DE10313539B3 - Lastentransportfahrrad - Google Patents

Abstract

Dreirädriges Lastentransportfahrrad mit Hinterradantrieb und Vorderradlenkung und einer Lastentransportaufnahme, das in einem dreirädrigen Transportwagen, der geschoben werden kann, umgewandelt werden kann.

Description

• Die Erfindung betrifft ein dreirädriges Lastentransportfahrrad mit Hinterradantrieb und Vorderradlenkung und einer Lastentransportaufnahme mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
• Dreiräder, d.h. Fahrräder, die ein mittels der Pedale angetriebenes Hinterrad und ein lenkbares Doppelvorderrad aufweisen, sind bekannt ( DE 4323120 A1 , DE 2539817 A1 ). Auch ist es nicht neu, Fahrräder zur Beförderung von Personen oder Lasten zu verwenden, wobei die lenkbare Vorderradanordnung von einem Rollstuhl bzw. Lastenträgeraufbau gebildet wird ( DE 9302220 U1 , DE 8710562 U1 , DE 3724242 A1 , gattungsbildende DE 9115026 U1 ). Des Weiteren sind Dreiräder bekannt, die mittels Umbauvorrichtung zu multifunktionellen Fahrzeug- und Transportmittel umgewandelt werden können.
• Aus der DE 4228994 C2 ist ein dreirädriges Lastentransportfahrrad bekannt, bei dem der vordere Lastenträgerteil als abnehmbarer mit dem hinteren Antriebsteil gekoppelter und im abgekoppelten Zustand unabhängig von dem hinteren Antriebsteil fahrbarer Wagen ausgebildet ist. Zwar ermöglicht die Konstruktion des Fahrrades eine Funktionsumwandlung zum Transportwagen, jedoch besteht der Nachteil, dass das Antriebsteil nach Umbau keine Verwendung findet.
• Aus der DE 426912 C ist ein zerlegbarer, in ein Kinderfahrrad verwandelbarer Kinderwagen bekannt. Der Gestellrahmen dieses Kinderwagens besteht aus lösbar verbundenen Teilstäben und die Sitzfläche wird durch eine Bespannung des Rahmens mittels schmiegsamen Stoffen gebildet. Zwar ist bei diesem bekannten Kinderwagen die Umwandlung in ein Kinderfahrrad weitgehend ohne jede Hinzunahme neuer Teile möglich, jedoch ist der Umbau in die jeweils andere Gebrauchsform ziemlich komplex und verlangt große Übung, ganz abgesehen davon, dass dieses nur über am Vorderrad anbringbare Pedalen angetrieben werden kann. Darüber hinaus lässt die Stabilität des Fahrzeugs in beiden realisierbaren Bauformen zu wünschen übrig.
• In der DE 10036997 C2 wird ein multifunktionelles Fahrzeug beschrieben, das je nach Bedürfnis als Kinderwagen (Buggy, Sportwagen, Spazierwagen), als Dreirad, als Kleinkinder-Zweirad bzw. allgemein als fahrbarer Mehrraduntersatz gestaltet werden kann, wobei eine hohe Stabilität des Fahrzeugs in allen Gebrauchsformen gewährleistet ist und beim Umbauen nur wenige einfach ausführbare Handgriffe und lediglich einige ergänzend zu montierende Zusatzteile, wie z.B. Pedale, Kette oder Riemen, Sattel und Lenker erforderlich sind. Das beschriebene Fahrzeug eignet sich nicht zum Transport größerer Lasten und benötigt zudem zusätzliche Teile zur Funktionsumgestaltung.
• Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lastentransportfahrrad zu schaffen, das sich mit geringem Aufwand ohne Einsatz oder Entnahme von Montageteilen in einen Lastentransportwagen umwandeln lässt.
• Die Aufgabe ist durch ein dreirädriges Lastentransportfahrrad mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
• Das Lastentransportfahrrad, ausgestattet mit Hinterradantrieb und Vorderradlenkung und einer Lastentransportaufnahme, kann in einen dreirädrigen Transportwagen, der geschoben werden kann, umgewandelt werden.
• In der Fahrradfunktion handelt es sich um ein dreirädriges Transportfahrrad mit einer zweirädrigen, lenkbaren Vorderachse auf der Lasten befördert werden können. Der Antrieb erfolgt durch einen Fahrradhinterbau. Der Fahrradhinterbau kann gegenüber der Rahmenkonstruktion des Transportteils so umgebaut werden, dass sich das Antriebsrad des Fahrradhinterbaus vor der Achse des Transportteils befindet. Der Fahrradhinterbau ist zusammenklappbar, so dass eine kompakte, flache Form entsteht. Es entsteht ein dreirädriger Transportwagen, der mittels des Lenkers des Transportteils geschoben werden kann.
