DE10316199A1

DE10316199A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Formschließen bei einer Spritzgießmaschine oder dergleichen

Info

Publication number: DE10316199A1
Application number: DE10316199A
Authority: DE
Inventors: Makoto Nishizawa; Toshihiro Kasai; Kazuhito Kobayashi; Yukio Iimura
Original assignee: Toshiba Machine Co Ltd
Current assignee: Shibaura Machine Co Ltd
Priority date: 2002-04-09
Filing date: 2003-04-09
Publication date: 2003-10-23
Anticipated expiration: 2023-04-10
Also published as: DE10316199B4; US7114949B2; US20050170039A1; US20030189267A1; US6932924B2

Abstract

Bei einem Formschließverfahren oder einer Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen wird während der Schließbewegung der beweglichen Platte (56) auf die feststehende Platte (50) durch das erste Antriebsmittel die Bewegung der Zugstangen (68) in die Formschließrichtung durch das dritte Antriebsmittel angefangen, wobei die Verbindungsmittel (72) dann aktiviert werden, wenn die Relativgeschwindigkeit zwischen der beweglichen Platte und den Zugstangen einen vorbestimmten Bereich erreicht, um damit die Zugstangen mit der beweglichen Platte mechanisch zu verbinden. Nach der Verbindung mit den Zugstangen wird die bewegliche Platte weiter auf die feststehende Platte zubewegt, wobei anschließend der Formschließzylinder (62) aktiviert wird, um den Formklemmvorgang durchzuführen. Dadurch ist es möglich, den Gießzyklus zu verkürzen, ohne die Verbindungsposition auf der Zugstange voreinstellen zu müssen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Formschließ- bzw. Formklemmverfahren bei einer Gießmaschine wie z. B. einer Spritzgußmaschine oder einer Druckgußmaschine, bei dem der Gießzyklus daduch verkürzt wird, daß eine bewegliche Gießform während der Bewegung mit Zugstangen in Eingriff kommt. Ferner betrifft die Erfindung eine Formschließ- bzw. Formklemmvorrichtung, die die Ausführung des Verfahrens ermöglicht.
Aus JP10-296809 und JP10-296810 sind Verfahren zum Formschließen bekannt, wobei zum Reduzieren der Gießzyklen die bewegliche Gießform während der Bewegung mit Zugstangen in Eingriff kommt. Aus JP10-296809 ist, wie aus Fig. 1 und Fig. 4 ersichtlich ist, ein Verfahren bekannt, bei dem auf Zugstangen, deren ein Ende an einer feststehende Platte befestigt ist, eine bewegliche Platte verschiebbar angeordnet ist, wobei neben dem Steckverbindungsteil zwischen der beweglichen Platte und den Zugstangen ein Formschließ- bzw. Formklemmzylinder ausgebildet ist, dessen Kolben von der beweglichen Platte herausragt. An der beweglichen Platte ist ein Verbindungsmittel mit Mutterschlössern angebracht, die auf einem am Umfang der Zugstangen ausgebildeten Gewindeteil aufschraubbar sind, wobei das Verbindungsmittel kurz vor der Formschließendposition angetrieben wird, so daß die Mutterschlösser mit dem Gewindeteil im Eingriff stehen. Durch Verteilung mehrerer Paare von Mutterschlössern kann auch während der Formschließbewegung der beweglichen Platte die Verbindung zwischen der beweglichen Platte und den Zugstangen hergestellt werden.
Aus JP10-296810 ist, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein Arbeitszylinder zum Formschließen in der beweglichen Platte vorgesehen ist, wobei ferner auf beiden Seiten der beweglichen Platte, durch die die Zugstangen durchtreten, deren ein Ende mit einer feststehenden Platte verbunden ist, jeweils ein Mutterschlösserpaar vorgesehen ist. Die nah zur feststehenden Platte liegenden ersten Muttterschlösser sind in Axialrichtung der Zugstangen freibeweglich angeordnet, wobei die Eingriffsstelle der Mutterschlösser mit der Zugstange bei Initialeinstellung vorgegeben wird. Während des Zyklusbetriebs werden die anderen Mutterschlösser angetrieben, um eine Eingriffszustand herzustellen, wenn die bewegliche Platte an die ersten Mutterschlösser anstößt. Dabei ist der Abstand zwischen den ersten Mutterschlössern und den anderen Muttterschlössern so eingestellt, daß er einem Multiplikator von der Gewindesteigung der Zugstangen durch eine Ganzzahl entspricht.
Bei den beschriebenen Beispielen ist die Zugstange jeweils an der feststehenden Platte befestigt. Dagegen ist aus JP10-296739 ein Verfahren bekannt, bei dem sich auch die Zugstange während des Formschließvorgangs in Axialrichtung bewegt, so daß die Eingriffsorgan aktiviert wird, während sich die bewegliche Platte und cie Zugstange gleichzeitig bewegen. Nachstehend wird die Bewegungsweise der Zugstange anhand Fig. 6-9 beschrieben.
Bei Fig. 6-9 ist an der feststehenden Platte 10 eine ebenfalls feststehende Metallform 12 befestigt, wobei ferner eine bewegliche Platte 18 mit einer beweglichen Metallform 16 bezüglich der feststehenden Platte 10 über Zugstangen 14 verschiebbar angeordnet.
Auf einem Teil der beweglichen Platte 18 ist ferner eine Mutter 24 angeordnet, die auf einer Vorschubspindel 22 angeschraubt ist, die über ein Verbindungselement 22a mit einem Stellmotor 20 verbunden ist, der als ein Antriebsmittel für Öffnungs- und Schließvorgänge auf der feststehenden Platte 10 befestigt ist. Durch Drehung der Vorschubspindel 22 wird die bewegliche Platte 18 bezüglich der feststehenden Platte 10 hin- und zurückbewegt, so daß die Öffnungs- und Schließvorgänge der beweglichen Metallform 16 bezüglich der feststehenden Metallform 12 durchgeführt werden.
Dagegen sind an der Außenseite der beweglichen Platte 18 Mutterschlösser 28 angeordnet, die als Eingriffsmittel zum Formschließen ausgebildet sind. Diese Mutterschlösser 28 werden mittels des Verschlußzylinders 26 an die an den Enden der durch die bewegliche Platte 18 verlaufenden Zugstangen 14 ausgebildeten Gewindeteile 14a herangeführt und dort greifen diese Gewindeteile ein. Ferner ist im Verbindungsbereich zwischen der feststehenden Platte 10 und einer der Zugstangen 14 ein Formschließzylinder 30 angeordnet, auf dem ein an einem anderen Ende der Zugstange 14 ausgebildeter Kolbenteil 14b aufgesetzt ist, so daß diese Zugstange 14 in Axialrichtung freibeweglich angeordnet ist.
