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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein System zur
telemetrischen Diagnose elektronischer Einrichtungen eines Fahrzeugs.
Ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, enthält eine
Vielzahl von elektronischen Einrichtungen. Solche elektronischen
Einrichtungen sind prinzipiell fehlerbehaftet und fehleranfällig. Fehler
können
dabei als Systemfehler, Softwarefehler oder im Verlauf eines Fahrzeuglebens
durch Alterung der Bauteile oder durch äußere Einwirkungen auf das Fahrzeug entstehen.
Man ist bestrebt, Fehler im Fahrzeug zu erkennen. Dies erfolgt über die
sog. Diagnose. Bei der Fahrzeugdiagnose wird somit der Ist-Zustand
der elektronischen Einrichtungen des Fahrzeugs erfasst.
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Herkömmliche
in Kraftfahrzeugen verbaute Steuergeräte können bestimmte Fehler erkennen und
abspeichern. Bei einer Reparatur des Fahrzeugs in einer Werkstatt
werden die in den Steuergeräten gespeicherten
Fehlermeldungen über
einen Diagnosestecker in einen Werkstattcomputer ausgelesen. In dem
Werkstattcomputer findet dann die Fehleranalyse statt. Hierfür kann der
Werkstattcomputer beispielweise über
das Internet mit Herstellersystemen verbunden sein, welche die Fehleranalyse
unterstützen. Diese
Form der Diagnose wird als Telediagnose bezeichnet.
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Aus
der
DE 195 22 937
A1 ist beispielweise ein Diagnosesystem bekannt, bei dem
eine elektronische Steuereinheit eines Kraftfahrzeugs, wie z.B. eine
Motorsteuereinheit, über
ein Kabel mit einer tragbaren Diagnoseeinrichtung, einem sog. Hand-held-Computer,
verbunden ist. Die tragbare Diagnoseeinrichtung liest Daten aus
der elektronischen Steuereinheit aus und überträgt sie dann per Funk an einen
externen Verarbeitungscomputer. In dem Verarbeitungscomputer erfolgt
dann die Diagnose und Datenanalyse.
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In
der
EP 1 089 179 A1 ist
ein weiteres Fahrzeugdiagnosesystem beschrieben. Eine elektronische
Einheit eines Fahrzeugs wird über
eine Datenverbindung mit einem lokalen Servicecomputer verbunden.
Dieser lokale Servicecomputer ist über eine Datenfernverbindung
mit einem Server verbunden. Für
die Diagnose werden Fehlerinformationen in Steuergeräten des
Fahrzeugs erfasst und an ein Modul übertragen. Die Diagnose und
Fehleranalyse wird dann in Verbindung mit dem Server durchgeführt.
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In
der WO 99/23783 wird ein System und ein Verfahren für verteilte
Computerserviceeinrichtungen für
Fahrzeuge beschrieben. Dabei sind Messeinrichtungen eines Fahrzeugs
mit einem externen Computer gekoppelt, der die für die Diagnose benötigte Software über einen
Netzwerkcontroller laden kann. Mit dem externen Computer ist eine
Ausgabeeinheit, wie beispielweise ein Bildschirm, verbunden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und ein
System zur telemetrischen Diagnose elektronischer Einrichtungen
eines Fahrzeugs bereitzustellen, mit denen eine schnelle und umfangreiche
Diagnose der elektronischen Einrichtungen des Fahrzeugs möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren zur telemetrischen Diagnose elektronischer
Einrichtungen eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Aus-
und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Unter
Telemetrie werden Systeme verstanden, die eine Übermittlung von Fahrzeugdaten,
wie z.B. Kilometerstand, Tankfüllung,
Geschwindigkeit, über
weite Entfernungen ermöglichen.
Dabei spielt es keine Rolle, welche Übertragungstechnologien über die
Luftschnittstelle zum Einsatz kommen. Die Übertragung kann insbesondere
drahtlos über
ein Mobilfunknetz erfolgen. Unter der telemetrischen Diagnose im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird eine Kombination aus Diagnose
und Telemetrie verstanden. Sie kann eine besondere Funktion eines umfangreicheren
telemetrischen Dienstes sein.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden Fehlerdaten in den elektronischen Einrichtungen erfasst.
Die erfassten Fehlerdaten werden an eine in das Fahrzeug integrierte
Fahrzeugdiagnose-Einrichtung übertragen.
