuspension, entsprechend der Waschung einer Kultur auf festem Nährboden,
wie sie in einer Flasche vom Typus Roux (»Kolle«) enthalten ist.
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Die Fermentierung wird während 40 Stunden fortgesetzt, wobei mit 150
bis 250 Umdr./Min. gerührt und mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 1 bis 2 I/Minute
und pro Liter Kulturmedium belüftet wird.
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Zur Impfung von 6000 ccm eines gleichartigen sterilen Kulturmediums
für die Produktionsphase verwendet man 300 ccm vegetatives Mycel. Diese Produktionsphase
dauert 85 bis 100 Stunden, wobei mit einer Geschwindigkeit von 350 bis 400 Umdr./Min.
gerührt und mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 1 1/Minute und proLiterKulturmedium
belüftet wird. Beispiel 2 Zu 171 einer wie im Beispiel 1 durch Tauchfermentierung
erhaltenen Kultur gibt man eine Hilfssubstanz und filtriert das Ganze. Das Gemisch
aus Mycel und Hilfssubstanz wird 1 Stunde lang mit 2500 ccm Butanol geschüttelt.
Diese Behandlung wird zweimal wiederholt.
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Die butanolischen Auszüge werden vereinigt, mit Wasser gewaschen,
zu öliger Konsistenz konzentriert und mit Äther behandelt. Man erhält 8,9 g eines
gelbbraunen Produktes (Distainyci.n). Die ätherische Mutterlösung wird 5 bis 6 Tage
lang stehengelas.sen. Der kristalline Niederschlag wird gesammelt und aus 75%igem
Aceton kristallisiert, Schmelzpunkt 154 bis 156° C (Distacin). Beispiel 3 Man löst
1,0 g Distainycin in 70 ccm Methanol und trennt Trübungen durch Filtrieren ab. Die
gelborange Lösung wird auf einer Säule filtriert, welche 100 g angesäuerte Tonerde
enthält (nach Wieland), und mit Methanol gewaschen. Die Eluierung erfolgt mit dem
gleichen Lösungsmittel. Die ersten 100 ccm des nach dem Erscheinen der gelben Farbe
im Ausfluß gesammelten Eluates ergeben nach dem Trocknen durch Eindampfen 0.2g Distamycin
A.
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Beispiel 4 1,0 g Distamycin werden 30 Minuten lang mit zwei Portionen
von je 50 ccm Methanol gerührt. Es tritt eine praktisch vollständige Auflösung ein
(Rest 50 mg). Die Auszige werden auf 25 ccm konzentriert, von einem geringfügigen
Niederschlag (20 mg) abgetrennt und mit dem dreifachen Volumen Äther behandelt.
Der Niederschlag (Distamycin B) wird getrocknet. Die Ausbeute beträgt 0,4 g. Die
ätherische Mutterlösung wird vollständig eingedampft und wiederum mit Äther aufgenommen.
Das verbleibende Produkt wird gesammelt und getrocknet; Ausbeute 0.33 g (Distamycin
C).