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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung des Schaltzustandes
eines Transistors mit isolierter Steuerelektrode, wie beispielsweise
eines MOSRET oder IGBT, wie z.B. aus der
DE 4032014 A1 bekannt.
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Derartige Transistoren, die auch
als spannungsgesteuerte Transistoren bezeichnet werden, leiten und
sperren abhängig
von einer zwischen dem Ansteueranschluss, dem Gate-Anschluss bei
MOSFET und IGBT, und einem der Laststreckenanschlüsse, dem
Source-Anschluss bei einem MOSFET und dem Emitter-Anschluss bei einem
IGBT, anliegenden Steuerspannung. Bei Anlegen einer solchen Ansteuerspannung
an die von außen
an einem Transistorgehäuse
zugänglichen
Anschlüsse
eines zunächst sperrenden
Transistors fließt
ein Ladestrom auf die Gate-Elektrode,
um diese aufzuladen. Maßgeblich für den Schaltzustand
des Transistors ist dabei die auf die Gate-Elektrode geflossene
Ladung bzw. die aus dieser auf die Ansteuerelektrode geflossenen Ladung
resultierende interne Ansteuerspannung, die sich von der von außen angelegten
Ansteuerspannung wegen parasitärer
Widerstände
in der Zuleitung der Ansteuerelektrode und während des Einschaltvorganges
wegen der Wirkung der Ansteuerelektrode als Kondensator unterscheidet.
Diese interne Ansteuerspannung ist nur unmittelbar an den in einem Gehäuse verpackten
Transistorchip abgreifbar und steht deshalb für Messungen nicht zur Verfügung.
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Derartige Transistoren mit isolierter
Elektrode werden insbesondere als Leistungsschalter eingesetzt,
die zellenartig aufgebaut sind und bei denen eine Vielzahl gleichartig
aufgebauter Transistoren parallel geschaltet sind, um eine hohe
Strom- und Spannungsfestigkeit zu erreichen. Bei welchen von außen anliegenden
Gate-Spannungen derartige Leistungsschalter eingeschaltet sind,
bei welchen Gate-Spannungen sie ausgeschaltet sind oder bei welchen
Gate-Spannungen sie sich im Übergangsbereich
zwischen dem Ein-Zustand und Aus-Zustand befinden, ist den Datenblättern derartiger
Bauelemente zu entnehmen. Eine genaue Erfassung des Ein- und Ausschaltzeitpunktes
solcher Leistungsschalter ist beispielsweise bei Halbbrücken erforderlich,
bei denen die Laststrecken zweier Halbleiterleistungsschalter in
Reihe zwischen zwei Versorgungspotentiale geschaltet sind und an
deren gemeinsamen Lastanschluss eine Last angeschlossen ist. Zur Vermeidung
von Schaltverlusten und insbesondere zur Vermeidung eines Kurzschlusses
muss bei derartigen Anwendungen sichergestellt sein, dass nur jeweils
einer der beiden Leistungsschalter leitet. Um den Zeitablauf der
Ansteuerung der beiden Halbleiterleistungsschalter zu optimieren,
sind insbesondere die Ausschaltzeitpunkte der Leistungsschalter
exakt zu ermitteln, um einen der Leistungsschalter erst dann einzuschalten,
wenn der jeweils andere Leistungsschalter sicher sperrt.
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Zur Ermittlung des Schaltzustandes
eines Leistungsschalters bzw. zur Ermittlung der Schaltzeitpunkte
ist es bekannt, das jeweilige Ansteuersignal heranzuziehen, nach
dessen Maßgabe
die Ansteuerelektrode des Leistungsschalters beispielsweise über eine
Treiberschaltung geladen und entladen wird, und nach einem Pegelwechsel
dieses Ansteuersignals eine feste Zeitdauer zu warten bis mittels eines
geeigneten Zustandssignals ein Wechsel des Schaltzustandes angezeigt
wird. Diese Wartezeit ist so großzügig dimensioniert, dass nach
Ablauf der Wartezeit der Leistungsschalter sicher leitet oder sicher
sperrt. Nachteilig ist hierbei, dass der eigentliche Zeitpunkt,
zu dem der Schaltvorgang abgeschlossen ist, nicht ermittelt wird.
Außerdem
trägt die
großzügige Dimensionierung
der Wartezeit zu Schaltverlusten bei.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit,
den Schaltzustand aus der von außen angelegten Ansteuerspannung
abzuleiten. Nachteilig ist hierbei, dass die den Schaltzustand bestimmende
interne Ansteuerspannung dieser von außen angelegten Ansteuerspannung
zeitlich nacheilt, so dass dieses Verfahren nicht exakt genug ist,
um den genauen Zeitpunkt des Ein- und/oder Ausschaltens zu ermitteln. Außerdem kann
die interne Ansteuerspannung wegen parasitärer Effekte der Anschlussleitungen
und des Gehäuses
anhand der von außen
an das Bauelement angelegten Ansteuerspannung nicht eindeutig ermittelt
werden. Bei der Auswertung der Gate-Source-Spannung bei MOSFET besteht
darüber
hinaus die Schwierigkeit, dass wegen des bekannten Miller-Effektes bei Anlegen
einer Ansteuerspannung die Gate-Source-Spannung zunächst ansteigt, dann für eine bestimmte
Zeitdauer annähernd auf
einem konstanten Pegel verbleibt bevor sie weiter ansteigt. Während dieses
Zeitraumes, während
dem die Gate-Source-Spannung auf dem konstanten Pegel, dem sogenannten
Miller-Plateau, verbleibt, findet der Einschaltvorgang statt, so
dass die Schwierigkeit besteht, diese Gate-Source-Spannung zur Ermittlung
des Einschaltzeitpunktes mit einem Referenzwert zu vergleichen,
der möglichst
wenig oberhalb des Plateaus liegt, und zur Ermittlung des Ausschaltzustandes
mit einem Referenzwert zu vergleichen, der möglichst wenig unterhalb des
Plateaus liegt.
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Der Schaltzustand eines Leistungsschalters kann
auch anhand der über
dem Leistungsschalter anliegenden Laststreckenspannung ermittelt
werden. Allerdings liegen die durch Leistungsschalter geschalteten
Spannungen häufig
im Bereich von einigen 10 bis einigen 100 Volt. Derartige Spannungen sind
mittels herkömmlicher
Logikschaltungen nicht auszuwerten, so dass entsprechende Spannungsteiler
erforderlich sind, die wiederum die Kosten der Auswertung erhöhen.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist
es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung des Schaltzustandes
eines Transistors mit isolierter Ansteuerelektrode zur Verfügung zu
stellen, wobei eine exakte und kostengünstige Erfassung des Schaltzustandes
gewährleistet
sein soll.
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Dieses Ziel wird durch ein Verfahren
gemäß Anspruch
1 und durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
8 erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung
des Schaltzustandes eines Transistors mit isolierter Ansteuerelektrode
sieht vor, den zeitlichen Verlauf eines Lade- und Entladestromes
der Ansteuerelektrode oder den zeitlichen Verlauf der auf der Ansteuerelektrode
gespeicherten Ladung auszuwerten, wobei ein den Schaltzustand angebendes
Zustandssignal bereitgestellt wird.
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Im Gegensatz zu bekannten Verfahren
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
unmittelbar die den Schaltzustand bestimmende Größe, nämlich die auf der Ansteuerelektrode
gespeicherte Ladung ausgewertet, wobei diese Ladung anhand des über der
Zeit auf der Ansteuerelektrode fließenden Lade- und Entladestromes
ermittelt werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ist deshalb besonderes
effektiv, weil der Ladestrom sowohl zur leitenden Ansteuerung des
Transistors als auch zur sperrenden Ansteuerung des Transistors
durch eine den Lade- und
Entladestrom üblicherweise
bereitstellende Treiberschaltung fließt, so dass in der Treiberschaltung über diesen
Ladestrom die auf der Ansteuerelektrode gespeicherte Ladung einfach
erfasst werden kann. Der Vorteil der Verwendung eines von der auf
der Ansteuerelektrode gespeicherten Ladung abhängigen Signals zur Ermittlung
des Schaltzustandes besteht außerdem
darin, dass die auf der Ansteuerelektrode gespeicherte Ladung weniger
stark oszilliert als beispielsweise die Laststreckenspannung oder
die von außen
abgreifbare Ansteuerspannung des Transistors.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, ein von dem Lade- und Entladestrom abhängiges Strommesssignal
zur Verfügung
zu stellen, das Strommesssignal über
der Zeit aufzuintegrieren, um ein Ladungssignal zur Verfügung zu
stellen und das Ladungssignal mit einem Referenzsignal zu vergleichen,
wobei abhängig
von diesem Vergleichsergebnis das den Schaltzustand wiedergebende
Zustandssignal bereitgestellt wird.
