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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum schaltenden Ansteuern
eines Halbleiterschalters.
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Halbleiterschalter,
wie beispielsweise MOSFET oder IGBT, werden vielfach als elektronische Schalter
zum Schalten von Lasten eingesetzt. Beispiele hierfür sind Halbbrücken- oder
Brückenschaltungen,
insbesondere Brückenschaltungen
zum Ansteuern von Elektromotoren, oder Schaltnetzteile, bei denen
ein die Leistungsaufnahme regelnder, in Reihe zu einem induktiven
Speicherelement geschalteter Schalter vorhanden ist.
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Bei
den Schaltvorgängen
besteht zum Einen das Ziel, eine möglichst kurze Einschaltzeit,
die die Zeitdauer eines Übergangs
vom vollständig
sperrenden in den vollständig
leitenden Zustand des Halbleiterschalters bezeichnet, und eine möglichst
kurze Ausschaltzeit, die die Zeitdauer eines Übergangs vom vollständig leitenden
in den vollständig
sperrenden Zustand des Halbleiterschalters bezeichnet, zu erreichen,
um auftretende Schaltverluste zu minimieren. Zum Anderen gilt es
jedoch, die auftretenden Schaltflanken des Laststromes bzw. der über der Last
und dem Halbleiterschalter anliegenden Spannungen geeignet abzuflachen,
um das Frequenzspektrum der elektromagnetische Störstrahlung
zu begrenzen. Dies trifft insbesondere auf Schaltungsanwendungen
zu, bei denen die Schaltung nicht durch elektromagnetische Abschirmmaßnahmen, wie
beispielsweise einen Metallkäfig,
abgeschirmt ist. Angestrebt werden hierbei insbesondere Flankendauern
zwischen 50ns und 100ns. Die hierbei entstehenden Störstrahlungen
liegen dann bezüglich
ihrer Frequenz überwiegend
unterhalb von 30MHz und breiten sich somit leitungsgebunden aus.
Derartige Störstrahlungen
können
durch Filterschaltungen ausgefiltert werden, so dass keine teuren
mechanischen Abschirmmaßnahmen
erforderlich sind.
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Aus
der
DE 197 25 837
C2 ist eine Ansteuerschaltung für einen MOS-Transistor bekannt,
die ein Ansteuersignal für
den MOS-Transistor
bereitstellt, das drei Abschnitte aufweist, wobei das Ansteuersignal
während
eines zweiten Abschnitts verlangsamt gegenüber einem ersten und dritten
Abschnitt verläuft.
Man macht sich hierbei zu Nutze, dass bis zu einem bestimmten, bauteilabhängigen Wert
des Ansteuersignals – also
der Gate-Source-Spannung bei einem MOSFET – der MOS-Transistor sperrt,
so dass das Ansteuersignal bis zu diesem Wert rasch ansteigen kann,
ohne dass hieraus eine Änderung des
Schaltzustandes, und damit eine Änderung
der Laststreckenspannung oder des Laststromes resultiert. Während einer
sich anschließenden
zweiten Phase geht das Bauteil vom sperrenden in den leitenden Zustand über, so
dass während
dieser Phase der Anstieg des Ansteuersignals verlangsamt verläuft, um
die Steilheit einer während
der zweiten Phase auftretenden Schaltflanke zu reduzieren. Während eines
anschließenden
dritten Abschnitts der Ansteuerphase leitet das Bauelement bereits,
so dass das Ansteuersignal während
dieser Phase rasch bis zu seinem Maximalwert ansteigen kann. Insgesamt kann
durch eine solche dreistufige Ansteuerung eine Optimierung des Schaltverhaltens
bezüglich
Steilheit der Schaltflanken und Schaltgeschwindigkeit erreicht werden.
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In
der
DE 198 55 604
C1 ist es zur Durchführung
eines solchen dreistufigen Ansteuerverfahrens vorgeschlagen, zur
leitenden Ansteuerung eines Leistungs-MOSFET während einer ersten Ansteuerphase
einen ersten Ladestrom an die Ansteuerelektrode des MOSFET zu liefern,
bis dessen Drain-Strom einen Stromschwellenwert übersteigt, während einer anschließenden zweiten
Phase einen zweiten kleineren Ladestrom an die Ansteuerelektrode
zu liefern, bis die Drain-Spannung des MOSFET einen vorgegebenen
Schwellenwert unterschreitet, der ein Einschalten des MOSFET signalisiert.
Während
einer anschließenden dritten
Phase wird nochmals für
eine vorgegebene Zeitdauer der erste größere Ladestrom an die Ansteuerelektrode
des MOSFET geliefert. Beim Abschalten des MOSFET erfolgt das Verfahren in
umgekehrter Reihenfolge.
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Den
bekannten Verfahren ist gemeinsam, dass die Kriterien, bei denen
ein Übergang
von einer Ansteuerphase auf eine nächste Ansteuerphase stattfindet,
fest auf das jeweilige Bauteil abgestimmt sind, so dass eine Ansteuerschaltung,
die auf die Ansteuerung eines bestimmten Halbleiterschaltertyps abgestimmt
ist, für
einen anderen Typ, der beispielsweise eine andere Schwellenspannung
besitzt, nicht mehr einsetzbar ist. Schon herstellungsbedingte Schwankungen
der Bauteilparameter eines Halbleiterschalters können dazu führen, dass die vorgegebenen
Schwellen für
den Übergang
auf eine andere Ansteuerphase nicht mehr zu einem optimalen Ansteuervorgang
des Halbleiterschalters führen.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, ein optimiertes Verfahren zur
Ansteuerung eines Halbleiterschalters zur Verfügung zu stellen, bei dem insbesondere
die oben genannten Nachteile nicht auftreten. Dieses Ziel wird durch
Verfahren gemäß der Merkmale
der Ansprüche
1 und 18 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
Verfahren zum Ansteuern eines Halbleiterschalters, dessen Schaltzustand
von einer auf einer Ansteuerelektrode gespeicherten Ladung abhängt und
der einen Ansteueranschluss zum Anlegen eines Ansteuersignals sowie
eine Laststrecke aufweist, umfasst das Anlegen eines Ansteuersignals,
das so gewählt
ist, dass eine Änderung
der auf der Ansteuerelektrode gespeicherten Ladung über der
Zeit auftritt, wobei Signalparameter, die den zeitlichen Verlauf
des Ansteuersignals festlegen, für
einen Schaltvorgang fest vorgegeben sind. Das Verfahren sieht außerdem vor,
einen idealen Schaltzeitpunkt des Halbleiterschalters bezogen auf
den zeitlichen Verlauf des Ansteuersignals oder eines davon abhängigen Signals
festzulegen und zu ermitteln, ob der tatsächliche Schaltzeitpunkt des
Halbleiterschalters bezogen auf den zeitlichen Verlauf des Ansteuersignals
von dem idealen Schaltzeitpunkt abweicht. Wird eine solche Abweichung
des vorgegebenen Schaltzeitpunktes von dem idealen Schaltzeitpunkt ermittelt,
wird wenigstens einer der Parameter des Ansteuersignals für den nachfolgenden
Schaltvorgang geändert.