Ferner ist auf der Außenseite des Formschließzylinders 30 eine Spindel 31 von dem Kolbenteil 14b in den Achsenteil 14c der Zugstangen 14 eingeschraubt ist, wobei ferner ein Stellmotor 32 zum verschieben der Zugstangen angeordnet ist, der über die Spindel 31 und ein Verbindungselement 31a mit der Zugstange 14 verbunden ist, so daß sich diese Zugstangen 14 durch Drehung des Stellmotors hin- und zuückbewegen. In Fig. 6 ist mit der Bezugsnummer 34 ein Düsenelement der Spritzgießmaschine bezeichnet.
Bei einer so ausgebildeten kombinierten Formschließvorrichtung bleibt während der Montage der Metallformen 12, 16 und der Einstellungsarbeit der Formdicke zu Beginn des Formschließvorgangs von der Formöffnungsendposition die Verbindung zwischen den Zugstangen 14 und der beweglichen Platte 18 durch die Mutterschlösser 28 in gelöstem Zustand, wie es aus Fig. 6 ersichtlich ist.
Anschließend wird mittels des Stellmotors 20 der Formschließvorgang durchgeführt. In desem Fall wird in der Formschließendposition Verschlußzylinder 26 betätigt; um Mutterschlösser 28 zu schließen. Hierzu sollen die Mutterschlösser 28 und der Gewindeteil 14a präzise ineinandergreifen. Jedoch greifen sie selten präzise ineinander, da in der Paxis zwischen den Positionen der Gewindegänge der beiden Teile oft eine Abweichung vorliegt.
Hierzu werden die Zugstangen 14 mittels des Stellmotors 32 leicht nach links verschoben. Der Stellmotor 32 wird in einer Position ausgeschaltet, in der die Mutterschlösser 28 und der Gewindeteil 14a der Zugstangen 14 so gegeneinanderliegen, daß sie präzise ineinandergreifen (siehe Fig. 7). In diesem Zustand wird die Position der Zugstange 14 mit einem Meßmittel gemessen und registriert. Danach wird die Zugstange 14 im späteren Gießbetrieb durch die Stellmotor 32 so eingestellt, daß sich die Zugstangen 14 an der Vorschubendposition der beweglichen Platte 18 mit einer Metallform stets in dieser Eingriffsposition befinden. Somit ist die Einstellungsarbeit der Formdicke abgeschlossen.
Gemäß der kombinierten Formschließvorrichtung, wie bereits beschrieben, wird die bewegliche Platte 18 nach der Eingriffspositionseinstellung der Mutterschlösser 28 durch Betätigung der Stellmotor 20 von der in Fig. 6 dargestellten Stellung nach vorne geschoben. Nach Erreichen einer beliebigen Position neben der Vorschubende (Position B in Fig. 9), wird durch Betätigung des Stellmotor 32 die Rechtverschiebung der Zugstangen 14 gestartet, wobei die Drehzahl der beiden Stellmotoren 20, 32 so eingestellt, daß sie miteinander synchronisieren (d. h. die Relativschwindigkeit beträgt 0). Dadurch synchronisieren die Bewegung der beweglichen Platte 16 und die Rechtsverschiebung der Zugstangen 14 (Position A in Fig. 9), wobei sich die Mutterschlösser 28 dann schließen und den Gewindeteil 14a der Zugstangen 14 eingreifen, wenn in einer bestimmten Position die Relativgeschwindigkeit bei Null liegt (siehe Fig. 9).
Bei dieser kombinierten Formschließvorrichtung wird, wie beschrieben, nach der Eingriffspositionseinstellung der Mutterschlösser 28 ein Gießverfahren einschließlich des Formschließ- und Formklemmvorgangs nach Fig. 9 durchgeführt.
Zuerst wird die bewegliche Platte 18 in einem Zustand von Fig. 6 durch Betätigung des Stellmotors 20 vorgeschoben (nach rechts), Wenn die bewegliche Platte 18 eine beliebige Position(Position B in Fig. 9) neben der Formschließendposition erreicht, wird die Rechtsverschiebung der Zugstangen 14, die von einer vorgegebenen Position nach links geschoben worden ist, durch Betätigung der Stellmotor 32 gestartet, wobei die Drehzahl der beiden Stellmotoren 20, 32 so eingestellt, daß sie miteinander synchronisieren(d. h. die Relativgeschwindigkeit beträgt 0). Wenn in einer vorgegebenen Position(Position A in Fig. 9) die Geschwindigkeit der Vorschubbewegung der beweglichen Platte 18 und die Geschwindigkeit der Rechtsverschiebung der Zugstangen 14 miteinander synchronisieren, wird der Eingriffszustand der Mutterschlösser 28 mit dem Gewindeteil 14a der Zugstangen 14 ermittelt.
Wenn sich die beiden Teile gut in Eingriffsposition befinden, wird durch Schließen der Mutterschlösser 28 unter Aufrechterhaltung der Relativgeschwindigkeit bei Null der Eingriff zwischen den Mutterschlössern 28 und dem Gewindeteil 14a der Zugstangen 14 hergestetellt. Wenn nach Abschluß des Eingriffs die bewegliche Platte 18 die Formschließendposition erreicht, wird mittels eines Lagemessers (nicht dargestellt) die Position der Zugstangen 14 erfaßt und .mit der vorher bei der Einstellung Formdicke eingespeicherten Position der Zugstangen 14 verglichen. Wenn die beiden Positionen miteinander übereinstimmen, wird der Formschließ- und Druckerhöhungsvorgänge ausgeführt.
Wenn die beiden Positionen nicht miteinander übereinstimmen, wird die Geschwindigkeit von einem der Stellmotoren 20, 32 korrigiert. In Fig. 9 wird, wie mit Strichlinie dargestellt, die Geschwindigkeit des Stellmotors 32 zur Verschiebung der Zugstangen erhöht. Nach dem Erreichen des Eingriffsposition(Position C in Fig. 9), wird die Geschwindigkeit wieder auf die synchronisierende Geschwindigkeit geregelt, so daß durch Schließen der Mutterschlösser 28 unter Aufrechterhaltung der Relativgeschwindigkeit bei Null der Eingriff zwischen den Mutterschlössern 28 und dem Gewindeteil 14a der Zugstangen 14 hergestellt wird.