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Vorzugsweise werden unterschiedliche
Referenzsignale für
den Einschaltvorgang und den Ausschaltvorgang des Transistors ausgewählt, wobei das
Referenzsignal für
den Einschaltvorgang so gewählt
ist, dass der Transistor sicher leitet, wenn das Ladungssignal das
Referenzsignal erreicht, und wobei das Referenzsignal für den Ausschaltvorgang
so gewählt
ist, dass der Transistor sicher sperrt, wenn das Ladungssignal das
Referenzsignal erreicht. Vorzugsweise sind das oder die Referenzsignale
von außen
an einer das Zustandssignal bereitstellenden Auswerteeinheit einstellbar.
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Vorzugsweise wird während eines
Einschaltzyklusses, bei dem ein Ladestrom auf die Steuerelektrode
fließt,
ein Maximalwert des Ladungssignals ermittelt, und das Referenzsignal
oder die Referenzsignale, wenn für
den Einschalt- und Ausschaltvorgang unterschiedliche Referenzsignale
verwendet werden, werden abhängig
von diesem Maximalwert eingestellt. Hierdurch kann ein Zustandssignal
bereitgestellt werden, das einen Pegelwechsel beim Einschalten dann
aufweist, wenn die auf der Ansteuerelektrode gespeicherte Ladung
einen vorherbestimmten Anteil der Gesamtladung entspricht, und bei
dem das Zustandssignal beim Ausschalten einen Pegelwechsel dann
aufweist, wenn die auf der Ansteuerelektrode gespeicherte Ladung
nur noch einem vorherbestimmten Anteil der Gesamtladung entspricht.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens ist vorgesehen, während
eines Ansteuerzyklusses des Transistors eine erste Zeitdauer zwischen einem
ersten Zeitpunkt, zu dem eine erste Ladungsmenge auf der Ansteuerelektrode
gespeichert ist, und einem zweiten Zeitpunkt zu dem eine zweite
Ladungsmenge auf der Ansteuerelektrode gespeichert ist, zu ermitteln.
Diese Zeitdauer kann während
eines nachfolgenden Ansteuerzyklus dazu verwendet werden, das Zustandssignal
zu ermitteln, indem der Zeitpunkt ermittelt wird, zu dem die erste
Ladung auf der Ansteuerelektrode gespeichert wird und in dem ausgehend
von diesem Zeitpunkt eine von der ermittelten Zeitdauer abhängige Zeitdauer
gewartet wird, bis ein Pegelwechsel des Zustandssignals erzeugt
und damit ein Wechsel des Schaltzustandes angezeigt wird.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit,
die Zeitdauer zwischen einem ersten Zeitpunkt, zu dem eine erste
Ladungsmenge auf der Ansteuerelektrode gespeichert ist, und einem
zweiten Zeitpunkt zu dem eine zweite Ladungsmenge auf der Ansteuerelektrode
gespeichert ist, zu ermitteln und mit einer Referenzzeitdauer zu
vergleichen. Diese Zeitpunkte werden beispielsweise ermittelt, indem
der Wert der auf der Ansteuerelektrode gespeicherten Ladung mit
einem ersten und zweiten Referenzwert verglichen wird, wobei der
erste und zweite Zeitpunkt den Zeitpunkten entsprechen, zu denen
die gespeicherte Ladung den Referenzwerten entspricht. Abhängig von dem
Vergleichsergebnis wird während
eines nächsten
Ansteuerzyklus der erste Referenzwert vergrößert oder verringert und der
Wert der ersten Zeitdauer erneut ermittelt. Dieser Vorgang wird
während nachfolgender
Ansteuerzyklen wiederholt, bis ein erster Referenzwert eingestellt
ist, der einer ersten Zeitdauer zugeordnet ist, die der Referenzzeitdauer entspricht
oder weniger als ein vorgegebener Wert von der Referenzzeitdauer
abweicht. Die zweite Ladungsmenge bzw. der zweite Referenzwert ist
beispielsweise so gewählt,
dass der Transistor sicher sperrt, wenn die Gate-Elektrode während eines
Ausschaltzyklusses bis auf den Wert der zweiten Ladungsmenge entladen
wurde. Ist der Transistor in einer Schaltung eingesetzt, bei der
abhängig
vom Erreichen des Ausschaltzustandes des Transistors weitere Schaltungskomponenten
angesteuert werden und sind bei der Ansteuerung der weiteren Schaltungskomponenten
Verzögerungszeiten,
beispielsweise durch Gatterlaufzeiten, zu beachten, so wird vorteilhafterweise
die Referenzzeitdauer gleich dieser Verzögerungszeit gewählt. Stellt
sich bei diesem Verfahren der erste Referenzwert so ein, dass die erste
Zeitdauer zwischen dem Erreichen der ersten Referenzladung auf der
Ansteuerelektrode und der zweiten Referenzladung auf der Ansteuerelektrode der
Verzögerungszeit
entspricht, so kann während nachfolgender
Ansteuerzyklen, eine einen Wechsel des Schaltzustandes anzeigende
Flanke des Zustandsignals bei Erreichen der ersten Referenzladung
erzeugt werden, um eine Ansteuerung der anderen Schaltungskomponenten
anzusteuern. Wegen der Verzögerungszeit
werden diese tatsächlich
erst dann angesteuert, wenn die Ladung auf der Ansteuerelektrode
auf den zweiten Referenzwert abgesunken ist, bei dem der Transistor
sicher" sperrt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, unmittelbar das von dem Lade- und Entladestrom abhängige Strommesssignal
auszuwerten, insbesondere dahingehend, wann eine zweite Spitze des
Strommesssignals erreicht wird, um abhängig davon das Zustandssignal
zu erzeugen. Diese Art der Auswertung eignet sich insbesondere zur
Schaltzustandserkennung eines als High-Side-Schalter eingesetzten
Leistungsschalters, der also zwischen ein positives Versorgungspotential
und die Last geschaltet ist, der zur Ansteuerung einer induktiven
Last dient. Beim Sperren eines solchen High-Side-Schalters wird
die Ladung der Ansteuerelektrode in zwei Phasen abgeführt, woraus
ein zweistufiger Entladevorgang resultiert. Für die Ermittlung des Schaltzustandes
macht man sich hierbei die Erkenntnis zu Nutze, dass zu dem Zeitpunkt,
zu dem die zweite Spitze des Entladestromes erreicht wird, der Transistor
sicher gesperrt ist. Zur Auswertung dieses zeitlichen Verlaufes wird
das Strommesssignal beispielsweise mit einem Referenzsignal verglichen,
wobei ein Pegelwechsel eines aus diesem Vergleich resultierenden
Vergleichssignals mittels einer Zählanordnung gezählt wird
und das Zustandssignal derart erzeugt wird, dass es zu dem Zeitpunkt
zu dem das Vergleichssignal zum zweiten Mal den Pegel wechselt,
einen Pegelwechsel aufweist.
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Die Vorrichtung zur Ermittlung des
Schaltzustandes eines Transistors mit isolierter Ansteuerelektrode
umfasst eine Strommessanordnung, die ein von einem Lade- und Entladestrom
des Transistors abhängiges
Strommesssignal bereitstellt, sowie eine Auswerteeinheit, der das
Strommesssignal zugeführt ist
und die ein von dem zeitlichen Verlauf des Strommesssignals abhängiges Zustandssignal
bereitstellt.
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Bei einer Ausführungsform umfasst die Auswerteeinheit
eine Integriereinheit, der das Strommesssignal zugeführt ist
und die ein von der auf der Ansteuerelektrode gespeicherten Ladung
abhängiges
Ladungssignal bereitstellt. Einer Vergleichereinheit ist das Ladungssignal
und ein erstes Referenzsignal zugeführt, wobei die Vergleichereinheit
ein von einem Vergleich des Ladungssignals und des ersten Referenzsignals
abhängiges
Zustandssignal zur Verfügung
stellt.
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Vorzugsweise umfasst die Auswerteeinheit eine
Maximalwerterfassungseinheit, der das Ladungssignal zugeführt ist
und die ein Maximalwertsignal zur Verfügung stellt, wobei das erste
Referenzsignal von dem Maximalwertsignal abhängig ist.
