DE1031288B - Verfahren zur Herstellung von Perchlorsaeure durch anodische Oxydation von Chlor - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Perchlorsaeure durch anodische Oxydation von Chlor

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DE1031288B
DE1031288B DEM31017A DEM0031017A DE1031288B DE 1031288 B DE1031288 B DE 1031288B DE M31017 A DEM31017 A DE M31017A DE M0031017 A DEM0031017 A DE M0031017A DE 1031288 B DE1031288 B DE 1031288B
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DE
Germany
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chlorine
acid
perchloric acid
anode
cathode
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DEM31017A
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Mueller
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Merck KGaA
Original Assignee
E Merck AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25BELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25B1/00Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
    • C25B1/01Products
    • C25B1/24Halogens or compounds thereof
    • C25B1/26Chlorine; Compounds thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)

Description

Perchlorsäure wird bisher auf einem sehr umständlichen Weg hergestellt, indem zunächst aus Kochsalz durch Elektrolyse Natriumchlorat erzeugt und dieses nach seiner Isolierung in konzentrierter Lösung an Platinelektroden zu Natriumperchlorat oxydiert wird. Durch Umsetzung von Natriumperchlorat mit konzentrierter Salzsäure wird dieses in Natriumchlorid und freie Perchlorsäure übergeführt. Die dadurch erhaltene technische Perchlorsäure enthält nach der Abtrennung des Natriumchlorids neben anderen aus dem Ausgangsmaterial stammenden Verunreinigungen immer noch geringe Mengen Natriumperchlorat, von denen sie nur durch Destillation befreit werden kann.
Die USA.-Patentschrift 1 271 633 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Perchlorsäure durch Elektrolyse von sehr verdünnter Salzsäure (1/10 bis 1 n). Die dabei erzeugte Perchlorsäure ist jedoch sehr verdünnt (etwa 7,6 g pro Liter; vgl. die Tabelle auf Seite 2 der USA.-Patentschrift) und die aufzuwendende Strommenge ist sehr hoch. Nach den aufgeführten Beispielen beträgt der Stromverbrauch im besten Fall 37,8 Kwh, und zwar Gleichstrom, was einem Drehstromverbrauch (bei 80% Wirkungsgrad des Gleichrichters) von 47,3 Kwh pro kg 100°/0iger Perchlorsäure entspricht. Die Ursache des
zur Herstellung von Perchlorsäure
durch anodische Oxydation von Chlor
Anmelder:
E. Merck Aktiengesellschaft,
Darmstadt, Frankfurter Str. 250
Dr. Wilhelm Müller, Darmstadt,
ist als Erfinder genannt worden
sättiger, wo neben der Aufsättigung mit Chlor wieder die erneute Abkühlung erfolgt. Bei der Reaktion
2 Cl2 + 2 H2O + 7 O2 = 4 HClO4
hohen Stromverbrauchs liegt in der geringen Leitfähigkeit 25 wird Wasser verbraucht, das dem Kreislauf kontinuierlich der verwendeten verdünnten Säure, die eine verhältnis- oder diskontinuierlich zugefügt wird. Um die Konzenmäßig hohe Zellenspannung verursacht. Das Verfahren
ist daher zur gewerblichen Herstellung von Perchlorsäure
und Perchlorat nicht geeignet und auch nicht ausgeübt tration der zirkulierenden Säure auf dem günstigsten Niveau zu halten, wird der Zulauf des Wassers so geregelt, daß nach erfolgter Reaktion — bei Umlauf von etwa 1 m3
worden (The Chemical Age vom 13.11.1943). 30 einer etwa 40°/0igen Säure pro Stunde — eine ebenfalls
Es wurde nun festgestellt, daß man zu einem sehr etwa 40°/0ige Perchlorsäure aus dem Kathodenraum auswirtschaftlichen Verfahren gelangt, wenn man nicht von
Salzsäure, sondern von elementarem Chlor ausgeht,
welches in einer 10- bis 60%igen, vorzugsweise 25- bis tritt. Die erzeugte Säure wird dem Kreislauf kontinuierlich beim Austritt aus der Zelle entnommen. Die günstigsten Stromdichten liegen zwischen 20 und 30 Amp./dm2
40%igen wäßrigen Perchlorsäurelösung gelöst ist und in 35 und 3,9 bis 4,1 Volt, wie die untenstehende Tabelle zeigt, dieser Lösung anodisch direkt zu Perchlorsäure oxydiert
wird.
Als Kathodenmaterial verwendet man zweckmäßigerweise Graphit, Silber, Platin, Kupfer oder Legierungen dieser drei Metalle. Als Anodenmaterial eignet sich am besten Platin und außerdem die Platinmetalle und deren Legierungen.
Die Verwendung von verhältnismäßig konzentrierter Perchlorsäure als Elektrolyt gestattet den Betrieb einer elektrolytischen Zelle mit verhältnismäßig geringer Spannung, wobei das entstehende Produkt in hoher Konzentration gewonnen wird.
Das Verfahren geht im einzelnen so vor sich, daß man eine wäßrige 10- bis 60°/0ige, vorzugsweise 25- bis 40%ige
Spannung Elektro Strom Platin
Volt chemische verbrauch investition
Strom Ausbeute
°/o
pro kg
HClO4
für 250 kg
dichte
Amp./dm2
3,9 HClO1
60%
4,1 64,5 8,9 pro Tag
20 4,35 61,7 9,8 5,000 kg
30 49,2 12,75 3,485 kg
40 3,218 kg
Bei diesem Verfahren tritt praktisch kein Verlust an Anodenmetall auf, denn die entstehende Perchlorsäure Perchlorsäurelösung außerhalb der elektrolytischen ZeUe 50 enthält nur Spuren dieser Metalle. Es scheidet sich, z. B.
auf niedrige Temperatur, vorzugsweise auf O0C, abkühlt und mit Chlor sättigt; diese Lösung passiert dann den Anodenraum der Zelle, wo ein Teil des Chlors oxydiert wird, und gelangt durch eine Pumpe wieder in den Chlorbei Verwendung von Platin als Anodenmetall, das während der Elektrolyse von der Anode in Lösung gegangene Platin an der Kathode wieder ab und kann dort zurückgewonnen werden.
809 529/458

