DE10349022A1 - Schienenfahrzeug, insbesondere Stadtbahnwagen - Google Patents
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Abstract
Bei einem Schienenfahrzeug, insbesondere einem Stadtbahnwagen, enthält der Fahrerraum eine mit einem Fahrzeuguntergestell (1) verbundene Fußbodenplatte (2), einen Fahrersitz (3), ein mit Schaltern (4) und Instrumenten bestücktes Armaturenpult (5) und gegebenenfalls weitere Ausrüstungsbauteile, wie beispielsweise einen Geräteschrank (6) und eine Fußstütze (7). Der Fahrersitz (3), das Armaturenpult (5) und vorzugsweise auch weitere Ausrüstungsbauteile (6 und/oder 7) sind auf einem Fußbodenelement (8) montiert, das gegenüber dem Fahrzeuguntergestell (1) in Fahrzeugquerrichtung elastisch gelagert ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug, insbesondere einen Stadtbahnwagen, dessen Fahrerraum eine mit einem Fahrzeuguntergestell verbundene Fußbodenplatte, einen Fahrersitz, ein mit Schaltern und Instrumenten bestücktes Armaturenpult und gegebenenfalls weitere Ausrüstungsbauteile, wie beispielsweise einen Geräteschrank und eine Fußstütze, aufweist.
- Bei einem durch die Druckschrift
EP 0 968 111 B1 bekannten Stadtbahnwagen enthält der Fahrerraum einen Fahrersitz, ein Armaturenpult sowie der Unterbringung von Elektroausrüstung dienende Geräteschränke. Die vorgenannten Baugruppen sind jeweils auf einem vollständig eben ausgebildeten Fußboden montiert. Das Laufverhalten dieses Stadtbahnwagens speziell bei Einfahrt in eine Gleiskurve wird geprägt durch ein unterhalb des Fahrerraumes angeordnetes Drehgestell. Da dieses Drehgestell Relativbewegungen gegenüber dem Wagenkasten ausführt, treten am Fahrersitz relativ geringe Querbeschleunigungen auf. - Dem Dokument
DE 195 43 172 C1 ist ein beispielsweise aus fünf Wagenkästen bestehender Stadtbahnwagen zu entnehmen, von denen die beiden jeweils einen Kopf bildenden Wagenkästen sowie der mittlere Wagenkasten weitgehend drehfest mit einem Fahrwerk verbunden sind. Wegen dieser drehfesten Verbindung führen die Einheiten aus Fahrwerk und Wagenkasten bei Kurvenfahrt gemeinsame Lenkbewegungen aus. Bedingt durch dieses Konzept wirkt insbesondere bei Einfahrt in eine enge Gleiskurve ohne Übergangsradius auf den Fahrer eine Querbeschleunigung, die höher ist als bei einem Stadtbahnwegen mit vorlaufendem Drehgestell (sieheEP 0 968 111 B1 ) und als störend empfunden wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere bei einem Schienenfahrzeug mit weitgehend drehfester Verbindung zwischen Fahrwerk und Wagenkasten auf möglichst einfache und kostengünstige Weise die aus der Gleistrassierung entstehende Querbeschleunigung am Fahrersitz zu mindern und dadurch den Komfort für den Fahrer zu steigern.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Fahrersitz, das Armaturenpult und vorzugsweise auch weitere Ausrüstungsbauteile auf einem Fußbodenelement montiert sind, das gegenüber dem Fahrzeuguntergestell in Fahrzeugquerrichtung elastisch gelagert ist.
- Durch die in Fahrzeugquerrichtung elastische und dadurch schwingungsgedämpfte Anordnung des Fahrerarbeitsplatzes werden Querbeschleunigungen auf den Fahrer bei Einfahrt in eine enge Gleiskurve soweit reduziert, dass ein guter Fahrkomfort erreicht ist. Weil außer dem Fahrersitz auch das Armaturenpult und beispielsweise eine Fußstütze und ein Geräteschrank mit dem Fußbodenelement verbunden sind, können zwischen diesen Baugruppen keine Relativbewegungen auftreten, die den Fahrer stören würden. Auch die Gefahr eines Einklemmens aus einer Relativbewegung des Fahrersitzes gegenüber einem seitlichen Geräteschrank ist sicher vermieden. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich sowohl für Neufahrzeuge als auch für eine Nachrüstung bestehender Fahrzeuge.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 angegeben.