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Vorzugsweise
erfolgt eine Nachregelung des Ansteuersignals nur dann, wenn der
tatsächliche Schaltzeitpunkt
um mehr als eine vorgegebene Referenzzeitdauer von dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt abweicht.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird der Verlauf des Ansteuersignals von Schaltvorgang zu Schaltvorgang
iterativ angepasst, bis der tatsächliche
Schaltzeitpunkt bezogen auf den zeitlichen Verlauf des Ansteuersignals
nicht mehr oder um weniger als die vorgegebene Zeitdauer von dem
idealen Schaltzeitpunkt abweicht.
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Zur
Ermittlung des Schaltzeitpunktes wird beispielsweise eine Spannung über der
Laststrecke des Halbleiterschalters ausgewertet, wobei der Schaltzeitpunkt
einem Zeitpunkt entspricht, zu dem die Laststreckenspannung einen
vorgegebenen Wert bezogen auf eine maximale Laststreckenspannung, beispielsweise
50% der maximalen Laststreckenspannung, erreicht. Weiterhin besteht
die Möglichkeit,
den Verlauf des Laststromes durch das Halbleiterschaltelement zur
Ermittlung des Schaltzeitpunktes auszuwerten.
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Zur
leitenden oder sperrenden Ansteuerung eines eine Ansteuerelektrode
aufweisenden Halbleiterschalters, insbesondere eines MOSFET oder
IGBT, dient als Ansteuersignal ein Ansteuerstrom, der die Ansteuerelektrode
zur leitenden Ansteuerung des Halbleiterschalters auflädt und zur
sperrenden Ansteuerung entlädt.
Der ideale Schaltzeitpunkt kann dabei sowohl in Bezug auf diesen
Ansteuerstrom als auch in Bezug auf den zeitlichen Verlauf eines
von diesem Ansteuerstrom abhängigen
Signals, beispielsweise der an dem Ansteueranschluss anliegende
Ansteuerspannung oder der Ladung auf der Ansteuerelektrode, festgelegt
bzw. ermittelt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
ist vorgesehen dass ein Ansteuerstrom zur schaltenden Ansteuerung
des Halbleiterschalters zeitlich aufeinanderfolgend wenigstens einen
ersten Abschnitt einer ersten Zeitdauer mit einer ersten Amplitude
und einen zweiten Abschnitt einer zweiten Zeitdauer mit einer zweiten
Amplitude aufweist. Die jeweiligen Amplituden und die jeweiligen
Zeitdauern der Abschnitte sind dabei einstellbare Parameter des
Ansteuersignals, die zur Nachführung
des tatsächlichen
Schaltzeitpunktes an den idealen Schaltzeitpunkt variiert werden
können.
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Ein
solches Verfahren eignet sich grundsätzlich sowohl zum Einschalten
als auch zum Ausschalten eines Halbleiterschalters, wobei sich die
Stromrichtungen des Ansteuerstromes für den Einschalt- und den Ausschaltvorgang
selbstverständlich
unterscheiden.
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Der
ideale Schaltzeitpunkt kann abhängig von
den jeweiligen Erfordernissen beliebig in Bezug auf den zeitlichen
Verlauf des Ansteuersignals gewählt
werden. Soll die Ansteuerelektrode während des Einschaltvorgangs
beispielsweise während
der ersten Ansteuerphase zunächst
langsam aufgeladen werden, bis ein Einschalten erfolgt ist, und
danach schnell aufgeladen werden, so wird der ideale Schaltzeitpunkt
so gewählt,
dass er innerhalb der ersten Ansteuerphase, beispielsweise eine
vorgegebene Zeitdauer nach dem Beginn oder vor dem Ende der ersten
Ansteuerphase, liegt. Liegt während
eines Ansteuervorgangs der tatsächliche
Schaltzeitpunkt jedoch innerhalb der zweiten Phase, so wird beispielsweise
die erste Zeitdauer verlängert,
um den tatsächlichen
Schaltzeitpunkt in die erste Ansteuerphase zu verschieben.
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Soll
die Ansteuerelektrode beim Ausschalten hingegen zunächst schnell
und danach langsamer entladen werden, so wir der ideale Schaltzeitpunkt zur
Verringerung der EMV-Störstrahlung
so gewählt, dass
er innerhalb des zweiten Ansteuerabschnittes liegt. Liegt während eines
Ansteuervorgangs der tatsächliche
Schaltzeitpunkt jedoch innerhalb der ersten Phase, so wird beispielsweise
die erste Zeitdauer verringert, um den tatsächlichen Schaltzeitpunkt in die
zweite Ansteuerphase zu verschieben.
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Vorzugsweise
umfasst der zeitliche Verlauf des Ansteuerstromes drei Abschnitte,
wobei sich je zwei aufeinanderfolgende Abschnitte in ihrer Amplitude
unterscheiden und der zweite Abschnitt eine geringere Amplitude
als der erste und dritte Abschnitt aufweist. Der ideale Schaltzeitpunkt
liegt zeitlich dabei vorzugsweise innerhalb des zweiten Abschnitts dieses
zeitlichen Verlaufs, während
dem die Ansteuerelektrode zum Einschalten des Schaltelements mit einem
geringeren Ladestrom als während
des ersten oder dritten Abschnitts geladen wird und während dem
die Ansteuerelektrode zum Ausschalten des Schaltelements mit einem
geringeren Entladestrom als während
des ersten und dritten Abschnitts entladen wird. Liegt der tatsächliche
Schaltzeitpunkt innerhalb dieses zweiten Abschnitts, so wird eine
abgeflachte Schaltflanke des Halbleiterschaltelements erreicht,
wohingegen in dem ersten und dritten Abschnitt ein schnelles Aufladen
bzw. Entladen der Ansteuerelektrode erreicht wird, um eine möglichst
kurze Gesamtschaltdauer zu erreichen.
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Auch
bei diesem Verfahren besteht die Möglichkeit als Parameter die
Zeitdauer oder die Amplitude des Ansteuerstromes im ersten Abschnitt
zu variieren, wenn der tatsächliche
Schaltzeitpunkt von dem idealen Schaltzeitpunkt abweicht.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist vorgesehen, dass das Ansteuersignal so gewählt ist, dass der zeitliche
Verlauf der Ansteuerspannung für einen
Schaltvorgang wenigstens zwei Abschnitte unterschiedlicher Steigung
aufweist, wobei die Zeitdauer des ersten und zweiten Abschnittes
und/oder die Steigung der Abschnitte über das Ansteuersignal einstellbare
Parameter sind.