Ferner steht durch Erweiterung der spiralen Gewindenut der Mutterschlösser 28, die mit dem Gewindeteil 14a der Zugstangen 14 in Eingriff kommen, unabhängig von der Eingriffsposition größerer Spielraum für den Gewindegang des Gewindeteils 14a der Zugstange 14 zur Verfügung, so daß sich die Mutterschlösser 28 reibungslos schließen können.
Anschließend wird in die Formschließseite 30a des Formschließzylinders 30 Drucköl eingeführt, um über die Zugstange 14 hohen Formschließdruck zu erzeugen. Danach wird zur Herstellung der Gußprodukte Einspritzung des Schmelzmaterials in den Hohlraum zwischen den Metallformen über die Spritzdüse 34 der Spritzgießmaschine mit Füll-, Halte-, Abkühl- und schließlich Formöffnungsvorgängen durchgeführt.
Beim Formöffnungsvorgang wird in die Rückgangseite des Formschließzylinders 30 Drucköl eingeführt, wobei durch Drehung des Stellmotors 20 in die Gegenrichtung die Formöffnung durchgeführt werden kann, da die bewegliche Platte 18 über die Mutter 24 mit der Vorschubspindel 22 verbunden ist. Hierzu wird während des Formöffnungsvorgangs der Eingriff zwischen den Mutterschlössern 28 und der Zugstange 14 gelöst. Gleichzeitg dreht sich der Stellmotor 32 in die Gegenrichtung, so daß die Zugstangen 14 bis zur Position B in Fig. 9 nach links geschoben wird.
Somit wird ein Zyklus des Spritzgußverfahrens abgeschlossen. Bei der kombinierten Formschließvorrichtung nach Fig. 6-9 ist das Öffnen und Schließen der Mutterschlösser 28 während des Formschließ- und Formöffnungsvorgangs möglich, was zur Verkürzung des Gießzyklus beiträgt.
Bei dem beschriebenen Stand der Technik gemäß drei Offenlegungsschriften ist es jeweils notwendig bei der Initialeinstellung, d. h. beim Wechseln der Metallformen, daß die Mutterschlösser 28 in einer bestimmten Position in dem Gewindeteil der Zugstange mit diesem im Eingriff stehen und daß diese Position mechanisch bzw. elektrisch eingespeichert wird.
In dem Beispiel gemäß JP10-296810 bewegt sich Eingriffsmittel zusammen mit der beweglichen Platte bezüglich der Zugstange. Während dieser Bewegung wird der Eingriffsmittel aktiviert, wobei muß die Bewegungsgeschwindigkeit auch bei Einsatz mehrerer Paare von mehrteiligen Muttern einigermaße beschränkt werden, um die Stoßkraft zu reduzieren, was zur Verlängerung der Zykluszeit führt.
Ferner werden bei dem Beispiel gemäß Fig. 6-9 die Mutterschlösser 28 und die Zugstangen 14 während der Bewegung der beweglichen Platte 18 in Eingriff gebracht, indem die Relativgeschwindigkeit zwischen den Mutterschlössern und den Zugstangen auf Null geregelt wird. Bei diesem Verfahren müssen die Mutterschlösser 28 und die Zugstangen 14 während der Bewegung in die Eingriffsposition eingestellt werden, so daß eine komplizierte Antriebssteuerung für die bewegliche Platte und die Zugstangen 14 erforderlich ist. Außerdem müssen für die Formschließbewegung in Axialrichtung der Zugstangen 14 und den Formklemmvorgang, die jeweils zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt durchgeführt werden, zwei verschiedene Antriebsmitteln eingesetzt werden, da der Stellmotor 32 zum Verschieben der Zugstange am Ende des Formschließzylinders 30 angeordnet ist.
Die Erfinder haben herausgefunden, daß beschriebene Nachteile dadurch gelöst werden, daß die Relativgeschwindigkeit zwischen den Zugstangen und der beweglichen Platte nicht auf Null gesetzt wird und daß sogar die Geschwindigkeitsdifferenz zur Steuerung von dem Aktivierungszeitpunkt der Verbindungsmittel ausgenutzt wird.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Vorrichtung zum Formschließen bei einer Spritzgießmaschine oder dergleichen zu schaffen, das die Verkürzung des Gießzyklus ermöglicht, ohne die Verbindungsposition auf der Zugstange voreinstellen zu müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Formschließverfahren für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen mit einer Formschließanordnung gelöst, umfassend: eine feststehende Platte, an der eine feststehende Metallform befestigt ist, eine der feststehenden gegenüberliegende bewegliche Platte, an der eine bewegliche Metallform befestigt ist, Zugstangen, die mit einem Ende auf der feststehenden Platte gelagert sind und die bewegliche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und rückwärts gleitbar unterstützen, ein erstes Antriebsmittel, das zum Öffnen und Schließen der Metallformen die bewegliche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und zurückbewegt, ein zweites Antriebsmittel, das nach dem Zusammentreffen von der feststehenden Platte und der beweglichen Platte mittels des ersten Antriebsmittels durch weiteres Andrücken der beweglichen Platte gegen die feststehenede Platte einen Formklemmvorgang durchführt, ein drittes Antriebsmittel zum Verschieben der Zugstangen in Axialrichtung bezüglich der beweglichen Platte, Verbindungsmitteln, die auf der beweglichen Platte angeordnet sind und jeweils mit einem am Umfang einer Zugstange ausgebildeten Verbindungsteil im Eingriff stehen können,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß während der Schließbewegung der beweglichen Platte auf die feststehende Platte durch das erste Antriebsmittel die Bewegung der Zugstangen in die Formschließrichtung durch das dritte Antriebsmittel mit einer Geschwindigkeit, die sich von der Geschwindigkeit der Bewegung der beweglichen Platte unterscheidet, anfängt, wobei die Verbindungsmittel dann aktiviert werden, wenn die Relativgeschwindigkeit zwischen der beweglichen Platte und den Zugstangen einen vorbestimmten Bereich erreicht, um damit die Zugstangen mit der beweglichen Platte mechanisch zu verbinden, und wobei anschließend das zweite Antriebsmittel aktiviert wird, um den Formklemmvorgang durchzuführen.