• Der Vorteil des Transportfahrrades liegt in der Erweiterung der Mobilität bzw. Flexibilität. Es lässt sich von einem Fahrrad in einen Transportwagen (z.B. Kinderwagen) und umgekehrt umwandeln. Daraus ergibt sich im Vergleich z.B. mit einem Kinderwagen der Vorteil der Unabhängigkeit von anderen Verkehrsmitteln. Im Gegenteil zu den marktüblichen Anhängern bzw. Lastenaufnahmevorrichtungen bietet sich die Möglichkeit, dass der Transportwagen in umgewandelten Zustand komplett ohne zurückbleibende Fahrradteile als Kinder- bzw. Ein kaufswagen in ein Geschäft mitgeführt werden kann. Die Lastenaufnahme weist Isofix-Halterungen auf, damit derselbe Kindersitz sowohl im Auto als auch auf dein Fahrrad benutzt werden kann, wodurch sich vor allein Sicherheitsvorteile, aber auch Kostenvorteile ergeben.
• Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
• 1 eine schematische 3D-Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Erfindung in einem fahrbaren Betriebszustand (Fahrradfunktion).
• 2 eine schematische 3D-Ansicht des in 1 dargestellten Lastentransportfahrzeugs in einem schiebbaren Betriebszustand (Transportwagen).
• Bei dem in 1 gezeigten Lastentransportfahrzeug handelt es sich um ein dreirädriges Lastentransportfahrrad. Der hintere Antriebsteil (10) entspricht im Wesentlichen dem Antriebsteil (10) eines üblichen Zweiradfahrrades und ist somit einspurig und mittels Rücktritt abbremsbar. Die Rahmenkonstruktion besteht unter anderem aus einer horizontalen Tragstrebe (12), die als Doppelstrebe ausgebildet ist und der Aufnahme des Antriebsrades (14) und eines tretkurbelbetriebenen Antriebsmechanismus (16) dient. Des Weiteren weist die Tragstrebe (12) eine Sattelstütze (20) auf, die einen Sattel (18) mit Sattelstange trägt. Der Sattel (18) kann mittels Schnellspanner nach hinten an die Sattelstange () abgeklappt werden. Die Sattelstange kann in der Sattelstütze (20) versenkt werden. Die Sattelstütze (20) ist derart ausgebildet, dass sie nach vorn hin herunterklappbar ist, so dass die Sattelstütze (20) zwischen der der als Doppelstrebe konstruierten Tragstrebe (12) versenkt ist und der Sattel dieser aufliegt. Die Pedale sind Platz sparend einklappbar.
• Der hintere Antriebsteil (10) ist durch die horizontale Tragstrebe (12), die sich in Fahrtrichtung nach vorn erstreckt über eine lösbare Verbindungseinrichtung mit dem Vorbau (22) verbunden. An der Verbindungsstelle zwischen Vorbau (22) und Antriebsteil (10) befindet sich in der Trägerstrebe ein Lager, damit die Lenkung leichtgängig und verschleißfrei ist. Die Verbindung zwischen dem Vorbau (22) und dem hinteren Antriebsteil (10) wird durch einen Bolzen gebildet. Das derartig ausgebildete Gelenk (32) ist in die Tragstrebe fest eingebaut. Der Vorbau (22) ist eine selbsttragende vertikale Stützrahmenkonstruktion, in die zwei koaxial angeordnete Räder (26) und eine Lenkvorrichtung (28) integriert sind. Der Vorbau (22) umfasst ferner eine Lastenaufnahme (30) zur Aufnahme von Transportgütern. Die Lastenaufnahme (30) besteht aus einem horizontalen Trägerrahmen, dein die Last aufliegt und einem vertikalen Stützrahmen im hinteren Bereich, dem die Last anliegt. Der Lastenträgeraufbau ist universell für die Aufnahme verschiedenster Güter geeignet. Der Trägerrahmen oder wahlweise eine Lastenträgerplattform und die Sicherungselemente sind derart ausgestaltet, dass sie insbesondere standardisierte Transportgutbehälter und dergleichen sicher aufnehmen und fixieren können. Die Arretierung der Lasten kann z.B. über ein Isofix-System erfolgen und der Fixierung von Kindersitzen dienen. Die Lenkvorrichtung (28) ist mit einer Handbremse versehen, die auf die beiden Vorderräder wirkt und die mittels eines Feststellmechanismus die Räder langfristig blockieren kann. Des Weiteren ist die Lenkvorrichtung (28) derart mit einem Gelenk ausgestattet, dass diese nach vorn auf den Tragrahmen abgeklappt werden kann, und das Lastentransportfahrrad ein geringes Packvolumen zum Transport aufweist.
• 2 zeigt die zweite Position in der das Lastentransportfahrrad wie ein Kinderwagen verwendet werden kann.
• Zum Umbau wird zunächst der Schnellspanner an der Sattelstütze gelöst und die Sattelstange zusammengeschoben. Nach Lösen einer Sattelarretierung wird der Sattel hinten geklappt und die Sattelstütze nach vorn an den Rahmen geklappt werden. Nach Lösen eines Bolzens aus dem Gelenk (32) sind der Vorbau (22) und das hintere Antriebsteil (10) voneinander gelöst. Der Vorbau wird um 180° geschwenkt, wo bei der Vorbau (22) mit seiner Spitze auf der horizontalen Tragstrebe (12) aufliegt. In diesem Zustand kann das Fahrzeug in ähnlicher Weise wie ein Kinderwagen geschoben werden. zur Stabilisierung kann eine -nicht gezeigte- Fixierungseinrichtung zur Befestigung der Lastenaufnahme (30) an der Tragstrebe (12) vorgesehen sein.