Von der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung werden die Fehlerdaten an eine
externe Diagnoseeinrichtung drahtlos übertragen. Vorteilhafterweise wird
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung nicht über ein Kabel mit einer Schnittstelle
des Fahrzeugs verbunden, um dann über die externe Einrichtung
eine Kopplung an Datenfernverbindungen, wie dem Internet, bereitzustellen.
Vielmehr wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Fahrzeugdiagnose-Einrichtung in das Fahrzeug
integriert. Sie ist ein Bestandteil des Fahrzeugs und nutzt die
in den anderen elektronischen Einrichtungen des Fahrzeugs vorhandenen
Messfähigkeiten
indirekt aus. Dabei werden die dezentral in den elektronischen Einrichtungen
erfassten Fehlerdaten über
die in das Fahrzeug integrierte Fahrzeugdiagnose-Einrichtung zen tral
ausgelesen. Danach können
die Daten im Fahrzeug analysiert, zwischengespeichert oder direkt
an externe Einrichtungen übertragen
werden. Eine Kabelverbindung zwischen der externen Einrichtung und
dem Fahrzeug ist dabei vorteilhafterweise nicht erforderlich, da
die Fehlerdaten drahtlos an die externe Diagnoseeinrichtung übertragen
werden.
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Für die drahtlose Übertragung
der Fehlerdaten wird vorzugsweise zwischen einer Funkschnittstelle
des Fahrzeugs und der externen Diagnoseeinrichtung eine Funkverbindung
hergestellt. Diese Funkverbindung wird vorzugsweise durch ein Mobilfunknetz
bereitgestellt. Die Funkverbindung kann dabei eine Mobiltelefonverbindung
oder eine Datenverbindung sein. Über
die Datenverbindung kann vorzugsweise auch eine Ankopplung an ein
globales Computernetzwerk, wie dem Internet, erfolgen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Herstellen der
Funkverbindung zwischen der Funkschnittstelle des Fahrzeugs und
der externen Diagnoseeinrichtung und die darauffolgende Übertragung
der Fehlerdaten fahrzeugseitig ausgelöst. In der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung
liegt die Information vor, ob Fehlerdaten erfasst wurden. Wird die Übertragung
der Fehlerdaten fahrzeugseitig ausgelöst, hat dies den Vorteil, dass
die Übertragung
nur dann erfolgt, wenn tatsächlich
auch Fehlerdaten vorliegen. Ferner kann die Fehlerdatenübertragung
in Abhängigkeit
von der Güte
des Mobilfunknetzes initiiert werden.
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Außerdem ist
es möglich,
dass das Herstellen der Funkverbindung zwischen der Funkschnittstelle
des Fahrzeugs und der externen Diagnoseeinrichtung von Seiten der
externen Diagnoseeinrichtung ausgelöst wird. Dies hat den Vorteil,
dass unabhängig
von dem Fahrzeugführer
und den Einrichtungen des Fahrzeugs Fehlerdaten abgerufen und analysiert
werden können. Über die
externe Diagnoseeinrichtung kann der Fahrzeugführer dann auf etwaige Fehler
aufmerksam gemacht werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung bei der Fehlerdatenübertragung wird über ein
Mobilfunknetz und/oder das Internet eine Nachricht an eine Mobilfunkschnittstelle
des Fahrzeugs gesendet, eine Auswerte-Einrichtung des Fahrzeugs
wertet diese Nachricht aus, die Mobilfunkschnittstelle des Fahrzeugs
stellt dann eine Internetverbindung mit der externen Diagnoseeinrichtung
her und die Fehlerdaten werden an die externe Diagnoseeinrichtung übertragen.
Für die
Nachrichtenübertragung
kann bei dieser Ausgestaltung beispielweise ein von dem Mobiltelefonnetz
bereitgestellter Short Message Service (SMS) benutzt werden. Die
Nachricht, eine sog. SMS, kann von der Auswerteinrichtung des Fahrzeugs
leicht analysiert werden.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung wird eine Mobilfunkschnittstelle des Fahrzeugs über ein Mobilfunknetz
und/oder das Internet angewählt.
Bei dieser Anwahl werden Anwahldaten, wie z.B. die Telefonnummer
des Anwählenden, übertragen.