Ferner wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen mit einem Formschließmechanismus gelöst, umfassend: eine feststehende Platte, an der eine feststehende Metallform befestigt ist, eine der feststehenden gegenüberliegende bewegliche Platte, an der eine bewegliche Metallform befestigt ist, Zugstangen, die mit einem Ende auf der feststehenden Platte gelagert sind und die bewegleiche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und rückwärts gleitbar unterstützen, ein erstes Antriebsmittel, das zum Öffnen und Schließen der Metallformen die bewegliche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und zurückbewegt, ein zweites Antriebsmittel, das nach dem Zusammentreffen von der feststehenden Platte und der beweglichen Platte mittels des ersten Antriebsmittels durch weiteres Andrücken der beweglichen Platte gegen die feststehenede Platte einen Formklemmvorgang durchführt, ein drittes Antriebsmittel zum Verschieben . der Zugstangen in Axialrichtung bezüglich der beweglichen Platte, Verbindungsmitteln, die auf der beweglichen Platte angeordnet sind und jeweils mit einem am Umfang einer Zugstange ausgebildeten Verbindungsteil im Eingriff stehen können, und einer Formschließsteuervorrichtung, die den Betrieb des ersten, zweiten, und dritten Antriebsmittels und der Verbindungsmittel steuert,
wobei die Formschließvorrichtung dadurch gekenzeichnet ist, daß die Formschließsteuervorrichtung einen ersten Befehlsgeber, der während der Schließbewegung einen Befehl an das erste Antriebsmittel zum langsamen Antreiben der beweglichen Platte und gleichzeitig oder nachträglich einen weiteren Befehl an das dritte Antriebsmittel zum Antreiben der Zugstangen mit einer Geschwindigkeit, die sich von der Geschwindigkeit der Bewegung der beweglichen Platte unterscheidet, abgibt, eine Meßeinheit zur Messung der Relativgeschwindigkeit zwischen der beweglichen Platte und den Zugstangen, eine Einstelleinheit zur Vorgabe eines Sollwerts für die Relativgeschwindigkeit, bei dem das Eingreifen durch die Verbindungsmitteln möglich ist, und einen zweiten Befelgeber, der einen Befehl zur Aktivierung der Verbindungsmitteln abgibt, wenn der Ausgabewert der Meßeinheit den vorgegebenen Sollwert erreicht, aufweist.
Dabei kann das zweite Antriebsmittel auch als das dritte Antriebsmittel verwendet werden.
Ferner kann das zweite Antriebsmittel, das auch als das dritte Antriebsmittel verwendet wird, einen Formschließzylinder aufweisen, der an der festehenden Platte ein Ende der Zugstangen trägt, wobei an diesem ein Ende der Zugstangen ein Kolben ausgebildet ist, der in dem Formschließzylinder gleitbar geführt ist.
Es ist auch möglich, daß das zweite Antriebsmittel einen in der beweglichen Platte ausgebildeten Formschließzylinder aufweist und daß das dritte Antriebsmittel einen Gewindeteil, der am Umfang der Zugstangen im Verbindungsbereich mit der feststehenden Platte ausgebildet ist, eine Mutter, die auf dem Gewindeteil aufgeschraubt und gegen Axialbewegung gesichert in der feststehenden Platte angeordnet ist, einen Antriebsmotor zum Antreiben der Mutter aufweist.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird während der Schließbewegung der beweglichen Platte auf die feststehende Platte durch das erste Antriebsmittel die Bewegung der Zugstangen in die Formschließrichtung durch das dritte Antriebsmittel angefangen, wobei die Verbindungsmitteln dann aktiviert werden, wenn die Relativgeschwindigkeit zwischen der beweglichen Platte und den Zugstangen einen vorbestimmten Bereich erreicht, um damit die Zugstangen mit der beweglichen Platte mechanisch zu verbinden, und wobei anschließend das zweite Antriebsmittel aktiviert wird, um die Formklemmvorgang durchzuführen.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen Fig. 1-5 erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schmatische Ansicht der wesentlichen Teile einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen;
Fig. 2 ein Blockdiagramm der Formschließsteuervorrichtung zur Steuerung einer erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen;
Fig. 3 ein Flowchart eines Formschließprogramms zur Steuerung einer erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen;
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Bewegungen der beweglichen Platte, der Zugstangeri und der Mutterschlösser im Formschließvorgang;
Fig. 5 eine schmatische Ansicht der wesentlichen Teile einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen;
Fig. 6 ein Schnitt durch die wesentlichen Teile einer herkömmlichen Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen;
Fig. 7 ein Schnitt durch die Formschließvorrichtung gemäß Fig. 6 bei einem Betriebszustand zum Abschluß der Formdickeneinstellung;
Fig. 8 ein vergrößerter Schnitt durch die wesentliche Teile der Formschließzylinders der Formschließvorrichtung gemäß Fig. 6;
Fig. 9 eine graphische Darstellung des Formschließvorgangs der Formschließvorrichtung gemäß Fig. 6.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Formschließ- bzw. Formklemmvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen. In Fig. 1 zeigt die Bezugsnummer 50 eine feststehende Platte, an deren linken Seite eine feststehende Metallform 52 befestigt ist. Gegenüber der feststehenden Platte 50 ist eine bewegliche Platte 54 angeordnet, an deren rechten Seite eine bewegliche Metallform 56 befestigt ist.
Bezugsnummer 68 zeigt eine Zugstange, dessen rechtes Ende auf der feststehenden Platte 50 unterstützt ist und linkes Ende durch die bewegliche Platte 56 verläuft. Bei einer Spritzgießmaschine oder dergleichen sind in der Regel vier Zugstangen 68 zwischen der feststehenden Platte 50 und der beweglichen Platte 56 um die Ecke angeordnet. Alle Zugstange 68 haben jedoch für den Zweck der Erfindung im Wesentlichen die gleiche Funktion, so daß in Fig. 1 nur eine einzige Zugstange 68 gezeigt ist. In Fig. 1 sind die feststehende Platte 50 und bewegliche Platte 56 oben etwas abgekürzt gezeigt.
Bezugsnummer 78 zeigt eine Vorschubspindel zum Öffnen und Schließen der Metallformen, die die bewegliche Platte 56 bezüglich der feststehenden Platte 50 vor- und zurückbewegt, und deren rechtes Ende durch eine auf der feststehenden Platte 50 befestigte Lagerung 81 drehbar unterstützt und über eine Koppelung 82 mit der Drehachse eines auf der rechten Seite der feststehenden Platte 50 befestigten AC-Stellmotors 74 verbunden ist. Bezugsnummer 76 zeigt einen Drehgeber.
Das linke Ende der Vorschubspindel 78 ist in die Mutter 80 eingeschraubt, die auf der beweglichen Platte 56 befestigt ist, so daß die bewegliche Platte 56 über die Zugstange 68 gleitbar geführt ist und durch Betätigung des AC-Stellmotors 74 bezüglich der feststehenden Platte 50 vor- und zurückbewegt wird. Außerdem werden die Größe und Richtung der Bewegung der beweglichen Platte 56 mittels des Weggebers 76 stets erfaßt und in die Formschließregler 100 eingegeben, um dort zur Positionssteuerung der beweglichen Platte 56 verwendet zu werden. Die Bezugsnummer 62 zeigt einen im feststehenden Platte 50 angeordneten Formschließzylinder, dessen rechte Seite als ein Deckel 58 ausgebildet.