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Bei einer anderen Ausführungsform
umfasst die Auswerteeinheit eine Integriereinheit, der das Strommesssignal
zugeführt
ist, und die ein von der auf der Ansteuerelektrode gespeicherten
elektrischen Ladung abhängiges
Ladungssignal bereitstellt. Die Auswerteeinheit umfasst weiterhin
eine erste Vergleichseinheit der das Ladungssignal oder ein erstes
Referenzsignal zugeführt
sind und die ein erstes Vergleichssignal zur Verfügung stellt,
sowie eine zweite Vergleichereinheit, der das Ladungssignal und
ein zweites Referenzsignal zugeführt
sind, und die ein zweites Vergleichssignal zur Verfügung stellt.
Das erste und zweite Vergleichssignal sind einer Zeiterfassungseinheit
zugeführt,
die ein von einem zeitlichen Abstand eines Pegelwechsels des ersten
Vergleichssignals und eines Pegelwechsels des zweiten Vergleichssignals
abhängiges
Zeitsignal zur Verfügung
stellt. Dieses Zeitsignal und das erste Vergleichssignal sind einer
Verknüpfungseinheit
zugeführt,
die das Zustandssignal abhängig
von dem ersten Vergleichssignal und dem Zeitsignal bereitstellt.
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Der Verknüpfungseinheit ist vorzugsweise auch
das zweite Vergleichssignal zugeführt, wobei die Verknüpfungseinheit
dazu ausgebildet ist, das zweite Vergleichssignal als Zustandssignal
auszugeben, wenn das Zeitsignal kleiner als ein vorgegebener Wert
ist. Dies ermöglicht
ein Funktionieren der Auswerteschaltung auch im ersten Ansteuerzyklus, wenn
noch keine Zeitdauer zwischen Pegelwechseln des ersten und zweiten
Vergleichssignals ermittelt wurden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Auswerteeinheit eine Vergleichereinheit, der das Strommesssignal
und ein drittes Referenzsignal zugeführt sind und die ein Vergleichssignal
bereitstellt. Der Vergleichereinheit ist eine Zähleranordnung nachgeschaltet,
die dazu ausgebildet ist, Pegelwechsel des Vergleichssignals zu
zählen
und die ein von dem Zählerstand
abhängiges
Zählsignal
bereitstellt. Der Zähleranordnung
ist eine Zählersignalauswertungseinheit
nachgeschaltet, der das Zählersignal zugeführt ist
und die eine von dem Zählersignal
abhängiges
Statussignal bereitstellt. Die Zähleranordnung
ist vorzugsweise dazu ausgebildet, einen ersten und einen zweiten
Zählerstand
anzunehmen, von denen das Zählersignal
abhängig
ist, wobei die Zählerauswertungseinheit
ein Zustandssignal bereitstellt, das einen Pegelwechsel aufweist,
wenn der Zählerzustand
von einem bestimmten der beiden Zählerzustände auf den anderen Zählerzustand
wechselt. Mit anderen Worten, ein Pegelwechsel des Zustandssignals
wird immer dann erzeugt, wenn zwei Pegelwechsel des Vergleichssignals
ermittelt wurden.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend in
Ausführungsbeispielen
anhand von Figuren näher erläutert. In
den Figuren zeigt
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1 eine
Schaltungsanordnung mit einem als Low-Side-Schalter eingesetzten MOSFET und einer
Ansteuerschaltung, wobei die Ansteuerschaltung eine Schaltungsanordnung
zur Erfassung des Schaltzustandes des MOSFET aufweist,
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Auswerteeinheit zur Ermittlung eines von einem Schaltzustand
abhängigen
Zustandssignals unter Verwendung eines Referenzsignals (2A) und unter Verwendung
zweier Referenzsignale (2B),
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3 beispielhafte
Zeitverläufe
ausgewählter
in den 1 und 2 dargestellter Signale,
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4 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer Auswerteeinheit zur Bereitstellung eines von einem Schaltzustand
abhängigen
Zustandsignals,
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5 ein
schaltungstechnisches Realisierungsbeispiel einer Integriereinheit
zur Verwendung in einer der Auswerteeinheiten,
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6 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer Auswerteeinheit zur Ermittlung eines von einem Schaltzustand
des Transistors abhängigen
Zustandssignals,
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7 beispielhafte
Verläufe
ausgewählter
in den 1 und 6 dargestellter Signale,
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8 eine
Schaltungsanordnung mit einem als High-Side-Schalter eingesetzten MOSFET und einer
Ansteuerschaltung, wobei die Ansteuerschaltung eine Schaltungsanordnung
zur Erfassung des Schaltzustandes des MOSFET aufweist,
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9 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer Auswerteeinheit zur Bereitstellung eines von einem Schaltzustand
abhängigen
Zustandssignals,
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10 beispielhafte
Verläufe
ausgewählter in
den 1 und 9 dargestellter Signale,
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11 eine
Halbbrückenschaltung
mit zwei in Reihe geschalteten MOSFET und einer Auswerteeinheit
zur Ermittlung von Schaltzuständen
der MOSFET,
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12 eine
Abwandlung der in 6 dargestellten
Auswerteeinheit.
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In den Figuren bezeichnen, sofern
nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen gleiche Teile und
Signale mit gleicher Bedeutung.
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1 zeigt
eine Schaltungsanordnung mit einem als Low-Side-Schalter eingesetzten MOSFET, dessen
Drain-Source-Strecke
D-S in Reihe zu einer Last zwischen ein Versorgungspotential Vcc
und Bezugspotential GND geschaltet ist. Der MOSFET T wird nach Maßgabe eines
Ansteuersignals IN über eine
Treiberschaltung 10 angesteuert, wobei die Treiberschaltung 10 dazu
dient, das Steuersignal IN, dass beispielsweise ein Signal mit einem
Logikpegel ist, in ein Signal mit geeigneten Pegeln zur Ansteuerung
des MOFET T umzusetzen. Zur leitenden Ansteuerung fließt ein Gate-Ladestrom
Ig auf die als Ansteuerelektrode des MOFET T dienende Gate-Elektrode
G. Zum Sperren des MOFET T fließt
ein Entladestrom von der Gate-Elektrode
bzw. ein negativer Ladestrom Ig.
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Die 3A und 3B zeigen beispielhaft einen zeitlichen
Verlauf des Ansteuersignals IN und den zeitlichen Verlauf des Gate-Ladestromes
Ig abhängig von
dem Ansteuersignal IN. In der Darstellung wird davon ausgegangen,
dass das Ansteuersignal IN einen High-Pegel annimmt, wenn der MOSFET
T leitend angesteuert werden soll. Zur leitenden Ansteuerung fließt ein positiver
Ladestrom Ig auf die Gate-Elektrode, der dadurch hervorgerufen wird, dass
durch die Treiberschaltung 10 eine positive Ansteuerspannung
zwischen den Gate-Anschluss G und den Source-Anschluss S des MOSFET
angelegt wird. Entsprechend nimmt das Ansteuersignal IN einen Low-Pegel
an, wenn der MOSFET gesperrt werden soll, wobei dann ein negativer
Gate-Ladestrom Ig bzw.
ein Entladestrom fließt.
Dieser Entladestrom wird beispielsweise dadurch hervorgerufen, dass durch
die Treiberschaltung 10 der Gate-Anschluss G und der Source-Anschluss S des MOSFET
T kurzgeschlossen werden.
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Eine Schaltungsanordnung zur Ermittlung des
Schaltzustandes des MOSFET T und zur Bereitstellung eines von dem
Schaltzustand abhängigen Zustandssignals
ST umfasst eine Stromerfassungseinheit 20, die an den Gate-Anschluss
G des MOSFET angeschlossen und die zwischen die Treiberschaltung 10 und
den Gate-Anschluss G geschaltet ist. Die Stromerfassungseinheit 20 stellt
ein von dem Gate-Ladestrom Ig abhängiges Strommesssignal S1 zur
Verfügung,
das einer Auswerteeinheit 30 zugeführt ist, die den zeitlichen
Verlauf des Strommesssignals S1 auswertet und abhängig von
diesem zeitlichen Verlauf das Zustandssignal ST zur Verfügung stellt.
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2A zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer solchen Auswerteeinheit 30, die aus dem Strommesssignal
S1 das Zustandssignal ST bereitstellt. Diese Auswerteeinheit 30 umfasst
eine Integriereinheit 31, der das Strommesssignal S1 zugeführt sind und
die ein Ladungssignal S2 bereitstellt, das dem Integral des Strommesssignals
S1 über
der Zeit entspricht und das somit proportional zu der auf der Gate-Elektrode
G gespeicherten elektrischen Ladung des MOSFET T ist.
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3C zeigt
beispielhaft den zeitlichen Verlauf dieses Ladungssignals 52 bzw.
der auf der Gate-Elektrode G gespeicherten Ladung Qg über der Zeit.