Die Mobilfunkschnittstelle nimmt diese Anwahl jedoch nicht an. Dennoch
kann die Auswerte-Einrichtung des Fahrzeugs die Anwahldaten auswerten,
so dass die Mobilfunkschnittstelle des Fahrzeugs daraufhin eine Internetverbindung
mit der externen Diagnoseeinrichtung herstellen kann und die Fehlerdaten
an die externe Diagnoseeinrichtung übertragen werden. Vorzugsweise
reicht es aus, dass die Auswerte-Einrichtung des Fahrzeugs die Telefonnummer
beispielweise der externen Diagnoseeinrichtung erkennt. Diese Information
reicht aus, damit eine Internetverbindung zu dieser Diagnoseeinrichtung
hergestellt wird. Vorteilhaft an dieser Art der Kommunikation ist, dass
die Anwahldaten bei einer Anwahl über ein Mobiltelefonnetz sehr
einfach ausgewertet werden können.
Ferner ist eine zeitnahe Übertragung
der Anwahldaten garantiert, sofern sich das Fahrzeug im Bereich
des Mobilfunknetzes befindet. Des Weiteren ist vorteilhaft, dass
bei einer Anwahl, die nicht angenommen wird, normalerweise keine
Telefongebühren anfallen.
Bei der Übertragung
der Fehlerdaten fallen somit nur Gebühren für die Internetverbindung zwischen
der Mobilfunkschnittstelle des Fahrzeugs und der externen Diagnoseeinrichtung
an.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens analysiert die
in das Fahrzeug integrierte Fahrzeugdiagnose-Einrichtung die Fehlerdaten
und erzeugt Diagnosedaten. Diese Diagnosedaten werden dann an die
externe Diagnoseeinrichtung drahtlos übertragen. Bei dieser Ausgestaltung
wird vorteilhafterweise die Diagnose der Fehlerdaten soweit wie
möglich
in das Fahrzeug hinein verlagert. Voraussetzung hierfür ist, dass
die Rechenleistung der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung für die Diagnose
ausreicht. Die externe Diagnoseeinrichtung dient in diesem Fall
im wesentlichen nur der Weiterleitung der Diagnosedaten.
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Die
elektronischen Einrichtungen des Fahrzeugs sind beispielweise Fahrzeug-Steuergeräte. Solche
Steuergeräte
erfassen und Speichern die Fehlerdaten in einem für sie charakteristischen
Datenformat. Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung setzt
diese das Datenformat der Fehlerdaten in ein Datenformat für Diagnosedaten
um. Auf diese Weise kann die Diagnose leichter bereits im Fahrzeug
durchgeführt
werden. Herkömmlicherweise
werden nämlich
die Fehlerdaten erst in externen Einrichtungen in ein Format umgesetzt,
das einer Analyse zugänglich
ist. Es ist dann nicht möglich,
dass bereits im Fahrzeug bestimmte Diagnosen durchgeführt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nach
dem Übertragen
der Fehlerdaten diese in Einrichtungen des Fahrzeugs gelöscht. Auf
diese Weise kann der Speicherbedarf in Einrichtungen des Fahrzeugs
reduziert werden.
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Die
Datenübertragung
von der Funkschnittstelle des Fahrzeugs an die externe Diagnoseeinrichtung
erfolgt vorzugsweise über
das Internet. Dabei wird bevorzugt ein XML-basiertes Protokoll, z. B. das Simple
Object Access Protocol (SOAP), verwendet.
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Das
erfindungsgemäße System
zur telemetrischen Diagnose elektronischer Einrichtungen eines Fahrzeugs
umfasst zumindest eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Fehlerdaten
in einer elektronischen Einrichtung des Fahrzeugs, eine in das Fahrzeug
integrierte Fahrzeugdiagnose-Einrichtung, die mit der zumindest
einen Erfassungseinrichtung gekoppelt ist, eine mit der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung
gekoppelten Fahrzeug-Funkschnittstelle zum
drahtlosen Senden von Fehlerdaten und eine externe Diagnoseeinrichtung,
die mit einem Empfänger
zum Empfangen der von der Fahrzeug-Funkschnittstelle ausgesandten Fehlerdaten
verbunden ist. Bei dem erfindungsgemäßen System ist somit vorteilhafterweise
eine Fahrzeugdiagnose-Einrichtung in das Fahrzeug integriert. Sie
muss daher nicht über
ein Kabel an eine Schnittstelle des Fahrzeugs angeschlossen werden.