Am rechten Ende der Zugstange 68 ist ein Kolben 66 des Formschließzylinders 62 verbunden. Am Kolben 66 ist ein Meßstab 64 befestigt, der durch den Deckel 58 verläuft. Bezugsnummer 60 zeigt einen Lagemesser, der die Position der Zugstange erfassen kann, wenn dic aus einem magnetischen Material ausgebildeten Meßstab 64 zusammen mit dem Kolben 66 vorbeibewegt. Der Meßstab 64 und Lagemesser 60 bilden zusammen eine Lagemeßeinrichtung der Zugstange 68.
Im linken Bereich der Zugstange 68 ist ein Gewindeteil 70 ausgebildet, der mit den Mutterschlössern 28 in Eingriff kommen kann, die paarweise in einem bekannten Verbindungsmittel 72 angeordnet sind, das auf der linken Seite der beweglichen Platte 56 angeordnet ist. Die Mutterschlösser 73 und der Gewindeteil 70 bilden zusammen die erfindungsgemäße Eingriffseinheit. Die Drückölzufuhr- und -abfuhrleitungen sind hier nicht gezeigt. Das Verbindungsmittel 72 ist hier als ein hydraulisches Gerät beschrieben. Es ist jedoch auch möglich, das Verbindungsmittel mit einem elektrischen Motor zu versehen, der die Mutterschlösser 73 bezüglich des Gewindeteils 70 vor- und zurückwegt.
Es wurden die Hauptteile der erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung nach Fig. 1 beschrieben. Dabei ist es wesentlich, daß sich auch die Zugstange 68 im Formschließvorgang, während sich der beweglichen Platte 56 nach rechts langsam bewegt, durch Betätigung des Formschließzylinders 62 nach rechts bewegt und daß gleichzeitig das Verbindungsmittel 72 betätigt wird, um den Eingriffszustand herzustellen. Dadurch kann auf die Einstellung der Formdicke verzichtet werden, die bei der herkömmlichen Formschließvorrichtung als. Voreinstellung durchgeführt wird, indem in einem Formschließzustand durch Betätigung des Verbindungsmittels 72 Eingriffzustand hergestellt wird.
Fig. 2 zeigt ein Blockdiagramm einer Formschließsteuereinrichtung zur Steuerung der Formschließvorrichtung gemäß Fig. 1. In Fig. 2 zeigt die Bezugsnummer 100 eine Rechnereinheit zur Steuerung des Formschließvorgangs, die eine zentrale Rechnereinheit CPU, eine mit der CPU verbundene Hauptleitung BUS, einen an die BUS angeschlossenen Datenspeicher DM, einen Programmspeicher PM und eine Schnittstelleneinheit iF, die zum Signalaustausch mit externen I/O Geräten bestimmt ist, aufweist. Die Schnittstelleneinheit iF weist ferner A/D bzw. D/A- Umsetzungsfunktion auf, die beim Signalaustausch erforderlich sein kann.
Mit Bezugsnummern 60 und 76 sind die Lagemesser und der Weggeber bezeichnet, die oben in bezug auf Fig. 1 beschrieben wurden, von denen die Eingangssignale für die Rechnereinheit 100 abgegeben werden. Andererseits werden von der Rechnereinheit 100 die Eingangssignale an das Mutterschlössersteuerventil 72A, das den Antrieb des Verbindungsmittels 72 steuert, das Formschließzylindersteuerventil 62 A, das den Antrieb des Formschließzylinders 62 steuert, und den Servotreiber 74A, der den Antrieb des AC-Stellmotors 74 steuert, ausgegeben. Zur Steuerung des AC-Stellmotors 74 mit Rückkopplung wird das Signal von dem Weggeber 76 in den Servotreiber 74A verwendet.
Der Programmspeicher PM in der Rechnereinheit 100 weist einen Speicherbereich 101 auf, der das Formschließsteuerprogramm speichert, das aus einer Serie von Befehlen besteht, die zur Steuerung des Formschließvorgangs in die zentrale Rechnereinheit CPU eingegeben werden.
In dem Datenspeicher DM der Rechnereinheit 100 ist der zulässige Vorgabewert "a" für die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der beweglichen Platte 56 und der der Zugstange 68, nämlich der zulässige Sollwert für Relativgeschwindigkeit in einem Speicherbereich 102 vorgespeichert. Im Datenspeicher DM ist ferner ein hier nicht näher erläuterter Datenspeicherbereich angeordnet, in dem verschiedene Parametern zur Steuerung des Antriebs der Formschließvorrichtung, wie z. B. jeweilige Position und Geschwindigkeit der Zugstange 68, jeweilige Position und Geschwindigkeit der beweglichen Platte 56, Sollgeschwindigkeit der beweglichen Platte 56 und Umschaltposition bzw. -zeit der Geschwindigkeit, wo die Bewegung der beweglichen Platte von einer hohen auf eine niedrigere Geschwindigkeit umgeschaltet wird, Startposition bzw. -zeit der Bewegung der Zugstange 68, Endezeit der Bewegung mit der Sollgeschwindigkeit sowie Abschlußzeit des Eingriffsvorgangs des Verbindungsmittels 72 eingespeichert sind.
Fig. 3 zeigt einen Flowchart des Formschließprogratnms, das im Speicherbereich 101 im Programmspeicher PM eingespeichert ist.
Fig. 4 zeigt Geschwindigkeitskurven von der beweglichen Platte 56, der Zugstange 68 und den Mutterschlössern 73 des Verbindungsmittels 72. Nachstehend wird die Formschließablaufschritte des Flowcharts gemäß Fig. 3 in bezug auf Fig. 1, 2 und 4 beschrieben. Im Flowchart sind die bewegliche Platte und die Zugstange jeweils mit MD bzw. TD bezeichnet.
Das Pormschließprogramm beginnt, wenn die Steuervorrichtung(nicht dargestellt) der gesamten Spritzgießmaschine einen Formschließbefehl abgibt (START).
Im Schritt ST1 wird den Befehl abgegeben, die bewegliche Platte 56 mit einer vorgegebenen höheren Geschwindigkeit nach vorne, nämlich gegen die feststehende Platte 50 zu bewegen. Im Schritt ST2 wird ermittelt, ob die bewegliche Platte 56 den Umschaltpunkt (Zeit t1 in Fig. 4) erreicht hat, in dem sie auf die niedrigere Geschwindigkeit umgeschaltet wird.