- Im weiteren wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben, die in der Zeichnung jeweils prinzipartig dargestellt sind. Es zeigen
-
1 das Kopfende eines Schienenfahrzeuges mit einem Fahrerraum in einer Draufsicht, -
2 den Teilbereich eines anderen Fahrerraumes in einer Seitenansicht, -
3 ein der Ausführung nach2 ähnliches System mit einer alternativen Abdichtung, im Schnitt quer zur Fahrzeuglängsachse. - In beiden Ausführungsbeispielen enthält der durch eine Bugwand
13 , Seitenwände14 und eine Rückwand15 eingefasste Fahrerraum eine Fußbodenplatte2 , die mit einem Fahrzeuguntergestell1 verbunden ist, einen Fahrersitz3 und ein mit Schaltern4 und Instrumenten bestücktes Armaturenpult5 . Weitere Ausrüstungsbauteile innerhalb des Fahrerraumes sind beispielsweise ein Geräteschrank6 und eine Fußstütze7 für den Fahrer. Der Fahrersitz3 , das Armaturenpult5 und auch die weiteren Ausrüstungsbauteile6 und7 sind auf einem Fußbodenelement8 montiert, das gegenüber dem Fahrzeuguntergestell1 in Fahrzeugquerrichtung elastisch gelagert ist. - Gemäß
1 ist das Fußbodenelement8 innerhalb eines Ausschnitts9 der Fußbodenplatte2 angeordnet. Dieser Ausschnitt9 ist in Fahrzeugquerrichtung wenigstens um das maximale Maß s der gewünschten federnden Bewegungen (etwa 20 mm bis 30 mm) breiter ausgeführt als das Fußbodenelement8 . Die Oberseiten des Fußbodenelements8 und der Fußbodenplatte2 verlaufen zueinander bündig. - Bei der in
2 und3 gezeigten alternativen Ausführung ist das Fußbodenelement8 oberhalb der Fußbodenplatte2 angeordnet. Das Fußbodenelement8 ist über Federelemente10 am Fahrzeuguntergestell1 oder an der Fußbodenplatte2 befestigt. Als Federelemente10 sind beispielsweise Metall-Gummi-Federn oder Blattfedern geeignet. Wie aus3 ersichtlich ist, befindet sich zwischen dem Fußbodenelement8 und dem Fahrzeuguntergestell1 (oder der Fußbodenplatte2 ) zumindest ein in Fahrzeugquerrichtung wirkender Schwingungsdämpfer17 . In nicht gezeigter Weise sind entsprechende Federelemente und Schwingungsdämpfer auch bei der Ausbildung nach1 vorhanden. - Zwischen dem Fußbodenelement
8 und dem Fahrzeuguntergestell1 oder der Fußbodenplatte2 bestehende Fugen11 sind abgedichtet. Diese Abdichtung der Fugen11 kann durch in1 partiell gezeichnete Streifen12 aus elastischem Werkstoff erfolgen, die einerseits am Fußbodenelement8 befestigt sind und andererseits über die Fußbodenplatte2 gleiten. Alternativ kann für das Abdichten der Fugen11 ein Labyrinth-Dichtsystem16 eingesetzt werden, das in3 schematisch dargestellt ist. - Mit Blick auf
1 ergibt sich eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung dadurch, dass die Fußbodenplatte2 selbst als Fußbodenelement8 für das Befestigen des Fahrersitzes3 , des Armaturenpults5 und der übrigen Ausrüstungsbauteile6 ,7 ausgebildet und in Fahrzeugquerrichtung elastisch gelagert ist. In diesem Falle muss die Fußbodenplatte2 natürlich in ihrer gesamten Umfangskontur so gestaltet sein, dass die gewünschten Querbewegungen möglich sind, also ausreichende freie Abstände zu den Wänden den Fahrerraumes aufweisen, speziell zu den Seitenwänden14 . -
- 1
- Fahrzeuguntergestell
- 2
- Fußbodenplatte
- 3
- Fahrersitz
- 4
- Schalter
- 5
- Armaturenpult
- 6
- Geräteschrank
- 7
- Fußstütze
- 8
- Fußbodenelement
- 9
- Ausschnitt
- 10
- Federelement
- 11
- Fuge
- 12
- Streifen aus elastischem Werkstoff
- 13
- Bugwand
- 14
- Seitenwand
- 15
- Rückwand
- 16
- Schwingungsdämpfer
- 17
- Labyrinth-Dichtungssystem
- s
- maximales Maß der federnden Bewegungen
Claims (10)
- Schienenfahrzeug, insbesondere Stadtbahnwagen, dessen Fahrerraum eine mit einem Fahrzeuguntergestell (
1 ) verbundene Fußbodenplatte (2 ), einen Fahrersitz (3 ), ein mit Schaltern (4 ) und Instrumenten bestücktes Armaturenpult (5 ) und gegebenenfalls weitere Ausrüstungsbauteile, wie beispielsweise einen Geräteschrank (6 ) und eine Fußstütze (7 ), aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (3 ), das Armaturenpult (5 ) und vorzugsweise auch weitere Ausrüstungsbauteile (6 und/oder7 ) auf einem Fußbodenelement (8 ) montiert sind, das gegenüber dem Fahrzeuguntergestell (1 ) in Fahrzeugquerrichtung elastisch gelagert ist. - Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußbodenelement (
8 ) innerhalb eines Ausschnitts (9 ) der Fußbodenplatte (2 ) angeordnet ist, wobei der Ausschnitt (9 ) in Fahrzeugquerrichtung wenigstens um das maximale Maß (s) der gewünschten federnden Bewegungen breiter ausgeführt ist als das Fußbodenelement (8 ). - Schienenfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseiten des Fußbodenelements (
8 ) und der Fußbodenplatte (2 ) zueinander bündig verlaufen. - Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußbodenelement (
8 ) oberhalb der Fußbodenplatte (2 ) angeordnet ist. - Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußbodenelement (
8 ) über Federelemente (10 ) am Fahrzeuguntergestell (1 ) oder an der Fußbodenplatte (2 ) befestigt ist. - Schienenfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Federelemente (
10 ) Metall-Gummi-Federn oder Blattfedern eingesetzt sind. - Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Fußbodenelement (
8 ) und dem Fahrzeuguntergestell (1 ) oder der Fußbodenplatte (2 ) ein in Fahrzeugquerrichtung wirkender Schwingungsdämpfer (17 ) angeordnet ist. - Schienenfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Fußbodenelement (
8 ) und dem Fahrzeuguntergestell (1 ) oder der Fußbodenplatte (2 ) bestehende Fugen (11 ) abgedichtet sind. - Schienenfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtung der Fugen durch Streifen (
12 ) aus elastischem Werkstoff erfolgt. - Schienenfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass für das Abdichten der Fugen ein Labyrinth-Dichtungssystem (
16 ) vorgesehen ist.
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