Diese Ladung Qg bzw. das Ladungssignal S2 erreicht einen Maximalwert
S2max nach Ab schluss des Ladevorganges, wenn der Ladestrom Ig auf
Null abgesunken ist und die interne Gate-Source-Spannung des MOSFET
annäherungsweise
der von außen
durch die Treiberschaltung 10 angelegten Spannung zwischen
dem Gate-Anschluss G und dem Source-Anschluss S entspricht.
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Die Auswerteeinheit 30 gemäß 2 umfasst weiterhin eine
Vergleichereinheit 32, der das Ladungssignal 52 und
ein erstes Referenzsignal Vref1, das durch eine Referenzspannungsquelle
bereitgestellt ist, zugeführt
sind. Am Ausgang der Vergleicheranordnung 32 steht das
Zustandssignal ST zur Verfügung,
dessen zeitlicher Verlauf abhängig von
dem in 3B dargestellten
Ladungssignal S2 und dem ebenfalls in 3B eingezeichneten
Referenzsignal Vref1 in 3C dargestellt
ist. Das Zustandssignal ST ist in dem Ausführungsbeispiel so gewählt, dass
es einen High-Pegel annimmt, wenn das Ladungssignal S2 den Referenzwert
Vref1 übersteigt
und dass es einen Low-Pegel annimmt, wenn das Ladungssignal S2 unter
den Wert des Referenzsignals Vref1 absinkt.
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Für
viele Anwendungen ist es besonders wichtig, den Zeitpunkt zu erfassen,
zu dem der MOSFET ausgeschaltet ist, wobei dieser Zeitpunkt in 3C durch die fallende Flanke
des Zustandssignals ST gekennzeichnet ist. Das Referenzsignal Vref1
ist bezogen auf das Ladungssignal S2 bzw. die Gate-Ladung Qg vorzugsweise
so gewählt,
dass der MOSFET sicher gesperrt ist, wenn das Ladungssignal S2 bis
auf den Wert des Referenzsignals Vref1 abgesunken ist.
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Um Zeitpunkte zu erfassen, zu denen
der MOSFET sicher leitet und sicher sperrt, sind vorzugsweise unterschiedliche
Referenzwerte für
die Detektion des Einschaltzustandes und die Detektion des Ausschaltzustandes
vorgesehen. 2B zeigt
eine zu diesem Zweck modifizierte Schaltung, die zwei Referenzspannungsquellen
aufweist, die jeweils eine erste und eine zweite Referenzspannung
Vref11, Vref12 bereitstellen. Weiterhin ist ein Schalter SW vorgesehen,
der abhängig
von dem Ansteuersignal IN eine der beiden Referenzspannungsquellen
an den Minus-Eingang, der als Komparator ausgebildeten Vergleicheranordnung 32 anliegt,
so dass während
eines Einschaltvorganges, bei dem das Ansteuersignal IN einen High-Pegel
aufweist, das erste Referenzsignal Vref11 mit dem Ladungssignal
S2 zur Erzeugung des Zustandssignals ST verglichen wird, und dass
während
eines Ausschaltvorganges, wenn das Ansteuersignal IN einen Low-Pegel
aufweist, das zweite Referenzsignal Vref12 mit dem Ladungssignal S2
zur Erzeugung des Zustandssignals ST verglichen wird. Die Pegel
dieses ersten und zweiten Referenzsignals Vref11 und Vref12 sind
in 3B strichpunktiert
eingezeichnet. Entsprechend ist das daraus resultierende Zustandssignal
ST in 3C ebenfalls strichpunktiert
eingezeichnet. Wie aus 3B hervorgeht,
unterscheiden sich die Pegel des ersten und zweiten Referenzsignals
Vref11, Vref12, wobei das erste Referenzsignal Vref11, das zusammen
mit dem Ladungssignal S2 den Einschaltzeitpunkt angibt, größer als
das zweite Referenzsignal Vref12 ist, das zusammen mit dem Ladungssignal
S2 den Ausschaltzeitpunkt angibt.
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Der Referenzwert Vref1 bzw. die Referenzwerte
Vref11, Vref12 stehen vorzugsweise in einem festen Verhältnis zu
einem Maximalwert S2max des Ladungssignals S2, wobei dieser Maximalwert S2max
proportional zu der maximalen Gate-Ladung des MOSFET T ist. Dieses
Vorgehen ermöglicht
es, herstellungsbedingte Schwankungen der Gate-Source-Kapazität und der
daraus resultierenden maximalen Gate-Ladung zu berücksichtigen,
da ein Einschaltzustand bzw. Ausschaltzustand dann als erreicht
angenommen wird, wenn das Ladungssignal S2 einen Referenzwert erreicht,
der in einem festen Verhältnis
zum maximalen Ladungssignal S2max steht. Das Referenzsignal Vref,
mit dem das Ladungssignal S2 zur Detektion des Ausschaltzeitpunktes
verglichen wird, ist vorzugsweise so gewählt, dass es zwischen 15 %
und 25 % des maximalen Ladungssignals S2max beträgt. Außerdem besteht hierbei die
Möglichkeit,
die Auswerteeinheit für
unterschiedliche Transistoren mit unterschiedlichen Gate- Source-Kapazitäten einzusetzen,
denen gemeinsam ist, dass sie bei Erreichen eines vorgegebenen Anteils
der Maximalladung leiten bzw, sperren.
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4 zeigt
eine Auswerteeinheit 30, bei der ein Referenzsignal Vref1
zur Verfügung
gestellt wird, das in einem festen Verhältnis zum maximalen Ladungssignal
S2max steht. Die Auswerteeinheit 30 umfasst hierzu eine
Maximalwerterfassungseinheit 33, die das Ladungssignal
S2 für
eine vorgegebene Zeitdauer auswertet und den während dieser Zeitdauer ermittelten
Maximalwert an einem Ausgang zur Verfügung stellt". Das Auswerteintervall, innerhalb dessen
die Maximalwerterfassungseinheit 33 das Ladungssignals
S2 auswertet, ist vorzugsweise durch das Ansteuersignal IN vorgegeben,
wobei die Zeitdauer des Auswerteintervalls vorzugsweise der Zeitdauer
entspricht, während
der das Ansteuersignal IN einen High-Pegel aufweist. Der durch die
Maximalwerterfassungseinheit 33 ermittelte Maximalwert
S2max wird einer Gewichtungseinheit 34 zugeführt, die
dieses Maximalsignal mit einem Gewichtungsfaktor g1 gewichtet, wobei
das Ausgangssignal dieser Gewichtungseinheit 34 zur Einstellung
des Wertes des Referenzsignals Vref1 dient. Der Wert des Referenzsignals
Vref1 entspricht vorzugsweise dem Produkt aus dem Gewichtungsfaktor
g1 und dem Maximalwert S2max, das heißt: Vref1 = S2max·g1.
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Die Erfassung des Maximalwertes S2max erfordert
den Durchlauf eines vollständigen
Einschaltzyklusses, wobei während
dieses Einschaltzyklusses der Maximalwert S2max noch nicht zur Einstellung
des Referenzsignals Vref1 zur Verfügung steht. Die Referenzspannungsquelle
ist deshalb vorzugsweise so ausgebildet, dass sie einen voreingestellten
Referenzwert Vref1 zur Verfügung
stellt, wenn, wie beispielsweise während des ersten Ansteuerzyklusses,
noch kein Einstellsignal am Ausgang der Gewichtungseinheit 34 zur
Verfügung
steht. Zur Detektion des Ausschaltzustandes ist dieser Referenzwert
beispielsweise Null, so dass während
eines Ansteuerzyklusses, bei dem kein Einstellsignal zur Verfügung steht,
durch die fallende Flanke des Zustandssignals ST erst dann ein Ausschaltzustand angezeigt
wird, wenn das Ladungssignal S2 auf Null abgesunken, und damit die
Ansteuerelektrode vollständig
entladen ist. Ein darauf resultierende Zeitverzögerung zwischen dem tatsächlichen
Erreichen des Ausschaltzustandes und der fallenden Flanke des Zustandssignals
ist aus Sicherheitsgründen,
während
solcher erster Ansteuerzyklen, während
derer noch kein Einstellsignal zur Verfügung steht, tolerierbar.