Wenn das Ergebnis aus ST2 positiv (bezeichnet mit Y) ist, wird im Schritt ST3 ein Befehl zur langsamen Bewegung der beweglichen Platte 16 abgegeben. Wenn die Antriebsstartposition bzw. -Zeit der Zugstange 68 auf den gleichen Wert wie der Umschaltpunkt t1 der bewegliche Platte 56 eingestellt ist, wird dann im Schritt ST4 ein Befehl zur langsamen Bewegung der Zugstarige 68 abgegeben (Befehl zum Antreiben des Steuerventils 62A des Formschließzylinders in Fig. 2).
Anschließend wird im Schritt ST5 ein Befehl abgegeben, die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der beweglichen Platte 56 und der Zugstange 68, nämlich die Relativgeschwindigkeit aus der aktuellen Geschwindigkeit von den beiden Bauteilen zu berechnen. Dabei kann die aktuelle Geschwindigkeit durch Differenzierung der Ausgangssignale von dem Lagemesser 60 der Zugstange und dem Weggeber 76 ermittelt werden. Im Schritt ST6 wird ermittelt, ob die Relativgeschwindigkeit gleich wie der Sollwert "a" oder unter ihm liegt, der im Speicherbereich 102 des Datenspeichers DM eingespeichert ist. Wenn das Ergebnis "N" (negativ) ist, werden dann die Schritte 3-6 wiederholt. Wenn das Ergebnis "Y" ist, wird dann im Schritt ST7 ein Befehl abgegeben, die Mutterschlösser 73 nach vorne auf den Gewindeteil 70 der Zugstange 68 zu anzutreiben(Befehl zum Antreiben des Steuerventils 74A der Mutterschlösser in Fig. 2). Die befohlene Geschwindigkeit der Zugstange 68 ist, wie in Fig. 4 mit Bezugsnummer 52 gezeichnet ist, so eingestellt, daß sie gegenüber der Geschwindigkeit 51 der beweglichen Platte 56 eine vorgegebene Abweichung aufweist, die kleiner als der Vorgabewert "a" ist.
Im Schritt ST8 wird ermittelt, ob die Eingriffsvorgang vollständig ausgeführt ist. Wenn das Ergebnis "N" ist, wird nach einer Wartezeit von T1 der Schritt ST8 wiederholt. Wenn das Ergebnis im Schritt ST8 "Y" (entspricht der Zeit t3 in Fig. 4) ist, wird dann im Schritt ST10 ermittelt, ob die bewegliche Platte 56 die Formschließposition erreicht hat. Wenn das Ergebnis "N" ist, wird im Schritt ST11 nach einer Wartezeit von T2 Schritt ST10 wiederholt. Wenn das Ergebnis "Y" (entspricht der Zeit t4 in Fig. 4) ist, wird dann im Schritt ST12 ein Befehl abgegeben, den Antrieb der beweglichen Platte 56 und der Zugstange 68 abzustellen.
Im Schritt ST13 wird ein Hefehl abgegeben, in die rechte Kammer des Formschließzylinders 62 Drucköl zuzuführen, um die Formklemrnvorgang duchzuführen. Ferner wird im Schritt ST14 ermittelt, ob das Formklemmen vollständig ausgeführt ist. Wenn das Ergebnis "N" ist, wird der Schritt ST14 wiederholt. Wenn das Ergebnis "Y" ist, wird dann der Formklemmvorgang abgeschlossen (END) und eine Meldung an eine nicht gezeigte Steuervorrichtung abgesendet.
Nach dem Zeitpunkt t3 (nicht gezeigt in Fig. 3), in dem das Ergebnis vom Schritt ST8 "Y" ist, d. h. der Eingriffsvorgang vollständig ausgeführt ist, wird die Zugstange 68 zusammen mit der beweglichen Platte 56 zwangsmäßig mit einer niedrigeren Geschwindigkeit geschoben, so daß nach diesem Zeitpunkt, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, die Geschwindigkeit 52 der Zugstange 68 mit der Geschwindigkeit S1 übereinsimmt. Dabei wird durch einen Befehl an das Steuerventil 62A des Formschließzylinders die Druckölzuführung in den Formschließzylinder 62 so eingestellt, daß die Zugstange 56 der langsamen Bewegung der beweglichen Platte 56 keinen Widerstand leistet.
Im Beispiel gemäß Fig. 4 ist die Antriebsbeginnzeit der Zugstange 68 identisch mit der Umschaltzeitpunkt t1. Sie kann jedoch nach diesem Zeitpunkt t1 liegen. Ferner ändert sich die Zeitintervall (t3 - t2) von der Aktivierung der Mutterschlösser 73 bis zum Ende des Eingriffsvorgangs in Abhängigkeit von der Relativgeschwindigkeit zwischen der beweglichen Platte 56 und der Zugstange 68 und von der Phasenlage zwischen den Mutterschlössern 73 und dem Gewindeteil 70 der Zugstange 68 im Zietpunkt t2, wobei mit Beobachtung des Zeitintervalls (t3-t2) die Geschwindigkeit der beweglichen Platte 56 bzw. der Zugstange 68 innerhalb der zulässigen Abweichung geändert werden kann, um die Zeitdauer zu verkürzen. Wenn bei der ersten Beobachtung die Phasenverschiebung bei ca. 1 Pitch liegt, kann das Formschließ- bzw. Formklemmprogramm auch so geändert werden, daß beim nächsten Formschließvorgang die Antriebsbeginnzeit der Zugstange 68 unter Berücksichtigung auf die Geschwindigkeitsdifferenz und die Pitch- Größe um einen bestimmten Zeitabstand nach hinten verschoben wird.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung.
In Fig. 5 sind mit den Bezugsnummern 50, 52, 54 und 58 die entsprechenden Teile der Fig. 1 bezeichnet. Der wesentliche Unterschied zu der Formschließvorrichtung gemäß Fig. 1 liegt darin, daß der Formschließzylinder nicht an der feststehenden Platte sondern an der beweglichen Platte angeordnet ist und daß eine Mutter 88, die zur Axialverschiebung der Zugstange 68 während des Formschließvorgangs auf den am Umfang im rechten Endebereich der Zugstange 68 geformten Gewindeteil 68A aufgeschraubt werden kann, nur drehbar angeordnet ist, wobei die Mutter 88 durch einen Stellmotor 90 mit Weggeber 91 über ein Getriebe 89 und eine Außenverzahnung der Mutter 88 zum Drehen angetrieben wird. Die Zugstange 68 ist, wie bei Fig. 1, durch einen Anschlag (nicht dargestellt) gegen Drehung gesichert.
