DE10324913A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Stuhlprobenentnahme - Google Patents
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Abstract
Bei
einem Verfahren zum Überführen einer
entnommenen Stuhlprobe zu deren Transport und/oder Aufbewahrung
in einem Behälter,
der an seinem verschlussseitigen Ende ein Kolbenmittel aufweist,
wird ein von dem Behälter
temporär
entfernbarer, kleinvolumiger Probennehmer von bestimmter Aufnahmekapazität mit der Stuhlprobe
vollständig
gefüllt,
danach von der Verschlussseite her begrenzt tief in den Behälter eintauchend
und die gesamte entnommene Stuhlprobe bei in dem Behälter verbleibendem
Probennehmer mit dem Kolbenmittel aus dem Probennehmer herausgedrückt und
in den Behälter
entleert. Hierzu ist das Kolbenmittel in einem an einem Verschlussmittel
des Behälters
stopfenartig ausgebildeten, begrenzt tief in den Behälter eintauchenden
Probenaufnahmeraum angeordnet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überführen einer entnommenen Stuhlprobe zu deren Transport und/oder Aufbewahrung in einen Behälter, der an seinem verschlussseitigen Ende ein Kolbenmittel aufweist.
- Zum derartigen Entnehmen, Transportieren und Aufbewahren einer Stuhlprobe ist es durch das
US 4 735 905 bekanntgeworden, eine Stuhlprobe mit einem an einem Verlängerungsstück vorgesehenen Löffel aufzunehmen und in einen Transport- bzw. Aufbewahrungsbehälter zu geben. In diesen wird der Löffel mit seinem Verlängerungsstück aus einem aufgesetzten Führungsrohr mittels einer Kolbenstangen-Anordnung ausgestoßen. Der Transport- bzw. Aufbewahrungsbehälter ist mit einem flüssigen Medium befüllt, das die Haltbarkeit der Stuhlprobe aufrechterhält. Denn eine solche Probe wird in der Regel von der Person selbst zu Hause entnommen, anschließend in dem Probenbehälter bzw. -gefäß zum behandelnden Arzt gebracht und von diesem in ein Untersuchungslabor geschickt. Bis zur Analyse kann somit eine längere Zeit verstreichen. Das flüssige Medium verhindert, dass die Stuhlprobe eintrocknet oder durch Veränderungen für bestimmte Analysen nicht mehr geeignet ist bzw. zu verfälschten Ergebnissen führt. Wenn der Löffel bei senkrechter Haltung der gesamten Vorrichtung in den Behälter ausgestoßen wird, gelangt die am bzw. im Löffel befindliche Stuhlprobe in Kontakt mit dem flüssigen Medium. Allerdings lässt sich hierbei nicht vermeiden, dass ein Teil der Probe am Löffel haften bleibt und dann nicht vollständig von dem Medium umspült wird. Darüber hinaus verbleibt der Löffel als Abfallprodukt in dem zu analysierenden Proben- und Mediumgemisch, womit eine volumengleiche Stuhlprobe nicht erreicht werden kann. - Abgesehen davon, dass die Konstruktion zum Ausstoßen des Löffels sehr aufwendig ist und die Möglichkeit besteht, dass die Stuhlprobe bei nicht senkrechter Ausrichtung des Behälters während der Aufbewahrung und/oder des Transports nicht gleichmäßig von dem Medium eingeschlossen wird, bietet die Probenentnahme mittels Löffel keinen sicheren Anhaltspunkt über das notwendigerweise zu entnehmende Probenvolumen. Die Proben sind daher im Volumen bzw. in der Menge sehr unterschiedlich. Die nachfolgenden Untersuchungen machen es aber erforderlich, Proben mit fest definiertem Volumen bzw. von bestimmter Menge einzusetzen, um vergleichbare und damit aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.