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Weicht
der tatsächliche
Schaltzeitpunkt bei diesem Verfahren um mehr als die vorgegebene
Zeitdauer von dem idealen Schaltzeitpunkt ab, so wird bei diesem
Verfahren beispielsweise die Zeitdauer des ersten Abschnittes variiert.
Zur Einstellung der Zeitdauer des ersten und wenigstens eines zweiten Abschnittes
der Ansteuerspannung wird die Ansteuerspannung vorzugsweise mit
einem ersten und zweiten Referenzwert verglichen, wobei wenigstens einer
der beiden Referenzwerte abhängig
von einem zeitlichen Abstand zwischen dem tatsächlichen Schaltzeitpunkt und
dem idealen Schaltzeitpunkt variiert wird.
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Vorzugsweise
umfasst der zeitliche Verlauf der Ansteuerspannung wenigstens drei
Abschnitte, von denen jeweils aufeinanderfolgende Abschnitte unterschiedliche
Steigung besitzen, wobei vorzugsweise der zweite Abschnitt eine
geringere Steigung als der erste und dritte Abschnitt aufweist.
Der ideale Schaltzeitpunkt ist bei diesem Verfahren vorzugsweise
so gewählt,
dass er in dem zweiten Abschnitt liegt, um dadurch eine abgeflachte
Schaltflanke zu erhalten, den Schaltvorgang hinsichtlich seiner
Gesamtdauer jedoch zu optimieren.
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Bei
dem bislang erläuterten
Verfahren wurde davon ausgegangen, dass ein zeitlicher Abstand zwischen
dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt zu einem jeweiligen idealen Schaltzeitpunkt ermittelt
wird, wobei abhängig
von diesem zeitlichen Abstand wenigstens einer der Parameter des
Ansteuersignals variiert wird. Anstelle einer solchen Zeitdifferenzmessung besteht
bei einer vereinfachten Ausführungsform auch
die Möglichkeit,
zu einem vorgegebenen Zeitpunkt, beispielsweise jeweils am Ende
der zweiten Ansteuerperiode, zu ermitteln, ob bereits ein Schaltvorgang,
also ein Einschalten oder ein Ausschalten, stattgefunden hat, um
abhängig
davon die jeweiligen Parameter des Ansteuerstromes oder der Ansteuerspannung
zu variieren.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand von
Figuren näher erläutert.
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1 zeigt eine Schaltungsanordnung
mit einem als MOSFET ausgebildeten Halbleiterschaltelement zum Schalten
einer in Reihe zu seiner Laststrecke geschalteten Last und mit einer
Ansteuerschaltung.
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2 veranschaulicht für ein Ausführungsbeispiel
des Verfahrens einen bezüglich
der Verringerung von EMV-Störstrahlung
angestrebten zeitlichen dreistufigen Verlauf der Ansteuerspannung
und des daraus resultierenden zeitlichen Verlaufs der Laststreckenspannung
des MOSFET.
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3 veranschaulicht das bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
angewendete iterative Vorgehen zur Einstellung dieses gewünschten
Zeitverlaufes nach 2 für den Einschaltvorgang.
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4 veranschaulicht das bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
angewendete iterative Vorgehen zur Einstellung des gewünschten
Zeitverlaufes nach 2 für den Ausschaltvorgang.
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5 veranschaulicht den Verlauf
der Ansteuerspannung (5a)
und eines Ladestromes (5b)
für ein
zweistufiges Ansteuerverfahren zum Einschalten des Halbleiterschalters.
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6 veranschaulicht den Verlauf
der Ansteuerspannung (6a)
und eines Ladestromes (6b)
für ein zweistufiges
Ansteuerverfahren zum Ausschalten des Halbleiterschalters.
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Zum
besseren Verständnis
des nachfolgend erläuterten
Ansteuerverfahrens zeigt 1 eine Schaltungsanordnung
mit einem als MOSFET ausgebildeten Halbleiterschaltelement M, dessen
Laststrecke bzw. Drain-Source-Strecke D-S in Reihe zu einer Last
Z zwischen eine Klemme für
ein positives Versorgungspotential V+ und eine Klemme für negatives
Versorgungspotential bzw. Bezugspotential GND geschaltet ist. Der
dargestellte MOSFET ist als Low-Side-Schalter verschaltet, dessen
Laststrecke D-S liegt also zwischen der Last Z und Bezugspotential
GND.
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Der
MOSFET M weist eine Gate-Elektrode G auf, die dessen Ansteuerelektrode
bildet. Der MOSFET M leitet und sperrt in hinlänglich bekannter Weise abhängig von
einer Ansteuerspannung Vgs zwischen dessen Gate-Elektrode G und
dessen Source-Anschluss
S, der einen der Lastanschlüsse
des MOSFET bildet, wobei diese Ansteuerspannung Vgs abhängig ist
von einer auf einer Gate-Source-Kapazität Cgs bzw. der Gate-Elektrode
G gespeicherten des MOSFET gespeicherten Ladung.
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Zur
Ansteuerung des MOSFET M ist eine Ansteuerschaltung 10 vorgesehen,
die nach Maßgabe
eines an einer Eingangsklemme IN anliegenden Eingangssignal Sin
den MOSFET M leitend oder sperrend ansteuert.
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2b veranschaulicht beispielhaft
einen zur Erzielung eines EMV-optimierten Schaltverhaltens erwünschten
zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannung Vgs abhängig von dem in 2a dargestellten Eingangssignal
Sin. Der aus dieser Ansteuerspannung Vgs resultierende zeitliche
Verlauf der Drain-Source-Spannung
Vds, die den Schaltverlauf wiedergibt, ist in 2c dargestellt.
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Die
Ansteuerspannung Vgs weist für
den Einschaltvorgang, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zum Zeitpunkt t1 beginnt, einen dreistufigen Verlauf auf. Die Ansteuerspannung
Vgs steigt zu Beginn des Einschaltvorganges zunächst mit einer ersten Steigung
an, bis die Ansteuerspannung Vgs einen ersten Spannungswert V1 erreicht, steigt
danach mit einer zweiten Steigung, die kleiner als die erste Steigung
ist, weiter an, bis die Ansteuerspannung Vgs einen zweiten Referenzwert
V2 erreicht, und steigt anschließend mit einer dritten Steigung
bis zu einem dritten Referenzwert V3 an, der beispielsweise dem
positiven Versorgungspotential V+ entspricht.