Bestimmte Diagnosefunktionalitäten
können
somit im Fahrzeug ausgeführt
werden. Ferner können
die Fehlerdaten an die externe Diagnoseeinrichtung drahtlos übertragen
werden. Es ist daher vorteilhafterweise nicht erforderlich, dass sich
das Fahrzeug für
die Diagnose beispielweise in der Werkstatt befindet. Die Diagnose
kann vielmehr innerhalb eines telemetrischen Dienstes angeboten werden.
Hierdurch können
die Wartungsintervalle des Fahrzeugs verlängert werden. Ferner wird die Funktionsfähigkeit
des Fahrzeugs erhöht.
Die Fehlerdaten können
extern analysiert werden und bei sich abzeichnenden Störungen oder
Verschleiß von
verschiedenen Fahrzeugkomponenten kann der Fahrzeugführer rechtzeitig
informiert werden. Dadurch lassen sich zusätzliche Sicherheitsmechanismen realisieren.
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Die
Fahrzeug-Funkschnittstelle ist vorzugsweise eine Mobilfunkeinrichtung.
Zwischen dem Empfänger
der externen Diagnoseeinrichtung und der Mobilfunkeinrichtung kann
auf diese Weise eine Mobiltelefonverbindung und eine Internetverbindung herstellbar
sein.
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Bei
den elektronischen Einrichtungen des Fahrzeugs kann es sich beispielweise
um Fahrzeug-Steuergeräte
handeln. Diese speichern die Fehlerdaten in einem für sie charakteristischen
Format ab. Für
eine einfachere Analyse der Fehlerdaten umfasst die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung
und/oder die externe Diagnoseeinrichtung eine Dateiformat-Umsetzeinrichtung,
mit welcher Fehlerdaten der Steuergeräte in ein Datenformat für Diagnosedaten umsetzbar
sind.
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Die
elektronischen Einrichtungen des Fahrzeugs, die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung
und/oder die Funkschnittstelle sind vorzugsweise über einen Fahrzeugbus
miteinander vernetzt. Als Bussystem kann beispielweise ein Controller
Area Network (CAN)- oder ein Media Oriented Systems Transport (MOST)-Bus
sowie ein Local Interconnect Network (LIN)-Bus verwendet werden.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug
zu den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt schematisch den
grundsätzlichen
Aufbau des erfindungsgemäßen Systems
zur telemetrischen Diagnose der elektronischen Einrichtungen eines
Fahrzeugs und
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2 zeigt schematisch den
Aufbau des Systems innerhalb des Fahrzeugs.
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Das
System zur telemetrischen Diagnose umfasst verschiedene Kommunikationsteilnehmer. Die
wesentlichen Komponenten sind das Fahrzeug 1 mit seinen
elektronischen Einrichtungen, eine externe Diagnoseeinrichtung 4 sowie
die Einrichtungen, die eine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 1 und
der externen Diagnoseeinrichtung 4 ermöglichen.
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Das
Fahrzeug 1 ist über
ein Mobilfunknetz mit den weiteren Einrichtungen des Systems verbunden.
Hierfür
umfasst das Fahrzeug 1 eine Mobilfunkschnittstelle 12.
Als externe Diagnoseeinrichtung ist ein sog. Telematikdiensteserver 4 vorgesehen.
Dieser Telematikdiensteserver 4 fungiert als Zwischenstation
zwischen externer Einrichtungen, welche die Fehler- bzw. Diagnosedaten
benötigen
und dem Fahrzeug 1. Gemäß dem Ausführungsbeispiel
werden externe Anfragen an Fahrzeuge 1 und deren Antworten,
sowie die automatisch ausgelösten
Diagnoseprozesse in den Fahrzeugen 1 und die dadurch zu versendenden
Daten über
den Telematikdiensteserver 4 gesteuert. Durch diese zentrale
Steuerung sind die zu implementierenden Sicherungsmechanismen leichter
zu realisieren und die Kommunikation besser zu überwachen. Der Telematikdiensteserver 4 ist
für die
Aufbereitung der von den Fahrzeugen 1 empfangenen Fehler-
bzw. Diagnosedaten verantwortlich. Für die Kommunikation mit den
Fahrzeugen 1 kann der Telematikdiensteserver 4 eine
Mobiltelefonverbindung über
den Mobilfunkprovider 3 für die Fahrzeuge 1 herstellen.