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Die Schaltungsanordnung gemäß 4 kann selbstverständlich entsprechend
der Schaltungsanordnung gemäß 2B abgewandelt werden, um
unterschiedliche Referenzsignale für den Einschaltvorgang und
den Ausschaltvorgang zur Verfügung
zu stellen, wobei ein erstes Referenzsignal durch Gewichtung des
Maximalsignals S2max mit einem ersten Gewichtungsfaktor, beispielsweise
dem Gewichtungsfaktor g1, und ein zweites Referenzsignal durch Gewichtung
des Maximalsignals S2max mit einem zweiten Gewichtungsfaktor gebildet
wird, wobei zwischen den beiden die Referenzsignale bereitstellenden
Referenzspannungsquellen entsprechend der Darstellung in 2B mittels eines Schalters
nach Maßgabe
des Ansteuersignals IN umgeschaltet wird.
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5 zeigt
ein schaltungstechnisches Realisierungsbeispiel der Stromerfassungseinheit 20 und der
der Stromerfassungseinheit 20 nachgeschalteten Integriereinheit 31,
die das Ladungssignal S2 bereitstellt. Die Stromerfassungseinheit 20 ist
in dem Ausführungsbeispiel
als Stromerfassungswiderstand Rs ausgebildet, der dem Gate-Anschluss
G des MOSFET vorgeschaltet ist und der von dem Gate-Ladestrom Ig
durchflossen wird. Der Strommesswiderstand Rs kann bezugnehmend
auf 11 insbesondere
der Laststreckenwiderstand eines Halbleiterschalters sein, der dazu
dient die Gate-Elektrode zur Ansteuerung an ein Versorgungspotential
anzuschließen
oder Gate und Source kurzzuschließen. Das Strommesssignal S1
entspricht in dem Ausführungsbeispiel
dem durch diesen Ladestrom Ig hervorgerufenen Spannungsabfall über dem
Stromerfassungswiderstand Rs. Die Integriereinheit 31 umfasst
einen Operationsverstärker
OPV, dessen Eingängen
Widerstände
R1, R2 vorgeschaltet sind, wobei den Operationsverstärker OPV über diese
Eingänge
die über
dem Stromerfassungswiderstand Rs anliegende Spannung S1 zugeführt ist.
Der Minus-Eingang des Operationsverstärkers OPV ist in hinlänglich bekannter
Weise mittels eines Kondensators C1 mit dem Ausgang des Operationsverstärkers OPV
verbunden. Am Ausgang des Operationsverstärkers OPV steht das Ladungssignal
S2, das dem Integral des Strommesssignals S1 über der Zeit entspricht, zur
Verfügung.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Auswerteeinheit 30 zur Bereitstellung eines von dem Schaltzustand
des MOSFET abhängigen
Zustandssignals ST. Die Auswerteeinheit 30 umfasst neben
der Integriereinheit 31, der Maximalwerterfassungseinheit 33,
der Gewichtungseinheit 34 und der Vergleichereinheit 32 eine
zweite Vergleichereinheit 34. Die erste Vergleichereinheit 32 vergleicht
das Ladungssignal S2 mit einem ersten Referenzwert Vref1, der in
der bereits erläuterten
Weise über
den Gewichtungsfaktor g1 in einem festen Verhältnis zu dem Maximalwert S2max
steht. Die zweite Vergleichereinheit 34 vergleicht das
Ladungssignal S2 mit einem zweiten Referenzsignal Vref2, das über einen
Gewichtungsfaktor g2 in einem festen Verhältnis zu dem Maximalwertsignal
S2max des Ladungssignals S2 steht. Am Ausgang der ersten Vergleichereinheit 32 steht ein
erstes Vergleichssignal ST32 und am Ausgang der zweiten Vergleichereinheit 34 steht
ein zweites Vergleichssignal ST34 bereit, die einem ersten und einem
zweiten Eingang 351, 352 einer Zeiterfassungseinheit 35 zugeführt sind.
Die Zeiterfassungseinheit 35 ist dazu ausgebildet, eine
Zeitdauer zwischen einer vorgegebenen Flanke des ersten Vergleichssignals
ST32 und einer vorgegebenen Flanke des zweiten Vergleichssignals
ST34 zu erfassen und ein von dieser Zeitdauer abhängiges Zeitsignal
TS an einem Ausgang zur Verfügung
zu stellen.
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7B zeigt
den zeitlichen Verlauf des Ladungssignals S2 für das in 7A eingezeichnete Ansteuersignal IN und
den in 7B dargestellten Ladestrom
Ig. In 7C sind weiterhin
die Pegel des ersten und zweiten Referenzsignals Vref1, Vref2 eingezeichnet. 7C zeigt die zeitlichen
Verläufe
des ersten und zweiten Vergleichssignals ST32, ST34, die aus den
Vergleichen des ersten und zweiten Referenzsignals Vref1, Vref2
mit dem Ladungssignal S2 resultieren.
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Die in 6 dargestellte
Schaltungsanordnung ist dazu ausgebildet, den Ausschaltzeitpunkt des
MOSFET zu detektieren und ein entsprechendes Zustandssignal ST zur
Verfügung
zu stellen. Die Zeiterfassungseinheit 35 ist in dem Ausführungsbeispiel dazu
ausgebildet, den zeitlichen Abstand zwischen der fallenden Flanke
des ersten Vergleichssignals ST32 und der fallenden Flanke des zweiten
Vergleichssignals ST34 zu ermitteln und ein von diesem zeitlichen
Abstand abhängiges
Zeitsignal TS zur Verfügung
zu stellen. Das Zeitsignal TS entspricht in dem Beispiel dem zeitlichen
Abstand zwischen Zeitpunkten t1 und t2 bei denen die fallenden Flanken der
Vergleichssignale ST32 bzw. ST34 liegen.
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Der Zeitpunkt t1 entspricht dem Zeitpunkt,
zu dem während
des Ausschaltvorganges eine erste Ladungsmenge, die proportional
zu dem ersten Referenzwert Vref1 ist, noch auf der Gate-Elektrode gespeichert
ist. Der Zeitpunkt t2 entspricht einem späteren Zeitpunkt, zu dem eine
zweite Ladungsmenge auf der Gate-Elektrode gespeichert ist, wobei
diese zweite Ladungsmenge proportional zu dem zweiten Referenzsignal
Vref2 ist und kleiner als die erste Ladungsmenge ist. Dieser zweite
Referenzwert Vref2, der beispielsweise Null ist, ist so gewählt, dass
der MOSFET sicher sperrt, wenn nur noch die zweite Ladungsmenge
auf der Gate-Elektrode G gespeichert ist. Die Kenntnis der Zeitdauer
TS zwischen einem Zeitpunkt zu dem die erste Ladungsmenge auf der Gate-Elektrode
G gespeichert ist und einem Zeitpunkt, zu dem nur noch die zweite
Ladungsmenge auf der Gate-Elektrode G gespeichert ist, kann während nach folgender
Ansteuerzyklen zur Prädiktion des
Ausschaltzeitpunktes herangezogen werden. So besteht die Möglichkeit,
während
nachfolgender Ansteuerzyklen anhand des ersten Vergleichssignals ST32
die Zeitpunkte zu ermitteln, zu denen jeweils noch die erste Ladungsmenge
auf der Gate-Elektrode gespeichert ist, wobei unter Verwendung des
Zeitsignals dann vorhergesagt werden kann, wann der Ausschaltzeitpunkt
sicher erreicht wird. Wird der MOSFET T beispielsweise in einer
Schaltung eingesetzt, bei dem nach Erreichen des Ausschaltzeitpunktes
des MOSFET andere Bauelemente, beispielsweise weitere MOSFET angesteuert
werden und sind bei der Weiterverarbeitung eines den Ausschaltzeitpunkt
des MOSFET anzeigenden Zustandssignals in Ansteuersignale für die weiteren Bauelemente
Gatterlaufzeiten vorhanden, die eine Verzögerung zwischen einem den Ausschaltzeitpunkt
kennzeichnenden Pegelwechsel des Zustandssignals und einer tatsächlichen
Ansteuerung der anderen Bauelemente bewirken, so können bei Anwendung
des erläuterten
Verfahrens diese Gatterlaufzeiten eliminiert werden, indem das Zustandssignal,
das den Ausschaltzeitpunkt des MOSFET anzeigt, bereits seinen Pegel
wechselt, noch bevor der MOSFET sperrt. Der Zeitpunkt, zu dem das
Zustandsignal seinen Pegel wechselt, um den Ausschaltzustand des
MOSFET anzuzeigen, wird beispielsweise dadurch ermittelt, dass von
dem Zeitsignal TS die Gatterlaufzeiten subtrahiert werden und dass
die hierdurch erhaltene Zeitdauer zu dem Zeitpunkt hinzu addiert
wird, zu dem noch die erste Ladungsmenge auf der Gate-Elektrode
des MOSFET gespeichert ist.