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Die
zwischen einzelnen Einschaltvorgängen stattfindenden
Ausschaltvorgänge
verlaufen bezugnehmend auf 2b Idealerweise
ebenfalls dreistufig, indem die Ansteuerspannung Vgs ausgehend von
dem dritten Referenzwert V3 zunächst
mit einer vierten Steigung bis zum Erreichen eines vierten Referenzwertes
V4 abnimmt, anschließend
mit einer fünften
Steigung, die kleiner als die vierte Steigung ist, bis zu einem
fünften
Referenzwert V5 abnimmt, und anschließend mit einer sechsten Steigung,
die beispielsweise identisch zu der vierten Steigung ist, bis zu
einem Endwert, der in dem Beispiel einer Ansteuerspannung Vgs =
0 entspricht, abnimmt. Der ideale Schaltzeitpunkt während dieses
Ausschaltvorganges liegt innerhalb des zweiten Ansteuerabschnittes
während
des Ausschaltvorganges, wobei der Einschaltzeitpunkt dem Zeitpunkt
entspricht, zu dem die Laststreckenspannung Vds bis auf den Wert der
Schwellenspannung Vt, die vorzugsweise 50% der maximalen Laststreckenspannung
entspricht, angestiegen ist.
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Die
Steigung der Ansteuerspannung Vgs über der Zeit ist abhängig von
der Eingangskapazität des
MOSFET, die die Gate-Source-Kapazität und die Drain-Gate-Kapazität umfasst.
Im dritten Abschnitt des Einschaltvorgangs und im ersten Abschnitt
des Ausschaltvorgangs ist diese Eingangskapazität üblicher MOSFETs größer als
im ersten Abschnitt des Einschalt vorgangs und im dritten Abschnitt
des Ausschaltvorgangs, weil die Drain-Gate-Kapazität abhängig von
der anliegenden Spannung ist. Hieraus resultiert, dass bei gleichem
Ladestrom in dem ersten und dritten Abschnitt des Einschaltvorgangs
die Ansteuerspannung in dem ersten Abschnitt wegen der kleineren
Eingangskapazität
steiler als in dem dritten Abschnitt ansteigt. Der Ladestrom für den ersten
Abschnitt ist vorzugsweise so gewählt, dass eine vorgegebene
Zeitdauer für
diesen Abschnitt nicht unterschritten wird, dass die Ansteuerspannung
Vgs also nicht zu steil ansteigt, um das Erreichen der ersten Referenzspannung
V1 möglichst
genau detektieren zu können.
Bei gleichem Entladestrom in dem ersten und dritten Abschnitt des
Ausschaltvorgangs resultiert im dritten Abschnitt wegen der dann
kleineren Eingangskapazität
eine größere Steigung
als in dem ersten Abschnitt.
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Der
Einschaltzeitpunkt des MOSFET M, der in dem Ausführungsbeispiel dadurch definiert
ist, dass die Drain-Source-Spannung
Vds auf einen Schwellenwert Vt abgesunken ist, liegt zeitlich im
Bereich des zweiten Ansteuerabschnittes der Ansteuerspannung Vgs
während
des Einschaltvorganges. Der Schwellenwert Vt, entspricht vorzugsweise
50% der maximal über
der Laststrecke des MOSFET M anliegenden Spannung, im vorliegenden
Fall 50% des positiven Versorgungspotentials V+. Eine Einschaltdauer
te ist definiert als Zeitdauer zwischen dem Beginn des Einschaltvorgangs
zum Zeitpunkt t1 und dem über
die Schwellenspannung Vt definierten tatsächlichen Einschaltzeitpunkt
Tson.
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Der
dargestellte dreistufige zeitliche Verlauf der Ansteuerspannung
Vgs mit steiler ansteigenden ersten und dritten Abschnitten der
Ansteuerspannung Vgs und einem flacher ansteigenden zweiten Abschnitt,
in dem der Einschaltzeitpunkt Tson liegt, gewährleistet einen Einschaltvorgang,
der zum Einen hinsichtlich der Steilheit der daraus resultierenden Schaltflanke
des Laststromes Id oder der Laststreckenspannung Vds optimiert ist,
und bei dem zum Anderen eine ausreichend hohe Schaltgeschwindigkeit
gewährleistet
ist. Diese Schaltgeschwindigkeit wird dadurch erreicht, dass die
Ansteuerspannung vor und nach dem Schaltzeitpunkt Tson steil ansteigt, bzw.
dadurch, dass die Gate-Source-Kapazität Cgs während des ersten und dritten
Abschnitts schneller als im zweiten Abschnitt aufgeladen wird.
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Bezogen
auf die Ansteuerspannung Vgs ist der Einschaltzeitpunkt in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
erreicht, wenn die Ansteuerspannung Vgs auf einen Wert Von angestiegen
ist.
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Um
diesen idealen Einschaltverlauf zu erhalten, sind die erste und
zweite Referenzspannung V1, V2 auf diese Einschaltspannung Von des
MOSFET M abzustimmen. Diese Abstimmung der Referenzwerte erfolgt
beim dem erfindungsgemäßen Verfahren
iterativ von Einschaltvorgang zu Ausschaltvorgang, wie nachfolgend
zunächst
für den
Einschaltvorgang anhand von 3 dargestellt
ist.
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3a zeigt drei zeitliche
Verläufe
der Ansteuerspannung Vgs für
drei zeitlich aufeinander folgende Einschaltvorgänge des MOSFET M, wobei diese
zeitlichen Verläufe
zum besseren Verständnis des
erfindungsgemäßen Verfahrens übereinander dargestellt
sind. Die durchgezogene mit (1) bezeichnete Kurve zeigt den Verlauf
der Ansteuerspannung Vgs für
einen ersten Einschaltvorgang, die strichpunktierte, mit (2) bezeichnete
Kurve den Verlauf der Ansteuerspannung Vgs für einen zweiten Einschaltvorgang,
und die gestrichelte mit (3) bezeichnete Kurve, den Verlauf der
Ansteuerspannung Vgs für
einen dritten Einschaltvorgang.
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Während des
ersten Einschaltvorgangs steigt die Ansteuerspannung Vgs mit einer
ersten Steigung bis zu dem ersten Referenzwert V1(1) an, steigt
anschließend
mit einer zweiten kleineren Steigung bis zu dem zweiten Referenzwert
V2(1) und anschließend
mit einer dritten Steigung, die vorzugsweise identisch zu der ersten
Steigung ist, bis zu dem dritten Refe renzwert V3 an. Die Einschaltspannung Von
ist zunächst
größer als
die zweite Referenzspannung V2(1), so dass der tatsächliche
Einschaltzeitpunkt Tson bezogen auf den zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannung
Vgs im dritten Abschnitt dieser Ansteuerspannung Vgs liegt. Für die weitere
Erläuterung
sei angenommen, dass der ideale Einschaltzeitpunkt des MOSFET M
bezogen auf den zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannung Vgs im zweiten
Ansteuerabschnitt liegt, um eine abgeflachte Schaltflanke zu erreichen.
Dieser ideale Schaltzeitpunkt ist für den ersten Einschaltvorgang
in 3a mit Tid(1) bezeichnet.