Ferner ist der Telematikdiensteserver 4 für eine Datenkommunikation
mit einem Internetserviceprovider 6 verbunden, welcher
eine Verbindung ins Internet 5 herstellt. Der Telematikdiensteserver 4 kann
somit auch über
das Internet 5 mit den Fahrzeugen 1 kommunizieren.
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Schließlich sind
Einrichtungen 8 und 9 vorgesehen, welche die Diagnosedaten
benötigen.
Sie werden als sog. Diagnoseclients bezeichnet. Es kann sich hier
beispielweise um einen Computer 8 einer Werkstatt oder
einen Computer 9 des Kundendienstes des Fahrzeugherstellers
handeln. Der Diagnoseclient 8, 9 stellt somit
eine Schnittstelle zum Diagnosedaten-Anforderer dar. Die Diagnoseclients 8, 9 sind über einen
Internetserviceprovider 7 mit dem Internet 5 verbunden.
Auf diese Weise kann unabhängig
von dem physikalischen Standort des Diagnoseclients 8, 9 dieser über das
Internet 5 und den Telematikdiensteserver 4 auf
Daten des Fahrzeugs 1 zugreifen, diese verarbeiten und
ggf. für
einen Benutzer visualisieren. Zusätzlich kann ein Diagnoseclient 8, 9 die
Diagnosedaten speichern. Auch können über die Diagnoseclients 8, 9 mit
Hilfe einer Diagnoseapplikation und einer Web-Schnittstelle mit
einem Browser Daten ausgelesen und der Telematikdiensteserver 4 gesteuert
werden.
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Es
wird bemerkt, dass die Diagnoseclients 8, 9 nicht
nur separat von dem Telematikdiensteserver 4 vorgesehen
sein müssen.
Sie können
auch in dem Telematikdiensteserver 4 integriert sein. Ferner
ist es möglich,
dass ein Diagnoseclient in dem Telematikdiensteserver 4 integriert
ist und andere Diagnoseclients 8, 9 separat und
an einem anderen Ort von dem Telematikdiensteserver 4 vorgesehen
sind.
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Bei
der Kommunikation zwischen den Fahrzeugen 1 und den externen
Einrichtungen, wie dem Telematikdiensteserver 4 und den
Diagnoseclients 8, 9 werden Maßnahmen zur Sicherung der Kommunikation
ergriffen. Beispielweise können
nicht benutzte Kommunikationsports geschlossen werden. Auch sind
an den Schnittstellen der verschiedenen Computereinheiten Firewalls
und ähnliche
an sich bekannte Sicherheitsmechanismen vorgesehen. Der Datenaustausch über das
Internet 5 erfolgt verschlüsselt. Des Weiteren muss sich
jede Einrichtung, die an dem System teilnimmt, mit einem Kennwort und
einem Benutzernamen autorisieren. Schließlich wird vorzugsweise eine
kryptografische Authentifizierung durchgeführt.
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Mit
Bezug zu 2 werden nun
die Komponenten des Fahrzeugs 1 beschrieben.
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Als
zentrale Einheit weist das Fahrzeug 1 eine Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 auf.
Dies kann beispielweise ein Fahrzeugcomputer sein. Für die Kommunikation
mit externen Einrichtungen ist eine Mobilfunkschnittstelle 12 vorgesehen.
Diese kann über
einen Mobilfunk-Sender/Empfänger 2 mit einem
Mobilfunkprovider 3 kommunizieren kann. Die Mobilfunkkommunikation
kann beispielweise nach dem GSM/GPRS- oder UMTS-Standard erfolgen. Über den Mobilfunkprovider 3 kann
somit das Fahrzeug eine Mobiltelefonverbindung herstellen. Gleichfalls
kann über
den Mobilfunkprovider 3 eine Datenverbindung ins Internet 5 hergestellt
werden. Anstatt des Internets 5 kann auch ein anderes lokales
oder globales Computernetzwerk verwendet werden. Die Ausnutzung
der für
das Internet bereits bestehenden Einrichtungen ist jedoch vorteilhaft.