Claims (5)

1. Dreirädriges Lastentransportfahrrad mit einem hinteren Antriebsteil (10), der eine Tragstrebe (12), ein daran befestigtes Antriebsrad (14), einen auf das Antriebsrad (14) wirkenden Pedalantrieb (16) und eine an der Tragstrebe (12) befestigte, einen Sattel (18) tragende Sattelstütze (20) aufweist, und mit einem Vorbau (22), der ein Fahrgestell (24), zwei daran angeordnete Laufräder (26), eine Lenkvorrichtung (28) und eine Lastenaufnahme (30) aufweist, wobei der hintere Antriebsteil (10) mit dem Vorbau (22) an der Tragstrebe (12) über ein Gelenk (32) verbunden ist, und wobei die Lastenaufnahme (30) in einer ersten Position des Vorbaus (22) in Fahrtrichtung gesehen vor dem Gelenk (32) angeordnet ist dadurch gekennzeichnet, dass in einer zweiten Position des Vorbaus (22) die Lastenaufnahme (30) zu dem Antriebsrad (14) weisend mit der Tragstrebe (12) verbunden ist.
2. Lastentransportfahrrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sattelstütze (20) auf die Tragstrebe (12) umlegbar ausgebildet ist.
3. Lastentransportfahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Tragstrebe (12) eine Doppelstrebe ist.
4. Lastentransportfahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastenaufnahme (30) eine Befestigungseinrichtung aufweist, in die ein Fixierungsmechanismus für Kindexschutzsysteme eingreift.
5. Lastentransportfahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen auf eines der Räder einwirkenden Feststellmechanismus.