Claims (1)

  1. 3 4
    Auf die geschilderte Art erhält man eine Säure mit Produktion der Zelle entsprechende Menge Perchlorsäure
    einem beträchtlichen Gehalt an Perchlorsäure, die nur abgezweigt wurde, gelangt der Rest ebenfalls in die Vor-
    etwa 2 bis 3 g Chlor pro Liter enthält. Nach dem Ab- lage 2 und damit in den Kreislauf zurück,
    dampfen des überschüssigen Wassers verschwindet dieser Das bei der Elektrolyse verbrauchte und das mit der
    Gehalt an Chlor, und es resultiert eine 60°/0ige Perchlor- 5 erzeugten Perchlorsäure entnommene Wasser wird der
    säure von höchstem Reinheitsgrad. Zirkulation ebenfalls in der Vorlage wieder zugeführt.
    Da Perchlorsäure an der Kathode während der Elek- Die vollkommen reine Säure, die nur geringe Mengen
    trolyse keine Veränderungen erleidet, könnte eine Zelle gelösten Chlors (etwa 2 g/l) enthält, wird auf 60-0Z0 konzen-
    zur anodischen Oxydation von Chlor nach dem vorge- triert und dabei vollkommen von Chlor befreit, schlagenen Verfahren auch ohne eine Trennung von io
    Anoden- und Kathodenraum ausgeführt werden. Es Zahlen beispiel
    zeigte sich aber, daß die elektrochemische Ausbeute Zellenspannung 3,92 Volt
    größer wurde, wenn dem kathodisch erzeugten Wasser- Stromstärke 1 250 Ampere
    stoff der Zutritt zur Anode verwehrt wurde. Es ist anzu- Stromdichte 20 Ampere pro dm2
    nehmen, daß der Grund für diese Erscheinung darin liegt, 15 Temperatur im Anodenraum .. 20C
    daß durch den entweichenden Wasserstoff die Löslichkeit Anode: Platin, Kathode: Silber
    des Chlors im Elektrolyten herabgesetzt wird. Es genügt Zeit 24 Stunden
    als Abgrenzung des Kathodenraumes ein Diaphragma Produktion 10 877 g HClO4, 100%
    oder ein dünnes, straffgespanntes Kunststoffgewebe, vor- 18 128 g Perchlorzugsweise aus Polyvinylchlorid, das die Spannung der 20 säure, 60% Zelle nur ganz unwesentlich beeinflußt. Elektrochemische Ausbeute.. 69,3 %.
    Eine Perchlorsäure entsprechenden Gehaltes an H Cl O4
    wird mittels einer Pumpe 1 aus einer Vorlage2 dem Patentansprüche:
    Kühler 3 zugeführt, wo sie auf die gewünschte Tempe- 1. Verfahren zur Herstellung von Perchlorsäure,
    ratur abgekühlt wird. Die Säure durchläuft dann den 35 dadurch gekennzeichnet, daß man bei niedriger
    Sättiger 4, in dem sie mit Chlor gesättigt wird, und gelangt Temperatur, vorzugsweise bei 0° C, in 10- bis 60%iger,
    in den Anodenraum der Zelle 5, wo ein Teil des gelösten vorzugsweise 25- bis 40%iger wäßriger Perchlorsäure
    Chlors an der Platinanode zu Perchlorsäure oxydiert gelöstes elementares Chlor der anodischen Oxydation
    wird. Aus dem Anodenraum fließt die Säure wieder der unterwirft.
    Vorlage zu. Ein Teil des Anolyten tritt durch das 30 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
    trennende PVC-Tuch in den Kathodenraum über, und zeichnet, daß man eine Stromdichte von 20 bis
    zwar in dem Ausmaß, daß die durch die Wanderung der 30 Amp./dm2 anwendet.
    ClO4-Ionen nach der Anode eintretende Verarmung des 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
    Katholyten gerade aufgehoben wird. Gesteuert wird ' gekennzeichnet, daß man Anoden- und Kathoden-
    dieser Durchfluß am Kathodenraum durch Regelung 35 raum durch ein Diaphragma oder ein Kunststoff-
    des Ablaufs. Nachdem dem Kathodenablauf die der gewebe trennt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    1 809 529/458 5.58
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GB16958/57A GB818335A (en) 1956-07-05 1957-05-28 Electrolytic production of perchloric acid
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