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Die
Mobilfunkschnittstelle 12 ist über eine Auswerte-Einrichtung 11 mit
der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 verbunden. Die Auswerte-Einrichtung 11 kann
Information, die von der Mobilfunkschnittstelle 12 empfangen
worden ist, auswerten und an die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 weiterleiten.
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Das
Fahrzeug 1 weist eine Vielzahl von elektronischen Einrichtungen 14 auf,
welche diagnostiziert werden sollen. Hierbei handelt es sich im
Wesentlichen um die Steuergeräte
des Fahrzeugs 1. Die Steuergeräte 14 können beispielweise
für die
Lichtanlage, den Scheibenwischer, das elektronische Motormanagement
und aktive elektrische Sicherheitsassistenten, wie ein Antiblockiersystem,
eine Antischlupfregelung oder ein elektronisches Stabilitätsprogramm
zuständig
sein. Ferner gibt es Steuergeräte für elektrische
Fensterheber, Klimaanlagen und Sitzheizungen. Die elektronischen
Einrichtungen 14 und die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 sind über ein Bussystem
zu einem Netzwerk zusammengefügt
und können
so untereinander Daten austauschen. Als Bussystem kann beispielweise
ein Controller Area Network (CAN) verwendet werden. Ferner kann
ein Media Oriented Systems Transport- Bus (MOST-Bus), der speziell
für Multimediakomponenten
im Fahrzeug ausgebildet ist, umfasst sein. Schließlich kann
ein sog. FlexRay Bussystem eingesetzt werden.
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Die
elektronischen Einrichtungen 14 besitzen die Fähigkeit
Fehlerdaten zu erfassen und in einem Zwischenspeicher 15 zwischenzuspeichern.
Die Fehlerdaten können
somit dezentral in den jeweiligen elektronischen Einrichtungen 14 gespeichert
werden und bei Bedarf über
den Bus 13 von der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 ausgelesen
werden.
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Die
in Steuergeräten
erfassten und zwischengespeicherten Fehlerdaten haben ein für diese Steuergeräte charakteristisches
Datenformat, das sich von Diagnoseeinrichtungen nicht ohne weiteres auswerten
lässt.
Aus diesem Grund ist in der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 eine Dateiformat-Umsetzeinrichtung 16 vorgesehen,
mit welcher die Fehlerdaten der Steuergeräte in ein Datenformat für Diagnosedaten
umsetzbar sind. Die so umgesetzten Daten werden an die Recheneinheit 18 übertragen.
Die Recheneinheit 18 kann die Fehlerdaten entweder direkt
in dem Zwischenspeicher 17 abspeichern und bei Bedarf wieder
abrufen, um sie über
die Mobilfunkschnittstelle 12 dem Telematikdiensteserver 4 zur Verfügung zu
stellen. Die Recheneinheit 18 kann jedoch auch die Fehlerdaten
umfassend analysieren und in Diagnosedaten umwandeln. Falls die
Leistung der Recheneinheit 18 ausreicht, kann die gesamte Diagnose
in das Fahrzeug 1 hineinverlagert werden. In diesem Fall
werden dem Telematikdiensteserver 4 die fertigen Diagnosedaten
zur Verfügung
gestellt und dieser verteilt diese Daten dann nur weiter an die Diagnoseclients 8, 9.
Gleichermaßen
kann die Diagnose auch zwischen der Recheneinheit 18 und
dem Telematikdiensteserver 4 aufgeteilt werden, so dass die
Fehlerdaten in einem ersten Schritt in der Recheneinheit 18 analysiert
werden und in einem zweiten Schritt in dem Telematikdiensteserver
weiter verarbeitet werden.
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Im
Folgenden wird ein erstes Ausführungsbeispiel
des Verfahren zur telemetrischen Diagnose der elektronischen Einrichtungen 14 eines
Fahrzeugs 1 erläutert:
Ein
Diagnoseclient 8 fordert über das Internet 5 Diagnosedaten
für ein
bestimmtes Fahrzeug 1 vom Telematikdiensteserver 4 an.
Der Telematikdiensteserver 4 sendet daraufhin über den
Mobilfunkprovider 3, welcher gerade für das Fahrzeug 1 zuständig ist,
eine sog. SMS an die Mobilfunkschnittstelle 12 im Fahrzeug 1.
Diese Initiierung kann auch vom Telematikdiensteserver 4 selbst
ohne Anforderung vom Diagnoseclient 8 ausgelöst werden.