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Zur Bereitstellung des Zustandssignals
ST abhängig
von dem Zeitsignal TS und dem ersten Vergleichssignal ST32 umfasst
die Auswerteeinheit 30 eine Verknüpfungsschaltung 36,
der das erste Vergleichssignal ST32 und das Zeitsignal TS zugeführt sind.
Diese Verknüpfungsschaltung 36 weist
vorzugsweise einen Parametereingang auf, dem ein Einstellparameter
P zuführbar
ist, der angibt, wie lange nach Erreichen einer fallenden Flanke
des ersten Vergleichssignals 32 gewartet werden soll, bis
eine den Ausschaltzeitpunkt kennzeichnende Flanke des Zu standssignals
ST erzeugt werden soll. Der Parameter kann dabei einen bestimmen
Prozentsatz des Zeitsignals TS bestimmen, um beispielsweise die halbe
Zeit zwischen der fallenden Flanke des ersten und zweiten Vergleichssignals
ST32, ST34 zu warten, bis eine den Ausschaltzeitpunkt kennzeichnende Flanke
des Zustandssignals ST erzeugt wird. Der Parameter kann auch einen
Zeitwert definieren, der von dem Zeitsignal TS subtrahiert werden
soll, wobei die den Ausschaltzeitpunkt kennzeichnende Flanke des Zustandsignals
ST dann eine vorgegebene Zeitdauer nach der fallenden Flanke des
ersten Vergleichssignals ST32 erzeugt wird, wobei diese vorgegebene Zeitdauer
der Differenz zwischen dem Zeitsignal TS und dem durch den Parameter
P vorgegebenen Zeitwert entspricht.
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Bei dem anhand von 6 erläuterten
Verfahren muss ebenfalls wenigstens ein Ausschaltzyklus abgewartet
werden, bis ein entsprechendes Zeitsignal TS zur Verfügung steht.
Um bereits während eines
ersten Ausschaltzyklusses ein Zustandssignals ST korrekt zu erzeugen,
ist der Verknüpfungsschaltung 36 in 6 weiterhin das zweite Vergleichssignal
ST34 zugeführt,
wobei die Verknüpfungsschaltung 36 dazu
ausgebildet ist, das Zustandssignal ST anhand des ersten Vergleichssignals
ST32 und des Zeitsignals TS in der oben erläuterten Weise zu erzeugen,
wenn das Zeitsignal TS einen Wert ungleich Null annimmt. Die Zeiterfassungseinheit 35 ist
vorzugsweise durch das Ansteuersignal IN getaktet und stellt das
Zeitsignal TS vorzugsweise jeweils am Ende eines Ausschaltzyklusses
für den
nächsten Ausschaltzyklus
zur Verfügung.
Während
eines ersten Ansteuerzyklusses steht noch kein Zeitsignal zur Verfügung. Die
Verknüpfungsschaltung 36 ist
deshalb dazu ausgebildet, das zweite Vergleichssignal ST34 als Zustandssignal
ST auszugeben, wenn das Zeitsignal TS während des ersten Ansteuerzyklusses Null
ist.
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Ein Verfahren, bei dem ein zeitlicher
Abstand zwischen dem Vorhandensein einer ersten und zweiten Gate-Ladung
ermittelt wird, wobei dieser zeitliche Abstand während nachfolgender Ansteuerzyklen
zur Bereitstellung des Zustandssignals verwen det werden kann, wurde
in den 6 und 7 anhand einer Schaltungsanordnung
zur Ermittlung des Ausschaltzeitpunktes des MOSFET erläutert. Selbstverständlich kann
eine entsprechende Schaltungsanordnung auch für die Detektion des Einschaltzustandes
verwendet werden, wenn die Referenzsignal Vref1, Vref2 geeignet
gewählt
werden und eine Zeiterfassungseinheit gewählt wird, die den zeitlichen
Abstand zwischen steigenden Flanken des ersten und zweiten Vergleichssignals
ST32, ST34 ermittelt.
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12A zeigt
eine Abwandlung der in 6 gezeigten
Schaltung, die ein abgewandeltes Verfahren zur Bereitstellung eines
einen Schaltzustand anzeigenden Zustandssignals ST durchführt. Der Schaltungsanordnung
gemäß 12 ist ein Referenzzeitsignal
Tref zugeführt,
welches in einer Zeitvergleichseinheit 37 mit dem Zeitsignal
TS der Zeiterfassungseinheit 35 verglichen wird. Dieses
Zeitsignal TS gibt in der oben erläuterten Weise den zeitlichen Abstand
zwischen einem ersten Zeitpunkt t1, zu dem das Ladungssignal S2
den ersten Referenzwert Vref1 erreicht und einem zweiten Zeitpunkt
t2, zu dem das Ladungssignal S2 den zweiten Referenzwert Vref2 erreicht,
wieder. Die Vergleichseinheit 37 dient zur Einstellung
des ersten Referenzwertes Vref1, wozu die Vergleichseinheit 37 in 12 den ersten Gewichtungsfaktor
g1 bereitstellt.
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Diese Vergleichseinheit 37 umfasst
bezugnehmend auf 12B beispielsweise
einen Komparator 371 mit Schalthysterese, dem das Zeitsignal
TS und das Referenzsignal Tref zugeführt sind und der drei unterschiedliche
Ausgangswerte, –1,
0, +1, annehmen kann und dem ein Zähler 372 nachgeschaltet
ist, dessen Zählerstand
nach Maßgabe
des Komparatorausgangssignals vergrößert wird, verkleinert wird
oder gleich bleibt. Das Zählerausgangssignal wird
mit einem Gewichtungsfaktor g1 gewichtet, um den Gewichtungsfaktor
g1 bereitzustellen. Die Funktionsweise dieser Schaltungsanordnung
wird nachfolgend unter der Annahme erläutert, dass ein Zustandssignal
ST erzeugt wird, welches zur Anzeige des Ausschaltzustandes dient.
Ist das Zeitsignal TS größer als
das Referenzsignal Tref, liegt der erste Zeitpunkt t1 somit um eine
Zeitdauer, die größer als die
Referenzzeitdauer Tref ist, vor dem zweiten Zeitpunkt t2, so wird
der Zähler 372 über das
Komparatorausgangssignal heruntergezählt, um den ersten Referenzwert
Vref1 zu verkleinern, wodurch die erste Zeitdauer TS und damit das
erste Zeitsignal TS während
eines nächsten
Ausschaltzyklusses kleiner werden, wie anhand der 7C und 7D ersichtlich
ist, wobei in 7C Vref1' einen verkleinerten
ersten Referenzwert und t1' die
daraus resultierende zeitliche Lage des ersten Zeitpunktes t1' während eines nächsten Ausschaltzyklusses
verdeutlicht. Ist die Referenzzeitdauer Tref größer als die erste Zeitdauer TS,
so liefert der Komparator 371 ein positives Ausgangssignal
(+1), um den Zähler 372 hochzuzählen und
dadurch den ersten Referenzwert Vref1 zu vergrößern. Der Zählerstand bleibt unverändert, wenn die
Differenz zwischen dem ersten Zeitsignal TS und dem Referenzsignal
Tref innerhalb eines durch die Schalthysterese des Komparators 371 vorgegebenen
Intervalls liegt, das einen Schwellenwert für Vergrößern oder Verkleinern des ersten
Referenzwertes Vref1 vorgibt.
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Die erste Referenzzeit Tref ist von
außen
einstellbar und entspricht beispielsweise einer Verzögerungszeit,
die zwischen einer fallenden Flanke des Zustandssignals ST und der
Ansteuerung weiterer nicht näher
dargestellter Schaltungskomponenten vergeht, die abhängig vom
Vorliegen einer fallenden Flanke des Zustandssignals ST angesteuert
werden sollen. Diese Verzögerungszeiten
sind beispielsweise bedingt durch Gatterlaufzeiten von Auswerteschaltungen.
Wählt man
die Referenzzeit Tref entsprechend dieser Verzögerungszeiten, so besteht dann,
wenn sich eine erste Zeitdauer TS einstellt, die annähernd der
Referenzzeit Tref entspricht, die Möglichkeit, eine fallende Flanke
des Zustandssignals ST mit einer fallenden Flanke des ersten Vergleichssignals
ST32 zu erzeugen. Wegen der zuvor erläuterten Verzögerungszeit
erfolgt eine An steuerung der weiteren Schaltungskomponenten dabei
erst nach Ablauf der Verzögerungszeit,
wobei die Gateladung dann bis auf einen dem zweiten Referenzwert
Vref2 entsprechenden Wert abgesunken ist, der so gewählt ist,
dass der Transistor T sicher sperrt, wenn diese Referenzladung erreicht
ist.