Dieser ideale Einschaltzeitpunkt Tid(1) ist in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
bezogen auf das Ende des zweiten Ansteuerabschnittes definiert und
liegt eine vorgegebene Zeitdauer Δt
vor dem Ende dieses zweiten Ansteuerabschnittes bzw. dem Beginn
des dritten Ansteuerabschnittes.
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Der
MOSFET schaltet ein, wenn die Ansteuerspannung bis auf einen Wert
Von angestiegen ist. Dieser Wert wird für den ersten Einschaltvorgang zum
Einschaltzeitpunkt Tson(1) erreicht. Das erfindungsgemäße Verfahren
sieht nun vor, den zeitlichen Abstand zwischen dem tatsächlichen
Einschaltzeitpunkt Tson(1) und dem idealen Einschaltzeitpunkt Tid(1)
zu ermitteln, der in 3a mit ΔT(1) bezeichnet
ist, und diese Zeitdifferenz mit einem Referenzwert zu vergleichen,
um die Parameter des zeitlichen Verlaufs des Ansteuersignals Vgs
während
eines nächsten
Einschaltvorgangs zu verändern,
wenn dieser zeitliche Abstand größer als
der vorgegebene Referenzwert ist.
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Bei
dem in 3a dargestellten
Verfahren ist dabei vorgesehen, als Parameter des zeitlichen Verlaufs
der Ansteuerspannung Vgs die Dauer des ersten Ansteuerabschnitts
zu variieren, was durch Vergrößern oder
Verkleinern der ersten Referenzspannung erreicht wird, wobei die
Dauer des zweiten Ansteuerabschnittes vorzugsweise konstant bleibt.
Um die Dauer diese zweiten Ansteuerabschnitts konstant zu lassen,
wird im Beispiel der zweite Referenzwert im gleichen Maße wie der
erste Referenzwert vergrößert oder
verkleinert.
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In
dem Beispiel ist der zeitliche Abstand zwischen dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt Tson(1) und dem idealen Schaltzeitpunkt Tid(1) während des ersten
Einschaltvorgangs größer als
der nicht näher dargestellte
Zeitreferenzwert, der beispielsweise dem Wert Δt entspricht, und liegt zeitlich
nach dem idealen Schaltzeitpunkt Tid(1). Der erste Referenzwert
wird deshalb für
den nächsten
Einschaltvorgang vergrößert, wie
die Kurve (2) zeigt. Während
dieses Einschaltvorgangs steigt die Ansteuerspannung Vgs während des
ersten Abschnittes bis zu einem vergrößerten ersten Referenzwert
V1(2) an. Während
des nachfolgenden zweiten Abschnittes steigt die Ansteuerspannung
Vgs bis zu einem vergrößerten zweiten
Referenzwert V2(2) und während
des dritten nachfolgenden dritten Abschnittes bis zu dem dritten Referenzwert
V3 an. Gegenüber
dem ersten Einschaltvorgang ist die Dauer des ersten Abschnitts zeitlich
verlängert,
die Dauer des zweiten Abschnitts gleich, und die Dauer des dritten
Abschnitts verkürzt. Der
ideale Schaltzeitpunkt Tid(2), der wiederum bezogen auf das Ende
des zweiten Ansteuerabschnittes definiert ist, ist gegenüber dem
idealen Schaltzeitpunkt Tid(1) während
des ersten Einschaltvorganges zeitlich gegenüber dem Beginn des Einschaltvorganges
nach hinten verschoben und liegt damit näher an dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt Tson(2), der vorliegt, wenn die Ansteuerspannung
Vgs die Einschaltspannung Von erreicht. Auch während dieses in 3a dargestellten Einschaltvorganges
liegt der Einschaltzeitpunkt Tson(2) in dem dritten Ansteuerabschnitt,
und die zeitliche Differenz ΔT(2)
zwischen dem idealen Schaltzeitpunkt Tid(2) und dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt Tson(2) ist größer als
der vorgegebene Zeitreferenzwert, so dass der erste Spannungsreferenzwert,
und damit auch der zweite Spannungsreferenzwert, für einen
nächsten
Einschaltvorgang weiter angehoben wird, wie die Kurve(3) zeigt.
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Während dieses
weiteren Einschaltvorgangs steigt die Ansteuerspannung Vgs während des
ersten Ansteuerabschnittes bis zu einem ersten Referenzwert V1(3)
an, der gegenüber
dem Referenzwert V1(2) beim vorherigen Einschaltvorgang nochmals vergrößert ist.
Während
eines nachfolgenden zweiten Ansteuerabschnittes steigt die Ansteuerspannung
Vgs bis auf einen ebenfalls vergrößerten zweiten Referenzwert
V2(3) an, wobei die Ansteuerspannung Vgs während des nachfolgenden dritten
Abschnittes bis zu dem dritten Referenzwert V3 ansteigt. Die Ansteuerspannung
Vgs steigt während dieses
dritten Einschaltvorganges innerhalb des ersten Abschnittes nun
soweit an, dass die Einschaltspannung Von innerhalb des flacher
verlaufenden zweiten Ansteuerabschnittes erreicht wird. Ein zeitlicher
Abstand zwischen dem idealen Schaltzeitpunkt Tid(3), der wieder
um die Zeitdauer Δt
vor dem Ende des zweiten Ansteuerabschnittes liegt, und dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt Tson beträgt ΔT(3). Es
sei angenommen, dass dieser Wert ΔT(3)
kleiner ist, als der vorgegebene Zeitreferenzwert, so dass das Ende der
Iterationsschritte zur Einstellung des zeitlichen Verlaufs der Ansteuerspannung
Vgs erreicht ist. Diese Einstellung mit den Referenzwerten V1(3),
V2(3) wird für
nachfolgende Einschaltvorgänge
fest beibehalten, wobei stets die zeitliche Lage des tatsächlichen
Einschaltzeitpunktes Tson in Bezug auf den festgelegten, idealen
Schaltzeitpunkt ermittelt wird, um den zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannung
Vgs gegebenenfalls nachzuregeln.
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Wie
aus 3a ersichtlich ist,
führt jede
Vergrößerung des
ersten Referenzwertes unter der Annahme, dass die Steigung der Ansteuerspannung
im ersten Ansteuerabschnitt größer als
im zweiten und dritten Ansteuerabschnitt ist, zu einer Verkürzung der Einschaltzeit,
die den Zeitraum zwischen dem Beginn des Einschaltvorgangs und dem
Erreichen der Einschaltspannung Von bezeichnet.