Die SMS wird von der Mobilfunkschnittstelle 12 an die Auswerte-Einrichtung 11 übertragen.
Dort wird sie ausgewertet. Die SMS kann beispielweise einen im Voraus
bestimmten Code enthalten, aus dem sich ergibt, dass eine Verbindung
zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Telematikdiensteserver 4 aufgebaut
werden soll. Stellt die Auswer te-Einrichtung 11 fest, dass
eine SMS mit einem solchen Code empfangen worden ist, wählt sich
das Fahrzeug 1 über
die Mobilfunkschnittstelle 12 ins Internet 5 ein.
Daraufhin wird die IP-Adresse des Fahrzeugs an den Telematikdiensteserver 4 gesandt.
Der Computer des Fahrzeugs 1 bekommt nämlich bei der Einwahl eine
dynamische IP-Adresse des Providers zugewiesen. Diese dynamische Adresszuteilung
hat zur Folge, dass der Telematikdiensteserver 4 die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 nicht
ohne weiteres erreichen kann, da die jeweilige IP-Adresse nicht
bekannt ist.
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Vorteilhaft
an der Initiierung der Kommunikation über eine SMS ist, dass mit
der SMS zusätzliche Daten übertragen
werden können.
Ferner können Kommunikationsverbindungen
zu mehreren Fahrzeugen aufgebaut werden. Außerdem liegt das Management
für die
Verbindungen beim Mobilfunkprovider 3. Allerdings kann
bei dem Senden einer SMS nicht garantiert werden, dass diese zeitnah
zum Empfänger
gelangt.
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Nachdem
dem Telematikdiensteserver 4 die IP-Adresse des Fahrzeugs 1 bekannt
ist, kann dieser Informationen von der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 über das
Internet 5 abfragen. Der Telematikdiensteserver 4 liest
insbesondere die in den Speichern 15 der Steuergeräte 14 abgelegten
Fehlerdaten bzw. die in der Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 zwischengespeicherten
Fehlerdaten oder Diagnosedaten aus. Hat der Telematikdiensteserver 4 alle
Daten abgefragt, sendet er einen Code an das Fahrzeug 1,
aus dem sich ergibt, dass die Kommunikation beendet ist. In den
Einrichtungen des Fahrzeugs 1 werden dann die Daten, welche
an den Telematikdiensteserver 4 übertragen worden sind, gelöscht.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
wird die Kommunikation statt durch eine SMS durch einen Telefonanruf
initiiert. Der Telematikdiensteserver 4 ruft das Fahrzeug 1 an.
Hierzu hat das Fahrzeug 1 in der Mobilfunkschnittstelle 12 ein
GSM-/GPRS-Modul integriert. Bei der Anwahl eines Anrufs wird zunächst eine
Anruferkennung, die sog. ANI, an den Empfänger übertragen. Der Empfänger kann
diese Anruferkennung auswerten und dann entscheiden, ob er den Anruf
annimmt oder nicht. Im vorliegenden Fall erfolgt die Auswertung
der Anruferkennung durch die Auswerte-Einrichtung 11. Ergibt
sich, dass der Anruf von dem Telematikdiensteserver 4 kommt,
nimmt die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 den
Anruf nicht an. Normalerweise entstehen in einem solchen Fall keine
Kosten. Daraufhin wählt
sich die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 über die
Mobilfunkschnittstelle 12 ins Internet 5 ein und
sendet seine IP-Adresse an den Telematikdiensteserver 4.
Im Folgenden können wie
bei dem vorstehend beschriebenen ersten Ausfüh rungsbeispiel mit der Initiierung über eine
SMS Informationen abgefragt werden und schließlich die Kommunikation durch
den Telematikdiensteserver 4 beendet werden.
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Die
Art der Initiierung der Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 1 und
dem Telematikdiensteserver 4 bei diesem Ausführungsbeispiel
hat den Vorteil, dass sich die Anruferkennung in der Auswerte-Einrichtung 11 sehr
einfach analysieren lässt.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird eine direkte Mobiltelefonverbindung zwischen dem Fahrzeug 1 und
dem Telematikdiensteserver aufgebaut werden. In diesem Fall ruft
der Telematikdiensteserver 4 das GSM-/GPRS-Modul im Fahrzeug 1 an. Die
Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 nimmt diesen Anruf an und
stellt eine Telekommunikationsverbindung her. Informationen können nun
abgerufen werden. Sobald alle Informationen übertragen worden sind, wird
die Mobiltelefonverbindung unterbrochen.