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Einer Verknüpfungsschaltung 38 zur
Erzeugung des Zustandssignals ST sind das erste Vergleichssignal
ST32, das zweite Vergleichssignal ST34 und ein Zeitvergleichssignal
S38 zugeführt.
Die Verknüpfungsschaltung 38 ist
beispielsweise als Multiplexer ausgebildet, die nach Maßgabe des
Zeitvergleichssignals S38 das erste Vergleichssignal ST32 oder das
zweite Vergleichssignal ST34 als Zustandssignal ST ausgibt. Das
Zeitvergleichssignal S38 entspricht beispielsweise dem Betrag des
Komparatorausgangssignals, wobei dieser Betragswert durch eine Einheit 37 gebildet
wird und gleich 1 ist, wenn die Differenz zwischen dem ersten Zeitsignal
TS und dem Referenzsignal Tref größer als die Schalthysterese
des Komparators ist, wenn das erste Zeitsignal TS und das Referenzsignal
Tref also deutlich voneinander abweichen. In diesem Fall wird als
Zustandssignal ST das zweite Vergleichssignal ST34 ausgegeben, das
eine fallende Flanke erst dann aufweist, wenn das Ladungssignal
S2 bis auf den zweiten Referenzwert Vref2 abgesunken ist. Weichen
das erste Zeitsignal TS und das Referenzsignal Tref nur wenig voneinander
ab, so wird als Zeitvergleichssignal S38 eine 0 ausgegeben und als
Zustandssignal ST das erste Vergleichssignal ST32 an den Ausgang
der Verknüpfungsschaltung
abgegeben. In diesem Fall wird davon ausgegangen, dass zwischen
dem Zeitpunkt, zu dem die Ladung auf der Ansteuerelektrode dem ersten
Referenzwert Vref1 entspricht, und dem Zeitpunkt, zu dem die Ladung
dem zweiten Referenzwert Vref2 entspricht und zu dem der MOSFET
T sicher sperrt, eine Zeitdauer vergeht, die der Referenzzeit Tref
entspricht, wobei diese Referenzzeit Tref vorzugsweise so gewählt ist,
dass weitere Schaltungskomponenten, die nach Maßgabe einer vorgegebenen Flanke
des Zustandssignals ST ange steuert werden, wegen Schaltungsverzögerungszeiten frühestens
nach Ablauf dieser Referenzzeit Tref1 angesteuert werden.
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Der Vollständigkeit halber sei darauf
hingewiesen, dass anstelle der zwei Vergleicher 32 und 34 in
den zuvor erläuterten
Ausführungsbeispielen
in nicht dargestellter Weise auch ein Vergleicher verwendet werden
kann, dem die ersten und zweiten Referenzwerte Vref 1,
Vref2 über
einen Umschalter zugeführt
sind, wobei der Umschalter abhängig
vom Ausgangssignal des Vergleichers umgeschaltet wird, um beispielsweise
dann, wenn das Ladungssignal den erste Referenzwert Vref1 erreicht,
dem Komparator für
einen weiteren Vergleich das zweite Referenzsignal Vref2 zuzuführen.
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8 zeigt
eine weitere Schaltungsanordnung mit einem MOS-FET T, der nach Maßgabe eines Ansteuersignals
IN über
eine Treiberschaltung 10 angesteuert ist. Der MOSFET ist
als High-Side-Schalter
zwischen ein positives Versorgungspotential Vcc und eine induktive
Last L, die eine Freilaufdiode D aufweist, geschaltet. Zur Ermittlung
des Schaltzustandes dieses MOSFET T ist die bereits erläuterte Stromerfassungseinheit 20 vorgesehen,
die ein von dem Gate-Ladestrom Ig abhängiges Strommesssignal S1 zur
Verfügung
stellt, das einer Auswerteeinheit 40 zugeführt ist,
die das Zustandssignal ST zur Verfügung stellt, das von dem Schaltzustand des
MOSFET T abhängig
ist.
-
Die 10A–10C zeigen in der genannten Reihenfolge
einen beispielhaften Verlauf des Ansteuersignals IN über der
Zeit, sowie den Gate-Ladestrom Ig bzw. das Strommesssignal S1 und
die Gate-Ladung Qg über
der Zeit. Der Gate-Ladestrom Ig wird durch die Treiberschaltung 10 beispielsweise dadurch
zur Verfügung
gestellt, dass zur leitenden Ansteuerung zwischen den Gate-Anschluss
G und den Source-Anschluss S des MOSFET T eine Ansteuerspannung
angelegt wird, während
zur sperrenden Ansteuerung des MOSFET der Gate-Anschluss G und der
Source-Anschluss
S über
die Treiberschaltung 10 kurzgeschlossen werden. Eine Besonderheit bei
der Anwendung des MOSFET als High- Side-Schalter für induktive Lasten zeigt sich
im Gate-Ladestrom
Ig während
des Ausschaltvorganges darin, dass dieser Gate-Ladestrom Ig zwei
Spitzen aufweist, dass der MOSFET also in zwei Phasen entladen wird.
Das Zustandekommen dieser zwei Spitzen wird nachfolgend kurz erläutert:
Wenn
der MOSFET abgeschaltet wird, fließt zunächst ein großer Teil
der Gate-Ladung ab, was zu der ersten Spitze im Gate-Stromverlauf führt. Die
interne Gate-Source-Spannung verringert sich dabei auf die sogenannte
Plateauspannung, die je nach MOSFET-Typ zwischen 3,5 und 5,5 Volt
liegt und die dem Datenblatt des jeweils verwendeten MOSFET entnommen
werden kann. Wenn die interne Gate-Source-Spannung diese Plateauspannung
erreicht, beginnt der eigentliche Abschaltvorgang des MOSFET, wobei
dessen über
die Gate-Elektrode G gesteuerter Kanal abgeschnürt wird und die Laststrecke
des MOSFET hochohmig wird. Ab dann beginnt der den MOSFET durchfließende Laststrom
IL kleiner zu werden. Die Polung der Spannung über der induktiven Last L ändert sich
augenblicklich, um diesem Absinken des die induktive Last durchfließenden Stromes
entgegenzuwirken, wodurch es zu einem Stromfluss über die
Freilaufdiode D kommt. Während dieser "Kommutierungszeit", die etwa 10 bis
50 ns dauern kann, bleibt die Gate-Source-Spannung Vgs des MOSFET annähernd konstant,
es fließt
also kaum Ladung vom Gate G des MOSFET T ab und der Gate-Strom Ig
ist fast Null. Erst wenn der Strom durch die induktive Last L ausschließlich von
der Freilaufdiode D übernommen
wird, also nach Ablauf der Kommutierungszeit, wird das Gate G des
MOSFET T komplett entladen, wodurch es zu der zweiten Spitze im
Verlauf des Gate-Ladestromes Tg kommt. Als "induktive Lasten", die diesen Effekt des zweistufigen
Entladens hervorrufen, genügen
bereits parasitäre
Induktivitäten
der Zuleitungen einer an den MOSFET angeschlossenen Last.
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Bei dem in 9 dargestellten Ausführungsbeispiel der Auswerteeinheit 40 macht
man sich diese Erkenntnis zu Nutze, dass der Abschaltvorgang eines
als High-Side-Schalter einer induktiven Last angesetzten MOSFET
in zwei Wellen verläuft.
Die Auswerteeinheit 40 umfasst eine Vergleichereinheit 41,
der das Strommesssignal S1 und ein von einer Referenzspannungsquelle 42 zur
Verfügung
gestelltes Referenzsignal Vref3 zugeführt sind. Am Ausgang der Vergleichereinheit 41 steht
ein Vergleichssignal S3 zur Verfügung,
das einer Zähleinheit 43 zugeführt ist,
die ein Zählsignal
S4 bereitstellt, das von einem Zählerstand
der Zähleranordnung 43 abhängig ist.
Der Zähleranordnung 43 ist
eine Auswerteeinheit 44 nachgeschaltet, die abhängig vom
Zählerstand
und damit abhängig
von Zählerausgangssignal S4
das Zustandssignal ST bereitstellt.
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10D zeigt
den zeitlichen Verlauf dieses Vergleichssignals S3, das jeweils
dann eine steigende Flanke aufweist, wenn das Stromsignal S3 unter den
Wert des (negativen) Referenzsignals Vref3 absinkt.