Die bewegliche Platte besteht in Fig. 5 aus zwei Abschnitten, nämlich einem ersten Stützelement 56A, an dem eine bewegliche Metallform 54 befestigt ist und an dessen von der Metallform 54 abgewandten Seite ein Ende eines Arbeitszylinders 86 befestigt ist, und einem zweiten Stützelement 56B, auf dem ein Formschließzylinder 95 geformt ist, der einen verbreiterten Abschnitt des anderen Ende des Arbeitszylinders 86 als Kolben aufnimmt, wobei durch die beiden Elemente 56A und 56B die Zugstange gleitbar geführt ist.
Bezugsnummer 92 und 94 zeigen jeweils Mutterschlösser und einen Antriebszylinder, die gleichartig wie das Verbindungsmittel 72 in Fig. 1 mit dem Gewindeteil 68B im Eingriff stehen können.
Bezugsnummer 84 zeigt einen Zylinder zum Öffnen und Schließen von Metallformen, deren Kolbenstange mit dem vorderen Ende auf einem unter dem ersten Stützelement 56A angeordneten Stützkörper 56C befestigt ist. Bei der Formschließvorrichtung gemäß Fig. 1 wird die Bewegung der Zugstange 68 während des Formschließvorgangs und die Formklemmung nach Erreichen der Formschließendposition über den Formschließzylinder 62 durchgeführt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 hat dagegen der Formschließzylinder 95, wie oben beschrieben, nicht die beiden Funktionen.
Während die Erfindung im Hinblick auf die bevorzugten Ausführungsfomen erläutert worden ist, ist es selbstverständlich, daß zahlreiche Abänderungen vom Fachmann vorstellbar sind, ohne daß vom Erfindungsgedanken abgewichen wird. Beispiele dazu sind, daß die Formschließvorrichtung gemäß Fig. 1 für eine Druckgießmaschine verwendet wird, daß das Verbindungsmittel statt ein Paar von Mutterschlössern durch mehrere Mutterschlösser ausgebildet wird, daß das Antriebsmittel für die Mutterschlösser durch einen Stellmotor mit Lagemesser ausgebildet wird, daß der Außeneingriffsbereich der Zugstange statt Gewinde durch eine Zahnstange ausgebildet wird und daß die Nutenbreite der Zahnstange bzw. der Gewinde etwas größer als die Zahnbreite der Mutter ausgebildet und/oder die Nut etwas geneigt ausgebildet wird, so daß das Eingreifen erleichtert wird.
Erfindungsgemäß kann dadurch, daß bei einem Formschließverfahren für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen während der Schließbewegung der beweglichen Platte auf die feststehende Plätte durch das erste Antriebsmittel die Bewegung der Zugstangen in die Formschließrichtung durch das dritte Antriebsmittel angefangen wird, wobei die Verbindungsmitteln dann aktiviert werden, wenn die Relativgeschwindigkeit zwischen der beweglichen Platte und den Zugstangen einen vorbestimmten Bereich erreicht, um damit die Zugstangen mit der beweglichen Platte mechanisch zu verbinden, und wobei anschließend das zweite Antriebsmittel aktiviert wird, um die Formklemmvorgang durchzuführen, erzielt werden, daß unter Verwendung von Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der beweglichen Platte und den Zugstangen das Verbindungsmittel angetrieben wird und damit einen Eingriffszustand hergestellt wird, ohne eine Voreinstellung der Formdicke ausführen zu müssen, so daß die Gießzyklen wesentlich verkürzt werden.
Ferner kann durch eine erfindungsgemäße Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen mit einem Formschließmechanismus umfassend: eine feststehende Platte, an der eine feststehende Metallform befestigt ist, eine der feststehenden gegenüberliegende bewegliche Platte, an der eine bewegliche Metallform befestigt ist, Zugstangen, die mit einem Ende auf der feststehenden Platte gelagert sind und die bewegleiche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und rückwärts gleitbar unterstützen, ein erstes Antriebsmittel, das zum Öffnen und Schließen der Metallformen die bewegliche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und zurückbewegt, ein zweites Antriebsmittel, das nach dem Zusammentreffen von der feststehenden Platte und der beweglichen Platte mittels des ersten Antriebsmittels durch weiteres Andrücken der beweglichen Platte gegen die feststehende Platte einen Formklemmvorgang durchführt, ein drittes Antriebsmittel zum Verschieben der Zugstangen in Axialrichtung bezüglich der beweglichen Platte, Verbindungsmitteln, die auf der beweglichen Platte angeordnet sind und jeweils mit einem am Umfang einer Zugstange ausgebildeten Verbindungsteil im Eingriff stehen können, und einer Formschließsteuervorrichtung, die den Betrieb des ersten, zweiten, und dritten Antriebsmittels und der Verbindungsmittel steuert,
wobei, daß die Formschließsteuervorrichtung einen ersten Befehlsgeber, der während der Schließbewegung einen Befehl an das erste Antriebsmittel zum langsamen Antreiben der beweglichen Platte und gleichzeitig oder nachträglich einen weiteren Befehl an das dritte Antriebsmittel zum Antreiben der Zugstangen mit einer Geschwindigkeit, die sich von der Geschwindigkeit der Bewegung der beweglichen Platte unterscheidet, abgibt, eine Meßeinheit zur Messung der Relativgeschwindigkeit zwischen der beweglichen Platte und den Zugstangen, eine Einstelleinheit zur Vorgabe eines Sollwerts für die Relativgeschwindigkeit, bei dem das Eingreifen durch die Verbindungsmitteln möglich ist, und einen zweiten Befelgeber, der einen Befehl zur Aktivierung der Verbindungsmitteln abgibt, wenn der Ausgabewert der Meßeinheit den vorgegebenen Sollwert erreicht, aufweist, erzielt werden, daß das erfindungsgemäße Formschließverfahren für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen automatisch ausgeführt wird und daß zweite Antriebsmittel auch als das dritte Antriebsmittel eingesetzt wird, da das zweite Antriebsmittel und das dritte Antriebsmittel während des Formschließvorgangs jeweils zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt betätigt werden, so daß außer der genannten Verteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch der Aufbau der Formschließvorrichtung vereinfacht wird und daß sie kostengünstig hergestellt wird.