- Eine Vorrichtung zur Erzielung volumengleicher Probenabschnitte ist aus der
DE 197 31 831 C2 bekannt, macht aber mehrere Bauteile erforderlich. Von der Proben nehmenden Person wird daher beim Hantieren mit der mehrteiligen Vorrichtung ein hoher Aufwand an aufeinander folgenden Schritten verlangt. Nachteilig ist zudem die Führung des Probenvolumenentnehmers. Dieser besitzt nur eine Führungskante und kann bei unsachgemäßer Handhabung ausweichen. Selbst bei großer Sorgfalt der eine Probe nehmenden Person ist nicht auszuschließen, dass ein erforderlicher Probenauswerfer beim seitlichen Einschieben in eine Probenentnahmeöffnung die gegenüberliegende Öffnung nicht trifft und dort folglich nicht austreten kann. Der Probenauswerfer stößt rechts oder links an den Öffnungskanten an. Das verhindert aber eine volumengleiche Probe. - Nach der
DE 94 19 531 U1 wird mit Hilfe eines durch eine Kolbenstangen-Anordnung erzeugten Unterdruckes eine Stuhlprobe in ein Probengefäß gesaugt. Das gesamte Probengefäß wird danach in ein Transport- und/oder Aufbewahrungsgehäuse gegeben, das anschließend verschlossen wird. Für die in dem Entnahmegefäß verbleibende Stuhlprobe besteht die Gefahr, dass sie altert und z.B. mit der Luft reagiert und eintrocknet. Auch hier ist es nicht möglich, genau definierte Volumina zu entnehmen. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ohne die beschriebenen Nachteile zu schaffen, die insbesondere mit geringem Aufwand bzw. weniger Arbeitsschritten volumengleiche Proben ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein von dem Behälter temporär entternbarer, kleinvolumiger Probennehmer von bestimmter Aufnahmekapazität mit der Stuhlprobe vollständig gefüllt, danach von der Verschlussseite her begrenzt tief in den Behälter eingesetzt und die gesamte entnommene Stuhlprobe bei in dem Behälter verbleibendem Probennehmer mit dem Kolbenmittel aus dem Probennehmer herausgedrückt und in den Behälter entleert wird. Eine Stuhlprobe kann somit in einfacher Weise mit Hilfe eines Spatels oder dergleichen bis bündig mit dem Rand des umfangsgeschlossenen, gegebenenfalls mit einem Lüftungsschlitz versehenen Aufnahmeraumes des Probennehmers abschließend abgestrichen werden, bis der Aufnahmeraum komplett ausgefüllt ist. Damit lässt sich eine für jede Probe immer gleiche Menge erzielen. Das zur Befüllung zurückgezogene, axial verschiebbare Kolbenmittel wirkt hierbei als definierter Volumenbegrenzer. Die gegenüber dem Behältervolumen sehr viel kleinere Probenmenge kann dann durch Eindrücken des Kolbenmittels gezielt und vollständig in den Behälter entleert werden. Wenn dieser vorzugsweise mit einem zur Haltbarmachung der Stuhlprobe flüssigem Medium befüllt ist, wird die definiert kleinvolumige Stuhlprobe unverzüglich nach dem Ausstoßen und bleibend während der gesamten Transport- und/oder Aufbewahrungszeit voll umfänglich von dem Medium umspült.
- Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere zum Durchführen des Verfahrens, ist das Kolbenmittel in einem an einem Verschlussdeckel des Behälters stopfenartig ausgebildeten, begrenzt tief in den Behälter eintauchenden Probenaufnahmeraum angeordnet. Das Verschlussmittel, vorzugsweise ausgeführt als auf den Behälter aufschraubbare Kappe, verringert durch seine mit dem Probenaufnahmeraum mögliche einstückige Ausbildung nicht nur die für die Proben-Entnahmevorrichtung benötigten Bauteile mit damit gleichzeitig einhergehender einfacher Handhabung. Es stellt neben seinem eigentlichen Zweck, nämlich das Verschließen des Behälters, weiterhin gleichzeitig den Raum zur Aufnahme einer stets volumengleichen Stuhlprobenmenge bereit und dient auch noch als Träger für das axial verschiebliche, die Probe ausstoßendes Kolbenmittel.
- Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Es zeigen:
-
1 in einem Längsschnitt eine Gesamt-Vorrichtung zum Transport und/oder zur Aufbewahrung einer Stuhlprobe mit einer eine stets volumengleiche Probenentnahme in einen Aufnahmeraum ermöglichenden Verschlusskappe mit in dem Aufnahmeraum angeordnetem Kolben, in dessen zurückgezogener Position; und -
2 eine Darstellung wie gemäß1 mit demgegenüber eingedrücktem Kolben. - Bei einer in den
1 und2 dargestellten Vorrichtung zum Transport und/oder zur Aufbewahrung einer Stuhlprobe besteht ein Mittel1 zur Entnahme bzw. Aufnahme der Stuhlprobe2 im Ausführungsbeispiel aus einer Schraubkappe3 mit einem daran einstückig ausgebildeten, einen für stets volumengleiche Entnahmen bereitstellenden Aufnahmeraum4 aufweisenden Probennehmer5 . In dem röhrenfömigen Aufnahmeraum4 ist ein Kolben6 axial verschieblich angeordnet, der zur Betätigung von außen über eine Kolbenstange7 mit einem Stößel8 verbunden ist. Die nach1 zurückgezogene Endlage des Kolbens6 wird von einem in der Schraubkappe3 ausgebildeten Anschlag9 definiert festgelegt. Zur Unterstützung der Einhaltung dieser definierten Endlagenposition des Stößels8 und damit des Kolbens6 , ist die Kolbenstange7 mit einem Haltemittel10 versehen, dass einen den Anschlag9 verlängernden Hals11 überkragt, diesen unter der Einwirkung der Eindrückkraft allerdings ohne weiteres überwindet. In der eingedrückten Position (vgl.2 ) bildet der obere Rand des Kragens11 gleichzeitig einen Anschlag für den Stößel8 , so dass auch der Ausstoßhub auf das notwendige Maß begrenzt wird. - In den Aufnahmeraum
4 des Probennehmers5 kann eine stets volumengleiche Probenmenge gegeben werden, z.B. mit Hilfe eines Spatels so aufgefüllt werden, dass die Stuhlprobe das von dem zurückgezogenen Kolben6 begrenzte Volumen des Aufnahmeraums4 komplett ausfüllt und mit dem unteren, freien Rand des röhrenförmigen Probennehmers5 bündig abschließt. - Eine so mit dem Mittel
1 definiert entnommene Menge einer Stuhlprobe2 wird zu deren Transport und/oder Aufbewahrung gemäß Ausführungsbeispiel in einen mit einem Haltbarkeits-Medium12 gefüllten, gegenüber dem Aufnahmeraum4 im Volumen sehr viel größeren Behälter13 überführt. Hierzu wird die Schraubkappe3 auf den Behälter13 aufgeschraubt (vgl.1 ), und wenn dann der Kolben6 mittels des Stößels8 in seine Ausstoßposition nach2 heruntergedrückt wird, fällt die Stuhlprobe2 nach unten. Sie wird von dem ersten Kontakt mit dem Haltbarkeits-Medium12 und danach während des gesamten Transportes bzw. der Aufbewahrungsdauer andauernd voll umfänglich von dem Medium12 umspült. Während der gesamten Verweildauer sichert die Schraubkappe3 den Verschluß des Behälters13 .
Claims (2)
- Verfahren zum Überführen einer entnommenen Stuhlprobe zu deren Transport und/oder Aufbewahrung in einen Behälter, der an seinem verschlussseitigen Ende ein Kolbenmittel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein von dem Behälter (
13 ) temporär entternbarer, kleinvolumiger Probennehmer (5 ) von bestimmter Aufnahmekapazität mit der Stuhlprobe (2 ) vollständig gefüllt, danach von der Verschlussseite her begrenzt tief in den Behälter (13 ) eintauchend und die gesamte entnommene Stuhlprobe (2 ) bei in dem Behälter (13 ) verbleibendem Probennehmer (5 ) mit dem Kolbenmittel (6 ,7 ,8 ) aus dem Probennehmer (5 ) herausgedrückt und in den Behälter (13 ) entleert wird. - Vorrichtung zum Überführen einer entnommenen Stuhlprobe (
2 ) zu deren Transport und/oder Aufbewahrung in einen Behälter (13 ), der an seinem verschlussseitigen Ende ein Kolbenmittel (6 ,7 ,8 ) aufweist, insbesondere zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kolbenmittel (6 ,7 ,8 ) in einem an einem Verschlußmittel (3 ) des Behälters (13 ) stopfenartig ausgebildeten, begrenzt tief in den Behälter (13 ) eintauchenden Probenaufnahmeraum (4 ) angeordnet ist.
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