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Der
zeitliche Abstand zwischen dem tatsächlichen Schaltzeitpunkt und
dem idealen Schaltzeitpunkt kann beispielsweise in direkt über die
Zeitdauer zwischen dem Beginn des jeweiligen Ansteuervorgangs und
dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt ermittelt werden. Ist der ideale Schaltzeitpunkt
beispielsweise bezogen auf den Beginn oder das Ende des zweiten
Ansteuerabschnittes definiert und erfolgt die Ansteuerung so, dass
der zweite Ansteuerabschnitt stets gleich lang ist, so kann aus
der Zeitdauer zwischen dem Beginn des Ansteuervorgangs und dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt unmittelbar auf die relative zeitliche Lage des
tatsächlichen
Schaltzeitpunktes zu dem idealen Schaltzeitpunkt geschlossen werden.
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3b zeigt beispielhaft die
zeitlichen Verläufe
des Ansteuerstroms Ig zur Erzielung der in 3a dargestellten zeitlichen Verläufe der
Ansteuerspannung Vgs. Die Gate-Elektrode
G des MOSFET wird während
des ersten Ansteuerabschnittes jeweils mit einem ersten Ladestrom
Ig1, während
des zweiten Abschnittes mit einem zweiten Ladestrom Ig2, der kleiner
als der erste Ladestrom Ig1 ist, und während des dritten Abschnittes
mit einem dritten Ladestrom, der in dem Beispiel dem ersten Ladestroms Ig1
entspricht aufgeladen. In dem dargestellten Beispiel, bei dem der
tatsächliche
Schaltzeitpunkt Tson zeitlich nach dem gewünschten idealen Schaltzeitpunkt
liegt, verlängert
sich in der erläuterten
Weise jeweils der erste Ansteuerabschnitt – während der zweite Ansteuerabschnitt
gleich bleibt – bis
der tatsächliche
Schaltzeitpunkt innerhalb eines durch den Zeitreferenzwert vorgegebenen
Zeitfensters um den idealen Schaltzeitpunkt liegt.
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Bei
dem zuvor erläuterten
iterativen Regelverfahren wurde der zeitliche Verlauf der Ansteuerspannung
Vgs betrachtet, wobei abhängig
von dem zeitlichen Abstand des tatsächlichen Schaltzeitpunktes
Tson zu einem idealen Schaltzeitpunkt Tid(.) der erste Referenzwert
V1(.) variiert wird.
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Bezugnehmend
auf den in 3b dargestellten
zeitlichen Verlauf des Ansteuerstroms Ig besteht auch die Möglichkeit,
den Einschaltvorgang über
eine Veränderung
der Zeitdauer des ersten Abschnittes, während dem der erste Ansteuerstrom
Ig1 auf die Gate-Elektrode fließt,
abhängig
von der zeitlichen Lage des tatsächlichen
Einschaltzeitpunktes Tson bezogen auf den idealen Schaltzeitpunkt
zu vergrößern oder
zu verkleinern. Betrachtet man die zeitlichen Verläufe des
Ansteuerstroms Ig für
den ersten, zweiten und dritten dargestellten Einschaltvorgang, so
wird der erste Ansteuerabschnitt, unter der Annahme, dass der ideale
Schaltzeitpunkt eine vorgegebene Zeitdauer vor dem Ende des zweiten
Ansteuerabschnittes liegt, von Einschaltvorgang zu Einschaltvorgang
vergrößert, bis
während
des dritten Einschaltvorgangs der tatsächliche Einschaltzeitpunkt
Tson innerhalb des zweiten Ansteuerabschnittes liegt, bei dem die
Gate-Elektrode Ig mit dem zweiten kleineren Ladestrom Ig2 aufgeladen
wird.
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Liegt
der tatsächliche
Schaltzeitpunkt zeitlich vor dem idealen Schaltzeitpunkt, so wird
bei Auswertung der Ansteuerspannung Vgs zur Einstellung des Schaltverhaltens
in nicht näher
dargestellter Weise der erste Spannungsreferenzwert von Einschaltvorgang
zu Einschaltvorgang nach und nach verkleinert, bis der tatsächliche
Schaltzeitpunkt innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters um den
idealen Schaltzeitpunkt liegt.
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Bei
Betrachtung des Ansteuerstromes Ig wird in diesem Fall in entsprechender
Weise der erste Ansteuerabschnitt zeitlich nach und nach verkleinert,
bis der tatsächliche
Schaltzeitpunkt des MOSFET innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters
um den idealen Schaltzeitpunkt liegt.
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Wie
bereits erläutert,
wird der ideale Schaltzeitpunkt relativ zu dem zeitlichen Verlauf
der Ansteuerspannung Vgs oder relativ zu dem zeitlichen Verlauf
des Ansteuerstroms Ig festgelegt, beispielsweise dadurch, dass der
ideale Schaltzeitpunkt eine vorgegebene Zeitdauer nach Beginn oder
vor dem Ende des zweiten Ansteuerabschnitts liegt. Bei der Ermittlung
des tatsächlichen
Einschaltzeitpunktes des MOSFET, die beispielsweise durch Vergleich
der Laststreckenspannung Vds des MOSFET M mit einer Referenzspannung
erfolgt, können
Signallaufzeiten zu berücksichtigen
sein. So kann der tatsächliche Einschaltzeitpunkt
zu dem Zeitpunkt, zu dem eine Auswerteschaltung das Einschalten
des MOSFET anzeigt, bereits um die Dauer der aufgetretenen Signallaufzeiten
zurückliegen.
Diese Signallaufzeiten können
durch eine entsprechende Verschiebung des gewünschten idealen Schaltpunktes
berücksichtigt werden.
Wird beispielsweise ein tatsächliches
Einschalten des MOSFET während
des zweiten Ansteuerabschnittes jeweils eine vorgegebene Zeitdauer vor
dem Ende des zweiten Ansteuerabschnittes gewünscht, wird unter Berücksichtigung
der Signallaufzeiten der ideale Schaltzeitpunkt um den Wert dieser Signallaufzeiten
zeitlich nach hinten verschoben, und kann dann gegebenenfalls bereits
in dem dritten Ansteuerabschnitt des zeitlichen Verlaufs der Ansteuerspannung
Vgs oder des Ansteuerstromes Ig liegen. Erfolgt eine Regelung des
Schaltzeitpunktes auf diesen idealen Schaltzeitpunkt hin, so liegt
der tatsächliche
Schaltzeitpunkt bereits um den Wert dieser Signallaufzeiten vor
dem idealen Schaltzeitpunkt und damit noch innerhalb des zweiten
Signalabschnittes.