Claims

1. Formschließverfahren für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen mit einem Formschließanordnung umfassend:
eine feststehende Platte, an der eine feststehende Metallform befestigt ist,
eine der feststehenden gegenüberliegende bewegliche Platte, an der eine bewegliche Metallform befestigt ist,
Zugstangen, die mit einem Ende auf der feststehenden Platte gelagert sind und die bewegleiche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und rückwärts gleitbar unterstützen, ein erstes Antriebsmittel, das zum Öffnen und Schließen der. Metallformen die bewegliche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und zurückbewegt, ein zweites Antriebsmittel, das nach dem Zusammentreffen von der feststehenden Platte und der beweglichen Platte mittels des ersten Antriebsmittels durch weiteres Andrücken der beweglichen Platte gegen die feststehenede Platte einen Formklemmvorgang durchführt, ein drittes Antriebsmittel zum Verschieben der Zugstangen in Axialrichtung bezüglich der beweglichen Platte, Verbindungsmitteln, die auf der beweglichen Platte angeordnet sind und jeweils mit einem am Umfang einer Zugstange ausgebildeten Verbindungsteil im Eingriff stehen können,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Schließbewegung der beweglichen Platte(56) auf die feststehende Platte (50) durch das erste Antriebsmittel die Bewegung der Zugstangen (68) in die Formschließrichtung durch das dritte Antriebsmittel mit einer Geschwindigkeit, die sich von der Geschwindigkeit der Bewegung der beweglichen Platte (56) unterscheidet, anfängt, wobei die Verbindungsmittel (72) dann aktiviert werden, wenn die Relativgeschwindigkeit zwischen der beweglichen Platte (56) und den Zugstangen (68) einen vorbestimmten Bereich erreicht, um damit die Zugstangen (68) mit der beweglichen Platte (56) mechanisch zu verbinden, und wobei anschließend das zweite Antriebsmittel aktiviert wird, um die Formklemmvorgang durchzuführen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Geschwindigkeitsreduzierung der beweglichen Platte (56) die Zugstangen (68) mit niedriger Geschwindigkeit angetrieben wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsgeschwindigkeit der einen oder beiden von den ersten und zweiten Antriebsmitteln geändert wird, wenn nach einer vorgegebenen Zeit nach Aktivierung der Verbindungsmitteln (72) der Eingriffsvorgang nicht vollständig endet.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt des Bewegungsbeginns der Zugstangen (68) in Abhängigkeit von der Zeitverzögerung von der Aktivierung der Verbindungsmitteln (72) bis zum Abschluß des Eingriffsvorgangs geändert wird.

5. Formschließvorrichtung für eine Spritzgießmaschine oder dergleichen mit einem Formschließmechanismus umfassend: eine feststehende Platte, an der eine feststehende Metallform befestigt ist, eine der feststehenden gegenüberliegende bewegliche Platte, an der eine bewegliche Metallform befestigt ist, Zugstangen, die mit einem Ende auf der feststehenden Platte gelagert sind und die bewegliche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und rückwärts gleitbar unterstützen, ein erstes Antriebsmittel, das zum Öffnen und Schließen der Metallformen die bewegliche Platte bezüglich der feststehenden Platte vor- und zurückbewegt, ein zweites Antriebsmittel, das nach dem Zusammentreffen von der feststehenden Platte und der beweglichen Platte mittels des ersten Antriebsmittels durch weiteres Andrücken der beweglichen Platte gegen die feststehenede Platte einen Formklemmvorgang durchführt, ein drittes Antriebsmittel zum Verschieben der Zugstangen in Axialrichtung bezüglich der beweglichen Platte, Verbindungsmitteln, die auf der beweglichen Platte angeordnet sind und jeweils mit einem am Umfang einer Zugstange ausgebildeten Verbindungsteil im Eingriff stehen können, und einer Formschließsteuervorrichtung, die den Betrieb des ersten, zweiten, und dritten Antriebsmittels und der Verbindungsmitteln steuert, dadurch gekenzeichnet, daß die Formschließsteuervorrichtung einen ersten Befehlsgeber, der während der Schließbewegung einen Befehl an das erste Antriebsmittel zum langsamen Antreiben der beweglichen Platte (56) und gleichzeitig oder nachträglich einen weiteren Befehl an das dritte Antriebsmittel zum Antreiben der Zugstangen (68) mit einer Geschwindigkeit, die sich von der Geschwindigkeit der Bewegung der beweglichen Platte (56) unterscheidet, abgibt, eine Meßeinheit zur Messung der Relativgeschwindigkeit zwischen der beweglichen Platte (56) und den Zugstangen (68), eine Einstelleinheit zur Vorgabe eines Sollwerts für die Relativgeschwindigkeit, bei dem das Eingreifen durch die Verbindungsmitteln (72) möglich ist, und einen zweiten Befelgeber, der einen Befehl zur Aktivierung der Verbindungsmitteln (72) abgibt, wenn der Ausgabewert der Meßeinheit den vorgegebenen Sollwert erreicht, aufweist.

6. Formschließvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennchzeichnet, daß das zweite Antriebsmittel auch als das dritte Antriebsmittel verwendet wird.

7. Formschließvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Antriebsmittel, das auch als das dritte Antriebsmittel verwendet wird, einen Formschließ- bzw. -Formklemmzylinder (62) aufweist, der an der festehenden Platte (50) ein Ende der Zugstangen (68) trägt, wobei an diesem ein Ende der Zugstangen ein Kolben (66) ausgebildet ist, der in dem Formschließzylinder (62) gleitbar geführt ist.

8. Formschließvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennchzeichnet, daß das zweite Antriebsmittel einen in der beweglicen Platte ausgebildeten Formschließ- bzw. Formklemmzylinder (95) aufweist und daß das dritte Antriebsmittel einen Gewindeteil (68A), der am Umfang der Zugstangen (68) im Verbindungsbereich mit der feststehenden Platte (50) ausgebildet ist, eine Mutter(88), die auf dem Gewindeteil aufgeschraubt und gegen Axialbewegung gesichert in der feststehenden Platte (50) angeordnet ist, einen Antriebsmotor zum Antreiben der Mutter aufweist.

9. Formschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Antriebsmittel einen an der feststehenden Platte (50) angeordneten Elektrostellmotor (74), eine Spindel(78), die mit der Drehachse des Stellmotors verbunden und bis zur beweglichen Platte verlängert ist, eine Mutter (80), die an der beweglichen Platte befestigt und auf der Spindel aufgeschraubt ist.

10. Formschließvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennchzeichnet, daß das Verbindungsmittel (72) ein Paar von Mutterschlössern (73) und ein Antriebsmittel, das die Mutterschlösser bezüglich des am Umfang einer Zugstange ausgebildeten Verbindungsteils hin und her bewegt, aufweist.

11. Formschließvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennchzeichnet, daß das Verbindungsmittel(72) mehrere Mutterschlösser aufweist.