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Diese
Option der Direktwahl hat den Vorteil der höheren Sicherheit, da ein privater
Kommunikationskanal benutzt wird. Auch kann das Fahrzeugnetz besser
vom öffentlichen
Netz getrennt werden, als das dies bei einer Internetverbindung
der Fall ist. Die Kosten, die bei einer solchen direkten Telekommunikationsverbindung
entstehen, sind jedoch relativ hoch.
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Bei
den drei vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird die Diagnose
von Seiten des Telematikdiensteservers 4 initiiert. Das
Fahrzeug 1 ist in diesen Fällen für eine Datenübermittlung
nur bereit, wenn der Fahrzeugschlüssel gedreht bzw. das Fahrzeug über das
Zündschloss
freigeschaltet ist. In diesem Fall werden die elektronischen Einrichtungen des
Fahrzeugs 1 mit Strom versorgt. Außerdem kann eine sogenannte
Aufweckvorrichtung vorgesehen sein, die das Bereitstellen einer
Spannungsversorgung auslöst,
wenn entsprechende Aufweckdaten empfangen worden sind.
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Bei
einem weitern Ausführungsbeispiel
wird die Diagnose von Seiten des Fahrzeugs 1 initiiert.
Die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 stellt in diesem Fall über die
Mobilfunkschnittstelle 12 eine Internetverbindung 5 her.
Daraufhin sendet es seine derzeitige IP-Adresse an den Telematikdiensteserver 4.
Informationen können
nun über
das Internet 5 ausgetauscht werden. Nachdem der Informationsaustausch
beendet ist, kann die Verbindung unterbrochen werden. Ferner kann
die Internetverbindung jedoch auch dauerhaft aufrechterhalten werden,
so dass ein Informationsaustausch jederzeit möglich ist.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird die Diagnose von Seiten des Fahrzeugs 1 manuell, z. B.
durch den Fahrer, initiiert. Der Fahrer kann beispielsweise eine
SMS an den Telematikdiensteserver 4 senden. Danach werden
insbesondere über
den Bus 13 die zu übertragenden
Daten zusammengestellt und in einer oder mehreren SMS an den Telematikdiensteserver
gesandt. Ferner kann in diesem Fall auch die Initiierungs-SMS weggelassen
werden und die Daten direkt per SMS an den Telematikdiensteserver 4 gesandt
werden.
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Die
vorstehend beschriebenen Möglichkeiten
der Initiierung der Kommunikation können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
jeweils allein oder in Kombination angewandt werden. Bevorzugt ist
jedoch die Verbindungsinitiierung über einen Telfonanruf und der
darauffolgende Datenaustausch über
das Internet 5. Bei diesem Mechanismus entstehen weniger
Kosten und die nicht dauerhafte Online-Verbindung zum Internet 5 bietet
zusätzliche
Sicherheit, zum Einen durch nicht genau vorhersagbare Zugriffszeiten
und zum Anderen durch die unbestimmte Länge der Zugriffsdauer. Des
Weiteren ist die Stromaufnahme geringer als bei einer Verbindung
nur über
das Internet 5, da die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 in
diesem Fall ständig
in Betrieb sein müsste.
Bei dem Initiierungsmechanismus über die
SMS oder den Anruf erfolgt der Verbindungsaufbau nämlich nur
durch den Telematikdiensteserver 4. Die Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 kann
in diesen Fällen
durch den Telematikdiensteserver 4 aufgeweckt werden, woraufhin
sie eine Verbindung zum Internet 5 aufbaut. Erkennt die
Fahrzeugdiagnose-Einrichtung 10 jedoch während des
Betriebs des Fahrzeugs 1 automatisch einen Fehler, ist
es andererseits nicht notwendig, den Telematikdiensteserver 4 über eine
bevorstehende Aktivierung zu informieren, da dieser dauerhaft im
Internet erreichbar ist. In einem solchen Fall kann die Fahrzeugdiagnosevorrichtung 10 direkt
eine Verbindung mit dem Internet 5 aufbauen und die entsprechenden
Fehlerdaten bzw. Diagnosedaten an den Telematikdiensteserver 4 übertragen.