-
Der Zähler 43 ist in dem
Ausführungsbeispiel als
Binärzähler ausgebildet
der eine ersten und zweiten Zählerstand
annehmen kann und der seinen Zählerstand
jeweils mit einer steigenden Flanke des Vergleichssignals S3 ändert. Das
in 10E dargestellte
Zählerausgangssignal
S4 nimmt mit der ersten steigenden Flanke des Vergleichssignals
S3 einen High-Pegel an, der einem Zählerstand Eins entspricht und
nimmt mit der zweiten steigenden Flanke des Vergleichssignals S3
einen Low-Pegel
an, der einem Zählerstand
Null entspricht. Die dem Zähler 43 nachgeschaltete
Auswerteeinheit 44 ist als negativflankengetriggertes RS-Flip-Flop
ausgebildet, an dessen invertierendem Ausgang das Zustandssignal ST
anliegt, das mit der fallenden Flanke des Zählersignals S4 am Setz-Eingang
ebenfalls eine fallende Flanke aufweist. Das Flip-Flop 44 wird
also mit jeder zweiten fallenden Flanke des Vergleichssignals S3 gesetzt.
Das Flip-Flop 44 wird abhängig von dem Ansteuersignal
IN mit dessen fallender Flanke, die den Ausschaltvorgang einleitet,
zurückgesetzt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung,
das/die anhand der vorangehenden Ausführungen erläutert wurden, finden vorzugsweise
Anwendung in einer Halbbrückenschaltung,
die zwei Leistungsschalter aufweist, deren Laststrecken in Reihe
geschaltet sind. 11 zeigt eine
solche Halbbrückenschaltung
eines ersten und zweiten MOSFET T1, T2, deren Drain-Source-Strecken
in Reihe zwischen ein Versorgungspotential Vcc und ein Bezugspotential
GND geschaltet sind. Die beiden MOSFET T1, T2 sind in dem Ausführungsbeispiel
Teil eines Tiefsetzstellers (Buck-Converter), der einen aus einem
LC-Glied bestehendes Tiefpassfilter aufweist, das an einen den Laststreckenanschlüssen der
MOSFET T1, T2 gemeinsamen Ausgangsanschluss OUT angeschlossen ist,
und an das eine Last zur Versorgung mit einer Ausgangsspannung Vout
angeschlossen ist. Der Tiefpass LC und die zu versorgende Last R
bilden eine induktive Last der Halbbrücke.
-
Die MOSFET T1, T2 werden über eine
Treiberschaltung getaktet angesteuert, wobei sicherzustellen ist,
dass die MOSFET nicht gemeinsam leiten und wobei zur Einstellung
der Ausgangsspannung Vout in hinlänglich bekannter Weise das
Taktverhältnis
der Ansteuerzyklen der MOSFET T1, T2 variiert werden kann. Hierzu
ist ein von der Ausgangsspannung Vout abhängiges Signal (in 11 gestrichelt dargestellt)
einer Ansteuerschaltung 11 zugeführt, die die Ansteuerzyklen
der MOS-FET T1,
T2 vorgibt.
-
Zur Ansteuerung des als High-Side-Schalter dienenden
MOSFET T1 ist ein Inverter mit einem p-leitenden MOSFET P1 und einem
n-leitenden MOSFET N1 vorgesehen, die nach Maßgabe eines von der Ansteuerschaltung 11 bereitgestellten
ersten Ansteuersignals AS1 zwischen den Gate-Anschluss G und den
Source-Anschluss
S des ersten MOSFET T1 eine Ansteuerspannung V1 anlegen, um den MOSFET
T1 leitend anzusteuern, oder den Gate-Anschluss G und den Source-Anschluss
S kurzschließen,
um. den MOSFET T1 zu sperren. Die Ansteuerspannung V1 wird durch
eine hinlänglich
bekannte Bootstrap-Schaltung D1, C2 zur Ver fügung gestellt, wobei die Ansteuerspannung
V1 in etwa dem Wert des Versorgungspotentials Vcc entspricht.
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Der zweite MOSFET T2, der als Low-Side-Schalter
dient, wird in entsprechender Weise nach Maßgabe eines zweiten Ansteuersignals
AS2, das durch die Ansteuerschaltung 11 zur Verfügung gestellt
wird, über
einen Inverter angesteuert, wobei der Inverter einen p-leitenden
MOSFET P2 zwischen Versorgungspotential Vcc und dem Gate-Anschluss G
des zweiten MOSFET T2 und einen n-leitenden MOSFET N2 zwischen dem
Gate-Anschluss G
des zweiten MOSFET T2 und Bezugspotential GND aufweist.
-
Das erste und zweite Ansteuersignal
AS1, AS2 werden durch die Ansteuerschaltung 11 abhängig von
dem Ansteuersignal IN und abhängig
von Zustandssignalen ST1, ST2 zur Verfügung gestellt, wobei das erste
Zustandssignal ST1 den Schaltzustand des ersten MOSFET T1 und das
zweite Zustandssignal ST2 den Schaltzustand des zweiten MOSFET T2 angibt.
Zur Ermittlung des ersten Zustandssignals ST1 ist eine erste Auswerteeinheit 301 vorgesehen und
zur Ermittlung des zweiten Zustandssignals ST2 ist eine zweite Auswerteeinheit 302 vorgesehen.
Diesen Auswerteeinheiten 301, 302 sind jeweils
Strommesssignale S11, S12 zugeführt,
die proportional zu Gate-Ladeströmen
Ig1, Ig2 des ersten und zweiten MOSFET T1, T2 sind. Diese Strommesssignale
S11, S12 entsprechen jeweils dem Spannungsabfall über der
Laststrecke des gerade leitenden Transistors P1, N1, P2, N2 der
Inverter. Zur Umschaltung zwischen den beiden Transistoren eines
Inverters ist dabei jeder Auswerteeinheit 301, 302 jeweils
ein Schalter SW1, SW2 vorgeschaltet, der abhängig von dem jeweiligen Ansteuersignal
AS1, AS2 angesteuert ist, um so die Spannung über der Laststrecke des jeweils gerade
leitend angesteuerten Transistors an die Auswerteeinheit 301, 302 anzulegen.
-
Die Auswerteeinheiten 301, 302 sind
entsprechend der anhand der vorausgegangen Figuren erläuterten
Auswerteeinheiten ausgebildet, wobei die Auswerteeinheit 301 zur
Ermittlung des Schaltzustandes des High-Side-Schalters vorzugsweise
als Auswerteeinheit gemäß 9 ausgebildet ist.
-
- AS1,
AS2
- Ansteuersignale
der MOSFET T1, T2
- C
- Kondensator
- C1
- Kondensator
- C2
- Kondensator
- D
- Drain-Anschluss
- D
- Diode
- D1
- Diode
- G
- Gate-Anschluss
- g1
- Gewichtungsfaktor
- g2
- Gewichtungsfaktor
- GND
- Bezugspotential
- Ig
- Gate-Ladestrom
- Ig1,
Ig2
- Gate-Ladeströme
- Ig1,
Ig2
- Gate-Ladestrom
- IN
- Ansteuersignal
- IN
- Ansteuersignal
- L
- induktive
Last
- N1,
N2
- n-Kanal-MOSFET
- OPV
- Operationsverstärker
- P1,
P2
- p-Kanal-MOSFET
- Qg
- Gate-Ladung
- R
- Last
- R1,
R2
- Widerstände
- Rs
- Strommesswiderstand
- S
- Source-Anschluss
- S1
- Strommesssignal
- S11,
S12
- Strommesssignal
- S2
- Ladungssignal
- S2max
- Maximalwert
des Ladungssignals
- ST
- Zustandssignal
- ST32
- erstes
Vergleichssignal
- ST34
- zweites
Vergleichssignal
- SW1,
SW2
- Schalter
- T
- MOSFET
- T1,
T2
- MOSFET
- Vcc
- Versorgungspotential
- Vref1
- erstes
Referenzsignal
- Vref11,
Vref12
- Referenzsignale
- Vref2
- Referenzsignal
- Vref3
- Referenzsignal
- 10
- Treiberschaltung
- 11
- Ansteuerschaltung
- 20
- Stromerfassungseinheit
- 30
- Auswerteeinheit
- 31
- Integriereinheit
- 32
- Vergleichereinheit
- 33
- Maximalwerterfassungseinheit
- 34
- Gewichtungseinheit
- 35
- Zeiterfassungseinheit
- 36
- Verknüpfungsschaltung
- 38
- Gewichtungseinheit
- 40
- Auswerteeinheit
- 41
- Vergleichereinheit
- 42
- Referenzspannungsquelle
- 43
- Zählereinheit
- 44
- RS-Flip-Flop
- 301,
302
- Auswerteeinheiten