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Die
Veränderung
des ersten Spannungsreferenzwertes V1(.) und gegebenenfalls des
zweiten Spannungsreferenzwerts V2(.) oder der Zeitdauer des ersten
Ansteuerabschnittes kann von Einschaltvorgang zu Einschaltvorgang
jeweils in gleichen Schritten erfolgen, wenn der tatsächliche
Schaltzeitpunkt nicht innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters um
den idealen Schaltzeitpunkt liegt. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
den zeitlichen Abstand zwischen dem tatsächlichen Schaltzeitpunkt und
dem idealen Schaltzeitpunkt bei der Veränderung des ersten Spannungsreferenzwertes
oder der Zeitdauer des ersten Ansteuerabschnittes zu berücksichtigen, das
heißt,
den Spannungsreferenzwert oder die Zeitdauer des ersten Ansteuerabschnittes
gegenüber dem
bisherigen Wert um so stärker
zu vergrößern, je größer der
zeitliche Abstand zwischen dem tatsächlichen Schaltzeitpunkt und
dem idealen Schaltzeitpunkt ist.
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Zur
Einstellung des ersten Spannungsreferenzwertes kann beispielsweise
ein integrierender Regler vorgesehen werden, dem nach jedem Einschaltvorgang
ein von einem zeitlichen Abstand zwischen dem idealen Schaltzeitpunkt
und dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt abhängiger
Wert zugeführt
ist und der den ersten Spannungsreferenzwert für den nächsten Einschaltvorgang bereitstellt.
Der zweite Spannungsreferenzwert unterscheidet sich von dem ersten
Spannungsreferenzwert vorzugsweise durch einen vorgegebenen Offset,
so dass die Dauer des zweiten Ansteuerabschnittes von Einschaltvorgang zu
Einschaltvorgang gleich bleibt.
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4 veranschaulicht den erfindungsgemäßen iterativen
Einstellvorgang des zeitlichen Verlaufs der Ansteuerspannung Vgs
für den
Ausschaltvorgang bei einem dreistufigen Verfahren für den Ausschaltvorgang.
Der jeweilige Ausschaltzeitpunkt ist bezugnehmend auf die Darstellung
in 4a erreicht, wenn
die Ansteuerspannung Vgs bis auf einen Ausschaltwert Voff abgesunken
ist. Die durchgezogene in 4a mit
(1) bezeichnete Kurve zeigt den zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannung
Vgs für
einen ersten Ausschaltvorgang. V4(1) bezeichnet die vierte Referenzspannung
für diesen
ersten Ausschaltvorgang und V5(1) die fünfte Referenzspannung für diesen
ersten Ausschaltvorgang. Die Ausschaltspannung Voff ist kleiner
als die fünfte
Referenzspannung V5(1), so dass der tatsächliche Ausschaltzeitpunkt
Tsoff(1) während
des ersten Ausschaltvorgangs innerhalb des dritten Zeitabschnitts der
Ansteuerspannung Vgs während
dieses Ausschaltvorgangs liegt. Um zu erreichen, dass der tatsächliche
Ausschaltzeitpunkt Tsoff innerhalb des zweiten Zeitabschnittes des
zeitlichen Verlaufes der Ansteuerspannung Vgs liegt, wird in dem
Ausführungsbeispiel
der vierte Referenzwert variiert, wobei der fünfte Referenzwert entsprechend
variiert wird, um eine gleichbleibende Zeitdauer des zweiten Ansteuerabschnittes
zu erreichen. Während
des nachfolgenden zweiten Ausschaltvorganges sinkt die Ansteuerspannung
Vgs während
des ersten Ansteuerabschnittes bis zu einem verkleinerten vierten
Referenzwert V4(2) und während des
nachfolgenden zweiten Ansteuerabschnittes bis zu einem verkleinerten
fünften
Referenzwert V5(2) ab. Dieser fünfte
Referenzwert V5(2) ist immer noch größer als die Ausschaltspannung
Voff, und der zeitliche Abstand zwischen dem tatsächlichen
Ausschaltzeitpunkt Tsoff(2) und dem idealen Ausschaltzeitpunkt Ta(2)
ist immer noch größer als
die vorgegebene Referenzdauer, so dass während des nachfolgenden dritten
Ausschaltvorganges der vierte Referenzwert weiter, bis auf einen
Wert V4(3) und der fünfte
Referenzwert V5(3) entsprechend verkleinert wird. Während dieses
dritten Ausschaltvorganges liegt der tatsächliche Ausschaltzeitpunkt
Tsoff(3) nun innerhalb des zweiten Ansteuerabschnittes und darüber hinaus
innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters um einen idealen Ausschaltzeitpunkt
Ta(3), so dass der dargestellte mit (3) bezeichnete Zeitverlauf
mit den Referenzwerten V4(3), V5(3) für nachfolgende Ausschaltvorgänge beibehalten
wird.
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4b zeigt den zeitlichen
Verlauf des Ansteuerstromes Ig zur Erzielung des in 4a dargestellten zeitlichen Verlaufes
der Ansteuerspannung Vgs. Während
des ersten Ansteuerabschnittes wird die Gate-Elektrode G des MOSFET
M dabei mit einem vierten Entladestrom Ig4, während des zweiten Abschnittes
mit einem fünften
Entladestrom Ig5 und während
des dritten Abschnittes mit einem sechsten Entladestrom, der vorzugsweise
dem vierten Entladestrom Ig4 entspricht, entladen. Entsprechend
dem Vorgehen beim Einschalten kann anstelle der Ansteuerspannung
Vgs zur Optimierung des Ausschaltvorganges der zeitliche Verlauf
des Ansteuerstromes Ig betrachtet werden, wobei bei einer Abweichung des
tatsächlichen
Ausschaltzeitpunktes Tsoff bezogen auf einen idealen Ausschaltzeitpunkt,
der auf den zeitlichen Verlauf des Ansteuerstromes Ig definiert
werden kann, die Zeitdauer der ersten Ansteuerperiode variiert wird.
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Neben
einer Variation der Zeitdauer des ersten und/oder zweiten Ansteuerabschnittes
sowohl beim Einschaltvorgang als auch beim Ausschaltvorgang besteht
weiterhin die Möglichkeit,
die Amplitude des Ladestromes bzw. Entladestromes während des ersten
Ansteuerabschnittes zu variieren, was einer Variation der Steigung
der Ansteuerspannung Vgs während
des ersten Ansteuerabschnittes gleichkommt.
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In
den Darstellungen gemäß der 3 und 4 weisen die zeitlichen Verläufe der
Ansteuerspannung Vgs und des Ansteuerstromes Ig zwischen den einzelnen
Ansteuerabschnitten jeweils „harte" Übergänge auf, das heißt die Steigung
der Ansteuerspannung Vgs ändert
sich abrupt zwischen den einzelnen Ansteuerabschnitten und die Amplitude
des Ansteuerstromes Ig wechselt entsprechend abrupt. Selbstverständlich besteht
auch die Möglichkeit,
sanftere Übergänge zwischen
den einzelnen Ansteuerabschnitten einzustellen, was beispielsweise
dadurch erreicht werden kann, dass der Ansteuerstrom zwischen den
einzelnen Ansteuerabschnitten langsam zunimmt oder abnimmt.
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Zusammenfassend
wird bei dem zuvor erläuterten
dreistufigen Verfahren eine Abweichung eines tatsächlichen
Schaltzeitpunktes zu einem idealen Schaltzeitpunkt ermittelt, und
die Zeitdauer des ersten Ansteuerabschnittes wird verlängert, wenn der
tatsächliche
Schaltzeitpunkt nach dem idealen Schaltzeitpunkt liegt, und verkürzt, wenn
der tatsächliche
Schaltzeitpunkt vor dem idealen Schaltzeitpunkt liegt. Die Einstellung
der Dauer des ersten Ansteuerabschnittes kann durch Einstellung
eines Spannungsreferenzwertes erfolgen, mit dem die Ansteuerspannung
Vgs zur Einstellung der Dauer des ersten Ansteuerabschnittes verglichen
wird.
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Weiterhin
besteht die Möglichkeit,
das Ansteuerverfahren sowohl beim Einschalten als auch beim Abschalten
nur zweistufig zu gestalten, was in den 5 und 6 dargestellt
ist.
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5a zeigt den zeitlichen
Verlauf der Ansteuerspannung Vgs für ein solches zweistufiges Einschaltverfahren,
bei dem die Ansteuerspannung Vgs in einem ersten Abschnitt zunächst flacher
bis zu einem Referenzwert V2 und in einem anschlie ßenden zweiten
Abschnitt steiler ansteigt. Der ideale Schaltzeitpunkt liegt bei
diesem Ansteuerverfahren vorzugsweise in dem ersten Abschnitt kurz
vor dessen Ende. Weicht der tatsächliche
Schaltzeitpunkt bei diesem Verfahren von dem idealen Schaltzeitpunkt
ab, so wird der Referenzwert V2 von Einschaltvorgang zu Einschaltvorgang
nachgeregelt, bis keine solche zeitliche Abweichung zwischen tatsächlichem und
idealem Schaltzeitpunkt vorliegt, bzw. bis diese Abweichung kleiner
als der vorgegebene Referenzwert ist.
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5b zeigt den zeitlichen
Verlauf des Ansteuerstromes Ig zur Erzielung des in 5a dargestellten Verlaufes der Ansteuerspannung.
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6a zeigt den zeitlichen
Verlauf der Ansteuerspannung Vgs für ein zweistufiges Abschaltverfahren,
bei dem die Ansteuerspannung Vgs in einem ersten Abschnitt zunächst steiler
bis zu einem Referenzwert V4 und in einem anschließenden zweiten
Abschnitt flacher abfällt.
Der ideale Schaltzeitpunkt liegt bei diesem Ansteuerverfahren vorzugsweise
in dem zweiten Abschnitt kurz nach dessen Beginn. Weicht der tatsächliche
Schaltzeitpunkt bei diesem Verfahren von dem idealen Schaltzeitpunkt ab,
so wird der Referenzwert V4 von Einschaltvorgang zu Einschaltvorgang
nachgeregelt, bis keine solche zeitliche Abweichung zwischen tatsächlichem und
idealem Schaltzeitpunkt vorliegt, bzw. bis diese Abweichung kleiner
als der vorgegebene Referenzwert ist.
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6b zeigt den zeitlichen
Verlauf des Ansteuerstromes Ig zur Erzielung des in 6a dargestellten Verlaufes der Ansteuerspannung.
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Bei
dem bereits erläuterten
dreistufigen Ein- und Ausschaltverfahren besteht auch die Möglichkeit,
den Ansteuerstrom so zu wählen,
dass die Ansteuerspannung Vgs während
des ersten und dritten Ansteuerabschnittes Idealerweise annähernd senkrecht
ansteigt. Außerdem
besteht auch die Möglichkeit,
den Ansteuerstrom so zu wählen,
dass die Ansteuerspannung Vgs während
des zweiten Ansteuerabschnittes sehr flach verlaufen, so dass der
Anfangs- und der Endwert der Ansteuerspannung Vgs in diesem zweiten
Ansteuerabschnitt gleich sind. Jeder MOSFET hat einen parasitären Gate-Serienwiderstand.
Wird nun zum Einschalten an den äußeren Gateanschluss
eine konstante Spannung angelegt wird, die etwas über der
Einschaltspannung Von liegt, wird die an den eigentlichen Transistorzellen
anliegende von außen
nicht zugängliche
Gatespannung aufgrund der RC-Zeitkonstante aus Gate-Serienwiderstand
und Gatekapazität
verzögert
und ausreichend langsam ansteigen, um den MOSFET leitend anzusteuern.
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Bei
dem bislang erläuterten
Verfahren wurde davon ausgegangen, dass ein zeitlicher Abstand zwischen
dem tatsächlichen
Schaltzeitpunkt Tson (in 3a)
oder Tsoff (in 4a) zu
einem jeweiligen idealen Schaltzeitpunkt ermittelt wurde, wobei
abhängig
davon wenigstens einer der Parameter des Ansteuerstromes Ig oder
der Ansteuerspannung Vgs variiert wurde. Anstelle einer solchen
Zeitdifferenzmessung besteht bei einer vereinfachten Ausführungsform
auch die Möglichkeit,
einen Zeitpunkt vorzugeben bis zu dem der Schaltvorgang spätestens stattgefunden
haben soll. Dieser Zeitpunkt liegt beispielsweise eine vorgegebene
Zeitdauer nach Beginn des jeweiligen Schaltvorgangs. Bei diesem
Verfahren werden abhängig
davon, ob zu dem vorgegebenen Zeitpunkt bereits ein Schaltvorgang,
also ein Einschalten oder ein Ausschalten, stattgefunden hat, die
jeweiligen Parameter des Ansteuerstromes Ig oder der Ansteuerspannung
Vgs variiert.
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- 10
- Ansteuerschaltung
- Cgs
- Gate-Source-Kapazität
- D
- Drain-Anschluss
- G
- Gate-Anschluss
- GND
- Bezugspotential
- Id
- Laststrom
- Ig1,
Ig2
- Ladeströme
- Ig3,
Ig4
- Entladeströme
- M
- MOSFET
- S
- Source-Anschluss
- Sin
- Eingangssignal
- Ta(.)
- ideale
Ausschaltzeitpunkte
- Tid(.)
- ideale
Einschaltzeitpunkte
- Tsoff(.)
- tatsächliche
Ausschaltzeitpunkte
- Tson(.)
- tatsächliche
Einschaltzeitpunkte
- V+
- Versorgungspotential
- V1(.),
V2(.)
- Referenzpotentiale
- V3
- Referenzpotential
- V4(.),
V5(.)
- Referenzpotentiale
- Vgs
- Ansteuerspannung,
Gate-Source-Spannung
- Voff
- Ausschaltspannung
- Von
- Einschaltspannung
- Vt
- Schwellenspannung
- Z
- Last